DIE INFLUENZA-EPIDEMIE 1889/90. DIE INFLUENZA-EPIDEMIE 1889/90. IM AUFTRAGE DES VEREINS FÜR INNERE MEDICIN IN BERLIN BEAEBEITET VON Dr. Ä. BAGINSKY. Privatdozent in Berlin, Dr. A. B/ER. Geh. San.-Rath in Berlin, Professor Br. P. FÜRBRINGER, Med.-Rath in Berlin, Direktor Dr. PAUL GUTTMANN, San.-Rath in Berlin, Dr. ARTHUR HARTMANN. San.-Rath in Berlin, Stabsarzt Dr. HILLER. Privatdozent in Breslau, Dr. CARL HORSTMANN, Professor in Berlin, Dr. M. JASTROWITZ, San.-Rath in Berlin, Dr. J. LAZARUS, San.-Rath in Berlin, Dr. LENHARTZ, Stabsarzt in Berlin, Dr. M. LITTEN, Professor in Berlin. Dr. C. RAHTS, Kaiserl. Reg.-Rath und Mitglied des Kaiserl. Gesundheitsamtes in Berlin, Dr. HUGO RIBBERT, Professor in Zürich, Dr. LEOPOLD RIESS, San.-Rath in Berlin, Dr. FRANZ STRICKER, Oberstabsarzt in Berlin, Dr. J. WOLFF in Berlin, Dr. A. WÜRZBURG, Bibliothekar des Kaiserl. Gesundheitsamtes in Berlin und Dr, W. ZÜLZER, Professor in Berlin. HERAUSGEGEBEN VON DR E. LEYDEN, * *),. 7 GEH. MED.-RATH U. 0. U. PROF. IN BERLIN. DR 8. GUTTMANN, GEH. SANITÄTSRATH IN BERLIN. UND NEBST ZWEI BEITRÄGEN UND 16 KARTOGRAPHISCHEN BEILAGEN, THEILWEISE IN FARBENDRUCK. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1892. Alle Rechte Vorbehalten. DRUCK VON CARL RITTER IN WIESBADEN. INHALT Seite. Vorrede Yii—xi 1. Litteratur, von Dr. A. Würzburg, Bibliothekar des Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin 1—38 II. Statistik, von Dr. Carl Rahts, Kaiserl. Reg.-Rath, Mitglied des Kaiserlichen Gesundheits- amtes in Berlin 39—50 III. Gang der Epidemie von 1889/90, von Stabsarzt Dr. Lenhartz in Berlin 51—60 IV. Gang der Epidemie von 1891/92, von Dr. J. Wolff in Berlin 61—74 Y, Allgemeine Pathologie, (pathologische Anatomie und Bacteriologie) von Prof. Dr. Hugo Ribbert in Zürich 75—82 VI. Symptome 83—104 1) Symptome von Seiten der Circulations- und Respirationsorgane von Prof. Dr. M. Litten in Berlin . . 85—90 2) „ „ „ des Digestionsapparates, von Sanitätsrath Dr. L. Riess in Berlin 91—96 3) „ des Nervensystems, von Prof. Dr. W. Zülzer in Berlin 97—100 4) „ der Haut, von Prof. Dr. W. Zülzer in Berlin 101--104 VII. Mit- und Nachkrankheiten 105—140 1) Mit- und Nachkrankheiten im Allgemeinen nehst Erklärung der Tafeln, von Oberstabsarzt Dr. Franz Stricker in Berlin 107—114 2) Pneumonie, von Prof. Dr. M. Litten in Berlin 115—121 3) Alfectionen des Kehlkopfes, von San.-Rath Dr. J. Lazarus in Berlin 122—125 4) „ der Augen, von Prof. Dr. Carl Horstraann in Berlin 126—128 5) „ des Gehörs, von San.-Rath Dr. Arthur Hartmann in Berlin 129—132 6) „ der Nase, von San.-Rath Dr. Arthur Hart mann in Berlin 133—134 7) Psychosen, von San.-Rath Dr. M. Jastrowitz in Berlin 135—140 VIII. Verlauf und Ausgänge 141—156 1) Reconvalescenz, von Med.-Rath Prof. Dr. Paul Fürbringer in Berlin 143—145 2) Todesursachen, von San.-Rath Dir. Dr. Paul Guttmann in Berlin 146—156 IX. Behandlung, von Prof. Dr. Paul Eürbringer in Berlin 157—161 X. Zusammenfassung der auf der Sammelkarte in einer besonderen Rubrik ge- machten Bemerkungen von Stabsarzt Dr. Hill er in Breslau 163—171 XL Besondere Bei träge 173—190 1) Beobachtungen bei Kindern, von Dr. A. Baginsky, Privatdozent in Berlin 175—184 2) Beobachtungen in Gefängnissen, von Geh. San.-Rath Dr. A. Baer in Berlin 185—190 Tafeln nebst Erklärungen 191—194 VORREDE. Nicht leicht hat eine Epidemie eine so allgemeine Aufregung und ein so allgemeines Inter- esse hervorgerufen, wie die Influenza-Pandemie d. J. 1889/90. Die Krankheit war fast nur noch aus den alljährlich wiederkehrenden vereinzelten Erkältungskrankheiten bekannt, welche man auch mit dem Namen Influenza oder Grippe zu belegen pflegte. Von den grossen Epidemieen hatte man wohl gehört und gelesen: aber die wenigsten Aerzte hatten Influenza-Epidemieen (187175) selbst beobachtet. Jetzt trat unerwartet diese Krankheit in einer Massenhaftigkeit auf, wie man es kaum fassen konnte, verbreitete sich mit Windeseile von Kussland über Deutschland, über ganz Europa, um über das Meer nach Afrika und Amerika fortzuwandern. In Deutschland war nahezu die Hälfte der Bevölkerung ergriffen. Die Aerzte erlagen unter der Last der Arbeit; täglich boten sich ihnen neue überraschende Complicationen und Symptome dieser Krankheit dar. So wurde das Interesse der Aerzte und Laien in der ungewöhnlichsten Weise gefesselt. Im Verein für innere Medicin fanden in der Sitzung vom 6. Januar 1891 die ersten ein- gehenden Discussionen über die Epidemie statt und lieferten ein ausserordentlich interessantes Material von der Eigenart und Mannigfaltigkeit dieser Krankheit. Die Discussion erschien so bedeutend, dass LIerr Lazarus in der darauffolgenden Sitzung den Antrag stellte, von Seiten des Vereins für innere Medicin eine Sammelforschung ins Werk zu setzen. Der Antrag wurde mit Freuden begrüsst und einstimmig angenommen. Der Vorstand des Vereins wurde mit der Ausführung der Sammelforschung betraut und ein Comite gebildet, bestehend aus den Herren E. Leyden und 0. Fräntzel, Vorsitzenden des Comites, S. Guttmann, Schriftführer, Baer, A. Baginsky, Bartels, Becher, Bernhardt, A. Ewald, P. Guttmann, Jastrowitz, A. Kalis eher, Lazarus, Litten, Löwen stein, Lublinski, Oldendorff, L. Kiess, F. Strassmann, Villaret, Zander. Cooptirt wurden noch die Herren v. Noorden, Lenhartz, Kenvers, Stricker, Kahts, Petri, Horst mann, A. Hart mann, Würz bürg. Die Berliner Medizinische Gesellschaft delegirte, dem Ersuchen des Comites entsprechend, die Herren Fürbringer, Hirsch, Senator, Zülzer, die deutsche Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege die Herren A. Kalischer und Petri. VIII VORREDE. Die von dem Comite entworfene Fragekarte (s. am Schlüsse des Vorworts pag. XI) wurde in 20000 Exemplaren an sämmtliche Aerzte Deutschlands verschickt. Das Unternehmen fand den grössten Anklang: es gingen über 6000 beantwortete Karten ein. Die weitere Organisation war derart, dass die Bearbeitung der einzelnen in der Karte aufge- stellten Fragen an bestimmte Mitglieder des Comitfis übertragen wurde, und zwar so, dass sie die auf sämmtlichen Karten unter der betreffenden Nummer gegebenen Beantwortungen auszogen und ihrer Bearbeitung zu Grunde legten. Wir dürfen mit Befriedigung sagen, dass diese Bearbeitung in die Hände bewährter praktisch und klinisch geschulter Männer gelegt war. Da die Sammel- forschung der Natur der Methode nach nicht Alles über die Influenza Wissenswerthe liefern kann, so haben wir, um dem Werke die Bedeutung einer erschöpfenden Darstellung zu sichern, Sonder- berichte über die pathologische Anatomie und Bacteriologie, über die Erkrankungen des Gehör- apparates, der Augen und des Kehlkopfes von nicht weniger berufener Seite dem Werke einverleibt. Ferner haben wir zur Veranschaulichung des Ganges der Pandemie, sowie der Verbreitung und Frequenz der Mit- und Nachkrankheiten etc. kartographische Beilagen gegeben, deren Ausführung wir den Herren Stricker und Lenhartz zu danken haben. Die Grossartigkeit des dem Werke zu Grunde liegenden Materials verbürgt eine Vollständig- keit, wie solche bisher in der Litteratur nicht erreicht worden ist. Durch unsere Bearbeitung kommen nicht allein die allgemeinen typischen Erscheinungen, sondern aucli die Besonderheiten dieser merkwürdigen Krankheit nach allen Richtungen hin zum Ausdruck. Die erschöpfende Vollständigkeit betrifft zunächst die Litteratur, die Statistik der Krankheit hinsichtlich ihrer Verbreitung in Deutsch- land, ihres Verlaufs, ihrer Intensität, dann aber auch namentlich die mit ihr in so auffälliger Weise verbundenen ausserordentlich zahlreichen Mit- und Nachkrankheiten. Wer das Werk mit einiger Aufmerksamkeit durchliest, muss überrascht und erstaunt sein über die auffällige Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, welche bei einer an und für sich so einfachen, durch charakteristische Symp- tome kaum gekennzeichneten Infectionskrankheit höchst bemerkenswert!! ist, und welche in der That das Interesse der Aerzte und Laien auf das höchste erregt hat. Alle Symptome und Nachkrank- heiten, alle ausserordentlichen und seltenen Zufälle, welche überhaupt bei irgend einer anderen der zahlreichen Infectionskrankheiten vereinzelt beobachtet worden sind, finden sich hier im Anschluss an die Influenza sämmtlich und in grösserer Anzahl wieder. Hieraus ergiebt sich ein so eigen- artiges Bild, wie es keine zweite Krankheit darbietet. Wenn es die Aufgabe des Arztes ist, die Naturgeschichte einer Krankheit vollständig zu kennen, um im einzelnen Krankheitsfalle jedes Symptom zu verstehen und zu würdigen, um die Gefahren vorauszusehen und ihnen vorzubeugen und die Behandlung in sicherer und richtiger Weise zu leiten, so glauben wir, liefert die Methode, welche die vorliegende Sammelforschung ein- geschlagen hat, das vollständigste Material, welches wohl geordnet und bearbeitet, dem praktischen Arzte alles das bietet, was für die wissenschaftliche Kenntniss und praktische Verwerthung von VORREDE. IX Bedeutung ist. Auch für die Therapie der Krankheit dürfte das Ergebniss der Sammelforschung nicht unfruchtbar sein. Sie giebt einen Üeberblick über die verschiedenen Heilmittel und Methoden, welche sich das Vertrauen der Aerzte erworben haben, und über die Ausdehnung, in welcher die einzelnen zur Anwendung gekommen sind. Zum Schluss ist es uns eine angenehme Pflicht, im Namen des Vereins für innere Medicin allen den Mitarbeitern zu danken, durch welche die Fertigstellung des Werkes ermöglicht wurde, ln gleicher Weise gilt unser Dank dem früheren Cultusminister Herrn Dr. von Dossier, dem Generalstabsarzt der Armee Herrn Dr. von Coler, dem Herrn Director des Keichsgesundheitsamtes Geheimrath Köhler, den Behörden des ln- und Auslandes, welche unser Unternehmen in der ent- gegenkommendsten Weise unterstützt haben. XI Schema der Fragen-Karte. Verein für innere Mediein, Comite zur Sammelforschung über Krankheiten. Sammelforschung über die gegenwärtige Influenza-Pandemie. 1. Wann und wo haben Sie den ersten Fall beobachtet; 2. WTann erreichte die Epidemie, welche Sie in Ihrer Praxis gesehen haben, den Höhepunkt; 3. Wann haben Sie dieselbe als beendet betrachtet; 4, Der wievielste Theil der Bevölkerung an Ihrem Wohnort war, resp. ist nach Ihrer Schätzung ergriffen; 5. Vorzugsweise, welches Alter, Geschlecht, Beruf; 6. Welche bemerkenswerthen Symptome haben Sie beobachtet: a) von Seiten des Nervensystems, b) von Seiten des Respirations- und Circu- lationsapparates, c) von Seiten des Digestionsapparates, d) von Seiten der Haut; 7, Welche Compli- cationen und Nachkrankheiten haben Sie beobachtet; 8. Wie oft beobachteten Sie Pneumonie mit Influenz, und welchen Charakter zeigten die von Ihnen beobachteten Pueumonieen; 9. Wie oft haben Sie Recidive der Influenz gesehen; 10. Wie war der Verlauf der Reconvalescenz; 11. Welchen Einfluss hatte die Influenza auf bestehende Krankheiten; 12. Welchen Procentsatz von Mortalität haben Sie beobachtet; 13. Welches waren die Todesursachen; 14. Welche Behandlungsweise hat sich Ihnen am besten bewährt; 15. Halten Sie die Influenza für contagiös oder nicht; 16. Bemerkungen. Bemerkung. Yen den obigen Fragen bitte diejenigen, welche Sie nicht beantworten, einfach auszustreichen. I. Litteratur-Uebersicht. Yon Dr. A. Würzburg. I. Litteratur-Uebersicht.1, Von Dr. A. Würzbnrg. Ausser den nachstehenden Arbeiten siehe A. Hirsch, Handbuch der historisch-geographischen Pathologie, 2. Auf!., Stuttgart 1881, Bd. 1; Zülzer, Influenza in Ziemssen’s Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie, 3. Aufl., Bd. 2, Th. 3, 1886; A. Biermer, Influenza in Yirchow’s Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie, Bd. 5, Abth. 1 (1865/67); H. Häser, Lehrbuch der Geschichte der Medizin und der epidemischen Krankheiten. 3. Bearbeit. Jena 1882, Bd. 3, sowie die übrigen Handbücher, die Encyclopädien und Jahresberichte. (Die bei den Zeitschriften-Artikeln hinter den Jahrgängen bezw. Bänden angegebenen Zahlen bezeichnen die Nummern oder Hefte der Jahrgänge bezw. Bände, in welchen die betreffenden Artikel enthalten sind.) Vor 1700. Bene die tu s, A. De observatione in pestilentia. Yenetiis 1493. Ed. II. Bokelius, J. Synopsis novi morbi, quem plerique medici catarrhura febrilem vel febrem catarrhosam vocant. 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Item von den Eigenschaften u. s. w. des newen epid. katarrhoischen Fieber, welches a. 1580 angefangen zu grassiren u. s. w. und etliche Jahre nacheinander, sonderlich im nächstvergangenen Früling des 91. Jahres sich wiederumb gezeiget hat. Arnstadt 1595. 1700 bis 1750. Afforty, F., und v. Jussieu, J. Quaest. med. an catarrhi epid. theriaca. Parisiis 1733. Bellagatta, A. A. Due lettere filosofiche intorno alla catarrale influenza seguita in quest’ anno 1730 per tutta l’Europa. Milano 1730. Camerarius, J. Kurze Anmerkungen von ansteckenden Krankheiten bei Gelegenheit der von vielen verächtlich genannten Krankheit ä la mode oder de febre cat. Tübingen 1712. Camerarius, J. De febre catarrh. epid. in Ephemerid. Nat. Curios. Acad. Caes. Leopold. Cent. III et IY, 1715. Crivelli. Epidemie catarrali seguite negli anni 1730 et 1733 in Italia etc. Milano 1733. Detharding, G., et Hannani, G. Disputatio de febribus Eyderostadiensibus epidemiis vulgo Stoppelfieber, Hafniae 1735. Fürstenau, J. H. 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Erlass des k, k, Ministeriums des Innern, betr. die von der medizinischen Akademie in Paris ange- regte Sammelforschung über Influenza. Vom 9, Juni 1890. Oesterr, Sanitätswesen p. 412. Ungarn. Erlass des Ministers des Innern, die Influenza betr. Vom 12. Januar 1890. Yeröffentl. d. kaiserl. Gesundh.-A. 14. II. Statistik. Bearbeitet unter Mithülfe des exp. Secretär Buge vom kaiserl. Gesundheitsamte von Dr. Carl Rahts, Kaiserl. Reg.-Rath, Mitglied des kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin. Inhalts - Y erzeichniss. Seite. Allgemeine statistische Angaben 41 Beginn der Epidemie 41 Höhepunkt und Ende der Epidemie 44 Yerhältniss der Erkrankten zur Gesammtbevölkerung 44 Sterblichkeitsverhältniss 44 Contagiosität der Influenza 44 Alter, Geschlecht, Beruf der Erkrankten. Recidive 45 II. Statistik. Bearbeitet unter Mithiilfe des exp. Secretär Buge vom kaiserl. Gesundheitsamte von Dr. Carl Rahts, Kaiserl. Eeg.-Rath, Mitglied des kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin. Allgemeine statistische Angaben. Von Aerzten im Deutschen Reiche sind 3304 ausgefüllte Karten eingegangen. Da bei der letzten amtlichen Zählung des Heilpersonals 15824 praktisch thätige Aerzte im Gebiete des Reiches sich befanden (Zählung vom 1. April 1887), hat sich mehr als der 5. Theil aller Aerzte an der Sammelforschung betheiligt. Am regsten war die Betheiligung in Mecklenburg- Strelitz, woselbst von den 32 Aerzten 12 Karten eingesandt sind, relativ wenige Karten gingen aus Bremen und Hamburg ein. (Näheres auf Tab. I, S. 42.) Aus 66 Kreisen des Königreichs Preussen fehlt jede Nach- richt, ebenso aus 62 Bezirksämtern Bayerns, 15 Oberamtsbe- zirken Württembergs, 14 Amtsbezirken Badens, aber nur aus je 1 Verwaltungsbezirke Sachsens und Hessens. Von den Pro- vinzen Preussens sind am unvollständigsten vertreten: Hannover (aus 15 Kreisen fehlen Nachrichten), die Rheinprovinz (aus 12) und Posen (aus 12). Aus Berlin haben 276 Aerzte — etwa der 4. Theil aller prakticirenden Aerzte — Karten eingeschickt. Beginn der Epidemie. Die ersten Erkrankungen an der Influenza sind von der Mehrzahl der Aerzte erst im Monat Dezember beobachtet, doch liegen aus fast allen Gegenden des Reiches auch Nachrichten von einem früheren Auftreten der Seuche vor. Die frühesten Termine sind aus folgenden Orten gemeldet: Erste Erkrankungen beoba chtet am: Görbersdorf (Schlesien) 15. September 1889. Hornberg (Baden) 15. September „ Eilenbnrg (Prov. Sachsen) 1. Oktober 1889. Berlin (nach einer Karte) 7. „ „ Berlin (nach einer Karte) 30. „ , Hamburg 30. „ „ Idstein (Hessen-Nassau) Ende „ „ Insel Röm (Schleswig-Holstein) Mitte „ „ Glatz (Schlesien) im letzten Drittel d. Oktober. Eine Karte ohne Unterschrift aus Berlin verlegt den Anfangstermin auf den „25. IXI. 89.“ (Der Strich rechts von X ist im Original durchstrichen). Im Ganzen haben 23 Aerzte Berlins schon vor dem 11. November die ersten Erkrankungen beobachtet und im Ganzen 96 vor dem 1. Dezember, Relativ früh scheint Bremen ergriffen gewesen zu sein, denn von 7 berichtenden Aerzten verlegen 5 den Anfangstermin der Seuche in den November. Auch Danzig scheint besonders früh von der Seuche betroffen gewesen zu sein. Die erstergriffenen Orte in den einzelnen deutschen Staa- ten bezw. Provinzen Preussens sind mit Angabe des Datums, an welchem von einem oder dem anderen Arzte die ersten Erkrankungen beobachtet wurden, auf Tabelle II, S. 42—44 zusammengestellt.*) i) Die vorerwähnten Angaben über einen aussergewöbnlicb frühen Beginn sind nicht nochmals aufgenommen. 42 CARL RAHTS, STATISTIK. Tab. i. Allgemeine Angaben. Tab. II. Die ersten Erkrankungsfälle sind beobachtet:1) Staaten, hezw. Landestheile Anzahl der einge- gangenen Melde- karten Zahl der bei der Zählung a. 1. April 1887 vorhandenen Aerzte Von je 100 Aerzten hetheiligten sich an der Bericht- erstattung Zahl der Kreise, aus denen Karten vorliegen Zahl der vorhan- denen Kreise P r e u s s e n. Ostpreussen .... 79 396 20,0 32 36 Westpreussen 73 301 24,3 22 27 Stadt Berlin 276 1104 25,0 1 1 Brandenburg 159 658 24,2 36 38 Pommern .... 97 399 24,3 24 30 Posen 85 352 24,1 30 42 Schlesien 275 1108 24,8 62 64 Sachsen 183 777 23,6 42 43 Schleswig-Holstein . . 125 431 29,0 21 23 Hannover .... 194 812 23,9 63 78 Westfalen .... 131 677 19,4 40 43 Hessen-Nassau . 155 735 21,1 37 42 Rheinland .... 273 1509 18,1 66 74 Hohenzollern 4 25 16,0 3 4 Preussen 2109 9284 22,7 479 545 Bayern 327 1916 17,1 128 190 Sachsen 233 1110 21,0 29 30 Württemberg . . . 125 576 21,7 49 64 Baden 107 618 17,3 38 52 Hessen 76 388 19,6 17 18 Mecklenburg-Schwerin. 46 193 23,8 — — Sachsen-Weimar 22 120 18,3 5 5 Mecklenburg-Strelitz . 12 32 37,5 — — Oldenburg .... 25 114 21,9 13 17 Braunschweig 42 149 28,2 6 6 Sachsen-Meiningen . 12 61 19,7 4 4 Sachsen-Altenburg . 12 51 23,5 2 2 Sachsen-Koburg-Gotha. 13 71 18,3 7 11 Anhalt 14 80 17,5 5 5 Schwarzb.-Sondershaus. 6 23 26,1 3 3 Schwarzb.-Rudolstadt . 9 27 33,3 2 3 Waldeck 5 26 19,2 3 4 Reuss ä. L 3 12 25,0 — — Reuss j. L 10 32 31,3 — — Schaumburg-Lippe . 2 14 14,4 — — Lippe 7 35 20,0 — — Lübeck 4 36 11,1 — — Bremen 7 84 8,3 — — Hamburg 27 302 8,9 — — Elsass-Lothringen . . 48 470 10,2 20 22 Deutsches Reich 3304 x) 15824 20,9 — — Ausland 14 — — — — 0 Darunter 1 ohne C )rtsangahe. in am Bemerkungen. Oslpreussen. Insterburg . . . 16./11. nach 2 anderen Karten 12./12 bezw. 13./12. Königsberg. . . 17./11. nach 6 anderen Karten im Dezember. n ... Mitte 11. X ... •21./11.) Wehlau 17./11. (sporadisch.) Eydtkubnen . . Ende 11. angeblich aus Petersburg eingeschleppt. Westpreussen. Danzig 20./11. n 21./11. nach 9 anderen Karten in 24./11. der ersten Dekade des . v 25./11. 30./11. ■ Dezember. Pr. Stargardt . 22./11. Stnbm November Berlin (siehe oben im Text.) Brandenburg Charlottenburg 6./11- (ausschl. Berlin). 55 Luckenwalde . . Brandenburg. . 19./11. 25./11. Ende 11. Ende 11. Ende 11. Pommern. Stettin 13./11. 16 andere Karten aus Stettin > verlegen den Beginn in den » Mitte 11. Dezember. Bütow Anf. 11. Stolp 13./11. nach 8 anderen Karten aus Stolp im Dezember. Labes Ende 11. (sporadisch.) Posen. Eawitsch .... ll./ll. Schneidemühl . Mitte 11. nach 2 and. Kart. Anf. 12. Bromberg . . . 28.11. „ 2 „ „ im Dez. Posen 15./11. nach 17 anderen Karten im V 55 Ende 11. Dezember bezw. 3./1. 90. Czempin .... Ende 11. Schlesien. Breslau S-/11- nach 35 anderen Karten im 55 16-/11- • Dezember bezw. Anfang w 29,/11. Januar. Namslau .... Mitte 11, nach 1 and. Karte am 20./12. Glogau 25./II. „ 4 „ „ im Dez. Reichthal.... Ende 11. Görlitz Anf. 11. 55 6 51 55 5' 55 Goldberg .... 1-/H- Kattowitz . . . Mitte 11. 55 55 55 55 55 Prov. Sachsen. Magdeburg . . . 8./11. im Nov. [ nach 14 Karten im Dez. Torgau Anf. 11. „ 3 „ „ Halle Mitte 11. „ io „ „ „ Rossla ll./ll. Hettstedt .... 23./11. Hüpstedt .... 16./11. Sömmerda . . . Mitte 11. Hohenmölsen. . Ende 11. Zeitz Ende 11. nach 3 and. Karten im Dez. Halberstadt . . 30./11. nach 2 anderen Karten nach dem 15./12. Erfurt 30./11. jinzelten Ai nach 6 and. Karten im Dez. !) A nm. Betreffs der ver igaben über Erkrankungen im September und Oktober vgl. den Text S. 41. CAEL EAHTS, STATISTIK. 43 Schles.-Holstein. Flensburg . . . 23./11. nach 2 anderen Karten am Kiel 23./11. 13. bezw. 17./12. ,, 25./11. ■ nach 3 and. Karten im Dez. „ 27./11.J Altona 2./11. nach 8 and. Karten im Dez. Nortorf (Kreis Rendsburg) . 16./11. Itzehoe Ende 11. Gaarden (Kreis Plön) 26./11. Schönberg (Kreis Plön) . Mitte 11. Kaltenkirchen (K. Segeberg) November. Hannover. Nienburg.... 10./11. Hannover.... Anf. 11. nach 24 anderen Karten im Klaustbal.... Ende 11. Dez. bezw. l./l. 90. Dannenberg . . Ende 11. Westfalen. Minden 20./11. 16./11, nach 4 and. Karten im Dez. Halle i. W. . . Steinheim . . . 20./11. (im benachbarten Lippe.) Gladbeck .... Mitte 11. Haspe Ende 11. Hessen-Nassau. Frankfurt a. M. Anf. 11. | ,, 15./11. nach 28 Karten im Dez. „ 26./11.J Kassel Mitte 11. nach 4 Karten im Dez. Schlangenbad . Ende 11. Sonnenberg . . Ende 11. Rheinprovinz. Wesel Mitte 11. nach 1 and. Kart, um Weihn. Düsseldorf . . . Ende 11. nach 12 Karten im Dez. Ahrweiler . . . im Nov. Zell a./Mosel . 29./11. Merxheim . . . Anf. 11. Braunweiler . . 28./11. Köln Mitte 11.1 nach 15 Karten im Dez. » 25./11. j Neuss 25./11. Ruhrort .... 29./11. Bonn 28./11. nach 5 Karten im Dez. Siegburg .... im Nov. Aachen Ende 11. nach 13 Karten im Dez. Malraedy .... bezw. 2./1. 90. 2. Hälfte 11, Hohenzollern. Sigmaringen . . 20./12. Rgr. Bayern. Oberbayern. München .... 2-/11.1 nach 23 and. Karten im Dez. V .... Ende 11. ( Niederbayern. Passau Mitte Dez. Pfalz. Neustadt a./H. 14./11. nach 3 and. Karten im Dez. Kusel 14./11. Oberpfalz. Amberg .... 21. Dez. Oberfranken. Bamberg .... 1.11. nach 4 and. Karten im Dez. Forchheim . . . 20./11. nach 1 and. Karte am 26./12. Mittelfranken. Ansbach .... Letzt.Dritt.il. 1 nach 2 and. Karten 4./11. J am 16. bezw. 17. Dez. Unterfranken. Miltenberg . . . 28./11. Eltmann .... November. (B.-A. Hassfurt) Schwaben. Nördlingen . . . Ende 11. nach 1 and. Karte 26./12. Kgr. Sachsen. Reg.-Bez.: Dresden. Dresden .... B .... 6./11. ► nach 33 and. Karten im Dez. 12./11. Bautzen. Bautzen 9. Dez. nach 1 and. Karte 20./12. Leipzig. Gohlis 28./11. Leipzig 5./11. nach 24 and. Karten im Dez. Zwickau. Zschoppau . . . Nov. Werdau 20./11. Kgr. Württemberg. Neckarkreis. Cannstatt . . . Anf. 11. nach 1 and. Karte 16./12. Stuttgart .... 28./11. nach 22 and. Karten im Schwarzwald- Kalmbach . . . Mitte 11. Dez. hezw. 3./1. kreis. Freudenstadt. . 8./11. (im henachh. Christofsthal.) Jagstkreis. Mergentheim . 21./11. nach 1 and. Karte 18./12. Donaukreis. Laichingen . . . Anf. Dez. Grosslierzogthum Baden. Landeskommissär- bezirk: Konstanz. Konstanz .... Anf. Dez. Villingen . . . desgl. Preihurg. Wehr (Amtsbz. Schopfheim) . 13. Dez. Karlsruhe. Karlsruhe. . . . Anf. Dez. Mannheim. Mannheim . . . Mitte Dez. Eberbach .... desgl. Grosslierzogthum Hessen. Provinzen: Starkenhurg. Michelstadt . . 29./11. nach 1 and. Karte 28./12. (Kr. Erbach.) Oherhessen. Friedberg . . . 13. Dez. Rheinhessen. Sauer- Schwahenheim 1. Dez. (Kr. Bingen.) Grosslierzogthum Mecklenburg- Schwerin. Wismar .... 20./1 . nach 3 and. Karten im Dez. Klütz 23./11. nach 1 and. Karte 2./1. „ Sachsen-Weimar. Kaltennordheim 5./11. (Kr. Dermbach.) „ Mecklenburg-Strelitz. Neustrelitz . . . 1. Woche Dez. „ Oldenburg. Herzogth. Oldenburg. Essen (Bezirk Kloppenhurg) Mitte 11. Pürstenth. Lübeck. Stockelsdorf . . 5. Dez. Pürstenth. Birkenfeld. Idar Ende Dez. Herzog!hum Braunschweig. Schöppenstedt . Mitte 11. nach 1 and. Karte 17./12. Braunschweig . im Nov. nach 12 and. Karten im Lesse Ende 11. Dez. hezw. 2./1. „ Sachsen-Meiningen. Kranichfeld . . 7. Dez. „ Sachsen-Altenbnrg. Orlamünde . . . 6. Dez. 44 CARL RAHTS, STATISTIK. Herzog! hum Sacbsen-K«b.-Gotha. Gotha 7. De/. „ Anhalt. Dessau Anf. Dez. Köthen desgl. Fürsten!Ii. Schwarzb.-Sondersh. Sondershausen . Mitte Dez. „ Scbwarzb.-Rudolstadt. Rudolstadt . . . Ende 11. nach 4 and. Karten im*Dez. „ Waldeck. Pyrmont .... 20. Dez. „ Reuss ä. L. Greiz l./ll. nach 1 and. Karte 10./12. „ Reuss j. L. Schleiz 9. Dez. nach 1 and. Karte 22./12. „ Schaumburg-Lippe. Stadthagen . . . 15. Dez. „ Lippe. Bösingfeld . . . Anf. Dez. Lübeck. Lübeck Anf. Dez. Bremen. Bremen 13/11. ,, 2. Hälfte 11. „ Ende 11. Hamburg. Hamburg .... 29./11. 1 „ . ,, 1 nach 12 and. Karten im Dez. Ende 11. ) Elsass-Lotbringen. Bezirk: TInt.-Eisass. Saales 29./11. (Kr. Molsheim.) Ob.-Eisass. Egisheim .... 25 /11. (Kr. Colmar.) Lothringen. Yigy 23./11. (Ldkr. Metz.) Dehne 27./11. (Kr. Chät.-Salins.) waren nach Ansicht des einen Arztes 10 °/0, nach der des an- deren 60 °/0 ergriffen, in Königsberg i. Pr. schwanken die An- gaben zwischen 10 und 75 °/0, in Danzig behauptet ein Arzt, es seien 25—30°/0, der andere, es seien 80—90 °/0 ergriffen gewesen u. s. w. Erhebliche Differenzen (zwischen 10 und 80°/0) liegen auch für Berlin vor. Aus Memel berichten die zwei Einsender von Karten übereinstimmend, dass nur 5 °/0 der Be- völkerung erkrankt seien, aus Tilsit dagegen theilt der einzige berichtende Arzt mit, dass 70—80°/0 der Einwohner erkrank- ten. Die Bevölkerung von Memel hätte sich hiernach schein- bar einer gewissen Unempfänglichkeit gegenüber der Seuche erfreut. Etwa der 5. Theil aller eingegangenen Karten ent- hält keine bezügliche Angabe, verschiedentlich ist auch betont, dass eine Schätzung schwierig sei, da nur ein geringer Theil der Erkrankten sich ärztlich behandeln lasse. Will man aus den vorliegenden ärztlichen Aeusserungen ein Mittel ziehen, so waren in den meisten Staaten des Deut- schen Reiches bezw. Provinzen Preussens 40—50 °/0 der Be- völkerung an der Influenza erkrankt, Schlüsse auf etwaige relative Immunität einzelner Orte erscheinen nach dem vor- liegenden Material nicht begründet, (vgl. Tab. b, S. 48.) Sterhliclikeitsyerliältniss. Die Angaben über die S t e r b 1 i c h k e i t der erkrankten Per- sonen sind unter einander kaum vergleichbar, weil die einen Bericht- erstatter die Complicationen und Nachkrankheiten ausschlossen, die anderen dieselben mit zur Berechnung gezogen haben. Erstere haben fast immer ein Sterblichkeitsverhältniss von 0 °/0 beob- achtet, letztere eine Mortalität bis zu 50 °/ü. (vgl. Tab. b.) Von etwa 2400 Aerzten, welche sich über die relative Häufigkeit der Todesfälle äussern, wollen 972 eine „geringe“ oder „sehr geringe“ Sterblichkeit, bezw. gar keine Todesfälle beobachtet haben, 745 eine Sterblichkeit von 0,1 bis unter 1 °/0, 39 eine solche von über 5 °/0. Eine Sterblichkeitsziffer von 50 °/0 konstatirte ein Arzt in Stuttgart. Contagiosität der Influenza. Von besonderem Interesse ist es, die Ansichten der Aerzte über die Frage, ob die Influenza eine contagiöse Krankheit sei oder nicht, zu sammeln, da gerade hierüber die Meinungen zu Beginn der Epidemie weit auseinandergingen, und man an- nehmen darf, dass jeder Arzt bemüht war, aus eigener An- schauung sich ein entscheidendes ürtheil zu bilden. 438 Aerzte haben sich eines Votums enthalten, viele andere drücken sich vorsichtig aus wie: „unter Umständen contagiös“, „schwach contagiös“ u. dergl., einige gebrauchen die bei der Fragestellung absichtlich vermiedenen Ausdrücke „miasmatisch-contagiös“, bezw. „miasmatisch“. Höhepunkt und Ende der Epidemie. Der H ö h e p u n kt der Epidemie war für Berlin nach der überwiegenden Mehrzahl der darüber vorliegenden Aeusserungen im Dezember (Mitte bez. Ende d. Mts.) erreicht, ebenso in Danzig und Bremen; in anderen Orten und Bezirken ist erst Anfangs oder in der Mitte Januar dieser Höhepunkt festge- stellt worden, 208 Karten verlegen denselben in die Zeit nach dem 20. Januar 1890. (vgl. Tab. a, S. 47.) Das Ende der Epidemie war vielfach bei Ausstellung der Karten noch nicht abzusehen; 740 Karten enthalten keine bezügliche Angabe oder den Vermerk, dass die Epidemie noch andauere. Im übrigen widersprechen sich die Mittheilungen aus einem und demselben Orte oft in hohem Maasse. ln Danzig, einem allem Anschein nach besonders früh be- troffenen Orte hatte nach Ansicht der Mehrzahl der Aerzte die Epidemie Ende Januar ihr Ende erreicht, in Hohenzollern, wohin sie relativ spät drang, ebenfalls Ende Januar bezw. Anfangs Februar. (Näheres auf Tab. a.) Verhältnis» der Erkrankten zur Gesainmtbe Völker ung. Die Angaben darüber, welcher Theil der Bevölkerung von der Krankheit ergriffen gewesen sei, schwanken innerhalb weiter Grenzen. In dem ostpreussischen Städtchen Heilsherg CARL RAHTS, STATISTIK. 45 Von 2643 Aerzten, welche die Frage einigermaassen präcis beantworteten, haben sich 1520 (57,5 °/0) für die Contagiosität, 1123 (42,5 °/0) für Nichtcontagiosität entschieden. Bemerkens- wert!] ist, dass u. a. in Bayern und Kgr. Sachsen die über- wiegende Mehrzahl der Aerzte die Influenza für contagiös erklärt (ebenso u. a. in Baden, Elsass-Lothringen, Hamburg, Bremen), während in Berlin die Mehrzahl der entgegengesetzten Ansicht zuneigt, (vgl. Tab. d, S. 50.) Alter, Geschlecht, Beruf der Erkrankten. Recidive. Eine Zusammenstellung der Antworten auf die Frage nach Alter, Geschlecht und Beruf der Erkrankten ergibt bei der grossen Differenz der hierüber abgegebenen Aeusserungen nur ein unvollkommenes Ergebniss. Aerzte grosser Kranken- kassen oder die unter der ackerbautreibenden Landbevölkerung thätigen Aerzte sahen natürlich vorzugsweise die eine ihrer Beobachtung unterstellte Berufsklasse erkranken, während an- deren Aerzten die solcher Berufsklasse ungehörigen Patienten garnicht zu Gesichte gekommen sind. Am häufigsten scheint das mittlere Lebensalter der Erkrankung ausgesetzt gewesen zu sein. Von 2466 Aerzten, welche eine bestimmte Altersklasse hervorheben, verlegen 2014 die häufigsten Erkrankungen in das Alter von 21 —50 Jahren, nur vereinzelt ist die Ansicht geäussert, dass vorzugsweise das Kindesalter oder vorzugsweise das Greisenalter befallen sei; 641 Aerzte erklären, dass Personen jeden Alters ohne Unter- schied erkrankt seien, (vgl. Tab. c, S. 49.) In Betreff des Geschlechts der Erkrankten ergibt sich aus den Karten, dass männliche Personen häufiger oder min- destens ebenso häufig als weibliche erkrankt waren, denn von 2684 Aerzten, welche die gestellte Frage beantworteten, wollen nur 190 ein Ueberwiegen weiblicher Erkrankter beobachtet haben, 1273 haben die entgegengesetzte Beobachtung gemacht, 1221 fanden keinen Unterschied in der Erkrankungshäufigkeit beider Geschlechter. (Näheres auf Tab. c.) Vereinzelt finden sich Angaben, dass zunächst mehr männ- liche, später mehr weibliche Personen erkrankten, dass bei Geisteskranken mehr Weiber, in ßeamtenfamilien mehr Männer erkrankten u. dergl. Geber die Berufsstellung der vorzugsweise erkrankten Personen liegen 1447 verwerthbare Angaben vor. 1206 Aerzte meinen darnach, dass ein Unterschied in dieser Hinsicht nicht zu konstatiren war, 201 erklären, dass die im Freien beschäf- tigten Personen häufiger erkrankten, 40 glaubten dagegen beobachtet zu haben, dass die „in geschlossenen Räumen“, in Stuben, in „engen Räumen“, in „schlecht ventilirten Räumen“ thätigen Personen oder, wie ein Einsender sich ausdrückt, die „Bureaumenschen“ mehr erkrankt seien. Daneben sind im Einzel- nen die verschiedensten Berufsarten als vorzugsweise befallen ge- nannt, am häufigsten die „Arbeiter“ bezw. „Fabrikarbeiter“. Die Frage nach der Häufigkeit von Recidiven im Ver- laufe der Krankheit hat auf 2849 Karten Beantwortung gefunden. Darnach sind von 410 Aerzten Recidive überhaupt nicht be- obachtet worden, 1785 sahen dieselben selten, 654 oft. Häufige Recidive sind verhältnissmässig viel in Württemberg und Elsass-Lothringen beobachtet, denn mehr als 40 °/0 der sich äussernden Aerzte sahen die Recidive hier „oft“, während z. B. in Bayern und Sachsen nur etwa je 1/5 der betr. Aerzte häufige Recidive beobachtet hat. (vgl. Tab. e, S. 50.) Einige Aerzte, welche keine Recidive gesehen haben wollen, erläutern dies dahin, dass nur manche „verschleppte Fälle“ den Eindruck einer mehrmaligen Erkrankung gemacht hätten. Traten die Recidive nach Inhalt der Karte in 10 oder mehr Prozent der beobachteten Fälle auf, so sind sie auf der Tabelle als „häufig“, bei niedrigerer Prozentziffer als „selten“ registrirt. Nicht wenige Aerzte theilen als Antwort auf die betr. Frage mit, dass sie Recidive 10 Mal, 20 Mal, 100 Mal, „einige Dutzend Mal“, „mehrere Hundert Mal“ u. s. w. gesehen hätten. Waren die absoluten Zahlen hoch, so wurde angenommen, dass der Einsender der Karte oft Recidive beobachtet hat. Auf nachstehender lieber sichtstabeile ist für jeden der Staaten des Deutschen Reiches und für jeden preussischen Landestheil angegeben, in welche Zeit die Mehrzahl der an der Sammelforschung betheiligten Aerzte den Beginn, die Höhe und das Ende der Epidemie verlegt. Ebendaselbst ist in Spalte 5 eingetragen, welcher Prozent- satz der Bevölkerung nach Ansicht der Mehrzahl der Einsender von der Seuche ergriffen war, und wie sich die Majorität über die besondere Disposition eines Geschlechts und über die Kontagiosität der Influenza geäussert hat (Spalte G und 7). Nach Inhalt dieser Tabelle scheint die Seuche zuerst in Bremen, Hamburg und Berlin aufgetreten zu sein, zuletzt in Süddeutschland, mit Ausnahme von Elsass-Lothringen, in Hannover, Westfalen und der Rheinprovinz, ferner in Mecklen- burg, Oldenburg und einigen thüringischen Staaten. Ende Januar hatte die Seuche nach Ansicht der meisten berichtenden Aerzte in Preussen sowohl, wie auch in Bayern, Sachsen, Hessen, Elsass-Lothringen ihr Ende erreicht. Die Provinzen Ostpreussen, Brandenburg, Posen und Schlesien scheinen nach Spalte 5 weniger als Berlin und die anderen Provinzen Preussens von der Seuche gelitten zu haben, dagegen scheint ein besonders grosser Theil der Bevölkerung (50—60%) in Württemberg und Hohenzollern, sowie in einigen Staaten Mitteldeutschlands an der Influenza gelitten zu haben. 46 CARL RAHTS, STATISTIK. Uebersichtstabelle. Die Mehrzahl der Einsender aus einem Staate bezw. Landestheile entschied sich auf die in der üeberschrift stehenden Fragen folgendermaassen: Beginn [n welche Zeit fi Höhe der Epidemie? el Ende Dev wievielste Theil der Bevölkerung war ergriffen ? % Welches Geschlecht war vorzugsweise betroffen? (m. das männl.) War die jlnfluenza kon- tagiös (k.) oder nicht? Ostpreussen 11.—20. Dez. 1.—20. Jan. 21. — 31. Jan. 30—40 gleich k. Westpreussen . , . . . desgl. 1.—10. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 gleich n. Stadt Berlin 1. —10. Dez. Dez. 11.—31. Jan. 40—50 m. n. Brandenburg 11.—20. Dez. 1.—20. Jan. 21.—31. Jan. 30—40 m. k.(67)n.(65) Pommern desgl. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40-50 m. (gleich) k. Posen desgl. 1. —10. Jan. 21,—31. Jan, 30—40 m. n. Schlesien 11.—31. Dez. 11.—20. Jan. 21./12.—10. Febr. 30—40 m. (gleich) k. Sachsen 11. —20. Dez. 1.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. k. Schleswig-Holstein .... desgl. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 gleich k. Hannover 21.—31. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. k. Westfalen desgl. 1.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. k.(56)n.(54) Hessen-Nassau 11.—31. Dez. 1.—10. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. n. Rheinland 21.—31. Dez. 1.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. k. Hohenzollern desgl. 11. —20. Jan. 21./12.—10. Febr. 50—60 gleich k. (2) n. (2) Preussen 11.—20. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. k. Bayern 21.—31. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 gleich k. Sachsen 11.—20. Dez. 1.—10. Jan. 21.—31. Jan. 30—40 m. k. Württemberg 21.—31. Dez. 11.—20. Jan. 21./12.—10. Febr. 50—60 m. k. Baden desgl. 11.—20. Jan. 21./12.—10. Febr. 40 — 50 gleich k. Hessen desgl. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 m. k. Mecklenburg-Schwerin desgl. 11.—20. Jan. 1.—10. Feb. 40-50 m. k. Sachsen-Weimar .... 11.—20. Dez, 1.—10. Jan. 11.—31. Jan. 40—50 m. n. Mecklenburg-Strelitz . 21.—31. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 20 — 30 in. k. Oldenburg 21./12.—10. Jan. 11.—20. Jan. 1.—10. Feb. 30—40 m. k. Braunschweig 11. —20. Dez 1.—20. Jan. 21. — 31. Jan. 40 — 50 gleich k. Sachsen-Meiningen .... 21.—31. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 30—40 gleich k. Sachsen-Altenhurg .... 11.—20. Dez. 1. —10. Jan. 21.—31. Jan. 50—60 gleich k. Sachsen-Koburg-Gotha . . 21.—31. Dez. 1.—10. Jan. 21./12.—10. Febr. 50—60 m. k. Anhalt 11.—20. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 20—30 m. k. Schw.-Sondershausen . desgl. 1.—10. Jan. 21.—31. Jan. 50—60 m. k. Schw.-Rudolstadt .... desgl. 11.—20. Jan. 21./12.—10. Febr. 50—60 m. k. Waldeck 21./12. —10. Jan. Jan. 1.—10. Feb. 30—40 m. u. gleich n. Reuss ä. L 1.—20. Dez. 1.—10. Jan. 21.—31. Jan. 30—40 m. k. Reuss j. L 11.—20. Dez. 11.—20. Jan. 21./12.—10. Febr. 50—60 m. k. Schaumburg-Lippe .... 11.—20. Dez. 11.—20. Jan. 21./12.—10. Febr. 60—70 m. ?. Lippe 21.—31. Dez. 1,—10. Jan. 21./12.—10. Febr. 40—50 gleich n. Lübeck 11.—20. Dez. Dez.—20. Jan. 1.—10. Feb. 40—50 m. u. gleich n. Bremen 21.—30. Nov. Dez.—10. Jan. 21.—31. Jan. 20—30 m. k. Hamburg 1.—10. Dez. 1.—10. Jan. 21./12, —10. Febr. 20—30 m. k. Elsass-Lothringen .... 11.—20. Dez. 11.—20. Jan. 21.—31. Jan. 40—50 gleich k. CARL RAHTS, STATISTIK. 47 Tab. a. vor 10. No B 11.21. bis bis 20. 30. rember e i. bis 10. D 8 i ll. bis 20. zeml n i 21. bis 31. er l 1. bis 10., Jan nach 11. uar ohne Angabe H CD g 53 b Ö ö h Inf. 1. bis 10. J ep Mitte 11. bis 20. uiuai U E Ende 21. bis 31. ik CD 4-> cc t CD rP bO Ö CD g O 1 vor 10. Je 11. bis 20. mua 21. bis 31. r 1. bis 10. Fc 11. bis 20. bru E I 21. bis 28. ar i d l. bis 10. ] e u. bis 20. därz 21. bis 31. .V Lach 10- April noch nicht be- endet oder ohne Angabe erster Fall (Anf.) letzter Fall (Ende) Ostpreussen . . — 3 3 10 32 20 6 1 3 9 34 35 7 — 2 — 4 15 13 10 10 3 1 — — — 23 Mitte 11. 15. 3. Westpreussen — ll 7 20 30 10 2 — 3 23 31 19 2 1 2 1 12 28 9 4 3 3 — — — — 13 20. 11. 10. 3. Stadt Berlin . 23 29 44 134 22 2 2 1 19 232 21 9 5 6 17 46 65 66 19 13 3 2 1 — — — 61 7. 10. Mitte 3. Brandenburg . 2 3 9 46 63 25 2 — 9 31 69 66 10 — 4 3 11 39 29 19 8 1 1 — — 1 47 6. 11. 15. 4. Pommern . 1 4 1 15 49 19 4 — 4 11 46 57 6 1 2 — 10 28 17 9 4 2 1 — — — 26 Anf. 11. Milte 3. Posen .... — 3 3 12 36 25 3 1 2 8 45 30 1 1 5 — 8 33 11 9 3 — 2 — — — 19 11. 11. 20. 3. Schlesien . 6 3 4 22 96 98 40 — 6 13 76 152 26 5 7 2 15 52 58 45 13 7 6 — — — 77 15. 9. 20. 3. Sachsen . . . 3 6 6 20 93 38 8 2 7 14 96 90 1 2 2 — 18 56 35 19 6 3 2 — — — 44 1. 10. Milte 3. Schlesw.-Holstein 2 5 7 15 49 31 11 1 4 17 43 62 8 3 2 1 4 25 21 15 8 4 2 — — 1 44 Mitte 10. Ende 4. Hannover . 2 1 3 21 63 72 25 2 5 11 68 95 15 4 7 1 5 48 41 24 11 9 4 2 2 — 47 Anf. 11. 10. 4. Westfalen — 4 1 10 41 52 20 — 3 9 63 68 5 1 3 2 11 41 33 12 — 1 3 — — — 28 Mitte 11. 20. 3. Hessen-Nassau . 2 2 4 22 57 58 7 — 4 23 76 59 6 1 8 1 20 57 22 13 8 4 3 1 1 1 25 Ende 10. ? 4. Rheinland . . 1 5 10 20 89 107 32 4 5 16 122 128 12 5 3 — 22 108 41 25 8 8 2 1 2 — 56 Auf. 11. Anf. 4. Holienzollern. . — — 1 3 — — — — — 3 1 — — — 2 2 — — — — — — — 20. 12. 10. 2. Preussen . 42 69 102 368 721 560 162 12 74 417 790 873 105 30 64 57 205 598 351 217 85 47 28 4 5 3 510 15. 9. Ende 4. Bayern 3 4 4 28 108 127 42 2 9 25 108 186 14 9 6 2 17 104 83 41 14 5 2 1 — — 58 1. 11. Ende 3. Sachsen . . 2 3 1 30 113 68 8 1 9 39 129 78 3 — 7 4 55 78 47 14 — 3 1 — — — 33 5. 11. Mitte 3. Württemberg 2 1 2 10 37 55 10 — 8 3 45 69 10 2 5 — 3 27 26 21 9 3 3 — — 1 32 Auf. 11. Mitte 4. Baden .... 1 — — 3 34 57 9 — 3 6 43 64 8 — 2 — 7 30 28 14 7 1 1 1 — — 18 15. 9. Ende 3. Hessen . . . — — 1 4 30 34 4 — 3 4 36 41 — — 1 — 11 33 15 4 1 — 1 1 — — 10 29. 11. Ende 3. Meckl.-Schwerin — 1 1 4 14 17 8 — 1 ] 10 33 6 — 1 — — 8 10 7 6 1 2 — — — 12 20. 11. Mitte 3. Sachs.-Weimar . 1 — — 1 15 5 — — — 7 13 6 1 1 — 1 5 5 2 3 1 — — 1 — — 4 5. 11. Ende 3. Meckl.-Strelitz. . — — — 2 3 4 2 — 1 — — 7 3 1 1 — — 3 1 2 2 1 — — — 1 2 Anf. 12. l.Hälfte4. Oldenburg — 1 — 4 6 7 7 — — 2 4 18 2 2 — — — 2 8 2 3 2 — — — — 8 Mitte 11. Anf. 3. Braunschweig — 2 1 4 18 14 2 — 1 1 21 20 1 — 2 — 7 14 5 8 1 1 — — — — 6 Mitte 11. 1. 3. S.-Meiningen — — — 1 4 7 — — —■ - 4 9 — — — — 2 5 — — 1 — — — — — 4 7. 12. Ende 2. S.-Altenburg — — — 1 8 3 — — — 2 11 1 — — — — 3 5 2 1 — — — — — — 1 6. 12. Mitte 2. S.-Kob.-Gotha . — — — 3 4 6 — — — 4 6 4 — — — — 2 4 4 2 — — — — — — 1 7. 12. 20. 2. Anhalt . . . — — — 2 7 4 — — 1 3 4 9 — — — — 1 6 3 — 2 — — — — — 2 Anf. 12. Ende 2. Schw.-Sondersh. . — — — — 4 2 — — — — 4 2 — — — — 1 3 1 — — — — — — — 1 15. 12. 1. 2. Schw.-Rudolstadt — — 1 — 5 2 — — 1‘) 2 4 5 — — — — 1 2 2 1 — — — 1 — — 2 Ende 11. Ende 3. Waldeck . . . — — — — 1 2 2 — — — 2 2 2 — — — — — 3 1 — — — — — — 1 20. 12. Mitte 2. Reuss ä. L. . 1 — — 1 1 — — — — — 3 — — — — — — 3 — — — — — — — — — 1. 11. 27. 1. Reuss j. L. . . — — — 1 5 3 — — 1 2 4 5 — — 1 — 2 3 3 1 — — — — — — 1 9. 12. 2.llii!fte2. Schaumb.-Lippe , — — — — 2 — — — — — 2 — — — — — 1 1 — — — — — — — 15. 12. 10. 2. Lippe .... — — — 1 2 3 1 — — 1 5 4 1 — — — — 2 2 — 3 Anf. 12. Anf. 2. Lübeck . . . !— — 1 3 — — — 2 2 2 — — — 1 — — 2 — — — — — — — 1 Anf. 12. 10. 2. Bremen — 1 4 — 1 1 — — — 5 5 1 — — — — 1 4 — 1 — — — — — — 1 13. 11. Mitte 2. Hamburg . . . i 3 10 8 3 — — 2 8 15 7 — — 3 — 1 5 5 4 1 1 — — — — 10 30. 10. 1, 3. Els.-Lothringen . — — 4 — 17 16 10 — 1 — 19 30 5 2 — — 1 11 8 6 3 — — — — — 19 23. 11. Ende 2. 53 82 1244791171 1000 267 15 0 115 534 12871478161 47 93 65 325 956 612350 1 136 65 38 9 5 5 740 15. 9. Ende 4. Wenn 2 Daten angegeben sind, so ist bei »Beginn« nur das erste, bei »Ende « nur das letzte gezählt. 0 Undeutlich (ob 22. 11. oder 22. 12.) 48 CARL EAHTS, STATISTIK. Tab. b. Der wievielste Theil der Bevölkerung ist Sterblichkeits- ergriffen? prozent bis 11 21 31 41 51 61 71 81 über J=> cj hü 0,1 0,55 1,1 2,1 3,1 4,1 ho rg.S rO d Maximum. bis bis bis bis bis bis bis bis 90 < 0 ° 5t1 ho 10 20 30 40 50 60 70 60 90 bis bis bis bis bis bis 5,0 ho fcc < rB O 0,5 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 ’g rS o> B Prozent O Ostpreussen . 10 16 8 9 13 3 5 8 — 10 23 4 12 9 2 1 2 — 3 23 (5°/0) Westpreussen 11 6 7 6 16 2 5 9 2 1 14 26 7 8 8 1 2 1 3 1 16 (10/o,beiält.Pers.l0-450/o) Stadt Berlin . 5 12 21 24 29 11 15 13 — — 151 91 14 16 22 5 4 5 3 4 112 (höchste Prozentzahl 12) Brandenburg . 22 14 13 14 37 4 9 20 1 — 26 47 15 25 14 5 5 2 1 2 43 (5-6%) Pommern . 7 4 14 12 13 8 12 11 1 1 18 32 8 10 15 3 1 1 2 2 23 (10°/0) Posen .... 12 9 10 15 12 3 5 5 — — 18 22 7 10 10 4 — 1 — 2 29 (4,25 °/0) Schlesien . 35 31 26 39 46 11 22 27 2 1 59 98 17 29 18 10 1 — 3 11 88 (6,7, beiComplicat. 500/o) Sachsen . . , 8 15 23 18 47 6 19 21 6 — 26 32 16 33 21 9 5 3 1 4 59 (33°/.) Schlesw.-Holstein 4 7 13 18 33 5 5 16 3 2 20 39 13 13 9 4 1 1 — 5 40 (5°/0) Hannover . 11 13 23 36 30 10 25 23 4 — 31 40 28 21 14 7 3 2 3 13 63 (9 o/0, bei alt. Leuten 500/0) Westfalen 4 5 11 21 37 6 15 21 2 — 14 30 15 15 18 5 5 3 1 3 36 (13,3%) Hessen-Nassau . 8 19 15 30 28 8 11 12 3 1 34 39 21 17 18 12 5 — 4 7 33 (6%) Rheinland 8 16 34 45 48 15 36 28 7 1 48 69 51 27 18 7 3 4 2 12 80 (8,5 °/0) Hohenzollern. — — — 1 1 — — 2 — — — — 1 1 1 — 1 — — — — (4%) Preussen . 145 167 218 288 390 92 184 216 31 7 469 588 217 237 195 74 37 25 23 69 645 (33%) Bayern 9 22 24 62 57 18 54 48 9 2 35 92 43 34 28 22 5 4 6 6 87 (26,6 °/0) Sachsen . 15 16 24 51 45 9 17 14 4 — 48 50 34 42 18 12 6 3 — — 70 (5°/o) Württemberg 2 4 10 14 28 10 20 21 6 — 13 23 13 20 14 5 2 — 1 8 39 (50%) Baden 1 5 8 17 30 8 12 18 2 1 14 18 18 11 8 7 1 1 2 3 38 (9,4%) Hessen 3 7 5 7 13 3 11 16 1 — 15 23 11 6 1 2 — 1 2 1 29 (15%) Meckl.-Schwerin 5 1 5 3 9 2 8 6 — — 12 11 3 8 8 — 1 — 1 — 14 (6,6%) Sachsen-Weimar 1 4 1 3 4 1 4 3 — 1 2 5 2 4 1 1 — 3 3 — 3 (25%) Meckl.-Strelitz . 1 1 2 1 2 — — — — — 5 3 1 — 1 — — — — — 7 (2%) Oldenburg 5 2 1 1 6 — 1 3 — — 7 5 — 1 3 2 — — — 2 12 (3%) Braunschweig 1 5 4 9 9 2 5 3 — — 4 7 9 2 6 2 2 — — 1 13 (3,3%) S.-Meiningen 1 — 4 2 2 — 1 1 — — 1 3 2 1 3 — 1 — — — 2 (4%) S.-Altenburg — — 1 2 1 2 — 3 1 — 2 1 1 2 3 1 — — — — 4 (3%) S.-Kob.-Gotha . 1 — 2 2 1 1 1 5 — — 3 6 1 2 1 — — — — — 3 (2%) Anhalt 4 1 2 — 2 1 — — — — 4 3 — 2 1 — — — 1 1 6 0 o OO 1 Schw.-Sondersh. . 1 — — — 1 2 — 2 — — — 2 — — 1 — — — — — 3 (2%) Schw.- Rudolstadt — — 1 1 3 1 2 0 — — 1 1 1 1 1 2 — — — 1 2 (3%) Waldeck . . . 1 — 1 2 — — 1 — — -— — 1 — 1 — 1 — — — — 2 (2-3%) Reuss ä. L. . — — 1 2 — — — — — — — 1 1 1 — — — — — — (2%) Reuss j. L. . . — 1 — 1 3 — 2 2 — — 1 — 1 1 2 3 — — — — 3! (3%) Schaumb.-Lippe . — — — — — — 2 — — — — 1 — — — — — — — 1 — Lippe .... — — 2 1 3 — — 2 — — — — — 1 1 — - — — 5 (2%) Lübeck — 1 — — 1 — 2 — — — — 2 — 1 — —• 1 — — — — (4%) Bremen . . . 1 — 3 — — — — — — — 3 — — 1 1 — — — — — 5 (2%) Hamburg . 5 2 4 3 3 — — 2 — — 8 15 — 1 3 8 (2%) Els.-Lothringen . 1 5 7 7 13 2 3 5 2 — 4 18 5 3 — i 1 — — 1 19 (3-4%) CO o 05 244 330 479 626 154 o eo CO 372 56 11 651 879 363 382 301 135 57 37 39 93 1020 CARL RATHS, STATISTIK. 49 Tab. c. bis 10 11 bis 20 21 bis 30 31 bis 40 41 bis 50 51 bis 60 Llt über 60 e r <3 .fep "53 S sh d m *-* CL> ■'H PQ in geschloss. =*■ Räumen etc. Beschäftigte männlich Gresc A o * ' fc—* 35 Ol 05 3 CJ5. 3* &5 w p P- cd o o" to pr4 cd g |j 00 Ol i 3 P •<1 o CD Ö“. ° OS P Oi r+- cd o o" o CO ?j. S5 1 3 o Oi Pi o ca i p Magen- s cs aq g 165 = 5,3 o o" Ol blutung ES « CC B E?3 S*r- to rf*- o o" 79 Darm- blutung ES P** O H- Pd s co o o" 3 3"* >-< i° ©■ 7j o co 3. 2ä • ‘ oo tO „Negat.“ o o" "3 Ol Karten N.-O.-Deutschland 1610 K. S.-W,-Deutschland 1570 K. Zahl d. Karten % Zahl d. Karten % Dyspepsie 101 6,3 115 7,3 Magenkatarrh . . . 356 22,1 245 15,6 Magen-Darmkatarrh 237 14,7 261 16,6 Darmkatarrh .... 125 7,8 103 6,6 Sa. der vorig. 3: Katarrhe des Magen- Darm-Canals . . . 718 44,6 609 38,8 Appetitlosigkeit . . . 511 31,7 526 33,6 Erbrechen 524 32,5 572 36,4 Diarrhoe 554 34,4 554 35,3 Obstipation 184 10,8 273 15,1 1 Cardialgie 70 4,3 82 5,2 1 Colik 70 4,3 104 6,6 Sa. der vorig. 2: Schmerzhafte Yer- dauungsstörungen. 140 8,6 186 11,8 Milztumor 21 1,3 37 2,4 Icterus 33 2,0 39 2,5 Angina 240 14,9 226 14,4 Stomatitis 23 1,4 31 2,0 Parotitis 16 1,0 15 1,0 Sa. der vorig. 8: Affection. d. Mund- u. Rachenhöhle . . . 279 17,3 272 17,4 Magenblutung . . . 18 1,1 28 1,8 Darmblutung .... 34 2,1 44 2,8 Ruhr 24 1,5 18 1,2 Sa. der vorig. 3: Haemorrh. Erkrank, d. Magen-Darm - Can. 76 4,7 90 5,8 Peritonitis 36 2,2 46 2,9 „Negative“ Karten . 146 9,1 123 8,0 Bei oberflächlicher Betrachtung scheinen die Angaben be- treffs der angeführten Digestionsstörnngen sich über die ans den verschiedenen Theilen des Deutschen Reiches eingeschickten Karten ziemlich gleichmässig zu vertheilen. Trotzdem habe ich es der Mühe werth gehalten, um etwaigen Einfluss des Klimas, der Lebensweise etc. auf Form und Schwere dieser Symptome der Influenza zu erkennen, aus den Karten zwei Gruppen zu bilden, von denen die eine den nord-östlichen, die andere den süd-westlichen Th eil Deutschlands um- fasst. Die 1. Gruppe enthält naturgemäss z. B, Ost- und Westpreussen, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Schleswig- Holstein, Hannover, Provinz Sachsen etc. (Summa 1610 Karten); die 2. Gruppe Rheinprovinz, Westphalen, Königreich Sachsen, Bayern, Baden, Württemberg, Hessen u. s. w. (Summa 1570 K.). Die Vergleichung beider Gruppen ergiebt nun doch gewisse nicht unbedeutende Unterschiede in Bezug auf die Betheiligung der Yerdauungsorgane an der Influenza-Erkrankung, wie neben- stehende Tabelle veranschaulichen soll. Es scheint hiernach, wenn auch vielleicht in N.-O.- Deutschland die Zahl der leichten Verdauungsstörungen, welche die Influenza begleiten, eine etwas grössere ist (wenig- stens überwiegt hier die angegebene Zahl der Katarrhe des Verdauungstractus), die Form dieser Verdauungsstörungen in S.-W.-Deutschland eine im Ganzen etwas schwerere und complicirtere zu sein. Denn die hauptsächlichen Einzel- symptome (wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obsti- pation, schmerzhafte und haemorrhagische Magen-Darm-Affec- tionen etc.) sind in den Karten dieser Gruppe in einem zum L. RIESS, SYMPTOME DES DIGESTIONSAPPARATES. Theil nicht unbedeutend überwiegenden Procentsatz angegeben. Es braucht kaum hinzugefügt zu werden, dass diesen Differenzen alle die Zweifel anhaften, welche durch das ungleichmässige Kartenmaterial begründet sind. Nach allem Vorangegangenen kann für die statistische Betrachtung der Sammelkarten in Bezug auf ihre Angaben über die Digestionssymptome der Influenza das Resume ge- geben werden: dass nach den bei der letzten Pandemie in Deutschland gemachten Erfahrungen leichte Verdauungs- Störungen sehr häufig (nach vielen Beobachtern in fast allen Fällen), schwerere Digestionsstörungen aber nur in einem gewissen Bruchtheil (der vielleicht durch- schnittlich auf ein Viertel der Fälle zu schätzen ist) die Erkrankung begleiten, und dass in letzterem Fall durch das Vorherrschen gewisser Symptome (namentlich Appetitlosigkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation u. a.) das Bild der Krank- heit und die Dauer der Reconvalescenz so weit be- einflusst wird, dass die Unterscheidung einer gastrischen oder gastro-intestinalen Form der In- fluenza nach wie vor gerechtfertigt erscheint. 3. Symptome der Nerven. Von Prof. Dr. Willi. Zülzer in Berlin. So polymorph auch das Bild erscheint, unter dem die epi- demische Influenza sich seit Jahrhunderten darstellt, ja unter dem es sich in einer einzelnen Epidemie beobachten lässt, wie namentlich in derjenigen, deren Material uns hier vorliegt, so stehen doch neben den katarrhalischen Symptomen neuralgi- forme Schmerzen und grosse Prostration, überhaupt die Er- scheinungen seitens des Nervensystems ganz wesentlich im Vordergründe. Wenn auch in einzelnen Epidemieen oder in dem Be- obachtungskreise des einzelnen Arztes mitunter die Erschei- nungen seitens der Schleimhäute der Respirations- und Diges- tionsorgane sich besonders bemerkbar machten, — derartig, dass man schon frühzeitig Veranlassung fand, eine thoracische und abdominelle oder auch eine katarrhalische und inflamma- torische als besondere Formen der Influenza in dem Rahmen des allgemeinen Krankheitsbildes enger zu begrenzen, so sind doch daneben immer und zu allen Zeiten die cephalische oder aber die nervöse und die rheumatisch-nervöse, sowie — nach der älteren Bezeichnungsweise — eine nervös-synochale Form der Grippe als ganz besonders charakteristisch hervorgehoben worden, üeberhaupt ist das Krankheitsbild kaum vollständig, wenn nicht die nervösen Symptome mindestens andeutungsweise vorhanden sind. Noch weit über den Eindruck der persönlichen Erfahrung hinaus, welche früher allein der Beschreibung zu Gebote stand, ist das zahlenmässige Material, welches die vorliegende Sammel- forschung bietet, für diese Anschauung beweisend. Aus den beiliegenden Tabellen ergiebt sich, dass bis auf verschwindende Ausnahmen — 8 °/0 der Beobachter —, die übrigen 92 °/0 das starke Hervortreten der nervösen Symptome betonen. Die Reihe der Affectionen lässt sich in zwei Gruppen theilen, insofern, weil die eine offenbar mit Erkrankungen der Schleimhäute, einzelnen entzündlichen Lokalaffectionen etc. im Zu- sammenhänge steht. Dies gilt aber nur für den weitaus kleineren Theil. Die grosse Mehrzahl aller beobachteten nervösen Er- scheinungen tritt auf, ohne dass eine lokale Erkrankung überhaupt aufzufinden ist. Unter den subjectiven Klagen der Kranken steht der Kopfschmerz obenan, 59°/0 aller hier vorliegenden Beob- achtungen heben dies besonders hervor. Manchmal beschränkt sich der Kopfschmerz auf den Yorderkopf; häufiger erstreckt er sich über den ganzen Kopf, und in einzelnen Fällen wird angegeben, dass die Haut des Kopfes, Gesichts und Halses, manchmal sogar die des ganzen Körpers gleichzeitig hoch- gradig hyperästhetisch ist. Als nicht weniger quälend, wenn auch nicht ganz so häufig in extremem Grade hervortretend, werden Rücken-, speziell Kreuzschmerzen, und Schmerzen in den Muskeln, Gliedern und Gelenken beschrieben. 28 resp. 27°/0 unserer Beobach- tungen sprechen hiervon. Sehr oft klagten die Kranken von Anfang an hierüber; jede Lage im Bett wird unbequem, die Patienten werden unruhig, und nicht ganz selten erforderten gerade diese Symptome besonderes therapeutisches Eingreifen. Eine weitere hervorragende Erscheinung ist die grosse Prostratio virium. Spezielle Angaben hierüber finden sich zwar nur beim vierten Theil unserer Beobachter °/0). Wir dürfen aber annehmen, dass hier nur solche Fälle hervor- gehoben wurden, in denen die plötzlich eintretende Hinfällig- keit und Kraftlosigkeit sich ganz besonders stark bemerkbar machte. Nach den sonst aus der Litteratur bekannten An- 98 W. ZÜLZER, SYMPTOME DER NERVEN. gaben lässt sich wohl voraussetzen, dass diese Pirscheinung nur bei verhältnissmässig wenigen Kranken ganz fehlte, resp. nur in geringem Grade vorhanden war, so dass sie der Wahr- nehmung entging. In bemerkenswerther Weise aber liefert die hier behan- delte Epidemie eine grosse Zahl von Beobachtungen, welche beweisen, wie ausserordentlich hochgradig der Kräfteverfall war, und wie schnell er sich entwickelte. So wird berichtet, dass die 18 Beamten eines Landrathsamtes in Ostpreussen innerhalb weniger Stunden so intensiv erkrankten, dass eines Tages die Geschäfte nur durch die höchste Energie eines Einzelnen fort- geführt werden konnten. — In einem grösseren Geschäftshause Berlins waren von circa 120 Angestellten gleichzeitig mehr als 100 einschliesslich der Prinzipale trotz des besten Willens nicht im Stande, ihre Thätig- keit fortzusetzen, obgleich keine einzige ernstere Erkrankung zu ver- zeichnen war. — In den Beobachtungen bezüglich der Münchener Garnison *) ebenso wie aus den Berichten des preussischen Kriegsministeriums sind zahlreiche Fälle erwähnt, wo die eben noch zum Dienst angetretenen gesunden Mannschaften innerhalb weniger Stunden den Eindruck der schwersten Erkrankung darboten. Sie konnten sich kaum noch auf den Beinen erhalten und fielen erschöpft auf ihr Lager, wo sie gewöhnlich in der Seitenlage verharrten, unbekümmert um das, was um sie her vor- ging oder was man ihnen anbot. Solcher Beispiele Messen sich noch zahlreiche anführen. Ein weiteres hervorragendes Symptom, worauf der achte Theil aller Beobachter (12,6 °/0) besonders hinweist, ist der Schwindel, der die Kranken oft nur einen oder zwei Tage, häufig aber während der ganzen Dauer der Erkrankung inten- siv befiel. In etwas mehr als 6 "/0 der Beobachtungen wird die Schlaflosigkeit erwähnt, die selbst nach mehreren Tagen der Erkrankung häufig noch die Anwendung von Schlafmitteln erforderte. Andauernde Benommenheit des Sensoriums und wieder- holte Ohnmächten werden als besonders auffälliges Symptom von 5 °/0 der Beobachter geschildert. Diese Zahl erscheint im ganzen etwas geringer, als man sie nach den Beschreibungen der älteren Epidemieen erwarten sollte. Schon io dem Epidemieen- zuge von 1510 wurde, wie auch späterhin, besonders im vorigen Jahrhundert, die synkopale Form als eine häufig hervor- tretende besonders angeführt; ebenfalls noch in der Epidemie von 1874/75 in Nordamerika (nach einem Bericht im Phila- delphia med. and. surg. Rep.)2). Bezüglich der bei der diesjährigen Epidemie gemachten Angaben über schwere Ohnmachtanfälle ist als besonders be- merkenswerth hervorzuheben, dass dieselben sich in der Provinz Sachsen ganz ausserordentlich häuften. Hier weisen mehr als 40 % der Beobachter ganz ausdrücklich auf diese Erscheinung hin. Delirien sind auch in unserer wie in den früheren schwereren Epidemieen nicht ganz selten. Mehr als 8 °/0 der Beobachter führen diese Erscheinungen an und schildern als nicht selten besonders intensive Fälle, welche spezielle Maassregeln nothwendig machten. — Es ist übrigens bemerkenswert!], dass auch hierbei einzelne Lokalitäten besonders im Vordergründe zu stehen scheinen. Während im Durchschnitt, wie erwähnt, etwas mehr als 8 °/0 der Beobachter diese Erscheinung hervor- heben, wird diese Zahl in den Angaben aus der Provinz Branden- burg, der Stadt Berlin, dem Grossherzogthum Mecklenburg und aus den Provinzen Sachsen, Hannover und Hessen-Nassau um *2 oder 3°/0 überschritten. Ausserdem liegen aus den meisten grösseren Städten auch, soweit sich ermitteln lässt, höhere Angaben vor. Von solchen Erscheinungen endlich, die besondere Be- rücksichtigung verdienen, weil sie auf ein schweres allgemeines Ergritfensein hindeuten, sind Geistesstörungen, meist vor- übergehender Art, und Krämpfe (ohne nähere Bezeichnung) hervorzuheben. Erstere sind von 5 °/0 der Beobachter ange- geben, letztere von 42/3°/0. Andere Erscheinungen, die in früheren Epidemieen, nament- lich im Anfänge dieses Jahrhunderts als besonders bemerkens- werth und häufig vorkommend angeführt werden, Läh- mungen, Hyperästhesieen, Angstparoxysraen etc., finden sich dies Mal nur in verhältnissmässig geringer Aus- dehnung. Es sprechen hiervon nur 0,5 bis resp. 2 °/0 der Beobachter. Erkrankungen einzelner Nerven, speziell Neuralgieen, werden von einer grossen Zahl der Beobachter angeführt, näm- lich von 45°/0 sämmtlicher Berichterstatter. Es ist dies eine Zahl, die weit hinausreicht über die Häufigkeit, in der solche Affectionen in den Beschreibungen früherer Epidemieen ange- führt werden. Die Hälfte der vorliegenden Berichte giebt keine nähere Angaben. Die übrigen dagegen zeigen recht beraerkenswerthe Kesultate. Fast 14 °/0 aller Berichterstatter beschreiben Neuralgieen einzelner Aeste des Trigeminus; nicht wenige dieser Affec- tioneu scheinen längere Zeit angedauert zu haben. Hervor- ragend häufig finden sich diese Angaben in den Berichten aus der Provinz Schlesien, der Stadt Berlin, dem Königreich und der Provinz Sachsen, ebenso in den thüringischen Staaten. 1) So namentlich: P. Lorenz, Epidem. u. path. Beobachtungen aus der Influenza-Epidemie in der Münchener Garnison, 1889/90. — Inaug.- Diss. München 1891. 2) Weitere Beispiele in meiner Darstellung der Influenza in v. Ziemssen’s Handln der spec. Pathol. u. Therapie, II. Aufl., Band II, 2. Hälfte. W. ZÜLZER, SYMPTOME DER NERVEN. Nervöse Symptome. o bD 4 26 bD Ol bD 4^ ID 05 to bD ID IO o CD oo -4 05 Oi 4^ 05 bO - O CD 00 “*4 05 Oi rf>- 05 ID —aS 0 Ul p1 0 p- Krankenhäuser . . Irrenanstalten . . Ul p i-b P 0 Ul P CD 0 Elsass-Lothringen 1 Grossh. Baden . . Kgr. Württemberg Kgr. Bayern . . . Grossh. Hessen . . Provinz Hessen-Nassau . Rheinprovinz . . . Prov. Westfalen . Herzogthum Braunschweig . Lübeck, Hamburg, Bremen, Olden- burg, Birkenfeld Prov. Hannover . Thüringische Staaten Kgr. Sachsen . . . I i Prov. Sachsen . . 1 Provinz Schleswig- ! Holstein . . . . Grossherzogthura Mecklenburg . . Stadt Berlin . . . 1 Prov. Posen.... Provinz Brandenburg . , Prov. Schlesien. . T d _ y 0 T o < O :/- erb d 0 Ul s 0 td ® H-i. *-i Cr* P? c4 Ul Ul 1 05 CO o 05 20 4^ 4 Oi cd 107 ID 05 CO IO oo 4 4 Oi bD —t 05 125 4° 84 00 4- 100 230 OO GO 106 57 280 152 86 275 CD Oi 69 •*4 CD Anzahl § § i Sj CD bD o 4- IO 4 _SO_ <1 CO 4- 05 o o oo 05 o 05 -1 bD kL- _ o_ ID 05 4- Ul 37 4- — 1 O 93 209 00 o 97 45- OO bO 4- CD 4^ 05 79 ID 4- -1 86 05 05 —3 o Davon enthalten Angaben CTQ & o ? CD CD 3' 3* ?o bD Xd CO O 05 1 4 CO 05 30 24 4 Ol OO 49 05 05 05 4- GO 20 4^ 4=* 24 Oi 00 34 ! 23 o CD 05 38 CD Oi 4^ bD Oi 05 05 HH Prostratio virium p Ul* o» CD 4* OO - id 05 05 28 69 62 00 05 35 93 179 94 bO CD 56 05 62 138 OT 56 IO oo 4— 05 95 53 Oi 05 58 05 4- »f* hH 1—1 Kopfschmerzen id 3^ 4- Oi ID 1 | | 4 05 Ol 30 o tD 44 bD oo bO bO 05 - bO CD 30 Ol Ol 1 36 1 26 4- 32 CD O CD HH HH Schwindel 00 05 1 X JL | IO bD CO •vl 05 05 Ol 05 05 Oi 05 bO 80 bO IO o 05 1 Oi 05 HH <1 Ohnmacht Oi CTO _4- bD i— bD _ 05 GO Ol 05 05 hf>- 00 bD bO 00 05 o CD Ol -4 Oi it- 41 -4 1 <1 Benommenheit p‘ oc id o bD _ 1 1 1 Ol 0 13,7 450 - LD 1 O CO 05 4 -J t-o 05 05 4- 4- ID 05 "05 05 b—1 I—4 O >ü if» >£- M CO —. 05 05 "C5 w Oi to CO o Ol 05 'co bO Q bO 03 Ol 05 bO Oi 05 IO t-k CD rf- T io '05 H* Xd ,cc v IC — hfl. ;| XVIII der Aeste des Trige- minus P Oi V 00 O 1 1 1 1 bD CO Ol Oi 4- CD 4^ CD — -.i oo 00 h-* 05 bO 05 -4 o 05 Ol oo bD ül XIX j der Inter costales o 0 05 ~4I CO 1 1 1 _ Ol 00 bD Oi O 05 -4 Ol -3 bO Ol bC o 05 CD bD Oi hf- X X des Ischiadic. bD Xd 43 CO tD 1 1 1 bD 1 - bD 1 Oi 05 bO - l—4 1 Ol CD to 05 05 - 05 1 05 X Augenschmerzen 0,8 bD I ! 1 i - 1 1 bD 1 1 bD 1 1 1 i 1 05 1 i i - 1 1 bD ] - 1 IIXX| Sehstörungen o 00 28 - 1 1 1 1 - bD 1 05 1 - Ol - 1 - 1 bO - 1 - bD - ID bD i 1 - |xxm Ohrenschmerzen Xd - 1 1 1 bD 1 1 bD 1 - 05 05 1 1 bO 05 bO i H-* 05 05 Oi 1 - - |xxiv Gehörstörungen 100 W. ZÜLZEß, SYMPTOME DER NERVEN. Neuralgieen derlntercostalnerven werden von 5,3 und Neuralgieen des Ischiadicus von 3,7 °/0 der Berichte erwähnt. Nicht zu unterschätzen ist die Zahl der Angaben über be- sonders hervortretende Augenschmerzen (2,2°/0 der Be- obachter) und über SehStörungen, über die doch immerhin 12 Berichte Angaben (ohne nähere Details) enthalten. Etwas häufiger noch kommen Gehör Störungen (1,25 °/0) und stärkere Ohrenschmerzen zur Beobachtung. Mit diesen Erscheinungen ist aber das Krankheitsbild, soweit es das Nervensystem betrifft, noch keineswegs abge- schlossen. Es sind demselben noch mehrere Züge, wenn auch nur in vereinzelten Fällen hinzuzufügen. Dahin gehören Mit- theilungen über das Auftreten von Chorea, choreaartigen Be- wegungen , Opisthotonus, Tetanus, von Cardialgie, nervösem Asthma und Angina pectoris, ferner von Gastralgie, von Seiten- schmerzen und Gürtelgefühl; Schmerzen des Zwerchfells und im Sternum sind vereinzelt vorgekommen.x) Ausserdem sind 14 Fälle von Geistesschwäche, 33 von Hemicranie, 29 von Parästhesieen verschiedener Art insgesammt (aus allen Theilen Deutschlands) angeführt. In einzelnen Fällen traten stärkere Hirnsymptome, zwei Mal Apoplexia cerebri sanguinea auf. Schliesslich sei noch hervorgehoben, dass von 20 Bericht- erstattern Fälle angeführt sind, wobei erhebliche Störungen der Geruchs- und Geschmacksempfindung sich be- merkbar machten. Lähmung der Blase wird 6 Mal beschrieben, 1 Fall da- von betraf einen 10 jährigen Knaben. Darmkolik als Krankheitserscheinung wird 3 Mal, Wechsel- fieber und Gicht je 1 Mal als Nachkrankheiten bezeichnet, ebenso Hysterie in 5 Fallen. Wenn wir berechtigt sind, die hier angeführten Erschei- nungen als Ausdruck einer allgemeinen Intoxication aufzufassen, so würde jetzt die Frage nahe liegen, ob wir es immer und überall mit einem und demselben unveränderten toxischen Agens zu thun haben. Die Statistik würde hier einen posi- tiven Ausdruck für das gesammte Bild ergeben. Wenngleich nun hier zum ersten Mal eine zahlenmässige Darstellung möglich wurde, die sich schwer mit den älteren Beobachtungen vergleichen lässt, welche lediglich auf dem Kesultat der persönlichen Eindrücke beruhten, so können wir doch wenigstens im Allgemeinen die Endergebnisse nebenein- ander stellen. Danach ist nicht zu verkennen, dass in ver- schiedenen Epideraieenzügen ein Nervengift wirksam wurde, das immerhin im Einzelnen nicht unerhebliche Modificationen darbietet. Es würde sich wohl empfehlen, auf Grundlage ähn- licher Erhebungen wie der vorliegenden sich vergleichbare Bilder des ganzen Prozesses zu schalfen, wie er sich in ver- schiedenen Epidemieen und in verschiedenen Gegenden darstellt. Seltener beobachtete Nervensymptome. (Nach grösseren Bezirken geordnet). Ostpreussen, Westpreussen, Pommern, Schlesien, Posen Prov. Brandenburg, Prov. Sachsen, Königreich Sachsen, Thüring. Staaten, Hannover, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Oldenburg, Hamburg Prov. Westfalen, Eheinprovinz, Prov. Hessen-Nassau, Grossh. Hessen, Königreich Bayern, Württemberg, Baden, Elsass-Lothringen Qhorea 1 . . . (Recidiv) . 1 Opisthotonus ... 1 Chorea-artige Be- wegungen ... 1 Tetanus 1 Fingerkrampf . . 1 Cardialgie .... 7 Nervöses Asthma . 2 8 8 Angina pectoris . 3 4 Gastralgie 1 Seitenschmerzen . 2 2 7 Gürtelgefühl ... 1 Muskelzittern . . 1 Schmerzen des Zwerchfells . . 2 Nervöser Schnupfen 1 Nervenaffectionen ohne nähere Be- zeichnung ... 2 Geistesschwäche. . 2 Sternalschmerzen 1 3 7 4 8 Hemicranie .... 7 11 15 Epileptische Anfälle 1 Hirnsymptome . . 6 Gehirnhyperämie 1 Ataxie 1 Gehirnentzündung 1 Rachialgie .... 2 Apoplexie mit Rückenmarks- tödtl. Ausgang 1 affectionen . . 2 Apoplect. Anfall 1 Spinalirritation . 1 Parästhesieen ... 6 11 12 (Davon 1 Ameisen- (Davon 4 Ameisen- (Davon 1 Brennen laufen u. 2 Pelzigsein laufen u. 1 Pelzigsein der Fusssohle.) d. Hände u. Füsse.) d. Hände u. Füsse.) Anästhesieen... 1 1 Hyperalgesieen . 2 Brachialis- Störungen der Geruchs- u. Ge- schmacksempfin- dung 2 Desgl 6 Neuralgie ... 1 Desgl 12 Sehnenhüpfen ... 1 Sehnenhüpfen . , 1 Blasenlähmung . . 1 Wechselfieber ... 1 2 B Darmkolik.... 3 Gicht 1 Collaps 3 Hysterie 5 0 In den Berichten wird von Eückemnarkaffectionen nur vereinzelt gesprochen; spätere Beobachtungen aber zeigen, dass Ataxie keine ganz seltene Nachkrankheit der Influenza darstellt. 4. Symptome der Haut. Von Prof. Dr. Willi. Zülzer in Berlin. Von den gesammten Berichten über die hier behandelte Epidemie sind 56,6 °/0, welche Mittheilungen über Exantheme im Verlaufe der Influenza enthalten. Dies bedeutet also die grössere Hälfte, eine Häufigkeit, die höher erscheint, als wir nach den älteren Berichten bei früheren Epidemien anzunehmen berechtigt sind. In den meisten Beschreibungen wird immer nur von zuweilen eintretenden Hautaffectionen gesprochen, die meist als Urticaria- oder Scarlatina-ähn- liche Exantheme angegeben werden, abgesehen von den öfter vorkommenden Miliaria-Bläschen. Der weitaus grösste Theil der positiven Berichte, und zwar 46,6 % der Gesamratzahl, giebt nur an, dass es sich um flüchtige Hautausschläge, Erytheme, handelt. Eine kleinere Zahl der Beobachtungskarten enthält nähere Angaben. 7 resp. 5 % der Beobachter haben im Verlaufe der Krank- heit Scarlatina- und Morbilli-artige Ausschläge beschrieben. Allgemeine Hautröthe ist auf 1,5 °/0 und ein roseolaartiges Exanthem auf 2 % der Berichtskarten angegeben. Seltener als diese flüchtigen werden in den Berichten andere Hautaffectionen angeführt. 6 % aller Zählkarten notiren das Auftreten von Herpes labialis und facialis. Herpes Zoster wird bei 1,6% der Beobachtungen erwähnt. Einzelne Beobachter beschreiben das Auftreten einer Herpeseruption im Verlauf des N. supraorbitalis und des N. ischiadicus. Ausserdem wird in 3,75 % der Berichte von Herpes ge- sprochen, ohne dass eine nähere Angabe beigefügt ist. Sehr bemerkenswert!! ist das Auftreten von Erysipel, welches 1,7 % der Berichterstatter anführt. Dass hier eine fieberhafte Affection vorliegt, lässt sich daraus schliessen, dass in mehreren der betreffenden Berichte an anderer Stelle erwähnt wird, dass die Kranken hochfieberhafte Temperaturen darboten. Während 11 % aller Berichte anführen, dass im Verlaufe der Krankheit starker Schweiss eingetreten ist, erwähnen nur 74 oder 2,2°/0, dass sich Miliaria-Bläschen gezeigt hätten. In selteneren Fällen wurde das entgegengesetzte Verhalten der Haut beobachtet, nämlich eine trockene Hitze, welche den ganzen Krankheitsverlauf begleitete. Auch in früheren Epidemien sind, wenn auch nur vereinzelt, ähnliche Mit- theilungen gemacht worden. Hervorzuheben ist das Auftreten von flüchtigen Oede- men. Es liegen im Ganzen 41 Karten vor, welche hierüber berichten. Abgesehen von Berlin, wo 6 unter 280, und vom Königreich Bayern, wo ebenfalls 6 unter 328 Karten Angaben hierüber enthalten, vertheilen sich die übrigen Fälle vereinzelt über das ganze Reich. Eine etwas grössere Zahl von Beobachtern, 71 (2,1 °/0 der Gesammtsumme) beschreibt das Auftreten von Ekzemen. Allgemeine Furunculose der Haut, die in früheren Epidemien häufiger angeführt wird, ist diesmal verhältnissmässig selten. Es finden sich Angaben hierüber nur in 30 Berichten = 0,9 °/0 der Totalsumrae. Eine grössere Häufung der Fälle in einzelnen Lokalitäten ist nicht nachweisbar. Ueberhaupt scheint keine einzelne Region das Auftreten der Hautaffectionen in nennenswerther Weise zu begünstigen. Endlich sind noch andere Hauterkrankungen zu erwähnen, die in vereinzelten Fällen zur Beobachtung gelangt sind. Da- hin gehören Petechien und grössere Haemorrhagien. Es werden diese Erscheinungen in 19 Karten ausgeführt. Zwei Karten erwähnen profuse re Blutergüsse unter die Haut, vier andere das Auftreten von Morbus maculosus. W. ZÜLZER, SYMPTOME DER HAUT. Hautsymptome. No. Berichtsbezirk. Eingegangene Berichte Flüchtige Hautaussch1äge Herpes labial, und facial. Herpes Zoster Herpes nicht näher bezeichnet Erysipelas Miliaria Starker Schweiss Ekzeme Flüchtige Oedeme Trockene Hitze Furunculose An- zahl Davon ent- halten An- gaben Insge- sammt nicht näher be- zeich- net Erytheme Scarlatina- artige Morbiden- resp. Rubeolaartige Roseolaartige Allgemeine Hautröthe I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII i Prov. Ostpreussen 79 39 25 4 13 6 2 — 3 — 3 1 2 5 2 — 1 — 2 Prov. Westpreussen .... 69 34 24 4 12 4 2 2 — 6 — 1 — 1 4 1 1 1 1 3 Prov. Pommern 95 48 37 12 19 9 4 2 1 8 2 1 1 2 9 — — — — 4 Prov. Schlesien 275 154 101 7 56 16 11 7 4 15 4 — 4 7 30 5 3 4 2 5 Prov. Posen 86 37 27 3 10 6 4 4 — 5 — 2 1 — 8 — — 1 1 6 Prov. Brandenburg .... 152 82 61 6 28 11 9 4 3 7 — 1 1 4 17 1 1 3 1 7 Stadt Berlin 280 150 137 15 56 31 27 3 5 8 2 8 2 2 22 4 6 3 1 8 Grossherzogth. Mecklenburg 57 34 35 4 20 4 5 2 — 2 3 6 1 — 5 — 2 — 9 Prov. Schleswig-Holstein . 106 64 45 2 20 10 4 4 5 8 — 2 3 3 13 1 1 2 — 10 Prov. Sachsen 188 111 84 10 47 15 6 4 2 9 4 7 3 2 20 5 4 2 2 11 Königr. Sachsen 230 128 101 8 64 11 12 3 3 16 5 17 4 3 25 6 3 3 — 12 Thüringische Staaten . . . 100 60 44 5 25 4 7 1 2 6 — 2 4 3 14 3 1 2 2 13 Prov. Hannover 184 105 69 5 33 12 7 9 3 12 5 2 3 8 27 2 — 6 — 14 Lübeck, Hamburg, Bremen, Oldenburg, Birkenfeld . 84 44 30 3 17 4 4 — 2 3 1 1 1 1 8 2 3 1 15 Herzogthum Braunschweig . 40 22 20 — 9 6 5 — — 2 — 1 1 1 2 1 — 2 1 16 Prov. Westfalen 125 66 35 4 14 5 6 5 1 2 1 2 1 2 21 3 2 3 _ 17 Rheinprovinz 273 137 115 39 34 22 11 2 7 15 4 8 6 5 27 9 1 11 3 18 Prov. Hessen-Nassau.... 151 87 63 6 34 7 11 1 4 10 2 10 5 3 13 7 2 4 4 19 Grossherzogthum Hessen . 77 46 28 — 16 7 3 1 1 4 1 3 3 1 8 4 1 2 1 20 Königr. Bayern 328 199 163 11 110 20 12 9 2 36 9 31 8 8 35 6 6 1 5 21 Königr. Württemberg . . . 126 85 56 5 29 12 8 1 1 14 3 10 4 7 19 5 — 3 2 22 Grossherzogthum Baden . . 107 73 41 4 27 6 3 — 1 7 5 4 2 2 20 4 1 1 1 23 Elsass-Lothringen 52 32 28 4 13 4 6 1 — 4 1 — — 6 9 2 — — 2 24 Strafanstalten 11 5 1 — — — 1 — — — 1 — — 1 — — — 2 25 Irrenanstalten 7 4 4 — 3 — — — 1 — — — — — 1 — 1 — 26 Krankenhäuser 4 2 2 1 — — 1 — — 2 — 1 — — — — — — — i 271 Ausland 20 12 5 3 1 — — — — 2 1 1 — — 2 — — _ — Summa 3306 1860 1391 165 710 232 171 65 1 48 206 54 124 59 74 364 71 36 62 30 Prozente nach der Gesammtzahl der Berichterstatter 56,3 42,1 5 21,5 7,0 5 2 1,5 6 1,6 3,75 1,7 2,2 11 2,1 1,08 2 0,9 W. ZÜLZER, SYMPTOME DER HAUT. 103 Seltener beobachtete Hautsymptome. (Nach grösseren Bezirken geordnet.) teten H aes er und Tigr i sehr constant masernähnliche Flecken auf den sichtbaren Schleimhäuten), werden diesmal nur ganz ausnahmsweise erwähnt. Wir finden im Ganzen nur 9 An- gaben über das Auftreten von Conjunctivitis, 1 von Stomatitis und 4 bezüglich einer Entzündung des Pharynx und Larynx. Otitis media wird in 7 Karten erwähnt. Mit Hilfe der hier dargelegten zahlenmässigen Dar- stellung über das Auftreten von Hauterscheinungen bei Influenza kann vielleicht ein Urtheil darüber angebahnt werden, ob wir berechtigt sind, die Influenza und das Dengue-Fieber für die gleiche oder mindestens für verwandte Affectionen zu halten. Es ist richtig, dass in intensiveren Fällen beide Aflectiouen eine überraschende Aehnlichkeit darbieten können. Wie die Influenza tritt das Dengue-Fieber oft plötzlich unter Uebel- befindeu, bedeutender Prostration, mit Fieber, Schmerzen im Vorderkopf, in den Gliedern oder in der Thoraxwand oder mit andern nervösen Störungen auf und kann ebenso schnell vorübergehen. Die Grippe-Epidemie, welche im Winter 1867 68 in Konstantinopel von Marroin1) beobachtet wurde, hat Morice zum Dengue-Fieber gerechnet, weil sie in sehr vielen Fällen durch flüchtige Exantheme ähnlich den Masern und der Scarlatina ausge- zeichnet war. Bis in die neueste Zeit hat die Anschauung von der Identität beider Affectionen nicht wenige Vertreter gefunden. Ohne indessen zu weit auf diesen Gegenstand einzugehen, sei hier nur daran erinnert, dass die epidemische Verbreitung beim Dengue im Grossen und Ganzen mehr allmählich, bei der Influenza plötz- lich sehr grosse Kreise in ihren Bereich zieht, dass ferner das erstere intensiv contagiös ist, während die Contagiosität der Influenza noch keineswegs erwiesen ist, vielmehr sehr bestritten wird, dass ferner beim Dengue die Gelenkaffection geradezu im Vordergründe aller Erscheinungen steht (daher der Name Knockelkoorts = Knöchel-Fieber, Breake-bone-Fieber u. s, w). Was nun speziell die Hautausschläge bei Dengue und Influenza betrifft, so führt einer der jüngsten Beobachter, Rouvier2), der in Beirut selbst zwei Mal das Dengue-Fieber Überstauden hat, an, dass in dieser Epedemie eine grössere Zahl von Dengue-Fällen bekannt wurden, die überhaupt ohne Haut- ausschläge verliefen. Er meint, dass die Vielgestaltigkeit des Exanthems, das Wechselvolle in seinem Auftreten und in seinem Verlauf dafür sprächen, dass es nur eine zufällige Complication, kein wesentliches Symptom der Krankheit sei. Demgegenüber ist aber doch hervorzuheben, dass jeden- falls das Exanthem beim Dengue ungleich häufiger erscheint, als es sich auch nach den vorliegenden statistischen Ergebnissen Ostpreussen, Westpreussen, Pommern, Schlesien, Posen Prov. Brandenburg, Prov. Sachsen, Königreich Sachsen, Thüring. Staaten, Hannover, Mecklenburg Schleswig-Holstein, Oldenburg, Hamburg Prov. Westfalen, Rheinprovinz, Prov. Hessen-Nassau, Grossh. Hessen, Königreich Bayern, Württemberg, Baden, Elsass-Lothringen Petechien und Haemorrhagien . 5 Petechien und Haemorrhagien 7 Petechien und Ekchymosen. . 7 Hyperämie d. Haut in der Schulter- gegend 1 Profuse Blutergüsse unter die Haut 1 Grossere Blutextra- vasate unter die Haut 1 Blässe der Haut. 1 Blässe der Haut . 1 Desquamation . . . 2 Desquamation . . 7 Desquamation . . 2 Psoriasisähnliche Exantheme . . . 1 Psoriasisähnliche Exantheme . . 1 PustulöseExantheme 1 Pustulöser Ausschlag . . . 2 Yaricellenähnliche Exantheme . . . 1 Yaricellenähnliche Exantheme . . 1 Varicellen- resp. Bläschenähuliche Exantheme . . . 5 Hautjucken .... 6 Hautjucken ... 17 Hautjucken ... 14 Pemphigus-Blasen . 2 Pemphigus-Blasen 2 Pemphigus-Blasen 6 Phlegmone .... 2 Phlegmone .... 1 Phlegmone .... 9 Morbus maculosus 2 Morbus maculosus 2 Carbunculose . . 1 Acne 3 Acne 2 Impetigo 1 Impetigo 1 Ulceration d. be- haart. Kopfhaut 1 Knotenbildungen . 1 Conjunctivitis . . . 3 Conjunctivitis . . Hordeolum . . . 3 1 Conjunctivitis . . 3 Otitis media . . . 2 Otitis media . . . 7 Stomatitis .... 1 Entzündung der Schleimhaut des Pharynx und Larynx .... 4 Mehr oder weniger ausgedehnte Desquamation wird in 11 Berichten angegeben. In einer etwas grösseren Zahl von Einzelbeobachtungen, 37, die sich aber ziemlich gleich- mässig auf alle Gegenden vertheilen, wird erwähnt, dass die Kranken eine mehr oder weniger lange Zeit hindurch starkes Hautjucken verspürten. Vereinzelte Angaben erwähnen das Auftreten von Psoriasis - ähnlichen, von pustulösen und von Varicellen-ähnlichen Exanthemen, ferner von Pemphigus-Blasen, von Phlegmone, von Acne und Impetigo, Entzündungen der sichtbaren Schleimhäute, die in früheren Epidemien häufiger erwähnt werden (u. a. beobach- !) Arch. de med. nav. 1868. 2) Jonrn. des mal. cut. et. syph. III. p. 102. 104 W. ZULZEß, SYMPTOME DER HAUT. für die Influenza darstellt. Richtig ist ja, dass das Exanthem bei beiden Krankheiten polymorph erscheint. Gegenüber der ver- hältnissmässig geringen Regelmässigkeit aber, welche es bei der Influenza darbietet, stellt sich doch eine um so grössere und bestimmtere Periodicität in seinem Auftreten beim Dengue- Fieber heraus. Man kann, wie ich eingehender darzustellen versuchte, *) sehr genau ein initiales und ein terminales Exanthem unterscheiden. Ersteres, von Charles2) in mehr als 60, von Martialis3) in mehr als 50 °/0 der Krankheitsfälle beobachtet, ist sehr flüchtig, häufig etwa nur von halbstündiger Dauer, besteht meist nur 5 bis 6, seltener 24 Stunden. Es blasst schnell ab, gleichzeitig mit dem Weichen der Gelenk- atfection, ohne nachfolgende Desquamation. Dabei ist die Conjunctiva stark injicirt, Augenlider und Gesicht geschwollen. Erst zwischen dem dritten und fünften Krankheitstage erscheint das terminale Exanthem, und zwar viel häufiger als das initiale. Ohne auf eine nähere Beschreibung dieser sehr polymorphen Ausschläge einzugehen, ist hervorzuheben, dass sie nur kurze Zeit bestehen, oft kaum eine Stunde, längs- tens 2 bis 3 Tage; sie erscheinen ohne Fieber, sind aber von starkem Brennen und Jucken begleitet, — eine Erscheinung gerade, die nach der vorliegenden Beschreibung bei der In- fluenza nur ganz vereinzelt aufgetreten ist. Dazu kommt, dass nach Ablauf des Dengue-Fiebers in der weitaus grössten Mehr- zahl der Fälle eine ausgiebige Desquamation auftritt, wobei nicht selten grosse zusammenhängende Epidermisstücke abge- stossen werden. Profuse Schweisse, die sich oft wieder- holen, begleiten den Temperaturabfall in den weitaus meisten Fällen. Endlich sei erwähnt, dass im Beginn der zweiten Krank- heitsperiode des Dengue die Lymphdrüsen sehr häufig an- schwellen, und zwar namentlich am Halse und in der Inguinal- gegend in so hohem Grade, dass sie oft perlschnurartig dicht neben einander stehende, ziemlich schmerzhafte Knoten dar- stellen. Ein solches Symptom ist bei Influenza nicht beob- achtet. Soweit demnach diese wenn auch nicht in allen Theilen mit Zahlen zu belegenden Beobachtungen reichen, zeigen sie, im Vergleich mit den oben dargestellten Resultaten unserer Sammelforschung, dass doch bei einigermaassen eingehender Beobachtung das Krankheitsbild bei beiden Formen bezüglich der Hauterscheinungen sich sehr verschieden darstellt. Wir sind demnach wohl berechtigt, die Identität beider Affectionen als unerwieseu und nicht sehr wahrscheinlich anzusehen. 0 Zuelzer, Dengue-Fieber in v. Ziemssen’s Handb. d. spec. Path. und Therapie, III. Aufl., II. Band, 2. 2) Charles, Clinical lectures on Dengue, Calcutta 1873. 3) Martialis, Arch. de med. navale, Janv. 1874. YIL Mit- und. Nachkrankheiten Hierzu Tafel YI—XVI mit den graphischen Darstellungen No. I—X. Inhalts - Yerzeichniss. Seite. 1. Mit- und Nachkrankheiten im Allgemeinen nehst Tafelerklärung, von Oberstabsarzt Dr. Franz Stricker in Berlin 107 2. Pneumonie, von Prof. Dr. M. Litten in Berlin 115 3. Affectionen des Kehlkopfes, von Dr. Julius Lazarus in Berlin 122 4. „ der Augen, von Prof. Dr. Carl Horstmann in Berlin 126 5. ,, des Gehörs, von Dr. Arthur Hartmann in Berlin 129 6. „ der Nase, von Dr. Arthur Hartmann in Berlin 133 7. Psychosen, von San.-Rath Dr. M. Jastrowitz in Berlin 135 1. Mit- und Nachkrankheiten im Allgemeinen. Von Oberstabs-Arzt Dr. Franz Stricker in Berlin. Auf den beigefügten Tafeln sind die deutschen Länder und Provinzen in sechs Gruppen geordnet. Die Anzahl der Mit- und Nachkrankheiten wurde in jeder Ländergruppe berechnet, einmal im Verhältnisse zu der Zahl der aus ihr ausgefüllten und zurückgesandten Zählkarten (jede Zählkarte als eine Ein- heit von Fällen betrachtet), das andere Mal im Verhältnisse zu der abgerundeten Einwohnerzahl des betreffenden territorialen Gebiets. Die Ländergruppen sind folgende: 1. Die Küstenländer der Ostsee: Ostpreussen, Westpreussen, Pommern, Mecklenburg. 2. Die niedersächsische Tiefebene (mit der Nordseeküste): Hannover mit Oldenburg, Braunschweig und den Hanse- städten ; Schleswig-Holstein. 3. Ebene Binnenländer: Posen, Brandenburg mit Berlin, Sachsen mit Anhalt. 4. Länder, in welchen Ebene und Gebirge ungefähr gleich- mässig gemischt sind: Rheinland, Westfalen, Schlesien. 5. Länder, in welchen Mittelgebirge vorherrschen: König- reich Sachsen, Thüringen, Provinz Hessen mit Waldeck, Grossherzogthum Hessen, Bayerische Pfalz, Lothringen. 6. Die süddeutschen Länder, in welchen das Gebirge zum Hochgebirge ansteigt: Bayern, Württemberg, Baden, Eisass. Die auf Tafel VI beigegebene graphische Darstellung No. I gewährt einen üeberblick über die Gesammtzahl der beob- achteten Complicationen und Folgezustände exclusive der Lungenentzündung,1) welcher auf der Zählkarte ein eigener Platz eingeräumt ist. Auf den übrigen Tafeln sind in der Reihe ihrer Häufigkeit nur diejenigen Krankheitsgruppen zur bildlichen Anschauung gebracht, welche das Hauptcontingent der Mit- und Nachkrankheiten der Influenza darstellten. Ihr Yerhältniss zu einander klärt Tafel A auf. 1. Krankheiten der Athmungsorgane. 1 a. Pleuritis. 2. Krankheiten des Nervensystems. 3. Krankheiten des Ohrs. 4. Blutungen. 5. Herz- und Gefässkrankheiten. 6. Krankheiten des Verdamm gs- kanals. 7. Polyarthritis. 8. Augenkrankheiten. 9. Albuminurie und Nephritis. Tafel TU, YIII No. II u. Ha. Mit- und Nachkrankheiten von Seiten der Athmungsorgane (ausser Lungen- entzündung). lieber dieselben finden sich in 1553 (487,6 °/00) unter 3185 Zählkarten Angaben. Besonders bemerkenswerth erscheint, dass nicht weniger als 869 Berichterstatter im Anschluss an die ursprüngliche Krankheit Pleuritis entstehen sahen, unab- hängig von Entzündungen der Lunge. 55,8 °/0 der secundären Affectionen des Kespirationsapparates entfielen sonach auf i) Die Lungenentzündung ist in Abschnitt VI unter No. 1: „Symp- tome von Seiten der Circulation und Respiration“ und Abschnitt YII unter No. 2: „Pneumonie“ ahgehandelt. 108 F. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. Rippen- resp. Lungenfellentzündungen. Vierzigmal wurde die Pleu- ritis als e i t e r i g, zweimal als h a e m o r r h a g i s c h bezeichnet. Demnächst sind es Bronchitiden, oft von grosser Heftig- keit und langer Dauer, welche als häufige unmittelbare Folgen der Grippe ausgegeben werden. Auf diese folgen die Entzündungen der Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftröhre. Sie waren aber weit seltener und weniger hartnäckig; nur in einem Falle endete bei einem 62 jährigen Manne eine Laryngitis durch Stenose tödtlich. Plötzlich auftretendes Lungenödem führte bei zwei Influenzakranken rasch zum Tode. Tuberkulose, Lungenabscess, Lungengangrän werden nur von wenigen Beobachtern als direkte Folgen der Influenza angesehen, doch darf nicht vergessen werden, dass bezüglich der erstgenannten Krankheit bei Abschluss der Zählkarten ein beweisendes Urtheil noch nicht oder doch nur ausnahmsweise gewonnen sein konnte. Was die Luugenblutungen anlangt, so sind dieselben gemeinsam mit den Blutungen anderer Organe abgehandelt. Grund hierzu gab die der Influenza eigene und fast charak- teristische Neigung zu Haemorrhagieen. Tafel IX No. in. Mit- und Nachkrankheiten des Nerven- systems. Sie sind vertreten in 1442 = 457,7 °/00 der Zählkarten. Eingetheilt können dieselben werden in: a) Geisteskrankheit 90 b) Hirn- und Hirnhautentzündung 152 c) Entzündung des Rückenmarks und seiner Häute 11 d) Lähmungen 130 e) Krämpfe 64 f) Sensibilitätsstörungen 27 g) Nervenentzündung (incl. Neuritis multiplex) 22 h) Neurasthenie und Hysterie 31 i) Neuralgie 915 Summa . . . 1442 a) Soweit aus einer Reihe kurzer Bemerkungen in den Zählkarten ein Schluss erlaubt ist, trugen die im Anfang und während des Ablaufs der epidemischen Grippe aufgetretenen Psychosen vorwiegend den Charakter geistiger Erregung. Ein 28jähriger Mann klagte bald nach Ausbruch der Influenza über heftigen Kopfschmerz und wurde so aufgeregt, dass er sich in den Rhein stürzte, aber glücklicher Weise gerettet wurde. Selbst bei Kindern Hess sich in 4 Fällen ausgeprägte Manie constatiren. ln der R e c o n v a 1 e s c e n z von Grippe herrschten anscheinend depressive Zustände mit Verstimmung, Schwer- muth, Angst, Nahrungsverweigerung, Selbstmordgedanken und Selbstmordversuchen vor. San.-ßath Lehmann behandelte in Oeynhausen einen 51jährigen, von Syphilis freien, aber von blutsverwandten Eltern geborenen Mann, welcher im Januar 1890 nach überstandener Influenza an grosser körperlicher und geistiger Schwäche, Neigung zu profusen Schweissen, dann an Platzangst, Schwindel und Schlaflosigkeit erkrankt war. Ob und wieweit bei der Entstehung dieser Formen der Influenzapsychosen noch anderweitige Ursachen, als erbliche Belastung, chronische Krankheiten, Alkoholmissbrauch, Arznei- mittel mitgewirkt haben, das ist aus den Bemerkungen der Zählkarten nicht ersichtlich. Gleiche ünkenntniss herrscht über den Verlauf und den Ausgang der meisten geistigen Störungen und vor Allem des- wegen, weil die Berichte zu früh abgeschlossen werden mussten. Die Tendenz der acuten Influenzamanie zur schnellen Heilung heben übrigens etliche Beobachter besonders hervor. Ein 15jähriger Knabe mit acuter Verwirrtheit (Singen, Pfeifen, Schwätzen) genas innerhalb weniger Tage. b) Hirnhautentzündungen wurden zu einem Theil durch Fortleitung von Katarrhen des Mittelohrs und Eite- rungen im Warzenfortsatze bedingt. Ein junger kräftiger Arbeiter bekam einige Tage nach Beginn der Grippe ganz plötzlich in der Nacht eine Perforation des rechten Trom- melfells mit Ausfluss seröser Flüssigkeit. 48 Stunden später erfolgte ein Durchbruch auch des linken Trommelfells. Hier- auf entwickelte sich unter lebhaftem Fieber und starkem Kopfschmerz das Gesammtbild einer Meningitis. Nachdem vorher noch eine doppelseitige Panophthalmie mit Erblindung hinzugetreten war, starb der Kranke am 15. Tage nach der ersten Troramelfellperforation. Als eine andere mitwirkende Ursache für nachfolgende Hirnhautentzündung sah ein Gewährs- mann bei einem 46 jährigen Manne einen vor 18 Jahren erlittenen Schädelbruch an. In diesem Falle gesellte sich Meningitis der primären Erkrankung schon am ersten Krankheitstage zu; Patient starb. Meist beschuldigte man aber die Influenza als die alleinige unvermittelte Quelle secundärer Meningitis. Ein 16 jähriges Mädchen wurde am 4. Grippetage von Augenmuskel- und mit dieser gekreuzter Gesichtsnervenlähmung befallen. Bald darauf Hyperästhesie der ganzen Haut und Tod. Wahrscheinlich gehört hierher auch die Krankengeschichte eines 40 jährigen Mannes, welcher, abgesehen von einem Uuter- schenkelgeschwür bis zum Eintritt der Influenza gesund war und ganz plötzlich Abends über heftigsten Kopfschmerz klagte, er meinte der Schädel zerspringe ihm und lief jammernd im Zimmer umher. Sehr bald ergriffen ihn epileptiforme Krämpfe, welche fast ununterbrochen bis zum nächsten Morgen an- dauerten. T. 38,9°; P. 56. An der gesammten Muskulatur F. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. 109 fielen clonische Zuckungen auf. Es folgte Opisthotonus. Die Pupillen waren weit und reactionslos, der Kranke bewusstlos. Mittags 39,0°; P. 48. Von jetzt ab Hessen die Krampfan- fälle nach, während das Fieber sich noch zwei Tage lang auf derselben Höhe hielt. Erst mit seinem völligen Abfall schwanden die übrigen Erscheinungen bis auf Kopfschmerz, der noch längere Zeit bestehen blieb. c) Myelitis und Myelomeningitis als Folge der epidemischen Grippe wurde ein paar Mal durch die Section bestätigt. In etlichen anderen Fällen konnten aus den wenn auch oberflächlichen Angaben der Gewährsmänner entzündliche Processe im Rückenmark der betreffenden Kranken mit grösster Wahrscheinlichkeit als vorhanden angenommen werden, beispiels- weise dann, wenn noch nach Monaten Paraplegie nebst Läh- mung von Blase und Mastdarm fortbestand. d) Lähmungen. Eine allgemeine Lähmung nach Art der Landry’schen im Anschluss an Influenza endete tödt- lich. Während in diesem Falle, wie üblich, die Lähmung von unten nach oben fortschritt, nahm sie in einem zweiten, welcher übrigens einen an langwierigem Darmkatarrh kranken Mann betraf, ihren Anfang an Zunge und Schlund und führte am 7. Tage den Tod herbei. San.-Rath Lehmann behandelte in Oeynhausen im Jahre 1888 ein 10 jähriges Mädchen an einer ,unvollkommenen progredienten“ Lähmung. Unterextremitäten motorisch gänzlich paralytisch, Sensibilität unversehrt, Schliessmuskel der Blase und des Mastdarms frei. Im Januar 1889 war das Mädchen gesund und ging zur Schule ohne jede Spur einer Bewegungsbeein- trächtigung der Beine. Januar 1890: Influenza. Nach 4 Tagen Wiedereintritt der früheren Lähmung, doch nicht in der alten Intensität; vielmehr nur Parese, Als gering gebessert aus der Behandlung entlassen. — Leyden beobachtete bei einem 6jährigen Kinde in unmittelbarem Anschluss an Influenza die von ihm als acute Ataxie nach Infectionskrankheiten bezeichnete Lähmungsform mit Sprachstörung. Multiple Encephalomyelitis. Hemiplegieen waren zum überwiegenden Theile Folge von Blutergüssen in’s Hirn, diese wiederum durch die Influenza verursacht. Oft trat der apoplectische Insult erst in später Convalescenz auf. So war nach Mittheilung Lehm an n’s einer seiner Kranken, ein 51 jähriger, sonst gesunder, sehr kräftiger und muskulöser Gutsbesitzer, zwei Monate post Influenzam von Hemiparese mit Aphasie und Dysgraphie betroffen worden. Mehrere andere rasch vorübergehende halbseitige Lähmungen dürften wohl auf Rechnung kleinerer Blutergüsse oder Blutüber- füllungen in bestimmten Centraltheilen zu setzen sein. In einer Privatirrenanstalt zu Ilten war von einer totalen rechts- seitigen Lähmung bei einer 42 jährigen Frau schon folgenden Tages nichts mehr zu sehen. Durch Embolie vermittelte Hemiplegieen gehörten zu den Seltenheiten. Monoplegieen von dem Charakter der hysterischen sind von 3 Berichterstattern durch genaue Wiedergabe der Grund- züge kenntlich gemacht. Am ausführlichsten lässt sich M. Bernhardt über eine bei einem 11jährigen Mädchen in dem Reconvalescenzstadium der Grippe plötzlich entstandene Arm- lähmung aus, welche durch rein psychische Einwirkung geheilt wurde. Den Verdacht an hysterische Lähmung legte bei einer weiblichen Kranken mittleren Alters die Plötzlichkeit des Entstehens und Verschwindens der Functionsstörung eben- falls mit liecht nahe, obwohl eine Gesichtshälfte und eine Ober- extremität ergriffen waren. Ein grösserer Bruchtheil der Monoplegieen wurde nach Analogie der diphtherischen Lähmung gedeutet und durch Neuritis erklärt. Ausserordentlich zahlreich tauchten während und nach der Grippe Lähmungen ineinzelnenNerven gebieten auf. Die grosse Bevorzugung des N. facialis erklärt sich hierbei unge- zwungen daraus, dass dieser Nerv nicht blos der gemeinsamen Noxe, sondern durch die vielfachen complicireuden Ohrener- krankungen sehr oft noch besonderen Schädigungen ausgesetzt war. Manchmal zeigten sich solche Lähmungen hartnäckig, manch- mal schnell vorübergehend, bald erschienen sie im Anfang der In- fluenza mit den ersten Krankheitssymptomen, um mit den letzten zu verschwinden, bald erst nach Ablauf der Infectionskrankheit, selbst Wochen nachher. Eine Hypoglossuslähmung wurde 17 Wochen nach ihrer Entstehung unverändert befunden. Halb- seitige Lähmung der Zunge mit Atrophie beobachtete Leyden. Lähmungen einer oder mehrerer Augenmuskeln gehörten zu den bekannten Vorkommnissen; Stimmbandlähmungen waren selten, vereinzelt ein Fall von Mitbetheiligung im Gebiet des N. sympathicus. Zwei Beobachtungen über recidivirende Lähmung sind etwas ausführlicher geschildert. Die erste betraf einen in Berlin wohnhaften 71jährigen hohen Offizier. Die Grippe- symptome waren bei ihm verhältnissmässig leichte: Kopfweh, Gliederschmerz, erhöhte Pulsfrequenz, ganz unbedeutendes Fieber, aber belegte Zunge und Widerwillen gegen alle Speisen. Am Nachmittage des zweiten Krankheitstages plötzlich Un- vermögen, die Beine zu heben und aus dem Bette aufzustehen. Sensibilität intact; Patellarreflexe aufgehoben. Nach zwei- stündiger Dauer dieses Zustandes kehrte die Functionsfähig- keit der ünterextremitäten zurück, und damit auch der Reflex von der Sehne des Quadriceps. Patient beklagte sich jedoch noch über Schwäche in den Beinen. Folgenden und nächst- 110 P. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. folgenden Tages wiederholte sich die Lähmung in gleicher Art fast um dieselbe Stunde, von da ab nicht mehr. Der Kranke erholte sich nur langsam, gastrische Störungen blieben noch monatelang zurück. Zum andern wurde ein 45jäbriger Mann am 6. Tage der Grippe von einer Lähmung des rechten Armes und rechten Beines heimgesucht, erlangte aber 6 Stun- den später die volle Gebrauchsfähigkeit der Glieder wieder. 5 Tage später stellte sich, angeblich durch Schreck wachge- rufen, dieselbe Lähmung von neuem ein und hinterliess nun- mehr eine Schwäche in dem betreffenden Beine, welche bei Absendung der Zählkarte noch fortbestand. e) Krämpfe. Epilepsie ereignete sich in der Re- convalescenz von Influenza bei einem 40 jährigen Manne, welcher nie vorher an Krämpfen gelitten hatte, in täglichen Anfällen, Spätere Genesung. Chorea als Nachkrankheit wird zweimal, Paralysis agitans und Trismus je einmal beobachtet. Bei einem Mädchen, welches allerdings schon 5 Jahre zuvor vorübergehend an derselben Affection gelitten hatte, bildete sich Spasmus glottidis in schwerster Form aus. Das Bild des Myoclonus multiplex und seiner Varianten boten mehrere Reconvalescenten, einer erkrankte an unilateralen tonischen Krämpfen. Von einem tonischen Reflexkrampf, welcher beim geringsten Husten in den vom N. accessorius versorgten Mus- keln, zuerst im Cucullaris, zuletzt im Steruocleidomastoideus einer Seite zu Stande bam, dann auf die andere Seite über- ging, sehr schmerzhaft war und dem Kranken den Schlaf raubte, wird angegeben, dass er erst nach vierwöchigem Bestände unter Bromkali-Behandlung nachgelassen habe. Frauen litten in der Grippezeit oftmals an hysterischen Krämpfen. f) Sensibilitätsstörungen. Von Störungen der Sensibilität findet man auf den Karten hier und da, im Ganzen aber nur sparsam Anaesthesie des Acusticus und der Retina, Ageusie, Anosmie verzeichnet. Ein Berichterstatter schreibt, dass er selbst am 3. Tage der Influenza eine hand- tellergrosse empfindungslose Stelle an der linken Glutaeal- gegend bekommen habe, an welcher noch lange nachher die Empfindung abgestumpft geblieben sei. Reizerscheinungen, Hyperaesthesie, Paraesthesie, Dysaesthesie zeigten sich vielleicht in derselben Häufigkeit wie Anaesthesieen. Eine 26jährige Patientin Lehmann’s, welche aus tuberculöser Familie stammte und blutarm war, litt nach durchgemachter Grippe an Ziehen, Zucken, Formication, Einschlafen in den Beinen; ein 39jähriger, bis zur Influenza ganz gesunder, nicht belasteter Landwirth an „Kribbeln“ in Händen und Füssen. Neigte dieser Kranke beim Sitzen den Kopf oder beugte er den Rumpf nach vorn, so verschlimmerte sich das Kribbeln. g) Nervenentzündung. Genauere Angaben über Erfahrungen von Neuritis post Influenzam verdanken wir San.- Rath Voigt in Oeynhausen. Seine Fälle sind nachstehende: 1. Frau L., 47 Jahre alt. stets nervös, erkrankte einige Wochen nach überstandener Influenza an Schmerzen, Paraesthe- sieen und Lähmung zuerst des linken, dann des rechten Armes. 3 Monate später trübe, hypochondrische Stimmung, Schlaf- losigkeit, Schweregefühl und zuckende Schmerzen im linken, zeitweise auch im rechten Arm, Taubheitsgefühl in den Finger- spitzen der linken Hand, Ueherempfindlichkeit des linken Armes und der linken Schulter gegen Kälteberührung, Parese des linken Armes, welcher nicht bis zur Horizontalen erhoben werden kann, Verminderung der Schmerzempflndung und der faradocutanen Sensibilität daselbst, starke Druckschmerzhaftig- keit der grossen Nervenstämme, einzelner Muskelabschnitte des linken Arms und der gleichseitigen Schulter, sowie der Dornfortsätze des 2.-5. Rückenwirbels, aber weder Reflex- störungen, noch Muskelatrophieen, noch Veränderungen der elektrischen Reaction. 2. Dr. F., 70 Jahre, nicht nervös. 12 Tage nach In- fluenza Schmerz im linken Bein, welches den Dienst versagt; 8 Tage nachher dieselben Erscheinungen auch im rechten Bein. Langsame Besserung durch Galvanisation. Als Voigt den Kranken fast später sah, klagte derselbe noch über grosses Ermüdungs- und Schmerzgefühl im Kreuz, vor Allem über zeitweise auftretende Schmerzen in den Adductoren der Oberschenkel. Die grobe Kraft der Beine sowie das Gehver- mögen waren noch stark herabgesetzt. Patellarreflexe vorhanden, weder objective sensible noch trophische Störungen, Stetig zunehmende Besserung, 3. Frau M., 70 Jahre, in letzter Zeit etwas nervös. 4 Wochen nach Influenza mit langsamer Reconvalescenz Neuritis cervico-brachialis dextra, als deren Reste Voigt noch Parese des rechten Armes, Druckempfindlichkeit einzelner Nerven und Muskeltheile desselben, Schmerz bei activen und passiven Arm- bewegungen, Anschwellung der rechten Hand, Unbeweglichkeit ihrer Finger constatiren konnte. 4. Kaufmann B., 66 Jahre, nie nervös. Schwere Influenza von 4 wöchiger Dauer, an die sich unter den Erscheinungen von Kribbeln, Schweregefühl u. s. w. eine mehr und mehr zunehmende Lähmung der Beine anschliesst, sodass Patient schliesslich dauernde Ruhe einhalten muss. Besserung durch Elektrisiren. Dafür werden die Arme lahm, sodass dieselben bei einer nach 5 Wochen vorgenommenen Unter- F. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. 111 suchung nicht über den Kopf zu bringen sind. Die grobe Kraft zeigt sich stark vermindert, und dazu besteht unter grosser allgemeiner Mattigkeit als Folge ziemlich starker Ab- magerung des ganzen Körpers „schmerzhaftes Klammergefühl“ in der G.egend der Schulter- und Ellenbogengelenke, Hitze- und Schmerzgefühl in den Armen, schlechter Schlaf etc. 5. Restaurateur L., 33 Jahre; kräftiger, stets gesunder Mann, erkrankte 14 Tage nach der Influenza an zunehmenden Schmerzen und Lahmheit des linken, dann des rechten Beines, denen bald dieselben Störungen in den Armen folgten. Vier Monate hernach fand Voigt bedeutende Nervosität, starke Hypochondrie, häufigen Kopfschmerz, Gefühl, als ob beim IJmdrehen im Kopfe Alles durcheinander ginge, mässiges Oedem der Unterschenkel, Schmerzen in den Beinen, namentlich in den Sohlen, sobald Patient eine kurze Strecke ging, grosse Empfindlichkeit der Beinmuskulatur gegen Druck, Verminderung des Gehvermögens, leicht eiutretende Ermüdung, sehr lebhafte Haut- und Sehnenreflexe, sonst alle Organe in Ordnung. Die übrigen Berichterstatter beschränken sich auf die blosse Angabe consecutiver Neuritis und Neuritis multi- plex; nur einmal erfährt man noch, dass bei einem 29 jährigen Manne beide Arme und die rechte Unterextremität im Verlauf mehrerer Wochen nacheinander unter Schmerzen gelähmt wurden, während die Sensibilität sonst und die Hautreflexe unversehrt blieben. Gleicher Zeit wies man im Urin Zucker nach. h) Neurasthenie und Hysterie. Beispiele schwerer Form von Neurasthenie theilen L eh mann und Voigt in Oeynhausen mit. Von ersterem rührt die Krankheitsgeschichte eines 64 jährigen Wirthes, Vater von 7 gesunden Kindern, her, welcher im Februar 1890 influenzakrank wurde. Die Er- krankung war eine leichte, Patient fühlte sich wohl matt, schlaf- und appetitlos, war aber nicht bettlägerig. Allmählich entstand Anästhesie der Unterschenkel, Forraication, Taubheit der Fusssohlen und eine ähnliche Empfindungsstörung im Daumen und zweiten Finger der rechten Hand, Die Sehnen- reflexe waren erhalten, das Romberg’sche Zeichen fehlte. Patient hatte Hang zum Weinen, Heimweh, Agrypnie und hatte an Körpergewicht lU/2 kg verloren. In einem zweiten Falle wurde ein 29jähriger, unverheiratheter, aus gesunder Familie stammender, nicht syphilitischer und von schweren Krank- heiten niemals berührter Forstaufseher, welcher von 1880 — 1884 bei einem Jägerbataillon gedient und 1886 einen Schuss durch die linke Mittelhand erhalten hatte, im Dezember 1889 zum ersten und im März 1890 zum zweiten Male von der Grippe ergriffen. Das Fieber soll dabei hoch und im Halse ein weisser Belag zu sehen gewesen sein. 8 Tage nach Beginn des zweiten Anfalls bemächtigten sich seiner Schmerzen in allen Gliedern, Frost und Hitze im Kopfe, sowie das Gefühl schweren Leidens. Patient blieb drei Monate lang bettlägerig. In Oeynhausen war der Befund folgender: Beim Erheben aus sitzender Stellung verharrte der Kranke eine Weile wie kataleptisch; der Gang ist ängstlich, taumelnd, rutschend, erfolgt Schrittchen vor Schrittchen. Im Kopfe soll er unklar sein, als gehe der Verstand verloren. Schlaflosigkeit, tiefste Verstimmung, unüberwindliches Heimweh, Ziehen in den Glie- dern, vermeintliche Krämpfe im Schlunde vervollständigen das Krankheitsbild. Die Sensibilität ist nicht wesentlich abnorm. Die Patellarreflexe erscheinen gesteigert, ein leises Klopfen auf die Sehnen geht „durch und durch“. Verstopfung wechselt mit Durchfall, ürindrang mit Tenesmus. Den ganz gebrochenen, hinfälligen, an Leib und Seele geschädigten Mann treibt es nach achttägigem Aufenthalte aus dem Badeorte fort. — Voigt sah einen 37jährigen früher stets gesunden Landwirth, bei welchem sich nach Influenza Schwindel, Schlaflosigkeit, Angst- gefühl aller Art, trübe weinerliche Stimmung, grosse Reizbar- keit, öftere Zuckungen in den verschiedensten Muskelgebieten, allgemeines Schwächegefühl — kurz Symptome einer acuten Neurasthenie einstellten, welche nach wiederholten Schwankungen noch 7 Monate nach Ablauf des ursächlichen Leidens vorhanden waren und erst nach und nach gemildert wurden. Aehulich erging es nach demselben Gewährsmann einem 68jährigen Beamten, bei welchem eine nahezu fieberlose Influenza von fast genau denselben Erscheinungen, vermehrt noch durch nervöse Dyspepsie, Ueberempfindlichkeit der Wirbel und der Rückenhaut, sowie verminderte Gehfähigkeit bei normaler grober Kraft der Beine gefolgt war. i) Neuralgie. Den bei weitem grössten Procentsatz unter den Complicationen und Folgen im Gebiete des Nerven- systems bilden die Neuralgieen. Der Mehrzahl nach entfallen sie auf die Bahnen des Supraorbitalis, des Ischiadicus, der In- tercostalnerven. Ausführlichere Mittheilungen fehlen. Tafel X No. iy. Affectionen des Ohres. 1209 = 379,5 °/00 der Fälle. Um über Natur und Sitz der Erkrankung nähere Aus- kunft zu geben, konnten 310 Fälle vertheilt werden. Danach entfielen auf Otitis media (simplex, purulenta, haemorrhagica) . 199 Otitis externa (do.) . 53 Myringitis simplex aut haemorrhagica .... 58 310 Mastoideitis, Meningitis, Abscessus cerebri, Facialisläh- mung (s. o.) waren als Folgezustände manchmal unvermeidlich. 112 F. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. Tafel XI No. v. Blutungen. 807 = 253,37 °/oo der Fälle. Die grosse Neigung der epidemischen Grippe zu Blutungen wird durch die bedeutende Anzahl der Fälle genügend illustrirt, Ihrem Sitze nach kamen auf Hirn .... 43 = 5,3 °/0 der Gesammtzahl der Fälle. Ohr 43 = 5,3 „ „ „ , , Auge . . . . 6= 0,7 „ „ , , * Nase . . . . 180 = 22,3 „ „ „ , , Lunge . . . . 178 = 22,0 „ , „ „ , Magen und Darm 81 = 10,0 „ „ „ „ „ Nieren und Blase 31 == 3,8 „ „ „ „ „ Uterus .... 230 = 28,5 „ „ „ , , Haut . . . . Io = 1,8 yj 5j jf n n Summa 807 Mehrmals erfolgte Blutung in zwei und mehr Organe. In einem Falle wurde durch dieselbe Othaematom verur- sacht. Lebensgefährliches Nasenbluten erforderte an vielen Orten Tamponade und andere Hülfen. Zweimal fand reichliche Blutung aus Uterusmyomen statt, einmal in einen Ovarialtumor, der später vereiterte. Bei Frauen mit Amenorrhoe traten die Menses wieder ein, auch wenn das Kliraacterium schon be- gonnen hatte; unreife Mädchen menstruirten! Tafel XII No, vi. Herz- und Gefässkrankheiten. 449 = 140,9 0 00 der Fälle. Notirt sind in der hergehörigen Rubrik: plötzliche Herz- lähmung, Herzschwäche, Arhythmie, Brady- und Tachycardie, Dilatatio cordis, Peri- und Endocarditis (ulcerosa), Myocarditis (durch Section constatirt), Herzthrorabose, Gefäss-Embolie und Thrombose. Allgemein bekannt ist der Fall Leyden’s — Thrombose der Arteria poplitea — geworden. Ausser demselben sind noch von 7 Autoren Beobachtungen gleicher Art gesammelt, aber nicht immer beschrieben. Zweimal, bei Personen mittleren Alters, welche vorher Zeichen von Herzhypertrophie und Herz- schwäche hatten erkennen lassen, wurde nach Gangrän des Unterschenkels die Absetzung des Beines oberhalb des Knie- gelenks nothwendig. In Stettin amputirte man wegen Gangrän nach Embolie bei ein und demselben Kranken einen Ober- schenkel und einen Oberarm. Auch in Arnsberg wurde durch Embolie bei einem Infiuenzirten ein Arm gangränös. Alte Leute zogen sich marantische Thrombosen zu und gingen mit- unter plötzlich zu Grunde. Tafel XIII No. VII. Krankheiten des Yerdauungskanals. 330 = 103,6 °/00 der Fälle. Sie bestanden der Hauptsache nach in acuten und chro- nischen Katarrhen, Stomatitis, Darmentzündung, Typhlitis, Appendicitis etc.1) Tafel XIY No. VIII. Polyarthritis. 231 = 72,8 °/00 der Fälle. Sie sind nur der Zahl nach erwähnt. Tafel XY No. IX. Augenerkrankungen. 224 = 70,3 °/o0 der Fälle. Dahin wurden gerechnet: Conjunctivitis, Blepharitis, Dacryocystitis, Keratitis, Panophthalmie, Linsentrübung, Iritis, Herpes corneae etc. Augenmuskellähmungen, Blutungen in Retina, Sclera, Conjunctiva, Anaesthesie und Hyperaesthesie der Retina sind in die entsprechenden Abschnitte einbezogen worden. Professor Weber-Liel sah Embolie der Arteria centralis retinae mit Erblindung. Als er gelegentlich einmal selbst das Ohr einer Inlluenzakranken ausspritzte, erhielt er beim Rückprall eine Kleinigkeit der Injectionsflüssigkeit in’s rechte Auge. Ophthalmie, Conjunctivitis, Ecchymosen, welche die ganze Binde- haut und Hornhaut durchsetzten, Exsudat in vorderer Kammer, Trübung der Linse und Schmerz im Bereiche des N. supraorbitalis waren die Folgen, ln Leipzig trat bei einer Dame von 34 Jahren an einem erblindeten Auge, welches 15 Jahre vorher verloren gegangen war, am 2. Tage der Influenza Iridocyclitis auf. Tafel XYI No. X. Albuminurie und Nephritis. 144 == 45,2 °/00 der Fälle. Näheres meist nicht angegeben. Die Nephritis entspricht der acuten infectiösen Form und zeigt öfters einen langwierigen und schweren Verlauf, selbst mit Ausgang in chronische Nephritis und Granularatrophie. Um dem Leser über das Heer der Mit- und Nachkrank- heiten ein Bild zu geben, fügen wir hier noch summarisch an, dass von den Berichterstattern dahin gerechnet wurden: Affectiones a) auris 1209 b) cerebri, medullae et nervorum 1442 c) cordis et vasorum 449 d) oculi 224 e) tractus intestinalis .... 330 f) tractus rispiratorii .... 1558 Albuminuria et Nephritis 144 siebe Text, 0 Yergl. Riess, Capitel VI 2, p. 91. F. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. 113 Anaemia 3 Angina Ludovici 2 Angina pectoris 3 Angina tonsillaris 144 Arthritis 7 Caput obstipum 1 Chorditis I Colpitis 1 Croup 1 Cystitis 46 Diabetes 9 Diphtheria 9 Epididymitis et Orchitis .... 25 Ery sipelas 61 Furunculosis 4 Glossitis 4 Haemorrhagiae 807 siehe Text. Hepatitis 6 Hepatitis par enchymatosa diffusa (acute Atrophie) 1 Hydrops anasarca et ascites ... 13 Icterus 48 Inflammatio antri Highmori ... 24 Intermittens 38 Intumescentia glandularum cervicalium; inguinalium; thyreoidearum etc, . 9 Lymphangitis 5 Leukaemia acuta 1 Mastitis 2 Morbus Basedowii 1 Myositis 10 Nona (Schlafsucht) 1 Oedema glottidis 3 Ostitis et Periostitis 5 Paranephritis 1 Parotitis 37 Peritonitis 13 Perimetritis 9 Perityphlitis 14 Phlegmone 12 Podagra 1 Polyarthritis 231 siehe Text. Prostatitis 2 Pyaemia 1 Pyelitis 1 Salivatio 1 Scorbut 3 Synovitis 2 Strumitis purulenta 2 • Trismus 1 Tussis convulsiva 5 Der Einfluss der Influenza auf bestehende Krankheiten wird in Tafel B dargestellt. Tafel B. 1. Leukämie. 2. Diabetes. 3. Lungenkrankheiten ausser Phthisis. 4. Phthisis. 5. Herzkrankheiten. 6. Nierenkrankheiten. 7. Nervenkrankheiten. 8. Magenkrankheiten. 9. Alcoholisnms. 10. Wochenbett, 11. Rheumatismus.’ 12. Geisteskrankheiten. Erklärung der auf Tafel VI—XVI gegebenen graphischen Darstellungen No. I—X. Taf. VI No. I. Auf tausend Zählkarten haben Rheinland, Westfalen und Schlesien die wenigsten, die süddeutschen Staaten die meisten Mit- und Nachkrankheiten der In- fluenza zu verzeichnen. Unter Zugrundelegung der Be- völkerungsziffer entfällt jedoch der grösste Procent- satz der Complicationen und Folgezustände auf die Länder, in welchen Mittelgebirge vorherrschen (König- reich Sachsen, Thüringen, Provinz Hessen mit Waldeck, Grossherzogthum Hessen, Bayerische Pfalz, Lothringen), der geringste auf die Küstenländer der Ostsee (Ostpreussen, Westpreussen, Pommern, Mecklenburg). Taf. VII No. II. Bezüglich der Folgekrankheiten der Ath- mungswerkzeuge ergiebt die Berechnung auf tausend Zählkarten und tausend Einwohner eine gleich grösste Häufigkeit in den Ländern mit vorwiegendem Mittel- gebirge (Königreich Sachsen, Thüringen etc.). Die obere und untere Tafel weisen überhaupt grössere Ueberein- stimmung auf. 114 F. STRICKER, MIT- UND NACHKRANKHEITEN. Taf. YIII No. IIa. Dies kann man auch von den das Häufig- keitsverhältniss der Brustfellentzündung zur Anschauung bringenden Zeichnungen sagen. Taf. IX No. III. Bemerkenswerth ist, dass in der unteren Zeichnung die niedersächsische Tiefebene mit der Nord- seeküste, in der oberen die süddeutschen Staaten obeuan- stehen, während sonst volle Uebereinstimraung herrscht. Taf. X No. IV. Für die complicativen Ohrerkrankungen ge- staltet sich das Häufigkeitsverhältniss pro Mille der Zähl- karten so, dass die süddeutschen Staaten den ersten, die niedersächsische Tiefebene mit der Nordseeküste den letzten Platz einnehmen. Anders liegt das Yerhältniss pro Mille der Bevölkerung, Hier stehen die Staaten mit Mittelgebirgen (Königreich Sachsen, Thüringen etc.) an der Spitze, die Provinzen der Ostseeküste am Ende. Taf. XI No. V. Die mitteldeutschen Staaten scheinen auch von Blutungen am meisten heimgesucht gewesen zu sein. Taf. XII No. VI. Während mit Bezug auf die consecutiven Herz- und Gefässkrankheiten ein Vergleich der einzelnen Ländergruppen nach den Zahlen der Zählkarten noch erhebliche Unterschiede erkennen lässt, fällt bei der Berechnung pro Mille der Einwohner ein Unterschied fast fort. Taf. XIII No. VII. Die Zeichnungen verrathen unter sich grosse Aehnlichkeit. Am zahlreichsten waren Störungen der Yerdauungsorgane offenbar im Norden des Reichs. Taf. XIY No. VIII. In den mitteldeutschen Staaten, in Brandenburg, Posen, Sachsen, Süddeutschland kamen die meisten Fälle von acutem Gelenkrheumatismus nach Influenza vor, die wenigsten in den Ostseeprovinzen. Taf. XY No. IX. Beide Zeichnungen gleichen sich voll- kommen. Augenerkrankungen folgten der epidemischen Grippe am häufigsten im Süden, am seltensten im Nord- osten des Reichs. Taf. XYI No. X. Der Süden und die Mitte Deutschlands fallen auch durch die Häufigkeit der consecutiven Nieren- affectionen auf. Erklärungen der beiden Text-Abbildungen (S. 107 u. S. 118). A. (S, 107.) giebt das Yerhältniss der Mit- und Nach- krankheiten der Influenza zu einander nach der Häufig- keit ihres Vorkommens wieder. Es bedeuten 1. Krankheiten der Respirationsorgane, la. Pleuritis, 2. Nervenkrankheiten, 3. Ohrkrankheiten, 4. Blutungen, 5. Herzkrankheiten, 6. Krankheiten der Yerdauungsorgane, 7. Polyarthritis, 8. Augenkrankheiten, 9. Nephritis. B. (S. 118.) Einfluss der Influenza auf je 100 Fälle von: 1. Leukaemie, 2. Diabetes, 3. Alkoholismus, 4. Nervenkrankheiten, 5. Lungenschwindsucht, 6. Puerperium, 7. Herzkrankheiten, 8. Lungenkrankheiten (ausser Phthisis), 9. Magenkrankheiten, 10. Nervenkrankheiten, 11. Rheumatismus, 12. Geisteskrankheiten. 3. Pneumonie. Von Professor Dr. M. Litten in Berlin. Es wäre von grösstem Interesse gewesen, ein gleichraässiges statistisches Material zu erhalten, aus welchem man hätte er- sehen können, wie oft die Pneumonie, die hei der diesmaligen Influenzaepidemie wichtigste Complication, in den einzelnen Städten und Provinzen überhaupt und im Yerhältniss zu den Influenzaerkrankungen aufgetreten ist, und wie viele Fälle tödtlich verliefen; leider ist für diesen Zweck das Material nicht einheitlich genug, sodass wir, um dasselbe wenigstens so weit als möglich wissenschaftlich zu verwerthen, uns ge- nöthigt gesehen haben, eine Menge Details anzuführen, einmal, um das vorhandene Material festzuhalten und auszunutzen, dann um an dem Vorhandenen und Fehlenden zu zeigen, wor- auf bei künftigen Sammelforschungen vorzugsweise zu achten sein wird, wenn gewisse Fragen erschöpfend in einheitlichem Sinne beantwortet werden sollen; namentlich wäre es im vor- liegenden Falle von Wichtigkeit gewesen, nicht nur die Zahl der behandelten Pneumonieen anzuführen, sondern daneben auch die Anzahl der überhaupt behandelten Influenzakranken. Wo Pneumonienangaben aus geschlossenen Anstalten Vorlagen, welche mit Bezug auf die einheitliche Beobachtung und Be- urtheilung als Material viel zuverlässiger sind, als das übrige Kartenmaterial, — sind dieselben stets besonders erwähnt worden. Rheinprovinz. Hier herrschte gleichzeitig neben der Influenza eine ziemlich umfangreiche Masernepidemie, die häufig mit Bronchopneumonieen verbunden war. Soweit die Angaben vor- liegen, scheinen die Bronchopneumonieen prävalirt zu haben; die Zahl der namentlich in kleinen Städten beobachteten Pneu- monieen ist stellenweise eine ziemlich bedeutende. So erkrankten in Calcar 5 °/0 der Influenzakranken an Pneumonie, in Meisen- heim 9°/0, in Werden 10 °/0, in Winningen 5°/0, in Neuss a/R. sogar nach den Angaben 50 °/0, in Rheydt 5°/0 (30 Pneumonieen unter 600 Erkrankungen), in Alsdorf 33 °/0. Dagegen finden wir in Haaren bei Aachen 20 Pneumonieen unter 900 Influenza- erkrankungen, i. e. ca. 2 °/0, in Dülken ebenfalls 2 °/0, in Ruhrort nur l°/0 (5 Pneumonieen unter 500 Influenzaerkrankungen), während aus einem kleinen benachbarten Städtchen 3,5 °/0 ge- meldet werden, in Wesel 3°/0.1) Damit sind die prozentisch zu berechnenden Angaben erschöpft. Die übrigen sind einfache Zahlenangahen, welche jedoch immerhin einiges Interesse dar- bieten: Beobachtet wurden in Daun 15 Pneumonieen, in Fischeln 10, in Kilburg 16, in Prüm, Remagen und Perl je 20 Pneumonieen, in Siegburg 30, in Düsseldorf (von 12 Beobachtern) 82, in Elberfeld-Barmen 56 Pneumonieen, in Püttlingen 50, in Mal- medy 25 Fälle von Pneumonie. — Im Arresthaus von Cleve kam unter 50 Fällen von Influenza keine einzige Pneumonie zur Beobachtung; ebenso wenig im Arresthaus von Elberfeld; in der Irrenanstalt von Bonn beobachtete man 2 croupöse Pneu- monieen. In Köln wurden von 13 Beobachtern 91 Fälle von Pneumonie gemeldet, während 3 andere Beobachter je 5°/0 der Influenzakranken auch als gleichzeitig an Pneumonie erkrankt angaben; leider fehlen dabei die Zahlen der Erkrankungen über- haupt. Aus Deutz werden von 2 Beobachtern 20 Pneumonieen an- gegeben. Aus den Karten aus Aachen konnte ich 100 Pneumonieen, einschliesslich des Krankenhauses mit 29 Fällen, 129 Fälle herausrechnen. Dabei stellte sich heraus, dass wiederholt von 0 Eine Beobachtung aus Elberfeld giebt 5 Pneumonieen unter 400 Influenzakranken an — 1,25%, und eine aus Düsseldorf 10 unter 300 = 3,30/o. 116 M. LITTEN, PNEUMONIE. einzelnen Aerzten keine Pneumonie während der Epidemie beobachtet worden war, während andere grosse Zahlen angaben; einer hatte 27, ein anderer 22 Fälle beobachtet. Noch ein anderer Arzt giebt 3 Pneumonieen unter 300 Influenzafällen, also 1 °/0 Pneumonie, an. Was die Mortalität anbetrifft, so kommen zum Theil ganz ungeheuerliche Verhältnisse heraus, wenn man mit kleinen Zahlen Statistik treibt; so finden wir z. B.1) in Kalk unter 6 Erkrankungen von Pneumonie 3 Todesfälle, d. i. 50 °/0; in Ruhrort 5 Pneumonieen mit 2 Todesfällen = 40 °/0; in einem benachbarten Städtchen 17 Pneumonieen mit 6 Todesfällen = 35 °/0; in Dülken 7 Pneumonieen mit 2 Todesfällen = 28°/0. Aber selbst wenn wir Aachen (abgesehen vom Krankenhaus) mit 100 Pneumonieen und 21 Todesfällen betrachten, so erhalten wir auch hier eine Mortalität von 2 1 °/0!, während Cöln- Deutz nur eine solche von etwas über 6°/0 aulzuweisen hat, Elberfeld-Barmen mit 6 Todesfällen hatte eine Mortalität von 10 °/0, und Düsseldorf mit 4 Todesfällen eine solche von 5 °/0, — Ungleich günstiger gestalten sich die Verhältnisse in den kleineren Städten der Rheinprovinz: so wird nur 1 °/0 Morta- lität aus Calcar, Daun, Perl, Weiden gemeldet, während Fischeln, Malmedy nur 1/20/0, und Euskirchen, Mettmann, Bonn (Irrenanstalt), Pifflingen, Alsdorf trotz theilweise recht zahl- reicher Pneumonieerkrankungen keinen Todesfall zu verzeichnen batten. (Meisenheim 4,5 °/0, Neuss 1 °/0, Rheydt 7 °/0.) Ueber den Charakter und die Form der Pneumonie, unter welcher dieselbe in der Rheinprovinz sich äusserte, finden wir sehr vielfache, nur zum Theil übereinstimmende Angaben. Wie, in Uebereinstimmung mit den Beobachtungen aus den übrigen Provinzen, gemeldet wird, trat die Pneumonie sowohl als croupöse, als auch als katarrhalische auf; die letztere scheint vorherrschend gewesen zu sein. Aber auch bei den unzweifel- haft echten croupösen Formen wurde vielfach die typische Gesetzmässigkeit des Eintritts, des Verlaufes und der Krisis vermisst. So fehlte der initiale Schüttelfrost oftmals; die Krank- heit zog sich weiterhin abnorm in die Länge, der protrahirt- asthenische und typhöse oder adynamische Charakter trat in den Vordergrund, und nur allmählich sank das Fieber lytisch zur Norm herab, oder wenigstens es kam zu einer sehr protrahirten Krisis. Auch die rubiginösen Sputa wurden oftmals vermisst, während zuweilen rein haemorrhagischer Auswurf, öfters nur schleimig-eitriger beobachtet wurde. Die Anzahl der beobachteten Fälle von Pneumonia duplex war eine auffallend grosse; trotzdem die Lebensgefahr über- haupt und ganz speziell nach Influenza bei den doppelseitigen Formen eine ungleich grössere ist, sind doch einige der mit- getheilten Fälle genesen. Interessant ist ferner die relativ grosse Häufigkeit der Pneumonia migrans, sowie namentlich die Beobachtung aus Aachen, dass in 3 Fällen die Wander- pneumonie fast plötzlich aufgehört habe beim Eintreten eines Erysipelas faciei. —■ In Daun (ßeg.-Bez. Trier) beobachtete ein Arzt das Auftreten einer Hausepidemie von Influenza mit pneumonie, welcher ausser den Eltern 3 Töchter im Alter von 16, 18 und 20 Jahren erlagen. — Fälle von biliöser Pneumonie, sowie von Pneumonie mit Icterus kamen wiederholt zur Beobachtung; die letzteren nicht besonders selten, da Icterus schon an und für sich eine nicht seltene Complication dieser Influenzaepidemie bildete. Besonders gefährlich waren die Potatoren-Pneumonieen, die recht häufig und oft mit Delirium tremens verbunden waren; desgleichen gingen alle Phthisiker zu Grunde, welche in der Convalescenz nach Influenza von einer Pneumonie befallen wurden. Westpreussen. In Westpreussen herrschte während der Influenza gleich- zeitig eine Keuchhustenepidemie, welche auf die Er- krankung der Respirationsorgane sehr ungünstig eingewirkt zu haben scheint. Was die Pneumonie im Speciellen anbetrifft, so wurden u. a. beobachtet: in Elbing 20 Fälle unter 300 Influenza- erkrankungen = 7 °/0, in Zoppot 3—4 °/0, in Neuenburg 25 Pneumonieen unter 138 Influenzaerkrankungen = 18 °/0, in Pr.-Stargard 7 Pneumonieen unter 200 lufluenzaerkrankungen = 3,5 °/0, Zahlenangaben, welche sich nur auf die Pneumonieen beziehen, finden sich aus Stettin mit 9 Fällen, aus Carthaus mit 25, Oliva mit 10, Garnsee mit ebenfalls 10, Marien- burg mit 15, Dt.-Eylau mit 35, Stuhm mit 34, Graudenz mit 6, Schwetz mit 15, Loebau mit ebenfalls 15 Fällen. Aus Danzig differiren die verschiedenen Angaben zwischen 3, 7 und 10 °/0. Vorherrschend scheint in dieser Provinz die Broncho- pneumonie gewesen zu sein, obgleich auch zahlreiche Angaben über sicher beobachteter coupöse Pneumonieen vorliegen. Obwohl die Aerzte fast übereinstimmend den schweren Verlauf der Pneumonieen während dieser Epidemie hervorheben, ist die Mor- talität eine geringere gewesen, als in anderen Provinzen; nament- lich ist mir aufgefallen, dass die Säuferpneumonieen fast voll- ständig fehlen. Auch andere Complicationen, wie Pleuritis und Pericarditis, sind ungleich seltener beobachtet worden. Wenn wir von der sehr ungünstigen Mortalität in Marienburg absehen, wo von 15 an Pneumonieerkrankten !) In Asbach i. Westerwald 10 Pneumonieen mit 6 Todesfällen, was einer Mortalität von 60°/o gleicbkommt. M. LITTEN, PNEUMONIE. 117 8 starben (grösstentheils Fälle von Pneumonia duplex), was einen Procentsatz von 53 ergiebt, entfällt die höchste Mortalitätsziffer auf Danzig, wo die Sterblichkeit 10 °/0 der Erkrankungen betraf, dann auf Neuenburg mit 8°/0, auf Loebau mit ca. 7 °/0 und Carthaus mit 4 °/0, Dagegen sind keine Todesfälle be- richtet aus Elbing, Garnsee, Zoppot, Graudenz, Schweiz, Pr.- Stargard. Bei einer ungefähren Schätzung und Berechnung der ge- summten Erkrankungen in der Provinz werden Pneumonieen in etwa 10 % der beobachteten Influenzaerkraukungen vorge- kommen sein. Brandenburg. Die Provinz Brandenburg eignet sich für statistische Berechnungen ganz besonders, da wegen des Mangels grösserer Städte eine üebersicht bis in die feineren Details sehr gut möglich ist, und die Berechnung dadurch wesentlich erleichtert wurde, dass auf jede einzelne Stadt nur eine geringe Anzahl Karten entfällt. Demnach konnten wir mit einer Genauigkeit und Sicherheit, welche für andere Provinzen nicht möglich war, die statistischen Zahlen erheben, um so mehr, als die gesummte Anzahl der eingegangenen Fragekarten eine besonders grosse war. Von den an Influenza Erkrankten wurden in der Provinz Brandenburg mit Ausnahme von Berlin 7,5°/0 von Pneumonie ergriffen, und von diesen starben 11,7%, (Es starben 100 von 854 Erkrankten.) Was die Verhältnisse im Speciellen anbetrifft, so erkrank- ten an Pneumonie in Freienwalde 8 Personen, in Joachims- thal unter 154 Influenzakranken 39 = 25,3 %, in Forst unter 240 Kindern 8, in der Strafanstalt von Sonuenburg unter 80 Fällen 6 Personen = 7,5%, in Drossen 8, in Landsberg a/W. 18, in Berlinchen 10, in Schoenfliess 20, in Cüstrin 8% der Influenzakranken, in Fürstenwalde 10 Personen, in Neu- Euppin 11, in Bärwalde von 150 Influenzakranken 10 Indi- viduen = 6,5%, in Wilsnack 16, in Perleberg 12, in Pritzwalk 4%, in Havelberg von 190 nur Einer = 0,5 %, in Neu-Kuppin von 105 Influenzakranken 15 Personen = 14,5%, in Friesack 12, in Brandenburg 18, in Luckenwalde 7, in Werder 5 von 190 = 2,3 %, in Straupitz 10 °/0, in Beeskow 12, in Freien- walde 10, in Biesenthal 12 Personen. Kein Fall von Pneu- monie wurde beobachtet in Golzow, Charlottenburg und Prenzlau. Von diesen Städten entfällt die höchste Mortalität mit 86% auf Luckenwalde, wo von 7 an Pneumonie Erkrank- ten 6 starben, mit 26% auf Neu-Kuppin (4 Todesfälle auf 15 Kranke), mit 25% auf Wilsnack (4 Todesfälle auf 16 Erkrankungen), mit 13% auf Joachimsthal, wo 5 Todes- fälle auf 39 Pneumonieerkrankungen kamen. Die übrigen Städte hatten zum Theil eine geringe Mortalität, so Straupitz 2 Todesfälle, Freienwalde, Landsberg a/W., Fürstenwalde, Bärwalde, Havelberg, Pritzwalk, Biesenthal je 1 Todesfall; Brandenburg 1 %. Keinen Todesfall in Folge von Pneumonie hatten u. a. Forst, Sonnenburg, Drossen, Berlin eben, Schoenfliess, Cüstrin, Friesach, Werder, Beeskow, zu verzeichnen. Die ungewöhnlich hohe Sterblichkeit in Luckenwalde be- ruht darauf, dass 3 von den Pneumonieen biliös waren, und die übrigen Todesfälle sehr alte Individuen betrafen. Dagegen ist hervorzuheben, dass an anderen Orten eine Pneumonia duplex mit Genesung endete, desgleichen ein Fall von Lungengangrän, welcher sich an eine abgelaufene Pneumonie anschloss, und endlich eine schwere Säuferpneumonie mit Delirium tremens ebenfalls mit Genesung endete. Hannover. In der Provinz Hannover begegnen wir einer geringeren Anzahl von Pneumonieerkrankungen, aber einer grösseren Sterblichkeit. Von den Influenzapatienten erkrankten an Pneumonie 6 %, während die Mortalität der an Pneumonie Erkrankten 13,7 % betrug. Während in dieser Provinz die Säuferpneumonieen wesentlich in den Hintergrund treten, sehen wir eine grosse Anzahl von Greisen pneumonisch erkranken und meist zu Grunde gehen. Aus dem vorliegenden Kartenmaterial hebe ich Einiges hervor: In Giboldehausen erkrankten nach Angabe des Arztes von den Influenzakranken 75 °/0! an Lungenaffectionen, dar- unter 40 °/0! an Bronchopneumonie; von diesen starben ca. 10, namentlich ‘frühere Emphysematiker. — Dr. L. giebt an, in Diepholz 50 asthenische Pneumonieen mit 4°/0 Mortalität be- obachtet zu haben. Drei Viertel der Bevölkerung soll ergriffen gewesen sein. In Vienenburg wurden 15 Pneumonieen mit 2 Todesfällen beobachtet; dieselben betrafen ein 10 Wochen altes Kind und eine 70 jährige Greisin. In Dörshelf wurde ca. die Hälfte (!) der Influenzakranken von katarrhalischer Pneu- monie ergriffen; die Krankheit verlief so gutartig, dass kein Todesfall zu notiren war. In Georg-Marienhütte finden wir 12 Pneumonieen mit 6 Todesfällen; in Eimbeck 20 Fälle ohne letalen Ausgang. Im Kreise Aurich waren 25°/0 der schweren Influenzafälle mit katarrhalischer Pneumonie complicirt; auch hier wurde kein Todesfall beobachtet. In Lüneburg zählten wir auf 6 eingegangenen Karten 8 Pneumonieen mit 3 Todes- fällen; eine 7. Karte gab den Procentsatz der an Pneumonie erkrankten Inttuenzapatienten auf 2 an. Im Landkreis Lüne- burg wurden 10—12 °/0 Pneumonieen mit einer Mortalität von 0,5 % beobachtet. In Artlenburg begegnen wir 10 Broncho- 118 M. LITTEN, PNEUMONIE. pneumonieen mit sehr protrahirtem Verlauf ohne Todesfall. In Stade erkrankten und starben 2 alte Leute an Pneumonie. In Buxtehude begegnen wir 25, meist sehr protrahirt verlau- fenden und lytisch endenden Fällen von lobulärer Pneumonie mit 4 Todesfällen. Bemerkenswerth ist die Angabe, dass auf der Höhe der Influenzaepidemie meist Bronchopneumonieen, später vorzugsweise croupöse Formen beobachtet worden sind. In Emden sind 20 katarrhalische Pneumonieen mit 2 Todes- fällen und 13 Pleuritiden verzeichnet! Aus Norderney be- schrieb man auf 2 Karten 4 Pneumonieen mit 2 Todesfällen und giebt die Zahl der Erkrankungen an Pneumonie auf 1 °/0 aller Influenzakranken an. Springe hatte 4 °/0 Pneumonieen ohne Todesfall, Uslar 25 Pneumonieen (croupöse und katarrhalische) mit 5°/o Mortalität zu verzeichnen. In Worpswede erkrankten 15 Individuen an Pneumonie und genasen. In Peine finden wir 12 lytisch endende Pneumonieen, von denen nur 1 doppel- seitiger Fall letal endete; in Osnabrück 15 Fälle mit atypischem schwerem Charakter, die günstig endeten; in Nienburg 18 Fälle mit 5 Todesfällen, darunter 4 bei Greisen und bei Kindern. In Liebenburg begegnen wir ebenfalls 10 Pneumonieen mit 1 Todesfall und in Loquard bei Emden 2 °/0 der Influenza- patienten mit 1 °/0 Mortalität. Ostpreussen. Noch geringere procentualische Zahlen treffen wir in der Provinz Ostpreussen an. Hier erkrankten nur 5,7°/0 der von Influenza Ergriffenen an Pneumonie, während die Mortalität der an Pneumonie Er- krankten nur 10°/0 betrug. Es sind dies, soweit ich die gesummten Verhältnisse übersehe, wohl überhaupt die niedersten Procentsatzzahlen, welche mit Bezug auf Pneumonie- erkrankungen und Pneumonietodesfälle zur Beobachtung ge- kommen sind. Allerdings liegen aus dieser Provinz überhaupt nur 78 beantwortete Karten vor, so dass möglicherweise Be- richte aus Gegenden fehlen, welche sehr reich an pneumonischen Erkrankungen gewesen sind. Jedoch treffen wir Schwankungen von einigen Procenten in allen Provinzen an (so betrug bei- spielsweise die Mortalität in Württemberg 17 °/0, also volle 7 °/0 mehr, als in Ostpreussen, und überdies bin ich bei den Aufstellungen der procentischen Zahlen selbstverständlich überall nach denselben Principien verfahren, indem ich namentlich ge- wisse ungeheuerliche Angaben einfach fortliess, wie z. B.: es seien von 200 an Influenza Erkrankten drei Viertel von Pneumonie ergriffen worden, und von diesen sei die Hälfte gestorben (Mortalität von 75 Personen ==- 50 °/0), oder die Angaben von 100 °/0 Mortalität, welche sich auf die Erkrankung von 1—2 Individuen an Pneumonie bezog, welche zufällig gerade ge- storben waren. Eine derartige Angabe von 75°/0 Mortalität kommt u. a. aus Angerburg, wo von 4 an Pneumonie Er- krankten 3 = 75°/0 zu Grunde gingen, oder aus Norkitten, wo von 4 an Pneumonie Erkrankten 2 mit heftiger Haemoptoe am 6. und 8. Tage starben, wodurch immerhin noch eine Mortalität von 50 °/0 zu Stande kommt. Da durch solche geringe Beobachtungszahlen die Mortalitätsziffer unverhältniss- mässig in die Höhe geschnellt wird, habe ich mich bemüht, soweit es thunlich erschien, wo möglich nur grössere Erkrankungszahlen in Betracht zu ziehen und die kleineren gleichmässig fortzulassen, ohne dass dadurch für die gemein- same Berechnung ein nennenswerther Pehler resultirte. — Aus den grossen öffentlichen Krankenanstalten liegen ausgefüllte Karten nicht vor. Pommern. Sehr zahlreich traten die Pneumonieen in der Provinz Pommern auf, wo auch die Mortalität eine sehr hohe war. Yon den an Influenza Leidenden erkrankten fast 9 °/0 an Pneumonie, während von den an Pneumonie Erkrankten 15 °/0 starben. Yon den Erkrankungen in einzelnen, namentlich kleineren Städten hebe ich folgendes hervor: In Pasewalk wurden 30 Pneumonieen mit einigen (?) Todesfällen beobachtet; in Gollnow waren Vs der Influenzafälle mit Pneumonie complicirt; in Stolpmünde wurden unter 200 Kranken 8 Bronchopneumonieen beobachtet. Aus Stolp berichten die verschiedenen Beobachter: 1) 12 Bronchopneumonieen mit 2 °/0 Mortalität, 2) 20 Pneu- monieen unter 400 Influenzaerkrankungen, ebenfalls mit 2°/0 Mortalität. 3) 17 °/0 Erkrankungen mit 3 °/0 Mortalität, 4) 15 Pneumonieen mit atypischem Verlauf, darunter eine Pneumonia duplex mit 2—3°/0. Eine solche Uebereinstiramung in den Angaben verschiedener Beobachter findet sich unter den Karten nicht häufig vor! In der Provinzial-Irrenanstalt von Ueckermünde kamen unter 70 Influenzafällen 6 katarrhalische Pneumonieen mit 1 Todesfall vor; in der Strafanstalt Naugard erkrankten 3 an Pneumonie, von denen 2 starben. In Greifen- hagen wurden 10 Pneumonieen, davon 8 croupöse, mit fast 40 °/0 Mortalität beobachtet; in Züllchow 20 Pneumonieen mit 20 °/0 Mortalität (darunter waren 10 croupöse, zum Theil mit Pleuritis und Empyem complicirt). In Gr.-Jestin erkrankten 25 °/0 der Influenzakranken an Pneumonie mit 10 °/0 Mortalität. Aus Stargard i/Pomm, wurden 6 Pneumonieen mit 2 Todesfällen, von einem andern Beobachter 5 °/0 Erkrankungen an Pneumonie gemeldet; 10°/0 Bronchopneumonieen mit verzögertem Verlauf aus Ereienwalde, 5—6 °/0 Bronchopneumonieen ohne Krisis mit 2 Todesfällen aus Löcknitz, 3 °/0 lobäre Pneumonieen aus Prölitz, M. LITTEN, PNEUMONIE. 119 1,5% Pneumonieen aus Colberg und 10 % vorzugsweise Broncho- pneumonieen aus Stettin. Aus Greifswald liegen 2 Karten vor, von denen die eine das Material der mediciuischen Klinik verwerthet; danach erkrankten 24% der Tntluenzakranken an Pneumonie bei einer Mortalität von 2%, während nach der Angabe des andern Beobachters von 217 Influenzakranken 11 Pneumonie bekamen, und von diesen 3 starben. In Treptow wurden 40 Pneumonieen, in Leba 10 mit 4 % Todesfällen und in Rügenwalde 5 % Pneumonieen beobachtet. Erwähnenswert!! ist noch eine Beobachtung aus Treptow, wonach die Pneumonieen zum Theil vollständig afebril verlaufen sein sollen, darunter selbst eine doppel- seitige. Provinz Sachsen. In der Provinz Sachsen finden wir unter den In- fluenzakranken 5 % Erkrankungen an Pneumonie mit 13,3% Mortalität. Aus dem Beobachtungsmaterial, welches sich auf 172 Karten vertheilt, hebe ich Einiges hervor, zunächst betreffs der Vertheilung der Pneumonie auf einzelne Städte. In Oschersleben wurden 20 Pneumonieen ohne Todesfall beobachtet, desgl. in Wegeleben 10 schwere croupöse Pneu- monieen, unter denen sich sogar 2 doppelseitige befanden, desgl. 6 Bronchopneumonieen in Hornburg; in llsenburg 6 Pneumonieen mit 50% Mortalität, in Weissenfels 30 Pneumonieen mit 3,3% Mortalität (nach einer anderen Angabe 10% katarrhalische Pneu- monieen, nach einer anderen 19 Pneumonieen mit 5 Todesfällen bei Greisen, und nach einer vierten ebenfalls 30 Pneumonieen mit 1 Todesfall in Folge von käsigem Zerfall des pneumonischen Herdes); 4 schwere, atypisch verlaufende Fälle mit reichlicher Haemoptoe und 2% Mortalität in Wernigerode. ln Zeitz erkrankten 6% der Influenzakranken an Pneumonie, worunter ebenfalls einige Todesfälle, In Seehausen erkrankten unter 300 Influenzakranken 5 an katarrhalischer Pneumonie, wobei eben- falls einige Todesfälle beobachtet wurden. Während aus Salzwedel nur 1 % Pneumonieen berichtet werden, finden wir in Gardelegen 15 % mit 4% Todesfällen. In Tangermünde erkrankten 23 In- dividuen, welche Influenza überstanden hatten, an Broncho- pneumonieen, welche häufig mit Pleuritis complicirt waren, und von diesen starben 8. Sehr zahlreich waren die Erkrankungen in Stendal, wobei ebenfalls die Mortalität eine hohe war; jedoch genas ein Individuum mit Pneumonia duplex. Ebenso werden aus Seehausen 2 recidivirende Pneu- monieen mit günstigem Ausgang gemeldet. Auch aus Thale werden 2 doppelseitige Pneumonieen mit Ausgang i n H e i 1 u n g b e r i c h t e t. In Wolmirstedt wurden 20 Broncho- pneumonieen ohne Todesfall beobachtet; in Quedlinburg 6 Pueu- monieen mit 3 Todesfällen, in Halberstadt 8 mit 2 Todesfällen, in Niederdodeleben 4 mit 3, in Lützen 16 croupöse Pneumonieen mit 4 Todesfällen, in Mücheln 41, meist ohne Krisis verlau- fende Pneumonieen mit 3 Todesfällen, in Sangerhausen 30 mit Genesung endende katarrbaliscbePneurnonieen, inHelbra 15 Pneu- monieen mit protrahirtem Verlauf ohne Todesfall, in Alsleben 7 Pneumonieen mit 4 Todesfällen, in Mansfeld 11 Broncho- pneumonieen mit 2, in Hettstedt 17 Pneumonieen mit 4, in Worbis 8 Fälle, darunter 4 doppelseitige, ebenfalls mit einigen Todesfällen. Im Militärwaisenhaus zu Pretzscb erkrankten 5 Zöglinge an Pneumonie, von denen 2 starben; in Nordhausen einige 30 Influenzakranke mit 2,5 °/0 Mortalität. Schlesien. In der Provinz Schlesien erkrankten 6,6°/0 der Influenzakranken an Pneumonie, wobei sich eine Mortalität von 13°/0 herausstellte. Von den Angaben der einzelnen Aerzte hebe ich folgende hervor: In Goerlitz erkrankten 10% der Influenzakranken, wobei die Erkrankungen, welche Individuen über 50 Jahre betrafen, immer letal endeten; die Mortalität war in Folge dessen eine hohe. In Glatz erkrankten unter 470 von der Influenza Befallenen 7 an Pneumonie; von diesen starben 3, In Münsterberg er- krankten 2 %, in Kamenz 10 (mit 3 Todesfällen), in Freiburg 10, in Zawadski (Oberschlesien) 20, in Liebenthal 24, in Wüstegiersdorf 20, in Wüstewaltersdorf 3 °/0, in Guhrau 8, in Dtsch.-Lissa 4, in Konstadt 19, in Bolkenhain 7 Individuen, in Schweidnitz 2,5 °/0, in Falkenberg 17%, in Friedland 22%, in Goldberg 10% an Pneumonie. Aus Breslau lauten die Angaben ausserordentlich ver- schieden; im dortigen Allerheiligen-Hospital wurde kein Fall von Influenza secirt. ln Antonienhütte wurden 10 Pneumonieen mit 3 Todes- fällen beobachtet; unter diesen befand sich eine Pneumonia biliosa, eine Pneumonia duplex, und schliesslich eine Pneumonia crouposa bei einem Phthisiker. Aus Grünberg wurden gemeldet 3 % Erkrankungen an Pneumonie, aus Habelschwerdt 4 Pneu- monieen mit 1 Todesfall bei einem Phthisiker, aus Militsch 30 Fälle mit katarrhalischem Charakter, aus Rybnick 6 %, aus Zielenzig 41 Pneumonieen mit zahlreichen Todesfällen bei älteren Leuten. Posen. Verhältnissmässig gering waren die Auskünfte, welche aus der Provinz Posen einliefen, ln der Stadt Posen er- krankten ungefähr 52 Personen an Pneumonie, wovon 12 120 M. LITTEN, PNEUMONIE. starben. Dies ergiebt die enorme Mortalität von 23°/0. Sehr bemerkenswert!! ist auch die Angabe des Kreisphysikus von Rawitsch, dass dort von den ziemlich zahlreichen Influenza- kranken die Hälfte an Pneumonie erkrankt sei. (!) Aus Schulitz werden 15 Bronchopneumonieen, aus Schneidemühl 10 schwere Pneumonieen mit 3 Todesfällen gemeldet. Westphalen. In der Provinz Westphalen betrug die Anzahl der Pneumonie erkrank ungen 5,6 °/0, die Höhe der Mortalität 13,3 °/0, Aus dem interessanten Material, welches die Karten dieser Provinz darbieten, hebe ich folgende Details hervor. Vielfach werden die Pneumonieen bei Potatoren erwähnt, welche durch Delirium tremens tödlich endeten. Ausserdem waren ganz besonders häufig die Complicationen mit Menin gitis, sowie die sonst seltenen croupösen Pneumonieen bei Phthisikern. Ferner begegnen wir sehr oft den Angaben über doppelseitige, wandernde und biliöse Pneumonieen; auch die exsudativen Pleuri- tiden, welche die Pneumonieen begleiteten, scheinen häufiger ge- wesen zu sein als sonst. Trotzdem ist die Mortalität nicht höher gewesen, als durchschnittlich in den übrigen Provinzen. Aus Oynhausen werden 10 °/0 Erkrankungen gemeldet, aus Fürsten- berg 6 Erkrankungen, welche sämmtlich letal endeten, Dr. Ha mm-Belecke giebt 29 Pneumonieen als beobachtet an und fügt hinzu, sie seien „unter dem Bilde der Streptococcus- pneumonie (Finkler) verlaufen, während vorher seit 3—4 Jahren nur croupöse Formen bekannt waren.“ Ausserdem findet sich die Angabe, dass während der Influenzaepidemie sehr viele croupöse Pneumonieen aufgetreten seien, welche nicht im Zu- sammenhang mit der Influenza gestanden hätten. Schleswig-Holstein. Hier betrug die Anzahl der Pneumonie- erkrankungen 5,5 °/0. Die Mortalität liess sich wegen mangelhafter Angaben nicht berechnen; jedoch scheint der Charakter der Pneumonieen verhältnissmässig gutartig gewesen zu sein. In Scherrebek erkrankten 20 Individuen an Pneumonie, vorzugsweise an der katarrhalischen Form; die Mortalität be- trug 2 °/0. In Sonderburg finden wir 5 Erkrankungen mit 2 Todesfällen, in Flensburg 10 mit 1 Todesfall, einer Pneumonia duplex, in Schleswig 14 Pneumonieen mit atypischem Verlauf, stets lytisch endend; theils lobäre, theils lobuläre Formen mit 2°/0 Mortalität. In Bckernförde wurden 4 °/0 (i. e. 20) croupöse Pneumonieen mit 3 Todesfällen, in Tondern 9 Fälle mit 3 Todesfällen, in Leck 10 Fälle ohne Todesfall, in Heiligenhafen 15 Fälle, in Freetz 5 °/0 croupöse Pneumonieen und in Rends- burg 9°/0 Pneumonieen beobachtet. Hessen-Nassau. Aus Hessen-Nassau linden sich so wenige und so ungenaue Angaben, dass sie statistisch gar nicht verwerth- bar erscheinen. Aus Frankfurt a/M. finden sich beispielsweise nur folgende Angaben: 1. Karte: 13 Pneumonieen (darunter 8 croupöse) mit 2,5°/0 Mortalität. 2. Karte: 6 Bronchopneumonieen mit 2°/0 Morta- lität. Die Krankheit endete lytisch. Aus Wiesbaden: l. Karte 10°/o Pneumonie mit 2°/0 Mortalität. 2. Karte 1 °/0 Pneumonieen. 3. Karte 8 °/0 Pneu- monie mit 3°/0 Mortalität. Drei andere Karten gaben an: Keine Pneumonie. — Aus Oberrad werden 10 °/0 Erkrankungen, aus Homburg 30 Fälle (2/3 katarrhalische, x/s croupöse Formen) mit 1 °lo Mortalität, und von einem andern Beobachter 5 Fälle mit 3 Todesfällen, d. h. 60 °/.0 Mortalität gemeldet. Tn Idstein (Taunus) wurden 15 Fälle, in Bierstadt 55 Fälle, sämmtlich mit Pleuritis complicirt und mit 1/40/0 Mortalität, in Eltville 14—15 echte croupöse Pneumonieen mit kritischer Lösung am 5. oder 7. Tage beobachtet. Auch hier begegnen wir der schon oben angeführten Be- merkung, dass viele Pneumonieen nicht im Zusammenhang mit Influenza, sondern während des zeitlichen Herrschens derselben aufgetreten seien. Baden. Im Grossherzogthum Baden betrug die Anzahl der Pneumonieerkrankungen ca. 6,7°/0, die Mortalität 10,1 °/0. InYillingen begegnen wir 48, vorherrschend katarrhalische Pneumonieen mit mehreren Todesfällen, in Walldorf 20 Er- krankungen mit 1 Todesfall, in Wehr 5 °/0, in Wolfach 10°/o, in Schiltach ebenfalls 10° 0 (mit 3°/0 Mortalität), in Seelbach 14 Fällen, darunter 5 doppelseitigen mit 4 Todesfällen, in Singen 11 croupösen, kritisch endenden Pneumonieen mit 1 Todes- fall, in Sinzheim 18 sehr bösartigen und meistens doppel- seitgen Pneumonieen, mit mehreren (?) Todesfällen, in Philippsburg endlich 27 Erkrankungen mit 3 Todesfällen. Württemberg. In Württemberg finden wir eine ganz auffallend hohe Zahl der Pneumonieen und der Todesfälle. Während die erstere 7 7o betrug, sehen wir die Mortalität bis auf 1 7 °/0 herauf- M. LITTEN, PNEUMONIE. 121 gehen, fast die höchste Zahl, welche irgendwo in Deutschland während dieser Epidemie beobachtet worden ist. Wenn wir Stuttgart bis zuletzt lassen, so linden wir in Tuttlingen 20 Fälle mit mehreren Todesfällen, 10 in Biberach, ebensoviele mit einigen Todesfällen in Eeutlingen, 15 schwere Pleuropneumonieen mit mehreren Todesfällen in Heilbronn, 9 in Heubach, 6 in Wildbad, 25 °/0 in Effach mit mehreren Todesfällen, 20 in Isny, 27 mit 3 Todesfällen in Leonberg, 8 mit 4 in Gschwend, 30 in Giengen (darunter 10 complicirt mit pleuritischem Exsudat, 1 mit Empyem und ebenfalls 1 Fall mit Lungengangrän), 37 Fälle in Marbach, 12 mit 4 Todes- fällen in Langenburg, 3 °/0 in Neresheim, 30 Fälle in Waldsee, 18 Bronchopneumonieen mit protrahirtem Verlauf und 4 Todes- fällen in Backnang, 9 croupöse Pneumonieen mit 6 Todesfällen in Aichstetten, 12 croupöse mit 2 Todesfällen in Wurzach, 15 in Crailsheim, 4 mit 2 Todesfällen in Vaihingen, 13 mit 6 in Kirchheim unter Teck, 8 Pneumonieen unter 482 Influenza- kranken in Cannstadt. Aus Neuffen wird angegeben, dass in 50 °/0 aller Fälle von Influenza Pneumonieen aufgetreten seien, unter welchen viele atypische, theils doppelseitige, theils wandernde Formen gewesen seien. In Mergentheim erkrankten an Pneumonie 7 Influenzakranke, in Zwiefalten ebenso viele, in Geislingen 6 (darunter 5 Todesfälle, einer in Folge eines Lungenabscesses), in Gerabronn 20 °/0 der Influenzakranken, mit vielen Todesfällen, in Möckmühl 8 Personen mit 3 Todes- fällen, in Altensteig 14 Fälle, von denen 3 starben, in Laichingen 10 °/0, in Lonsee 6°/0, in Schwäbisch Hall 20, in Weinsberg 14, in Ulm 5 mit ebenso vielen Todesfällen, in Welzheim 6, in Altshausen 20, in Freudenstadt 10 °/0, in Alpirsbach 5°/0, in Markgröningen 5, in Biberach 6, in Tübingen 8 Fälle mit 2 Todesfällen, ln Stuttgart wurden laut Mittheilung von 13 Karten 94 Pneumonieen mit 16 Todesfällen beobachtet, was gerade 17 °/o ausmacht, genau übereinstimmend mit der allgemeinen Mortalitätsziffer für Württemberg. Unter diesen Pneumonieen waren eine Anzahl doppelseitiger, mit Delirium tremens und mit Meningitis complicirter Fälle. Eine andere Karte giebt an, von den Influenzakranken seien 5 —6°/0 an Pneumonie erkrankt, und von diesen die Hälfte gestorben. Noch eine andere Karte •berechnet die Anzahl der Pneumonieen auf 8 °/0 der Erkrankungen mit 2°/0 Mortalität. Braimschweig. Die Angaben aus dem Herzogthum Braunschweig sind derartig, dass sie auch eine nur annähernde Schätzung der Anzahl der Erkrankungs- und Todesfälle nicht gestatten. So beobachtete beispielsweise ein Arzt in Lutter Pneumonieen in 50°/o seiner Fälle, ein anderer in Harzburg in 33°/0. Wenn wir diese Angaben mit verwerthen wollten, würden wir so hohe Zahlen erhalten, dass sie kaum den wirklichen Thatsachen entsprechen könnten. Zuverlässig sind folgende Angaben: Im Hospital in Braunschweig (Prof. Schulz) wurden unter 69 Fällen von Influenza 4 Pneumonieen ohne Todesfall beobachtet; sonst sind aus der Stadt Braunschweig noch 28 Fälle von Pneumonie berichtet worden. In Lesse erkrankten von 118 Influenzapatienten 12 an Pneumonie = 10,2 °/0; unter diesen waren 3 doppelseitige mit 2 Todesfällen. In Schoeppenstedt und in Seesen wurden je 5 °/0 Pneumonieen, in Thedinghausen 16 Fälle, in Vechelde 26 Pneumonieen = 12 °/0, mit 6 Todesfällen beobachtet. Unter letzteren befand sich ein Fall, welcher mit Meningitis com- plicirt war. Mecklenburg-Schwerin. Tn Mecklenburg-Schwerin betrug die Anzahl der Pneumonieerkrankungen 6,3°/0, die Höhe der Mortalität 23°/0.(?) Somit überschritt hier die Mortalität diejenige von Westphalen noch um 6°/0. In ßibnitz wurden 15 theils croupöse, theils katarrhalische Pneumonieen mit 2 Todesfällen beobachtet, in Neustadt 7 Pneu- monieen, in Malchin 22 Fälle mit 6 Todesfällen. Unter diesen befanden sich 3 doppelseitige, 2 mit pleuritischem Exsudat, und 1 mit Empyem complicirte Fälle. In Friedland kamen 16 croupöse Pneumonieen mit 2 Todesfällen, in Wesenberg 18, vielfach mit pleuritischen Exsudaten complicirte Fälle, in Wismar 8—10°/o, in Stavenhagen 4°/0, in Sternberg 7 croupöse Pneumonieen mit 2 Todesfällen zur Beobachtung. Berlin. Aus Berlin werden von den verschiedenen Beobachtern 4—25 °lo Pneumonieen beschrieben; im Krankenhause Friedrichs- hain wurden unter 194 Fällen von Influenza 44 Pneumonieen beobachtet, was einer Erkrankungshöhe von 22 °/0 entspricht. Bayern. In Bayern betrug die Anzahl der Erkrankungen an Pneumonie 7,2 °/0 der Grippeerkrankungen, während die Mor- talität 17,6 °/0 erreichte. 3. Affectionen des Kehlkopfes Von Dr. Julius Lazarus in Berlin. Affectionen des Larynx sind während der letzten Influenza- pandemie sowohl als Mit- wie als Nacherkrankungen in ver- hältnissrnässig geringer Menge beobachtet worden. So bemerkt Dräsche in einer sehr ausführlichen Abhandlung über In- fluenza im Allgemeinen und speciell über die jüngst aufge- tretene, „dass es auffallend bleibt, wie selten der Larynx an der Influenza betheiligt ist.“ Auch Herzog findet „auf- fallend wenig Larynxerkrankungen während, meist nach der Influenza.“ Der Bericht der Medicinalabtheilung des Königlich Preussischen Kriegsministeriums über die Grippeepidemie im deutschen Heere 1890/91 erwähnt in dem Kapitel über den Verlauf der Grippeerkrankungen nur eines einzigen Falles als besonders bemerkenswert!!, wenn auch freilich aus einer andern Stelle die Beobachtung noch anderer Fälle von Kehl- kopferkrankungen sich schliessen lässt. Auch B. Fraenkel hält es für eine auffallende Thatsache, dass in der hiesigen üniversitätspoliklinik für Krankheiten des Halses und der Nase in der Zeit vom 5. Dezember 1889 bis 20. Februar 1890 unter 638 neu eingetretenen Kranken überhaupt nur 45 Fälle von Influenza gesehen wurden. Krehl hat ebenfalls nur 5°/0 seines ganzen Beobachtungsmaterials an Laryngitis er- krankt gesehen. Auch bei Leichtenstern, der einen sehr ausführlichen Bericht über die Influenza in Köln veröffent- licht hat, ist eine Betheiligung des Larynx während der Pandemie von nur 5% angegeben. Aus der uns zugänglichen Litteratur des Auslandes ist es sehr schwer, Schlüsse zu ziehen über die Betheiligung des Kehlkopfes au der Influenza. So finden wir z. B. in dem internationalen Centralblatt für Laryngologie, einem Blatt, das sich entschieden mit Erfolg bemüht, in gleicher Weise der ganzen Fachlitteratur auch des Auslandes gerecht zu werden, relativ wenig über Larynxaffec- tionen während der Influenza. Nach einer Veröffentlichung Moure’s könnte man annehmen, dass er ein reichliches Material von Larynxaffectionen zur Verfügung gehabt habe. Da aber Zahlenangaben in dem mir vorliegenden Autoreferat fehlen, so lässt sich keine bestimmte Angabe über die Häufig- keit der Fälle machen. Die Aeusserungen Stiller’s, dass er oft drohende Kehlkopfentzündung sah, beweist noch nicht eine hervorragende Frequenz der Affectionen des Kehlkopfes, sondern nur die relative Häufigkeit gerade dieser Entzündungen. Auch Sokolowski hat bei einem speciell für die Respi- rationsorgane ausgearbeiteten Artikel nur zu bemerken, dass in wenig Fällen das Leiden auf den Larynx sich hervorragend bezog. Ich selbst, der ich im Jahre durchschnittlich 4000 Kranke in der internen Poliklinik mit ganz spezieller Berücksichtigung der Larynxaffectionen beobachtete, habe kaum einen hervor- ragenden Fall von Kehlkopferkrankung während oder nach der Influenza zu verzeichnen, abgerechnet die leichte Röthung der Schleimhaut des Larynx, welche als Begleiterscheinung die Entzündungen der Schleimhaut des ganzen Respirationstractus, die bei Influenza zu beobachten ist, wiedergiebt, und die übrigens im Kehlkopf relativ noch am geringsten war. Andererseits finden wir beispielsweise bei Schulz katarrhalische Symptome überhaupt zu 66 °/0 verzeichnet, wo- bei der Larynx mit 16 °/0 betheiligt aufgeführt wird. Bei der Discussion über diesen Vortrag wird übrigens darauf aufmerk- sam gemacht, dass die Fälle von Influenza überhaupt nur wenig laryngoskopirt worden sind, und dass die Angaben der Kranken, selbst der Erwachsenen, dass sie keine Beschwerden im Halse haben, allein schon als Ursache angesehen wurde, LAZARUS, AFFECTIONEN DES KEHLKOPFES. 123 dem Kehlkopf nicht specielle Aufmerksamkeit zu widmen. Aber selbst zugegeben, dass nicht in jedem Falle von Heiser- keit und Halsschmerzen der Larynx gleichzeitig untersucht wurde, ist es doch überraschend, dass die Affectionen des Larynx während dieser Epidemie, die doch zu einem beträchtlichen Theil katarrhalische Erscheinungen der Athmungsfläche mit sich führt, so wenig veröffentlicht sind, Luntz sieht in der Larynxer- krankung geradezu die häufigste Erscheinung der Influenza, von der er freilich auch zugeben muss, dass sie bisweilen wegbleiben kann. Paul Koch sieht sogar die Affectionen der Schleimhaut der oberen Luftwege als die Stelle der Allgemeininfection an. Bei Erwägung dieser doch immerhin widerstreitenden Angaben glaube ich keinen Fehlschluss zu machen, wenn ich als maass- gebend diejenigen ansehe, die die Erkrankung des Larynx als eine seltene während der Influenza betrachten. Die specielle Beobachtung der einzelnen S3rmptome nun ergiebt für die Beschreibung derselben zunächst, die Berück- sichtigung der Affectionen der Schleimhaut. Wir haben hierbei zu unterscheiden: 1, reine Hyperaemie, 2. Schwellung (Infiltration des Gewebes). Was die erste Reihe anbelangt, so ist die häufigste Er- krankung die Laryngitis haeraorrhagica. Es ist geradezu auf- fallend, wie oft man der Erwähnung dieser Affectiou begegnet. Bereits im Jahre 1890 gelegentlich der ersten Besprechung der Influenza im hiesigen Verein für innere Medizin sprach Löwenstein von der von ihm häufig beobachteten La- ryngitis haemorrhagica. Gleichzeitig berichtet Leyden über Blutungen aus dem Larynx. Auch Leichtenstern hat unter seinen Beobachtungen der Larynxaffectionen dreimal Laryngitis haemorrhagica gesehen. Auf der Höhe des In- teresses für unseren Bericht stehen selbstverständlich die Aeusserungen der Laryngologen, und so finden wir denn auch in der That die wichtigsten Beiträge zu unserem Thema in den Verhandlungen der Berliner laryngologischen Gesellschaft. B. Fraenkel verzeichnet in allen Fällen Röthung der Schleim- haut, die sich in zwei Fällen geradezu bis zur Laryngitis haemorrhagica steigerte. Lublinski schildert ebenfalls die Röthung der Larynxschleimhaut so intensiv, wie er sie überhaupt sonst niemals bei acuter Laryngitis gesehen haben will. Auch Paul Heymann erwähnt zwei Fälle haemor- rhagischer Laryngitis. Mar an o hat unter seinen Beobach- tungen dreimal hämorrhagische Laryngitis und constatirt immer intensive Röthung der Aryknorpel, der Epiglottis, der Stimmbänder etc., im Allgemeinen starke Injection der Ge- fässe und nicht selten davon herrührenden blutigen Auswurf. Auch Rathgen hat blutig tingirtes Secret in ähnlichen Fällen gesehen. Dem gegenüber bemerkt freilich Landgraf, haemorrhagische Formen der Laryngitis bei seinem ziemlich reichlichen Material nie gesehen zu haben. Auch Krakauer erwähnt keinen einzigen Fall von Haemorrhagie der Athmungs- wege, was ihm ganz besonders wichtig erscheint, „da doch von einem anderen Organe, das man füglich als einen Anhang der oberen Luftwege betrachten kann, nämlich dem Ohre, be- kannt ist, dass bei der diesmaligen Influenzaepidemie viele haemorrhagische Otitiden gesehen worden sind,“ sodass man diese Blutungen geradezu für pathognomonisch hält (Löwen- berg-Delstanche). Michael sieht es als eine beson- dere Eigenthümlichkeit der Influenza an, „auf den äusseren und inneren Deckorganen hochgradige Hyperämieen hervorzu- rufen“. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Angina ist nach ihm am Rachen und Kehlkopf das Missverhältniss zwischen hoch- gradiger Röthung und geringer Schwellung als besonders auf- fallend zu betrachten. Diese Schwellung der Schleim- haut bezieht sich nun nach den einzelnen Beobachtern sowohl auf den Kehlkopf im Allgemeinen, wie auf ganz circumscripte Stellen. Ich möchte annehmen, dass die erstere Form bei weitem häufiger war, als sie speziell erwähnt wird, da doch für gewöhnlich die Hyperaemie mit einer mehr oder weniger intensiven Schwellung combinirt zu sein pflegt. Ausserdem glaube ich, dass bei den zahlreich erwähnten Schling- und Schluckbeschwerden, die auf Schwellung der Pharynxschleim- haut zurückgeführt werden, auch die nebenbei erwähnte Heiser- keit auf Schwellung der Schleimhaut im Larynx zurückgeführt werden muss, und wenn dieselbe nicht so häufig erwähnt worden ist, so liegt dies daran, dass, wie ich oben bereits bemerkt habe, gerade bei diesen Affectionen die Untersuchung des Larynx wohl unterlassen worden ist. B, Fraenkel hat bei allen seinen Fällen erhebliche Schwellung der Schleim- haut beobachtet, die bisweilen ein Bild darbot, „wie es Ra u c h - fuss zuerst für den Pseudocroup beschrieben hat, so dass man also auf jeder Seite drei Falten wahrnimmt, die Taschen- bänder, darunter die Stimmbänder, und unterhalb der Stimm- bänder am meisten mediauwärts die subglottische Schwellung, die nun den Eindruck von besonderen Falten noch macht.“ Chauvel und St. Hilaire beschrieben ebenfalls eine sehr starke Congestion und Schwellung der Larynxschleimhaut, die sogar mit einer Steigerung der Secretion einhergeht. Einen in dieses Bereich gehörigen sehr interessanten Fall be- schreibt auch Schaeffer. Hier waren die Aryfalten stark „geschwellt“, die Interarytaenoidea verstrichen, die falschen Stimmbänder sehr „geschwellt“, so dass man die wahren Stimmbänder garnicht zu sehen bekam. Als dann im Verlaufe der Abschwellung auch die wahren Stimmbänder sichtbar wurden, fand man sie stark entzündet und den ganzen unteren 124 LAZARUS, AFFECTIONEN DES KEHLKOPFES. Larynxraum „intumescirt“. Circumscripte Affectionen und Sctrwellungen einzelner Partieen sind besonders Landgraf aufgefallen. Bei ihm finden wir einen Fall erwähnt, wo sich in der hervorragend afficirten luterarygegend ein „Pickel“ gebildet hatte. Landgraf beschreibt diesen Fall aufs genaueste, und zwar als einen solchen, bei welchem gerade die circum- scripte Affection in der luterarygegend als der primäre Sitz und die Ursache eines consecutiven lebensgefährlichen Larynx- ödems angesprochen Avird. Auf diese circumscripte Schwellung des interarytaenoidalen Drüsengewebes macht auch noch ganz besonders Moure aufmerksam; auch Gourcan hat darauf speciell hingewiesen. Herzog beschreibt diese entstandene Schwellung im Interarytaenoidalraum als Laryngitis postica Er hat im Verlauf derselben Hustenanfälle beobachtet, die mit Keuchhusten fast zu verwechseln waren. Circumscriptes La- rynxödem nach Influenza ist auch beobachtet worden von Wolfenden und Petri na. Letzterer hat in einem Falle durch Larynx- und Glottisödem den Tod eintreten sehen. Von besonderer Wichtigkeit für die circumscripten Affectionen gewisser Larynxstellen sind nun die Veröffentlichungen B.Fraen- kel’s. Er beobachtete bei im Allgemeinen gerötheten Stimm- bändern die Mitte derselben schmutzig weiss gefärbt. Diese Affection hält er für eine ganz charakteristische Erkrankung und nimmt an, dass es sich dabei um eine fibrinöse Infiltration der Stimmbänder handelt. Er hält diese Affection für so charakteristisch, dass er glaubt, diese Besonderheit der Er- scheinung bei Influenza würde sogar zur Diagnose dieser Er- krankung beitragen können. Weiter verdanken wir diesem Beobachter noch die Beschreibung von Borkenbildung, die sich speciell auf die subglottische Region und die hintere Larynx- wand lokalisirt. Auch Le Noir hat in einigen Fällen Ulcerationen im Kehlkopf während des Verlaufs der Grippe auftreten sehen. Die Ulcerationen hatten ihren Sitz auf beiden Stimmbändern in der vorderen Hälfte derselben. Sie blieben immer oberflächlich und verschwanden von selbst gegen die Zeit der Heilung. Nach Verfassers Ansicht ist es nicht un- zulässig, gegenüber dem infectiösen Charakter der Grippe die Kehlkopfulcerationen in diese Kategorie einzureihen. Bei so schweren Affectionen der Schleimhaut ist es einleuchtend, dass dieselben sich nicht allein auf die Schleimhaut beziehen konnten, sondern auch auf das darunter liegende Muskelge- webe übergreifen mussten, und es wird nicht überraschen, dass wir unter den Larynxaffectionen bei Influenza auch eine grosse Reihe von Lähmungserscheinungen, von Be- Avegungsstörungen erwähnt finden. Andererseits sehen Avir auch eine ganze Reihe von Fällen, die mit leichten katarrhalischen Erscheinungen verlaufen und doch mit schweren Störungen der Muskelbeweglichkeit verbunden sind, so dass wir zu der An- nahme berechtigt wären, dass im Muskelgewebe selbst und im submucösen Gewebe der primäre Sitz der Lähmung und Parese ist. H e n o c h steht bezüglich dieser Beobachtungen auf dem Standpunkt, die Larjnxerkrankungen bezüglich der Paresen hier für Analogieen anzusehen derjenigen Larjnxerkrankungen, die wir während und nach der Diphtherie zu beobachten Ge- legenheit haben. Einschlägiges Material von anderen Organen aus dürfte reichlich von Neurologen beobachtet sein. Kein laryngologische Fälle finden sich in der Litteratur relativ wenig beobachtet. Krakauer veröffentlicht einen Fall von voll- ständiger linksseitiger Kecurrenslähmung, der nach der Influ- enza bei einem Erwachsenen entstanden sein soll. Dieser Fall wird ergänzt durch einen ähnlichen von Paul Heymann be- obachteten, der sich auf einen Knaben im jugendlichen Alter bezog, welcher an einer Gaumensegellähmung, die im Gefolge einer Infiuenzaerkraukung entstanden war, litt. Wie vorsich- tig man übrigens sein soll in der Besprechung dieser Fälle, beweist die Bemerkung Herzfeld’s, dass die Lähmungen nach Influenza meist neuropathischen Ursprungs sein sollen. Bei einem von ihm veröffentlichten Falle handelt es sich ent- schieden um ein hysterisch belastetes Individuum, wie auch solche Fälle von Bernhardt undRemak veröffentlicht sind. Andererseits ist ein Fall von Lebel, bei dem es sich um einen Kranken handelt, der nie vorher hysterische Zeichen ge- habt hat, in dieser Beziehung sehr interessant. Lebel beob- achtete bei diesem Falle reichliche Hustenattaken und Heiser- keit, und mit dem Kehlkopfspiegel alternirende beständige Contraction und Erschlaffung der Stimmbänder. Er stellte daraus die Diagnose auf Chorea des Kehlkopfes. Da jedoch die Heilung dieses Falles durch Cauterisation einer Schleim- hauthypertrophie in der Nase bewirkt wurde, gebe ich zu be- denken, ob man denselben für einen reinen Fall von nervöser Laryuxerkrankung durch Influenza wird ansprechen dürfen. Einen Fall von Parese der Kehlkopfmuskeln, besonders der Adductoren, nach Influenza berichtet dann Kämpffer. Hier handelt es sich nach ihm bei Abwesenheit aller cerebralen Erscheinungen um eine Kecurrenslähmung peripherer Natur, deren Ursache wie bei den diphtheritischen in einer Degene- ration der betreffenden Nervenzweige zu suchen ist. Was die Frage der Infectiosität der Influenza anlangt, so bin ich nicht in der Lage, aus den Veröffentlichungen irgend einen Schluss ziehen zu können. Die Larynxerkrankung ist nirgends ausschlaggebend gewesen für die Anschauung, ob es sich hierbei um ein Contagium oder nicht handelt. Ebenso wenig ergiebig, wie die Larjnxerkrankungen für die Erklärung der Infection sind, ebenso wenig ergiebig sind aber auch die- LAZARUS, AFFECTIOKEK DES KEHLKOPFES. 125 selben für eine pathologisch anatomische Grundlage der In- fluenzaerklärung. Ausser der oben bereits angegebenen Beob- achtung gewisser charakteristischer anatomischer Veränderungen im Larynx durch Fraenkel ist es nur noch Michael, der, wie ich auch bereits erwähnt habe, diesem Gegenstände ge- wisse Aufmerksamkeit widmet. Die pathologischen Anatomen selbst erwähnen an keiner Stelle einer speciellen Affection von pathognomonischer Bedeutung, die sie im Larynx constatirt hätten. Wie weit die bacteriologischen Untersuchungen des Secretes des Larynx von Bedeutung sind, lässt sich nicht trennen von den bekannten bacteriologischen Untersuchungen der Sputa überhaupt, und verweise ich deswegen hier auf die einschlägige Litteratur in der Bakteriologie der Influenza. Es erübrigt, mit kurzen Worten also festzustellen, dass die Influenza für den Larynx als charakteristisches Symptom eine sonst selten beobachtete Hyperämie, eine ebenfalls sonst selten beobachtete Infiltration mit sich führte und eine Lokalisation hauptsächlich in den hinteren Partieen des Organs bewirkte. Offen immerhin wird die Frage bleiben müssen, ob rein nervöse Störungen, namentlich peripherer Art, die zu Parese der Larynxmuskulatur geführt haben, wirklich als Begleit- oder Folgeerscheinungen der Influenza anzusehen sind, eine Frage, die um so wichtiger ist, als nervöse Erscheinungen auf an- deren Gebieten gerade sehr häufig bei Influenza beobachtet wurden. Noch mehr aber als die Symptome hat der Verlauf der Erkrankung des Larynx bei Influenza etwas entschieden Charak- teristisches, Hier zeigt sich am deutlichsten, dass die Krank- heit doch nicht als eine lokale anzusehen ist, sondern, wie bei den meisten schweren Infectionskrankheiten, wie bei Diph- theritis z. B., in einem höchst trägen Gange mit auffallend langer ßeconvalescenz erst zu einer restitutio ad integrum zurückkehrt. Mir sind in der Litteratur wiederholt Fälle begegnet, in denen die Larynxerscheinungen in ihrer ver- schleppten Rückbildung geradezu die Entscheidung schwer machten, ob es sich nicht um Folgezustände der Diphtheritis handele. Darin gerade liegt das kritische Moment, welches uns zeigt, dass wir es nicht mit einer einfachen Hyperämie zu thun haben, sondern mit den lokalisirten Folgeerscheinungen einer schweren Allgemeininfection. In diesem Sinne hat auch die Therapie zwei verschie- denen Gesichtspunkten gerecht zu werden. Man könnte geneigt sein, jede Lokaltherapie einfach zu unterlassen, in der Idee, dass mit der Heilung der Allgemeininfection auch die circum- scripte Affection eines Organs selbstverständlich zur Genesung kommen müsse, eine Ansicht, die wir z. B. bei der Behandlung der Lues in Pharynx und Larynx bei denjenigen Aerzten vertreten finden, die hier eine Schmiercur indicirt erachten und eine Behandlung des kranken Hachens oder Kehlkopfs als unnütz ansehen. Ein solches Vorgehen würde aber ebenso wenig ge- nügen, wie die einseitige Lokalbehandlung. Bei der Influenza sind die therapeutischen Indicationen nach unseren Erfahrungen ganz bestimmte. Veränderungen geringen Grades im Larynx gehen spontan zurück und bedürfen daher keines therapeutischen Eingriffs, während lokale Affectionen schwereren Grades, wie Bluthusten, Dyspnoe, Schluck- und Schlingbeschwerden ein schnelles, that- kräftiges Entgegentreten erheischen. Es hat sich gegen diese Zustände kein Mittel als Spezificum erwiesen, doch kann ich auf den bekannten medicamentösen Apparat verweisen, der sich bei diesen Erscheinungen stets bewährt hat: die Anwendung von Kälte (als Eiskravatte oder Umschlag), namentlich im fieberhaften Stadium, und die lokale Application von Narcoticis und Adstringentien bei mehr chronischem Verlauf. Ich habe Aufblasungen eines schwachen Morphiumpulvers oder Bepinse- lung mit Cocain den Vorzug vor der inneren Darreichung der Narcotica gegeben, indem ich dabei die Allgemeininfection berücksichtigte, welche durch innere Anwendung der Narcotica schädlich beeinflusst worden wäre und die zu ihrer Heilung im Gegentheil einer excitirenden Therapie bedarf. Diesen Zweck erfüllt man am besten durch Darreichung relativ grosser Weinmengen, wobei eine sachgemässe Antipyrese (und hierbei hat sich am meisten das Antipyrin Geltung verschafft) nicht ausser Acht gelassen werden darf. 4. Affectionen der Augen. Von Prof. Dr. Karl Horstmann in Berlin. Die im vergangenen Jahre grassirende Influenza hat, wie von den verschiedensten Seiten berichtet wird, auch eine Reihe von Augenerkrankungen zur Folge gehabt. Affectionen aller Theile dieses Organes, sowie seiner Adnexa werden auf jene Epidemie zurückgeführt. Heber Krankheiten der Orbita berichtet zunächst Fuchs. Er beobachtete 3 Fälle von Tenonitis mit Uebergang in Ge- nesung und einen Fall von eitriger Tenonitis, welche Panoph- thalmie zur Folge hatte. Pflüger sah zwei Fälle von ent- zündlicher Exophthalmie, von denen einer heilte, der andere aber mit einer zum Tode führenden Erkrankung complicirt war. Auch Greeff beobachtete an sich selbst eine leichte Tenonitis; Borthen-Lyderbei einem Mädchen einen begrenzten Orbital- abscess, welcher nach Incision heilte. Liderkrankungen wurden in noch grösserer Anzahl con- statirt, so sah Landolt entzündliches Oedem der Lider ohne erhebliche Beschwerden, ausserdem aber auch Abscesse, was Hosch, Rampoldi und Denti bestätigten. Wicher- kiewicz fand in einem Fall eine umfangreiche Phlegmone der Lider mit starker Betheiligung des frontalen und tempo- ralen subcutanen Gewebes. Lindner sah in 4 Fällen sehr starkes Oedem dor Oberlider in Verbindung mit Chemose. Die Erkrankungen des Thränenapparates wurden nicht so häufig beobachtet, wie man bei dem die Influenza stets be- gleitenden heftigen Schnupfen hätte erwarten sollen. Indessen liegen auch hier einige Beobachtungen vor. So sah Wicher- kiewicz in einigen Fällen als Influenza-Nachkrankheit eitrige Dakryocystitis, welche jedoch stets einseitig blieb, und Lindner einmal linksseitige Dakryadenitis. Auffallend gross ist die Anzahl der Beobachtungen, wo die Muskeln und Nerven des Auges in Folge der Influenza afficirt waren. Während des acuten Stadiums der Krankheit wurden häufig in den Augen selbst, hinter den Augen und um den Bulbus herum heftige Schmerzen constatirt, worauf Kampoldi, Eversbusch und Gradenigo aufmerksam machen; heftige Trigeminusneuralgieen sah Wicherkiewicz nach Ablauf der Krankheit auftreten. Accommodationsparesen beobachteten Bergmeister, ßampoldi, Gradenigo, Lindner und Uhthoff. lieber Lähmung des Abducens, sowohl ein- wie doppelseitig, berichten Rampoldi, van der Bergh, Ooppez, Yalude und Pflüger, über totale und partielle Oculo- motoriuslähmungen Königstein, Rampoldi, Gorecki und Pflüger. Trochlearisparese, Nystagmus und andere Muskel- und Nervenaffectionen der Augen sahen Gradenigo, Rampoldi, Pflüger, Remak, Badal und Page, Schir- mer und Hotz. Conjunctivalaffectionen kamen dem Charakter der In- fluenza entsprechend in grosser Anzahl vor, Hyperaemie der Bindehaut war fast bei allen Fällen zu constatiren, eigentliche Entzündungen dieser Membran aber seltener. So beobachtete Pflüger einmal hochgradige Blepharoconjunctivitis acuta und zweimal solche mit deutlich fibrinös-croupösem Exsudat, C o pp ez sah viermal Diphtherie der Conjunctiva, von denen in drei Fällen beide Augen verloren gingen. Landolt erwähnt das Vorkommen von Schwellungskatarrh mit episcleraler Injection; subconjunctivale Ekchymosen in der Conjunctiva wurden von Königstein und Adler gesehen. Hyperaemie, Secretion, erhebliche Steigerung der lokalen Temperatur, ohne dass Nasen- katarrh vorhanden war, erwähnt Gradenigo, ebenso Badal K. HORSTMANN, AFFECTIONEN DER AUGEN. 127 und Fage. Denti macht auf Bindehautcongestionen mit heftigen Supraciliarneuralgieen und starker Thränenabsonderung aufmerksam. Die Zahl der Veröffentlichungen von Coruealaffectionen bei Influenza ist eine ziemlich bedeutende. Ho sch sah Rand- phlyctänen mit einmaliger Eruption bei Individuen, welche vorher an den Augen gelitten hatten, sowie eitrige Infiltration der Cornea ohne Hypopyon. Solche mit Hypopyon beobachteten Adler, Eversbusch, Eampoldi, Coppez, Lindner, Denti, Delacroix u. Andere. Haab berichtet über häufiges Auftreten des Herpes corneae febrilis, ebenso Pflüger, Ritz- mann und Valude. Galezowski sah in 14 Fällen einen Herpes der Cornea, bei welchen die Hornhaut trübe wurde, und sich eine oberflächliche dreieckige Ulceration bildete, an welcher Stelle die Cornea unempfindlich war. Die Regeneration er- folgte sehr langsam, Keratitis parenchymatosa beobachteten Adler bei einem 65jährigen Manne und Pflüger in 2 Fällen bei jungen kräftigen Männern ohne Lues mit typischem Verlauf, beide monolateral. Ausserdem berichten eine Reihe von Autoren über zwei eigenthümliche, selten verkommende Keratitisformen, nämlich die Keratitis punctata superficialis und die Keratitis dendritica exulcerans, die indessen nichts für die Influenza Charakteristisches darstellten. Die erstere ist xor kurzer Zeit von Fuchs besonders beobachtet und eingehend beschrieben worden, üeber ihr Vorkommen bei der Influenza machen Adler und Rosen zweig Mittheilung. Das Wesen der Keratitis dentritica exulcerans hat Emmert zuerst genau auseinandergesetzt. Bei der Influenza beobachteten sie E v e r s - busch, welcher sie als Herpes cachecticus bezeichnet, Adler, H i r s c h b e r g e r in 3 Fällen, P f 1 ü g e r in 2 Fällen, Lindner in einem Fall, und Gutmann in 5 Fällen. Der einzige Fall von Affection der Sclerotica bei Influenza ist von Gazis mitgetheilt, es handelt sich um Episcleritis mit normalem Verlauf. Die Anzahl der Publicationen über Mitergriffensein des Uvealtractus ist eine ziemlich erhebliche, da bei einer Er- krankung, die so sehr den Charakter einer Infectionskrankheit an sich trägt, wie die Influenza, die Gefässschichten des Auges naturgemäss sehr leicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Verlauf war hier nicht immer ein günstiger, in vielen Fällen war der Endausgang Erblindung. Irishyperaemie und Iris plastica sahen Adler, Pflüger, Badal und Fage, Denti, Rampoldi und Gutmann, Iridochorioiditis Badal und Fage, Laqueur Iridocyclitis, wahrscheinlich embolischen Ursprungs, bei der durch Behandlung mit Hydrargyrum und Atropin Heilung erzielt wurde. Chorioiditis suppurativa mit Ausgang in Phthisis bulbi beobachteten Hosch, Evers- busch, Pflüger, Badal und Page, Rampoldi, Berlin und Nathanson. Simi sah bei 3 Individuen, welche an Chorioidealaffectionen litten und im Laufe dieser Krankheit von Influenza befallen wurden, starke Verschlimmerung des Augenleidens eintreten. Frische Glaskörpertrübungen constatirteu Eversblisch, Gillet de Grandmont, Glaskörperblutungen Gutmann. Auffallend häufig wurde das Auftreten von acutem Glaucom im Verlaufe der Influenza beobachtet. Eversbusch sah einen Fall, Adler zwei, Gradenigo ebenfalls zwei, Rampoldi drei, Badal und Fage, Gutmann, Lindner je einen, Stuf fl er einmal einen solchen bei einer hochgradig kurz- sichtigen Dame, nachdem vorher 5 Chalazien an den Lidern sich gebildet hatten. Haemorrhagisches Glaucom constatirte Pflüger bei einem 72jährigen Manne. Ausserdem machte er die Erfahrung, dass das Glaucoma Simplex während des Bestehens der Influenza sich bedeutend verschlimmerte. Nicht vereinzelt sind die Beobachtungen von Erkrankungen der Retina und der Sehnerven. Netzhautblutungen constatirteu Gillet de Grandmont in einem Falle, Eampoldi in 3, letzterer auserdem einmal Netzhautablösung, Gutmann ein- mal Hjperaesthesie der Netzhaut. — Embolie der Arteria centralis retinae sahen H o s c h einmal und C o p p e z dreimal, Hillemanns beschreibt einen Fall dieser Affection ohne Betheiligung des macularen Astes. Neuroretinitis bezw. Neuritis mit günstigem Verlauf beobachteten Pflüger, Hillemanns, ühthoff und Braunstein, Neuritis mit Ausgang in Seh- nervenatrophie Bergmeister, Pflüger, Gaziz, Lands- berg, Remak, Vignes und Meurer, retrobulbäre Neuritis Pflüger in 4 Fällen, Bergmeister und Gut- manu in 2 Fällen, Sehnervenatrophie ohne entzündliche Er- scheinungen Eampoldi und Braunstein. Nach dem Berichte von Decroix sollen sich die In- toxicationsamblyopieen unter dem Einfluss der Influenza wesent- lich verschlechtert haben. Flimmerscotom beobachteten Par ent und Ho sch an sich selbst. Amaurosis fugax, welche zwei Tage lang dauerte, sah Sedan bei dem Kinde eines Arztes. Colley berichtet über eine junge Dame, bei der sich in Folge der Influenza Morbus Basedowii entwickelte. Wie aus obiger Zusammenstellung zu ersehen ist, wurden während und nach der Influenza, wenn inan vom Linsensystem absieht, die verschiedensten Krankheiten aller Theile des Auges und seiner Adnexa beobachtet. Ob dieselben überhaupt oder ob einige von ihnen in einem pathognomischen Zusammenhang mit jener Affection, wie die Mittelohrentzündung mit ihr, oder 128 K. HORSTMANN, AFFECTIONEN DER AUGEN. die Retinitis mit Albuminurie und die Iridochorioiditis mit Febris recurrens, stehen, ist eine offene Frage. Es ist von verschiedenen Seiten versucht worden u. A. die Muskelläh- mungen und gewisse Hornhautleiden auf die Influenza zurück- zuführen, indessen lässt sich bei keiner dieser Affectionen etwas für jene Krankheit Charakteristisches finden. Eine auf- fallende Sache ist es freilich, dass die Gesammtzahl der Augen- krankheiten während der Seuchenzeit nicht gewachsen ist, was, wie Greef erwähnt, bei der grossen Verbreitung der Epidemie doch der Fall sein müsste. Indessen lässt sich in anderer Hinsicht keineswegs leugnen, dass die Influenza, der Ansicht von Fuchs und Adler entsprechend, nicht diesen oder jenen der mitgetheilten Fälle von Augenleiden wirklich habe hervor- rufen können; dass aber die Influenza einen grossen Einfluss auf alle möglichen Augenkrankheiten ausübe, dürfte noch sehr zweifelhaft und durch die bisherigen Mittheilungen keineswegs bewiesen sein. Es gibt somit keine für die Influenza charakteristische Augenerkrankung. Zum Schlüsse möge noch erwähnt werden, dass der Charakter der Augen- affectiouen weitaus in der Mehrzahl ein gutartiger war und dieselben meist verliefen, ohne dauernde Störungen zu hinter- lassen. 5. Affectionen des G-ehörs. Von Dr. Arthur Hartmann in Berlin. Während der Influenzaepidemie des Winters 1889/90 wurde von allen Ohrenärzten ein aussergewöhnlich häufiges Auftreten von Ohrerkrankungen beobachtet. Diese Häufigkeit geht aus den statistischen Vergleichen mit früheren Jahren hervor. So beobachtete Grub er1) in den Monaten November und December 1887 und Januar 1888 84 Fälle von acuter Mittelohrentzündung, vom November 1888 bis Januar 1889 238 Fälle, vom No- vember 1889 bis Januar 1890 625 Fälle. — Politzer2) hat in den Monaten December 1889 und Januar 1890 4 mal soviel Mittelohrentzündungen als in denselben Monaten früherer Jahre gesehen, ausser den Fällen, wo früher bestandene Ohr- erkrankungen sich verschlimmerten oder recidivirten. Nach Lud ewig3) kamen an der Hallenser Ohrenklinik im December und Januar 1887/88 41, 1888/89 44, 1889/90 137 Fälle von acuter Mittelohrentzündung zur Beobachtung. An der Berliner Universitätsohrenklinik wurden 1887/88 164, 1888/89 191, 1889/90 401 Fälle von Mittelohrentzündung be- obachtet (Jansen).4) Es kann demnach angenommen werden, dass im Allgemeinen während der Influenzaepidemie eine 3 bis 4 mal grössere Anzahl von Mittelohrentzündungen zur Beob- achtung kam, als in früheren Jahren. Was die Aetiologie der Influenzaotitis betrifft, so kommen für das Auftreten der Entzündung in Betracht: 1. Die Fortpflanzung des Entzündungsprocesses von der Schleimhaut des Nasenrachenraumes auf das Mittelohr durch die Eustachische Röhre. 2. Die hämatogene Infection. Analog der bei gewöhnlichen Katarrhen auftretenden Mittel- ohrentzündung, hei welcher die Fortpflanzung durch die Eustachi- sche Röhre als zweifellos erscheint, muss auch bei der mit hoch- gradiger Entzündung der Schleimhäute verbundenen Influenza diese Art des Entstehens der Mittelohrentzündung für die meisten Fälle als das Wahrscheinlichste betrachtet werden. Für manche Fälle muss jedoch auch die hämatogene Infection in Betracht gezogen werden, die in ähnlicher Weise, wie von Trautmann5) für die ulceröse Endocarditis und von Moos6) für Diphtherie und Scharlach nachgewiesen, eine Erkrankung sowohl des Mittelohres als auch des Labyrinthes entstehen lässt. Ein specifischer Mikroorganismus, der als sichere Ursache der Influenzaotitis anzusehen wäre, wurde nicht gefunden. Zaufal fand im Mittelohrsecret in einem Falle den Strepto- coccus pyogenes, in einem anderen den Diplococcus pneumo- niae (Fränkel -Weich sei bäum). Weichselbaum fand in 3 Fällen den Diplococcus pneumoniae, Finkler7) fand zweimal den Streptococcus pyogenes, einmal rein und einmal zusammen mit Staphylococcus pyogenes albus. Hoff- mann8) neigt auf Grund zweier bacteriologisch untersuchten Fälle und des klinischen Verlaufs der Erkrankung der Ansicht zu, dass dieselbe nicht durch die hypothetischen specifischen Influenzabacterien, sondern durch Streptococcen hervorgerufen sei, deren Entwicklung durch die Influenzainfection begünstigt werde. Bezüglich der Zeit des Auftretens der complicirenden Otitis wurden zweierlei Formen beobachtet, entweder trat die Otitis 9 Allgemeine Wiener med. Zeitung 1890 Nr. 10. 2) Wiener rnecl. Blätter 1890 Nr. 9 u. 10. 3) Archiv f. Ohrenheilkunde Bd. XXX, S. 304. 4) Archiv f. Ohrenheilkunde Bd. XXXI, S. 154. 5) Prag. med. Wochenschr. 1890 Nr. 9. 6) Wien. klin. Wochenschr. 1890 Nr. 9. 7) Deutsche med. Wochenschr. 1890 Nr. 5. 8) Deutsche med. Wochenschr. 1890 Nr. 4. 130 A. HARTMANN, AFFECT10NEN DES GEHÖRS. sofort mit der Allgemeininfection auf, oder sie entwickelte sich mehrere Tage oder selbst mehrere Wochen nach der Infection, besonders wenn katarrhalische Aft'ectionen der Nase und des Kachens zurückgeblieben waren. Die beobachteten Entzündungen waren dem Grade nach sehr verschieden und lassen sich unterscheiden als: 1. Einfache Hyperämie der Schleimhaut und des Trom- melfells. 2. Katarrhalische Entzündung ohne Perforation des Trom- melfells. 3. Entzündung mit Perforation des Trommelfells und serös- schleimigem oder blutigem Ausfluss. Die Frage, ob der Influenzaotitis nach den klinischen Er- scheinungen ein besonderer Charakter beizuraessen sei, ist von den einzelnen Autoren verschieden beantwortet. Während im Allgemeinen angegeben wird, dass die Influenzaotitis sich durch hochgradige Schmerzhaftigkeit, durch die Neigung zu Ekchymo- sirung und Blutblasenbildung, sowie durch raschen und günstigen Verlauf kennzeichne, wird von anderer Seite hervorgehoben, dass die Influenzaotitis von den sonst beobachteten Otitiden sich nicht unterscheide (J ansen, Ludewig). Insbesondere waren es die auffallend häufig auftretenden Hämorrhagieen in Form von Blutblasenbildung im Trommelfell und im Gehörgang und von hämorrhagischer Secretiou der Paukenhöhlenschleimhaut, welche viele Autoren veranlassten, die Influenzaotitis als eine besondere, von der gewöhnlichen abweichende Art von Mittel- ohrentzündung zu betrachten. Unter den pathologisch-anatomischen Veränderungen bei den durch Influenza hervorgerufenen Ohrerkrankungen ist bei den schweren Formen die hochgradige Hyperämie hervorzuheben, die bei der Untersuchung besonders am Trommelfell zu Tage tritt. In Folge der bedeutenden Hyperämie kommt es zu Ek- chymosen und zur Blasenbildung. Die Blutblasen sind bald stecknadelkopf-, bald erbsengross. Die Blasen kamen nicht nur am Trommelfell, sondern auch auf den Gehörgangswan- dungen zur Beobachtung. Beim Platzen der Blutgefässe oder der Blutblasen nach aussen kommt es zu Blutungen aus dem Gehörgang, so dass Politzer von einer Myringitis bullosa hämorrhagica, und auch Schwendt von einer hämorrhagischen Myringitis spricht, Blutblasen wurden von Schwabach1) unter 02 Fällen 22 mal beobachtet. Schwendt2) sah unter 28 Fällen 8 mal hämorrhagische Eiterung, 8 mal Ekchyrnosen, 2 mal Blutblasen. Die bedeutende Hyperämie betrifft auch die Schleimhaut des Mittelohres, Zu der Hyperämie gesellt sich die Aus- scheidung serösen, serös-schleimigen, später serös-eiterigen und hämorrhagischen Exsudates. Das Exsudat kann sich zurückbilden, und so die Affection zur Heilung kommen, oder es kommt zur Yorwölbung des Trommelfells und zur Perforation. Jan kau3) sah die Perfo- ration mit Ausnahme eines einzigen Falles vorn unten und ist geneigt, diese Lokalisation als charakteristisch für die Trommel- fellperforation der Otitis media acuta bei der Influenza anzu- sehen. Auch Schwabach sah die Perforation meist im vor- deren unteren Quadranten. Ausserdem beobachtete er 2 mal Perforation der Shrapnell’schen Membran, Eitelberg4) 3 mal. Nach Schwendt erfolgt die Perforation unabhängig von der Blutblasenbildung, nur einmal sah er, wie die Perfo- ration des Trommelfells innerhalb der geplatzten Blase erfolgte, indem der Substanzverlust die Form der aus mehreren Bläschen gebildeten Erhebungen hatte und von aussen nach innen tiefer wurde. Die Ausbreitung der Mittelohrentzündung auf den Warzen- fortsatz wurde nicht selten beobachtet. Truckenbrod,5) der meist schwere Formen von Ent- zündung sah, hebt hervor, dass schon im Beginn heftige Schmerzen im Processus mastoideus aufgetreten waren, oft schon, während kein oder nur raässiges Exsudat in der Pauken- höhle war. Von 50 Fällen musste 10 mal die Aufmeisseluno- O des Warzenfortsatzes vorgenomraen werden. Ein Fall starb an Meningitis. Jansen sah unter 105 Fällen 57 mal Mitbetheiligrung o o des Warzenfortsatzes, die 25 mal die Aufmeisselung des Warzen- fortsatzes erforderlich machte; ein Todesfall an Meningitis, einer an Sinusthrombose. Von Grub er musste die Aufmeisselung des Warzenfort- satzes (5 mal, von Politzer 15 mal vorgenommen werden (ein Todesfall au Meningitis), Ludewig sah in einem Palle trotz Aufmeisselung des Warzenfortsatzes unter Schüttelfrösten, scharlachartigem Ex- anthem, hohem Fieber, beschleunigtem Pulse Pyämie eintreten, welcher die Kranke erlag. Andererseits war Kuhn, über dessen Beobachtungen aus Poliklinik und Privatpraxis Jan kau berichtet, unter 150 Fällen nie genöthigt, den Warzenfortsatz aufzumeisseln. Ausserdem berichten Dreyfuss, Habermann und Eitelberg über 0 Berl. klin. Wochenschr. 1890 Nr. 3. 2) Durch Influenza entstandene Erkrankungen des Gehörorgans. Basel 1890. 3) Deutsche ined. Wochenschr. 1890 Nr. 12. 4) Wien. med. Presse 1890 Nr. 7. 5) Deutsche med. Wochenschr. 1890 Nr. 12. 6) Fievue de larjngologie etc. 1890 Nr. 17. A. HARTMANN, AFFECTIONEN DES GEHÖRS. 131 rasche Rückbildung des Entzündungsprocesses im Warzen- fortsatze. Von weiteren Complicationen ist noch die Otitis externa anzuführen. Abgesehen von der bereits erwähnten Bildung von Blutblasen auf der Oberfläche des Gehörganges, erwähnen entzündliche Schwellung Eitelberg und Jank au. Der letztere sah ausserdem einen Fall von Kopferysipel, das sich vom befallenen linken Ohre aus entwickelte. Schwabach sah ödematöse Anschwellung namentlich an der Anheftungsstelle der Ohrmuschel am Processus mastoideus und Infiltration der Wände des äusseren Gehörganges mit Rück- bildung unter massenhafter Epidermisabschuppung. Was die Erkrankungen des Labyrinthes bei Influenza be- trifft, so liegen hierüber nur sehr wenige Beobachtungen vor. Lannois berichtet über 2 Fälle, bei welchen die Symptome während der Influenzaerkrankung auf Hyperämie des Labyrinthes schliessen liessen. Es entwickelten sich im weiteren Verlaufe der Erkrankung dauernde Störungen des Gehörs, welche auf Veränderungen im nervösen Apparate zu beziehen waren. Be- merkenswerth ist, dass keine Erscheinungen von sonstiger Er- krankung des Hörorganes vorhanden waren. Bezüglich der Symptome und des Verlaufs der Influenza- otitis zeigen die Berichte der verschiedenen Autoren grosse Uebereinstimmung. Zunächst werden leichte und schwere Fälle unterschieden. Erstere verlaufen unter dem Bilde einer ein- fachen Mittelohrentzündung Temperatursteigerung, Schmerzen, Schwerhörigkeit und Ohrensausen, nach einigen Tagen bilden sich alle diese Erscheinungen zurück, und es tritt Heilung ein. Die Atfection entwickelt sich entweder mit der Influenza am 2. oder 3. Tage, oder erst einige Zeit später unter dem Bilde eines Katarrhes, der von Nase und Rachen auf das Ohr über- gegangen ist. Auch bei diesen einfachen Otitiden wurde in besonderem Grade Hyperämie beobachtet, und kam es zu Hämorrhagieen im Gewebe des Trommelfelles (S ch w a b ach). Blutblasen bildeten sich jedoch nicht, sondern es waren nur kleine Ekchymosen sichtbar. Ganz anders ist das Auftreten der schweren Fälle. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber, heftigem Ohren- und Kopfschmerz, der nach Grub er durch die ausserordentliche Hyperämie bedingt ist; bald gesellt sich Schwerhörigkeit bis zu völliger Taubheit und fortwährendes Ohrsausen hinzu. Die geschilderten Symptome lassen aber bald nach, nachdem das Trommelfell perforirt ist. Es kommt dann zu serösem, eitrigem oder blutigem Ausflusse aus dem Ohre. Die Patienten werden namentlich durch den blutigen Ausfluss geängstigt. Eitelberg sah in 2 Fällen so starke Blutung, dass er zur Tamponade des Gehörganges schreiten musste. — Das Eintreten des Aus- flusses erfolgte meist bald. Hab ermann sah den Ausfluss in einem Falle schon nach x/2 Stunde eintreten, bei anderen nach einigen Stunden bis einem halben Tage. Jedoch kommt es auch vor, dass der Durchbruch des Trommelfelles sich ver- zögert und erst nach Wochen unter Exacerbation der Entzündung sich vollzieht. Auch der Ausfluss lässt in den meisten Fällen bald nach, und der Process schickt sich zur Heilung an. Es bleiben dann allerdings noch Hörstörungen bestehen, doch bessern auch diese sich mit der Zeit und verschwinden meist bei geeigneter Behandlung vollständig. Eine Verzögerung im Nachlassen des Ausflusses wurde dann beobachtet, wenn auch der Durchbruch der Membran spät erfolgt war. Bei üebergreifen des Entzündungsprocesses auf die Zellen des Warzenfortsatzes war die Gegend des Processus mastoideus gegen Druck sehr schmerzempfindlich. Dies war oft das einzige Symptom der Miterkrankung dieser Theile, in manchen Fällen war aber auch eine leichte Anschwellung zu bemerken, die auch hie und da die Gegend des Kiefergelenkes ergriff. Auch hier erfolgte meist bald Rückbildung der Erscheinungen. Wo diese Rückbildung nicht eintrat, da nahm die Schwellung rasch zu, die Haut röthete sich, und es entwickelte sich das typische Krankheitsbild einer eitrigen Warzenfortsatzaffection. Nach Eröffnung des Abscesses, Entfernung etwaiger cariöser Knochen- partieen, Abkratzen krankhafter Granulationen etc, heilten die Processe bald, und wurde nur in wenigen Fällen ein schlimmer Ausgang beobachtet. Todesfälle trotz Operation an Meningitis, Sinusthrombose, Prämie wurden bereits oben erwähnt. Die bei Influenzaotitis auftretenden Hörstörungen sind in der Regel nur vorübergehend. Es kommt in der einen Reihe der Fälle nur zu einer Herabsetzung des Hörvermögens während des acuten Stadiums, in einer anderen Reihe tritt fast völlige Taubheit ein. Auch besteht fast immer Ohrsausen. Mit dem Nachlassen der Entzündung nehmen auch diese Symptome bald ab, bleiben jedoch manchmal in geringem Grade noch 2—3 Wochen bestehen. Die einzigen Fälle, in denen die Hörstörungen dauernd blieben, wurden oben erwähnt (Lannois). Hier handelt es sich offenbar um Affectionen des Labyrinthes, Die Symptome entwickelten sich bei dem einen Falle unter plötzlich eintretender Taubheit auf beiden Ohren, ohne dass Entzündungserscheinungen bestanden. Dazu kamen Schwindelanfälle, die den Patienten zwangen im Bette zu bleiben. Ausserdem beständiges Ohren- sausen, jedoch kein Erbrechen. Das rechte Ohr besserte sich und functionirte wieder normal, das linke Ohr blieb taub, und auch das Ohrsausen verschwand nicht vollständig. A. HARTMANN, AFFECT10NEN DES GEHÖRS. Bei dem anderen Falle stellte sich auch sehr rasche Taub- heit ein mit heftigen Entzündungserscheinungen von Seiten des Ohres. Bei geeigneter Behandlung (Paracentese, Katheteris- mus) gingen zwar letztere zurück, doch blieb doppelseitige Taubheit bestehen. Die Prognose bei Otitis media nach Influenza ist im allgemeinen als günstig zu stellen; fast alle Autoren stimmen überein, dass sowohl bei einfacher Otitis die Symptome sich bald zurückbildeten, und das Gehörorgan wieder normal functio- nirte, als nach eingetretener Perforation und eitrigem Ausflüsse trotz der anfänglichen Schwere der Erkrankung in verhältniss- mässig kurzer Zeit die Heilung eintrat. Auch bei Ergriffensein des Warzenfortsatzes ist die Prognose nicht ungünstig. Wenn es auch hier in einigen Fällen zur Abscessbildung kam, oder Meningitis oder Pyämie sich anschloss, so ist die Zahl dieser Fälle doch sehr gering, und wurde fast überall auch bei Entzündung des Warzenfortsatzes Rückgang der Erscheinungen beobachtet. Bei Ergriffensein des Labyrinthes ist aber die Prognose zum mindesten zweifelhaft, wie die beiden oben angeführten Fälle zeigen. Es lässt sich beim Beginn der Krankheit nie Voraussagen, ob die Schädigung des nervösen Apparates dauernd oder nur vorübergehend sein wird. Die Therapie der Intluenzaotitis unterscheidet sich in nichts von der der gewöhnlichen Mittelohrentzündung. Bei einfacher Otitis kann man gegen die starke Schmerz- haftigkeit Einträufelungen von Carboiglycerin (5—10°/0) ver- ordnen. Um die Hyperämie zu massigen, ist eine leichte Diaphorese am Platze. Ferner ist das Politzer’sche Ver- fahren in den späteren Stadien der Erkrankung in Anwendung zu bringen. Bei schweren Fällen, wo eine Eiteransaramlung im Mittel- ohre anzunehmen ist, bringt die Paracentese Erleichterung. Während nun Michael dieselbe für unnöthig oder gar schädlich erachtet, und nur ein antipyretisches und diaphore- tisches Verfahren eingeleitet wissen will, haben die meisten der anderen Beobachter mit der Paracentese in der Kegel günstige Erfolge erzielt, und niemals haben sie dadurch eine Schädigung des Ohres gesehen. Bei spontan eingetretenem eitrigem Ausflusse oder nach der Paracentese ist das Ohr regelmässig zu reinigen, event. das Secret aus dem Mittelohre durch Lufteinblasungen zu ent- fernen und Borsäurepulver einzubringen. Das Verfahren der Lufteinblasungen ist dann noch fortzusetzen, wenn nach Auf- hören des xAusflusses noch Hörstörungen bestehen. Bei starken Blutungen aus dem Ohre ist die Tamponade des Gehörganges am Platze (Eitelberg). Bei Entzündung des Warzenfortsatzes suche man zunächst die Ahschwellung zu bewirken. Es empfehlen sich dazu die Anwendung von Eis, Jodbepinselungen, punktförmige Kauteri- sationen mit dem Paquelin (Jankau), event. der Wilde’sche Entspannungsschnitt (Michael). Bei Abscessbildung ist ein operatives Verfahren geboten. Die Labyrinthaffectionen werden ebenso behandelt, wie die nach anderen Ursachen eiugetretenen Erkrankungen dieses Theiles des Hörorganes. (>. Affectionen der Nase Von Dr. Arthur Hartmann in Berlin. Bei der als katarrhalische oder respiratorische (Leyden) Form der Influenza bezeichneten Erkrankung war vorwiegend die Schleimhaut der Nase und des Rachens betroffen, in meist geringerer Weise die des Larynx und der Bronchien. Die Erkrankung der Nasenschleimhaut zeigte sich ent- weder nur unter der Form eines einfachen, bald stärker bald schwächer auftretenden acuten Schnupfens, oder derselbe trat mit besonderer Heftigkeit auf, sodass anzunehmen war, dass es sich um eine besondere Art von Erkrankung handele. Dem entsprechend waren die beobachteten Erscheinungen meist nur die des acuten Schnupfens neben den allgemeinen, durch das mit der Erkrankung verbundene Fieber bedingten Erschei- nungen. Verstopfung der Nase in Folge der Schleimhaut- schwellung, meist seröse, dann schleimige, später schleimig- eiterige Secretion. Sowohl die leichteren als die schwereren Grade der Ent- zündung zeigten die Neigung zu raschem Verlauf, indem in den meisten Fällen schon nach zwei bis drei Tagen die ganze Erkrankung zurück- und rasch in Heilung überging. Der einfache Verlauf der Erkrankung in den meisten Fällen erklärt es, dass die Mittheilungen über die bezüglich der Nase gemachten Beobachtungen sehr wenig zahlreich sind. Dieselben beschränken sich meist nur auf beiläufige Angaben, besonders über stattgehabte Nasenblutungen im Beginne der Infection. Habe rmann1) theilt mit, dass er die Nasenschleimhaut besonders hochgradig entzündet und geröthet fand, „wie es in diesem Grade bei der gewöhnlichen Rhinitis nicht zu beob- achten ist“. Hämorrhagische Infiltrate, wie sie von Leyden2) im Pharynx vorkommend erwähnt werden, wurden in der Nase nicht direkt beobachtet. Mit der hochgradigen Entzündung war nicht selten vollständige Anosmie verbunden, die erst nach ungefähr 14 tägiger Behandlung wieder verschwand. Bei einem Kranken Habermann’s, welcher mit chronischem Nasenkatarrh und einer mehrere Monate dauernden Anosmie in Behand- lung stand, kehrte das Riechvermögen nach der Influenzaer- krankung wieder, blieb zehn Tage lang bestehen, worauf die Anosmie sich dauernd wieder einstellte. lieber Parosmieen bei an Influenza erkrankten Collegen berichtet Onodi3). Der eine hatte 3 Tage immer Theer und Pech gerochen, der zweite zuerst Schellack, dann stellten sich verschiedene Geruchsempfindungen ein nach Schwefel, Knoblauch oder Leichen. Nach Beendigung der Erkrankung traten auch diese Geruchsempfindungen zurück. Der dritte hatte 3 Tage verfaultes ITeich gerochen und wurde dann abwechselnd durch den Geruch von Seife und Petroleum gestört. Das Zustandekommen dieser Geruchsempfinduugen wird auf periphere Irritation der Geruchsorgane zurückgeführt. Einen genauen Sectionsbefund verdanken wirSuchannek,4) welcher als alleinstehender eingehender zu erwähnen ist. Es handelte sich um einen 32 jährigen, an Bronchopneumonie ver- storbenen Patienten. „Die gesammte Mucosa narium war hochroth geschwollen und mit schleimig-eiterigem Secret be- 2) Deutsche med. Wochenschrift 1890 No. 3. 3) Monatsschr. f. Ohrenheilkde. 1891 No. 3. 4) Monatsschr. f. Ohrenheilkde. etc. 1891 No. 4. x] Prag. med. Wochenschrift 1890 No. 8. 134 A. HARTMANN, AFFECTIONEN DER NASE. deckt. Die frische Untersuchung ergab sehr starke Füllung sämmtlicher Gefässräume, Austritt von Blut in die Tunica propria und durch das Epithel, Oedem des adenoiden Lagers, Abstossung und Verschleimung des Oberflächenepithels in sehr ausgedehntem Grade und Albuminose, theilweise fettige Degenera- tion der Drüsenepithelien“. An präparirten Schnitten fand sich Hyperämie und Oedem. Nicht nur die Schwellkörper waren prall gefüllt — auch säramtliche Capillaren waren, stellenweise das Epithel der Mucosa vorbuchtend, ausgedehnt und mit rothen Blutkörperchen vollgepfropft, Zerreissungen der Capillaren und Blutextravasate, aber auch per Diapedesin sah man sowohl an der unteren Muschel als in der Kegio olfactoria rothe Blutkörperchen durch das Oberflächenepithel hindurchschlüpfeu. Das Oedem war nicht gleichmässig an allen Stellen zu beobachten. Das Oberflächenepithel war vielfach in Abstossung und Verschleimung begriffen. In den Drüsen überwog die Desquamation die Verschleimung. Die Drüsen- zellen waren in lebhafter Ablösung begriffen und zeigten an verschiedenen Stellen eingetretene Regeneration. Die Desqua- mation des Drüsenepithels hält Suchannek für charak- teristisch für acute Influenzarhinitis. Erkrankungen der Nebenhöhlen der Nase in Folge der Influenza sind nur in geringer Anzahl mitgetheilt. Ueber einen Fall von Empyem der Highmorshöhle mit letalem Ausgange berichtet Ewald.1) 14 Tage nach der Er- krankung an Influenza traten bei einem jungen Collegen Schmerzen im Gebiete des zweiten Astes des Trigeminus auf. Zwei Tage vor der Aufnahme in’s Krankenhaus abendliche Schüttelfröste, darauf Bewusstlosigkeit. Von dem Patienten war die Diagnose auf Highmorshöhlenempyem gestellt worden. Bei der Untersuchung fand sich ein geringes Oedem der Augen- gegend linkerseits und eine leichte Prominenz des Bulbus. An der Nase und im Innern der Mundhöhle soweit möglich nichts wahrnehmbar. Die Highmorshöhle wurde eröffnet, und be- trächtliche Mengen stinkenden Eiters entleert. Der Kranke blieb dauernd bewusstlos, phantasirte und ging im Coma zu Grunde, Die Section zeigte eine sehr beschränkte eiterige Meningitis. In dem an den Meningen befindlichen Eiter fand sich Staphylococcus pyogenes aureus. Eine direkte Verbindung’ zwischen dem Process an den Meningen und der Nasenaffection war nicht nachzuweisen. Ich selbst hatte Gelegenheit, 3 Fälle von Highmorshöhlen- empyem zu beobachten, deren Entstehung auf Influenza zurück- zuführen war. In allen drei Fällen bestand eiteriger übel- riechender Ausfluss aus einer Nasenhöhle, der nach dem Authören der acuten Erscheinungen der Influenza aufgetreten und seit 2—3 Monaten bestanden hatte. Bei der Untersuchung konnte die für diese Fälle charakteristische Erscheinung des Vorhan- denseins von eiteriger Flüssigkeit im mittleren Nasengange festgestellt werden. Durch wenige Ausspülungen der Höhlen vom mittleren Nasengange aus konnte in allen drei Fällen in kurzer Zeit Heilung erzielt werden. Ho ff mann2) beobachtete ein Empyem der Stirnhöhle, diagnosticirt aus Stirnkopfschmerzeu, Schmerz bei Druck auf die Stirngegend und Entleerung von schleimig-eiterigem Secret nach Cocainisirung der Nase. Die Erkrankung heilte in etwa 2 Wochen, während die Nase unter permanenter Cocain- wirkung gehalten wurde. q Deutsch, med. Wochenschr. 1890 No. 4. 2) Deutsch, med. Wochenschr. 1890 No. 4. 7. Psychosen. Von Dr. M. Jastrowitz in Berlin. Die Influenzaepidemie des Jahres 1889/90 ist nach den Zeugnissen alter Aerzte, welche frühere Epidemieen gesehen haben, ganz besonders durch die starke Betheiligung des Nerven- systems im Allgemeinen ausgezeichnet gewesen. Dr, E. Hilde- br an dt-Berlin bemerkt dies ausdrücklich im Vergleich zu der von ihm miterlebten Epidemie, welche Ende der dreissiger Jahre gewüthet hat. Sehr charakteristisch hebt ein anderer Beobachter, Dr. Rothhaupt -Kaltennordheim im Rhöngebirge, hervor, dass fast 50 °/0 der von Influenza Befallenen Neigung zu nervösen Erkrankungen behalten haben und der auf dem Lande sonst so seltenen Neurasthenie anheimfallen. Die nervösen Aft'ectionen betrafen, wie anderen Ortes ausgeführt ist,x) sowohl das periphere wie das centrale Nervensystem, Ersteres, indem sich Neuritis, Lähmungen, z. B. des Gesichts, der Zunge, der Augenmuskeln einstellten, oder besonders häufig Neuralgieen der allermannigfachsten Art, am häufigsten des Trigeminus, der Occipital-, Intercostal-, der ischiadischen Nerven, oder relativ seltener Anästhesieen und Parästhesieen, auch im Bereich der Sinnesnerven, z. B. Anosmie. Die centralen Erkrankungen verriethen sich durch apoplectische und apoplectiforme Anfälle, Aphasie, Coma, Hemiplegie und Paraplegie, Convulsionen, choreatische Zustände, Ohnmächten, Delirien. Von einigen Aerzten ist ausdrücklich erwähnt, dass Lähmungen centraler Natur in kurzer Zeit spontan sich verloren haben, wodurch, abgesehen von dem zeitlichen Zusammenfallen mit den ander- weitigen Grippesymptomen, der innere Zusammenhang mit der Grippe um so stärker bezeugt wurde. Aber auch organische Erkrankungen des Centralnervensystems sind, wiewohl im Ganzen selten, beobachtet und durch die Section festgestellt worden. Am häutigsten, wiewohl relativ doch noch selten, ist von Meningitis cerebralis und cerebro-spinalis bei Kindern und Er- wachsenen berichtet worden, immerhin in einer solchen Zahl, dass ein zufälliges Zusammentreffen mit der Influenza wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat.2) Wie sich bei diesem Verhalten des Nervensystems als eines Angriffspunktes für das Influeuzagift erwarten Hess, so ist in der That beobachtet worden, dass in der letzten Epidemie, wie übrigens bei den früheren, auch die seelischen Functionen und das Organ derselben, das Grosshirn, in hervorragender Weise betheiligt war. üebereinstimmend melden fast alle Be- richte aus Deutschland, wie auch aus dem Auslande, eine Reihe von Symptomen, welche die Erkrankung des Grosshirns durch Alteration der geistigen Functionen verrathen. Diese Symptome sondern sich einestheils in solche allge- meinen Charakters, wie sie bei vielen febrilen, durch eine acute Ursache, am gewöhnlichsten durch eine Intoxication, bedingten Erkrankungen sich zeigen und solche Symptome, welche durch eine gewisse specifische Färbung und durch schleppenden Verlauf dem Krankheitsbilde eigentlicher Psychosen sich nähern, oder als solche sich entwickeln und darstellen. Obgleich aus dem Material unserer Sammelforschung eine zahlenmässig auszudrückende Häufigkeit weder bei den allgemeinen psychischen Symptomen, noch selbst bei den Psy- chosen sich hat entnehmen lassen, so kann doch aus dem Gesammteindruck der Berichte geschlossen werden, dass psy- chische Alterationen bei der Grippe entschieden häufiger vor- gekommen sind, als dies bei anderen Infectionskrankheiten der 0 Cf. Zülzer und Stricker. 2) Hämorrhagia cerebri siehe Deutsche med. Wochenschr. 1891 Ko. 49, S- 1336; 1892 No. 9, S. 182. 136 M. JASTBOWITZ, PSYCHOSEN. Fall ist, und zwar nicht bloss absolut—, die Zahl der psychi- schen Affectionen überhaupt genommen —, sondern auch relativ, in Anbetracht und im Verhältniss zu den eben so überaus zahlreichen Influenzafällen. Nach Veröffentlichungen, die nach dem Eingang unserer Sammelkarten erfolgt sind, und die sich auf das Material einzelner Irrenanstalten stützen, von denen überhaupt nur 20 Berichte eingesandt sind!), scheint es überdies, als wären psychische Erkrankungen ernsterer Natur vielfach noch nach Absendung der Karten erfolgt und der Aufnahme in Anstalten benöthigt gewesen. Sehr stark war bei der diesmaligen Influenzapandemie von vornherein die Veränderung des Gemeingefühls* welche im weiteren Verlaufe des Leidens, nach Absinken des Fiebers, oft noch lange anhielt und sich als grosse Niederge- schlagenheit und Erschöpfung, als Abspannung nach körper- licher und seelischer Kichtung, nach letzterer als psychische Depression, Apathie, Unlust zur Thätigkeit kundgab. In zu- weilen drastischer Weise äussern sich hierüber die Berichte. So benannte in der Provinz Sachsen das Landvolk die Pandemie „Fulenzfieber“ (Faulenzfieber), von diversen Seiten wird die, durch das Ergriffensein der Gesammtconstitutiou bedingte, schwere Störung und Umänderung des Gemeingefühls mit der Seekrankheit verglichen, und zwar wegen der, bis zu völliger Gleichgiltigkeit und Stumpfheit herabgegangenen Empfindung einer grossen Prostration der Kräfte. Andere während des Invasionsfiebers und während des Ablaufs der Influenza berichtete, das Sensorium betreffende, wiewohl nicht Psychosen darstellende Beschwerden waren: Kopf- schmerz, Schwindel, Ohnmächten, Convulsionen mit Bewusstseins- verlust, Schlaflosigkeit, Schlafsucht (Nona-Sopor), Coma, De- lirien, Gedächtnissschwäche, Aphasie. — Weil manche derselben in eigentliche geistige Störungen übergingen, z. B, Kopf- schmerz durch seine Stärke zur Verwirrtheit geführt hat, oder Delirien bestimmter Art sich zu Psychosen zuspitzten, andere, wie die Aphasieen, von den geistigen Störungen sich überhaupt schwer trennen lassen, bedürfen sie der Erwähnung und Besprechung. Der Kopfschmerz ist von allen nervösen Beschwerden am häufigsten erwähnt. Er ist beschrieben am häufigsten als Stirn-, Augenhöhlen-, retrobulbärer Kopfschmerz, ferner als Hinterhaupts- und Nackenkopfschmerz, der nicht selten bis nach der Wirbelsäule hin ausstrahlte, als Schläfenkopfschmerz und als typische Hemikranie. Mehrfach ist bemerkt, dass, wegen des begleitenden Stirnhöhlenkatarrhs, Supraorbitalschmerz vorhanden war. Bezüglich der Intensität ist namentlich von Bayern aus angegeben, dass Kopfschmerz bis zur höchsten Höhe, dass „fürchterlicher Kopfschmerz“ aufgetreten sei (meningitische Beizung?). Auch von anderen Orten wird der Kopfschmerz als „sehr heftig“ (Sammelforschung in Hanau), „bis zum Zerspringen“ (Lübeck), als furchtbar (Oppeln) ge- schildert. Die Kephale war zuweilen mit Schwindel, Feuer- sehen, Gesichtstäuschungen gepaart und führte, nach dem Be- richt von Dr, H erb eck-Scheyern, Oberbayern, bis zu geistiger Verwirrtheit. Oft beharrten die Kopfschmerzen wochenlang, auch nach dem Aufhören aller anderen Erscheinungen. Ohnmächten und Schwindel sind wohl meist Inva- sionssymptome gewesen, von einzelnen Aerzten wird ihrer als solcher ausdrücklich gedacht. In einem Falle, welcher in Torgau sich zutrug, bildete sich andauernde Neigung zu Ohn- mächten heraus. In einem anderen steigerte sich der Schwindel bis zum Verlust des Bewusstseins, wobei sedes inscii erfolgten. Benommenheit war bei einem Theil der Kranken natürliche Folge des Fiebers, wie bei einem anderen Aufregung, gereiztes Wesen, sehr oft Schlaflosigkeit oder gestörter Schlaf mit wüsten Träumen. Die Schlaflosigkeit verblieb oft, gerade wie dies vom Kopfschmerz ausgesagt wurde, auch nach dem Ablauf der Influenza und würde sich vielleicht z. Th. aus der Frequenz der neuralgischen und anderweitiger Beschwerden erklären, welche die Influenza verursacht hat. Ausdrücklich hat Dr. Fischer-Eltville bemerkt, dass beim Beginne des Leidens Apathie, später neurasthenische Erscheinungen mit Schlaflosigkeit gewöhnlich seien. Eigenartig verhielten sich die im ganzen doch seltenen Fälle, in welchen die Benommenheit und ein schlafsüchtiger Zustand zur längeren Schlafsucht (der s. g. Nona?) aus- arteten, oder lange andauernder Sopor vorhanden war, oder Coma sich einstellte. Leider ist wohl die Ueberlastung der Aerzte zur Zeit der Pandemie daran Schuld, dass Näheres über diese interessanten, des Aufschlusses sehr bedürftigen Fälle nicht mitgetheilt worden ist. Dr. Kar sch in Speyer hat zwei Fälle von auffallender Schwäche berichtet, wobei eine zweitägige Schlafsucht anhielt. Dr. Veiga de Souza hat in Dresden einen Fall schwerer Benommenheit mit Exitus letalis be- obachtet, Dr. Brux in Ilversgehofen (Thüringen) eine zwei Tage dauernde Bewusstlosigkeit, Dr. Bornstein in Borek (Posen) einen comatösen Zustand, Dr. Mobs, Hundsfeld bei Breslau, Coma bis zum Exitus, Dr. Friedrich Müller in Leipheim bei Günzburg (Bayern) einen Fall mit Nona-Erscheinungen, welche drei Wochen anhielten. Dr. Holter mann, Neustadt in !) Es sind dies folgende Anstalten: Alt-Scherbitz, Bellingen in Holstein, Bergquell, Hildesheim, Hofheim, Ilten, Kaiserswerth, Kainz in Hessen-Nassau, Lauenburg, Leubus, Marburg, Herzig, Merxhausen, Neu- stadt in W.-Pr., Owinsk, Pützchen bei Bonn, Sachsenberg in Schwerin, XJekermünde, Werneck, Winnenden. M. JASTROWITZ, PSYCHOSEN. 137 Mecklenburg, bemerkt, dass eine mehrtägige Bewusstlosigkeit bei zwei sonst vorher gesunden Mädchen desselben Hauses hysterischen Charakter gezeigt habe. Mit Convulsionen setzten bei Kindern und in der Pubertät befindlichen jungen Mädchen die Fiebererscheinungen der Influenza öfters ein, wie dies bei Infectionskrankheiteu oft geschieht und sattsam bekannt ist. Ebenfalls erlitten dazu disponirte Individuen, solche, die mit Epilepsie und Hysterie schon früher behaftet waren, Krampfanfälle. Auch das Auf- treten paralytischer Zufälle wird von Dr. S t ü t z 1 e in Mergent- heim (Württemberg) erwähnt, ln der Behandlung von A. E u 1 e n- bürg- Berlin befand sich zur Zeit der Absendung seiner Karte noch eine Frau von 52 Jahren, welche heftiges Kopfweh, hochgradige Exaltation und epileptoide Anfälle hatte. Wie neurasthenische Personen im Allgemeinen eine Verschlimmerung ihres Befindens durch die Influenza erfuhren, so scheint dies besonders bei Hysterischen geschehen zu sein. Es wird von dem Ausbruch von Weinkrämpfen, von Angstparoxysmen, vom Ausbruch mannigfacher psychischer Affectionen bei ihnen Mit- theilung gemacht. Delirien fanden sich anscheinend häufig ein bei Kindern, bei jugendlichen Individuen im Pubertätsalter und sonst bei Disponirten, insbesondere bei Potatoren, aber auch, obgleich seltener, bei kräftigen, bisher gesunden Personen; auch hier, wie z. B. bei der Pneumonie, einestheils während des Fiebers und auf der Höhe desselben, anderentheils nach dem Fieber- abfall. Als eine frappirende Erscheinung wird von den Aerzten vielfach hervorgehoben, dass lebhafte Delirien und Erregungs- zustände mit Hallucinationen bei schon völlig fieberfreiem Zu- stande aufgetreten seien. Das Material unserer Sammelforsclmng macht den Ein- druck, dass die Delirien nicht nur bezüglich ihrer Häu- figkeit, sondern auch bezüglich ihrer Selbstständig- keit etwas für die vergangene Influenzaepidemie Charakte- ristisches gewesen seien. Die Unabhängigkeit und Selbständigkeit der Delirien ist noch von besonderem Interesse dadurch, weil, wie hier vorweg genommen sei, auch die durch Influenza hervorgeru- fenen Geisteskrankheiten in ihrer Aeusserungs- weise vielfach den deliranten Charakter fest- hielten. Dieses zeigte sich gleichfalls in ihrer oftmals nur kurzen Dauer, auch wo sie ausgesprochen waren, und in der ziemlichen Plötzlichkeit, mit welcher sie nicht selten endeten. Ausgezeichnet waren die Delirien durch reichliche Hallu- zinationen in allen möglichen Sinnen, auch des Geruchs und Geschmacks (Dr. Kasper in Hessen, Dr. Bahrdt-Leipzig, Dr. Hi och-Grabow i./Pm.). Zuerst Geruchlosigkeit, nach- her specifisch widerlicher Geruch, namentlich der Leibwäsche; sie waren viel öfters agitirter Natur, selbst furibund, als ruhig, muscitirend. Es linden sich auch lediglich Hallucinationen er- wähnt, z, B, in der Karte von Dr. Herrenschneider- Colmar i/E„ „Hallucinationen, die bei fieberfreiem Zustande 24 Stunden anhielten.“ Da aber nirgends ausgesagt ist, dass die Kranken der Sinnestäuschungen als solcher sich bewusst gewesen wären, so ist anzunehmen, dass sie im Sinne der Hallucinationen auch delirirt haben. Es sind Delirien schon bei einem Kinde von 3 Jahren beobachtet worden (Dr. H. Neumann-Berlin), bei einem Knaben von 6 Jahren bemerkte Dr. Claussen-Heide in Holstein, Hallucinationen des Gesichts. Die Delirien waren bei Potatoren und anderen Personen, welche Pneumonie acqui- rirten, anhaltend, nahmen bei ersteren natürlich die Form des Delirium tremens an; solches brach aus, entweder schon im Beginn der Erkrankung, oder beim Fieberabfall, oder wenn die complicirende Erkrankung, namentlich Pneumonie hinzu- trat. Potatoren wurden durch das Delirium sehr gefährdet, Furibunde Delirien scheinen mehr beim Ausbruch der Er- krankung vorgekommen zu sein; in einem von Dr. Hoffmann- Goldberg mitgetheilten Falle hielten sie fast 3 Tage an. In einem Bericht findet ein Fall von gleichfalls 3 tägiger Dauer des Deliriums Erwähnung, das immer nur zur Abendzeit sich einstellte. Wenn wir nun zu den eigentlichen Geistesstörungen im engeren Sinne übergehen, so würde sich zunächst bloss als ein protrahirtes Delirium „die acute Verwirrtheit“ oder „acute hallucinatorische Verwirrtheit“ darstellen, welche öfters vorgekommen ist, und, je nach der Eigenart der Delirien, als mehr melancholische, oder als tobsüchtige Verwirrt- heit bezeichnet werden kann. Der Grund, weswegen bei ein- zelnen Patienten derartige Delirien in einen dauernden Zu- stand geistiger Störung und überhaupt in Geistesstörungen übergegangen sind, darf ebensowohl in der nervösen Disposition gesucht werden, als in der Stärke des Influenzagiftes, welches die psychischen Hirncentren befallen hatte, letzteres in dem Sinne, wie wir eine leichte und eine schwere Infection mit dem syphilitischen Virus auch bei früher Gesunden, nicht Scrophulösen z. B„ kennen. Daher ist es nicht zu verwundern, dass Delirien und Geisteskrankheiten auch bei nicht Disponir- ten durch die Influenza erzeugt wurden, und dass, nach Ueber- wältigung des Nervensystems durch dieses Gift, da dasselbe die Schädlichkeit, wie stets, nur langsam ausgleichen konnte (Neuritiden !), eine nervöse Schwäche, Neurasthenie, eine nervöse Prädisposition selbst bei einer robusten Landbevölkerung ver- blieb, wie Eingangs von Dr. Kothhaupt erwähnt worden ist. 138 M. JASTROWITZ, PSYCHOSEN. Im Ganzen ist der acuten oder acuten hallucinatorischen Verwirrtheit in der Sammelforschung nicht oft gedacht. Dr. Rein- lein- Prichsenstadt (Bayern) berichtet über einen Fall von hallucinatorischem Irrsein, das am 3. Tage nach Ausbruch der Grippe bei einem 20 jährigen Patienten wahrgenommen wurde und nöthigte, denselben einer Irrenanstalt zuzuführen. Ausdrücklich ist ein Fall von „Verwirrtheit mit Depression“ von Dr. Steinbrück - Reutlingen erwähnt, Dr. Thomalla- Friedland (Oberschlesien) erzählt von einem 24 ständigen Wahn- sinn mit Phantasmen. Von anderen Beobachtern sind Zustände von Verwirrtheit, namentlich bei Hysterischen angegeben. Es ist wohl anzunehmen, dass Verwirrtheit öfters vorgekommen ist, schon weil dieser krankhafte Geisteszustand bei den grossen Neurosen, z. B. bei der Epilepsie, oft genug eintritt. Ver- muthlich sind auch manche Manieen hierher zu rechnen, welche eben nur erwähnt, nicht charakterisirt werden. Ein solcher Irrthum ist begreiflich bei der Kürze der Beobachtungszeit, der oft vorhandenen Schwierigkeit der Diagnose und der Unbekanntheit der psychiatrischen Terminologie bei vielen Praktikern. Ein interessanter Fall, der als Verwirrtheit bezeichnet ist, wurde von Dr. Auerbach-Frankfurt a/M. mitgetheilt. Ein 15 jähriger, hereditär nicht belasteter Junge mit normalen Anlagen und nicht krankhafter Gemüthsrichtung erkrankte am 1. Weihnachtsfeiertag 1889 mit Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Schlafbedürfniss an Influenza, wie der Arzt diagnosticirt haben soll. Daran schlossen sich psychische Verwirrtheit (heftiges, zerfahrenes Wesen, Singen, Pfeifen, Schimpfen, verkehrte Aeusse- rungen). Es erfolgte Wiederherstellung jedoch mit Amnesie für die Zeit der Erkrankung, dann am 2, Februar 1890 plötz- lich wieder Auftreten von Schlafsucht und neuerdings Ver- wirrtheit. Als am 10, Februar Dr. Auerbach ihn sah, war er scheu, still, über einfache Verhältnisse ziemlich orientirt, hatte kein Krankheitsbewusstsein. Somatischer Befund negativ. Völlige Wiederherstellung. Die Manie ist als solche oft genug nicht ausreichend in unseren Sammelkarten charakterisirt, wie denn überhaupt nicht wenige Beobachter sich damit begnügt haben, im Allgemeinen das Vorhandensein von Geistesstörungen bei ihren Infiuenza- fällen als „Psychosen, psychische Alteration, Irrsinn“ zu sig- nalisiren, ohne Details zu liefern. So wird bezüglich der Manie häufig von hochgradigen Aufregungszuständen, wieder- holentlich z. B. in den Karten aus Schlesien, gesprochen, die offenbar rasch vorübergehender Natur waren, oder von „mania- kalischen Anfällen“, welche in der Praxis einzelner Beobachter sich auffallend gehäuft haben (Dr, Weyl-Alpen bei Mörs, Rheinprovinz 3 Fälle von Manie), von „Delirien mit mania- kalischeu Anfällen*1, von „Stupor mit maniakaliscber Aufregung“, wobei letztere vermuthlich den Stupor ablöste. Bemerkens- werth häufig sind Manie oder doch maniakalische Anfälle in einzelnen Gegenden des Königsreichs Sachsen, noch mehr in der Provinz Sachsen vorgekommen (Dr. Fiedler-Meissen, Dr. Wolff-Niederorschel bei Erfurt, Dr. Gettwart-Torgau). Dr. Seiffert-Sangerhausen berichtet, dass 2 seiner Fälle überhaupt mit ausgesprochenen maniakalischen Erscheinungen begonnen hätten, ebenfalls Dr. Barckraann-Erfde (Schles- wig), dass einmal ohne Fieber sich ein maniakaliscber Zustand entwickelt habe, der unter Zurücklassung geringer Influenza- symptome wieder verschwand. — Dr. Roth-Erding (Ober- bayern) hat, 3 Wochen nach der Influenza, Manie bei einem 13jährigen Knaben gesehen, Dr. Borchert-Stolp bei einem 9jährigen schwächlichen Mädchen nach Lösung einer Pneu- monie, wobei die Temperatur bis 41° stieg, eine auffällige Unruhe, Schwatzhaftigkeit, welche sich in unaufhörlichem Nach- sprechen des Gehörten äusserte. Die Maniefälle scheinen alle geheilt und viele in der Häuslichkeit abgelaufen zu sein. Dr. N e u r o t h - Oberursel sah eine solche von vierwöchentlicher Dauer. Dr. Br atz en b erger- Alsberg theilt mit, dass ein Fall von Manie nach Influenza in seiner Praxis tödtlich abge- laufen sei. Als die bei weitem häufigste Form der Psychose nach Influenza ergeben die Sammelkarten, in üebereinstimmung mit der auf Jo 11 y’s Yeranlassung von Jutrosinski besorgten Zusammenstellung, die Melancholie. Oberstabsarzt Dr. Yogi-München spricht es gradezu aus, dass die Depression das Krankheitsbild aller Infiuenzafälle beherrscht habe. In ähnlichem Sinne äussern sich nicht wenige andere Beobachter. Nur sehr selten wird aber mit Depression die Hypochondrie bezeichnet, meist so, dass die Kranken oft längere Zeit hinterher in hypochondrischer Weise, oder in weinerlicher Stimmung über Kopf-, Kreuzschmerzen etc. geklagt, oder dass sie ein unverhältnissmässig schweres Krankheits- bewusstsein von vornherein gehabt und geglaubt hätten, am Typhus erkrankt zu sein. Von ausgesprochenen Hypochon- drieen, wie sie Kräpelin bei freilich Disponirten und bei überdies complicirten Fällen mittheiltx), wird in den Karten nicht berichtet. Die Depression wird von mehreren Aerzten als an sich selber nach überstandener Influenza beobachtete ange- geben und sehr beklagt. Motivirt wird diese Depression mit dem Gefühl der Abspannung, Zerschlagenheit, Apathie, Denk- unfähigkeit, Unlust zur Thätigkeit, welches die Grippe ihnen hinterlassen habe. In der That bildete sich in vielen Fällen 9 Deut. med. Wochenschr. 1890 p. 209. M. JASTROWITZ, PSYCHOSEN. 139 hieraus eine dauernde melancholische Verstimmung. Her- mann Weber-London erzählt, dass das Hinterbleiben grenzenlosen Schwächegefühls zu Verzweiflung und Selbstmord geführt habe. Oft wird im Allgemeinen von „melancholischen Zuständen“, von „stark moralischer Niedergeschlagenheit“ von den verschiedensten Seiten her berichtet, die, soviel sich ent- nehmen lässt, meist im Reconvalescenzstadium aufgetreten sind und schliesslich in Genesung endeten. Jedoch scheinen Angstanfälle und bei Hysterischen Angstparoxysmen, Präcor- dialangst mit schreckhaften Sinnestäuschungen und entsprechen- den Vorstellungen, wie angegeben wird, Verfolgungswahn auch schon während des Fiebers vorgekommen zu sein und sich fortgesetzt zu haben, oder der melancholische Wahn trat später auf. Es werden ferner Patienten erwähnt, die schon leicht verstimmt waren, ehe die Grippe sie befiel und die hinterher ausgesprochen melancholisch wurden (Dr. Oft er- din ger-Rellingen, Holstein), oder einmal von Dr. Herrn- stadt-Lissa eine solche, welche schon früher einmal eine melancholische Attacke überstanden hatte, und während der Reconvalescenz von einer lang sich hinziehenden, die Grippe complicirenden katarrhalischen Pneumonie ganz acut abermals von einer melancholischen Attacke heimgesucht wurde. Dass bei den Melancholieen Tendenz zum Selbstmord obgewaltet habe, wird wiederholt bemerkt. Wie die Manieen, so liefen auch die Melancholieen zu- Aveilen schnell und günstig ab, z. B. in 14 Tagen Dr. Heitzsch in Beigem a/Elbe eine Melancholie, die in ihrem ganzen Ver- laufe, nach Anamnese etc, „gar nicht anders zu deuten war, denn als Folge der Influenza.“ — Von Nahrungsverweigerungen wird aus der Praxis nicht berichtetx); mehrmals ist Stupor (acute Demenz?) erwähnt. In einem von Dr. Körner- Oranienbaum (Anhalt) beobachteten Falle wurde die 56 jährige Patientin nach der Influenza so verstimmt, dass sie mit ihren Angehörigen kein Wort, mit dem Arzt nur auf vieles Zureden sprach. Was die anderen Formen der Psychosen anlangt, so findet sich in der Sammelforschung acute Paranoia selten beob- achtet und noch seltener als solche in Folge von Influenza erwähnt. Der Grund liegt in der Schwierigkeit der Diagnose bei kurzer Beobachtungszeit zwischen Paranoia acuta, die auch mit Angstzuständen und Verwirrtheit mit Sinnestäuschungen nebst tobsüchtiger Erregtheit einsetzen kann, und zwischen der hallucinatorischen Verwirrtheit, sowie der agitirten Melancholie mit Verfolgungswahn. Aus Bayern wird ein Fall mitgetheilt, wo 8 Tage nach der Grippe bei einer ca. 40jährigen Frau Verfolgungswahn ansbrach, und aus Zellerfeld (Hannover) ein solcher von Geistesstörung mit „verrückten Hallucinationen“. Ich habe einen Fall beobachtet, den ich trotz des mehrwöchentlichen Getrenntseins der Psychose von der Influenza hierher rubriciren möchte. Ein 29jähriges, früher gesundes, massig begabtes Mädchen, das mit einem Manne zusammenlebte und von diesem ein bald verstorbenes Kind gehabt hat, erkrankte Weihnach- ten 1889 an Influenza und litt seit dieser Zeit an steter Appetit- und Schlaflosigkeit. Am 3. Februar 1890 wurde sie plötzlich tobsüchtig; Sinnestäuschungen hatten sie aufgeregt. Sie beklagte sich, dass ihr Hauswirth und andere Personen durch das Fenster des Badezimmers verlarvt in ihre Wohnung eingedrungen seien, dass man ihren Körper mit Opium und Morphium bespritzt habe, und dass Stimmen aus den Wänden ihr zugerufen hätten, Geld herzugeben. Am 5. Februar 1890 Aufnahme in der Anstalt. Auch hier zuerst grosse Unruhe, hörte sich schimpfen und wähnte sich verfolgt. Sie beruhigte sich allmählich, besonders nach Eintritt der Periode am 12. Fe- bruar, hielt aber an den Verfolgungswahn Vorstellungen fest, wie auch an der Realität der gehabten Hallucinationen, Eine leichte Lidbindehautentzündung bezog sie auf die Bespritzungen mit Morphium, welche man ihr in der Häuslichkeit angethan hätte. Der Schlaf besserte sich unter dem Gebrauch von Sulfonal. Nach dem Wiedereintritt der Periode am 13. März, welche besonders stark war, wiederum grössere Erregtheit. Sie klagte, dass ihre Sachen verkauft seien, ihr Bräutigam sie verlassen hätte; sie hörte die Stimmen ihrer Verfolger, führte laute Selbstgespräche, u. a. auch, dass sie ihrem Leben ein Ende machen werde. Sie antwortete den Stimmen ihrer Ver- folger, man solle sie doch verklagen, wenn sie ein Unrecht begangen hätte, nicht aber in dieser Weise verfolgen. Gegen Ende März wesentliche Beruhigung, doch äusserte sie noch Anfang April einmal, sie werde sich schon um deswillen kein Leides anthun, weil sich ihre Verfolger darüber freuen könnten. Von Mitte April ab vollständige Besserung, klare Einsicht, so dass sie am 26. April als geheilt entlassen wer- den konnte. Von einem durch die Grippe entstandenen Fall von Para- lysis progressiva findet sich in der Sammelforschung kein Beispiel2) Auffallend häufig ist bei der Grippe, besonders nach dem Verschwinden derselben, Gedächtnissschwäche vorge- kommen. Es könnte diese Gedächtnissschwäche in der That oft als eine Art Erschöpfungspsychose aufgefasst werden, nament- \ lieh, wo längere Zeit schwächende Momente, Fieber, Kopfschmerz, 9 Cf, jedoch hierzu Krause, Neurolog. Ctbl. 1890 p. 204. 2) Cf. Krypiakiewicz, Jahrbuch für Psychiatrie X. 1. 140 M. JASTROWITZ, PSYCHOSEN. Schlaflosigkeit eingewirkt haben. Man könnte auch geneigt sein anzunehmen, dass die mehrfach erwähnten Fälle von Aphasie bei Influenza auf gleicher Basis beruhten und über- haupt aus der Schwäche des Wortgedächtnisses herzuleiten wären. Ueber das richtige Yerhältniss klären indessen einige gute Beobachtungen von Dr. Henius-Berlin auf, welche neben anderen Beobachtungen es sehr wahrscheinlich machen, dass auch hier die Schädigung des Gehirns durch das Influenza- gift, und nicht der Verbrauch der Kräfte, i. e. die Erschöpf- ung, die Functionsstörung des Grosshirns bedingt hat. Dieser Schluss ergibt sich aus den Krankengeschichten ohne Weiteres. Dr. Henius berichtet: „Bei 2 Patientinnen zeigte sich ein fast völliges Daniederliegen der psychischen Functionen. Die eine, eine hochbetagte, aber geistig und körperlich rüstige Dame, hatte plötzlich das Gedächtniss ganz und gar verloren, wusste weder, welchen Tag, noch welchen Monat wir haben, und war sich dieser Gedächtnissfehler völlig bewusst. Nach ca. 30 Stunden war das Gedächtniss wiedergekehrt. Die andere, ein Dienstmädchen von ca. 23 Jahren, war zu keiner Arbeit fähig, behielt nichts, was man ihr sagte, schlief nicht und klagte über heftigen Kopfschmerz, war dabei fieberlos. Sie brauchte ca. 8 Tage zur Wiederherstellung. — Sehr interessant war der Fall eines jungen, ca. 20 Jahre alten Malers, der auf ausdrückliches Befragen erklärte, dass er vorher nicht mit Bleifarben gearbeitet hätte, und der zunächst einen heftigen Katarrh mit Fieber bekam, woran sich eine völlige Aphasie anschloss. Der junge Mann verstand alles, was man ihm sagte, konnte aber selbst kein Wort hervorbringen. Nach 24 Stun- den hatte sich die Sprache wiedergefunden. Alle drei genannten Patienten sind jetzt völlig gesund.“ Ein Fall von Aphasie, complicirt mit mimischem Gesichtskrampf, wird von Dr, Sch el- ler-Bedwitz bei Wunsiedel angegeben, ein anderer von Aphasie mit rechtsseitiger Lähmung (Embolie) als Nachkrankheit von Dr. Landsberger-Posen. Die Fragen nach der Betheiligung der Irren an der Pandemie und nach der Einwirkung, welche die Grippe auf die psychischen Erkrankungen aus- übte, beantworten die uns aus den Irrenanstalten zugegange- nen Berichte in genügender Weise. Fast allgemein wird hervorgehoben, dass die Irren, weil sie in abgesonderten, ge- schlossenen Räumen den Schädlichkeiten weniger ausgesetzt ge- wesen seien, auch von der Grippe weniger als das angestellte Personal zu leiden gehabt hätten. Einzelne genaue Aufstellungen von Dr. Krömer-Neustadt i/W.-Pr., Dr. Kayser-Owinsk, Dr. Schedtler-Marburg, Dr. Wolfhagen -Merxhausen er- geben, dass das Wartepersonal nebst Beamten und deren Familien 3—4mal mehr Erkrankungen aufwiesen. Nur bei Dr. Zenker- Bergquell hatten Irre und Angestellte annähernd die gleiche Zahl, in Kaiserswerth kam bei Irren nur ein Grippefall vor (Dr. Zillessen). Geisteskranke Weiber erkrankten öfters als geisteskranke Männer. In Merzig erreichten die erkrankten irren Weiber sogar die doppelte Anzahl der von der Grippe befallenen irren Männer, während bei den Angestellten das Yerhältniss der Geschlechter gerade das umgekehrte war (Dr. Gottlob). Yon den meisten Anstalten wird angegeben, dass die Influenza irgend einen Einfluss auf bereits bestehende Psychosen nicht ausgeübt hätte (Leubus, Marburg, Lauenburg i/P., Werneck, Neustadt i/W.- Pr. und a.). Nur von vereinzelten Anstalten werden vorübergehende Verschlimmerungen gemeldet, so von Dr. Ser g er-Sachsenberg, dass bei einer alten Schwachsinnigen im Anschluss an die In- fluenza ein Zustand grosser Verwirrtheit mit lebhaften Hallu- cinationen, bei einer anderen eine maniakalische Erregung sich eingestellt habe. — Bei einem Pflegling musste eine, bei der Influenza entstandene vollständige Abstinenz durch einmalige Sondenfütterung gehoben werden. Epileptiker, welche von An- fällen längere Zeit verschont geblieben waren, bekamen er- neute Anfälle u. dgl. m. Die Grippe als solche verlief bei Geisteskranken nicht anders als bei Gesunden, nur ist sie wohl, soweit ich selber nach einem Falle schliessen darf, wie auch andere somatische Erkrankungen, bei stumpfsinnigen Pfleglingen zum öfteren latent verlaufen, und konnte einmal von mir nur nach dem Sectionsbefund die von Bibbert beschriebene Misch- form von katarrhalischer und schlaffer croupöser Pneumonie diagnosticirt werden. Paralytiker wurden durch die Grippe sehr gefährdet. Die Mortalität in Irrenanstalten schwankte zwischen 0,9% (Neustadt i/ W.-Pr.), — 1,6% (Alt-Scherbitz, Dr. P a e t s c h), — 2% (Hofheim, Dr. Werte), der Tod erfolgte meist durch katarrhalische Pneumonie. Obgleich ein in Zahlen uormirbares Yerhältniss, wie häufig die hier abgehandelten Influenzapsychosen und damit zusammenhängenden Neurosen in den einzelnen Landes- theilen vorgekommen seien, unsere Sammelforschung nicht an die Hand gibt, so darf doch zum Schluss der allgemeine Ein- druck noch festgestellt werden, welchen mit Bezug hierauf die Zählkarten gemacht haben. Bemerkenswerth oft wurden Neural- g i e e n und Schlaflosigkeit aus dem Grossherzogthum Hessen und aus Baden erwähnt; Kopfschmerz wurde am häufigsten berichtet aus Bayern, Baden, Schleswig-Holstein, der Bhein- provinz, Braunschweig; Delirien und Psychosen waren anscheinend am häufigsten in den Provinzen Sachsen, Schleswig- Holstein, in Mecklenburg, in Hessen-Kassau, in Pfalzbayern, im Königreich Sachsen und in Schlesien. Yin. Verlauf und Ausgänge Inhalts -Yerzeichniss. Seite. 1. Reconvalescenz, von Med.-Ratli Prof. Dr, Paul Fürbringer in Berlin 143 2. Todesursachen, von San.-Rath Dir. Dr. Paul Guttmann in Berlin 146 1. Reconvalescenz. Von Med.-Rath Prof. Dr. Paul Pürbringer in Berlin. Die Behandlung dieses Themas lässt sich kurz abthun, da die Fragestellung dem subjectiven Urtheil einen relativ engen Spielraum gelassen; wir sagen „relativ engen“, um damit zu begründen, dass bei der hohen Zahl der Bericht- erstatter nicht allzu viele von der durch den Wortlaut gebotenen Objectivität wesentlich abgewichen sind, und nur in Ausnahmen Zweck und Sinn der Frage verfehlt worden ist. Das letztere hat seinen Grund in einer nicht correcten, mitunter sogar unbegreiflich falschen Vorstellung des Begriffes „Convalescenz“. Selbstverständ- lich kann diese, da wir unter einem Convalescenten einen Ge- nesenden verstehen, nicht anders definirt werden, denn als derjenige Zeitraum, welcher zwischen dem Ende der eigent- lichen Krankheit und dem Beginn der vollendeten Wiedergesundung gelegen ist. Wir geben ohne Weiteres zu, dass trotz des sehr werthvollen Marksteins des Fiebers von scharfen Grenzen hier nur in den wenigsten Fällen die Rede wird sein können, bezw. sie zu ziehen mehr weniger der Will- kür des Beobachters anheimgestellt bleibt; Behauptungen aber, dass die Convalescenz einen „letalen Ausgang“ (!) genommen, sich „heftig“, „schwer“, „günstig“ gestaltet, Ischias, Paresen, Melancholie, Croup-Erscheinungen, heftigen Durchfall und Er- brechen etc. dargeboten habe, entfernen sich unserer Meinung von dem Begriffe der sachgemässen Argumentation. Auch sonst haben wir bei deutlicher Confusion der hierher gehörigen Symp- tome mit Nachkrankheiten und Ausläufern richtiger Krankheits- erscheinungen oder Complicationen der Influenza den Rothstift viel walten lassen müssen. Endlich geben wir zu bedenken, dass schon um deswillen von einer Ebenbürtigkeit der Karten und Berichterstattungen nicht wohl die Rede sein kann, weil die Zahl der jeweils berücksichtigten Patienten gleich ihrer Qualität in den grössesten Contrasten sich bewegt. Und doch mussten wir bei der numerischen Berechnung den jungen Spezialisten mit seinem Häuflein nur in Bezug auf ge- wisse Organerkrankungen ausgiebig beobachteter Klienten mit derselben Stimmkraft bedenken, wie den gereiften vielbeschäf- tigten Praktiker für Alles und den ärztlichen Leiter grosser Abtheilungen mit der Fülle seiner genau beobachteten und vor- wiegend schweren Krankheitsfälle. Nichtsdestoweniger dürfte ein gewisser Ausgleich der Fehlerquellen durch die bedeutende Zahl der — 3280 — Be- lege garantirt sein. Eine drastische, wenn auch mit sehr relativen Begriffen rechnende Vorstellung gewährt zunächst die Thatsache, dass nur J/s°/0 der Berichterstatter die Convalescenz als „schnell“ zu bezeichnen gewagt, hingegen 17°/0den „langsamen“, „lang- wierigen“, „schleppenden“, „protrahirten“ Verlauf als ein- ziges Charakteristicum angeführt haben. Dass also der In- fluenza eine langsame Convalescenz eigen ist, erscheint zu- nächst ganz im Allgemeinen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 : 1 gestützt. lieber die concrete Dauer verlautet freilich nicht viel: einige Dutzend Angaben bewegen sich in den Zeit- werthen von 2—8 Wochen. Als keineswegs bedeutungslos wollen wir die mehrfache Notiz anführen, dass mit der Lang- wierigkeit wahrscheinlich auch die ärztliche Behandlung zu thnn gehabt. (Vergleiche Frage 14.) Zahlreicher sind die mit einem gewissen Vergleichs- charakter ausgestatteten Angaben über die Zeitdauer, wo- durch die Anschauung eine etwas festere Gestalt gewinnt. Wir glauben hier folgende zwanglose und übersichtliche Grup- pirung geben zu sollen. 144 P. FÜRBRINGER. RECONYALESCENZ. 1. Vorwiegend („meist“, „durchschnittlich“) lang- sam: 370 mal. 2. Vor wiegend schnell: 350 mal. 3. Oft langsam: 271 mal. 4. Oft schnell: 45mal. 5. Theils langsam, theils schnell: 105mal. Es wird also, da die 3 letztgenannten Kategorieen in ihrer ganz unbestimmten Fassung einen bestimmenden Einfluss auf die Berechnung nicht haben können, bezw. nur mit Vorsicht statistisch verwerthet werden dürfen und deshalb zunächst ausser Acht bleiben, das vorerwähnte Verhältniss 50 : 1 durch die Zahlen der ersten (11,3 °/p) und zweiten (10,7 °/0) Reihe erheblich reducirt, auf 28 : 11. Immerhin garantirt auch diese Relation den ganz vorwiegend langsamen Verlauf der Influenza-Convalescenz, und der Zahlencontrast der 3. und 4. Kategorie schwächt diese Behauptung keineswegs ab; im Gegentheil. Was als oft vorkommend gebucht wird, pflegt im andern Extrem nicht so häufig aufgefallen zu sein. Von etwas höherem Interesse dürften sich die Angaben über die Beziehungen der Dauer der Convalescenz zu be- stimmten Eigenschaften der Genesenden erweisen. Was zunächst das Alter anlangt — bezüglich des Ge- schlechtes liegen nur spärliche, nicht verwerthbare Notizen vor — so findet sich nicht weniger als 190 mal geflissentlich angegeben, dass den älteren Patienten eine entschieden lang- wierigere Convalescenzperiode eigen gewesen, mit welcher Behauptung die nahezu 50 mal wiederkehrende Erklärung im Einklang steht, dass das Kindesalter eine ungewöhnlich kurze, gleichsinnige Frist dargeboten habe. Gegentheilige Mittheilungen finden sich nirgends. Dass bei Schwächlingen, Anämischen, Neura- sthenikern die Convalescenz sich besonders schleppend gestaltet, wird uns desgleichen ein halbes hundert Mal ge- meldet. Ist hierbei nicht gut ein Zweifel möglich, dass patho- logische Zustände gemeint sind, Avelche längst vor Eintritt der acuten Krankheit bestanden, so darf das nicht ohne Weiteres für die nicht kurze Reihe von Bemerkungen gelten, welche den langsamen Verlauf bei Bronchitikern und Lungen- kranken hervorhebeu. Ein wenn auch kleinerer Theil dieser Kategorie dürfte mit Zuständen zu thun haben , welche erst während der Influenza bezw, durch dieselbe erworben worden. Immerhin zählen wir der nicht durch die letztgenannten Zweifel getrübten Berichte mehr als 200; ein beredtes Zeichen für die gerade in den Respirationsorganen wurzelnde Causalität, welche einen um so stärkeren Halt gewinnt, als über andersartige Krankheiten nur ganz spärliche, füglich hier zu übergehende Aufschlüsse angetroffen werden. Wiederholt dagegen trat uns die Angabe entgegen, das insbesondere bei Gefangenen ein protrahirter Verlauf zu beobachten gewesen. Aber auch unter entgegengesetzten Verhältnissen, so im Militär, zeigte sich die Convalescenzdauer keineswegs als besonders kurz: die An- gabe, dass kein Soldat vor Ablauf von 1—2 Wochen zum Dienste wieder entlassen werden konnte, findet sich mehrfach. Einer stattlichen Reihe von Berichterstattern — in runder Zahl 100 — sind bestimmte Beziehungen zwischen den Sta- dien der Epidemie und der Gestaltung der Genesungs- periode aufgefällen, insofern sie einmüthig erklären, dass letztere als relativ schnelle und glatte im Beginne der Seuche ihnen entgegeugetreten, während die Höhe und das Ende der Pan- demie einen wachsend trägen Verlauf gezeitigt. Anderslautende Angaben finden sich hier dermaassen vereinzelt, dass wir sie dem Gebiete der Zufälligkeiten zuzuweisen nicht Anstand nehmen. Etwas befremdend hat auf uns die Entdeckung eingewirkt, dass der Parallelismus zwischen Dauer der Convalescenz und der Schwere der Grundkrankheit bezw. ihrer Compli- cationen — doch eine naturgeraässe Voraussetzung — bei der Unsumme selbstverständlicher Notizen nicht häufiger als 56 mal hervorgehoben worden ist. Die Angaben eines Collegen, dass innerhalb seiner Klientel gerade die schwersten Fälle die kürzeste Convalescenz dargeboten, und eines zweiten Bericht- erstatters, dass letztere eine dem Fieber umgekehrte proportio- nale Dauer gezeigt, seien als — zum Glück einzig dastehende — Curiosa erwähnt. Mehr als 60 Mal kehrt die Mittheilung wieder, dass die Schonung der Patienten auf die Dauer der Wiedergenesung bestimmend gewirkt habe; mit ihrem Inhalt steht in offen- bar nächstem Connex die ebenfalls ziemlich häufig für den Parallelismus von günstigen hygienischen Bedingungen und kurzer Convalescenz erhobene Stimme. Auch für den ver- schlechternden Einfluss, den Rückfälle auf den Charakter unseres Stadiums geübt, fehlen nicht Daten. Endlich wird von mehreren Berichterstattern die Gestaltung der Convalescenz nach dem Grade des Appetits der Genesenden hervorge- hoben. Doch fällt auch hier die bestimmte Entscheidung für die durch die Influenza erworbene oder aber schon vorher vor- handen gewesene Dyspepsie recht schwer. Diese letztere Kategorie leitet über zur Betrachtung des Charakters der Convalescenz in Bezug auf die Beschwerden und objectiven Störungen, welchen die Wiedergenesenden dargeboten haben. Auch hier mögen in den sehr zahlreichen Angaben nicht selten krankhafte Zustände vor und während der Grundkrankheit mit den der Convalescenz eigenthümlichen P. FÜRBRINGER, RECONVALESCENZ. 145 Anomalieen zusammengeworfen sein, von der Verwechslung mit Nachkrankheiten (s. o.) ganz zu schweigen. Der Hauptsache nach sind aber offenbar richtige Convalescenzstörungen gemeint. Wir geben hier nach ausgiebigen, bereits motivirten, Streichungen folgende, möglichst zwanglos zusammengefasste und nach der Häufigkeitsskala rangirte Gruppen. Es heben hervor: 330 Berichterstatter: Mattigkeit, Muskelschwäche (namentlich der Glieder), Hinfälligkeit, Zerschlagenheit, Entkräftung und Kräfteverfall; 249: Dyspeptische Beschwerden, fast ausnahmslos in Appetit- mangel sich äussernd; 195: Rheumatische Schmerzen und leichte Neuralgieen in den verschiedensten Gebieten, Kopfschmerz (insbesondere halb- seitigen) ; 130: Anginöse Beschwerden und Bronchialreiz, seil, ohne ob- jectiv nachweisbare Grundlage; 58: Schlaflosigkeit; 50: Nervosität, Schwindel. Es folgen dann nach wiederholten Berichten Nachtschweisse, geistige Schwäche, Depression, Herzklopfen, Anämie, Nasen- bluten, Abmagerung (bis zu 17 Pfund in 3 Wochen), während vereinzelte Collegen ganz ausgefallene Symptome, wie heisse Hände und Füsse, Wadenschmerz, Aphonie etc. bervorheben. Recapituliren wir kurz, so glauben wir als objective That- sachen bleibenden Werthes Folgendes feststellen zu sollen: 1. Die Dauer der Influenza-Convalescenz stellt sich in der Mehrzahl der Fälle als eine auffallend lange, jedenfalls längere dar, als bei den übrigen acuten In- fectionskrankheiten, und steht in keinem Verhältnisse zu der Kürze der Fieberperiode. 2. Diese zeitliche Ausdehnung der Convalescenz prägt sich um so mehr aus, je älter der Patient, je schwäch- licher, anämischer und nervöser er von Haus aus gewesen und namentlich, je mehr er vor der Influenza Symptome von Lun gen lei den darge- boten, je intensiver die erstere sich gestaltet, je weniger er sich geschont hat, je mehr die Pan- demie ihrem Ende sich neigte. 3. Die im Laufe der Convalescenz sich bemerkbar machen- den Beschwerden und objectiven Störungen der Gesundheit sind in erster Linie: Muskel- schwäche, Dyspepsie, (nervöse und rheumatische) Schmerzen, Halsweh, Husten, Schlaflosig- keit, Schwindel und reizbare Schwäche des Nervensystems. Wir schliessen diesen Abschnitt mit dem besonderen Hin- weis auf den Mangel irgend welcher Anhaltspunkte dafür, dass einer bestimmten Gegend unseres Vaterlandes charakteristische Erscheinungsweisen der Influenza-Convalescenz eigenthümlich gewesen. 9 O > iS O) a Pneumonie 81 Myocarditis 1 Enteritis Krämpfe 3 Ileo- Acute Nephritis 3 in in in in in in Bronchopneumonie 6 Endocarditis l haemorrhag. 1 Meningitis 9 typhus 1 Leukämie 1 Hohes Fieber 1 69 43 2 5 1 1 96 Katarrh. Pneumonie 5 Herzkrampf Herzfehler 1 Peritonitis 2 Meningitis hasil. tuberc. Diabetes 1 Collaps Plötzl. Tod b. 5 Chron. Lungenentzg. 1 6 1 Alkoholis- 5 Karten Lungenembolie 1 Pericarditis 2 Apoplexie 2 Influenza 1 Lungen-Tuberculose 16 Herzschwäche 12 Gehirn- lähmung 1 Verschliram. ox-ganischer Lungenblutung 1 Herzlähmung 20 Comatöser Krankheiten 1 Lungenoedem 6 Zustand 1 Marasmus Lungenlähmung 6 . senilis 4 Pleuritis 4 Empyem 1 Pyopneumothorax 1 Laryngitis 1 Bronchitis 10 Croupöse Bronchitis 1 Todesfälle bei Influenza In «1er Provinz Brandenburg. 152 Karten. Pneumonie 62 Acute Endo- Enteritis Apoplexie 4 Pota- Nephritis 2 in in in in Katarrh. Pneumonie 3 carditis l haemorrhag. 1 Meningitis Eklampsie 4 torium 4 Sklerodermia 53 40 6 2 40 Bronchopneumonie Pericarditis 2 1 Diabetes 1 adult. 1 1 0 Lungenemphysem 3 Herzkrankh. 1 Marasmus 3 var ten Lungenblutung (Phthisis) 2 Herzfehler Herzschwäche 2 5 Erschöpfung 7 Phthisis 9 Herzlähmung 9 Hohes Fieber 1 Lnngenhrand 1 Wochenbett 1 Lungenoedem 7 Pleuritis 5 Croup 1 Bronchitis 6 Lungenlähmung 5 Todesfälle bei Influenza in der Provinz Ostpreussen. 78 Karten. Pneumonie 30 Herzfehler l Carcinom. Meningitis 1 Typhus 1 Entzündung 1 in in in in Katarrh. Pneumonie 4 Fettherz l oesophagi 1 Paralysis Erysipel Eiterver- 1 Entkräftung Marasmus 2 35 12 6 1 — — 20 Lungenemphysem Herzschwäche Diarrhoe agitans 1 1 4 (Kind) 1 4 Phthisis pulmon. Lungenoedem 10 4 Herzlähmung i Multiple Rücken- marksclerose 1 giftung Influenza (Kind) 1 1 Kai ten Bronchitis 7 Laryngitis crouposa 2 Todesfälle bei Influenza in der Provinz Westpreussen. 69 Karten, Pneumonie 29 Herzfehler 1 Crastntis 1 Meningitis 2 Blasen- in in in in Bronchopneumonie 2 Herzschwäche 1 Dysenterie I katarrh i 22 13 3 — 1 — 22 Katarrh. Pneumonie Herzlähmung 5 Peritonitis 1 Nephritis 2 Hypostatische Hohes Fieber 1 Kar ten Pneumonie 1 Erschöpfung 1 Lungenemphysem 1 Alters- Lungenkatarrh 2 schwäche 3 Haeraoptoe 1 Phthisis 5 Lungenoedem 1 Lungenlähmung 1 Bronchitis 4 P. GUTTMANN, TODESURSACHEN. 149 Todesfälle bei Influenza In der Provinz Pommern. 95 Karten. Krankheiten Tndesnrsaobpn sind CD Krankheiten Krankheiten der der Krankheiten Acute Constitutions- Andere genannt :n CD der des Infections Eespirations- organe Circulations- organe Digestionsorgane Nervensystems krankheiten krankheiten Krankheiten CD • rH 0> f*- 'r~t CD cn CJ H CD c21 CD m CD M Pneumonie 39 1 Herzfehler 4 Peritonitis 1 Acutes Delir, 1 Diphther. 1 in in in [ in Bronchopneumonie 2 Fettherz 1 Meningitis 1 29 25: 7 — — 1 26 Katarrh. Pneumonie 2 Herzschwäche Encephalitis 1 5 Lungenkatarrh 1 Herzlähmung 11 Apoplexie 1 Päl en Phthisis 8 Hirnlähmung 1 Lungenemphysem 2 Tabes dorsalis 1 Lungenoeclem 6 Lungenlähmung 4 Pleuritis 1 Empyem 1 ■ Bronchitis 3 Todesfälle bei Influenza In der Provinz Posen 86 Karten. Pneumonie 34 Vitium cordis 2 Acute Leber- Delir, tremens 4 Typhus 2 Nieren ent- in in in in i Katarrh. Pneumonie 3 Endocarditis 1 entzündung 1 Meningitis Apoplexie Lähmung 4 Acute Mi- Zündung 1 38 7 5 1 22 Tuberculose Haemoptysis 6 Insufficienz d. Aortenkl. 1 1 liartuber- i 3 1 culose 1 Karten Lungenoedem 1 Herzschwäche 2 Lungenlähmung 2 Bronchitis 3 Todes üfä Ile bei ln fll nenza in < le r Provin; e Schlesb en . 286 Kar ten und eine A ufst eil imc ’ * Pneumonie 93 Herzfehler 2 Bauchfell- Apoplexie 3 Puerper.- Leukaem. 2 Nephritis l in in in Bronchopneumonie 3 Herzschwäche 6 entzündung 2 Meningitis 9 Fieber I Erschöpfung 3 95 44 9 100 Pneumonia catarrh. 9 Herzlähmung 19 Leberkrebs 1 Eklampsie 1 Infectiöse Marasmus Peritonit. (Wochen- Bronchitis capillaris 10 Herzbeutel- Erschöpfende 0 Paralyse 1 senilis 5 Karten Lungenkatarrh 1 Wassersucht 1 Gastr. Fieber 2 Nervenstör. 1 bett) l l Gangraena senilis 1 Phthisis pulm. Eraphysema pulm. 10 5 Krämpfe (Kind) Coma 1 1 Phlegmon. Acute Mi- liartuber- Otitis media (m.Meningit.) 1 Lungenoedem 9 culose l Unerklärt 1 Lungenlähmung 4 Delir, tremens 3 Unbekannt . 1 Pleuritis 1 Laryngitis 1 Todesfälle bei Influ ei iza In dei P Provin e Saclisei 1. 190 Kartei 1. Pneumonie 74 Herzfehler 6 Gastrokatarrh 1 Meningitis 7 Angina Potator. 1 Nephritis 1 in in in [in Katarrh. Pneumonie 5 Herzleiden 1 Magenkrebs i Genick- membra- 1 Uraemie 1 64 51 17 5 I _ 28 Lungenemphysem Lungenleiden 6 Herzverfettg. Endocarditis 2 Typhlitis 1 krämpfe 1 nacea 1 1 1 1 1 Krämpfe 1 Septic- aemie l Abortus 1 Karten Phthisis pulm. 12 Äther, cordis 1 Apoplexie 4 Typhus 1 Marasmus Lungenoedem 8 Herzschwäche 8 Gehirnlähmg. 1 Schwere d senilis 12 Lungenlähmung 13 Herzlähmung 23 Infection 3 Entkräftung 5 Pleuritis 2 Embolie Erschöpfung 1 Empyem 1 (FossaSylvii) 1 Collaps 3 Bronchitis 19 Thrombose im Bein 1 Unbeantwort. 1 Bronchitis crouposa 1 1 | F. GÜTTMANN, TODESURSACHEN. Todesfälle bei Influenza In der Itlieinprovlnz. 268 Karten und 6 Aufstellungen. Todesursachen sind der des Infections H D Respirations- organe Circulations- organe Digestionsorgane Nervensystems krankheiten krankheiten Krankheiten CD *<3 J-H O) <4^ C/2 CS3 > C/j Pneumonie 116 Herzfehler 4 Delir, tremens 5 Alkoholis- Nephritis 1 in in in in Bronchopneumonie Katarrh. Pneumonie 3 Fettherz Herzschwäche 1 5 Meningitis 4 mus 1 Granular- atrophie der 108 42 20 3 65 7 Meningitis 1 Lungenkatarrh 2 Herzlähmung 21 tuberculosa 4 Nieren Karten Chron. Brustleiden 1 Pericarditis 1 Apoplexie des Marasmus 6 Phthisis pulm. 12 Gehirns 4 Allg. Körper- Lungenemphysem Lungenoedem 6 11 Gehirnaffect. Tabes dorsalis 2 1 schwäche Altersschw. Geschwächtes 1 Lungenlähmung 14 Rückenmark- Kind 1 Bronchitis 18 affection 1 Collaps 1 Bronchitis capillaris 7 Complication. 1 Bronchitis putrida 1 Nicht ver- Bronchit. Asthma 2 werthbare Tussis convulsiva 1 Antwort 1 Pleuritis 3 Todesfälle bei Influenza in der Provinz Schleswig-Holstein. 106 Karten. Pneumonie 29 Herzkrankh. l Peritonitis 1 Meningitis 3 Influenza 1 Struma sub- in in in in in Katarrh. Pneumonie 6 Herzfehler 1 Darmblutung 1 Apoplexia Diphther. 1 sternalis i 35 14 7 2 2 30 Lungenkatarrh 1 Herzschwäche 6 Diarrhoe 1 cerebri Paralyse 2 Nephritis 3 Haemoptoe 1 Herzlähmung 1 Dysenterie 1 1 Puerperium 2 Phthisis pulm. 4 Pericarditis 1 Mesenterial- Paralysis 1 Schwäche 7 Karten Lungenemphysem 1 krebs 1 agitans Alterschw. 9 Asthma l Pertussis 1 Lungenoedem 2 Lungenlähmung 1 Pleuritis 2 Laryngitis 1 Bronchitis 7 Todesfälle bei Influenza in der Provinz Hannover. 184 Karten und eine Zeitung. Pneumonie 83 Herzklappen- Unstillbares 1 Delir, tremens 3 Diphther. 2 j Hyperpyrexie 1 in in in in in Bronchopneumonie 1 fehler 1 Erbrechen Meningitis 10 Typhus 1 Nephritis 1 65 42 17 3 1 1 35 Katarrh. Pneumonie 6 Fettherz Herzschwäche 1 Ulcus ventric. Magen car ein. 1 Gehirnabscess (Otitis) 1 Marasm. senil. 15 Bronchitis 15 8 1 Erschöpfung 8 Pleuritis 3 Herzlähmung 10 Peritonitis 2 Apoplexie 1 Verweigerung Karten Lungenoedem 4 Durchfälle 2 Tetanus d. Nahrungs- Lungenbrand 1 Leberabscess 1 rheumatic. 1 aufnahme 1 Tuherculose 17 Multiple Sclerose 1 Verschiedene Ursachen 1 Lungenemphysem 1 Krämpfe (bei Acut. Gelenk- Lungenaffection 2 Kindern) 2 rheumatismus 1 Lungenlähmung 4 Genickstarre 1 Krankh. der Respir.- Organe 1 Todesfälle bei Influenza in der Provinz Westfalen 125 Karten. Pneumonie 56 Herzleiden 1 Meningitis 8 Typhus Progress. Hohes Fieber 1 in in in in in Bronchopneumonie 1 Endocarditis 3 Delir, tremens 3 ab domin. l Anaemie l Nephritis 2 38 31 17 2 1 25 Katarrh. Pneumonie 3 Herzschwäche 3 Progressive Lähmung 1 Puerperal- fieber l Erschöpfung 9 Brustkrankheit 1 Herzlähmung 11 Marasm senil. 10 Bronchitis 18 Convulsionen Cachexie 1 Karten Chron. Lungenkat. 2 (Säugling) 1 1 Tuherculose 9 Lungenoedem 7 1 Lungenlähmung 5 Unvollk. Athmung 1 Pleuritis 3 P. GUTTMANN, TODESURSACHEN. 151 Todesfälle bei Influenza in der Provinz Hessen-Nassau. 149 Karten und 2 Aufstellungen Krankheiten der Ktankheiten der Krankheiten der Digestionsorgai Krankheiten des Nervensystems Acute Infections krankheite Constitutione- Andere Todesursachen sind genannt: O CO o Respirations- organe Circulations- organe 10 n krankheiten Krankheiten eine zwei S-i U fünf sechs H o> .s M Pneumonie 60 Herzfehler 4 Magenblutg. 1 Hirnanaemie 1 Influenza 1 Diabetes 4 Blutsturz (?) 1 in in in in in in Bronchopneumonie Katarrh. Pneumonie Bronchitis Croup Pleuritis Lungenabscess Lungenoedem 1 Herzhyper- trophie Herzschwäche Herzlähmung Embolie der Brachialarter. Yenenthrom- bose l Chron. Darm- catarrh 1 Meningitis Gehirn- wassersucht Gehirn- apoplexie 3 Septic- aernie 1 Potator. 1 Lebens- schwäche Entkräftung Marasm. senil. Gangr. senilis Carcinom Otitis media 1 42 38 15 5 1 — 30 5 15 1 4 1 10 7 10 1 1 Hepatitis suppurativa 1 2 2 5 14 1 2 1 Kar •en Lungenhypostase 1 Lungenaffection 1 Phthisis pulm. 13 Emphysem 6 Lungenlähmung 3 Todesfälle bei Influenza in Hohenzolleru. 4 Karten. Pneumonie 3 Herzlähmung 1 Meningitis 1 Nephritis 1 in in in in Katarrh. Pneumonie 1 1 1 1 1 — Lungenkatarrh 1 Lungenlähmung 1 Karte Hypostase 1 Pneumonie Todesursache bei Influenza im Königreich Bayern . 326 Karten. 103 Herztehler 11 Parotitis 1 Meningitis 9 Influenza 1 Alkoholis- 1 Marasmus 5 in in in in in Bronchopneumonie Katarrh. Pneumonie Hypostat. Pneumonie Phthisis Haemoptoe Lungenoedem Lungenlähmung Lungen emphysem Bronchitis Bronchitis chronica 10 14 2 22 2 22 15 5 2 17 Herzleiden Herzschwäche Herzlähmung Myocarditis Fettherz Atherom der Arterien 3 14 21 3 1 1 Magendarm- catarrh 3 Apoplexie Eklampsie Gehirnoedem Rücken- markslährng. Tabes dorsalis Allg. plötzl. Lähmung 5 3 an sich Septic- mus Marasm. senil. Erschöpfung Altersschw. Nephritis Typhoider Zu- stand Unbekannt Nicht lesbar Nicht beant- wortet 1 5 94 78 17 6 2 83 Darmcatarrh (Kind) Brechdurchf. Haematemes. (Perforation) Peritonitis 1 1 1 3 2 1 1 1 aemie Typhus Diphther. 2 1 1 11 2 1 1 2 2 Kai ten Bronchitis capillar. 7 Bronchiectasie 1 Croup 1 Lungenaffection 6 ! Asthma 1 Keuchhusten 1 Stickhusten 1 Sutfocation (Schleim- anhäufg. i. d. Lung.) 1 Pleuritis 5 152 P. GUTTMANN, TODESÜESACHEN. Todesfälle bei Influenza Im Königreieh Sachsen. 237 Karten. Todesursachen sind Krankheiten Krankheiten Krankheiten Krankheiten Acute der der Constitutions- Andere genannt: Respirations- organe Circulations- organe io n krankheiten Krankheiten *3 ’S CS3 *CL 'S Sh CD ca 'S %). In wie weit zu dieser Gruppe die — 230 — Symptomatiker, d. i. Jene zählen, welche nur rein symptomatische Behandlung als bewährt ansprechen und dieser Ueberzeugung besonderen Ausdruck geben, lässt sich aus nahen Gründen dem Karteninhalt nicht mit Be- stimmtheit entnehmen, da eben über das W i e nichts verlautet. Eine festere Gestalt gewinnen die Angaben über den Nutzen besonderer, mehr physikalischer Heilfactoren. Hier marschiren 400 Diaphoretiker und 305 Praktiker voran, welche die werthvolle Hilfe betonen, die sie der Wärme und Bettruhe verdanken. Selbstverständlich zählen diese beiden Gruppen mit dem stattlichen Procentsatz von 21,5 so manche gemeinsame Ver- treter, wie denn auch mehrfach die Combination beider be- nachbarten Methoden als besonders bewährt hingestellt wird. Der erstgenannten mehr minder streng gehandhabten Procedur dienten neben heissen „Schwitzbädern“ alle möglichen schweisst reib enden Theearten und sonstigen warmen Getränke, in vereinzelten Fällen auch Jaborandi und Pilo- carpin. Auch methodische „Einpackungen“, offenbar recht energischer Art, fehlen nicht. Neben dem initialen Fieberstadium wird namentlich die Bronchitis und Pneumonie als Sonderobject der warmen Bett- und lauwarmen Bade- behandlung hingestellt. Dem gegentheiligen Princip, der Kälte, huldigen weit weniger Collegen, nur 123, also noch nicht 4%. Das laue bis kalte Bad, die kalte Abreibung, die Eis- blase, bilden hier die Hauptrequisiten der Behandlung, welche mannigfache Combinationen unter sich und mit der P r i e s s u it z - sehen Methode aufweisen. Bemerkenswert!! scheint aber, dass wir den Stimmen gegen jedes Princip der Wärmeentziehung bezw, der Angabe, dass eine solche von den Kranken schlecht vertragen wird, recht häufig begegnet sind. Sicher befinden sich die Kaltwasserenthusiasten in der ausgesprochenen Minorität. Ist es schon schwierig, den kurzen Notizen über die Kälte- anwendung zu entnehmen, ob im Allgemeinen mehr die anti- pyretische Wirkung, oder die Bekämpfung des Schmerzes und sonstiger peinvoller Beschwerden bezweckt worden, so wächst die Misslichkeit dieser Entscheidung in Bezug auf die Gruppe der vier dominirenden, ja für unsere Statistik cardinalen Arznei- körper, denen wir uns jetzt zuwenden. Wir meinen das Auti- pyrin, Chinin, Antifebrin und Phenacetin. Wir würden gern an die Allgemeinheit oder doch Präponderanz der Ansicht, dieselben wirkten mehr als Antineuralgica, denn als Antipyretica, glauben, wenn nicht mindestens 150 Aerzte gerade den Werth der durch die Mittel geleisteten Antipyrese eigens hervorgehoben hätten, und die Stimmen für den Werth derselben als Nervina nur wenig überwögen. In der weitaus vorherrschenden Mehrzahl der Fälle findet sich indess keinerlei Commentar für die Art der bewährten Wirkung. Zunächst einen Blick auf die nicht ganz uninteressante ziffermässige Gestaltung dieser Ordinationen! Es haben principiell verordnet 1. Antipyrin: 1160 Collegen1) (35%) 2. Chinin: . 606 „ (18 „ ) 3. Antifebrin: 485 „ (15 „) 4. Phenacetin: 470 „ (14 „) das giebt ein Yerhältniss von pr. pr. 10:5:4:4. Einen geradezu verblüffenden Begriff der Egalität der so- zusagen medikamentösen Gesinnungen der Aerzte des Deutschen Reiches, des „internationalen“ Gepräges der Arzneitherapie unserer Collegen giebt der Umstand, dass die Länderver- theilung kaum eine principielle Alteration der obigen Ver- hältnisszahlen erkennen lässt. In Ost und West, Süd und Nord, im Centrum wie in der Peripherie unseres Vaterlandes steht das Antipyrin obenan, zeigen sich die drei anderen Mittel ziemlich gleichmässig vertheilt, so in Bayern (10:5:4:3), Schlesien (6:3:3: 2), wo also fast dasselbe Yerhältniss gewahrt bleibt, während andere Länder und Provinzen etwas stärkere Differenzen aufweisen. In der besonderen Bevorzugung des Antipyrins brillirt Berlin (10:3:3:2), des Phenacetins die Rheinprovinz (12 : 11 ; 4 : 10), während das Königreich Sachsen nur sehr geringe Abweichungen (4 : 3 ; 3 : 2) darbietet u. s. w. Dass den vier Mitteln, welche gar nicht selten in allen möglichen Combinationen angewandt worden (einmal sogar alle vier gleichzeitig bei demselben Kranken!) eine specifische, bezw. coupirende Wirkung eigen gewesen, ist, zur Ehre der Be- richterstatter sei es gesagt, ganz sporadisch behauptet worden. Nur rücksichtlich des Chinins kehrt der Glaube an eine „vor- beugende“ Wirkung nicht allzuselten wieder. Wir fühlen uns aber gehalten, mit besonderer Betonung zu registriren, dass !) Anm. Man begreift hiernach, dass die Gerüchte von den er- staunlichen Emolumenten, welche die Antipyrinfabrikation aus der Epi- demie gezogen, keine übertriebenen gewesen. Dabei ist oft genug das Antifebrin „nur der Billigkeit halber“ statt des Antipyrins verordnet worden. P. FÜRBRINGER, BEHANDLUNG. 161 eine keineswegs verschwindende Zahl von Praktikern den Effect der Mittel, insbesondere des Antipyrins, mit den Attributen: „unsicher, nur ganz vorübergehend, nur gegen Schmerz wirkend, von auffallend geringer Wirkung, selten nützlich oder völlig er- folglos“ versieht, und, was wesentlich belangvoller, den Begriff der Gefahr, insbesondere die herzschwächende und convalescenz- verzögernde (s. Frage 10) Wirkung der Arzneikörper, zumal des Antifebrins („schlimmste Wirkungen durch Missbrauch!“) her- vorhebt. Leider ist von den Dosengrössen nur wenig die Rede. Aber die Forderung „möglichst energischer“ Gaben und das sich wiederholende stolze Geständniss, dass 6 Gramm Antipyrin pro die gereicht worden, wiegt immerhin schwer bei der bekanntlich seitens ehrlicher und denkender Aerzte viel- ventilirten Frage, ob hier nicht der Schaden den Nutzen über- wogen, und ob nicht so mancher Influenzakranke das Opfer einer Vergiftung mit Antipyrin oder Antifebrin geworden ist. Und doch sollen sich gerade die grossen Gaben dieser Arznei- mittel „am besten bewährt“ haben! Uns, die wir mit der principiellen Vermeidung der in Frage stehenden Medikamente, gern ihren gelegentlichen palliativen Nutzen zugebend, unseren Kranken noch am meisten genützt zu haben glaubten und noch glauben, war das schmerzlich zu lesen. Immerhin zwingt die Gewalt der angeführten statistischen Zahlen zur Anerkennung eines annehmbaren Nutzens der rationell und mit Vorsicht ver- abreichten Arzneikörper. Die Salicylsäure und ihr Natronsalz steht durchaus im Hintertreffen — die Zahl ihrer Liebhaber erreicht noch nicht 200 —, und von dem Thallin ist so gut wie gar nicht mehr die Rede. Selbstverständlich hat auch bei unserer Krankheit das Queck- silber und Jod herhalten müssen: 120 Aerzte haben principiell Calomel, z. Th. allerdings „nur als Abführmittel“ (letztere finden sich ausserdem nur 85 mal erwähnt), 46 Jodkalium gereicht. Der Nutzen der Expectorantien und Solventien, sowie der Emetica ist nur von einem kleinen Bruchtheil (unter 100) verfochten worden. Jpecacuanha, Apomorphin, Ter- pentin, kohlensaure Alkalien und Goldschwefel herrschen vor. Selbst der Brechweinstein ist nicht perhorresciert worden. Andere haben von den Herzmitteln Digitalis (50 mal erwähnt) Coffein, Liq. Ammon. Anisat. etc. das Beste gesehen, noch andere von der Anwendung der Antiseptica, insbesondere des Naphtol, Naphtalin, Salol, Menthol, Kreosot und Kreolin per os und im Spray applicirt; von letzterer Applicationsform haben besonders die Specialisten für die oberen Luftwege viel Ge- brauch gemacht. Ein grösseres Contingent lobt, um eine Reihe gewählter Arzneikörper ganz zu übergehen, auch von ßhus Bryonia und anderen homöopathischen Mitteln zu schweigen, die Narcotica, insbesondere das Morphium und Opium, welches mehr als 200 und offenbar nicht die schlechtesten Ver- treter zählt, während andere Sedativa, wie das Chloral, Sul- fonal, Codein und die Brompräparate nur in spärlichen Notizen sich vertreten finden. Auch der Elektricität wird schmerzstillende Wirkung zugeschrieben. Wir schliessen mit dem wichtigen, nahezu 250 mal sich wiederholenden Hinweise auf die vorzügliche Wirkung der roborirenden und excitirenden Heilmethode, geleitet durch die Verabfolgung einer kräftigen, leicht verdaulichen Diät (besonders bei den Complikationen) in Verbindung mit Pepticis der verschiedensten Art, namentlich Salzsäure, so- wie der Alkoholica, zumal des Weins und Cognacs, und des Kamphers nach Bedarf. Ziemlich häufig, aber noch lange nicht oft genug, findet sich als bestbewährte Methode Abstinenz von allen Arzneimitteln mit Schonung (Zimmerarrest) tief in die Convalescenzperiode hinein erwähnt. „Man halte sich auch nach der Genesung 8 Tage lang so, als ob man die Influenza noch hätte!“ In einen eigentümlichen Gegensatz zu diesen Rathschlägen bringt sich die von dem einen oder anderen Kollegen ausge- sprochene Erfahrung, den besten Erfolg von „möglichst geringer Schonung“ (!), Beschäftigung im Freien und im Gebrauch von Schwimmbädern in der Convalescenz beobachtet zu haben. Man sieht, der menschliche Organismus und die Vis medicatrix naturae vermögen viel zu leisten! X. Zusammenfassung der Bemerkungen. Von Stabsarzt Dr. Arn. Miller in Breslan. X. Zusammenfassung* der Bemerkung*en Von Stabsarzt Dr. Arn. Hiller in Breslau. I. Der Charakter der Epidemie. Der Charakter der Epidemie wird von den Aerzten ziem- lich allgemein als ein im Grossen und Ganzen gutartiger be- zeichnet. Doch heben die Berichte gleichzeitig hervor, dass sich die Schwere und Dauer der Erkrankung während des Verlaufs der Epidemie in einem Orte merklich geändert habe. Die ersten Fälle waren gewöhnlich leichte, durch eine acute fieberhafte Allgemeinerkrankung ohne wesentliche Lokali- sationen gekennzeichnete, und endeten nach 2 bis 4 Tagen in völlige Genesung. Von der zweiten Woche einer Ortsepi- demie an aber wurden die Erkrankungen schwerer und hart- näckiger; es traten zu der fieberhatten Allgemeinerkrankung Symptome von Seiten des Nervensystems, der Athmungsorgane, der Verdauungsorgane und auch der Bewegungsorgane hinzu, welche das Krankheitsbild schwerer gestalteten und die Ge- nesung verzögerten. Dieser zweiten Periode wird eine Krank- heitsdauer von 8 bis 14 Tagen zugeschrieben. Die schwersten und langwierigsten Fälle wurden stets gegen Ende einer Orts- epidemie beobachtet; in der Regel waren es Complicationen und Nachkrankheiten (siehe diese), welche hier den Krank- heitsverlauf mehr oder weniger in die Länge zogen und auch nicht selten tödtlichen Ausgang herbeiführten. Es wurde eine Krankheitsdauer der Influenza unter diesen Verhältnissen von 3 bis (J Wochen und selbst weit darüber hinaus beobachtet. Die Reconvalescenz, d. h, die Zeit vom Ende der Krankheit an bis zur Wiederherstellung des ursprünglichen Kräftezustandes, wird von den Berichterstattern allgemein als eine verhältnissmässig lange bezeichnet, welche gewöhnlich in gar keinem Verhältniss zur Dauer der voraufgegangenen Krank- heit stand. Selbst nach nur 4tägiger Dauer fühlten sich die Patienten in der Regel so matt und hinfällig, als ob sie eine schwere Krankheit überstanden hätten, und bei 8 bis 14tägigem Krankheitsverlauf war der Körper häufig in solchem Grade entkräftet, dass es mehrerer Wochen bedurfte, um die frühere Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. Eine ungewöhn- lich lange Reconvalescenz, nämlich von 13 bis 14 Wochen, beobachtete E, Leyden (Berlin). Er fand bei 3 Kranken einen Gewichtsverlust von 3 bezw. 5 und 8 Kilo. Als Ursache der langsamen Erholung beobachtete er vielfach eine eigenthümliche Empfindlichkeit des Magens gegen harte Speisen, welche die Ernährung beeinträchtigte. Je nachdem im Krankheitsbilde der Influenza neben der fieberhaften Allgemeinerkrankung Symptome von Seiten des Nervensystems oder der Athmungsorgane oder des Verdauungs- apparates in den Vordergrund traten, unterscheidet die Mehrzahl der Aerzte drei Formen, nämlich eine nervöse, eine respiratorische und eine gastrische; zu diesen gesellen manche noch eine vierte Form, die rheumatische, welche hauptsächlich in den Gelenken und Muskeln sich abspielt. Bezüglich des Näheren muss auf die specielle Berichterstattung über die Krankheitssymptome verwiesen werden. Diese drei bezw. vier Formen der Influenza traten gewöhnlich im Verlaufe einer Ortsepidemie nicht gleichzeitig auf, son- dern nach einander. Ihre Reihenfolge war jedoch eine sehr verschiedene. In den meisten Orten begann die nervöse Form, und zwar zuerst gewöhnlich die rein nervöse, d. h. nur durch nervöse Allgemeinerscheinungen (Abgeschlagenheit, Hinfällig- keit, Eingenommenheit des Kopfes, Gemüthsdepression) gekenn- zeichnete Erkrankungsform; erst an diese schlossen sich Er- A. HILLER, BEMERKUNGEN. krankungen mit ausgesprochenen nervösen Lokalerschei- nungen (Hyperästhesieeu, Neuralgieen, Lähmungen). Später gesellten sich die respiratorische und die gastrische Form der Influenza hinzu. In anderen Orten war die Reihenfolge gerade die umgekehrte; es boten die ersten Fälle der Epidemie vor- wiegend gastrische Erscheinungen (Kolik, Erbrechen, Durchfall) dar, und erst mit weiterer Ausbreitung der Epidemie traten respiratorische und nervöse Krankheitserscheinungen in den Vordergrund. Sehr merkwürdig ist das örtlich getrennte Auf- treten der verschiedenen Formen während einer Epi- demie, So beobachtete Dr. Salm (Völklingen bei Saarbrücken), dass in dem einen Dorfe vorwiegend gastrische, in einem an- deren überwiegend nervöse, in einem dritten fast nur katarrha- lische (respiratorische) Krankheitssymptome auftraten, wiewohl die einzelnen Ortschaften nur */4 bis x/2 Stunde von einander entfernt waren. Auch Dr. Leb ahn (Malchow, Mecklenburg) berichtet, dass das Bild der Erkrankung Ortschaftsweise wech- selte ; in dem einen Orte herrschte Husten und Schnupfen vor, in einem andern Durchfälle, in einem dritten blos nervöse Er- scheinungen, Ebenso beobachtete Kreisphysikus Dr. Alexan- der (Bublitz, Pommern) in dem einen Dorfe durchgängig starke Diarrhöen, in einem andern „Mumps“; andere Ortschaften hatten wieder einen anderen Charakter der Epidemie. — Selbst in einzelnen Häusern zeigte die Epidemie oft einen eigen- artigen Charakter. So berichtet Dr. Alexander, dass in einem Hause alle 5 Kranken starkes Nasenbluten hatten. In Düsseldorf fand Dr. Carl Vossen in manchen Häusern bald die nervöse, bald die respiratorische, bald die gastrische Form der Influenza bei allen Erkrankten vorherrschend. Als eine eigenthüraliche Erscheinung der Influenza wird von einer grossen Zahl von Aerzten, fast aus allen Theilen Deutschlands, angegeben, die Neigung der Erkrankten zu Blutungen aus Schleimhäuten, einschliesslich der weiblichen Geschlechtsorgane. Am häufigsten wurde beobachtet Nasenbluten, besonders bei Kindern, bei Erwachsenen meist nur in Form von Blutbeimengung im Nasen- schleim; ferner blutiger Auswurf, wobei es meist unent- schieden blieb, ob das Blut aus dem Rachen, dem Kehlkopf, der Luftröhre, den Bronchen oder der Lunge stammte; ferner Blutbrechen, namentlich bei vorhandenem Ulcus ventriculi, und Blut in der Stuhlentleerung, wodurch vorhandener Durchfall häufig einen dysenterischen Charakter bekam. Nach den Beobachtungen von Dr. Rapp (Pfungstadt, Grossh. Hessen) wurden Hämorrhoidalknoten durch die Influenza ungün- stig beeinflusst; sie zeigten Schwellung, Schmerzhaftigkeit und Entzündung. Blut im Urin (Hämaturie) haben Dr. Zander (Angern, Prov. Sachsen) und Dr, Terfloth (Lüdenscheid, Westfalen) in mehreren Fällen von Influenza beobachtet; nur in einem dieser Fälle war früher Nephritis voraufgegangen. Gehirnblutungen (Apoplexie) sah Dr. Men che (Rheydt, Rheinprovinz) und Blutungen aus den Ohren Dr. Kar- dorff (Frankfurt a. M.). Dr. Schröder (Oldenburg, Hol- stein) berichtet über eine 50jährige Frau, bei welcher die Influenza mit Petechien auf der Haut, in der Schleimhaut des Mundes und des Mastdarms, sowie mit Blut im Auswurf und im Urin verlief. Yerhältnissmässig sehr zahlreich sind die Mittheilungen über die Einwirkungen der Influenza auf die weib- lichen Geschlechtsorgane. Auch diese Einwirkung lässt sich im allgemeinen charakterisiren als eine durch die Krankheit gesteigerte Neigung zu Blutungen, welche sich theils durch frühzeitigen und ungewöhnlich reichlichen Eintritt der Menses, theils durch Congestionen und atypische Blutungen des schwangeren Uterus mit Ausgang in Abortus und Frühgeburten zu erkennen gab. Dr. E. Braun (Leun, Kreis Wetzlar) beobachtete 2 Fälle, in welchen die seit 3 bezw. 6 Jahren cessirenden Menses im Verlaufe der Influenza wieder auftrateu. Ebenso sah Hofrath Dr, J. Schramm (Dresden) „auffallend häufig bei Amennorrhoischen den Wiedereintritt der Menses.“ Gleiches berichtet Dr. Pohle (Rheinböllen, Rheinprovinz) und Dr. Tirnmermann (Fallingbostel, Prov. Hannover). Zu frühen Eintritt der Menses und profuse Menstrualblu- tungen (Menorrhagieen) beobachteten ausser den genannten Aerzten noch Dr. Döbner (Aschaffenburg), Dr. Rothhaupt (Kaltennordheim), Dr. H. Schütte (Iserlohn), Dr. C. Ehrle (Isny, Allgäu) und Dr. Hei mann (Dornhau, Württemberg). Dr. Ruff (Furtwangen, Baden) berichtet über 3 Wochen lang andauernde Menses bei einer intelligenten Dame, welche früher niemals an derartigen Störungen gelitten hatte. — Im Zusam- menhänge hiermit steht offenbar die Häufigkeit von Abor- tus und Frühgeburten in Folge von Influenza. Geheimer Sanitätsrath Dr. Röder (Lissa, Schlesien) beobachtete während der Epidemie 5mal Congestionen zum Uterus, welche mit Abortus im II. bis IV. Monat endigten. Aehnliches wird von allen vorher genannten Aerzten berichtet. Dem gegenüber hat aber Dr. Me inert (Dresden) bei 20 von Influenza befallenen schwangeren Frauen nur Imal Abortus eintreten sehen; in diesem Falle war die Frucht nachweislich schon 14 Tage vor- her abgestorben. Sanitätsrath Dr. Baumann (Schlangenbad) sah auch die Puerperien nach Abortus schlecht verlaufen. A. HILLER, BEMERKUNGEN. 167 II. Vorboten (Prodrome). Während die meisten Aerzte den Beginn der Krankheit als einen mehr oder weniger plötzlichen, mit Frost anhebenden bezeichnen, sah Dr. Lehmann (Stettin) bei seinen Kranken „fast immer“ Prodrome in Gestalt von Unwohlsein, Kopf- schmerzen und Frostschauern vorhergehen. Ebenso beobachtete Dr. Geh me (Dresden) „oft“ 2 bis 4 Tage andauerndes Un- wohlsein vor Eintritt der Erkrankung. Dr. Kosenfeid (Breslau) beschreibt kurze Attaquen von ausserordentlich heftigen Glieder- schmerzen, welche einen Tag anhielten; erst mehrere Tage später brach die eigentliche Influenza aus. Zweifelhaft dagegen dürfte es erscheinen, ob „Husten oder Schnupfen“, welchen Dr. Heydloff (Erfurt) 48 Stunden dem Initialfrost vorher- gehen sah, wirklich als Prodrome und nicht als Gelegenheits- ursachen für die Erkrankung an Influenza anzusehen sind. III. Incubation. Die Zeit, welche nach erfolgter Ansteckung bis zum Aus- bruch der Krankheit verstreicht, konnte in einer grösseren An- zahl von Fällen genauer bestimmt werden. Gewöhnlich han- delte es sich dabei um die ersten Erkrankungen innerhalb einer Familie oder eines Hauses, welche einem von auswärts zuge- reisten Krankheitsfall folgten. In mehreren Fällen konnten die Aerzte an sich selbst bestimmen, wie viel Tage nach dem Be- suche des ersten und einzigen Influenzafalles sie erkrankten. Von der Mehrzahl dieser Aerzte wird die Incubation auf 2 bis 6 Tage angegeben. Eine kürzere Incubation von 1 bis 2 Tagen wurde von 6 Aerzten beobachtet. Die kürzeste Frist von einem halben Tage stellte Dr. Kock mann (Abenberg, Mittelfranken) an sich selbst fest, indem er bereits in der Nacht nach dem Besuche des ersten Krankheitsfalles im Orte an Influenza erkrankte. Die längste Incubationszeit, nämlich von 17 Tagen, beobachtete Professor Dr. C. Hennig (Leipzig), jedoch nur ausnahmsweise. IV. Empfänglichkeit. Die auffallend häufig von den Aerzten mitgetheilte That- sache, dass inmitten durchseuchter Familien und Häuser fast stets einzelne Personen von der Seuche verschont bleiben, so- wie dass die einzelnen Mitglieder einer Familie zu sehr ver- schiedenen Zeiten nach dem ersten Krankheitsfalle in derselben erkrankten, lässt vermuthen, dass die Empfänglichkeit für Influenza individuell eine sehr verschiedene ist. Worin diese verschiedene Empfänglichkeit besteht, wird jedoch durch die Berichte in keiner Weise aufgeklärt. Dr. Kunschert (Fraulautern, Kheinprovinz) giebt an, dass kräftige und korpulente Personen entschieden früher und schwerer befallen wurden, als magere und schwächliche. Das Gleiche wird von mehreren Aerzten Mecklenburgs berichtet. Ebenso sah Dr. Gurt (Köln) unter den Weibern am häufigsten und schwersten „die korpulenten, schweren Frauen“ befallen, Dr. Gildemeister (Oelde, Westfalen) berichtet, dass auffallend wenige Israeliten in seinem Bezirke erkrankten und diese auch nur leicht, was vermuthlich nur in der Lebensweise derselben seinen Grund haben dürfte. V. Immunität von Personen. Der sehr häufig beobachteten Thatsache, dass inmitten von erkrankten Familien einzelne Personen trotz regsten und be- ständigen Verkehrs mit Influenzakranken und trotz andauern- den Aufenthalts in den inficirten Bäumen von der Seuche ver- schont blieben, wurde bereits Erwähnung gethan. Diese That- sache lässt sich nur durch die Annahme erklären, dass solche Personen unempfänglich für das Influenzaconta- gium, also im wahren Sinne des Wortes immun waren. In zahlreichen anderen Mittheilungen, in welchen über das Freibleiben einzelner Personen oder Berufskategorieen berichtet wird, handelt es sich dagegen entweder um mangelnde Ge- legenheit zur Ansteckung, meist in Folge von mangeln- dem oder beschränktem Verkehr mit inficirten Personen und Oertlichkeiten, oder um ein Unwirksamwerden des Con- tagiums durch gewisse äussere Einwirkungen, z. B. Gase, Hitze und dergl. In allen diesen Fällen ist somit die Immunität der Personen nur eine scheinbare. So berichtet Dr. Döbner (Aschaffenburg), dass von der Seuche meist nicht befallen wurden kinderlose Ehepaare, einzel- stehende Personen und Familien, welche keinen Verkehr mit anderen Personen unterhielten. Nach Dr, Bub (Scheinfeld, Mittelfranken) blieben die Insassen des Klosterconvents in Schwarzenberg ganz frei von der Influenza, während in dem nur 10 Minuten davon entfernten Schloss Schwarzenberg 60 °/0 der Einwohner erkrankten. Ganz ähnliches berichtet Dr. Hamm (Belecke, Westfalen); in einem Schlosse erkrankten fast sämmt- liche 60 Insassen, während die barmherzigen Schwestern des benachbarten Klosters bei fast gleicher Kopfstärke nur einige Erkrankungen hatten. Nach Dr. Koth (Marktheidenfeld, ünterfranken) hatte Schlafen im Viehstall anscheinend mehrere Knechte vor der Krankheit geschützt. Dr. Böhm (Schweinfurt) be- richtet das gleiche von Schäfern. Aehnlich giebt Stabsarzt Dr. Teubner (Ostrowo, Posen) an, dass von der ziemlich stark befallenen Garnison die mit Pferden beschäftigten Leute am wenigsten, nämlich nur zu 11I2°!0, erkrankten. Derselbe erwähnt auch, dass Gefangene, welche mit Cigarren wickeln 168 A. HILLER, BEMERKUNGEN. beschäftigt waren, von der Influenza verschont blieben, andere Insassen dagegen nicht. Auch Dr. Böhm (Schweinfurt) be- richtet, dass die Arbeiter in Tabaksfabriken verschont geblieben seien. Ebenso blieben, wie Dr. Kramer (St. Johann, Rheinprovinz) angiebt, diejenigen Arbeiter, welche mit Theer zu thun hatten, z. B. in der Seilerei, im Glaswerk, in auffallen- der Weise sämratlich verschont, während die anderen Arbeiter fast alle erkrankten. Dr. Nathan führt den milden Verlauf der Influenzaepideraie in Zabrze (oberschlesischer Industrie- Bezirk) und Umgegend auf die „desiuficirende Wirkung des Rauches von 15 bis 1600 Coaksöfen“ zurück, welcher beständig die dortige Atmosphäre erfüllt. Die „Schlichter“ zweier Fabriken (Talgsieder?) in ürbeis, Ober-Elsass, welche von 5 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends in geschlossenen heissen Räumen bei einer Temperatur von 27 bis 330 arbeiten, blieben gleichfalls sämmtlich verschont (Dr. Schullian), Während man bei den vorgenannten Beobachtungen wohl an eine desinficirende bezw. immunisirende Wirkung von Am- moniakgas, gasigen Rauchbestandtheilen und von Hitze denken kann, bleibt eine solche Annahme ausgeschlossen bei der folgen- den Beobachtung. Die etwa 200 Mann starken Arbeiter der Cementfabrik in Burbach (Rheinprovinz) und ebenso die Arbeiter der Steingutfabrik im benachbarten Gebweiler blieben, wie Dr. Ruprecht berichtet, von der Influenza fast vollständig verschont; sie hatten im Ganzen nur etwa 15 Er- krankungsfälle. Dagegen erkrankten die an gleichen Orten befindlichen Maschinenfabrik- und Eisenhütten-Arbeiter massen- haft; bei den ersteren kamen auf etwa 200 Köpfe 120 Er- krankungen, bei den letzteren auf etwa 2000 Arbeiter weit über 800 Fälle. VI. Immunität von Gebäuden und Ortschaften. Fast in allen von der Seuche befallenen Orten wurde die Beobachtung gemacht, dass inmitten ausgesprochener Seuche- heerde einzelne Häuser, ja selbst einzelne Strassen und kleinere Ortstheile während der ganzen Dauer der Epidemie von der Seuche verschont blieben oder doch nur in ganz geringem Umfange ergriffen wurden. Einzelne Aerzte heben sogar als auffällig hervor, dass bestimmte Wohnhäuser im Beginne der Epidemie viel später ergriffen wurden als andere, benachbarte. Inwieweit diese Erscheinung, welche be- kanntlich vollkommen an das Verhalten der Cholera in Städten erinnert, auf Immunität der Wohnhäuser und Ortstheile beruht, entzieht sich Mangels genauerer Angaben der Beurtheilung. Jedenfalls lässt sich das Freibleiben solcher Oertlichkeiten, auch ohne die Annahme von Immunität, einfach durch mangelnde Einschleppung des Contagiums erklären. Dasselbe gilt auch für das vereinzelt beobachtete Frei- bleiben gewisser Stockwerke (Dr. Kessler, Blanken- hain) und auch einzelner Familien (Prof. Dr. A. Can- tani, Neapel) in inficirten Häusern, oder, was vielleicht rich- tiger ist, in Häusern mit inficirten Menschen. Assistenzarzt Dr. Seitz (Schleissheim, Bayern) schreibt auch dem Lechfelde, einer als Artillerie-Schiessplatz dienen- den Hochebene, eine gewisse Immunität zu. Trotz des an- strengenden Wachtdienstes sah er bei der dort stationirten Compagnie des 10. Regiments keinen einzigen Krankheitsfall, obwohl in dem 3 Stunden entfernten Städtchen Landsberg die Influenza schnelle Verbreitung fand. Erst als ein Wechsel der Wachtraannschaft eintrat, kamen mehrere Erkrankungsfälle vor. Diese letztere Angabe dürfte erweisen, dass lediglich in dem mangelnden Verkehr der Wachtcompagnie auf dem Schiess- platze mit den inficirten Nachbarorten die Ursache der schein- baren Immunität zu suchen ist. Von manchen Aerzten wird auch hochgelegenen Orten, z. B. im Gebirge, eine gewisse Immunität gegen Influenza zugeschrieben. So trat die Epidemie im Schwarz- walde in einer Höhe von 1500 bis 2000 Metern, wie Dr. Hunter (Triberg, Baden) berichtet, entschieden milder und gutartiger auf als in den Thälern. Auch Dr. Muhlert (Hede- münden , Hannover) sah die Epidemie in den hochgelegenen Orten seines Bezirkes (bei Münden) etwas später und mit ge- ringerer Heftigkeit auftreten als im Thale. Dem gegenüber aber berichtet Dr Tonn (Jannowitz, Schlesien, am Fusse des Riesengebirges), dass die Höhenlage in den zwischen 400 und 850 Meter hoch gelegenen Orten gar keinen Einfluss auf den Charakter und Verlauf der Epidemie hatte, ln üebereinstim- mung damit sah Dr. Tr ah am er in Pfronten (Amt Füssen, bayerisches Hochland) trotz der hohen Gebirgslage (865 Meter) die Influenza heftig auftreten, VII. Gang und Ausbreitung der Epidemie. In der Rubrik „Bemerkungen“ sind nur vereinzelte Angaben darüber enthalten. Doch sagen dieselben aus, dass die Epidemie in der Richtung von Ost nach West sich weiter verbreitete, insofern die östlich gelegenen Ortschaften eines Bezirkes stets mehrere Wochen früher ange- griffen wurden, als die westlichen. Dr. Fl ei sch mann (Dillingen, Schwaben) giebt an, dass die Epidemie sich sprung- weise verbreitete, ähnlich wie die Cholera; höher gelegene Orte wurden früher ergriffen als tiefer gelegene, Städte früher als Dörfer. Aehnliches berichten Dr. Prigge (Büllingen, Rheinprovinz), Dr. Guischard (Rosbach im Siegthal) und A. MILLER, BEMERKUNGEN. 169 Dr. Muhl er t (Hedemünden, Hannover). Letzterer giebt auch die Windrichtung von Ost nach West in jener Zeit als die herrschende au. VIII. Prophylaxis. Prophylactische Mafsregeln zum Schutze von Ort- schaften gegen das Eindringen der Influenza sind nirgends erwähnt. Zahlreicher sind die Angaben bezw, Vorschläge zum Schutze der Person gegen Erkrankung. Dieselben sind theils diätetischer, theils medikamentöser Natur. Die mehrfach empfohlenen diätetischenVor Schriften enthalten nichts für die Influenza Charakteristisches, sondern decken sich vielmehr mit den beim Ausbruche von Epidemieen allgemein gültigen Vorschriften bezüglich der Kleidung, der Ernährung und der Lebensweise des Einzelnen. Von Arzneimitteln ist am häufigsten Chinin prophy- lactisch angewendet worden, meist mit angeblich deutlichem Erfolge. So berichtet Dr. Müller (Ehringen, Baden), dass Chinin, welches in vielen Familien der dort endemischen Malaria wegen als Hausmittel gehalten wird, in Verbindung mit dem guten Weine (Markgräfler Land) einen „deutlich schützenden Einfluss“ ausgeübt habe; solche Familien kamen davon, ohne sich legen zu müssen. Medicinalrath Dr. A. So- tier (Kissingen) liess die ihm unterstellten Eisenbahnbe- amten täglich 0,2 bis 0,4 g Chinin mehrmals in Wein oder Oblate nehmen und hatte bei ihnen weitaus weniger Erkran- kungen, und diese von geringerer Heftigkeit, als bei der Stadt- bevölkerung. Auch Dr, de Vries (Sonderburg) giebt an, dass alle Personen, welche — wie er selbst und seine Familie — täglich V2g Chinin nahmen, von der Krankheit verschont blieben. Nach den Erfahrungen von Dr. Dedolph (Hof- geismar, Kurhessen) hingegen soll Chinin nicht vollständig vor der Influenza schützen, wohl aber die Erkrankung abkürzen und oft Complicationen und Nachkrankheiten verhüten. Dr. Jannes (Eschweiler, Rheinprovinz) verband die inner- liche Darreichung von 0,5 Chinin ein- bis zweimal täglich mit der Anwendung von Borsäure als Schnupfpulver und sah davon gute Erfolge. Nach Dr. Clementz (Brauweiler bei Cöln) „schien“ auch Calomel 0,5 mehrmals täglich „die Krankheit abzukürzen“. IX. Wesen der Krankheit. Abweichend von der allgemein herrschenden Ansicht der Aerzte, dass die lufluenza eine eigenartige Krankheit sei und einem eigenartigen Infectionsstoffe seine Entstehung verdanke, hält Dr. Schreckenberger (Celle) die Krankheit auf Grund von 600 selbst beobachteten Fällen für „ein durch das gemässigte Klima nur modificirtes Sumpffieber, d. h. also thatsächlich die Dengue-Krank heit“. Seine Gründe für diese Ansicht sind folgende: 1. Das blitzartige Befallenwerden war in einer Keihe von Influenzafällen deut- lich ausgesprochen; 2. der katarrhalische Charakter der Krankheit fehlte im ersten Drittheil seiner Fälle gänzlich, war in einem zweiten Drittheil nur mässig, in dem dritten Dritt- theil allerdings stark ausgesprochen; 3, das eigentlich Charak- teristische und nie Fehlende bei der Influenza sind, gerade so wie bei der Deugue-Krankheit, die Neuralgieen im Kopf, Rücken, Kreuz, zwischen den Rippen, in Armen und Beinen, die grosse Prostration der Kranken, die Schlaflosig- keit, die oft absolute Appetitlosigkeitbeiganz reiner Zunge, und die auch bei kurzer Krankheitsdauer zurück- bleibende grosse Schwäche in der Reconvalescenz; endlich 4. die ausserordentlich zahlreich bei der Influenza be- obachteten acuten Exantheme der Haut, namentlich scar- latinöse, wie sie auch bei der Dengue-Krankheit verkommen. Professor Dr. E. Schweninger (Berlin) hält gleich- falls die Influenza für ein Dengue-Fieber, von welchem er in Constantinopel Fälle selbst gesehen hat. Desgleichen hebt Dr. C. Menzel (Berlin) die „unverkennbare Aehnlichkeit* der Influenza mit Dengue hervor; in 3 Fällen von Influenza hat er ebenfalls Urticaria-ähnliche Exantheme beobachtet. Dr. Gerhard Knickmeyer (Velbert bei Düsseldorf) will schon vor 5 Jahren eine Grippeepidemie beobachtet haben. Die Krankheit zeigte dieselben Anfangserscheinungen wie die Influenza, aber der Verlauf war ein kürzerer. Er sieht das Verhältniss dieser endemischen Grippe zur pandemischen Influenza als ein ähnliches an, wie zwischen Cholera nostras und Cholera asiatica. — Desgleichen will Dr. Scheller (Markt Redwitz, Oberfranken) schon seit mehreren Jahren in Gegenden der Oberpfalz, wo Teiche und Weiher zahlreich sind, z. B. um das König Wilhelm-Bad Wiesau herum, der Influenza ähnliche Erkrankungen mit vorwiegend ner- vösen Erscheinungen beobachtet haben. Er hielt sie anfänglich für larvirte Wechselfieber. Chinin erwies sich sehr wirksam. — Auch Dr, Velten (Sandau, Provinz Sachsen) will bereits im Februar 1888 eine kleine Influenzaepidemie be- obachtet haben, heftiger und heimtückischer als die jetzige, mit mehreren Todesfällen. — Dr. Waib el (Dillingen, Schwaben) will fast in jedem Jahre im Winter und Frühling „ausge- sprochene Influenzafälle“ beobachtet haben, auch mehrmals Epidemieen, doch nicht so extensiv wie die heurige; er hält die Krankheit für endemisch daselbst. 170 A. HILLER, BEMERKUNGEN. X. Besondere Beobachtungen. 1. Dr. Lindmann beobachtete im Hospital zu Mann- heim mehrmals abnorm hohe Körpertemperatur bei Inttuenzakranken, z. B. einmal eine Initialtemperatur von 42,4° und einmal bei einem ßecidiv 43,2°. 2. Dr. Korn (Tapiau, Ostpreusten) theilt 2 Fälle von abnorm niedriger Temperatur bei der Influenza mit, zwischen 35° und 36,2° schwankend. Beide Fälle betrafen erwachsene Personen (einen Landschullehrer und eine 59 jährige Dame) und waren hauptsächlich durch nervöse Symptome, so- wie durch grosse Apathie und Schwäche der Kranken und protrahirten Verlauf (bis 5 Wochen) gekennzeichnet. 3. 10 Fälle von fieberloser Influenza willDr, Kreg- linger (Braubach, Bheinprovinz) beobachtet haben; in den- selben zeigten die Kranken im Wesentlichen mattes, blasses Aussehen, Hinfälligkeit und heftigen Kopfschmerz. Einige dieser Fälle dauerten 2—3 Wochen. 4. Influenza mit 48stündigem Coma, welches plötz- lich in Genesung überging, beobachtete Geh. Sanitätsrath Dr. Röder (Lissa, Schlesien) bei einem 10jährigen Mädchen. In ähnlicher Weise sah Dr. Sindermann (Silberberg, Schlesien) die Influenza bei einem 11jährigen Knaben unter dem Bilde der Meningitis verlaufen: 8tägige, zeitweise wilde Delirien und fast vollständige Besinnungslosigkeit. Die Krankheit endete gleichfalls mit schneller Genesung. Es blieb Schwerhörigkeit zurück. 5. Dr. Krug (Ilversgehofen bei Erfurt) berichtet über einen Fall von Influenza, welcher unmittelbar in eine Poly- arthritis mit subnorraaler Temperatur überging und unter septicämischen Erscheinungen zum Tode führte. — Die Krankheitsgeschichte ist kurz folgende: 57jähriger Mann, welcher seit Jahren an Bronchitis litt, erkrankte 2. 1. 90 an Influenza. Am 5. 1: Besserung des Allgemeinbefindens. Am 7, 1: hochgradige Schmerzhaftigkeit des rechten Kniegelenkes, mit Röthung der Haut auf der Innenseite. — 8. 1: Subnor- male Temperatur Morgens 36,5, Abends 37,3. In der Nacht steigt die Temperatur nach Darreichung von Campher auf 38,5. — 9. 1: starke Oedeme beider Vorderarme. Rechtes Handgelenk schmerzhaft. Die Finger in Beugecontractur. — 10. 1: Tod „durch Septicämie“. 6. Dr. Brey er (Osterode am Harz) beobachtete 2 Fälle von — von ihm so benannter — „Fress-Influenza“. Die beiden Kranken hatten eine förmliche Esswuth, trotz heftigster Kopfschmerzen und waren „nicht satt zu kriegen.“ 7. Dr. J. K a s s e 1 (Gogolin, Oberschlesien) beobachtete öfter eigentümliche Veränderungen eingewurzelter Lebensgewohnheiten nach Influenza, z. B. nahezu Abgewöhnung des Rauchens, des Skatspielens und des Bier- trinkens. Dagegen hat er die nach gutem Verlaufe anderer Krankheiten sonst beobachtete Zunahme der Freude am Lebens- genuss nach überstandener Influenza* häufig vermisst, 8. Ein Versiegen der Milchsecretiou bei stillen- den Frauen in Folge von Influenza beobachteten Dr. Burchard (Heilsberg, Ostpreussen) und Dr. Gutmann (München). 9. Einen Uebergangder Influenza vonderMut- ter auf das Kind beim Stillen konnten Dr. C. Löwe (Gronau, Westfalen) und Dr. Klinger (Mügeln bei Leipzig) in einschlägigen Fällen nicht coustatiren. Dr. Löwe berichtet über 3 stillende Frauen. Zwei davon waren in Folge von Influenza im VIII. Monat niedergekommen, die eine mit Zwillingen. Diese 3 Säuglinge wurden gestillt von den kranken Müttern, deren Fieber mit der Geburt auf- gehört hatte, ohne jeglichen Nachtheil. — Die dritte Frau stillte während des Fiebers ihr ömonatiges Kind; auch dieses blieb gesund. Dasselbe berichtet Dr. Klinger von einer Amme, welche fieberhaft erkrankte, 2 Tage bettlägerig war und während dieser Zeit stillte; der Säugling blieb gesund. 10. Dr. Gutmann (München) beobachtete bei einem 84jährigen Manne nach 3 tägiger Influenza mit vorwiegend gastrischen Symptomen noch etwa 10 Tage lang eine sog. schwarze Zunge, mit Verlust des Geschmacks. 11. Dr. K. Müller (Oldenburg) will bei seinen Kranken während des Fieberstadiums einen eigenthümlichen Ge- ruch des Athems nach frisch em Heu beobachtet haben. 12. Dr. G. Meyer (Burgwedel, Provinz Hannover) will bei den meisten Kranken im Anfänge der Krankheit starken Harndrang mit reichlicher Entleerung beobachtet haben. 13. Medicinalrath Dr. G. Merkel (Nürnberg) konnte in allen frischen Fällen von Influenza im Harn exquisite Diazo- re actio n (Ehrlich) nach weisen. — Eiweiss fand er selten und stets sehr wenig im Urin. — Milzschwellung war gleichfalls sehr selten, im Ganzen nur 6 mal deutlich nachzu- weiseu. Dagegen fand Professor Dr. Bäumler (Freiburg) häufig bei Influenzakranken Vergrösserung der Milz, sowie auch häufig icterische Färbung der Sklera und der Haut. Dr. Rothmund (Offenburg) will die icterische Fär- bung der Bindehaut fast in allen Fällen und lange andauernd gefunden haben, so dass er sie für charakteristisch hält. A. HILLER, BEMERKUNGEN. 171 14. Dr. Hirschfeld (Berlin) will die Influenza auf- fallend häufig bei den Börsenleuten beobachtet haben; unter ihnen kamen auch die ersten 2 Fälle seiner Praxis vor. Er glaubt, dass das dichte Gedränge in den schlecht ventilirten Räumen der Berliner Börse die Ansteckung begünstigte. 15. Influenza bei Hausthieren. Auf einem Bauernhöfe hei Braunsberg (Ostpreussen), auf welchem mehrere Familienmitglieder erkrankten und eins an Pneumonie starb, trat die Influenza auch unter den Pferden auf; von 10 Pferden erkrankten 8 schwer. (Dr. Bönigk.) In Bukarest bestand ein Monat vor Ausbruch der Epidemie bei der Bevölkerung eine Influenzaepidemie unter den Pferden, besonders der Cavallerie-Regimenter. Erst später wurden die Mannschaften, und zwar vorzugsweise die Infanterie-Regimenter, befallen. (Dr. K r e m ni t z.) In einer Familie in Bremen erkrankte gleichzeitig mit den Mitgliedern auch eine Katze, und zwar mit ziemlich heftigen Erscheinungen: Bronchokatarrh, Schlafsucht und Apathie (Dr. Knaak). Sanitätsrath Dr. Paprosch (Berlin) sah in zwei Familien die Influenza einmal auf den Hund, das andere Mal auf den Papagei übergehen; die Thiere zeigten Abgeschlagenheit, verminderte Fresslust, Schleimfluss, Kiesen und Husten. XL Besondere Beiträge Inhalts-Y erzeiclmiss. Seite. 1. Beobachtungen bei Kindern, von Br. A. Baginsky in Berlin 175 2. „ in Gefängnissen, von Geh. Sanitätsrath Dr. A. Baer in Berlin 185 1. Beobachtungen bei Kindern. Von Dr. Adolf Baginsky in Berlin. I. Betheiligung des kindlichen Alters an der Gesa mm te rk r ankun g. Ueber die Betheiligung des kindlichen Alters an den Er- krankungen liegen in dem mir zugegangenen Kartenmaterial folgende Meldungen vor. 1. Preussen (Königreich). Aus Ostpreussen wird 7 mal berichtet, dass Kinder weniger an der Erkrankung betheiligt waren, als Erwachsene; darunter einmal die Zahlenangabe, dass unter 201 Erkrankten nur 27 Kinder waren. 4 mal wird hervorgehoben, dass Kinder vorzugsweise befallen gewesen wären. Einmal lautet der Bericht dahin, dass im Anfänge der Epidemie Erwachsene, erst nach 2—3 Wochen mehr die Kinder erkrankt gewesen seien. Aus Westpreussen wird 7 mal gemeldet, dass Kinder, insbesondere Säuglinge, wenig oder gar nicht von der Krank- heit heimgesucht waren. 4 mal wird hervorgehoben, dass Kinder vorzugsweise befallen gewesen seien, indess ist nach einer Angabe die Erkrankung stets nur eine leichte gewesen. Dreimal liegen bestimmte Zahlenangabeu vor. Unter 81 Kranken waren Kinder im Alter von 0—1 Jahren = 4 . 1-10 . - 19 „ 10-20 „ =12 einmal ist gesagt unter 14 „ =18% Erkrankte, ein andermal % der Erkrankten stand im Kindesalter (ohne genauere Jahresangabe). Besonders wird aus Danzig hervorgehoben, dass Kinder zwar zuletzt erkrankten, dass dann aber selbst kleinste Kinder bis zu dem Alter von 6 Wochen herab unter den Erkrankten sich befanden. Aus Pommern wird 6 mal berichtet, dass Kinder, ins- besondere der jüngsten Altersstufen, meist aber nur sehr leicht, befallen wurden. Aus Brandenburg (ausser Berlin) wird 24 mal gemeldet, dass Kinder nur selten und vereinzelt befallen worden sind, insbesondere sind Kinder bis zu 3 Jahren verschont geblieben. 4 mal wird hervorgehoben, dass vorzugsweise das Kindesalter und das Greisenalter zu den Erkrankten zählten, und 1 mal wird (aus Jüterbogk) betont, dass in der Stadt die Kinder mehr verschont geblieben sind, als auf dem Lande, wo die Er- krankungen unter denselben häufiger waren; einmal wird betont, dass zwar vorzugsweise das Mannesalter befallen worden sei, indess auch viele Kinder im Alter von 5—12 Jahren. Aus Berlin wird 24 mal hervorgehoben, dass Kinder verschont blieben oder nur selten erkrankten, und zwar sind diese Mittheilungen aus den verschiedensten Stadttheilen, auch aus den Yorstadttheilen Berlins. Dem gegenüber stehen 18 Mittheilungen, dass Kinder, selbst jüngster Altersstufen zu den Erkrankten zählten. Eine bestimmtere Zahlenangabe enthält Folgendes, Unter den erkrankten Kindern im Alter von 8 Monaten bis 8 Jahren standen 7 Kinder im 1. Lebensjahre 6 , . 2. 10 „ „ 3. 1 Kind „ 6. „ l . .8- ferner wird angegeben, dass 10 Kinder (unter 31 Erkrankten) im Alter von 3 bis 13 Jahren standen. Aus Posen wird 7 mal gemeldet, dass Kinder nur selten erkrankt sind, insbesondere Kinder unter 5 Jahren, während 176 A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. 4 mal die häufige Erkrankung der Kinder betont wird, dar- unter wurde die Erkrankung eines Kindes von 10 Monaten hervorgehoben, und einmal betont, dass vorzugsweise Kinder und Frauen in mittlerem Alter erkrankt sind. Aus Schlesien wird 31 mal gemeldet, dass Kinder, ins- besondere die jüngsten Altersstufen, verschont geblieben sind; häufiger waren die Erkrankungen unter den Schulkindern, einmal wird sogar (Cudowa) die Erkrankung von 50% der Schulkinder betont; 10 mal wird demgegenüber die zahl- reiche Betheiligung der Kinder betont, so aus Muskau. Aus Kattowitz wurde unter 214 Erkrankungsfällen die Erkrankung von 33 Kindern gemeldet. In Breslau wurden unter 87 Fällen 37 Kinder beobachtet (19 Knaben und 18 Mädchen). Aus Hirschberg kommt der Bericht, dass sehr viele Kinder im Alter von V2—7 Jahren erkrankt sind. Aus der Provinz Sachsen wird in 27 Berichten auf die g e - ringe Betheiligung des kindlichen Alters hingewiesen. Dem gegenüber stehen 6 Berichte, in welchen die starke Mitbe- theiligung des kindlichen Alters hervorgehoben wird. Einmal wurde hervorgehoben, dass im Anfänge die Kinder zwar selten befallen waren, später betrafen die Erkrankungen insbesondere die Kinder (Calbe). Hervorgehoben wird zweimal die starke Betheiligung der Schulkinder an den Erkrankungen. Es fehlten in Wernigerode am 10. Januar unter 1200 Schulkindern 381 in der Volksschule, „ 760 „ 201 „ „ höheren Töchterschule. In Blankenstein waren unter 707 Schulkindern 378 er- krankt. In beiden Fällen wird indess darauf hingewiesen, dass fast sämmtliche Kinder nur leicht erkrankt waren. Aus Schleswig-Holstein wird 9 mal die geringe Be- theiligung des kindlichen Alters an den Erkrankungen betont. Einmal wird im Gegensatz hierzu hervorgehoben, dass Kinder selten verschont geblieben sind, wenngleich die Erkrankungen nur leicht gewesen sind. 3 mal liegen bestimmtere Zahlen- angaben vor. So aus Tondern: Unter 310 Fällen befänden sich 42 Knaben, 35 Mädchen. In Segeberg waren 23% der Eraukten, Kinder. Einmal wird angegeben, dass von Erkrankten waren: 1 % Säuglinge, 4 „ im Alter von 1—4 Jahren, 15 , „ . , 4-10 , 20 , „ „ . 10-20 , Eine andere Meldung berichtet über das Verhältniss der Erkrankungen, dass Kinder : Frauen : Männer sich verhielten, wie 2:3:4. Aus Hannover wird 29 mal die geringe Betheiligung des kindlichen Alters betont, allerdings dabei besonders her- vorgehoben, dass das Säuglingsalter das am meisten verschont gebliebene sei. Zweimal wird hervorgehoben, dass auch das schulpflichtige Alter wenig oder gar nicht befallen gewesen sei. Dem gegenüber steht eine Meldung aus Betten a. d. Aller mit folgenden Zahlen: Es fehlten in der Schule am 7. Januar 79 Kinder, . 9- . Hl ■ , 10. . 130 , , 11. . 120 . . 13. , 82 . . 14. , 80 . Zweimal wird hervorgehoben, dass die Kinder in der ersten Woche fast völlig verschont geblieben sind, später häuften sich die Erkrankungen im kindlichen Alter, so dass in den späteren Tagen der Epidemie fast nur noch Kinder er- krankt waren (Celle, Gehrden). Im Seehospiz Norderney waren unter 56 Erkrankten 28 Kinder, indess waren die Erkrankungen nur leicht und nahmen einen schnellen Verlauf. Aus Eldagsen wird gemeldet, dass das kindliche Alter besonders stark an den Erkrankungen betheiligt gewesen sei, wenngleich auch Er- wachsene im mittleren Lebensalter zahlreiche Erkrankungen lieferten. Westphalen meldet 13 mal, dass Kinder, insbesondere Säuglinge, nur wenig oder mit ganz leichten Erkrankungen befallen wurden; dagegen wird einmal (Brakei) hervorgehoben, dass im weiteren Verlaufe der Epidemie auch Kinder unter 1 Jahr nicht leicht erkrankten. Aus Rheda wird berichtet, dass die Erkrankungen ohne Unterschied des Alters vom % jährigen Kinde an auftraten und von Schulkindern 50°/o der Erkrankungen gemeldet wurden (Rietberg). Einmal wird betont, dass % der Erkrankten Kinder unter 16 Jahren waren, und einmal wird hervorgehoben, dass Kinder in dem gleichen Procentsatz wie Erwachsene befallen worden sind, nur blieben dieselben wegen des leichten und kurzen Verlaufes der Erkrankung zumeist ausser ärztlicher Behandlung (Heepen). Aus Hessen-Nassau wird 20 mal auf die geringe Be- theiligung des kindlichen Alters hingewiesen, in einem Falle dieselbe mit Zahlen belegt. Von 179 Fällen waren 13 im Alter von 1—10 Jahren 24 . . , 10-20 , Fast in allen Berichten wird hervorgehoben, dass das Säuglingsalter nahezu verschont geblieben sei. Ein Fall von Erkrankung wird dem gegenüber bei einem 2 tägigen Kinde (!) gemeldet, während einmal besonders hervorgehoben wird, dass A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. 177 Säuglinge selbst dann verschont geblieben sind, wenn die Mütter oder Ammen erkrankten. In einem Berichte wird darauf hin- gewiesen, dass die Erkrankungen der Kinder in eine spätere Zeit fielen; ferner wird einmal betont, dass Knaben öfters er- krankten als Mädchen. Aus der Rh ein provinz bringen 28 Meldungen die ge- ringe Betheiligung des Kindesalters, besonders der jüngsten Altersstufe, darunter einmal die, dass die Mutter eines vier Wochen alten Säuglings erkrankte, während letzterer gesund blieb. Dem gegenüber wird 8 mal hervorgehoben, dass alle Altersstufen gleichmässig an der Erkrankung Theil nahmen, oder dass Kinder und Greise besonders stark heiragesucht waren. Aus Düsseldorf wird gemeldet, dass unter 124 Er- krankten 17 Knaben und 13 Mädchen unter 14 Jahren sich befanden. 2. Bayern (Königreich). Oberbayern bringt 12 mal Meldungen über geringe Be- theiligung des kindlichen Alters, insbesondere wird darauf hin- gewiesen. dass Säuglinge verschont blieben. Einmal wird die genauere Zahlenangabe gemacht, dass x/4 der Erkrankten Kinder, 3/4 Erwachsene gewesen sind; ein andermal, dass unter 480 Männern und 120 Weibern, welche erkrankten, sich 20 Mädchen und 20 Knaben unter 14 Jahren befunden haben; ferner wurden unter 239 Erkrankten 59 Fälle bei Kindern von 1—9 Jahren gemeldet. Nur 4 mal wird betont, dass das jugendliche Alter das besonders stark betroffene gewesen sei, darunter wird ein- mal darauf hingewiesen, dass vorzugsweise das kindliche Alter an den Erkrankungen betheiligt war. Niederbayern meldet einmal, dass nur das erste Lebens- jahr von der Erkrankung verschont geblieben sei, während in einer zweiten Notiz angegeben ist, dass die jüngeren Alters- stufen verhältnissmässig mehr Erkrankungen aufwiesen, als die älteren; in einer dritten Meldung wird hervorgehoben, dass die besonders befallenen Altersstufen diejenigen von 10 bis 50 Jahren gewesen sind. Pfalz hebt 4 mal hervor, dass Kinder, insbesondere Säug- linge verschont geblieben sind, während ältere Kinder zwar befallen wurden, indess nur leichte Erkrankungsformen aufwiesen. 3 mal wird betont, dass das schulpflichtige Alter das vorzugs- weise und am zahlreichsten heimgesuchte gewesen sei. Aus der Oberpfalz wird 2 mal geschrieben, dass die kleineren Kinder verschont geblieben sind, 1 mal wurden die Erkrankungen der Schulkinder als zahlreich bezeichnet, und 1 mal wird besonders betont, dass sehr viele Kinder erkrankt gewesen sind (Pressath). Aus 0 b e r f r a n k e n wird 4 mal gemeldet, dass das Säug- lingsalter verschont geblieben ist; einmal wird bemerkt, dass alle Altersstufen bis zum 4. Lebensjahre herab erkrankt sind, jüngere Kinder indess verschont blieben. 3 mal wird betont, dass das schulpflichtige Alter stark betheiligt gewesen ist, und 1 mal wird gemeldet, dass Erwachsene und Kinder ohne Unter- schied von der Krankheit befallen wurden. Mittelfranken bringt 14 mal die Meldung, dass Kinder der jüngsten Altersstufen verschont geblieben sind, in einer Notiz wird das jüngste Kindesalter direkt als „immun“ be- zeichnet. Dagegen wird 3 mal auf die starke Betheiligung des schulpflichtigen Alters hingewiesen, einmal wird fast die Hälfte der Schulkinder als erkrankt bezeichnet, ein andermal wird geschrieben, dass in 5 von 55 Gemeinden die Schulen geschlossen werden mussten, weil x/3 der Schulkinder erkrankt war (Scheinfeld). Aus Unter franken wird 7 mal hervorgehoben, dass Säuglinge und sehr junge Kinder von der Krankheit verschont blieben, eine Meldung bezeichnet jüngere Kinder als „nahezu immun“. Dagegen wird einmal (Aschaffenburg) gemeldet, dass 2 Kinder im Alter von 10 Wochen standen; ein andermal, dass unter 233 Erkrankten sich 53 Kinder im Alter von 1 bis 10 Jahren befanden; 1 mal wird gemeldet, dass Kinder und Greise vorzugsweise erkrankt gewesen sind. 5 mal wird her- vorgehoben, dass alle Altersstufen ohne Unterschied an den Erkrankungen betheiligt gewesen sind. Schwaben meldet 5 mal, dass jüngere Kinder verschont blieben, 1 mal wird die Betheiligung an den Erkrankungen in folgender Kangfolge verzeichnet, zumeist die Altersstufe von 30—50 Jahren, dann das Säuglingsalter, dann das Alter von 8—12 Jahren. 1 mal wird hervorgehoben, dass das kindliche Alter vorzugsweise befallen gewesen sei. 3. Sachsen (Königreich). 20 Meldungen heben die geringe Betheiligung der jüngsten Altersstufen hervor, insbesondere wird darauf hingewiesen, dass Säuglinge von den Erkrankungen frei geblieben sind. Dem gegenüber wird darauf hingewiesen (Dresden), dass grössere Kinder zwar häufiger erkrankten, dass indess auch bei jüngeren Kindern schwere Erkrankungen zur Beobachtung gekommen sind. Einmal wird die Zahlenangabe gemacht, dass unter 43 Erkrankungen sich 6 Kinder unter 10 Jahren befanden. 4. Württemberg. In 18 Meldungen ist die geringe Betheiligung der jüngsten Altersstufen besonders hervorgehoben, im Ganzen indess auf die geringe Zahl der Erkrankungen unter den Kindern hinge- 178 A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. wiesen; dem gegenüber wird 1 mal gemeldet, dass Kinder be- sonders stark heimgesucht wurden (Lonsee), und 4 mal betont, dass die Krankheit gleichrnässig alle Altersstufen vom Kinde nach dem ersten Lebensjahre, bis zum Greisenalter er- griff. 1 mal wird betont, dass die Erkrankungen zuerst Er- wachsene betrafen, dass indess im weiteren Fortschreiten der Epidemie auch Kinder zahlreich ergriffen wurden. 5. Baden. 12 mal wird darauf hingewiesen, dass Kinder wenig zahl- reich und nur leicht ergriffen waren; auch hier wieder wird auf die geringe Betheiliguug des Säuglingsalters aufmerksam gemacht. Unter 2(33 Erkrankungen wurden 1 mal 12 Säug- linge als erkrankt aufgezählt; 1 mal wird indess bestimmt be- tont, dass besonders Kinder und alte Leute erkrankten, 1 mal wird gemeldet, dass alle Altersstufen, auch Kinder von 1 bis 2 Jahren erkrankt waren. 1 mal wird gemeldet, dass jüngere Kinder selten erkrankten, indess Kinder vom Schulalter massen- haft (Priesenheim). 6, Grossherzogthum Hessen. 8 mal wird auf das Verschontbleiben der Kinder, insbe- sondere in den jüngsten Altersstufen aufmerksam gemacht; dem gegenüber stehen 3 Angaben, dass auch Kinder nicht wenig zahlreich an den Erkrankungen Theil nahmen, darunter die Angabe aus der Frauenklinik in Giessen, dass 8 Neugeborene und einer davon mit Complicationen von der Krankheit be- fallen wurden. 7. Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin. 9 mal sind Meldungen vorhanden über die geringe Be- theiligung der Kinder, insbesondere der jüngsten Altersstufe; dem gegenüber wird 2 mal das kindliche Alter als vorzugs- weise an den Erkrankungen betheiligt bezeichnet. 2 mal wird hervorgehoben, dass im Anfänge der Epidemie fast ausschliess- lich Erwachsene, im weiteren Verlaufe indess auch Kinder zu- gleich erkrankten. Bestimmtere Zahlenangaben liegen folgende vor; In der Irrenanstalt Sachsenburg erkrankten unter 133 (geistig Gesunden) 62 und darunter 8 männliche und 2 weib- liche Kinder; ferner, unter 81 Erkrankten befanden sich 3 Kinder im Alter von 1— 5 Jahren, 8 * n » n 5 10 „ 16 „ „ * * 10-20 . 2 mal wird auf die Erkrankungen der Schulkinder hingewiesen, einmal dieselben auf 70% geschätzt, ein andermal (Neustadt) gemeldet, dass am 16. Januar. 65 Kinder in der Schule fehlten, 54 Kinder hatten die Krankheit schon überstanden, und 128 blieben verschont, so dass also nahezu 50 n/o der Schulkinder erkrankt waren. 8. Braunschweig. Aus Braunschweig liegt die bemerkenswerthe Thatsache vor, dass die Kinder des Waisenhauses verschont blieben, wie- wohl die Pflegemutter des Waisenhauses erkrankte, ebenso blieben die Kinder des Pflegehauses verschont, wiewohl die Kinder desselben mit dem Waisenhause und der Stadt in engerem Verkehr standen. 2 mal wird ferner betont, dass jüngere Kinder von den Erkrankungen frei blieben. Dem gegen- über steht nur eine Meldung, dass der 42. Theil der Erkrankten Kinder gewesen sind, und eine zweite, dass Säuglinge schon im Alter von 14 Tagen erkrankten, wenngleich die Erkrankungen nur leicht waren. Endlich wird aus Bevern-Holzmindeu ge- meldet, dass von 300 Kindern des Wilhelmstiftes 70 erkrankt waren. 9. Keuss (ältere Linie). 5 Meldungen betonen das Yerschontsein der Kinder, be- sonders der jüngsten. 10. Keuss (jüngere Linie). Aus Schleiz liegen sehr bestimmte Zahlenangaben vor, die hier Platz finden mögen. Es erkrankten im Ganzen: 8327 Erwachsene, 2592 Schulkinder, 1234 kleinere Kinder. Von diesen standen in ärztlicher Behandlung: 93 Schulkinder, 108 kleinere Kinder, Es starben an der Krankheit: 3 Schulkinder, 7 kleinere Kinder. Nach einem zweiten, dasselbe Krankenmaterial betreffenden Bericht standen von den verstorbenen Kindern im Alter von 1—5 Jahren = 6, . 5-10 . - 3, ■ 10-15 , = 0. 11. Oldenburg. Aus Birkenfeld wird berichtet, dass ältere Kinder unter ziemlich schweren Erscheinungen erkrankten. üeberblickt man das ganze vorstehende Berichtsmaterial, so geht aus demselben unzweifelhaft folgendes hervor: 1. Die jüngste Altersstufe des Kindes (Säuglingsalter) ist weitaus weniger an der Erkrankung an Influenza A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. 179 betheiligt gewesen, als irgend eine der älteren Alters- stufen ; 2. Die Betheiligung der Kinder an der Erkrankung nahm mit fortschreitendem Alter zu und war insbesondere im Schulalter der Kinder (6—14 Jahren) sehr be- trächtlich ; 3. Wo die Epidemie auf das Kindesalter Übergriff, zeigte sich ausnahmslos die Thatsache, dass die Erwachsenen zuerst, und erst später die Kinder von der Erkrankung befallen wurden. 4. Die sub 1—3 erschlossene Betheiligung des Kindes- alters an der Influenzaerkrankung ist ganz gleichmässig in allen Theilen Deutschlands die gleiche gewesen, so dass dieselbe nicht abhängig erscheint von lokalen Ver- hältnissen und Bedingungen, sondern als eine direkte Eigenschaft der Epidemie, vielleicht auch der Krank- heit selbst, betrachtet werden kann. II. Schwere der Erkrankung, Verlauf, Reconvalescenz. Die Mittheilungen über den Verlauf der Erkrankung bei den Kindern sind im Ganzen spärlich und sehr allgemein ge- halten. Ostpreussen. 4mal wird gemeldet, dass die Krankheit bei Kindern in 1—2 Tagen verläuft, rasch und mit hohen Temperaturen bis 41 °C. einsetzt und rasch zur Reconvales- cenz gebt, in der Regel ohne Nachkrankheit, allenfalls mit nachfolgenden Verdauungsstörungen. Westpreussen, 5 mal Angaben über den raschen Ver- lauf der Krankheit bei Kindern in 2—3—5 Tagen und ebenso rasche und leichte Reconvalescenz, Pommern. 3 mal Angaben über kurzen Verlauf und rasche Reconvalescenz. 1 mal die Mittheilung, dass sich ältere Kinder sehr langsam erholten. Brandenburg. 8 mal Angaben über raschen Verlauf und sehr rasche und leichte Reconvalescenz bei Kindern. Die Krankheit verläuft nach einer Mittheilung mit Temperaturen von 38—400 C,, Neigung zu Schlaf, Anorexie, viel Durst, Nach 2—3 Tagen sind die Kinder indess wieder im Stande aufzu- stehen, nach einer anderen Angabe verläuft die Krankheit bei Kindern wie ein gastrisches Fieber unter Mitbetheiligung des Respirationstractus, (Mehrmals wird in diesen Berichten, nament- lich bei jungen Kindern, auf das Einsetzen der Krankheit mit Convulsionen hingewiesen. Es wird unten (s. unter Compli- cationen) auf diese Anomalieen des Verlaufes nochmals Rück- sicht genommen werden). Aus Berlin wird 3 mal auf den leichten Verlauf der Erkrankung bei Kindern hingewiesen, 1 mal wird betont, dass der Verlauf bei rhachitischen und scrophulösen Kindern ein schwererer ist, dass bei diesen Kindern auch letaler Ausgang der Krankheit beobachtet wurde. Posen. Eine Mittheilung über sehr leichten Verlauf der Krankheit im Kindesaltei. Schlesien. 7mal Mittheilungen über sehr leichten und raschen Verlauf bei Kindern und leichte ungestörte Recon- valescenz. Provinz Sachsen. 6 mal Angaben über raschen und leichten Verlauf. Die Krankheit setzt wohl mit sehr hohem Fieber ein, verläuft indess in 24—36 Stunden. Die Recon- valescenz ist ebenso leicht und rasch. Dem gegenüber wird 1 mal hervorgehoben, dass Recidive der Krankheit besonders häutig bei Kindern beobachtet wurden (Salzwedel), ferner wird 1 mal die schwere und hartnäckige Mitbetheiligung des Re- spirationstractus gerade bei Kindern betont, so dass die schwersten und bösartigsten Pneumonieen bei diesen zur Be- obachtung kamen (Schwanebeck). Schleswig-Holstein, 3 mal Mittheilungen über leichten Verlauf, wenngleich die Fiebertemperaturen sich bis 41° C. er- heben; auch die Reconvalescenz ist rasch und leicht. Hannover. 10 mal Angaben über leichten und raschen Verlauf. 1 mal wird die Reconvalescenz als „erstaunlich schnell“ bezeichnet. Westphalen. 4 mal Angaben über raschen und guten Verlauf. Kinder im Alter von 1—2 Jahren erscheinen kaum 1/2—2 Tage krank und erholen sich eben so rasch. Aeltere Kinder erscheinen nur wie seekrank. Hessen-Nassau. 8 mal wird hervorgehoben, dass die Kinder nur leicht erkrankten, und dass die Krankheit in 1 bis 3 Tagen mit völlig leichter, ungestörter Reconvalescenz ver- läuft. Dem gegenüber wird einmal die lang hingeschleppte Reconvalescenz betont, insbesondere bei solchen Kindern, welche schon früher an Erkrankungen der Respirationsorgaue litten. Rheinprovinz, 5 mal Mittheilungen über leichten und günstigen Verlauf. Bayern. 8 mal Angaben über leichten Verlauf und leichte Reconvalescenz. Königreich Sachsen. 3 mal wird auf den leichten Verlauf und die Reconvalescenz der Kinder hingewiesen, 1 mal wird hervorgehoben, dass die gastrischen Symptome sich bei Kindern in den Vordergrund drängen, während 1 mal auf das Vorkommen auch schwerer Erkrankungsformen im kindlichen Alter hingewiesen ist (Dresden). Württemberg. 5mal wird der leichte Verlauf und die rasche und leichte Reconvalescenz betont. Auffallend ist nach einer Mittheiluug der Verlauf bei kleinen Kindern. Die- 180 A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDEBN. selben erkranken des Nachts unter hohem Fieber, Erbrechen und selbst unter Krämpfen, aber schon nach 12 Stunden ist die Schwere der Erkrankung völlig geschwunden, die Kinder sitzen fieberfrei, spielend im Bette auf, und es erscheinen keinerlei Nachwirkungen der Krankheit. Eine andere Mit- theilung lautet dahin, dass die Kinder unter hohen Tempe- raturen bis 41,6° C. erkranken; indess schwindet das Fieber schon nach 24—48 Stunden unter starkem Schweissausbruch. Die Reconvalescenz ist danach sehr kurz und ungestört, und es bleibt nie jene Mattigkeit und Schwäche zurück, wie bei Er- wachsenen, Im Verlaufe des hohen Fiebers sind nicht selten schwere Fieberdelirien zu beobachten, welche sich indess in der Regel schon am zweiten Tage mit Abfall des Fiebers verlieren. Baden. 2 mal die Mittheilung, dass die Kinder nur leicht erkranken, und die Krankheitsdauer kurz ist. Hessen. 1 mal Mittheilung über leichten Verlauf, 1 mal wird auf das Auftreten von complicirender Pneumonie mit tödtlichera Ausgange bei einem Neugeborenen aus der Frauen- klinik hingewiesen (Giessen). Mecklenburg-Schwerin. 1 mal Hinweis auf leichten Verlauf bei Kindern. B r a u n s c h w e i g. 1 mal Hinweis auf den leichten Ver- lauf, insbesondere bei Säuglingen, Reu ss. Aus Greiz wird 2 mal berichtet, dass die Kinder auffallend leichte Erkrankungsformen zeigten. Die Krankheit setzte wohl mit hohem Fieber ein, verlief während des Fiebers mit starker Mitbetheiligung des Nervensystems, speciell mit Delirien, endete in der Kegel indess rasch und günstig mit dem eintretenden Fieberabfall. Aus Reuss (Schleiz) sind oben in- dess doch Todesfälle gemeldet worden, allerdings bei einer Er- krankungsziffer von 3826, d. i. eine Mortalität von 0,23 °/0. Aus Birkenfeld wird betont, dass die Krankheit in der Regel mit schwereren gastrischen Symptomen, mit Erbrechen, Leibschmerzen und Diarrhöen einsetzte, später gesellten sich Katarrhe der Luftwege hinzu, indess kamen Nachkrankheiten bei Kindern selten, jedenfalls seltener als bei Erwachsenen hinzu. Kann man aus den kurzen Bemerkungen auch kein völlig klares Bild über Auftreten und Verlauf der Er- krankungsformen gewinnen, so geht doch so viel hervor, dass die Affectiou bei Kindern sehr rapid mit hohem Fieber unter Erbrechen und Diarrhoe einsetzt, dass sie, mit Temperaturen bis über 410 verlaufend, schwere cerebrale Mitbetheiligung er- zeugt (Delirien, auch wohl Convulsionen), dass sie indess ebenso rasch und stürmisch, wie sie hereingebrochen ist, zuweilen unter starker Schweissbildung verschwindet. Die Respirationsorgane sind am Process wohl mithetheiligt, indess nicht in besonders hervorragender Weise, wenngleich auch seitens des Respiratious- tractus schwerere Complicationen, wie Pneumonie, eintreten können. — Es wird dies aus den weiteren Berichten über die Complicationen noch deutlicher hervorgehoben. — In der weit- aus grössten Anzahl der Fälle ist als eine ganz allgemeine und über das ganze deutsche Erkrankungsgebiet verbreitete Er- scheinung die rasche und ungestörte Reconvalescenz bei Kindern zu Tage getreten. Hier ist nichts von jener, so vielfach bei Erwachsenen beobachteten allgemeinen Schwäche und lang- dauernden Mattigkeit. Das Auftreten von Recidiven scheint nur vereinzelt sich bemerkbar gemacht zu haben. III. Besondere Mitbetheiligung der einzelnen Organe. Complicationen. lieber die Betheiliguug der einzelnen Organe an dem Krankheitsprocess und über die an denselben zu Tage tretenden Symptome lässt sich aus dem vorliegenden Material Folgendes eruiren. Centralnervensystem, Die Mitleidenschaft des Cen- tralnervensystems trat oft und in schwerer Weise zu Tage. Von 23 Aerzten wird berichtet, dass entweder beim Einsetzen der Krankheit unter hohen Fiebertemperaturen oder im weiteren VerlaufeheftigeKopfschmerzenundConvulsionen auftraten. Erstere werden von älteren Kindern berichtet, während von letzteren vorzugsweise jüngere Kinder betroffen wurden, indess scheinen auch ältere nicht völlig davon verschont geblieben zu sein. An die Krämpfe schlossen sich öfters Delirien an, indess traten letztere auch spontan ohne Krämpfe, augenscheinlich ebenfalls unter dem Einfluss hoher Temperaturen ein. Heber dieselben wird 3 mal berichtet. Convulsionen sowohl wie De- lirien verbanden sich oft mit Erbrechen; da indess ohne ge- nauere Angaben die Trennung nicht durchführbar erscheint, in wie weit das Erbrechen als ein rein gastrisches Symptom auf- trat, soll dasselbe bei der Mitleidenschaft des Gastrointestinal- tractus besonders berücksichtigt werden. 8 mal wird direkt von begleitender Meningitis berichtet, u. z. an zerstreuten Gegenden, so aus Salzhausen (Hannover), aus Schwiebus (Branden- burg), aus Isny (Württemberg), aus Berlin, wo die Erkrankungs- form als Meningitis epidemica aufgefasst wird. Ein Fall aus Berlin, welcher tödtlich endete, wird als Meningitis tuberculosa aufgefasst, ein dritter Fall wird wegen des begleitenden schweren Sopors mit Wahrscheinlichkeit als Meningitis bezeichnet, — aus Westphalen, wo über zwei schwere mit meningitischen Symptomen einhergehende Fälle bei Kindern A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. 181 von 4 und 6 Jahren berichtet wird. Das 6jährige Kind erlag unter den Erscheinungen von Herzlähmung. — Ferner werden folgende bemerkenswerthe Neurosen hervorgehoben, 2 mal das Auftreten von Chorea im Anschluss an Influenza, eins der Kinder hatte früher schon einmal an Chorea gelitten, war in- dess völlig davon wieder hergestellt. Bei einem Mädchen von 10 Jahren (Sachsen) wurden spastische Krämpfe in der rechten Gesichtshälfte und den rechtsseitigen Extremi- täten beobachtet. Bei einem 11jährigen Mädchen wird von einer m o n o p 1 e g i s c h e n Lähmung berichtet, welche den Eindruck einer hysterischen Lähmung machte (Berlin). 2 mal wird Harnverhaltung angegeben, welche den Katheterismus nothwendig machte. Aus dem Königreich Sachsen wird ein Fall von Supraorbitalneuralgie gemeldet, bei einem 13jährigen Knaben beobachtet, ein zweiter Fall von Supra- orbitalneuralgie mit Milztumor einhergehend wird aus Bayern beschrieben. Endlich wird von zwei Fällen von Psychosen Nachricht gegeben. In einem dieser Fälle handelt es sich um einen 15 jährigen Jungen, der plötzlich psychische Verwirrtheit, sehr hastiges Wesen, Pfeifen, Singen, Schimpfen, allerhand verkehrte Aeusserungen zeigte. Bei der Wiederherstellung zeigte sich ein gewisser Zustand von Amnesie, der erst vorüberging, als nach einem nochmaligen Recidiv der Psychose schliesslich völlige Herstellung erfolgte. Der zweite Fall von Psychose stammt aus Bayern und betraf einen 14 jährigen Knaben. Respirationsapparat. Der Respirationsapparat ist ausserordentlich lebhaft an dem Erkrankungsprocess betheiligt, und zwar sind die leichteren bis zu den allerschwersten Erkrankungsformen zur Beobachtung gekommen. Von einfachen Brustschmerzen und den die- selben bei Kindern vertretenden Bauchschmerzen an bis zu den schwersten, von zahlreichen Todesfällen gefolgten Bronchopneu- monieen. Mehrfach wird heftige Rhinitis erwähnt, 1 mal mit Uebergang in Diphtherie. Ebenso wird mehrfach das Auftreten von pseudocroupösemHusten ganz besonders im Anfänge der Erkrankung gemeldet. Von einem Berichterstatter wird die Krankheit um dieser Erscheinung willen mit Masern ver- glichen, die ebenfalls gern mit Heiserkeit und heiserem Bell- husten einsetzen. Häufig wird die Schwere der bronchitischen Erscheinungen betont; zuweilen ist die Bronchitis von sehr heftigen keuchhustenähnlichen Attaquen begleitet gewesen. Die allerhäufigste Erkrankung ist die katarrhalische Pneumonie, welche von den jüngsten bis zu den älteren Altersstufen des Kindesalters bei der Krankheit auftritt; an vielen Orten ist die Pneumonie bei einem relativ sehr grossen Bruchtheil aufgetreten, so wird aus Graudenz berichtet, dass von 6 Kindern 4 an Pneumonieen erkrankten, welche, zuerst unter dem Bilde der Bronchopneumonie einsetzend, später mehr lobären (croupösen) Charakter annahmen. Die Lösung erfolgte sehr langsam, wenngleich sich ein kritischer Abfall bemerkbar machte. Aus Pommern wird von einem 9 jährigen Knaben die Temperatur von 41" C. im Verlaufe der Pneumonie gemeldet mit schweren Delirien, grosser Unruhe und unaufhörlichem Schwatzen und Nachsprechen des Gehörten. Aus dem Königreich Sachsen wird gelegentlich der Erwähnung von beobachteten Pneumo- nieen besonders hervorgehoben, dass vorzugsweise solche Kinder erkrankten, die schon früher an Erkrankungen der Respirations- organe gelitten hatten. Aus Giessen, Mecklenburg-Schwerin werden Todesfälle von Pneumonie erwähnt, aus der Provinz Sachsen wird besonders betont, dass gerade die hartnäckigsten und bösartigsten Pneumonieen bei Kindern zur Beobachtung kamen, ebenso wird aus der Rheinprovinz darauf hingewiesen, dass Pneumonieen sehr zahlreich als Nachkrankheiten etc. im Verlaufe der Influenza auftraten. Unter 12 bei Kindern aus Bayern beobachteten Pneumonieen verlief eine tödtlich. Von zwei anderen Fällen eines anderen Berichterstatters aus Bayern verlief eine Pneumonie mit nachfolgender Pleuritis puru- lenta, eine mit nachfolgender Poliomyelitis. Eine sichere Trennung der katarrhalischen Pneumonie von der fibrinösen Form lässt sich insbesondere bei schon fort- geschrittener Krankheit bei Kindern schwer diagnostisch durch- führen. Bei alledem wird doch mehrfach darauf hingewiesen, dass lobäre, fibrinöse Pneumonieen die Influenza begleiten. So wird aus Schlesien das Auftreten von croupöser Pneumonie mit schweren Symptomen beschrieben; ebenso aus Berlin mit Be- zeichnung des Sitzes der Pneumonieen 1 mal im linken und 2 mal im rechten Oberlappen. — Neben der Pneumonie wird mehrfach Pleuritis erwähnt, auch mit eitrigem Exsudat (wie schon ein Fall angeführt), besonders bemerkenswert!! ist indess ein Fall von doppelseitigem Empyem mit Durchbruch des eitrigen Exsudats durch die Lungen (Berlin) und folgender Genesung, Man erkennt aus diesen immerhin beschränkten Mit- theiluugen doch, dass die Influenza, wiewohl sie im Allge- meinen bei Kindern leichter auftrat als bei Erwachsenen, zu- weilen durch die relativ ausgiebige Mitbetheiligung des Respirationstractus immerhin einen genug ernsten Charakter angenommen hat. Circulationsapparat. Ueber Erscheinungen am Circulationsapparat sind nur zwei Berichte bemerkenswert!!. Aus Reinbach (Rheinprovinz) und aus ßraunschweig werden Fälle von reichlichem Nasen- 182 A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. bluten gemeldet. Aus der Provinz Sachsen ein Fall von Pericarditis bei einem 14jährigen Knaben, welcher vorher an einer scarlatinösen Nephritis gelitten hatte und an Influenza erkrankte; ein zweiter Fall von Pericarditis und Pleuritis bei einem 8jährigen Mädchen, mit nachfolgender Nephritis, wird aus Braunschweig gemeldet. Digestionstractus. Unter den am Digestionstractus auftretenden Symptomen muss zuerst die Angina (Pharyngitis katarrhalis) erwähnt werden, über welche mehrfach Bericht gegeben wird. In Hessen-Nassau scheint die Mitbetheiligung des Pharynx besonders häufig gewesen zu sein, da besonders betont wird, dass diese Affection weit häufiger bei Kindern als bei Er- wachsenen zur Beobachtung kam; indess trat diese Erscheinung nicht vereinzelt auf. So wird aus Wildenfels (Königreich Sachsen) gemeldet, dass starke Pharyngitiden mit Tonsillar- schwellungen und begleitenden Abscedirungen der cervicalen Lymphdrüsen zur Beobachtung gekommen sind. Als eins der gewöhnlichsten Symptome, welches in der Kegel den Ausbruch der Krankheit einleitete, indess auch im Verlaufe derselben vielfach zur Erscheinung kam, wird Erbrechen bezeichnet, daran anknüpfend Anorexie und allgemeine gastrische Symptome, wie belegte Zunge und auch Diarrhöen. Es ist indess oben schon darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Erbrechen nicht immer als ein gastrisches Symptom be- trachtet werden konnte, vielmehr ging es in einigen Fällen mit anderen schweren, vom Nervensystem ausgehenden Symp- tomen einher, so dass es als Begleiterscheinung stattgehabter Hirn- reizung betrachtet werden musste. Da, wo es rein gastrischer Natur war, war es in der Regel von Durchfall begleitet, so wird aus Birkenfeld gemeldet, dass der Beginn der Erkrankung bei Kindern in der Regel sich durch Auftreten von Erbrechen, Leibschmerz und Diarrhoe markirte, erst später traten Symp- tome seitens des Respirationstractus hinzu. Ueber reichliche Diarrhöen liegen aus Schlesien, Bayern und dem Königreich Sachsen Nachrichten vor. Von einzelnen Erscheinungen ist noch das einmal gemeldete Auftreten von Icterus bei einem 8jährigen Kinde zu erwähnen. Es ist dies dasselbe Kind, welches später an Pericarditis, Pleuritis und Nephritis er- krankte und, trotz dieser lebhaften und allgemeinen Betheiligung last sämmtlicher Organe an dem Krankheitsprocess, dennoch einer raschen Heilung entgegen geführt wurde. Einmal wird (aus Berlin) das Auftreten von Hämorrhoidalknoten bei einem 3 jährigen Knaben gemeldet. Endlich wird, wenngleich nur vereinzelt, auf das Erscheinen von Milztumor hingewiesen (Dresden), allerdings vergesellschaftet mit einem täglich, 8 Tage hindurch, jeden Morgen bis 12 Uhr auftretenden Gesichts- erythem, so dass fraglich wird, ob nicht hierbei Malariain- fection eine Rolle spielte, U rogenital System. Den begleitenden Krankheitserscheinungen am Urogenital- apparat bei Kindern ist, wie leider fast immer, auch in der Influenzaepidemie augenscheinlich nicht hinlänglich Aufmerksam- keit geschenkt worden. Es ist dies wohl durch die Schwierig- keit der Beschaffung des Harns von den schwer erkrankten Kindern erklärlich, wenngleich nicht entschuldbar. Nur so dürfte es sich erklären, dass nur einmal von begleitender Nephritis aus der Kheinprovinz eine Meldung vorliegt. Ein Fall von Pyelitis und Cystitis mit Schüttelfrost und Temperaturen von 41,5° C. wird aus der Kheinprovinz gemeldet. Des Falles von Blasenlähmung mit nachfolgender Steigerung der Diurese und häufigem Harndrang (aus Berlin) ist oben schon gelegent- lich der Erkrankung des Nervensystems Erwähnung geschehen. Sinnesorgane. Von Erkrankungen der Ohren, speciell von begleitender Otitis media, liegen zahlreiche Nachrichten vor aus den ver- schiedensten Theilen Deutschlands, so aus Pommern, Schlesien, Hessen-Nassau, Sachsen. — Die Affection verlief nicht immer leicht, vielmehr zeitweilig mit hohem Fieber und selbst mit schweren meningitisähnlichen Symptomen (Schlesien). Mehr- fach war die Mitbetheiligung der Pharynxorgane so stark, dass es zur Schwellung und Abscedirung der submaxillaren Lymph- drüsen kam. Bei einem 8 jährigen Kinde (in Pommern) bildete sich nebenbei ein sehr tief gehender Abscess an der Wange, welcher nach der Incision noch nach 6 Wochen nicht zur Heilung gekommen war. Aus Hessen-Nassau wird ausserdem eine Entzündung des Thränennasenganges bei einem 10jährigen Mädchen gemeldet (Kappeln). Haut. — Exantheme. Sehr zahlreiche Meldungen liegen über die die Erkrankung begleitenden eigenartigen Exantheme vor, abgesehen von dem Yerhältniss der Influenza zu den acuten exanthematischen Krankheitsprocessen Kar iSoxrjv von welchen weiterhin die Rede sein wird. Die exanthematischen Erscheinungen, welche die Erkrankung begleiteten, waren sehr mannnigfacher Natur. In wie weit diese Exantheme durch die reichliche Verabreichung von Medicamenten, speziell von Antipyrin verursacht waren, lässt sich freilich nicht ermessen. Allerdings darf nicht uner- wähnt bleiben, dass aus Berlin 3 Fälle von scharlachähnlichem A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. 183 Exanthem bei 3 Geschwistern gemeldet werden, welches 12 Tage nach Influenza auftrat, nach 6 tägigem weiterem fieberhaftem Verlauf ohne Desquamation verschwand und wobei ausdrück- lich die Anwendung von Antipyrin in Abrede gestellt wird. In diesen Fällen scheint es sich allerdings um eine nachträg- liche echte Scarlatinaerkrankung gehandelt zu haben, da der Zeitraum zwischen der Influenzaerkrankung und dem Anftreten des Exanthems so gross ist, dass ein Zusammenhang zwischen beiden mehr als fraglich erscheint. Das die Influenza begleitende Exanthem wird vielfach als scharlachähnlich geschildert; dasselbe wurde in Ostpreussen, Brandenburg, Bayern, Hannover, Braunschweig, Baden beob- achtet, und zwar nicht selten, so dass in der Kegel von einem und demselben Arzte über mehrere Beobachtungen Nachricht ge- geben wird. Bei 2 Kindern (Hessen-Nassau) wird das Exan- them geschildert als eine Ausschlagsform, welche am Halse entschieden scharlachähnlichen Charakter hatte, während im Munde und am übrigen Körper mehr der masernartige, flecken- hafte Typus des Exanthems zur Erscheinung kam. Das Exan- them stand 3 Tage und verschwand ohne Desquamation zu verursachen. Dem gegenüber wird aus Baden die Beobachtung eines scharlachähnlichen Exanthems bei 5 Kindern verzeichnet, wo eine nachträgliche Desquamation sich bemerklich machte. — lieber nachfolgende Erkrankungen der Nieren wird nicht berichtet. Vielfach kommen auch masernähnliche Exan- theme zur Beobachtung, so in Ostpreussen, Hessen-Nassau, Bayern, Mecklenburg-Schwerin, — Das Exanthem stand nur kurze Zeit, 1—2 Tage hindurch, und verschwand alsdann spur- los, so in Ostpreussen, Hessen-Nassau. Dasselbe befiel Gesicht und Extremitäten und folgte entweder der Influenza oder trat einige Tage nach dem Einsetzen der Allgemeinsymptome auf (Sachsenburg in Mecklenburg-Schwerin). 2 mal wird von Erythemen berichtet, darunter der oben schon erwähnte Fall von periodisch auftretendera Gesichtsery- them mit Milztumor bei einem 6—7 Jahre alten Kinde (König- reich Sachsen), und Imal ein als Ery thema nodosum bezeich- netes Exanthem (ohne weitere genauere Schilderung desselben). 2 mal wurden aus Bayern roseolaähnliche Exantheme •erwähnt (Eltmann und Otterting). In Braunschweig (Harzburg) wurde bei einem 5jährigen Kinde im Anschlüsse an Influenza Urticaria beobachtet; dasselbe 1 mal in Posen bei einem 4jährigen Knaben. Andere Erkrauknngsformen. Von vereinzelten besonderen Erkrankungsformen, welche die Influenza begleiteten oder derselben nachfolgten, sind noch folgende zu erwähnen. Eine starke Schwellung sämmtlicherLymphdrüsen hei einem 3jährigen Mädchen, ohne dass das Blut leukaemische Ver- änderungen zeigte (Frankfurt a. M.). Dem Arzte selbst war die Anomalie so befremdlich, dass er die Frage aufwirft, ob dieselbe zur Influenza gehört oder nicht ? Die Beobachtung erscheint so vereinzelt, dass man die Frage im Allgemeinen verneinen kann, wiewohl die Wahrscheinlichkeit, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen der Aflection und der vorausgegangenen Influenza in dem vorliegenden Falle bestanden habe, nicht ohne Weiteres ahzuweisen ist. Aus der Kheinprovinz (Kastellaun) wird ein Fall von Periostitis purulenta, bei Influenza entstanden, gemeldet. IV. Yerhältniss der Influenza zu anderen epidemischen Krankheitsformen. Interessant, wenngleich vielfach einander widersprechend, sind die Berichte über das Yerhältniss der Inflnenzaepidemie zu anderen epidemischen Krankheitsformen. Diphtherie. Aus der Provinz Sachsen und dem König- reich Sachsen wird gemeldet, dass die Diphtherie während der Influenzaepidemie verschwand, nachträglich indess heftiger auf- trat. Die gleiche Meldung aus Westphalen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Bayern. Dem gegenüber wird aus Württemberg berichtet, dass die die Influenza begleitende Khinitis bei 14 Personen, 11 Kin- dern und 3 Erwachsenen diphtherisch wurde, und 4 Kinder der Diphtherie erlagen. Eine zweite Meldung aus Württemberg lautet dahin, dass Diphtherie und Croup und Typhus gleich- zeitig mit Influenza herrschten. Eine Nachricht aus Branden- burg meldet, dass Diphtherie gleichzeitig mit Influenza in einem Dorfe herrschte. Aus ßeuss wird berichtet, dass keine andere iufectiöse Krankheit mit Ausnahme der Diphtherie während der Influenza herrschte. Scharlach. Aus Pommern liegen 3 Meldungen vor, eine dahin gehend, dass der Scharlach während der lu- fluenzaepidemie verschwand, später stärker auftrat; zwei andere Meldungen bezeichneten das Auftreten der Influenza gegenüber dem Scharlach als völlig ohne Einfluss. In Brandenburg herrschte Scharlach ebenfalls gleichzeitig mit Influenza; das gleiche wird aus Schlesien gemeldet. Im Königreich Sachsen schien wiederum Scharlach während der Influenzaepidemie ver- schwunden, während in Birkenfeld Scharlach neben Influenza herrschte. Masern. Aus Schlesien, Birkenfeld und Westphalen wird berichtet, dass Masern neben Influenza herrschten. In Westphalen sogar mit sehr schwerem Verlauf. 184 A. BAGINSKY, BEOBACHTUNGEN BEI KINDERN. Keuchhusten. Eine Meldung aus Bayern lautet dahin, dass schwere Keuchhustenattaquen neben Influenza vorkamen, eine andere spricht dagegen von Nachlass des Keuchhustens in einem beobachteten Falle. Aus Westpreussen und Schlesien wird berichtet, dass zahlreiche Fälle von Keuchhusten nach Aufhören der Influenzaepidemie auftraten, während solche Avährend der Epidemie nicht vorkamen. Parotitis. In einem Dorfe in Brandenburg herrschte Parotitis gleichzeitig mit Influenza. Ueberblickt man das Ganze, so ergiebt sich, dass die In- fluenza keine der genannten infectiösen Krankheitsformen zu verdrängen vermag, dass sie indess anscheinend zu Morbillen und Tussis convulsiva in engeren Beziehungen zu stehen scheint. Völlig unbeeinflusst bleiben durch dieselbe Diphtherie, Schar- lach und Parotitis. Y. Todesfälle und Todesursachen. Maassgebende statistische Erhebungen lassen sich aus den vorliegenden Berichten nicht extrahiren, da im Ganzen über- haupt selten über Todesfälle berichtet wird. Aus Württemberg sind 4 Todesfälle durch complicirende Diphtherie gemeldet. Ein Todesfall aus Hannover, welcher nur durch Influenza ohne Complicationen bedingt wurde. Aus Westphalen werden zwei Todesfälle gemeldet, einer durch chronische Bronchopneumonie, ein anderer durch Meningitis mit folgender Herzlähmung, Zwei Todesfälle in Berlin sind ebenfalls durch Meningitis bedingt gewesen. Aus Leipzig wird über einen Todesfall durch Broncho- pneumonie berichtet, aus derselben Ursache ein Todesfall aus Giessen (Hessen), ebenso aus Rostock (Mecklenburg-Schwerin). 9 Todesfälle, 3 Schulkinder und 6 ältere Kinder, werden aus Reuss gemeldet. Als die hauptsächlichste Todesursache er- scheint sonach, sofern nicht andere epidemische Einflüsse (wie Diphtherie) mit einwirken, die complicirende Pneumonie. YI. Therapie. Nach den vorliegenden Berichten lässt sich über die Therapie insofern eruiren, als in der Regel ganz allgemein ohne besondere Rücksichtnahme auf das Kindesalter von der Therapie gesprochen wird. Empfohlen wurde speciell für Kin- der (Westphalen) die Anwendung von Antipyrin, Chinin und resolvirende Arzneien, dabei Bettruhe. Antipyrin soll im Stande sein, die Attaque zu coupiren. Aus der Rheinprovinz (Wesel) wird für Kinder die Anwendung von Cocain empfohlen. 2 iW« Beobachtung-en in (Gefängnissen. Von Geh. SanitätsratR Dr. A. Baer in Berlin. Bei der Besprechung einer in Gefängnissen epidemisch auf- tretenden Krankheit handelt es sich ganz besonders darum, zu ermitteln, ob das Auftreten und der Verlauf der Krankheit sich hier anders gestalten als in der freien Bevölkerung, ob die einzelnen Krankheitserscheinungen event, der gesummte Krank- heitscharakter hier Besonderheiten darbietet, welche als specifische Abweichungen anzusehen sind. Der Gesundheitszu- stand der Gefangenen ist, wie die Erfahrung lehrt, an sich im Allgemeinen ein minderwerthiger und von sehr geringer Wider- standskraft gegen alle Krankheitseinflüsse; diese wird durch die Einwirkung des Gefangenschaftslebens noch in einem hohen Grade vermindert und beeinträchtigt. Die Abgeschlossenheit von der Aussenwelt und von dem Verkehr mit der freien Bevölkerung erschweren allerdings das Auftreten epidemischer Krankheiten nicht unbeträchtlich, und machen dieses bisweilen in der That unmöglich. Ist dieses jedoch erfolgt, so kann man erwarten, dass die Krankheit sich in intensiverWeise ausbreitet, und das um so mehr, je ungünstiger die hygienischen und örtlichen Raumverhältnisse in der Anstalt sind. Die andauernd gleich- artige Lebensweise der Gefangenen, bei einer relativ nur geringen Verschiedenheit in den Lebensaltern, lassen eine gewisse Gleich- artigkeit im Verlaufe der Krankheit voraussetzen. Die Um- stände , welchen die Gefangenen unterworfen sind, sind so eigen geartet, dass es vielfaches Interesse bietet, den Verlauf einer Epidemie zu untersuchen, namentlich dann, wenn die Gelegenheit vorhanden ist, sie mit der in der freien Bevölke- rung zu vergleichen. Von diesem Gesichtspunkte aus wollen wir das durch die Sammelforschung eingegangene Material über die Influenzaepidemie in den Gefangenen- und Strafanstalten im Jahre 1889/90 prüfen. Das zugegangene Material erstreckt sich auf 42 Anstalten, auf 24 Strafanstalten (Zuchthäuser) und 18 Gefangenenhäuser. Von diesen entfallen 37 auf Preussen, 2 auf Sachsen, 2 auf Bayern, 1 auf Elsass-Lothringen. Wie in der freien Bevölkerung, fällt die Zeit der Epidemie auch hier auf Ende Dezember 1889 bis Mitte Februar 1890. Ihre Andauer wird sehr verschieden angegeben. In den aller- meisten Anstalten dauerte sie 4—5 Wochen; in einzelnen viel kürzer; knapp 14 Tage (Graudenz, Glückstadt), 3 Wochen (Sagan, Plötzensee), nur in einzelnen wenigen dauerte sie länger, an 3 Monate (Rawitsch), 10 Wochen (Wehlheiden). Bei einer Keihe von Anstalten wird ausdrücklich hervorgehohen, dass die Epidemie in der umgebenden freien Bevölkerung bereits einige Zeit geherrscht habe, bevor sie in der Anstalt ausgebrochen. So berichtet Dr. Wiener (Cottbus), dass dieselbe in der Stadt etwa eine Woche früher, am 20. Dec., begonnen hatte, während dies in der Anstalt erst am 30. Dec. geschehen ist. In gleicherweise berichtet Dr. W e b e r (Sagan), dass, obgleich in der Stadt seit dem 24. Dec, vereinzelte und seit dem 28. sehr viele Krankheitsfälle vorgekommen, obgleich die Gefangenen täglich in freier Luft arbeiteten, sie dennoch bis zum 7. Jan. verschont geblieben waren. Auch aus der Anstalt Cleve heisst es: Die Erkrankung in der Arrestanstalt trat auf, als sie in der Stadt Cleve den Höhepunkt bereits überschritten. Aehnliche Beobachtungen wurden auch aus anderen Anstalten, insbesondere solchen mit Einzelhaft (Freiburg i. ß., Plötzensee) gemacht. Dagegen bemerkt Dr. Marcard (Celle), dass die Erkrankung der Sträflinge mit der Erkrankung der freien Be- völkerung des Ortes zusammengefallen sei, und dass sie auf einen Schlag beendet war. Die Zahl der von der Krankheit heimgesuchten Gefangenen wird in den einzelnen Anstalten verschieden angegeben. In der Mehrzahl der Fälle beträgt sie 25—30 °/0 der täglichen Durchschnittszahl der Gefangenen; so 25°/0 in Gollnow, Ziegenheim, Delitsch, Gollnow, Untersuchungsgefängniss Berlin; 27°/0 Cottbus; 28°/0 Halle; 25—30°/0 Waldheim, Wehlheiden; 33°/0 Pr. Holland, flauer; 40°/o in St. Georgen, Lingen; 46°/0 in Diez; 50°/0 in Beuthen; — in anderen Anstalten ist aber auch die Zahl der Erkrankten eine erheblich geringere: so 2,2 °/0 in Graudenz, Ratibor; 7,5°/0 in Fordon; 10 °/0 in Rendsburg, Sonnenburg, Insterburg; 11—12°/0 in Hannover, Plötzensee; 13°/0 in Naugard; 17°/0 in Sagan. 186 A. BAER, BEOBACHTUNGEN IN GEFÄNGNISSEN. Aus den Berichten scheint hervorzugehen, dass in den Zuchthäusern, auch in den sehr stark belegten grossen An- stalten, die Zahl der Erkrankungen eine geringere gewesen ist, als in den theilweise ebenso grossen Gefangeneuanstalten. Ob das damit Zusammenhänge dass bei jenen die Abgeschlossenheit der Gefangenen eine grössere, und dass die örtliche Lage der Anstalten meist fernab von den grossen Verkehrsstrassen von Einfluss ist, bleibe dahingestellt. Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass das Beamten- personal in einem höheren Grade von der Krankheit heimgesucht war als die Gefängnissinsassen. ln der Strafanstalt Halle a/S. (Dr. Strube) erkrankten 28% der Gefangenen, gegen 75°/0 der Beamten; in Celle (Dr. Marcard) 1/3 der Strafanstaltsaufseher und ca, 1/5 der Gefangenen; in Luckau (Dr. Winkler) waren unter den Gefangenen nur vereinzelte Fälle vorgekommen, da- gegen 30°/0 unter dem Aufsichtspersonal. Aehnliches berichtet Dr. Chalybäus aus dem Arresthause Dresden. Die meisten der Beobachter erklären dieses Verhalten dadurch, dass die Beamten einen schweren Dienst haben, und sich mehr im Freien bewegen als die Gefangenen. Es ist nicht zu ersehen, ob in den Gefängnissen für Weiber weniger Erkrankungsfälle vorgekommen sind als in denen für Männer. In mehreren jener Anstalten findet sich allerdings eine sehr geringe Morbidität verzeichnet, so Strelitz 10°/o, Sagan 17°/0, Fordon 7,5°/0. „ln dieser letzten Anstalt, meint Dr. Neufeld, sei ein schwerer Fall von Influenza überhaupt gar nicht vorgekommen. . . . Diese verhältnissmässig sehr geringe Einwirkung des Influenzagifts sei hauptsächlich dem beständigen Aufenthalte der weiblichen Gefangenen in gleich- massiger Temperatur, dem Schutze derselben gegen plötzlichen Temperaturwechsel, wie sie jede dauernde Beschäftigung im Freien mit sich bringen würde, u. s. w. zu verdanken.“ Ebenso erklärt Dr. v. Foll er von dem Weiber-Gefängniss in Berlin, dass er nur einen einzigen Fall von Influenza bei den Ge- fangenen gesehen habe. Andererseits sind auch Weiber-Anstalten mit recht ansehnlicher Erkrankungshäufigkeit angegeben, so Delitsch mit 25 °/0, Gefängniss Dresden 30 °/0, Gefängniss Jauer 33%. Leber die Altersklassen der von der Influenza vorzugs- weise befallenen Gefangenen ist insofern kein Schluss zu ziehen, als jene in den Gefangenen- und Strafanstalten zu ungleich vertheilt sind, weil die Lebensalter von 20—40 Jahren vor- wiegend an der Criminalität betheiligt sind. Es sind im Yer- hältniss nur sehr wenige Verbrecher in den vorgerückten und in den jugendlichen Altersklassen in den Anstalten vorhanden. In dem Gefängniss für jugendliche Verbrecher in der Anstalt Plötzensee waren von 131 Personen zwischen 12—18 Jahren, wie ich versichern kann, nur 3 an Influenza erkrankt, d. i. 2,27 °/0, während in derselben Anstalt unter den erwachsenen Gefangenen in Gemeinschaftshaft 11,67 °/0, und unter denen in Isolirhaft 14,04°/0 erkrankt waren. Etwas Aehnliches findet sich, wie wir später sehen werden, in der belgischen Anstalt St. Hubert. Ein besonderer Einfluss der Beschäftigungsart wird unter den Gefangenen nicht beobachtet. In den Männeranstalteu mit verschiedenen Erkrankungsziffern wird vielfach angegeben, dass die Gefangenen sämmtlich mit schweren Arbeiten beschäftigt waren. Dagegen bemerkt Dr. Wiener (Graudenz), dass vor- zugsweise Bürsten- und Schuhmacher ergriffen wurden, und aus Ostrowo wird mitgetheilt, dass unter den mit Cigarrenarbeiten beschäftigten Gefangenen, welche sich stetig im Tabakstaub aufhielten, keine Erkrankungen vorgekommen sind. Die Krankheitserscheinungen waren nach übereinstimmen- den Berichten ganz dieselben wie bei der freien Bevölkerung; es waren dieselben Symtome von Seiten des Nervensystems, des Respirations- und des Digestionsapparates. Verhältniss- mässig häufig scheinen jedoch hier Neuralgieen aufgetreten zu sein, lutercostalneuralgie, Neuralgie desQuiutus; einmal werden Wadenkrämpfe (Dr. Fröhlich-Jauer) und auch allgemeine Krämpfe (Dr. Berr-Laufen) erwähnt. Noch häufiger wurden Hautausschläge beobachtet, Friesei-, masernähnliche Exantheme, Herpes, Urticaria, Erytheme. Die Influenza war nur in 10 Anstalten, wie ausdrücklich bemerkt wird, ohne jede Complication. Die häufigste Compli- cation war die mit Pneumonie allein oder mit Pleura-Pneumonie, und zwar in 23 Anstalten; die nächst häufigste ist die mit Otitis in 8 Anstalten. Diese wird in 3 Fällen unter 151 Er- krankungen in Bautzen (Dr. Zum-San de), 5 mal unter 54 im Arresthause Dresden, 2 mal in Plötzensee beobachtet. Als weitere Complicationen sind zu nennen Gelenkrheumatismus, Meningitis (Halle), Kopfweh, Erysipel bei chronischen Fuss- geschwüren (Rawitsch), theilweise Lähmung (Dr. deBeauclair- Diez), Anaesthesie der Unterextremitäten (Dr. Gossmaun- St. Georgen), Parotitis, (Dr. F a r n e - Danzig) Lungenblutung, (Dr. Moebius-Waldheim) Abort und Haemorrhagie. Dr. Stein- bach-Sonnenburg sah von alten Unterschenkelgeschwüren in 2 Fällen und in einem Falle von einer Fingerverletzung ausgehend eine Zellgewebsentzündung bei der Influenza. Alle 3 Fälle verliefen äusserst schwer, jedoch schliesslich mit günstigem Ausgang. Die Pneumonie war in 16 Anstalten im Anschlüsse an Influenza überhaupt nicht beobachtet worden, in 26 hingegen in sehr verschiedener Heftigkeit. In einzelnen Anstalten war sie abnorm häufig aufgetreten, in 5 °/0 der Erkrankungsfälle je- doch nicht mit bösartigem Yerlaufe in Ziegenhain (Dr. Merkel); A. BAER, BEOBACHTUNGEN IN GEFÄNGNISSEN. 187 fast die Hälfte der Fälle war mit Pneumonie complicirt in Kawitsch, und in Laufen 15 mal mit 2tödtlichem Ausgang. Sie wird als katarrhalische Pneumonie beobachtet (Ratibor) oder auch als croupöse, lobuläre (Danzig, Görlitz etc.). Ihr Verlauf wird als kritischer mit gutartigem Verlaufe angeführt (4 mal in Cottbus, Gollnow, 3 mal in Siegburg), aber auch ohne Krisis und atypisch (Rendsburg, Plötzensee, Celle), als sehr bösartig schwer (Dr. Gr aeb sch-Breslau, Dr, An dree-Wehl- heiden, Dr. Mayrhofer -Görlitz, Dr. Beso 11-Delitsch), als asthenisch in 6 Fällen (Dr. Steinbach-Sonnenburg). In einem Falle nahm die Pneumonie den Ausgang in Gangrän (Dr. Barghard-Hannover). In 11 Anstalten war gar kein Recidiv der Influenza be- obachtet worden, in anderen nur vereinzelt, so 3—8 mal in 10 Anstalten; 6% der Erkrankungsfälle recidivirten in Cottbus, 15 °/0 in Waldheim. Unter 129 Erkrankungen recidivirten 12 in Wartenburg (Dr. Nehbel), unter 159:19 in Lingen, unter 196:29 in Halle a/S. Die Reconvalescenz war in vielen Anstalten, wie die Er- mittelungen ergaben, eine sehr leichte und schnelle. Dies geht schon daraus hervor, dass sehr viele Kranke gar nicht im Lazareth, sondern ambulatorisch behandelt wurden (Wald- heim, Görlitz, Münster, Dresden. St. Georgen). Indessen wird doch von den meisten Anstalten angegeben, dass sich eine sehr grosse Hinfälligkeit gezeigt, dass bei jungen Leuten die Reconvalescenz eine schnelle, bei älteren dagegen eine sehr protrahirte gewesen, dass sie besonders sich auffallend in die Länge gezogen in allen den Fällen, in denen die Influenza irgendwie complicirt gewesen. Von 12 Anstalten wird sie als eine sehr langsame, ungünstige besonders hervorgehoben; die Kranken haben noch lange das Gefühl grosser Mattigkeit, lang andauernde Schwäche, auch ausgesprochene nervöse Stö- rungen, bisweilen heftige Neuralgieen (Ischias) zurückbehalten. Dr. de Beauclair-Diez führt an, dass zu Ende der Epidemie ganz besonders öfters nervöse Störungen, Schwäche der unteren Extremitäten und Gefühllosigkeit aufgetreten sei; Dr. Möbius hat Mattigkeit der Glieder und besonders der Flexoren des Unterschenkels beobachtet. Dr. Nehbel -Wartenburg bemerkt, dass «wegen der häufigen schweren Complicationen, der Nach- haltigkeit der Folgen der Charakter der Influenza als bösartig bezeichnet werden müsse.“ Ein nachtheiliger Einfluss auf bereits bestehende Krank- heiten wurde in 17 Anstalten nicht beobachtet; in anderen wird dieser Einfluss als ein verhältnissmässig geringer ange- geben. Als äusserst nachtheilig wird sie jedoch von sehr vielen Seiten bezeichnet bei bestehender Herzkrankheit und bei vorhandener Phthisis. Auch andere Lungenkrankheiten (Emphysem, Bronchialkatarrh) wurden durch die Influenza sehr ungünstig beeinflusst, und in gleicher Weise jede bereits bestehende Altersschwäche. Von einzelnen Beobachtern wird jedoch angegeben, dass auch Phthisiskranke die Influenza recht gut Überstunden haben. In 25 Anstalten ist nicht ein Einziger von den Erkrankten gestorben. In 5 Anstalten betrug die Mortalität bis l°/0 der Erkrankten, in 6 andern 1—2 °/0, in 2 war sie 2—3 °/0 und in einer 5°/0- Als Todesursache wird in den meisten Fällen die Pneu- monie angeführt (in 8 Anstalten), die Herzlähmung bei alten Leuten mit Marasmus (5 Anstalten), dann auch Lungenblutung, Lungenoedem, Lungenlähmung, Leber-, Nieren-Entzündung, Meningitis cerebro-spinalis in einzelnen Fällen. Unter den Behandlungsmethoden nimmt auch hier die Antipyrese die erste Stelle ein (Antifebrin, Antipyrin, Chinin in grossen Dosen), von Anderen wurde symptomatisch verfahren (Expectorantia, sch weisstreibende Mittel, auch Pilocarpin in einem Falle). Von Einzelnen wird namentlich Calomel im Beginn der Krankheit gerühmt; es schien den Verlauf der Krankheit sehr günstig zu beeinflussen. (Mayrhofer- Görlitz, Moebius-Waldheim.) Bei den eigenartigen Verhältnissen des Gefängnissregimens liegt die Erwartung nahe, vielleicht hier einen zuverlässigen Beweis für die contagiöse oder nichtcontagiöse Natur der Influenza zu finden. Indessen zeigen auch die Ansichten der Gefängnissärzte über diesen Punkt wenig Uebereinstimmung. Von den eingegangenen 43 Berichten enthalten sich 9 hierüber jeder Meinung, 15 halten die Influenza für contagiös, und 19 für nicht contagiös. Es empfiehlt sich, die hauptsächlichsten Beweisgründe der Einen wie der Anderen anzuführen. Aus der Verbreitung der Influenza im Zuchthause zu Halle a/S., meint Dr. Strübe, geht die Contagiosität mit Sicherheit hervor. Der erste der Sträflinge, welcher erkrankte, war der Thorwächter, welcher das Eingangsthor zur Anstalt zu reinigen hatte. Erst nach 4 Tagen kam der nächste Fall vor auf derselben Station, wo dieser Kalfactor gewohnt hatte; es folgen nun erst noch 2 Erkrankungen, bis am 8. Tage nach dem ersten Fall auch auf anderen Stationen Eikrankungsfälle vorkamen. Von anderen Anstaltsärzten wird besonders die Thatsache als Beweis für den contagiösen Cha- rakter angesehen, dass in den Gefängnissen mehrfach die Epidemie erst dann ausgebrochen sei, nachdem sie schon einige Zeit in der Umgebung geherrscht habe, dass in anderen Fällen vorher das Beamtenpersonal erkrankt, und erst später die Gefangenen befallen wurden. (Dr. Liebert -Sagan, Fröhlich- Jauer.) Aber andererseits wird auch von den Anhängern der 188 A. BAER, BEOBACHTUNGEN IN GEFÄNGNISSEN. Contagiosität bemerkt, dass die Erkrankung der Sträflinge mit der Erkrankung der freien Bevölkerung des Ortes zusammenfiel, und dass sie auch auf einen Schlag beendet war. (Dr. M a r c a r d- Celle.) Dieses plötzliche, jähe Aufhören neuer Erkrankungen spricht nach unserem Dafürhalten mehr für die mias- matische Einwirkung als für das contagiöse Moment, und jenes Verhalten ist mehrfach beobachtet worden ganz so wie das schubartige erstmalige Auftreten vieler Krankheits- fälle. In diesem Sinne äussert sich auch Dr. Gossmann- St. Georgen. „So schnell wie die Influenza“, meint er, „ver- breitet sich keine contagiöse Krankheit. Dann sind am 14. Januar auf einmal 58 Erkrankte in’s Lazareth zugegangen, und zwar aus allen möglichen Lokalen, sogar aus den Jsolir- zellen, und dabei hatten wir am 12. den ersten Influenzafall. Bei einem contagiösen Charakter der Influenza wären zuerst nicht so viel auf einmal, und dann wären jedenfalls die ersten in demselben Lokale erkrankt. Auch erlischt eine contagiöse /Krankheit nicht so auf einmal wie die Influenza.“ Aus diesem Grunde hält Dr. Berr-Laufen die Krankheit für miasmatisch inticirend und alle individuell Disponirten ergreifend. Eine grössere Reihe von Gefängnissärzten sind von der prophylaktischen Wirksamkeit der Isolirung und dementsprechend auch von der der Einzelhaft so sehr überzeugt, dass sie die Verbreitung einer epidemischen Krankheit, und demnach auch der Influenza, in einem Isolirgefängnisse aufderaWege der Contagiosi- tät, d. i. der üebertragung von Person auf Person, für ausgeschlossen halten. So sucht Dr. Geismar-Kolmar i. E. die Nicht- Contagiosität schon darin, dass er die Erkrankten nicht isoliren konnte, und die Krankheit sich trotzdem nicht verbreitete. Umgekehrt bemerkt Dr. Graetzer-Gross-Strelitz: In der Anstalt konnte direkte Ansteckung nicht stattfinden, da die Ge- fangenen isolirt sind. Ebenso meint Dr. B u r g h a r d - Hannover: Die Gefangenen sind isolirt, Contagiosität ist nicht anzunehmen gewesen. Das Auftreten und die Verbreitung der Influenza im Straf- gefängnisse Plötzeusee lassen mich, sowie den zweiten Arzt an dieser Anstalt Dr. Pfleger glauben, dass diese Krankheit nicht contagiös ist. Diese Anstalt besteht, wie aus der bei gegebenen Tabelle ersichtlich (vgl. Tab. A), aus drei räumlich weit von einander getrennten Abtheilungen, aus dem sog. I. und II. Gefäng- niss mit Gemeinschaftshaft, aus dem sog. III. Gefängniss mit strenger Isolirhaft, und aus dem Gefängniss für jugendliche Verbrecher ebenfalls mit Einzelhaft. In der Gemeiuschaftshaft waren bei einer täglichen Durchschnittsbelegung von 1070 Mann 127 an der Influenza erkrankt = 11,67 °/0, in der Einzelhaft für Erwachsene bei durchschnittlich 385 Gefangenen 40, d. i. 14,0 °/0, und bei den jugendlichen unter 131 Gefangenen nur 3 = 2,27"/(t. Wäre die Krankheit contagiös, so müsste die Zahl der Erkrankten nach aller Erfahrung doch in der Gemein- schaftshaft grösser sein als in der Einzelhaft, da die Be- dingungen für die üebertragung des Krankheitsvirus dort ungleich günstiger sind. Die Erkrankungsfälle traten in der Gemeinschaftshaft plötzlich und schubartig auf. Ara 14. Dezember traten zuerst 2 Fälle auf, am 16. 15, am 19. 12, am 20. 13, am 21. 19, am 23. 10 und am 27. 19. — In der Einzelhaft waren die Fälle in den ersten Tagen vom 18.—24. De- zember nur sehr vereinzelt, am 31. hingegen 10, am 2. Januar 6, und am 6. 7 Fälle, aber niemals auf einem und demselben Zelleuflügel concentrirt, sondern überall vereinzelt und getrennt. Eine Ansteckung durch das Beamtenpersonal ist ausgeschlossen, da bei ihnen und in ihren Familien die Krankheit sehr häufig erst später aufgetreten ist als bei den Gefangenen. Auch in dieser grossen Anstalt hörte die Epidemie am 9. Januar plötz- lich mit einem Male auf, als wäre die Krankheitsursache fortgefegt. Ganz im Gegensatz zu dieser Ansicht beweist Prof. Kirn aus der Yerbreitungsart der Influenza in der Centralgefangenen- anstalt zu Freiburg i. ß. die contagiöse Natur dieser Krank- heit. In jener Anstalt wurden 318 Gefangene in Einzelhaft, 80 Gefangene wegen Gebrechlichkeit, vorgerückten Alters und anderer Gebrechen in 2 grossen Sälen in Gemeinschaftshaft gehalten, und ausserdem waren 16 Kranke auf dem Lazareth verpflegt. Von den ersteren wurden 96 == 30 °/0, von den zweiten 40 = 50 %, und von den dritten 8 -= 50°/,, von der Influenza befallen. Die Epidemie hatte am 6. Tage (7. Januar) ihre Höhe erreicht mit 15 neuen Krankheitsfällen und war alsdann 4 Tage lang auf dieser verblieben (8. Januar 14, 9. 20, 10. 14), Bei der Verbreitung durch ein Miasma, meint Kirn, wäre ein gehäuftes Auftreten in ganzen Zellen- quartieren, in ganzen Flügeln oder Stockwerken beobachtet worden, hier war aber die Vertheilung der Erkrankung eine sehr ungleichmässige. Von einer Reihe von 16—17 Zellen war nur eine geringe Erkrankung, eine andere dagegen hatte 11. Hier kann die individuelle Empfänglichkeit allein nicht ausreichen, sondern ein äusserer Einfluss, und zwar die per- sönliche Berührung mehr oder weniger innerer Art. Auch in der Gemeinschaftshaft sind zuerst nur Einzelne, später hin- gegen Gruppen von Individuen befallen. Wäre ein in der Luft suspendirter miasmatischer Stoff die Ursache, dann hätten alle empfänglichen Personen gleichmässig befallen werden müssen, hier war dagegen durch die persönliche Üebertragung von einem Tage auf den andern fortschleppend die Erkrankung der empfänglichen Individuen aufgetreten. — Die Isolirung in den Zellen, erklärt er weiter, ist keine, absolute; Aufseher, A. BAER, BEOBACHTUNGEN IN GEFÄNGNISSEN. 189 Beamte vermitteln den Betrieb, und in diesem Umstande muss die Quelle der Ansteckung gesucht und gelunden werden. — Von den 33 Beamten waren nicht weniger als 22 = 70 °/0 eine Beute der Seuche. „Diese Zahlen, meint Kirn 4), beweisen mit mathematischer Sicherheit, dass die Gefahr der Erkrankung an Influenza in gleichem Verhältniss abnimmt, als ein Indivi- duum von der Aussenwelt abgeschlossen lebt; sie beweisen somit zweifellos, dass sich die Seuche durch direkte Ansteckung, durch ein Contagium verbreite.“ Wir haben aus unseren Beobachtungen hinsichtlich der Verbreitung der Influenza in den Gefängnissen, besonders in der Gemeinschafts- und in der Einzelhaft, in keiner Weise die Ueberzeugung von der Contagiosität gewonnen, sind vielmehr der Ansicht, dass die Massenerkrankung und die Infection nach Art eines miasmatischen Agens geschieht; vielleicht dass, wie auch Dr. Farre-Danzig bemerkt, in einzelnen Fällen die Uebertragung resp. die Vermittelung des Krankheitsstoffes von Person auf Person geschieht. Auch das Auftreten der Influ- enza in den Kasernen hat die Nicht-Contagiosität derselben erwiesen. „Die Grippe,“ heisst es in dem auf einer genauen Enquete beruhenden Urtheil des Armee - Berichts,2) „ist eine specifische Infectionskrankheit. . . . Wenngleich die Beob- achtungen einzelner Aerzte in besonderen wenigen Fällen für eine Uebertragung von Person zu Person angesprochen werden können, so darf doch nach dem allgemeinen Auftreten als Regel angenommen werden, dass die Influenza nicht den übertragbaren (contagiösen) Krankheiten zuzurechnen ist; ihre Ursache ist jedenfalls wohl eine ektogene, d. h. ausserhalb des menschlichen Organismus sich entwickelnde.“ Die Armee- Verwaltung ist von dieser Ansicht so sehr überführt, dass sie davon Abstand nimmt, eine Trennung der Kranken von den Gesunden anzuordnen. „Die Desinfection der Kleider und Sachen, der Bettwäsche u. s. w. der Erkrankten und ihrer Zimmer, heisst es dort, hat vielfach nicht verhütet, dass in der Nähe der erkrankt Gewesenen und auf den desinficirten Stuben Neu- erkrankungen vorgekommen sind.“ Im Anschluss an obige Ermittelungen aus den für die Sammelforschung eingegangenen Berichten wollen wir der Vollständigkeit und des Vergleiches wegen noch einzelne That- sachen aus anderen Beobachtungskreisen, so weit sie Gefäng- nisse betreffen, andeutungsweise anführen. Aus dem amtlichen Bericht3) über die Grippen-Epidemie in Belgien geht hervor, dass in dem Zellengefängniss Löwen (Louvain) bei 550 Gefangenen 112 Fälle von Grippeerkrankungen vorgekommen sind, in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Februar. Die Gefangenen sind hier streng isolirt, haben mit der Aussen- welt gar keine Communication und kommen nur auf ihren Spazierhöfen mit der freien Luft in Berührung. Nicht Einer von Allen ist, wie Dr. von Roechoudt berichtet, in’s Lazareth gekommen. — In dem Gefängniss für Jugendliche in St. Hubert sind unter 63 Personen unter 14 Jahren nur 8, und unter 197 von 14 — 20 Jahren 42 erkrankt. Es wird besonders bemerkt, dass immer gleichzeitig eine grosse Anzahl Erkrankungen vorge- kommen sind, wie es hauptsächlich bei epidemisch auftretenden infectiösen Krankheiten geschieht. — Im Gefängniss zu Namur waren von 400 Gefangenen 80 erkrankt. Der Bericht hebt hervor,4) dass das Contagium wahrscheinlich scheint; dass die Gefangenen selbst oft verschont blieben, während die Beamten der Gefangenenanstalten, welche mit der Aussenwelt Beziehungen haben, sehr beträchtlich heimgesucht wurden. An einer früheren Stelle5) heisst es, dass die meisten Aerzte, welche das Con- tagium als gewiss annahmen, den unmittelbaren Contact nicht für unbedingt nothwendig halten, für sie reicht schon die atmosphärische Luft als Träger des inlicirenden Elements bei der Ausbreitung der Krankheit hin. In einem Bericht über die Wirkung der Einzelhaft in dem Zellengefängniss Mazas in Paris theilt Dr. ßeauvais6) mit, dass, obschon die Grippe in Paris seit Anfang Dezember un- gemein verbreitet war, sie in Mazas doch erst in der 2, Hälfte des Dezembers auftrat, und das bei einer sehr fluctuirenden, meist aus Yagabunden und Untersuchungsgefangenen bestehen- den Gefängnissbevölkerung. Von 1269 Gefangenen sind nur 40 und meist leicht erkrankt, während von den 68 Beamten 27 zum Theil sehr schwer befallen wurden. Diese auffallende Differenz erklärt Beauvais dadurch, dass die Aufseher mit der Aussenwelt viel in Berührung und auch der Erkältung leicht ausgesetzt seien, während die Gefangenen durch die vollständige Isolirung geschützt sind. — In dem Zellengefängnisse LaRoquette sind von 300 Gefangenen 50 erkrankt, von diesen waren II Kalfactoren, die also nicht anhaltend isolirt sind, und noch andere 11, die bereits krank in die Anstalt eingeliefert sind. Bei einem Aufseher trat die Grippe auf, nachdem er in der Nacht vorher bei dem Transport eines Influenzakranken behilflich gewesen. Hier liegt nach Beauvais der Beweis einer wirk- lichen Ansteckung der Grippe vor. 1) lieber die Contagiosität der Influenza. Aerztliche Mittheilungen aus und für Baden. Karlsruhe 1890. S. 50 ff. 2) Armee-Bericht über Vorkommen von Grippe, Berlin 1890. 3) Ministre de PAgriculture etc. Enquete sur PEpidemie de Grippe en Belgique, qui a regne en 1889—1890. Bruxelles 1890. 4) ibid. S. 48, 5) ibid. S. 24. 6) Rapport etc. sur l’application et les effets du regime cellulaire ä Mazas etc. Bulletin de la societe generale des Prisons. Paris 1890. P. 545 ff. A. RA ER. BEOBACHTUNGEN IN GEFÄNGNISSEN Tab. A. (Zu Seite 7.) Erkrankungen in dem Straigefangniss Plötzensee. Datum I. und II. Gefängniss (Gemeinschaftshaft) III. Gefängniss (strenge Einzelhaft) Gefängniss für Jugendliche (strenge Einzelhaft) Total Erkrankte in °/o täglicher Bestand Es er- krankt sind be- handelt täglicher Bestand Es er- krankt sind be- handelt täglicher Bestand Es er- krankt sind be- handelt täglicher Bestand Es er- krankt sind be- handelt Dez. 1889 15. 1107 2 2 292 — — 137 — 1536 2 2 0,13 16. 1106 15 17 287 — — 134 — — 1527 15 17 0,98 17. 1097 5 22 286 — — 134 — — 1517 5 22 0,32 18. 1089 3 17 286 1 1 135 — — 1510 4 18 0,26 19. 1085 12 21 289 — 1 132 — — 1506 12 22 0,80 20. 1082 13 29 288 1 1 132 — — 1502 14 30 0,93 21. 1079 19 36 288 — 1 131 — — 1498 19 37 1,27 22. 1070 5 31 286 — 1 131 — — 1487 5 32 0,34 23. 1065 10 19 285 1 2 131 — — 1481 11 21 0,74 24. 1065 3 11 285 3 5 131 1 1 1481 7 17 0,47 25. 1062 2 9 285 — 5 131 — 1 1478 2 15 0,14 26. 1059 2 6 285 — 5 131 — 1 1475 2 12 0,14 27. 1059 19 21 284 2 3 131 1 1 1474 22 25 1,49 28. 1068 7 20 285 — 3 130 — 1 1483 7 24 0,47 29. 1064 — 20 284 — 3 130 — 1 1478 — 24 — 30. 1059 — 14 282 10 11 130 — — 1471 10 25 0,68 31. 1061 2 11 283 3 14 132 — — 1476 5 25 0,34 Jan. 1890 1. 1063 1 11 282 — 14 132 — — 1477 1 25 0,07 2. 1058 3 13 282 6 15 131 — — 1471 9 28 0,61 3. 1064 1 12 283 3 14 133 — — 1480 4 26 0,27 4. 1065 — 7 283 — 14 132 — — 1480 — 21 — 5. 1062 — 4 284 — 14 134 — — 1480 — 18 — 6. 1059 — 2 287 7 13 134 — — 1480 7 15 0,47 7. 1065 — 2 287 2 12 133 — — 1485 2 14 0,13 8. 1066 — 2 288 — 12 133 — — 1487 — 14 — 9. 1064 1 3 291 1 11 132 — — 1487 2 14 0,07 10. 1066 — 3 289 — 8 134 1 1 1489 1 12 — 11. — — 3 — — 8 — — 1 1486 — 12 — 12. — — 2 — — 8 — — 1 1483 — 11 — 13. — — 2 — — 5 — — 1 1476 — 8 — 14. — — 2 — — 5 — — 1 1485 — 8 — 15. — — 1 — — 5 — — 1 1483 — 7 — 16. — — 1 — — 5 — — 1 1493 — 7 — 17. — — 1 — — 2 — — — 1492 — 3 — 18. — — 1 — — 2 — — — 1491 — 3 — 19. — — 1 — — 1 — — — 1487 — 2 — 20. — — 1 — — — — — — 1482 — 1 — 21. — — 1 — — — — — — 1494 — 1 — 22. — — 1 — — — — — — 1493 — 1 — 23. — — 1 — — — — — — 1488 — 1 — Summa . . 125 - 1 40 ! - 1 3 - 168 - — I. und II. Gefängniss: täglicher Durchschnittsbestand 1070; erkrankt 125 = 11,67 %. III. ii 1 ii 11 285; '1 40 = 14,04 %. Gefängniss für Jugendliche: ii v 11 131; 11 3 = 2,27 %. Total: ,, ii 11 1486 ; 11 168 = 11,29 %. Tafeln nebst Erklärungen Inhaltsangabe der Tafeln l-XVI. Tafel I. Graphische Darstellung des Auftretens der Influenzapandemie in allen Erdtheilen in 16 verschiedenen Zeitabschnitten von Mai 1889 bis October 1890. Allgemeine Uebersicht der örtlichen Verbreitung. Tafel II. Graphische Darstellung des Auftretens der Influenzapaudemie in den Hauptstädten Europas in 10 ver- schiedenen Zeitabschnitten von October 1889 bis Juli 1890. Tafel III. Graphische Darstellung der Influenzaerkrankungen in den grösseren Orten des Deutschen Deiches in 8 ver- schiedenen Zeitabschnitten nach der Zeit ihres Auftretens. Tafel IT. Graphische Darstellung der Influenzaerkrankungen in den grösseren Orten des Deutschen Reiches in 8 ver- schiedenen Zeitabschnitten nach der Häufigkeit des Aultretens. Tafel T. Graphische Darstellung der Influenzaerkrankungen in den grösseren Orten des Deutschen Reiches in 8 ver- schiedenen Zeitabschnitten betreffend Erlöschen der Pandemie. Tafel VI Ho. I. Auf tausend Zählkarten haben Rheinland, Westfalen und Schlesien die wenigsten, die süddeutschen Staaten die meisten Mit- und Nachkrankheiten der Influenza zu verzeichnen. Unter Zugrundelegung der B e v ö 1 k er un gs - Ziffer entfällt jedoch der grösste Procentsatz der Complicationen und Eolgezustände auf die Länder, in welchen Mittelgebirge vorherrschen (Königreich Sachsen, Thüringen, Provinz Hessen mit Waldeck, Grossherzogthura Hessen, Bayerische Pfalz, Lothringen), der geringste auf die Küstenländer der Ostsee (Ostpreussen, Westpreussen, Pommern, Mecklenburg). Tafel TU No. II. Bezüglich der Folgekrankheiten der Athmungswerkzeuge ergiebt die Berechnung auf tausend Zählkarten und tausend Einwohner eine gleich grösste Häufigkeit in den Ländern mit vorwiegendem Mittelgebirge (König- reich Sachsen, Thüringen etc.). Die obere und untere Tafel weisen überhaupt grössere üebereinstimmung auf. Tafel TIII No. Ha. Dies kann man auch von den das Häufigkeitsverhältniss der Brustfellentzündung zur Anschauung bringenden Zeichnungen sagen. Tafel IX No. III. Bemerkenswerth ist, dass in der unteren Zeichnung die niedersächsische Tiefebene mit der Nordseeküste, in der oberen die süddeutschen Staaten obenanstehen, während sonst volle üebereinstimmung herrscht. 194 ERKLÄRUNGEN DER TAFELN. Tafel X No. IV. Für die complicativen Ohrerkrankungen gestaltet sich das Häufigkeitsverhältniss pro Mille der Zählkarten so, dass die süddeutschen Staaten den ersten, die niedersächsische Tiefebene mit der Nordseeküste den letzten Platz einnehmen. Anders liegt das Verhältniss pro Mille der Bevölkerung. Hier stehen die Staaten mit Mittelgebirgen (Königreich Sachsen, Thüringen etc.) an der Spitze, die Provinzen der Ostseeküste am Ende. Tafel XI No. V. Die mitteldeutschen Staaten scheinen auch von Blutungen am meisten heimgesucht zu sein. Tafel XII No. VI. Während mit Bezug auf die consecutiven Herz- und Gefässkrankheiten ein Vergleich der einzelnen Länder- gruppen nach den Zahlen der Zählkarten noch erhebliche Unterschiede erkennen lässt, fällt bei der Berechnung pro Mille der Einwohner ein Unterschied fast fort. Tafel XIII No. YII. Die Zeichnungen verrathen unter sich grosse Aehnlichkeit, Am zahlreichsten waren Störungen der Ver- dauungsorgane offenbar im Norden des Keichs. Tafel XIV No. VIII. In den mitteldeutschen Staaten, in Brandenburg, Posen, Sachsen, Süddeutschland kamen die meisten Fälle von acutem Gelenkrheumatismus nach Influenza vor, die wenigsten in den Ostseeprovinzen, Tafel XV No. IX. Beide Zeichnungen gleichen sich vollkommen. Augenerkrankungen folgten der epidemischen Grippe am häufigsten im Süden, am seltensten im Nordosten des lieichs. Tafel XVI No. X. Der Süden und die Mitte Deutschlands fallen auch durch die Häufigkeit der consecutiven Nierenaffectionen auf. GRAPHISCHEDARSTELLONG INFLUENZA - ERKRANKUNGEN in den grösseren Orten des Deutschen Reiches betreffend Erlösdien der Pandemie in 8 verschiedenen Zeitabschnitten. Z Pi rTi eix-Erkl ärimg... Erloschen 1889 irrt November Ir 15. f \ vaaU_ 16.30. *» » » Dezerttber Ir 15. 3 * „ . 16:31 ♦ - Januar Iris. 5 16:31 6 n » Februar Ir 15. 7 , „ * 16. -28. 3 - » Marz Ir 15. ■* 16:31. *o BhotoUtA-. u. Steindruck n E.Ri/farth &C° Berlini. Verlag von J.F Berg mann , Wiesbaden . SamrneLtbrschung über die Mjßf™» -Sandern* LJ. 1889/90. GRAPHISCHEDARSTELLUNG INFLUENZA - ERKRANKUNGEN in den grösseren Orten des Deutschen Reiches nach der Häufigkeit des Auftretens in 8 verschiedenen Zeitabschnitten. Z e i cK en - Er kl ä n m g. Die Erkrankungen waren am häufigsten. 1889 int November 1.~15. i v >• » 18. 30. * » >> Dezember 1-15. 16.-31. * l 1890 ” JcLTVLUVr 1.15. 5 » r, 18.31. * ” ” Februar 1.-15. 7 16. 28. • - März 1.-13. J naait . . . 16.31.101 Verlag von J. FBerg Tnaiuv, fH'esbat/m. Sa/n/nelibrschi/ng über die -Pandemie üd. 1889/50. Phnfoli/A. ic. Steindruck n ff. Ri/Yhrth S- C° Berlin. GRAPHISCHE DARSTELLUNG INFLUENZA - ERKRANKUNGEN in den grösseren Orten des Deutschen Reiches nach der Zeitihres Auftretens in 8 verschiedenen Zeitabschnitten. Z eichen-Erki ärund. Die Erkrankungen sind aufgetreien 1889 im November 1,-15. / i. * - 16.-30. 2 » » Dezember 1.-15. 3 » " " 16. 31. y 1890 ” JcLTULCUT 1.-15. 5 « » " 16.-31. 6 » ” Februar 1.-15. 7 x » " 16.-28. 8 - » März 1.-15. 9\ vacat. 16. 31. io\ Verlag von J.FBergmann, PViesrbaden. SammeLfbrschung übet' die ■Pandemie i. J. 1888/80. Fhotolit/c. ic. Steindruck a ff. Bi/farth & Ci, Berlin. GRAPHISCHE DARSTELLUNG DES AUFTRETENS DER INFLUENZA-PANDEMIE in. allen Erdtheilen. in ° vcp s cb i e de neu Zeitabscbn hun von Mai 1889 bis October 1890. Allgemeine Uebensicht den örtlichen Verbreitung. Zeicben-ErMärimn. Q — Mai his c. September Oktober November 7-15 16-30 Dezember /-15 „ 16-31 , Februar Würz April Mai - Juni Juli-August Aug ust Septbr, Oktober > 1890 Januar 1~15 „ 16-31 1890 Zeitlich unbestimmbar Verlag von. 1. F. Dergmarvre, Wiesbaden. PhetoTith u-.Steindruck irHKitfarih & C-, Berlin. Sanvmelförschujig über die JnJaejiza -Pandemie i.J. 1S89/9Ü. GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLICATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. I. ALLGEMEINE ÜBERSICHT der s äxnmtlicJi en Complicationeii (ausser Pneumonie). Pro mille der Zählkarten. I. ALLGEMEINE ÜBERSICHT der sämmtlidieii Complicaiionea (ausser Pneumonie). Promille der Bevölkerung. ieriaff vorvZ.Z!JSe/ymaTtn, Wiesbaden Sammel/hj’scfucng üAen die ZnZbcenza. -ZoTtdemie ü d /SSS/ffO. Tod TZ. Photnlith. ic. Steindruck v: JZ. HiffhriA & C° Derlüv GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLICATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. H. KRANKHEITEN DER RESPIRATIONSORGANE (ausserTneumonie). Pro mille der Zählkarten. n. KRANKHEITEN DER RESPIRATIONSORGANE (ausser?nemo me). Pro mille der Bevölkerung. Verlag rrrvZ.ZJiagTncm/L, Wiesöaden Samjnel/arschunq zcker die Zrvfltienjsa- -Jkatderrde t- dl 7SSS- SO • Tazvzr. Zhotolith. Ui Steindruck k Stii/fortA & C° Jierlia, GRAPHISCHE D AR STELLUNG DER COMPLI CATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. II* PLEURITIS. Pro mille der Zählkarten. II* PLEURITIS. Promille der Bevölkerung. Vcsiiuj von / F Be/y rnu/fu. Wiesbaden. Sarmrvef/br&o/utng übe** die JriTheruia. -ToTidemie i, d. 7S99- 90. Ted m. 1‘hotrdith u. Steindruck v.dT. RiJfariA & C° Berlin GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLICATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. m. NERVENKRANKHEITEN. Pro mille der Zählkarten. m. MRVEMMNKHEITEN. Pro mille der Bevölkerung. I erlag vori TE Bergmann, Wiesbaden zlSar* e/z& -Tzznzlsmze i/» */• 7SSS/SO • Ta/ zr. J’hololith. u. Steindruck elf. Ri/farth &C° JJerlvv. GRAPHISCHE DARSTELLUNG- DER C0MPL1 CATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. IV. OHRENKRANKHEITEN. Pro mille der Zählkarten. IV. OHRENKRANKHEITEN. Pro mille der Bevölkerung. Verlag rorvJ EBergmann, Wiesbaden Sarrunelfbivfchung über eüe TiT/urjcxa -JPamlemie ö- */• 7SSS/90. Ta/! X. Phololuh u. Steindruck v.JT. BifYhrtJi &C° Jterlin.. GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLICATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. V. BLUTUNGEN. Pro mille der Zählkarten. V. BLUTUNGEN. Pro mille der Bevölkerung. Icrlcuj/ votvT. FJienfnuani, Wiesbaden ScuiTjrteZ/oT’&cfuejng zlbei* dir* Jri/Yicesiita. Pajridejjtte-1". d. /SSS\ 90- Ta/.'ÄL. Photohtiv. u. Siemdruek k ff. RüfartA &C° Berlin GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLJCATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. VI. HERZ-«. GEFÄSS- KRANKHEITEN. Pro mille der Zählkarten. VI. HERZ-u. GEFÄSS- KRANKHEITEN. Pro mille der Bevölkerung. leriag -oorvT.J!Jienpnumji, TPiesbaden. — Sammel/brecbzcng über die dn/Tuenzcc-J’andemze i. d. /Stid. 90. 2a£M. J’hotoÜt/i u. Steindruck v. S. Bi/thrtk &C° ßerlirv. GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLICATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. VH. KRANKHEITEN DER VERDAÜÜNGSORGANE Pro mille der Zählkarten. vn. KRANKHEITEN DER VERDAÜÜNGSORGANE Promille der Bevölkerung. Ics’/tu/ 'oorvT.P!Merfffn/znjt, Wie&Zuiden SammelfoT’Sc/ticng z’/Aer <&> /nffucjisr-a -Pazulemiß i. J889/90. Ta£ JW. P/iotnliih il. SteindrurA- v:JT. TU/YdrfA & C° Jierh’n GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER COMPLICATIONEN DER INFLUENZA ( ausser Pneumonie ) innerhalb des Deutschen Reiches. ~.v vm. POLYARTHRITIS. Pro mille der Zählkarten. vm. P01YARTHRITIS. Promille der Bevölkerung. Verlag rcmT.F.’JJergTruom, Wiesbaden S'ctmme2/brsc/iung über die Tnfhtenxa. -Fandemie v.