OFFICE OF The Murray Hill Publishing Co., N:. 129 East 23th Street. New York,.- 188 /-W ~ ~&U - Jtf.Jt /NY. _*CS _ '/.te ©eiuoljnljeiten ber SUiämter unb grauen — $te Urfacfyen unb 5Berl)ütung ber &'ranlf)eiten — unfere gefcf)ledjt= Itcfjeit 23e$ieljungen unb foctaleö 2eben; unb ©efuitöer 9tafdjeit=$erftaiti), erläuternb Urfadfen, SSerptung unb Teilung cponifcher Sranlljeiten — ®ie natürlichen gegen» fettigen SSejUljungen ber Scanner unb grauenj©efeHfchaft — ßiebe — Gp — Gtternftanb — u. f. re., u. f. re. von Dr. EDWARD B. FOOTE. »« 3wcil)unbevt Sttuftratj^i MURRAY HILL VERLAGS-HANDLUM, 129 East 28th St., Neu) York City. 1882. Hntered according to Act of Congress, in the ycar 1970, By EDWARD B FOOTE, M. D., ln the Clerk’B Office of tho District Court of tho United States lor th« Southern District of New York. Ue6er jcfct für bcn Sßetfafjer. nad) bcm Don A. Loebkll. Trow’s pRINtlNO AND BoOKBINÖtNG CO* Vorwort „©efunber Sflenfchenberfianb" toirb, toie it eine SNifchuttg bon Unberftänblichleit uub Slltertbum befifct. 2Xiebicinifcf>e SEBerfe jinb gewöhnlich eine ber- fijiebenartige unbeftimmter 3been unb unauSfprech- lieber VJörter, in benen bie tobten ©praßen het'b°rragenb gebraucht werben, lebenbe ©egenfianbe ju behandeln. Nccbtgläubigfeit in ber VJiebtcin befteht barin, in ben gebahnten ©elcifcn ber acScuIaptfcbcn Vorfahren $u Wanbein, unb mit 33erac£)tung auf Sille ju bliefen, welche anbere Söege einfcblagen. $ortfd)ritt wirb in Sltlem als möglich be- dachtet, ausgenommen in ber äftebicht; aber in biefer 2Biffenfchaft Welche, wie Sille einräumen, fßlafe utr Verbe.fferung hat, wirb jebem mebiciniichen (Sntbecfer ber Xitel „Quacf falber" gegeben. $u entwurzeln unb ©uteS ju fchaffen, foOte baS erfte unb höchste ©treben jebeS bernünftigen SöefenS fein. welcher für bie förderliche Vcrbotlfommnung feiner Nace mitwirft, bie Sflen- fdjen berftänbig, gefunb unb glücflid> ju machen, wirb in feiner eige- nen ©eele bie wohlthucitbe 3ener wieberfpiegeht feljen, benen er ein Söerfjeug beS SBohltbunS War. SNeine Slbficht, biefeS SBerf ju beröffentlichen, ift, einem Vebürf- niffe ju genügen, welches lange epiftirte, b. h- ein mebichtifcheS Söerf ju fchreiben, Welches bie erften Urfachen fowobl wie Xhatfacben unb fchlie§li*e folgen, in ftreng populärer ©pracf>e fchilbert, zugleich ber- ftänblicö bem einfachen Sanbmanne wie bem gebilbeteren ©tubenten eines SDachflübcbenS; unb trenn ich f° glüdflich bin, baS auf bem Xitelblatt gegebene Verfprechen ju erfüllen, fo habe ich ju biel Ver- trauen jum Verftanbe ber üftaffen unb ber ©elehrfamfeit beS borur- thcilöfreien ©ebilbeten, um zu glauben, ba§ baS Vuch mit Nichtach- tung unb ©leichgültigfeit aufgenommen Werben fönnte. Viele Theo- rien, Weldje biefe Vlätter enthalten, finb ficherlidj neu unb entgegen- IV 35 o rm ort. gefegt bem beS altberfömmlid)cn, aber eS folgt barauS nicht, baß fle unrid)tig ober unmerth ber ©rloägung beS bhilofobhifdjcn unb bbifio* Iegifd)en gorfdbevS ftnb. ©ie finb begrünbet burd) forgfältige Se* obadjtung, Serfudie unb auSgebebnte mcbicinifche unb rnenn bie Söabrbeit ber £heorien Oon rem ©rfclge ber bcurth>cilt merben fattn, fo bcfifjcn biefelben untoiberleglid) ©rfinblichleit foroohl als Originalität, renn lebenbige ÜDenlmäler ber Hunft unb beS (Sr* folgeS beS SerfafjcrS tourben unb toerben täglich fcon Slranlenlagcrn auS allen £l)etlen rer Sereinigten ©taaten gefchaffen. SBenn biefe Semerfungcn fid) anljbren, fo hoffe ich bicfelbe ©ntfd)ul* bigung als crfolgreidjer Slrgt ju erhalten, bie bem fiegreidben ©ol* baten ju S£hc‘l *oirb. 3)er fiegreidje Krieger ift bekanntermaßen brahlerifcb; ift eS nicht ebenfo ebrenooll unb erhebenb, Sebcn gu retten als 3U jerftören ? 2Benn ein ÜRann fich rühmen barf, baß er bunbert erfdhlagen, !ann ein anberer fid) nicht ebenfo rühmen, ber taS Sehen £aufenber gerettet? 3d) berlange baffelbc Sorrechtmie ber ©olbat, benn toenn mebicinifd)e ©harletanS fid) an jeber ©traßenedfe auSf)o« faunen, fo ift cS nid)t recht für ben erfolgreidien Slrjt, fdbamhaft ju* riidjubleiben. SßaS ich ftbreibe, foU in 2lufrid)tigleit mit bem ehr* liehen Seftreben, aufjuflären unb ber 2Renfdhheit toohl ju thun, ge* fchrieben fein. Hitler borftcljenber Anleitung gab ber Serfaffer ein tttebtji- nifcheS 2ßerf unter bcm £itel heraus: „SRebical (Sornmon ©enfe", ein Sud) non 300 ©eiten unb ctmaS toeniger tote 100 ttonen. 3llö jenes Sud) jucrft fein CSrfdjeinett madbte, fd)üt* leiten toorfid)ttge ihre unb toeiffagten bem Serfaffer hecuniäreit §el)lfchlag unb ärjtlidje (Sntchrung. SBie bei jo Dielen anderen ‘ißrobbcten, erfüllten fid) aud) ihre SBeiffagungen nicht, unb ber ertoartete SDiärthrcr fäh fid) toott neuen unb ftets mel)* renbett Patienten umgeben. 2£äbrcnb bem dntgegenfehen beS Solls» UriheilS, nad) meiner erften Verausgabe befugte nucf> einer ber ältcftcn unb berühmten ©eifilidhen 92em 9)orfS mit bem auSgetyrod)enen Ser* fajje, mir feine ßufvicbenljeit mit bem SCßerle ju bezeugen; ba er in feiner Sugeub ftubirt batte, fo mar mir feine Hnetlcnnung boj)j)elt toertb. ©r „fDiebical ©ommon ©enfe'' für eine er* frtfcfKmbe Sereicbcrung ber mebijittifdien Literatur unb hoffte, baß eS meitc Scrbreitung fänbe. ©rleiditert atbmete ich auf, benn bie auSbrucfSboÜe ©eftalt, bte toohlmoflenben ©efichtSjüge, bie gebilbeten SS 0 r m 0 r t. V Sftanicren unb erbcbcnbe ©cgcnmart bed crften fftiditerd gab feinen ermuntcrnben Sorten bie fsarbe ttnb bett Sludbrucf bet SDfacht, imb id} füllte, als menn bad llrtl>eit bcr 9J?enfd;en fd)oit gefällt märe; biefed ©cfühl mürbe auch nicht getäufdjt, beim ald bad Bud) fid> bcr* breitete, tarnen täglich Briefe mie bie ©timmjettel am Sahltage, nur für bie Belehrung bantenb, meldie ich in einer, bem Botte ber= ftänblichen (Sprache gegeben. (Sine Auflage non 250,000 Biicber jcugen bafiir, eine Stuflage, melshe ir>cl>£ oon feinem anbern mebijini* fd>en Serfe in irgenb einem 2ar.be crjielt mürbe. Sährcnb biefe Büdicr ben bieten 2efern maren, fo haben jene ben Berfa ff er in bieten ©acfyen aufgeftärt. ätfeine Eorrejponbenj mit bem Bütte erreichte oft tjunbert Briefe per Sag unb bie per fönhehen Erfahrungen unb Bcobaditungcn, meldie mir bon ben bieten Eorrefponbentcn mitgetbeitt mürben, haben mid) meiter in ben 0tanb gefegt, neue Sbcen ju faffen unb noch mehr jener phifiologifdiett Belehrungen geben ju fönnen, bie jur ©efunbheit unb ©lüdfcligfeit ber nöthig finb. Sn biefer Studgabe mar ed mein ßicl, Slntmort auf beinahe alle bie fragen ju geben, bie mir in ben lebten jmölf Sahnen geftellt mürben, unb biejenigen Stfittcl für inbibibueüe unb fociale Reformen ju befürmorten, mclcbe fittlid} unb förperlief) mohtthuenb mirfen. Snbem ich meine Pflichten in tiefer Dichtung erfüllte, tonnte ich nicht ein Bud) für ben fjSutstijd) fdjrcHen. Ed ift aber auch fön Sßert, bad in einen berftedten SBinfel gefteüt ju merben braucht. Ed fcheint mir, baff bie Bibliothet fein unmiirbiger bafür ift. Sie meit bie Samitieubäupter baffclfce unter ben jüngeren SJiitgliebern circuliren laffen meEcn, muß ihnen felbft über* laffen bleiben; hätten einfichtdbotle Eltern meine Erfahrung, fo mür= ben fie biefed Bud) in bie £)änbe aller hinter geben, i«cld.c fähig ftnb, fich für badfetbe 311 intcrcffiren, mit anbern Sorten, fie mürben fid) feine SKühc geben, cd bor Stinbcrn jeglichen Stltcrd 31t batergen, beim nur Siejcnigen fühlen fidj baboit angejogen, bie cd bcrfichen, unb Sitte, mcldje biefen ©rab bed Beruhend nid)t erhalten in biefem fünfte leicht irrtljümlid)e unb fdjäblidje Sfenntniffe turd) unlautere unb berberbltdje Sege, menn auch, nnt bied 311 bet hüten, bicl 2)iühe angemanbt mirb. Sied ift eine Shatfache, mcldje burd) audgebehnten Briefmccbfel mit jungen Leuten fid} bem Bcrfaffer bar* geboten hat, unb mürbe bie ernftefte Slufmerffamfeit ber Eltern unb Bormünber ermeefen, menn fie bie Erfahrungen bed Berfaffcrd be* fäfjcn. Sch habe genug Befdimerben bon jungen Leuten beiber ©e* fdjlecbter erljatten, um biefe Blätter audjufüücn, unb biete bcrfelben zögern nidit, ihre Ettern graufamer Bernadjläffigung 31t jeiben, baf? biefetben ihnen folche mefentliche Belehrung 31tviiefhielten. S'd) bin VI ® o r m o r t. SBater unb ich rttd>t@ in bicfcm 93uriebe*, tra§ icf> bor meinen Äinbern ju bcrheimlid)cn trünfd)e. (Siner ber gcnügenbften 33ebceifc, baff ich ben rechten äßeg in bieier £)inficht ihnen gegenüber »erfolgt, liegt in ber Sl;atfad)c, baß fie (ich mir in allen pbtyfiologU fd)en fragen, trcldje fie intcreffiren, bertraucnöboU nähern unb mei* nen 9?ath in ben belicatcftcn Gingen ihrer förpcrlkhen Drganifation einholen. SRir fdteint, baff bie§ fo ift, tric eS fein fotlte, unb trenn bie Grltern lieh nicht in folch’ bertrautem Umgänge mit ben $inbern betregen tonnen, fo trirb ed befto mehr nothtrenbig, baff irgenb ein töud), ireldjeS foldie bem ftinbe angentefien enthält, in feinen Bereich gebrad;t trerbe. Sollte biefc§ SBert für nicht ßaffenb erachtet trerben, fo fönnen bicllcidjt anbere biefen ßtred erfüll len, obgleid) ich Streifte, baff ein anbereö ÜBcrf gefunben trerben tarnt, tro bie iöejiehungen jcglidjcr Drgaite bcS StyftemS 3U einnnber ge* treuer bargeftellt finb. gür ben Grrlrachfenen enthält' biefeö 2£crt Slenrttniffe, ohne tein 9JJann unb teine grau fein foHte, trenn btcfelben burd) einen berhältniffmäffig fo ticinen erreidjt trerben tonnen. Sollten bie phitofobhtfehen golgerungen unb focialen An* fidlen beö SSerfafferö bon ben Meinungen Anbcrer abtneteben, fo bleiben bemtoch bie trerthbollcn Shatfachen, auf treidle fte gegrünbet finb, unb ber £efcr mag biefelben gebrauchen, um folcbe Meinungen unb Anregungen §u untcrftü£en, melche er für ben öffentlichen 23e* barf halten mag. Aüe8 unb geglichen, •— bamit bie gamtlie toeiferunb glüdlichcr trerbe. <*. 83. ftootc. 3 » & n I t. iPetf. äraulljett, bereit llrfatfjcn, SBcrljütuttg unb Gut. ©inleitenbcS <£at»tel. «nb beten glrfadjen. ©eite ttnfer Sßlanet 25 ©eine Saft menfdplicpen SJeibcnS 25 UnjercS SöoplfetnS unb ©lüdcS fürepter* . lidjer ©törer 25 Pt« girfadjen ber <£rie £pcifc», wefdje wir effen. äßieSpeijen in ßnod)en,SJiubtelnu. f. w. berwanbelt werben 52 $ie eigene Wüdjc mancher 25ßlfer 53 Staupenfuppen, gejchmorteb£nnbefIeifd)K. 53 2)taguet)=S3utter jubereitet aub einem gvo» fjen gelben SÖurtn. 54 ßaifer SStapimütan foü bicfelbe probirt haben 54 Sdpoctttefleifd) fdfüblich für bab 23lut— 54 Schweine nicht jur Sklfrung gefchaffeti... 54 235ie©hriftnb jtegebrauste 54 SJtcufdfenjbriugenin ihren eigenenSdjlunb 55 Sd) weine fiub ffroppulöS 55 S cbwcinefleifch ifi wurmig — 56 Ster Stame beb SOSurmeb 56 Sie folgenbiefer Schmarotzer im Sijfteme 56 ©in Vorfchlag, fie tobt ju fodjcn . 57 ©ine neue xbcorte bezüglich ber Trichinen 58 2>v. Slbatn ©lart’b 35ifd)Qcbet bei einer Schweinern atfljcit 60 i£tc ©rünbe, warum Schweine uitgefuub finb 60 .ttranfheiten erzeugt burchSdjmciuefpeifcn 61 »Mtle fjleifchfpeifcn oon 25ielen beebammt. 63 '-fiferbefleifch in töatnburg — ... 63 »Vleifcb ergeugtbet ben SHenfchen Streitluft 63 2)er Äampf zwtfdjen Vegetarianern unb fyleifd)cff cm 04 35te Xheoricbeb SSerfafferb.... 64 Vrofe |jor Vtebig über Stahrungbftoffe... 64 Steute effett »iel jjett 65 Vctragcn hangt »on ber Stahrung ab ... 65 'Dir. ©ergh fdjreibt über |yicifd)fpcifen... 68 Sonagarte unb feine fd)ted)te Sltahtjcit . 68 Stange 3ttnfd)en|eit wäbrenb bcroerfdjiebe» neu'jjtal)tje;ten follten oermieben Werben. 60 Vernünftige Slnfidjtett eineb 3c>tunfls» fchrciberb 69 2Bcitcre Stathfchtage über S iät .. .... 70 2Öiebiel Sjebermanu per 3npr triuft ... 70 SDie ©etränfe Oerfdjiebencr Stationen... 70 Sdjriftfteller unb Stcbucr häufig Säufer. 7i £bee unb ffiaffee 71 2Öann juerft eiugeführt 7) 235ab ber alte 2o»2)u über 2ihec fügte— 72 2t5er 3thee trinfen mag 72 Söer ffiaffee trinfen mag 72 Süie 3ther unb Slaffce berfälfdit Werben .. 73 29ie Serfätfthuugeu bermieben werben fönnen — 74 9)tal,3=S3ier 74 Söcm SStaljgeträufe gut befommeu 74 1 2)ie 25erfäl)d)nngen beb 23icrcb 75 2Öein unb ©rauntweiu .. 75 tmbett bict ©uteb unb toiclllnpeil peftiftet 75 I ®eren Setiebtbett, ber ©runb bafür. 65 Sllfohot, einöift unb ein©rhaltungbmittet 75 2Boblthätig bei ffrophulöfen SOtcufchen .. 76 : 2UfohoU)alttge©etränfefür2Hclefhäblich 77 j 6fH< Sfßarum 7? Vllfoljolfranfheit 77 '•tteräte füllten SSorfidtf ilbett beim 25er» fdjrciben 77 Serfätjdmngen alfoholtialtiger ©etränfe. 78 Säufer werben nicht rM)tig bcijanbelt ... 78 SB)ie tSinfperrert auf einen Säufer Wirft.. 78 ©in leichter äBeo» i>c su befjent 79 SHitd; (0 Unterfcfjieb bei grauen» unb ßuhmild). 8] SBeritjüoIIe SBinfe für DJJütter 81 Verfätfchungen ber SÜtild) 31| ®ie Sllitd) erfranfter $I)iere 81 Steine Sittich nicht 3cbem juträgltd) 82 Suttermild) unb beten SBcrtt) 82 Sßaffer 62 Unreinigfeiten im 235 aff er berurjadfen manchmal 23 iutfranf beiten 82 $ie folgen harten 22affcrS 83 $a§ Sßaffcr ber SBachhotberbeerenfümpfe 84 Sltineratquifieu unb beren SSlerth-. 84 23Jaffcr bergiftet burch 2Utb» unb ©inath» menfd)ftt.'lid;cr ©afe 85 2Baffer in UMeirotireu 83 folgen be§ ©tbwafferb 86 ÜDie befte Siegel im ©ebrnud) beb Sßafferb 8 > Sic ©cfabr, aus Sätzen ju trinfen ... 86 |Hc Jtttmil’pljin'e, in ber wir feüen. UStebicl bleüungen jährlich aufnehmeit. 86 iltlie bie Saft bab SBachbthum berljlflan» 3enfikbert . . 86 j*uft fann einen TOenfdjen beleben ober lobten (fd)affen ober bemühten) 87 SBoraub bie 2uft befteljt ... 87 $ie ©teftricität ber Stuft 87 (Sleftrijdjcr Äufianb troefner Sufi 88 (fleftrifdjer guftanb feudjter Stuft. 88 23ctueije uirterftüfem beb Sletfafjerb Situ ficht 38 Victor,1öugobefdjreibt einen Slequinoctial» Sturm 89 tPbiloU'bhie unbcmerllühcr Slubbünftung 90 Sein SBudh lehrt biefeS — 90 Xrodneb Siöettcr beförberteleftrifdhe S£luä* büttftung 91 ©in allgemein berbreiteter Qrrthum toi» berlegt 92 35ie Stangen helfen bem Silagen 93 Ußarum 'Jßerfonen im Schlafe fdiwerer atl)inctt 93 ©rötere Steigung jur Stranfheit im fd)Ia* fenben alb int wadftnbett ;3uftanbc. 94 :£er ©runb erllärt 94 ' Sftoplfula toicb mit ber Stuft, alb 23er» mittterin, anftedenb 95 'jtrofeifor fyarabab’b ©rfahrung in einem überfüllten Zimmer 95 Steine frifdje Stuft ebenfo notlfWcnbig toie frifd)cb 2Ba|ier.. 93 2Bab sgoracc SSiann über fdjtedjtgelüffcte berichtet 67 2Bte bie Statur bie 2uft reinigt t 7 SdniMicbe irrige ber ©fenlfifce 97 Vrofeffor fgoainan’b Sltetuüng 97 $r. llre’b ©ipcrimente 99 ©eite ©pperimente frangSf ifeper Sßpitofoppen... 99 Sampfpeißung toeniger anftößig.. 99 StidjtS gept über ben altmobijcpcn geuer* peerb 09 ßaminfeuer, baS Sefte moberner SSerbeffe* rungen 99 58eftänbigfeit unreiner 2uft 99 Gm Sßinf für Metallarbeiter 100 SBertftätten fottten täalicp gelüftet toerben 101 ßirdjen, bor unb naep bem ©otteibienfte.. 101 Statpfcplage für Sebermamt 101 5« itfetber, toettfe wir tragen. SaS menfd)lid)e2üefen tritt nadt in bieSBelt 101 Sie alte Same Statur fdjamloS 101 UBie ber arme ©äugling bepanbelt toirb. 101 Sie golgen getoiffer ÄleibungSftüde auf bie ©efunbpcit 102 Sie Mobe pat ba§ ©epirn beS Menfepen berüeft 103 glora Mcgtimfc») laept über bie grauen bet SBarbaren 103 grauen in ber SBarbaxei ladjen über glora Mcglimjep 103 Ser Sloomer Slngug 104 Männer raubten ben grauen bie Hofen.. 104 Männer in Unterröcfen im 15. gahrhun« bert .... 104 SEÖarum lange ßteiber ungefuitb finb . . 104 SiüaS Sr. Igarrrct M. Sluftin fagt 105 Sie ©rfaprungen einer anberen ©d)rift« ftetterin 106 SBemcrfungcn über auBgefepnittcue ßteiber 107 «inbet burep gärtlicptcit töbten 108 Sr. granf Hamilton über bießleibung ber Männer 110 ©etoirtteiluterpcmbenu.Hofenungefunb 110 Stotper glanetl beffer toie toeißer 110 Sie 'ilnjapl unb ber Söcrtp ber 'fSoren. 111 ©ummi unb gegerbte gelle als Kleibung ungefunb 112 ©lantjleber fcpäblicp 112 GineSameim „HomeSournal" beobad)» tet bie güßeber Männer 112 ©etragene ßtcibungSftücte IBermittler bon ßranfpeiten 113 ßteiber au§ ©pobbp gematpt 114 Sumpeninjpeftoren finb nothtoenbig 114 ©inige SReformer empfcplen fttadtpeit 114 Gin foldjeä ©rperiment in 3rlanb 114 ©itten ber ©partancr 115 Siegeln bei ßlcibung ju beobaepten 116 $<ßfeif;tc ßrantpeitsfaamen gefäetin ber ßinbpcit 116 SBomit Sadertocr! gefärbt toirb 117 Söomit cS fdjmadpaft gcmad)t toirb 117 ©(plcdjte ipofition im ©ißen 118 §u jung jur ©cpule gepen 118 arfuß gepen 119 Merf mürbiger SSergif tungSfatt burlp einen ßitotpen 120 Unreipt, mit alten Scuten ju fd)lafctx— 121 yebenSeleftricität bc§ ßinbcS aufgefaugt. 121 ßönia Sabib fannte bie golgen 121 Silte Männer junge Mäbtpen peiratpenb. 122 3 n I) a 11. ©eite ßranfe unb gefunbc ßinber fottten tticpt jufammen f djlafert 122 Öäufiafeit ber ©elbftbeftedung 122 Sie golgen — 123 ■ fitnber fottten gcpörig unterrüptet werben 125 ßopfftepen — 125; ©cpäblicpe golgen babon 125 Smßrcifebrehcn um fd)toinblid)3u toerben 120 Sßie (jefunbe Männer unb grauen ju er* ä'ielcn 120 ,3»djfc(8fc ber »ttb gtraueit. ©ute unb fcplecpte ©craopupcitcn 126 Ser ©ebrauep bc§ SabatS 127 Mobebamenncptnen bie©etoopnpcitcnan 127 ©etoopnpeiten ber Sicpfer, SfJrcbiger ic.. 127 Sabatraudjen 127 Söie e§ getnadjt toirb 127 Seifen fcplimme golgen in mampen gatten 128 Sabaf eine Mebtcinpflanjc 129 ©cpäbtid), toettn beftänbig aebrauept ... 129 Sie SSeioeifebcifdjiebener ©cpriftftelter... 129 Sabal erzeugt SBerluft ber Mannbarfeit,. ISO Siefe ffiepauptung ittuftrirt 132 Stauepen beränbert bie ©eftalt be§ MuitbeS Slnbere tötobegifte 133 geftcS ©djniucn — beiten golgen. .. 134 SttSie bießraft ber Sungen erprobttoerben fann 135 ©otted SBerfe finb bottfoinmen. 138 Sie frei geäußerten Stnfüpten einer grau 138 Mcbicinnepnieu 139 ©ntftepung unb golgen ber Uniberfal» Heilmittel unb tpatentmcbicincn 139 Sa§ ©efeß ber Semperamente in Slri« nciuerbrbnungen . . 140 3nfd)rift eines Sieicpenftcincä in ©nglanb. 141 Slrfenifeffett 141 Stacpt in Sag berraanbeln 141 äßarum bie Menfd)en StadjtS fiep nicbcr» legen fottten 142 ©rflärt burdj eteftrifdje ©runbjäßc 142 ©epnelleS ©jjen 143 SBie ein Sjaitlee ißt 143 gliifjigfeiten joflien nidjt mit ben ©peijen geuofjcn toerben 143 gefttägti(pe§©olIftopfenunbMitternad)t§« maplieiten 144 3Sie Menfdjcn ihren Klagen mißbrauchen 145 grüepte unb leiste ©peijen für geftmapt» leiten . 145 ©etoopitpeit, jtocite Statur 146 Mcrftoürbige 3ttuftrationcn 147 $efd)fe<ßtft(ße GineüberrafepcnbeSlbpanblung 147 SBcr barüher bie Stafe rümpfen toirb — 148 Sioci ©taffen toerben «3 begreifen .. .148 ©in münnliepcS unb toeiblüpeS ©tement in ber gangen Statur . 148 Sie allgemeine Slngiepung gtoifepcu ben Seibcu. 148 2öic e§ fid) geigt 148 Sie gefepleeptliepen ©igentpümliepleiten her« fepiebener ifierjonen erllärt 148 IX X ©eite ©cfd)Ied)tlid)e3nfammenfünftctnobltbätig 149 ®ie Slotbwenbigteiten ber Grpaltung bed hebend 149 SBicr lörperli- d)en unb geiftigen ©efunbpeit. . 149 Gins berfelben ift gcfd)ledjtlid)cr SJtagne* tidmud 149 Solgen gejcpleditlicber SHbfouberung 150 ei ben ©bälerd 150 SBei ben Stonnen 150 SBei gabrilarbeiterinnen 150 SBei alten Sungfraucn 150 SBei bcrfdjiebeueit Glaffen 151 Stuben bed gcfdEecbtlidjcn SJtagnetidmud bei ßranlpeitert 151 3Sie Scrjudfungen junger SMttncr 151 SMttncr unb grauen berlangen etwad, wifjen aber nidft Wad 155 Stepnten SEeijmittcl 155 Gin Heilmittel borgefdjlagen 156 SSeren mora!ifd)e unb pppfijdje folgen. • 157 EBie ßranfpeit erzeugt Wirb 158 5ft Sroftitution notlimcnbig ? 159 ®ie Urfatpcn ber SfSroftitution. 160 Familien burd) bicfclbe erbalten 166 Söie SMbepett öerfii l)rt Werben 166 SBo Steformen anfangen foflten 166 SBerftofjen ber Gourtifanen undjriftlid)... 167 5Dic SJtittcrnadjtSmijjiou. .. 168 gtitgCMfidje gdpett. Qerftört bie Steinbeil unb Straft ber Ster* beit* unb SBlutflüfjigfeiten 169 SJtertwürbige ftatiftifdie SEabeEen 170 folgen bei ben Stad)tommen 171 Stttyfett. Söanit Smpfcn entftanb j 171 Giitc 3bee einer Sanbfrau 171 $ie erfte Gittbcdttng WertbboE 171 ©ebrauebet nur bie WirtlidjcSlubblatter* impfe ... 174 gScbiäitt. ®ie bobeitlofe Sdjlcdbtigteit ber SErsnei* berfälfdiungen 175 SSie Sttudbebitung ber SBerfälfdiung 175 Sfiatientcn idmeibett ihren unfrcunb(id)c ©efiditcr 177 gStttfafifai imb Ifmitettfdifitßßcif. ®eren SEJirtungen auf bad Sterbenfbftem. 178 3u f> alt. 6 rite $ic äcibcnfdjaft ju tobten unb ©dintet* ju berurjadjen 178 SHSie ber SDtagnetidmud bei SEtenfdjcn bie nntergeorbneten Spiere beetnflufet 179 SßJilbtjeit bed SBtenfdien unb bet Übiete Wirb beretntaudftcrbeu.. 179 '•Pbbjifdie folgen ber Unmenfdiliebtett. . 180 ©cbtimmerGinflufj bed gejeblübenSJtorbcd SBie Sitten ber Silltcu... . 182 Grfäufen gegen Grbängen. 184 aheatralijdjeSraucripieiefür Siele lid) 185 SESefjen Uludfdsmeifung bcruriodjt Sfranf* beit 185 Xie Sljeorie bed SDr. Äinfl geitiirjt 186 ©ejuitbljeit erzeugt Steidjttjum anftait Steidübum ©ejunbbeit 186 (Sine Seljre bei Sotrated 187 9lnjiä)t bed ®r. ßtjanning 188 #e(djäffsfcljff'd)fäge. Stören bedSterbeufpftemed 188 SBad ©eljirn mit einer SB auf berglüben.. 188 $ie Organe mit ßaufleuten bcrglidjen... 188 @inpbbfiologifd)er „Sdjreden" 189 SBanterott folgt auf SBanterott ben fjufj* ■lapfen ber SBctrüger 189 Sein (Betragen fül;rt SSanfcnbe tn’d©rab 191 Stöie geblfdjläge ju bermciben 191 ■gteßerflubitttt. Itcberlabung bed ©ciftcd 192 MHerarifcbe SBelt boE lörpcrlüb« ©d)iff* briidjigen 102 $ad ©pftem bebarf ber Stube 193 Gin SEag per SÖ3od)e bei aEen Stationen ju einem Stubetag beftimmt« 193 Statb für Dlatljerinnctt 193 SJtenfdjen palten jid) Stieblingdlraufbciten 194 'Dtandje füllen ftd) am woblften, toenn jie am fd)limmften leiben 194 SdfWermutb ftört bad Stcrbenfpftem 195 SBertp bed Sacpend 195 Sdflufe bed Gapiteld 195 Jfranlpeitdurjacpen Wie 3nfeften 195 S ie faüen in jeben ©egenftanb 196 (Saßtfcl 3. ber itrnttßßcit. etn ttept bon farmet SJtartmeau 196 ßampf für ©ejunbbeit .. 196 55ie Sölpet, Weldje bie (pbpfifdjc 3Jtafd)ine regieren 197 ®ie SBorfepung oberSBeftimmung nimmt m hinweg 198 $tefer ©runbfap ald fatfdj bemiejen .... 198 Ünjer pitnmlifdiet SBatcr, ber Gr.jeuger aEed ©uten 199 2öie ftebt e§ mit bem tpeuren Säuglinge. 199 Sßcjjen Stob erflärt 199 S&te matt gefmtbe iüttber ßaßen ßittttt. ßrante foEten teine $inber jeugett 200 Slöenige giebt cd, bie poffnungdiod uitlu« rirbar jiub 201 3n!jalt. XI Seite SIBle gefunbe tDtettfdjen fräfttliche Rinber erzeugen 201 WatbfAläge für Sdjwangere 203 Slllgcmeine Siegeln, bie ju beachten finb.. 203 53« bte #ef»nbljeit bcr ithtber 3« ermatten iß, Söa? gef Aeljen füll, nachbem ba? Rinb ge. hören 205 ©er allgemein berbreitete Srrthum über Äleibung 205 ®a? ffiinb mirft bie ©eden fort 206 ©er©runbbafür 206 SBerthboUcSBinfeSäuglinge groß ju jiehen 207 Äinbernahrung 209 SHJaä eine SDlutter fein follte 209 SReb. O. SB. grotbingham’? Sbee 209 SRath über SHinmen 210 Äinber haben unb amüfiren 210 ©ie bor Schaben hüten 211 ©ebt ihnen feine 81 rjneimittel 212 SBefirafung ber ßinber 212 für 3>uttg «nb £ff. Wufregenbe Wahrung fd)äblich für flinber 213 Sclbftberftänblidje SBemeife über ©iät. 214 ©infache Wegein für ben Säugling, ba? flinb, ben ©rtoaAfenen unb ben ©rei? 214 gaftenfAäbliA-.-. 216 Slöie Seibe?öffnung burA ©heifen ju re. geln ift 217 3>ie 53efeJ}r«ttg ber iiinber. Wefultate bhbfiologif Aer Unmiffenheit.. 217 Slöie fie befeitigt merben fann 218 ©in neuer Sfllan borgefAlageit 218 {Setfltge». ßörpcrftcfic frßofuttgcn. W8tt)ig, bie ©efunbheitju erhalten. 219 gaulbeit feine ©rholung ... 219 Wupn be? Weiten? 220 grauen füllten naturgemäß imSattel fltjcn 222 emerfungen über ben ©an} . 223 Sülänner unb grauen feilten jufammen turnen 224 SetAte ©urtuibungen 224 Schmimmen 225 ©eit* $a§ ©hriften. unb Heibentpm follte fidf> berheiratheu 228 5>er af. ©er SSertlj be3 Schlafe? 228 ■Dtangel beffelbcn erjeugt SBatjnfinn— 230 Slöie man ju SBette geben füllte 230 igteiuftdjßeU. SReintidjfeit, SBerbüterin ber Jlranfheit... 231 ©ie 8lb}ug?fanäle ber Watur tollten mir. funglfät)ig erhalten merben 231' Steine c£uft. Slöcrtt) reiner fritier Suft 233 Suftbäber ... 234 SilUe bie Suft be? UranfenjimmerS rem 3U erhalten...... 234 Stiftinft ber ßartoffet 234 ©inÄaulfrofch fann ohne Sonnenlicht fidf niefit tn einen grofA bermanbelit.... 235 ©er Slöcrtt) befjelben für Slranfe 235 3u ftavte ©ofi? — SonnenftiA . 236 Slöie ju bermeiben — 236 Slöertl) für ©efunbpit 237 ©bronifAe SBlurrföbfe nie gefunb 238 ©rog, fAlimmet mie ntürrifAe? Slöefen . 238 Seibenfdjaftlühe? ©emperament noch fditimmer mie ©rot) 239 Sofft uidjt bie ©alte überlaufen 239 Raffet bte güfte wart«. ®a? Sßorljerrjdjen fatter glitte 239 Slöie biefer guftanb ©ejunbljcit angreift.. 239 Slöie bie giige marm ju erhalten 240 Siiinftlidjc Söärinc fdmblid) 240 Slöie djtonifAefalte giiffe ju heilen 241 gsrüfljafjrs-glettttguttg. ©emohnheiten bcr SDletifAen madien fie nöthig 243 Sütagenbitter 243 ©in fchäbliehe? Heilmittel 243 ©er richtige Slöeg 244 Slöeitere WathfAläge be? ©afntcl? 244 ßnfittcl 4. iSerttünfttgc ©inleitenbe Slöorte 246 SJtebfielb befAreibt ben Waturarjt 247 ftd?e l^oßtovcit. {bähigfeit ber grauen für bie tfirofefjion. 293 Sin iRcjcpt für Sonferbatibe 293 Tie natiirlirofcSjion 297 „(Selb ober Beben" 297 Unrecht, Patienten ju üngftigen 298 Sine fhmetjlihe 3Üuftration 298 Sin augenscheinlicher ©d)Wtnbel 299 20ic bic Unrcblidjlcit eines 9lrjteS entbedt werben fann 300 ©hlujj bcS erftenTheücS.. 301 Jipcifcr ßljtonifdje Äraitfljcitctt, beten Utfadjen unb ©cljanblung. GinkitcniicS (falutd. gJJrontfdjc <&ranßl)dfcit. Sinlcitcnbe Sffiorte 303 Söarum ber gamitienarst erfolglos ift.. 303 SBieeiit äöunbarät 'Jtnf erwirbt SOS Eie ein SDtcbijincr feinen iRuf langfatn erwirbt •• 301 Ißie ber Ärante entmuthigt toirb 305 tfl eine tßrottifeße <£ranßljdf' Unbestimmte 3bce bcrjclben 305 SBaä Halmcmaun barüber Sagte 305 2öic SEBcbfter (ber berühmte ametifanifhe Scrifograpb) Sie erflärt 306 Tie richtige Srfldrung 806 SJJJic djronifhe Äraull)citen ja beseitigen. 307 3 n a 11. XIII Gußitd 2. ©eite Sie JÖichtigfeit biefer Crganc 308 Ser SttbmungSprojeB erflärt 309 SBie bai ©lut attertalijivt mirb 309 fflrottifdieT <£atarr0 bes Jtopfes. SMie er bai 'Ätbmcn bejebmert 310 Sie tgäufigfeit ber ftranfbeit 311 Sie ©rofe|jion bnrüber im SRebel. 312 ©lerfmürbige ülnjicbten bereiten... 312 ft'atarrb leidjt erftärlicb 312 SBantt er als tbronijd) anjufeben 313 Sie richtige ffiebanblung bei ftatarrl) 314 bes £djfunbes. Ginen ©lid in ben ©djlunb 314 ©ermcibet Seijung 315 Sie augenbüdlicbe unb bie baju geneigt macbeube Uvjadje 315 Wui jpülungen geben nurboriibergebenbe augenblidlidje Grleiditerungeu... . 315 2ofale'©ebanblung nicht geuügenb 316 gßronißße «ittftroßrettßrattßßdt. aber heilbare firanfbeit... 317 Suftröbrenfranfbeit häufig fürSchmiub. jucht gehalten 318 SöertbboHer SRath 319 cÄPma. 3rrtbümticiten ber. 'IttbmungSorgane 325 Se§ Xrutjcben „£>unbelebertbrnn" 325 SpSpepfia ('Ulagenf ranf beit) ein gemöbn» lid)cv ©egleiter ber ©cbminb|ud)t.... 826 Gin SSinf für Sebertbran.Softoreri 326 Sie befte Suft fürSchminbjüchtige 327 SÖie baS Dteijen ben ©atieuten hilft 327 Oeftlicbe nnb füblidje ©ebtrgSabbättge mobltbätig 328 Sbeobor ©arter an Sr. ©ombitd) 328 SHlevtt) beä ©emeijeS tcS foenn harter.. 331 Ginftujj beS 9UfobolS bei fdjminbfüchti» gen Patienten 832 Sungenblutfturj heilbar 332 Seute fönnen mit nur einer 2unge leben 333 jfSrafibent Say, ein ©diminbjüdjtiger in feiner 3ugenb 334 Öatte ©ejebmitre unb 334 Söurbe geheilt unb lebte bi§ jumtünfunb* ncuuätgften 3at)re 334 jülunterfeitnotbloenbigäur Teilung— 334 2Sie 2ungen arbeiten 234 ätlie Sunacit gelähmt merbett 335 Wichtige ©ebanblunger bon Sungenleiben 335 ©cmöbnltdje ©tebifamente ttugioä 386 ßapitel 3* gflroitifdjc ber <£e6er, be$ itttb ber (Httgeweibe. Ginleitcnbe Söovte 338 Ser SSotpang ber Sßerbauung bcutlid) bejdjrieben 339 g(jronifdje itrattßfldfeit ber <£eßcr. Sie Seher, baSgröf3teCrgan tc§ ftörperS 340 U; jadicn ber Sragbeit berjetben .. 340 Sräge Sebent am bäufigften im SEÖcften . 341 SSarum eS fo ift 341 atlie biefe ftranfbeiten ju bermetbcit 341 Ser Wcger nicht baboit beimgejudjt 341 STOarum er eS nicht ift 342 SBie feine Sippen, iliaje unb ßaut ibn fdjiitjen 343 5Ratt) für Ginroobner be§ 20eften§ unb ©ubenS 343 ma§ ei ift 345 UÜürmer in ber Sebcr 346 ©dm>tnbjud)t ber Seber 346 Seren Urjad)en unb Grfennung— .... 347 Gntjünbung unbSSergrBfserung ber Seber 347 Seberftörungen berürfachen SJcrftop'ung. 347 Richtige SBebanblung ber Seberfrantbeiten 348 2$tagen(djwädjc dtyspcjt/t«). Sie augenblidlid)eit Urjachen 350 Sie eine Neigung biei'äubcrborbringenben Urjachen 351 Sette fJJiagcufranfe 351 Werben.jDiageufranfbeit 352 Symptome ber ©iagenfranfbeit 352 Gin dJtagcnfranfer fann fein praftijeber Gpuft jein 353 j ©lagere Sybpeptifer 353|f ©epanblung ber Syspepfia 354({ j^er/Iopfung. Ser Sauf ber ©peijen bom Gingang bis jum SluSaang »erfolgt 355 SQßie bie 9lbfaUmafjen entfernt merben... 355 Sie augcnblicflidjen Utjadjen ber ©er» ftopfung 356 Sie bittneigenben Urfadjen 357 SOie SBcrftopfung bas GrjeugungSjbftem bejebdbigt 357 XIV Sn^olt. ©eite I SCßieheibe ©ef(hled)fev barttnlcr leiben... 357 ®ie ©ntftehung beb SÄubtourfbpfropfcttb 358 i Siöie ju entfernen 359 Unangenehme Hautaubbünftung Pcrftopf= ter Beute 359 SRathfchlägeüber ®iat 360 §grottifttr) am Elfter. ®creu Urfadje 308 $crcn 58el)aubluug 368 Verengung bes ®eren Urfad)e 369 ®eren ©tjuiptome 369 ®eren SBehanblung 369 gfaffeit bcs ®ie ßrantl)cit bcfchrieben 369 ®erctt Urfadie uitb SBehanblung 370 (gieftfitoüre ttt bett fittgetoeibett. ®cren Urfadjen unb ©bmptome 370 sJlid)tige HcW,n*ttel 370 turntet itt beit fingetoeibm. ®ie nteiifd)li(he Familie tourntig 371 Sffiie bicfelben lobäutoerben 371 Sie tlrjadjcn. Gagitel 4 Herjioeh unb ßobftoeh 373 SÄerfer ober SJJiorgen Banbeb boit ©rt)mru unb Pein 373 (Saffig). ßinb ohne ßopf geboren t. 373 ©atligeb ßopflocb bab geioöbnlidjfie •• 374 SBab eS heroorbringt ... 374 ®effen Slöirfungen.. 874 SJtiemanb brauet baratt su Wbeit 375 SBie cb erjeugt loirb 876 ®ejfen SBebanblutig . 376 SOcr fie am leichtcftcn befömmt 377 £itel 5. ®ie S3id)tigfeit ber 'Äugen unb Cb reu... 383 ©djtoer ohne biefclben burd) bie SBelt ju lomnten 383 jutgen. Slöte bie ©cljlraft gefebürft loirb 384 SBie bie ieljfraft erhallen loerbeit fanit.. 288 Siöie fie loiebcrheräuftcflen 389 <£urjftif)tiglictf. SffierthboKe SJBinlefür ßui'äftdjtigc 389 SBie ßuräfidjtigfeit gebefjert locrbeu fann 390 ggrottigge fegfitmue Jlugen. $tr SDletbanibmub beb 3lugeb bejdjriebcn 391 ttttb Snterefiant für jeben £cfer 391 SÖtc ©ntjüubuugen auf bab 5tuget»irfen 392 Siöie fd)Iimntc 'Äugen 392 SBeljanblung d)ronijd)cr jd)limmer klugen 393 5>cr |tfaar. Neffen Silatur uitb llrfadje 393 Siöie jid) befjcit ©ntloidelung jeigt 393 Sfßmfe für baran Seibenbe 393 S>as £djtcfeit. ©ut für SdjuÜe'gref 394 Unangenehm für SÄnbcre 394 ®efjcn SBehanbluitg 394 Siinbcre Silugeniranfbciten 395 3 it ff a f t. XV Seite £diwer$örigßcit. SDSte wir einesSoncSuuSbewußtwerben 395 Sie Organe bcö OpreS beutlich befdjricben 395 ©eite Urfadjen ber Sdjwerb&rigfelt 397 SHHeDbrenflingen entfteljt 397 SRath für Saubc 399 bcs Kapitel 6. ©iner bon Slriemu§ SBarb’S Spaßen.... 401 SBie SJtenjdjen fich leicht irren tonnen 401 UrfadjenbeS HrriHopfenä 408 Statb für ßranfe 403 Kapitel 7. Sie Harnorgane beutlich bcfdjrieben..... 404 ©iu »au§ mit einer aBaffcrlcituug 405 Ser SJtegfdj unb feine äilafjerrötjren. ... 405 ’jlimttßranßljetten. ©hronifdje ©ntjünbung ber Stieren 406 6Ijrouifdje Schwäne 407 Stierenfdjwinbjucht 407 ©ine mertwürbige Hur 408 töürmer in ben Stieren 409 ber itraufljeiten ter Stohren 409 <$ranß$eiten ber pafilfrßfttfe. ©hronifdje ©ntjünbung ber Sffiafjerblafe. 410 £Jjroutfdie SEOic berHalä ber Sfilafferblafeangegriffen werben tann 410 Sähmung ter äöafjerblafe 411 ©tein — 412 pttawcttfTtt| ttttb £frtßfur. üöie erhalten 413 Ser Sripper ober Saametifluß unfdjut. bigerweife erhalten 413 Sie Sbmptome bei bein Sltanne 413 Sbmptome bei grauen 414 „Unfehlbare Stcjcpte" 414 üeute erhalten buidj biefe ©trittur 414 Strittur ber igarnrShre itluftrirt.. 414 SG5aä berurfadjt Strittur ? 415 SBeljanblmtg ber Äranttjeiten ber Harn« Organe 416 €af)itel 8. ©iuleitenbe SEÖotrte 417 EieHäufigfeitber ßranltjeiten ber ©ebär. mutter 417 ßforuttgen bcs SJlüttcr foUten ihre Södjter unterrichten.. 419 Sie gunfüon be§ SJtonatSflufjeS 419 £ön3 erjehrodene SJtäbdjen gettjan haben . 419 Söann bie monatlidje Steinigung anfängt. 420 Stjmptomebor bem ©intritt betreiben... 420 Ser „SebcnSwechjet" erflärt 420 einbet häufig ju früh fiatt 420 in gemöbnlid) geglaubter Srrthum be« feitigt 421 SBojU bient ber SltonatSfluß ? 421 ©ine intereffante ©rfläruitg . . 422 SBerwanbtfchaft äwifdjcn ben ffirüften unb ben Organen ber ©ebärmutter 422 Unregelmäßige unb fdjmer}liche SJtonatä« teinigung .. 422 Unnatürlicher ober ju ftarfer SBlutfluß 424 Ungenügenberober iu geringer SJtonatd« fluß 424 Untcrbriidter SJtonatäftuß 424 SSie unterbriidter SJtonatSfluß hon Sdiwangerfchaft ju unterfdjeiben 425 SJtonatlidie Steinigungen füllten nie ber« nacßläffigt Werben 425 Kath für Sleibenbe 426 '3?rh>affeßfüre für grauen. Per wei|e 3trtt|. SiejeS Uebel bcfdjrieben 426 Segen fdjwädieube äßirfungcn 426 Sie eine ©eneigtbeit Ijietju jeigenben Ur* fachen 427 ©inbilbungen bejüglid> ber 3ungfernbaut.. . 429 Sie 3ungfcrnbaut ein graufatner unb trüglidjer äfeweiä berSungfernfcbaft. 430 Ser natürliche 3wed ber 3ungfernbaut. 432 SÖehanblung bes weißen glufleä 434 Pas Ratten ber töeCnrmutfer. 50üt ber ©ioilifation jufammen beftel)enb 434 SofaleSbmptome uidjt immer borhanben 436 ©efdjwüre ber ©ehärmutter 438 Sßott)t> ber ©ebärmutter 439 äöaffcrfucbt in ber ©ebärmutter .. 439 ©brontfdie ©ntjiinbung ber ©ebärmutter 440 ber jShitterfdietbe. Sie 'JOtutteridicibe befebrieben 440 Seren ÄlranfSeiten 441 ©intge eiitfadie Heilmittel angegeben 441 iftsratpOotttanie. (SiebeSfranfbeit ober üüfterntjeit bei grauen unb SJtäbdjen.) gu große SiebeSteibenfchaft bei bem toeib« liehen Sßefen 441 XVI Inhalt. ©eite Teren Urfacben 442 ©old;e Aranfe berbienen SJHtleiben 443 SDleine SScbanblungswcije 443 ggoffttflige grauen uttb 9Mbd)en ebettjo wohl Wie SMnner fittb benjelben unterworfen 443 «trattifch untniUfürliche Onanie 443 SBic fie bie©ejunbbeitbeeinträchtigen.... 444 i Süie eS jugeßt, baß manchmal berhetra. thetc grauen, tneldte gegen ©ejdjlecbtS« umaang ©leichgültigfeit bon benjelben heimgefud)t Werben . 444 ■Teren SBebanblung 445 Itttißropflpßoßia. (2lbfd)cu unb Slbneigung gegen gefdjlecbtlitben Umgang.) ©hmbtome 445 Sei« ©cfunbegrauen berSicbeSaufregung fähig 445 Ptjspcpfta. ©in neuer Slame 446 SBcrheirathete grauen hierzu geneigt... . 446 Ter ©bemann in ber Ijjölle 447 Urfadjcn unb Sßchattblung 44i <&rattßßeifctt ber fHcr|iötfie. Aönnten eigentlich bi«* befbrochcn werben 447 gür ein anbereS Sajntcl aufgefctiobctt— 447 ©ebanblung ber flrantheiteu biefeS Sa« bitelS 447 §eilfraft ber ©lettricität 448 Kapitel 9. Unfruditbarteit für Sebermann abfebref* lettb 449 Ter Steij „unfereS flinbeS" 450 pie ber Süttfrtttßtßarßeii. Slugenblidtiche ober erfte Urjadien 453 llrjachen, bie befeitigt werben fönnett.... 454 cfoßafe gittpaffcnßeü. Teffen öäufigfeit 454 SJofale unbafienheit iüuftrirt 466 ber ©ebärmuttertranfheiten 461 ©ierftöcfe 462 flranfhafte Slbfonberungen ber TOutter» fcheibe 465 SBerftobfung ber fattojnfd)en Stöbrcn 465 Sfrobhulöfe llrfadjen 46S gu biel gett 466 geugungSunfähigteit ber grau 466 ©efchmiilfte 466 ©iöruttgen be§ SRonatSjluffeS 466 für be« Ter ©lattn trägt häufig bie Sdjulb 467 ©ewöbntübe Urfacben ber llnfruditbarfeit be§ SRanneS 467 'gfeßertnäßige flattn Uitfruditbarfeit herborbrtttgen 469 (Seitens beS ©bettiaitncS 469 Seitens bet grau 469 ber SÜas eS ift. 471 ©in Wichtiger Sluffaß 471 S5ie ßeförbert werbe« Ha««. Tie embfängUcbfte Skrtobe 473 ©infacbe Siegeln, totale Unbaffenbeit ju befeitigen 473 Söic flranfheitShtnberniffe bejeitigt Wer« ben tonnen 476 SOBiitfefür an übermäßiger SiebeSleibett- jdiaft Scibenbe . 477 Statt) für Tembcramcntunbaffenbe 478 ©itt SBort an eiferjüchtige ©atten 479 für ISämter. Cfakitel 10. SÖJte wenig bie SJtänner fid) fetbft fettnett.. 482 ©in tBeifbiel babon 482 Pa« «tänttfteße <$rieb u«b befle« gwei Slnfidjten beS Organes gegeben.... 483 Teffen SKcdjaniSmuS beutlid) erflärt 483 Dtißgeftaltungen biefeS Organes 484 flann eS cntwidelt werben ? 484 flranfbeitett beS männlidjen ©liebes. . . 484 ©ebanfer betrieben . ... 485 SöaS mit biefer Aranfbeit gefdjeben fotlte 485 SlotbWenbigfeitber bcrjBnlidjeniReinltdjfeit 485 flranf beiten ber ßarnröhre 488 flranfbetiett ber SBorbaut 488 Sllfertbbotler Statt) 488 '•übimofiS bcutlid) bejdjrieben 487 Sefdjneibung erflärt 487 äöie lcid)t fl vanf beiten bttrd) baS ntänn« Iid;e ©lieb mitgctbeilt werben 487 Per /jobcttf'rtrfi ttttb feine fietten. Tcrftobettfacf befebrieben 487 Tefjen Aranfbeiten 487 ©eite 3Ke Rotten uttb tljrc <$traußl)eüett. Xeren ®au beutlid) befdjriebeit, wo fre fid) bilben, unb wie fie binabgleitcn 488 Xie 3ufammenftellung ber SrjeugungS» tnajebine beS SJtauneS 489 hoebft Uiannenb intereffante ©adjen 490 jtranttjeiten ber tgoben 491 J»aautett(ditt>ä<ße. Xecpnifcb ©permatorrboea genannt 492 ©inb unwitlfürticbe ©aamenberlufte na* turgemäg1? 492 Xie 3bee lächerlich, unb beffen Xporbeit bloSgelegt 493 XeS SSerfafjerS Srfaprung in ber Sßebanb» lung biefeS SeibenS 495 Swei Strten ©permatorrboea 495 3 n ß a 11. ©eite Scrwidelte ©pertnatorrboea 497 Xie einzige bernünftiye Sße^anblungäWeife 499 ©in intereffonter galt prafentirt 499 SBermeibet Uniber)albciltnittel 500 Xiefiranfbeit fbiegelt fid) in ben ©cfid)tS« jügen ab 500 $etf$eit). gu tjeftige Seibentdjajt bei üeu Dltdnnern 500 Xie üßitriolfur einer grau 501 ©epr biete äöabnfinnige fije 3been ober fDtania 501 ©atpriafiS eine berfelben 501 sJiotl)äud)t ein fdwedlicbcS Sergeljeu. . .. 501 äöie ein foldjcr DJlenfd) beljanbclt werben fottte 502 Xiät unb 2Kcbiäin«§eilmittel 502 XVII dapttel 11. grauen ebenfo Wie fDlänner impotent 504 Xie Urfacben 5u4 Xer geiftige Songreg ber berjebiebenen föebirnorgane 506 3>ntpotcttj Smpo'.eiiä erjeugt Uniufriebenbeit 508 Sin intcrcffanteä SBeifpiel 508 Xie einjige bernunftgemäge SSebanb« luitg 509 3><ßfttfjauffal{e ttßer itranßßeiteu. Gaßitcl 12. Sinleitenbe SBorte 510 Xer £älfie ihrer ©djrcden beraubt 510 Xeren Statur unb ©ptuptontc 511 iireßs. grübet unheilbar 512 Höunbärjtlicbe Cberationen abgerattjen.. 513 ©al6en unb '4Sflafter nicht pafjenb 513 Sücrfdjiebene firebSartcn 514 ÜrebS in erften ©tabieit leicht ju befeitigen 5l5 9!idjt an unb für fiel) eine Jlranfbcit 515 SBa3 er wirllid) ift 5)5 j^Möralßritututungett. Xeren Urfacben 517 Xeren Söebanblung 517 SBaS ift ©froppula 517 SIDie man fie erhält 518 Xeren SBirlungen 518 £DertbboHe fRatpfcblage für ©froppulofe. 520 2öie beren fjälle beljanbclt werben fottten 52 Souftn 3U ©Iroppnla 521 fiinb ber ©fropbuta 521 fDtutter ber ©froptyula 623 SBie alles biefeS erflärt tft » 523 SBJie ©ppbiliS entließt . 523 SEÖie conftüutionelle ©ppbiliS entgeht.... 523 SOlandjc meinen, bag ©ppbiliS nicht ge« heilt werben füllte 525 SbriftuS Ijeilt bie 'ÄuSfägigen 525 28ann bie Jtraufbcit begriffen uttb bc» nannt Würbe 526 Xie 2lUopat!)en bctjanbeln fie nad) po» tn'oopatbifdjen ©runbfägen 526 ©ie foHtcit aus ber ©djule ber Segtcren binauSgcworfen Werben 526 Xie fnptjilitifche Sra 526 Cuedfitber beren Urfadje ... 526 S?3ie SpbhiliS bcbanbelt hierbrn füllte 527 (firontCdüe <$ranß» feiten. (Sine itranlbeitSgrupoe 528 Ur jad)en füllten entfernt ujib eine rabifale ßur erhielt Werben 528 ©ßfiitel 13. Seute ju Xobe geboftert 530 Sebermann fein eigener Xottor 530 Xiät 535 ©in reines ©ewiffen ift beffer als ein ber» Wöpnter fütagen 536 iSefjanbfmtg bcr itrattßfjciiett ßranfe miifien ntdjt ungebulbig fein..... 538 fragen an Itranfe 539 Teilungen garantiren 542 SBeweife ber öeilbarfeit ebronifeber Äranf» Seiten 543 XVIII 3n i)aKt. priifer Offene ® e «6er bif ©eftfjledftgüirgatte, bie Schiebungen ber ©efdjlcdjtcr ju cinanbcr; <£ibilifatum, ©cfcflfdjaft nnb <£lje° Gsinkitettbcb (Sajntd. Vorwort. ©eite JBarum biefer ©egenftanbbefprodben Wirb 563 SnbibibueEeä ©lüct jertreten. 564 ©eite Urtiere ©ibitifation 564 Stur ber ©chatten bom Kommenden 465 Sapitel 2. P« gef(hrcercn günfTufj auf bie fociafe Stellung ber grauen. Oiefe Organe inadjten ben SJtann jum ©ebieter .. .. 595 ©ine'Jtace ülmajoncn 595' !löa§ ülriftotctcS über grauen fagte 596 Slöie fic in Storn unb ©riedjentand beljait. bettwürben... 596 3 n Ij a 11. XIX Seite SBerurfad)ten grauen ben ffierfaft ber 5te» publit ? 597 Sic berühmten Sännet jener 3«'t 597 Saturn fie e§ waren 597 Sad 'Uaulud über bie grauen fagte .... 599 Sie Ulnfidjtcti ber ülpoftel ben Jbecu jener Qeit3ujufct>reit)cn ... . 599 Sie Stellung ber SUrcbe be§ 4. Jabfbun» berts ben grauen gegenüber. 599 fttcfultate ber römiftben unb beutfehen ©i* oilijation — 599 1 Jntelligcnte fölütter notbweitbig sur @r» Seugung intefligenter Söhne 600 Schmeichelei anftatt ©leidjbeit 600 iperen auf Sie gragen ber ©ntftebung bes fDienjd)en oermiebett 661 Seift Sie erften Ueberlicferungen. 601 Ser Einfang ber ©ioilifation ...... 602 ©influfs bei- ©efd)lcd)t5ürgane habet 602 Vielweiberei (Ißolhgamte) ■ 603 gübrte sur Sonoaamie (©be eines San» ttcb mit einer grau). 603 Sie biefeswei ©befttfteme bie ijkoftttutton einfübrten— . • • , 003 ©rmutbigung ber Sßroftitution betten 211- ten 6°* Sie eb in Japan ift 604 Unfere ©ioilifation eine sufammengewür. feite Sifdwng oergangener gefeit» fdtaftlidjer Organisationen ■ 604 Sir haben webet benSRabm nod) bte fjefe ber SBergangenbeit 605 Sie oerborgene ©alte, bie unfer Seben »erbittert 6()5 ßaßitcl 3. 3>tc Mt. ©inleitenbeläu§3üge au§ bcrSeltaefd)id)tc 606 ©rftc erreichbare SBefcbreibungen 606 Sreitaujenbacbtbunbett 2jal)re oor ©bo.. 606 3?ofygatnie Q^iefwetßerei). Ser ©vunb, toaiutn blbam nur eint grau batte 607 ©be jur Seit bed iftoab 607 HJleneS, ©rünber ber egbPtifcbcn ©be— 607 Sein Stiftern praftifdj 'Uolbgamie 607 gu=6i, ©rünber ber ©be in ©bina 606 Sein'Spftem, Sßieltoeiberet — 608 SieSBielweibcvci ber alten Hebräer 609 Sie Sofepb ftc in ©gftpten führte 609 Sie ©efebidite bed üftofed 609 ©ine interefjante ©rfäftlung 609 Sie er bie grauen bebanbelte 610 Sie ijiolbgamie bei Sabib unb Salomo. 610 Salomo non 1000 grauen umgeben 611 Seine Gmpfinbungen babei.... 611 Sic 'Knbänglidjlcit ber Juten in ber 5ßo» Iggamie ; 611 ©ecropd, ©rünber ber ©be in ©tiecbenlanb 612 Sab Sbftem praftifd) Vielweiberei 612 3lber ein Schritt jur fulonogamie ..... 612 ftiroftitution folgte bem ©oncubinat. . 913 Sie ijäudlicbleit ber grau unb bie fütaebt ber ©ourtifane 613 Sie Sännet geswungen, fidb juOerbeira» tben 614 ©riecbifcbeS ©efets über 614 Sic Sifdwng ber römijd)ctt unb gricdji» fetten ©ioilifation 614 Sie Sirfung auf bie©be 614 ftlolpgamie im alten Sfieriten 614 Volpgamie nad) ber dtriftlidjen ©ra 615 Sie ©e?d)id)te beb Sobamcb ... 615 ©ine merfwüvbigc @efd)id;te biefeä tßro» p beten 615 ©r bintcrliefe nur neun Sittwen 615 Sie i’ludbrcitung ber mobamebanifdten ifJolbgamie.. 615 Sic DCjaubernben'üicibdten bes IßarabiefeS 616 Sie CtojcbnSfraucn *16 üutber unb 617 ifiolbgumte 2lmerila’§ 617 jSlottogatttte. Reifen alter Uriprung 617 Slbtömmling männiteber ülrmutb unb weiblidjcr (Seltenheit 618 Sie ältefte gorm tömijdter ©he 618 ©ab eS int alten Stom ©befdteibungen ?.. 619 Stellung ber grauen in ber fftepublit — 619 ©infültrung ber gricd)ifd)cn Sitten 620 ©ansltdjev umfdjwung... 621 Sa§ ©efet} Strang ben SBater, für feine Sodlter einen ©bemann ju finben— 621 Anfang ber d)tiftlicben @ra 622 Sie Jcfud burd) bie ©befrage bcläftigt ttmrbe 622 unb Sßbarifäer 622 Scutfdje ©beöoc ber d)t iftlictjen Gta— 623 jDeutfdje Unertcttnung ber grauen 623 Sie fie gamiüenangetegenbeiten regelten Sieber im alten tömifdjen SRetdje 624 SDie ©ije Jur Seit bed blero 624 Ser erfte djritUid)e ßaifer 624 Sad ©efeft bei- ,anefc, ber feine eigene SMut» ter fennt 646 Sabanefijcbe ©ioilifation 647 SBcrfauf ber Töchter, ©d)ulben jubejablen 647 Sßkoiet ein Stäbchen in 3afmn foftet (toie tbeuer ? 647 tfJroftitutionin 3af)ancrlaubtunbgead)tct 648 SJabcanftalten SapanB 648 Stellung ber grauen in 3af>an 649 Sie ©l)c in afiatifdjen Utußlanb 449 3n Sibirien 650 Sic ©Ije in Verfielt 650 Seunäigjäbrige ©ben 650 Sterfmürbige ©ebräudje unb Sitten ber» |d)iebcner fiänber 651 Sie ©l(e in 651 Jßcirathcn im elften 3ahre 661 Stit bem zwölften 3abre fangen fie an ff inber ju gebären 652 grauen mit mehreren ©bemännern jur fclben geit 652 ©ine grau, bie ©emabün einer ganjen Söruberfamilie 652 SicbeSfreibeit in ülbbfjinien 652 ©t)e iit ber Sarbarci 653 SteSraut in cincmff äfig in’SßauS geführt 654 ©Uten in tdfrifa 654 ©beunb ©ajeibuna in ©nglanb 656 ©ebräuebe im engltfcheit SBolte 658 ©he in Scutfdjlanb 660 Trauung an ber Unten £anb 661 SJtaitrcjjeniöirtbfebaft 661 Uncljclidje ffinber 661 ginbelljäufer 661 Söaifcnanftaltcu 661 Solhgamie.Stonogamie, tjjroftitution unb ©ommuniSmuS in Seutfdjlanb..... 661 ilnmejcnbcit ber beutfefcen grau unb ff in» ber beim Skrtrinten n. f. m 662 Sie £6 er fläche bcB bcutfdjen SebenB... t 62 Sie Wirtliche fociale Stellung ber grauen unb Stählen in Scutfdjlanb 662 Sie reidje Säuerin unb bereit Todjtcr 662 Sie arme Seamtenfrau mit einer bitto.. 662 Sie reiche Stabträtljin unb bie arme SBajdjfrau 662 Ser .yanbet bolftcinijdjcr ©Itent iibrr SluSftcucr bcB SubcttB unbbeB StäbelB 662 SerSmcr, ipommer, Stetlenburger 662 Verlobung un'o in Sflreujjcn 663 Sdjeibungen in Preußen 663 ©Ije in Seutfeh-Deftreidj 663 itucbeUdje ffinber in SBien 663 SBarurn bte äBiener gejdjeute Seute jein [ mUffen. 6631 ©be in bet Sdjmeij 663. 3n©banien 663( 3n granfrcid) 664 SBüB eine junge grau in 5ßariS fa$ 664 ©ine tcmifcbe 3nftitution 667 Sie greubcnmäbdjen in iflariS 667 Sie ©be »n Sortugul, Stalien, ©riechen. Ianb, SBaEadjei 668 Sie ©be in Sdjmeben unb Herwegen.... 668 Sie lieberlicbfte ©tan ©uroga’B 668 ©ejcbledjtlidje @d)amlojigfeit 668 ©be in bet SEiivIei 669 f(ie itt bet neuen 35elt. 3n Süb.vtmerifa 669 3n 9lorb='ilinerifa 670 3n benSScr. Staaten unb Territorien... 672 ©ben auB SRiidfiditen 672 Söie ©olb grauen fängt 673 ©egenjeitigeraiuBtaujdjunb ©ntfüljrung 674 ©djcibcgefcbe 675 Sie £neibagemeinbe 675 ©omplejebe 676 ©efdjtdjie ber ©ntftebung biefcr ©emeinbe 676 Sic ftleibung ihrer grauen 677 Stöie bie ©emcinbcmitglicbcr arbeiten.... 677 Seren ffinber 678 3nterefjante fiatiftifdje Tabellen 679 Söie bie älteren ffinber cinfdjlagcn 680 ©rbalten ben IjöcbftmSpreiB in ben Slebi« gincollcgicn.. 682 2üa§ ein tttrjt über bie ©emeinbe fagt... 683 ©rflärung bon ©runbfäbcn 685 ©ine fociale SluBcinanberfetiung 685 Sie Üuternatibe ber grauen 687 ©be, Hiroftitution —alter Suitgfernfianb 687 Sie grauen in ber Cneibagemeinbe 687 ©ioilifation unb ©ommunibmub 689 ©ioilifation unb ©arbarei Oerglidjen 690 ©ioilifation muß fcbliefstiib 3nftitutionen ber Sarbarei befeittgen 695 ©cfdjidjte beb StormonentbumB 695/ ©mitl) ber ©rojje 695J ÜBiecr'45olbgamie(©iellt)eiberei)einfübrte 696* SBie Smith ben Planeten Oerlief; 696 Öerr Sidfon unter bie Stormonen 696 ©ine intereffante @rjäl;lung 697 ©be bei ben ffltormoncn 697 SteEoertretuug in ber ©l)e! 699 Trauung einer Seiche mit einer lebenbigen grau geftattet unb begiinftigt (mit obligater Stefloertrctung 700 Schwärme öon Säuglingen. 700 ÜRotmonifdje fDtäbdjcn haben leine große SSorlicbefiir SBielrociberei 701 Sie Dtcligionblehre bet 702 ©djlufjmorle 702 3 n a 11. XXI Httuoffßommcttfleü öer f^c^flcmc. 6o|iUcI 5. Seite 8Q3aS UBiffcnfdtaft unb flunft »oltbringt.. 704 ©Jarum bie ©he unberbefjert bleibt 704 3ft bie ©he ein göttliches 3nftitut ? . ... 704 äöenn fo, WcldjcS ber Shfteme ? 704 ©He grauen früher „genommen" hmrben 705 lieibcnbriefter heiligten juerft bie ©he.... 705 ®ie Sitte her d>riftlidjen ßird)e 706 ®ie folgcnbett ©hen an ben ßircbentbüren eingegangtn . 706 ©b“ter in ber Üirihe oott3ogen 706 ■gTadifJieife &er ®ie ©iinoenbungen gegen bicjeS Shftem. 707 lTa<ßtl)eife bet $ie ©Hrfungett ober golgen abgöttifcher ©hebünbitiffe 708 ®ie golgen ber ©Mich* unb ©tafferehe... 709 3u »ab unbaffenbe ©hen führen 709 ©He manche Stänbe bott ber monogami* ©eite fehen ©he beeinflußt Werben 709 Siu ©Sort über ©Httwen 710 Setbftfucht in ber ©tonogamie 710 ®eren ©inmijdjung in beit SJlutterftanb.. 710 ®er grauen naturgemäßes ©erlangen, fitnber ju haben -•• 711 gräutein ©otlh ©ater angettagt, uitgefefe* lieh ßitrber ju haben 711 3hre ©ertheibigung 711 @tehatniecinen§eirath§antragabgetehnt 712 3h*e Slnflage ber 3unggejcttcn — 713 3ht? fd)tieBtid)e ©erheirathungunb uttatt. taftbarer Sebenbwanbel 713 ®te©Hrfung ber tDionogamie auf bieSiad). fotutnen . . 714 ©tjelcute fönnett fid) gegettfeitig mit ber entfremben 714 ©eränberung ber ©emberamente 714 ©eifftiele angeführt 715 ©leitete gefchled)tlid)e ©hüojobhie 715 ßcjiitel 6. ®ie ©eftehung beb Hebels 718 llnfere ©flicht eb ju befeitigen 718 ©ine neue Crbnung ber ®ittgenotßwenbig 718 ©ine Slrbeit beb ,3eitgeifieS 718 ©ommunibmuS 718 tcurü ©larb ffieedfet über 3nftitute 118 ie ©ortbeite ber ©ombtejehe 718 ®ic ©ortheile ber ffiieltoeibcrei 719 ©ott)gamie unb bab neue ©eftament 719 ©tartin Muther über ©olbgamie 719 3>as «Jaeifmiffef. ©efehliche ©eftimmungen nöttjiß 719 ©ine eigentümliche 3t>ee 720 ©Hr haben einen ©hejefretär nöthift 721 ©in ©ominifjarber Saubnnrtbichaft 72a ©in menfie ®ie natürlichen ©cbüvfnifje beb ©olfeb.. 723 ©ittefalfdje 'jlnftdjt— ... 723 ©ntftehung ber 3bce, baß gcjd)ler. 2ß. SBirbSPotocEübcrSemberameute 745 $ie 2ebcnStemberantentc 745 SDie fanguinifeben unb gaEigett 2cmbera» mente befchricben 745 2>te nid)t lebensfähigen (non=bital) item» beramente 745 $ieli)mbhatifie Blifchuttg breier Seinberamentc 753 SEeutlidj erfldrt 753 SEie 2)Ufd)ung boit hier Sliitberamente.. 755 Eine intereffante adje 756 SBühttgfeittcmberamentalcr 9lbabtation. 756 35er llnterfdiieb ber 2ebcitSfraft unb 2c» benSjäbigfeit 757 Ernflufj tcmberatnentalcr 9lbabtation auf 2eben§äät)tgfeit 757 SBeobachtung beS $r SPotoeE 758 SBeobachtungcn bei SßerfafferS 758 Eine Stegei, feftäuftcEcn. 759 5Dte foäufigfcit unbaffenber Ehen 760 25ie Schwierig feit temberamentalc 9lbab» tatton |u erhalten 760 $te folgen bei ben ßinbern 760 SDr. spmocE’S Siegeln, einen Satten ju toählen 761 35ic ganje Sache Har bargefteEt 761 3. ie gtrau, ein giddjer neßrner. Ser Ghentann hält bie ©örfe 785 Sie öälfte jeineb Serbienftcb gehört ber grau 785 SiefeS bemiejen 785 3hre Ärbcit h>ertl)»oE toie bie jeinige— 785 Sie febroaräen grauen best ©üben§ toollen nicht bio§ für Nahrung unbßleibung arbeiten _ •••• 786 ttngerechtigteit gegen bie grau bei ©djei. bungen.. 786 28 ie ber 'Äpfel geteilt »erben füllte 786 <&pari £er Unaufricbcnbeit 795 ntftebung burd) Äranfbeü 795 Ober unpajjeubee beliebe©erbinbung ... 795 grauen leiben häufiger hieran al§9Jianner 795 2>ie ©rünbe — 796 grauen werben burd) ßntbattfamfeit gleichgültig 796 3 tt I) a l t. Seite ©tänner toerben burd) ßntbattfamleit wabnfinnig 798 SBarum eä fo ift 797 '.Mangel an ntagnetifdjer Slbaptation illu. ftrirt 797 SHJie gefä)leon ihren aWeitcn ßbentännern ßinber haben, welche bem elften 'JJtanne ät)nlidg fittb 807 23er elfte Umgang jeidmet folgeube 9lad)* fommen 807 gnterefjanter Beweis 807 ©lie ©egenftänbe unb Sdjred Äinber neti unb entftetten 808 (Sojiitd 9. ,iUtfferf)etraif}de. 'Jtathfd)l jp' be« Sehen« unb entführt fte von gelbem nüfclidjer Arbeit ju ermübenben Bimment, wo ber ©eift, an K Sljätigfeit gewinnt, ein gefährlicher 23unbe«genoffe wirb, ftd) aufreibenb unb abängftigenb in feiner ©e* fangenfchaft. Sie legt gewaltfame £änbe an unfere ergrauten Säter unb gjlütter, welche un« geftern mit bem Säbeln ber Sebpaftigfeit unb ©lafttcität bergngenb begrüßten, bie aber heute mit gebeugten Sdjultern unb jitternben Stritten 3ulei?t ftört fte bie lörperlidjen Verrichtungen; bie äußere Schale lehrt jn it)rem früheren Staube unb ber innere lebenbe törper betritt ba« neue Seben, wo — mögen wir hoffen, — biefem Störer unfere« 23ef)l)ein« unb ©lüde« Zutritt Verweigert ift. 26 Äranfheit unb beren Urjadjen. 3>ie 2tr(adjen ber $ranfl)eiten tcgticfjer 2Crtf ausgenommen biejenigen, welche burd) ©ift ober 3ufaE &em Körper ober ©liebe beigebrad)t werben, entfielen auS einet «Störung beS Umlaufs ber betebenben Sleftricität, ©rfcEjIaffung beS ©eifteS ober einem ungewöhnlichen 3nftanbe beS 23luteS. Söo fte auch entfielt, wenn nicht jchleunigft guriicfgewiefen, wirb halb baS ganje @hPem in ihrem Bereiche fein, ttt golge ber engen SSerbinbung bev berjdjiebenen Organe be# Körners. ff«8.1. ©abitcl beS 9ter»enii)ftem§. Dbtge Stluftration jeiftt einen dorijontalen beS ©eljlrnS netift (gdjäbelfnocben; aa, dufjere @aut fo boüftänbig, bag ein SBedjfel ber Atmosphäre foglcich bemphhfmlogifdjen (Eapitol mitgetljeilt mirb Skriudje haben bie Tljatfadje beroiefen, baß Sladjridjten eines (EinbrudeS bon ber äugerfien ©pijjc ber §autneroen mit einer ©djneüigfeit bon einljunbert fünf unb neunjig gujj per ©efunbe bem ©ehirne mitgetljeilt merben. Sladjridj* ten bon ber grojjen 3ehe mirb bon ben 9ierben=Telegrapfjen bem phhfml°9ta fchen (Eapitol, genannt bas ©ehirn, in ungefähr ein breijjigftel einer ©elunbe fpäter als oom Ohr °öer ©efidjt empfangen. Tie Verbauung ber Nahrung, burdj meldjen Vorgang baS 33lut geraffen Wirb, hängt bon ben eleftvii'cfjen ©trömett ab, welche bon bem ©ehirn burd) beit pneumogaftrifdjen Telegraphen ober 9iero bem Silagen jugefüljrt mirb. Tie 9üd)tigfeit biefer Auffteüung mürbe burd) Temonftrationen bon einem berühmten Arjte (EnglanbS feftgefteüt. (Es mürben jmei Äanindjen gemähtt, Weldje bon bemfelben gutter in gleicher Art unb Dualität erhalten hatten. (Einem ber Kaninchen er ben pneumogaftrifdjen Slerb. (ES ftarb halb barauf in golge be~ unterbrochenen Sierbenftrömung, inbem ber ange* ■füllte SJtagen mit bem SJtangel am Verbauen ben Tob befcfjleunigte. TaS anbere Kaninchen, welches nidjt operirt mürbe, töbtete er nad) einem Bnn» fd)enraum bon fedjS unb jmanjig ©tunben unb bas gutter in feinem fDla* gen mürbe boüftänbig berbaut gefnnben, mährenb beim (Erfteren bas gutter beinah nodj cbenfo roh unb unberbaut borgefunben mürbe, mie es bie ftau* toerljeuge beffelben gelaffen. An jmei anberen Äanindjen mnrbc baffetbe 28 $£ r a n f ß e i t unb bereu U r f a dj e n. ©pperiment wteber’ßolt, mit Stußnaljme, baß, nadjbem ber ‘JZerb, wetdjer bom ©etjirn gunt SRagett fittjrt, burdjfdjnittcn war, ein Strom burdj ben einen ©‘geil bc8 abgejdjnittenen Sierbß gum 9ttagen geleitet würbe. Stad) hier unb gwangig Stunben würben Söeibe getöbtet unb e3 würbe gefunben, baß ba8 gutter in bem operirten Äanindjen, bem ber gatbanifdje Strom gu* geführt würbe ebenfo gut berbaut war alß baß gutter in bem SJiagen beß an*, bern Äanindjettß. ©iefe ©pperimente geigen, baß ber SJiagett jur ©rfüttung feine« Serufcß, ber cteftrifdjen Strömung beß ©etjirneß bebarf. ©letjnlidje Skrfucfje würben in S3egug beß §ergenß unb anberer Organe angefteUt, in Wetdjen Sitte in itjren SSerridjtungenauftjörten, fobatbbie Serben burdjfdjnit* ten würben, unb fie nannten itjre Strbeit wieber auf, wenn fte in SBcrütjrung mit einer gatbanifdjen Batterie fomrnen. ©ß ift uidjt nötljig, in biefem Stuffa£e gu beweifen, baß ber gatbanifdje Strom einer Batterie unb baß ucrböfe©tement, wetdjcß bem ©etjirn entftrömt, ein nnb baffetbeift. ©ß ift augeufdjcinlidj, baß fte eß uidjt ftnb, aber bennodj fo natje berwanbt, baß ber ©ine bie Strbeit beß Stnbcrn berridjten fann, unb biefe ©tjatfadje geigt genügenb, baß bie gweiÄräftc ober ©lemente ätjntidj in itjrem Stjaraftcr ftnb, unb baß bie ©ine eine mitbere gorm ber Stnberen iß. ©tjicrifdjcr SRagnc* tißmuß, ©teftro*2ftagnetißmuß, ©atbanißmuß unb ©teftricität fittb alle ein wenig bon eittanber unterjdjiebftt, unb inbem id) baß SBort ©teftricität ge* brandje, wenn idj Don ber iRerbenfraft fpredje, fo ttjue idj eß, weit ber Stuß* brud am beften bon ben SRaffcn uerftanben wirb. 3d) fagte, ba8 @ef)irn ift ba3 Sapitot bc8 9terben=@t)ftem8. ©8 *amt aud) her große ©ntpfang3= unb SBertßeilungSort ber Sterben=@tettricität ge* jtamit werben. ©8 befielt au8 jwei SJtaffen, bie ©ine eine afcpgraueSubftan}, wetd)e, wenn anSgebreitet, fed)8t)unbert unb ftebenjigOua* brat*3otl bebed't, bie 2lnbere eine faferige bon feftcm unb rötjrenför* migern ©ewebe. ©ie afdjfarbette SJiaffe ift ©mpfangS* unb bie Slnbere ber Skrtfjeilungsbepätter. 3fn bericßiebenen ©tjeiten be8 Körpers giebt e8 mehrere foldjc Jöefjälter mit berfetben SJtaffe, aber Sitte ftetjen unter ber Kontrolle ber ©rfteren, wetdje im @el)irne ißren I)at. ©ieje werben boit ißf)t)fiologen ' Sterb=ü)tittetpunfte genannt unb um bie 2tet)nlid)feit mit bem ©elegrapßem' ©pftem beigubeljalten, fo tonnen wir bie 9terb=2Jtittelpun!te als bie £>aupt* ftäbte ober ©apitole ber berfdjiebenen «Staaten anfet)en. ©crStüdenmartnerb ift ber größte 3weig= ober fpauptbraljt Dom ©etjirn unb bon biefen SSeibeit fpringen bie S3ewegung8nerbett ab, eben}o bie ©efütjtsnerben unb biejenigcit Sterben bon ißneit eigenartigen ©mpfinbungen. ©urd) bieS3ewegung8nerben tetegrapßirt ber ©eift ben ©tiebern, fid) ju bewegen unb fie geßordjen äugen* blidtid), benn bieSraft, weldje fie mitbringen, jieljt einen berSDtuStetn jwlammen unb erweitert einen attbern ©tjeil berjetben, benn ©tettricitat, ob ©ie Urfacpen ber franfßett. 29 mttmafifd) ober meepanifd), pat bic Straft äufamtttenpjtepen unb auSju* bepneit. Surd) bie Spätigleit ber 5Pemegungdnerben auf bad SDfluSl'elftjftem mirb bie (Srjcpeinung ber animalijcpen Seroegung perborgebradit. Surd) bie ©efüplduerben erhält bad ©eptrn jcpnelle ob irgenb ein Speit beß Störperd bermunbet, ob fiep in irgenb einem Organe Ärantpeit eingeftettt, ober ob etmad Stngenepmed ober Unangenehmes mit irgenb einem Speite beö Äörperd in 93evü£)rung fömmt. Surcp bie ©mpfinbungdncrben erpätt ba« ‘©epirn telegrappifdjeöericpte, ob eß pelt oberbunfet, ftid ober taut fein. f.m. ■"«So fepen mir, bag unfev gemeinfamer SBater unb nid)t Sßrofeffor SJtorfe ber örünber ber Setegrappie mar. SJiorje gebüprt bie (Spre unb eß ift mirftitp eine grofje, fciefed «Spftem beß gegen* feitigen S3enacprid)tigenß angemanbt gu hoben, um mit Ortjd)afteu, «Staaten unb Stationen ju berbinben, eine Güntbechmg, metepe fdjliegticp fämmttidje Sbteufdjen ber* einen mirb. Sie meiften Pente miffen, baß Se* legraphifien bie Sleftricität, melche fie gebbauepen, burd) galbanijdje SBat* terien pertiorbringen, metdjciuunfereu auptquctte ift ber übta* gen, biejeß ftetd tpütigcPaboratorium. Sie Stuftöjung irgenb einer SDtaffe entfeffett ein ©tement, metdjcß ge* möhnlich (Siettricität genannt mirb. Sie «Speifen, metepe mir effen, tuen« berbautiep, gepen im SPtagcn einer Stuftöjung entgegen, unb mährenb biefcß ißrogeffeß fteigt bie ©teftricität burd) bie für biefe 3meaS ©e* firn, ber ©mpfangS- unb Sßer» < tfeilungS * 23el)älter ber animati« jdjen Steftricität ift aucf) fit? beS ©eifteö ober ber Seele, unb biefe unfterblidje Uriraft regiert beren £anblungen. Stört irgenb etwa« baS ©leid)» gemidjt ber Seele ober bcs ©emütfs jo baS ©et)irn biefe traurige 33otjd)aft augenblidlid) über bie 3Ml)te ober Serben an alle Organe beS Sörpers unb als gute unb anfängliche gamilie bereinigen fid) Stile in Sfmpattjie für ben Summer Oeffen, ben fte als §auf)t unb SSerforger 2111er be- trauten. 3n einigen gäEeit, wo großer Summer ober ©emütfsbe» Wcgungeintritt, bereinigen ftd) bie Sräfte beS ©efirnS mit foldjer Sfätigleit, um intenftbe ©ebanfen ferborjubringen, bafj eS alle ober beinafe aEe (Steftricität beS ®m- pfangsbefätters berbraudjt unb wenn fotdfer ©anferott eintritt, fo entjieft eS aucf nod) biefelbe bon jenen 2cbenS=Drganen, benen eS ©leftricität mitgetfeilt fat. ©rreieft es folcfen ©rab fo erfolgt ber £ob. Sie wofl belannt, beeinfluffen ©emüthsbewegungen in l)0^«1 gjtafje bie organifefen SluSfrijeibungen unb ®r. £rall bergrögert nidjt gn fefr bie 2t)atjad)en, wenn er jagt: „biefetben werben ebenfo leicft öerwan- belt unb franl, als wenn ©ift genommen wäre.« ©r fährt fort, mbem et S)ie Urfacßen ber Sranfßeit« 31 Sig. 3. Arterien. Die Werben be» gleiten bie'Ärte* rien in jebem Steile beä Jtör« per§. Slrterien *@t)flem. Die Slrterien bringen ka« gute jum| R'&xpex. 32 Äranftjeit unb bereu Urjadjen. Jagt, t>ag „ein 'Jfnfaß t>ou 3orn ntadft bie ©aße cbenfo Eicißenb mtbjdfarf als eine Soft« Gafomcf, ungewöhnliche wirft wie eine ftarfe Gin- fprifsung bon Sabacf auf beit Samt, auf8 IjBdjße gekannter ©rarn berf)in» bert eben fo gut eilte Sfusfdjeibuug be8 JNagenfafte« als Soßfraut ober 9Zad)t)d)atten unb heftiger 3°nt bcrwanbelt beu ©peid)el in JoIcE) ftarfeS ©ift, atö wäre e8 burcö Ouecfftfber gefdjeljen.' Gombc Jagt: „Ser Ginßuß beS @e* I)irne8 auf bic Berbauung«organe ift jo bireft, baß Äranffjeit unb Grbredjen bie erften Symptome Dieter ©ebirnerfdjüt* terungen ftnb, wäfjrenb heftige ©e. mütf)8bewegungen, großer Kummer ober plöfjfidje fchlimme ßtachrichtcn fofort bie Verbauung ftören unb Slppetitfoftgfeit unb Uebelfein herborbrhtgen, wenn einen Slugenblicf borßer berfelbe noch fo rege war. Ser Ginßuß bc8 ©eifteö unb ©ef)irne« über bie Bewegungen be8 £er, jen« unb ber Üunge, ift Sebermann be* fannt. Sa« ©eufsen, £er$flopfen unb £)f)mnaa§ non feinen ßu= ten ©ißenidjaftcn cntlaftete SBtut jurüdE. Oie Urfadjcn ber Äranfheit. 33 3n SlriegSseitcn tuirb ber ©iufluß beS ©cifteS auf bie ©efunbljeit in oft auffaüenöer Söeife gegeigt. SBäßrenb beS großen stuifd)en fRorb unb ©üb fannten alle 3eitungSlefer bie fdjlimmen golgen in ber ißotomac=2lrmee, in ben ©ümpfett ßl)idal)omini)S. Spiele Scute glaubten, biefcS 3Sorl)errfd)en Uon Äranl'heiten unb OobeSfällett unter beit ©olbaten mährenb biefer 3eit unb au biefent Orte, hingen einfach mit ber ungefunben Suft jener ©egenb sufammen, aber biefeS mar es nicht allein. ©S mar bie fdjraerfte 3eil unfereS SJaterlanbeS; uicle unfererOapfcrften uerloren beu SRutl) unb biefe gebrüdte ©emüthsftimmung, menn nicht felbft SBcrgmcif» lung, mad)te unfere Oapferften leid)t empfänglid) für fd)äblid)e SluSbiinftun- gen unb mürben fd)nelle Opfer ber ungefunben Suft, Uon ber fie umgeben maren. OaS fürchterliche ©lenb, tueldjeS bie Uerbünbeteu Slrmeeu in ber Ärim be- gleitete, lattn ohne 3tueifet nteljr ber fchled)ten güljrung ber commanbiren* ben Offiziere, als bent fchled)ten SÜSetter sugefcfjrieben tuerben. Oie©olbaten, melche alles 3utrauen ju ben 2lufül)rern Uerloren hatten, mürben uon fdjlint* men SUjnnngen niebergefdjlagen. Oie Sebßaftigieit beS ;Reruen*©t)ftemS mürbe beeinträchtigt unb als golge bie Verbauung jerftört. Ourd) ©nt» muthigung leicf)t empfänglid) für &ranff)eiten gemacht, tuäljrenb baS Slima nod) fo giinftig mar; in frembett Säubern sieht ein Heiner unbebeutenber SBed)fel oft fd)limme golgen unter foldjen Umftänben nad) ftd). Oie englifcfje treffe jdjreibt bettOob Sorb fftaglanS ben 23orroürfen, tuclche ihm uon ber «fpeimatl) gemacht mürben, 5u. SSiete ipolitifer in biejent Sanbe halten bie furge Sranlfjcit, tueld)e 2lmeri!a’S größten ©taatSmann uon feiner Saufbahn riß, für bie @nttäufd)ung, Uon feiner Partei nid)t als ißräfibeuts» ©anbibat ermählt ju merben, unb ben balbigen Oob als golge bauon. SSir finben ben ©influß beS ©emütl)eS auf beu Körper allgemein uerfian* ben unb anerfannt. SBenige adjten auf bie 2lrt uub SBeife, tute eS geid)ict)t. ©S ift baßer gut, ju miffen, baS jebe« Organ burd) biefeö Oelegraphenjpftem fdjneöc iT?acf)rtcf)t ertjält, tuenn irgenb©troaS ben (Seift beS 9ttenfd)en uerlefct, unb biefe Organe tuerben häufig gcnötljigt, einen Oljeil ber ffteruen=©le!tri* cität surüd $u geben, mit meinem fte itjre Arbeit berridjten. SBenn burd) irgenb einen 3nfall bie ©lieber befdjäbigt tuerben, ober tuenn fte mit einem ftarfen ©ifte in Söeriitjrung fommen, ober burd) Unreinlidjfeit im S31ute bie barmonifdje unb gleichmäßige Sertßeilung ber 9?eruen=©le!tricität geftört tuirb, fo empfinbet baS ©el)irn bie golgen, entbedt bie Urfacfjen unb benad)* rid)tigt getreulid) alle SRitglieber ber Familie, bie nun Uon ihren bclebenben unb Ijeilenben Kräften abgeben, um bie ©d)tuicrig!eiten ju befeitigcn; gelingt e« nicht, fo gerätl) baS ganje ©pftern in Unorbnung. 3unäd)ft rnill id) uont S3Jute fpredjeu, beim alle $lranfl)citen, tr>eld;c nid)t 34 «ott öen fd)on ermcüjnten unb befdjrtebenen Urjadjen entfiecjeit, rupren öon einer ©törung im Glitte tjer, jener beinahe io gdjeimnißuoUen glüjfigfeit, tneldje burdj Den ganzen Äörper circulirt. 3n einfachen SBorten, baS ift ftiifftger Änodjen, ftüfftge ©eijnen, fUijftge SDiuSfeln, flüjfigc Heroen unb ftiifftgeS 2ltt, roorauS Der menjd)Iid)e ftbrper befteljt, Sedjnijd) befielt baS S3tut aus ültomen ober iförperdjen, voeldje in einer gliijfigteit fdjmintmen, Sieje $örperd)en feijen Keinen ©elbftüddjen ä£>niid), wie in bcr 3Kuftration 7 3U jeljen ift. Siejetben fönnen nur mit Apiitfe beS iDticroS* cop’6 bemerft merben. ©S giebt jmei ©orten, bie rotfyen unb Die meißelt ober farbfojen. Hoffman Jdjäijt, baß ein äJiann non Sföittefgröße ipfunb SSlut Siefe gfüffigfeit mirb burd) Den Körper uont ■jperjen, bett 2Ibcrn, ißntsabern ober Slrterien unb SSenen Verbreitet. SaS §erg fann alg beS SßtuteS, wie baS ©el)irn ber £>auptptaj) ber ©leftricität ift, anaefelien merben. ©3 fann and) Der ©ntpfangS* unb ükrtljeitungd* beeilter genannt merben, mie baS ©etjirn ber ©mpfuttgS* unb 2>ertljeUuug3be(}ätter beS 9teröen=©t)ftem3 ift. SaS dperj ift ein unermiiblidjer Arbeiter unb ein guter £>auS* Rätter. ©3 pumpt belebenbeS 33tut burdj bie ißufSabern nad) jebem Xtjeile beS menjdjlidjen ÄürperS unb pumpt eS mieber burd) bie sunt fpeqen füljrenben Slbern ju* rücf, bann mieber ju Den Jungen, um burd) ben ©auerftoff, melden mir einatfjmen, be* lebt gu merben, Don benen es nochmals juriitf fommt, um meiter auf feiner be« lebenben 93aljn gefdjidt ju merben. SaS §erj ficf) üiertaufenb 2Rat per ©tunbe gujammen; jebe t)ätt ungefähr ein Jotl) unb fjiernad) erhalten mir baS er* ftaunenSroertfye fftejultat, baß jmeifjunbert unb fünfzig ißfunb $Bfut in oiefer furjen 3eit Ijinburd) gel)t. Sie fteifdjigen Steile beS SörperS finb mit feinen £aarröljrd)en angefiittt. ©in fMänber bejdjrieb einft ein ©djießroljr, baß es ein Jod) mit ©ijeu rings* Jjerum märe;—nun, ein £aarröl)rd)en ift ein Jod) mit animalifdjer Jpaut umgeben unb es giebt fo viele baöott, baß ber menjdjltdje Körper einem ©djmamme gleißt. Jeute, mefdje beftänbig etmaS trinfeu, meitn ber Sfjes Sranpeit unb beren Urfaepen. C?i8- 5- £auptftcitte teS ®lutfpftem3. 1. $ie oBerfte 2. feie untere ffienen!)öt)te; 3. bie rechte obere fcerafammer; 4. bie rechte untere öerj. tarnmer; 5. bie Sage ber »Mappe; 6. bie ©djeibewanb jroildpen ber liulen unb regten .Kammer; 7. bie 2ungen='Ärterie; 8. ber ioo fie ficptpeilt, um jur regten unb linfen Sutige ju getjen; 9. bie Dier Sangen» benen, loelcfje ba§ SBlut aum §eraen bringen; 10. bie linte obere #era* famnter; 11. bie linte 12. Sage ber mü&enrönnigen yera* floppe; 13 figmaförmige klappe ber großen ©djlag» oaber '4$ul§aber; 14. bie Sage ber jigmafbrmigen Jitappen ber Sungen*Seblagaber Oie Urjacßen ber Sranfßeit. 35 mometer tu bie Steunjig fteigt, ntüffen biefeS jeßr leidßt berfteßen. ©ie trinfeu beftäubig unb ba3 SSaffer läuft ebenjo beftänbig aus ißnen fort. 3ßre Sleiber finb non ißrem ©eßmeiße geträntt. Oa3 §ers ergießt bureß bie s.ßul3abern fein befebenbeS SSfut in biefe überaß bertßeilten §aar= rößreßen, unb naeßbent e3 jeine befebenbeu Sftome abgeiaben, nimmt eS bie berbraueßten unb auögenußten 2ltome ober SÖeftanbtßeifc mieber auf. 2)a3 53Iut lann einem Oaujcßßaitbel gleicß angefeßen merben, mefdjen eö mit ben berjdjiebeüeu Oßeilen beö SorperS unterßäft. @3 berfäßt baß §e,rj befrachtet mit frijeßen befebenbeu Sltomen unb befueßt jeben Oßeil be3 Sörper«, fogar bie Snocßen unb 2Jiu8feln, unb giebt baöjenige, ma8 jeben Oßeif aufbaut, fürSltome, melcße nießt länger nüßlid) unb gebraueßt ftub. OiefeßJtaffe nun nimmt es ju ben 2lblagerung8pläßen ober ©enfgruben beö Ä'örpcrS, genannt Sri«. 6- (5ine§ 5Die §aarröt)ten be3 58lute8, Vuie fte unter bem ©JtcroScobe auSfeljen, in bem ftufee bc§ 8=ro[ct)e§. 1,1, finb fcie Söenen, 2, 2, 2, bie Slrterien. bie ?ungen, bie üeber, bie Vieren unb bie fßoren, unb biefe Organe entlaben fteß bttreß bie Sandle, mefeße ißnen bie Statur gegeben ßat. 2)a8 §erj ift ber S3erjcßiffer. 3cß ßabe meine (Erläuterungen auf biefe SSBetfe gemalt, um bie ganje ©aeße bem nid)t ftubirteu £ejer Har bor Sfugen ju führen, unb id) ßoffe, baß id) boßftänbig berftanben mürbe. Stun laßt unö amteßmen, ba8 SBtut mürbe berfcßledjtert ober unrein, fo baß ba§ £er* ben öerfdjiebenen Organen fein 36 gefmtbeS, reines Stut guttjeilen fann. Sie ermatten nidjt nur fein betebenbeS Stut, fonbern müffen fid), fo gut fie es tonnen, gegen biefe fd)ted)ten Sljeile mehren. Sie SebenSorgane fommen in bie Sage eines SDlanneS, beffen $änbe gebunben finb, unb ber fid) nid)t attein ernähren, fonbern and) nod) jolt. SaS Grnbe ift, bie menfd)lid)e 3Jiafd)itte von giftigen 2tnt)äufungen gehemmt. Siefe mögen bie Seber fo am füllen, bajj fie nid)t ifjre Arbeit gehörig Vcrrid)ten fann unb baburd) @nt« tgünbuug verurfadjeu ober eine 3elten4!ranfl)eit berfetben IjerVorbr'ingen. ©te dornten bie Sungen angreifen unb Smtgenfranffjeiten fjervorbringen. ©ie fönnen bie innere §aut beS üUtagenS fo befdjäbigen, bag Un»erbautid)feit barauS entfielt, $urg, fein Organ ober Sf)eil beS Körpers ift fidler, menn bieje Unrcinigfeiten beftetjen. Siefelben greifen efjer bie inneren, ats bie äußeren Organe an. Siete Seute glauben, menn fte feine ©efdjmüre, gteden ober fonftige £autauSbrüd)e Ijaben, bafj baS Stut ats rein unb gefunb ange« feljen merben fann, menn and) nod) fo viel ©djmergen ober Unanneijmlid)* feiten innertidj empfuuben merben. SicjeS tft ein 3rrt-f)unt, benn viele ber fd)timmftcn Äranffeiten beS Körpers merben von Unreintid)feiten im Stute »entrfadjt. Siejenigen, metdje fte an ber Ötufjenfeite Ijaben, ftnb fo viel beffer baran, beim in ber Öleget, menn baS SIut$raft genug beftfst, bie Unreintid) =■ leiten aus bern Körper IjerauSgumerfen, fo tjat es and) bie gäljigfeit, bie in* tteren Organe gu vertljeibigen. $ranfl)eit unb bereu Urfadjen. 2BaS id) im Sorgefjcnben Dom Stute gefugt, begief)t fid) mefyr auf tf)ütige als fdjtummernbe Unrcintidffeiteu. Sie 2et3tercu mögen als fotd)e frcmbe Gigenfdjaften beS SBIuteS begeicfjnet merben, metd)e unter itjuen giinftigen Umftänben, Sranffjeiten Verurfadjcn. ©emöfyntid) ift Serjcttige ber fie bc= fifet, von it>rer ©cgeumart gängtid) ununterrid)tet. ©ic fraternifiven mit beu Sltomen beS StuteS mie maSfirte §eud)ter. ©obalb aber giftige ©afe bie Suft verfd)tecf)tcrn, fo öffnen fie fogleid), mie »erftedte Siebe, bie Spüren beS ÄörperS, »erbinben fid) mit Spnen unb verurfadjen gieber ober anbere Srauffyeiten. 3d) glaube, gieber jeber 9trt, ©d)arlad)=gieber unb SWafcrn miteinbegriffen, fönnen gu biefen Verborgenen Unreinlidjfeiten im Stute »erfolgt merben. Sie fönnen faum 3cmanb angreifen, menn er and) benfetben auSgefcfd ift, märe eS nid)t für biefe verborgenen ©igenfdjaf* ten, metdje baS Stut begleiten unb baS gange ©Aftern Ieid)t empfänglid) rna* d)en. 2ßie ein meibtid)cr ©aamen nid)t im ©tanbe ift, ein &inb l)ervorgu= bringen, oljnc .fpütfe eines männtidjen ©aamenS, fo fönnen biefe fd)tum* mernben llnreinigteiten im Stute feine tranftjeit Vcrurfadjen, menn fie uid)t mit itjnen Vermanbteit ©iften in Serütjrung fommen. ©aanten, metd)cr auf einen für if)tt nidjt augemeffenen Sobeit geftreut mirb, bringt nid)ts t)cr* »or, mäfyrenb ein, Von einem entfernten gelbe I)crgcmet)tcr ©aamen, auf ©ie Urfachenber Äranfheiten. ben itjrn jufagenben ©runb unb ©oben geweht, einen befrud)tenben fern finbet, Oon welchem ißflanjen wie burd) 3uuber emporfdjießen. @3 ift eine betannte ©hatfad)e, baff @rbe Oon einer ©iefe Oon breißig btS bierjig guß, halb mit weißem f lee bcbecft wirb. ©iefeS fann nur bem Umftanbe äuge* fchrieben Werben, baß biefer ©oben Sltome befiljt, bie oon bem ©aamen beS f leeS berührt, welcher oieEeidjt über meilenweite gelber hergeweljt wirb, gähigfeiten biefe ©orte ißflanjcn herüorjubringen. 9iad) ben Unterjochungen be3 ©r. ©alisburt), ift e3 fcl)r i>a§ 2Bed)fclfieber burd) Urfadjen entfielt. 3n bem „2lnterican Slgriculturift" ftnbe id) folgenbeS : ,,©ie gieberpflanäe ift entbecft worben— nid)t eine ißflanjc, wcld)e lieber heilt, fonbern bie e3 §ier ift eine oon welker wir 9?oti$ nehmen tonnen, ohne für beren ©aamett mit Aufträgen überfd)iittet $u werben. @3 ift wahr, e3 ift nur ei« Winjige3 SSefen, unb e3 gehört ein gute3 Stuge unb bie -£>ülfe eines guten ©ergrößerungSglafeS baju, e8 ju finben, aber wenn eS gefunben, fo fann üon ihm gefagt werben, baß eS fo gering ift, bettn hieraus entftebt baS weitoerbreitete lieber, ©r. ©alisburt), Oon Dhio jeigt an, baß baS SSec!)* felfieber burd) eine Heine ißflanje h«roorgebrad)t wirb, bereu ©aantett an Orten gefunben wirb, wo ftagnircnbeS ©Saffer aufgetrodnet ift. ©er ©aa= men biefeS microSfopifd)en ©taubes wirb oon ber fftachtluft getragen, utf eingeathmet, bringt eS jene ausgebreitete franfpeit, baS gieber, heröor. ©ie Statur biefer fteinen ißflanje, ftimmt genau mit ben ©eobadjtungen ber 9tad)tausbünftungen überein, unb baß jl'e bie wirtliche Urfadjc biefeS gieberS fhtb, würbe baburdj bewiefen, baß einige fiften üoE foldjer (5rbe nach ©teEen gebracht, wo bie f ranfljeit nid)t herrfdjte, in 3«itraum oon Oierjehn ©agen, ooEftänbig ihre Opfer fanb. ©er ©aamen fteigt nur in ber fftadjt empor unb in Oerfd)iebenen £ocalitciten Oon breißig bis tjunbert gufj in bie £>öl)e fteigenb. ©iefeS erflärt Wiefo bie 9?adjtluft gieber Oerurfadjt unb wa* rum hochgelegene Ortfcpaften baOon befreit ftnb. 9tad)bem ber gieberfaa* men im ©hfteme aufgenommen, wirb bie ißflanje bort erzeugt unb ber ij$a= tient Wirb ein lebenbeS ©reib=©eet." „gieber=ißflanäe," wie jebe anbere ißflanje, muff angenteffenen ©oben tja= ben um ju geheimen, unb e3 ifl taum anjunehmen, baß foldjer ©oben tu reinem ©lute gefunben werben fann. <53 ift jweifelhaft, ob Sfjolera ober gelbes lieber biejenigen |eim)ud)en tarnt, beren 93Iut rein unb gut ift, ob biefe f ranfheiteu üon fotd) tleinen Ur* fachen entfielen, baß fein ©ergrößerungSglaS biefclben cntbedt, ober ob fte burd) fd)led)te ©afe unb9JliaSmen heröorgebradjt werben. ©ie fd)lummernben Unreinlid)teiten im ©lute müffen öorhanben fein, um biefe f ranfheiten ju 38 $ran!Ijeit unb bereu Urjaifyen. bernrfachen, wenn noch fo au8gefef3ten fWenfchett biefelben erhalten foflett, WibrigenfaßS fie wohlbehalten an ihnen borübergehen. ©8 gtebt nod) dnbere ungewöhntidje bed SlutcS, üon bcnen taum gefagt werben fann, bag e8 Weber tfjätige nod) jd)tummernbe Unreinlidjfeit beS Stute8 fein !ann. 3um SSeifpiel, e3 t>at Semanb eine ju geringe SJlenge be8 33tute8, woburd) er fdjwach, bleicf» unb teidjenhaft au8ftel)t unb wirb. @8 fann eine iiberwiegenb grofje fOtenge weijjer 2ttome im Stute norfyerr» woburd) Sleid)heit unb ©rfdjtaffung borherrfd)t, ohne bag baburd) nottjwenbigerweife 9Äagerfeit entfielen rniigte, ba jotd)e Seute häufig ftart ober fett ftnb. ©8 tonnen ju üiete rottje Sttome ober ju wenig weige Seftanb» tljeite im Stute borherrjdjen, baburd) ben Körper teid)t ju ©ntjihibuugen mxb 3tufl)äufungen emhfinbtid) mad)eu. Surj unb gut, ba8 Stut mug beinahe biejenige 2Jlifd)ung ber wetdje bie -JZatur beftimmt, wenn nicf)t Itranttjeiten folgen fotten. 25a e8 nun Har ift, bajj eine freie Sircutation ber ÜebenS* ober Tertien* ©teftricität, ein ungeftörteS ©emüttj, unb gute8 Stut jur ©efunbheit notf)«* wenbig ftnb, fo braudjt e8 nur ein Wenig gefunben fDienfdjenberftanb, um einjufetjen, bafj alte SranHjeiten, Wetdje nitfjt burd) Vergiftung ober $ufaß entfielen, Don ben geftörten, ber ©efunbheit unbebingt 3uftänben, ©8 tonnen an»« geborne, Vererbte @d)wäd)en befielen, aber aud) bieje hatten ihre Urjad)en im iDiutterleibe, burd) geftörten ©emütt)8äuftanb ober ben lebensfähigen Ser* rid)tungen ber ©Hern, fo bafj nicht eine 2tu8nat)me meiner Stheorie bcftef)t. 2)ie Stufmerffamteit be8 2efer8 wirb junächft auf bie §aupt»Urfad)e ber 9ierü= unb Stutftörungen ober bie e r ft e n Urfadjen ber Äranftjeiten getentt Werben, ©he ich aber fdftkge, frage ich &en 2efer, ob er nicht ju ber unwiber* fiehlidjen Folgerung gefommen, bag e8 bie erfte Sfüß)* be8 2lrjteS ift, ju fehen, bafj fein Patient ein harmonifd)e8 fReroenjgftem tjat, fei« ©eift bon nieberfdftagenben ©mpfinbungen befreit, unb fein Stut ju jenem 3u» fianbe juriicfgebracht wirb, wetdfer bemfelben eine gefunbe $aut, ftarfe 2ftu$« lein, unb reiche unb genügenbe gliiffigfeiten in aßen Steilen barbietet. 8*8 V. S3luttbeücf)en. $te be§ SBtuteä, wie fie unter bem SOlileoäcobe etjcbemcn. — (Stitige einzeln, unb anbere wie eine ©elbroHe aiteinanber» liegenb. Sajiitel 2. J>ie gtrfadjen ber uttb bie $uffäube bes SSfutes. Sterna biefeS CEapitetS eröffnet ein unbegrenztes füt bie Unterfudfungen beS ißf)t)fiotögen. Sn ber £f)at, Würbe \ ein 35erfud) gemacht, aHe Sinflüffe anfzufyüren, augenbtid* Iid)e rote entferntere, tüetdje baju beitragen, baS geiftige unb 9?crben*@Ieid)gett)iä)t zu zerftören, unb baS 331ut eljer als eine OueHe beS iobeS als beS SebenS ju zeigen, fo lönnten bicle fotdje Söerfe gefdjrieben werben, unb bie Aufgabe bennod) erreicht fein. 3d) Werbe ntid) beSljatb auf £>aupturfad)en be* fcfjränfen, biejenigen über Weldje wir bie Icidjtefte Sontroüe haben. (Sine lebe joE unter angemcffenen SEitel beljanbelt werben, mit fotd)er 35er* fd)iebenbeit ber «Sache, als eS nöttjig ift, unt biefelbe intereffant unb betebrenb ju madjen. 2>iefe8 iß ber SBageti, belastet mie ein ©tabt*Dmnibu§ ober ein ©ergnü» gungS-Sampfer, meiner beinahe aße $ftemn*©törungen unb Sranffjeitcn be§ ©lute8, womit bte menfd)ttc£)e gamtlie ßeim* gefucfjt wirb, in baS Aftern einfäfjrt. Sin großer £l)eü aßer ber Ucbel, öon benen biefeS Sa» pitel Ijanbelt, eutfießen wirllicf) oon einer aß» gemeinen SBurjet—UmtriffcnJjeit, Srrtßümer im Sffcn, £rinfen, ©cßlafcn, ©eüeiben, ©enti* Cation, ©ejd)ted)t§*2tbiottberung, ©ejdßedjts« ©erbinbung, 2Jtebiciniren u. j. w., bie üblen ©emoßnßeitcn ber Äinbtjeit unb bc8 Stlters Jbnnen aße birelt bcr Unmiffenfjeit werben. ©ie mivft iljre ©djatten über jebe ©djwcße, — fte nerbunlett jeben ©Sintel ber Stlabemien — fic flcibct mit ©igotterie unb Unbulbjamfeit Stauienbe, wcldje StpoficI ber m- 8. Sin SOerjudj, fid) mit jeinen Ctiefelbängjeln über bcngaun ju beben. 40 SDie Urfachen ber Sterben» unb ©tutftörungen. christlichen fein woEen — fte fdjwelgt fogar in ben fallen bet Söiffeitfdjaften, mit 9iaud) übergogene ©läfer bor ben Singen berer haltenb, welche wir alß unb Söeife achten füllen — fte berurfacht, baß Seute aEer Siationen ©linbefuf) fpielen, wäljrenb auf aEen ©eiten Slbgrünbe gähnen, welche barauf harren, fie gu berfdjlingeu. Stiemanb fteht feinen Sfad)bar in feinem Wahren Sharafter, unb wenn er nach il)W greift, fo hält er nur beffen Sleibung unb teere ©erfpred)ungeu. ©3ir ftnb wie SJlaut* würfe, über bem Srbboben unferen SSeg entlang taftenb, bewohnt bon benen, welche unter ttnß leben. 2ötr befttjen Äräfte, welche biefe Heinen ©terfüßler aber nicht haben, unb Wenn wir nur unß offen bem Sid)te ent» gegenfteEcit, weld)eß auf unß jebergeit leudjten wiE, wenn wir mit ben SReinuugcn Slnberer mehr tolerant ftnb, aEe Singe erwägenb, unb baß ©ute feßhaltenb, fo werben unfere Stadjlommen, wenn wir nicht felber, bie Sageßheüe ber guten fommenben 3eit fetjen." @ß giebt zweierlei Unwiffenheit — wirflid)c unb abftdjtliche. 2)ie Seijtere ifi ber 3Iußwud)ß ber ©rfteren. $ein bernünftiger 2Ren:cf) wirb abfidjtlich feine ©e» funbheit befd)äbigen, wenn itidjt biefe abficßtliche Unwiffenheit bon bent edjten SIrtifel unterfingt wirb 3Bie bie Sacobinß, „wirflidje Sacobinß," unb wiritid) cd)te Sacobinß — fo ftnb eß Stile bod) nur Sacobinß 3emanb mag feine Singen einer unangenehmen —mit ftd) felbft entfd)loffen fein, baß er fie nid)t jehett wiE unb fie mtgebulbig unter bie güße trampeln, ben* noch toürbc er, wenn er bie folgen boEftänbig fenneu würbe, bon feiner Sthorljeit abtaffen. ©itt ©ielfraß ober ©chlemmer mag feinen üDtagcn über» laben, mit bem öoHen ©cwußtfein, baß er ein phhftidjcß ©efefj berlefct, wohl wiffenb, baß biefe ©erlefcung il)tt ftcßerlid) unangenehm berühren muß. SSäre er aber boEftänbig unterrichtet, entwürfe er ftd) ein flareß S3ilb bon ben fd)Inmnternben wte tljätigen Unorbnungen, welche eine folche Uebertretung nach ftd) Sichen fann, fönnte ernur jeneungähltgenÄranlljeiten, welche burdh foldje Heine llrfachen fpäter entfielen, ftd) bergegenwärtigen, ift eß wohl an.» guneljmen, baß er 3aßre törperlidjen SSohtbefinbenß einem folch tranftjaften Slppetite aufopfern würbe? Sine gebanfenlofe junge grau Hcibet ftd) unbor- ftchtig, um einem feinen ©alle beiguwohnen, ftd) nur theilweife bebedenb ober gängtid) folche SChetle ü)reß Äörpcrß frei laffenb, welche fonft forgfant in glaneile unb ißelge gehüllt ftnb. ©ie wirb bon ihrer @efal)r unterrichtet, aber antwortet mit Sachen: ,,3d) weiß eß, aber ich habe mir borgenommen, mich gu amüftren." ®iefeß mag abftd)tlicher Unwiffenheit gugefd)rieben werben, aber eine ©djid)t wir!lid)er Unwiffenheit liegt berjelbcn gu ©rmtbe. ©ie hat einen unbejtimmten ©egriff, wie wunberboll unb harmoniid) ftc gefchaffen unb wie eine Heine förperliche ©törung ben ©runb bieler Sranf'heiten legen fann, für fommenbe 3ahre förperlichen nnb geiftigen ©lenbeß unb enblid) einem frübjeitigen ©rabe. „©in furjeS geben aber ein fröhliche«", ruft fte leichtfinnig aus, ohne p »iffen, baß biefe« eine pbbf'Hfye Unmöglichfeit ift; eS ift aber jo, »enn fie nid)t ihr leidjtftmtigeS geben baburd) fd)ttell beenbet, bajj fte Selbftmorb begebt, benn alle2luSfd)»eifungen enben in geiftigen unb förderlichen geiben; unb »enn unter folcben Umftänben baS geben turj fein mag, jo ift es immer nod) lang gentrg, um ber 9iatur ©elegenbeit p geben, ihre Strafen auSptbeilen, benn es fttrbt fliiemanb ohne Äranll)tit ober lörper* liehe geiben, ausgenommen »egen Zufalles ober SelbftmorbeS. Unb »enn nun ein paar ©age ober Soeben foldjen leid)tfinnigen geben« bon monate* langen Sdjnterjen beS ©eifteS unb ÄörperS gefolgt »erben, »enn ber ©ob auch fd)lief$lid) p-jpülfe lömmt, »aS wirb aus ber ©heorie, „ein furjeS geben, aber ein fröhliches?" Unmiffenbeit. 41 gaffen mir bie beiben borangebenbeu SUuftrationen genügen, um, »aS ab* ftcbtlicbe Unmiffenbeit ift. p befd)reibcn. Sir feben, baß biefe 5lrt feine ent* ftebung in ber »irflidjen bat, unb baß ein beffereS ißerftänbnijj ber atur» jd)nell biefer halben ©rfenntniß ein enbe bereiten würbe, mit allen fo leicht berurfad)ten golgen. 2öir!lid)e Unmiffenbeit ift ber jdjredlidjfte geinb ber Slienfebbeit. Sie bielc Jennen bie nötigen Sebittgungen, ein gefunbeS Äinb pr Seit p bringen? 6in SDfann unb eine grau lieben ftd), ober glauben es, baß fte fid) lieben, ober fte tljun eS ntcljt, ober es ift bortljeilljaft, baß fte ftd) unb fte beiratben. ©aS näd)fte, »aS »ir hören, ift, baß bie grau jcb»anger ift. Sie »urbe fte eS ? Zufällig jo, benn beinabe alle Äinber ftnb bie golgen eines Zufalles üott befriebigtergeibenjebaft, anftatt bie gxut bereitwilliger eitern, »elcl)e joldje golge »üufcben unb ftd) barauf üorbereitetett. ©ie meiften ebe* leute »iffen nidjt, baß ber 2lugenblicf, in »eifern geber ben Saamen ber* gtebt, um ein menfdjlidjeS Sejen tn bie Seit p rufen, einen nie aufbörenben (Stnflufj auf baSjclbe auSübt. So manches Äütb »urbe erjeugt, »enn ber SSater ÄranfbeitS halber p £>aufe »ar unb leibet bielteid)t beute förderlich, unb »obl auch geiftig üon ben golgen jener elterlichen Äranlbeit. es giebt beute taujenbe Äinber mit einem jerftörten Serben* unb 53lutfßfteme, »eiche jo ftnb, »eil fte erjeugt »urben, als ftd) ihre janffüdjtigen eitern »ieber ber* föhnten unb in biefem ,3eitpunlt ihr entfielen begannen. So manches tinb ift bie grudjt eines UeberfalleS, »eld)en ein brutaler ÜJiann feiner unwilligen grau machte, unb biejeS Ä'ittb gebt mit feb»äd)lid)em fJierbettfbfteme als golge burcbS geben. SDiänner unb grauen ununterrid)tet über bie ©ejefce ber geiftigen unb förderlichen 2ln$iebung8lräfte. ©iefeS Stücfwerf menfef)lid)er 2Jia* fcfjtnerie, Säuglinge berüorbringenb, geht bltnb ju üBerfe. ©ie «Säuglinge »erlangen nid)t geboren }u »erben. ©aS geben unb bie ftranlljeiten »erben Die Urfadßen ber ffteröen* unb Btutßörungen. 42 tßnen beibe8 aitfgebrungen. Strme Dinger! Die Doctorcn werben bie Hälfte ißreS Butterbrotes an ißtten üerbienen, »orauSgefeßt, baß fte lange genug teben, um etwas gu »erbienen. Die Unwiffenßeit ber @ttern »or ober wäßrenb De8 ©rgeugungSmomenteS, welcßer ba8 Äinb ßeroorbriitgt, öerurjadjt bie erfte ©runblage ber Äranfßeiten, mit benen e8 gu fämpfen ßaben wirb, fjier unb ba wirb ein »crnünftigeS Söeib gefunben, wetdjeS weiß, bis gu wetdjer 2tus» beßnung baS Siinb ißreS SeibeS burd) ©ebanfen unb fpanbtungen ißrerfeits beeinflußt wirb. Die 9JZeßrßeit weiß es nießt. BSenige Scanner, wenn fte Jdjwangere grauen mit Unfreunbtiißteit beßanbetn, ftnb ftd) beS «ScßabettS bewußt, wetdjen fte auf baS menfdjticße SD[iiniatur=äßefen auSüben. Die !ße* riobe im SJlutterteibe iß mit ©efaßr für bte ©efunbßeit beS Meinen »crtßei* bigmtgslofett BSejenS »erbunbett, wetcßeS fteß mit berfetben anfeßntiegenben Burücfgießung in ben BSänben beS Uterus »erbirgt, als in bett Slrmett ber Sftutter naeß feiner ©eburt. Das $inb ift geboren! 2öa8 nun? fftidjt eine 2Rutter, an« Daufettb, »er* fteßt ein $ittb fo gu ergießen, baß eS gefmtb in 9?er» unb Blut aufwädjft. (Sie füttert unb tteibct cS ungehörig in Sinbßeit; fte ntebicinirt e8 beinahe gu Dobe, ober läßt es uon einem Doctor gefcßeßen, für Srantßeiten, wetcße cuS einem ober mehreren fdjon ermähnten Urfarfjen entfielen. Dann muß baS Äinb geimpft werben. 2Bie SSenigen ift eS befannt, baß «Saamen »on (Scropßuta, «SßpßiliS, unb anbern Unreinlid)teitcn, »on Den 2lrmen franler Äinber genommen werben, unb tns Btut ber »on folgen Ärantßeiten freien Äinber übertragen werben. Das SJteffer beS Baters, ober bie 9?abel ber Butter, ober bie fpütfe eine« gänglid) unbefannten SStrgteS t»trb gebraucht, biefe Witßtige Operation gu »oltgießen, wenn nur Diejenigen, wetcße ©efdßic!* fidjf'eit mit ber größten ©ewiffenßaftigteit »crbinben, ßiermit »ertraut wer» ben fottten; fo baß burd) biefe Duette, ein neue« (§Iement,bem$inb guun* reinem Btute gu »erßelfcn, entfielt. SBie baS Äinb in Saßren fortfcßreitct, ergreift es eine neue unb frembe Seibenfcßaft, ßäufig eße es baS 2llter ber SJfanttbarfeit erreicht. Unwiffenb über bie SBirfwtgcn ber (Srgcugungs=Or= gatte, gerütß cS in fcßtecßte ©eWoßnßeiten, wetcße weitere 9ter»en= unb 93tut= «Störungen nadj ftd) gießen. 3ft e8 ein SSftäbcßen, unb erreicht ba8 Sttter, wo ber SJtonatSftuß anfängt, ununterricßtet über biefen Vorgang, fo crfcßridt fte barüber, wie fte ba8 Btut au8 bem Körper fommen fteßt unb »erfucßt fei* tten ?auf gu ßcmnten. Oft würbe icß »01t btcicßcn grauen, Wetcße »on 9Jio- nat8*Unregetmäßigfeiteu litten, confuttirt, ßer»orgebracßt burd) bie Ber* fud)e, ben SftonatSftuß gu ßemnten, burd) 2lnwenbung »on tattern BSaffer, ©iS ober erborl)ebung bieler ©adjen ge- geben merben, auf meld)e id) bejonbere Stufmerffamfeit ju leiten münjdje. ©ie Verlegung ber ie jUerfefwng ber ,5iftficf)fieif. SStele Seute feaben bie 3bee, baß, wenn fte nur ben @efe£en be« Körper« «inen einigermaßen fcßufbigen 9tefpeft geben, baß e« mit ifjnen, in Sejug auf ifjre förperüdje ©efunbßeit, gut gepen muß. iJiur SSenige fdfeinen bie ©pmpatljie be« moraftfdjen unb pfjpßfdjen 9Jfenfdjen p ner- ßeljen. SSenn Semanb peute geniigenbe ßraft beßj3t, ba« innere ©ewiffen ju unterbrüden, unb nadjbem er irgenb ein große« morafifcpe« Unredjt begangen, ßd) einer guten iftadjtrulje er- freuen fann, fo bilbet er ßdj ein, baß er e« immer mirb tl)un fönnen, unb feine beffere 9?a- tur eben fo feidjt audj fünftig unterbrüden. 2Iber Wenn aud) feine anberen Urfacfjcn ein* treten, fein ifterOenfpftem unb baper aud) fein ©emütp etenbigtid) eutpßnblidj ju madjen gegen ade folcpe Ueberfd)reitungen, fo tput c« mit ber 3eit bie ju biefem 3roe^e nötige Äraft unb er ßnbet ßdj fdjtießtidj in fotd) geiftiger $ölle, baß ein 2lufentpaft in ber non ben alten ©peologen befcpriebcnen, eine banfbare ©rlöfung erfdjeinen Würbe. Sßir fönnen nidjt ununterbrodjen etwa« tpun, non bem wir füllen, baß e« Unrecht ift, opne enblicp (wenn and) mancpmaf fangfam) jene nernöfeSraftaufjureiben, wefcpeun« peute in ben Verlegungen berntoralifdjen (Sinne ßüj3t. SBenn burdj einen uneprfidjcn Sebcn«wanbef ein SDfarin 9feidj* tpum erworben unb pkrburdj jene« tfnfepen, wcfdje« 9feid)tpum giebt, unb Wäprenb er in biefer ganjen 3e*t einen guten ©cfunbpeit«3uftanb bewahrte — , möglicperweife au«gejeid)nete ©efunbpeit befaß — fo bringt ber Vertiift non ©igentpum, unb jener ©tettung, wefdje er fjierburd) erreichte, ibtt jum ßladi* benfen unb bie Slerjte Ijaben feine geringe Arbeit, ipn non ben Äranfpei- ten ju befreien, Weldje ipn beinahe ftd)erfid) erreidjen. ©ann, wenn nid)t eper, pält ipn bie ©timme be« ©ewißen«, welche er bi« baptn pafgftarrig nnterbrüdt, wad) in ber fftadjt, benn bie Scpren, wefdje er non ©ag 31t ©ag crfjaften foffte, werben in einen Moment jufammengebrängt, unb ©cpfafmit» tel unb fdjmerjßillcnbe fDlittef ßnb non feinem fftußen, feinen Sfugcnfibern ©epfumnter unb feinem aufgeregten 9taOenfpffetne 9htpe ju bringen. @« ift aud) nidjt einmal genügenb, baß bie fittfidje Siatur be« Sftcnftpcn ciitfad) erhalten wirb, um einen ßftann ftarf unb ebet 311 machen, ©ie muß aufge- baut werben. 5Bie förpcrfidpc Hebung 9Jiu«fctn erjeugt, fo erzeugt Hebung morafifdje Sraft, unb biefe morafifepe Sraft rnaept benfefben geißig 5ig. 9. (litt TOenfd), ber ftd) beinatie tm SMenfte be§ Xeufeti aufge= jeprt 46 Sie Urfadjen ber 2feröen- unb Slutftörungen. ergaben, mutljig unb glüdtliifj; unb biefer ©emütljSjufianb beförbert 25er* bauung, giebt einen regelmäßigen IßulSfdjlag beS ©Ijätigfeit t>ej geber unb 2iieren, boüeS unb tiefes 2Üf)men unb muSfulöfeS geben unb ©laftteität. es ifi nid)f nötljig, baff ein SJlann baS tljun muff, maö fein gcmiffenljafter 9fad)bar ober bie ©efeüjdjaft iljm borfdjreibt. ©o lange mie bie SJienjdjen nidjt aus einer gornt gegoffen ftnb, fo lange merben aud) berfdjiebene 2)tei* jnungen bodjerrfdjen, unb ein 3eber mirb ftef) burdj fJladjforfdjmtg unb 2tadj* benfen einen eigenen 2Jiafjftab jdjaffen, jeinem Sßejen angemeffen, ober menigftenS bon feiner geänbert. SS ifi nidjt, maS anbere bon ©injelnen bon uns fagen, ober maS bie 23ölfer anberer Nationen bon.unferer Nation fagen, baS uns grofj, mächtig uirb glücflidj machen fann. ©3 ifi, maS mir in 23e$ug auf uns fetbft füllen fönnen; eS ift bie ©dbftadjtung, meldje ein gutes geben einflögt; menn nufere ©emiffen uns ofjne 2tuSfludjt fagen fönnen — 91 e d) t — fo ftnb mir fogleidj mtüberminblidj — fo ftnb mir glüdtlidf) — fo ftnb mir gefunb. ©er SSeifaE Sfnberer mag unferer ©itel* feit fdjnteidjdn, in bem 2lugenblicfe, mo mir benfdben als falfd) angebracht erfennen; aber ber S3eifatt beS ©emiffenS fenft einen ©djaft moralifdjer $raft, ein unergrünblidjeS. SSergnügen in ben mirflidjen 2)1 ittelpunft ber ©ecle. ©S berfümmert ben nidjt allein moralifd) in einem fdbßjüdfjtigen S3eftreben nad) 9leid)tljum ober eines anbcrett 3i<2e8. @8 beränbert jein 2tn- fefjen ober berljittöert menigftenS bie SUtSbilbitng eines ebleu freien SBtideS. es ifi nidjt nötljig, bajj ein SDZenfd) gejefdidj unehrlid) fyanbelt, mäfjrenb er jeben 9ierb anftrengt, um einen jdbftjüd)tigen3wetf ju erreichen, fonbern bie einfache 25crnad)läffigung feiner moralifdjeniJiatur madjt ifjn fo biel meniger als SJiann, nur in moralijdjcr, fonbern aud) in !örperlid)er SBesicfjung. ©er ffterbenrei* ober bie SebenSfraft mürbe für biefcS eine 3iel feines ©Ijr* geijeS bcrbraudjt unb bie berjdjiebenen Organe bcS SörperS mürben um baS betrogen, mddjeS iljnen mit 9ied)t jufam, fo baß eine ©eefe aus einem Körper jdjaut, melier nid)t böllig entmiddt ift. Sr brauet fein abge* magerter üJienjd) ju jein, er fann fo bief mie ein ©tabtratl) fein; menn biejeS ber g-afl ift, fo mirb bid bon feinen gebcnSfräftcn nötljig fein, feine fernere Jlörpcrmaffe p berebefn. 3jt eS cud) nie aufgefallen, maS für ein Unter* jdjteb jroifd)cn einem guten fetten Spanne unb einem fetten Spanne ift, meldjer feine moralifdje 2fatur bernadjläfftgt fjat? S5on bem erfieren lenktet bie (Seele mie ein Sidjt aus einem genfter, ber festere fjat ebenfomenig geiftige mie bie SBadjSfigurcu in einem Äabinet, fo baff bie ©ünben ber Unterlaffung mie bie ber 23egdjung gegen bie 2JioraI audj ben Körper be» cinfluffen. Sie Verlegung ber ©ittfidjfeit. 47 ©S giebt taum nod) einen jmeitenäöeg, auf meldjcnt ber ntorafifeße Sftenfcß meßr gemartert mirb, als in Der Verfolgung bon ffteicßtßunt unb ©tclfung. 3n Der' Sßat, biejer ber Diatur beS ÜDtenfdjen mirb oft gänjlidj geopfert, um bie 3n>ecfe in ber fonturrirenben Söeft ju erreidjen. .fpenri) Söarb Veecßer gab iit einer feiner einiges reeßt 3?ntereffante in biefer Vejießung. , „£abt ißr je," fragte er, „2Jiänner gefeßen, mie fte iit biefer 23eft gefdjaffen itoerben? ©ie ßatten feine große Söeisßeit; fte ßatten feine große (äßre; fte ßatten feinen großen £>efbetttnutß; fie Ratten feine große ©ebulb; fie Ratten feine große ©anftmutf); fte ßatten feinen großen 9teicßtßum ber Siebe; aber fie Ratten eine eigentßümfidje 2lrt ©cf>einmeisf)eit; fte mußten ißre Jpänbe ba ßineinjufteden, mo ©eßmuß gebilbet mürbe; fte berftanben (äigentßum ju ermerben; fie berftanben ©cßijfe unb Käufer ju bauen; fte Ratten ein eigen* tßümlidj fudjenbeS Sfuge; eine 2lrt SÖiejefflugßeit; fte ftnb gefdjeibt unb ge* mißt; es mürbe bott ißnen gefagt, baß fie ftrebfamc ÜJiänner ftnb; fie bauten ftef) auf naeß ben Urteilen ber äfiettfeßen. ©ebt einem SDfanne fünftaufenb Scaler unb ißr fegt bie ©runbfage, roorauf ißr ißn bauen fonnt, ißr ßabt feine* gmße erbaut; gebt ißm jeßntaufenb unb ißr baut ißn bis jubenSnieen; gebt ißm fünfunbjmanjigtaufenb unb il)r baut ißn bis ju ben ©djenfefn; gebt ißm einßunberttaufenb unb ißr Ijabt ifjn bis über baS .fperj gebaut; gebt ißm jmeißunberttanfenb unb er ift ganj unb gar überbaut. 3meißunbcrt* taufenb baut einen 2ftann in biefer SÖeft; jmeißunbert unb fünfjigtaufenb maeßt }ef)r bief aus einem Spanne; f ünfßunberttaufenb ntaeßt einen prätßtigen Äerl, mie bie Sßett meint. Sie große ©djmierigfeit befteßt aber barin, baß bie 2ftenfcßen eS feßr ferner finben, fuß auf biefe 2lrt aufjubauen, menn audj bie SJiateriafien in ben Sfugen ©otteS nidjt feßr foftbar fein mögen. Unb bann merben fte fo leicfjt niebergeriffen. äöenn ein 9ftann nur baS ift, maS er befißt, fo nimmt eS nidjt Diel, ißn ju bernießten. 3ßr fönnt einem Spanne abneßtnenmitßunberttaufenbSßafcrn; ißr fönnt ißn in jmeiSßeife mit jmeißunbert unb fünf jigtaufenb feßneiben; unb mit einem ©toß bon fünfßunberttaufenb fönnt ißr ißn fo bernießten, baß lticßts afS 9taudj übrig bfeibt. „(äs giebt taujenb unb abertaufenb SJienfdjen, bon benen, wenn ißr bereit Käufer, ©djiffe, Sanbeigentßnm unb fisfafijdje Sunft unb fofdje anbere(äigen* haften, mefdje fte nidjt mit tu ben £immet nehmen tonnen unb bort and) nicßt gebrauten fönnen, üjnen megncljmt, |o mirb nicßt genug übrig bleiben, um fte bort ju repräfentiren in ©eredjtigfeit, ©öttüdjfeit, ©fauben, Siebe, ©ebntb, ©anftmutf) unb fofdjen äljnficßen (äigenfdjaften. ©ie Ijaben alle biefe (äigenfdjaften als £eijmateriaf für iljre STOafdjine berbraudjt. ©8 mar iljr ©efcßäft, roäßrenb ÜjreS SebenS 3tebfidjfeit jn opfern, Damit fie rcicfj mürben; bafj fte Sftadjt unb (Sinftuß erteilten, baß fte. ifjren Inhalt in ber 48 Sie Urjachen ber St e r n e n - unb Sfntjiörungen. Sßett audgebehnter unb ftärfer madjten; unb wenn fte bieje Singe, beren @r» reidjung ad' ihre .traft unb Energie aufgeopfert Wttrbc, nicht mit fich ind genjcitd neljmen löunen, wad bleibt ihnen bann, womit fte and biejer Sßelt gehen lönuen? gljr jeljt nicht nur einzelne Söejett biejer ©attung, jonbern ganje Leihen joldjer gnjefteumenjdjen fidj gegenjeitig auf bie Schulter flopfenb, ftd) gegenjeitig bejeidjitenb unb non einanber ald „unjere erften SJtänncr", „unjere größteuSJtänner", „unjere einflufjreidjftenSDtänner", „unjere ftarfen SJtänner" jpredjen, unb bennoch, wenn ihr fte non bem befreit, wonon bad ©vab fie ftcher befreit, jo bleibt nicht jo niel non ihnen, um fte mit bem SJiilrodlop wieber p finben!" flennt if>r nicfjt gerabe joldje Seute ? (Srinnert eudj an biejelben in eurem eigenen Greife, unb fragt nicht, wad biefer ober jener SDtann ald gaftor in Weltlichen Gingen, fonbern wad fte in beit ©egenftänben wertlj ftnb, wie fte ©ott fieljt, wad fte wert!) finb, wenn fte nach ihrer ©erechtigfeitdliebe, ©lau* ben, Siebe, ©ebutb, Sanftmuth, jolchen Singen, welche in ber ewigen 28ett ben SJtenjdjen audntadjen, gemeffen werben, würbet ihr nicht unter bettfclben joldje finben, bafj, wenn ihre Setbftfucht, ihre §erjloftg!eit, ihre ertjajcljeube Suitft, itjre weltliche SBeidljeit non ihnen genommen würbe, launt etwad übrig bleiben wirb? (§d lommt häufig nor, baß SJtänner — Scanner, welche anftatt ftd) ruhntoolle tarnen p erwerben, inbent fie ntoralijdje ober wohltätige 3wede »erfolgen, nur iljre Statuen auf SBedjjel, ©ejdjäftdquittungen fdjreiben, fie in Säume jdjneiben, auf Ställe, auf Söänbe unb auf rolje Somtnerhäuddjen malen, — p einer ©rlenutniß iljrer ntoralijdjen Slrmutlj erwägen; bann lommt ein plot3lidjer Sturj, ein Gsinbrcdjen non Stolj, SDtutlj, Äraft, ©Ijr» geij unb (Srfennung beffen, wad fie erreidjt haben, bafj bie ©ejunbljeit leibet, unb ot), wie jdjwer, wie hart ift ed mit ber mit SOtebijin, mit ber Ijeilenben (Steftricität, mit allen SJtitteln unb SBegen, welche bie SBiffen» jdjaft unb ©ejdjiälidjleit erfunben, joldjen SDtännern aufpljetfen. 2M’ ihre ©roßmutf), all' iljre Sltenjdjentiebe, all' itjre Siebe p@ott, unb jfebe gute @igcn» jdjaft, welche fte mit pr Sßelt bradjten, fdjntolj in bem gliijernben Raufen. -Obgleich, wie norljer benterft, eine größere Neigung, feie ntoralijdje Statut im (Streben itad) Steidjthum unb Stellung p »erleben, Oorherrjdjt, in biejer 2Mt beS Stoljed unb bed Stingend, ald auf irge-nb einem anbercn Söege, jo erjd)eint eine ©teidjgültigfeit in ber (Erhaltung unb Serbefferung bed gött» licken gunlettd in und in jebem Sebettdpfabe. 3m Serhältnijj gicbt ed wetttge Scanner unb grauen, welche wafjrheitdlicbenb ftnb, SBenige beljanbeln ihre Stadjbarn mit wirtlicher ©ercdjtigleit; p niete geben ©emüthdrulje äugen» blitflidjen Vergnügungen l)in; Saujenbe tljun täglich unb ftünblidj wad fte ötd Unrecht erleitnen. Stad) alten biejen ©ewalttljütigfeiten ber SJioral folgt 2)ie Verlegung ber Sittlich lei t. 49 0elbflbefd)ulbigung, ©cwiffenSangft, Unglüdlichfeit, Sdjlafberluft, Verlud ber Sterbenfräfte, unb enblich wirb baS ganje Spftem meljr ober weniger an* gegriffen, für bie Verrichtungen ber Sünben, bon benen wir Vcftrafung im nädjften Heben erft erwarten unb wo wir hoffen, baß fie uns burd) bie ©iite ©otteS oergeben werben, ©egenwärtige Veftrafungen werben überjehen ober anberen Urjadjen jugejd)rieben. Sehr häufig finb Heute franf ohne bie llr* jachen ju wiffen, wenn, wollten fte nur ihre Singen nach Snnen lehren unb ftd) grünblich unterjud)en, jo würben fte finben, baß ihre förperlidjcn Unait* nehmlidjfeiten bon Ungered)tigfeit gegen einen Stadjbar ober bon bem Ve* wufjtjein, eine gute Gelegenheit, 3emanb glüdlich ju mad)en, borübergel)en ließen, berühren. Stationen wie leiben burd) Unredjttljun. Stcgiernngen berfürjen unb jdjwäd)en ihre Straft unb serftören ifjre ©onftitutiouen burd) Saaten ber Ungercdjtigfeit. @S jdjeint mir, bajj nichts fixerer in Strieg, Uneinigfeit, 3)ejpotiSmuS unb Vlutbäbern enbigen fann. Vknn irgenb ein fid) jo or* ganiftrt, um berjenigen Vergnügungen unb Stedjte ju berauben, welche fte ftd) felber anmafjen, was ift natürlicher, als baß bieje Unterbrüdten jtd) bagegen auflef)nen, um bieje Unterbrüder ju ftürjen ? 2BaS fann in einem Volle gefaljrbolter jein, als ein anberer beS VolfeS, melier burd) un* gerechte 2luSjprüd)e als nicfjt jo gut, nidjt jo intelligent, nidjt jo fäf)ig in jeher Söeije, unb für bereu Verfolgung bon ©lüdjeligfeit ihnen jene Stedjte berweigert werben, welche iljre etwas ftärferen Stadjbarn für fid) bean* fprudjen? Stönnen wir bernünftigerweije ein Stufhören beS UmwäljenS, Krieges unb VlutbergiejjenSerwarten, wenn wir bie SJienjdjenunb unjere Stad)* barn an ber Stehle, anftatt an ber Spanb greifen? önbem wir bie Vorl)err* fdjung beS SünfelS in ber SBett bebenfen, feib iljr ftdjer, bag iljr beffer unb berfiänbiget feib, als ber SJtann, auf ben if)r euren $ujj haltet? Unb wenn eS jo wäre, ift eS nid)t einteudjtenb eure Sd)ulbigleit, euren gmfi hinweg jn nehmen, ihm eine f)elfcnbe §anb ju reifen unb ifjm bie größte ©rrnun* terung $ur Verbefferung angebeihen ju laffen? SSäre eS nicht beffer, baö ©elb, weldjeS ihr ben Solbaten unb ber ipolijei um il)n in geffeln ju galten, ju feiner unb (Erhebung ju berwenben ? @S jollte heute ein [eher Stegent auf unferm planet eS als jein 3tel madjen, politijdje unb jociale Freiheit allen Völfern ju geben; wenn Unterbriicfuug bon ben Sperren aller Stinber ©otteS genommen würbe, würbe jeber feines StacfjbarS Stecht ebenjo erfennen, wie er fein eigenes erfennt, ber Sd)WerterfIang beS Sd)lad)tfelbeS jwijchcn ftreitenben Stationen, bie Stimme ber Unbulb jamfeit unter bcrjd)iebencn Steligionen, Streitigfeiten in ben @e* würben alle bon bcm ©efiif)le ber ©üte unb ©lüdlichfeit bertilgt wer* ben unb biejeS Würbe bicl baju beitragen, bie ©efunbljeit ber ©tnjelnen unb 50 Ste Urfatßen ber {Rerben* unb S3Iutfiörungen. bie Boljffahrt ber jftattonen ju heben. ©iefes, werbet if)r jagen, ift ein 3beat, gemälbe unb f'ann nidjt bevwirffid)t werben, aber ©elbftberbefferung wirb eS tljun. Söcnn ein Sebev bon uns jenen ber Slufmerfjamfeit, weldjen Wir unfern 9Jad)barn juwenben, um biejelben ju berbefferu, uns jelbft geben werben, jo wirb biejeS 9tejulfat mit ber $eit erreicht. Nationen befteljen aus ©injefnen unb wenn daher nur eine jebe weiß, wie jeine eigene ©e* funbljeit unb jein eigenes ©lücf Don bcm SSobfe jeiner 9fad)barn abßängt unb er ftd) jelbft geredeter, wahrheitsliebender, bulbfamer mad)t, jo wirb bie |©ejeflid)aft, Nation unb Regierung jdjtießfid) wie fte jein füllten. 2Bir jagen ju feid)t, weil unjere 9lad)barn bie golbene Siegel nidjt befolgen. ti)un wir cS and) nid)t. ©tejeS ift hauptjäd)üd) bie Urjadjc, weßhalb ein befferer guftanb ber®inge«idjt erreicht wirb. ättöge ein ;Veber, ber ben-Spang fiit)tt für@elbjt* befferung, es gfeid) tf)un. Söeun feiner jeiner 9lad)barn es tljut, jo wirb er genügende ©ntjdjäb’gung in bent geifiigen unb förderlichen Söotjlbeljageu finden unb wenn er bon Ungeredjtigfeit Anderer feibet, jo feibet er fidjerlid) ttidjt bon Ungeredjtigfeit gegen ficj jelbft. ©in taujcnb joldjer würben in einer ©eneration jehntaujenb unb in ein paar ©enerationen bei ÜJiifUonen gewählt werben? SBarum jaubern, weif jofdjeö SBerf nicht während unjerer SebenSjeit ansgeführt wer- ben fann ? äßeif bie Neigung ber 2Jlenjd)en, auf Slnbere ju warten, ift, welche ben Sfnfang mudjen, geht bie SBeft mit unehrlichen Ger* geltungen ihren ©ang. 3d) wilf eine Gegebenheit hier erzählen. Söäljrenb id) am Sabentijdje eines Kaufmannes ftanb, erjäfjfte berjelbe einem Käufer, was für etnen feinen ©treid) er gegen Semanb ausgeführt, ber ihn betrogen hatte, würbe ich 3euge ber ©rjählung biejeS unehrlichen Kunfl* ftüdeS, während beffen jeine Singen bor f$-reube funfeiten, ©r enbigte mit ber triumpljirenben grage: »,§abe ich ihm mic wefdje wir cflfcit. SBenn wir bie Sßatjadje bebenlen, baß bcr SJienfd) burä) ont- niboruS ober SttteSbergefyrenb iftr beinahe cbettfo wie ba8 ©djmein, unb baß er jäfyrtid) ungefähr adjttjunbert 'ißfunb ©pet» feit, gtüjftgfeiten ausgenommen, bergetjrt, jo fort man nid)t erftaunen, menn id) jage, baß biete ©törnngeit be§ S3tute« buvct) ben ©ebraud) mtgefunber ©peijcn tjerborgebradjt merben. ©efycn mir, mic birelt bie ©peife in ben Silagen geljt. ©ie mirb in ben Sllunb gcftecft, burd)* laut, gelangt in ben Silagen, mirb l)ier ber* baut, geljt bann in ben unteren Silagen, mo fte bie SSruftbrilfenfäftc antrifft, mirb in einen Ka* nat gefogen unb birelt gunt Stute gebraut, mo ftd) bie große ©urgel=Stber mit ber Stber beS §at* je§ an ber tinlen ©eite unb ber §auf)taber beS liniert StrrneS treugen. 2)ann jcfym mir, mie birelt c§ gur Stufbammg ber SJluSlctn, Knodjen, Sterben je. gebraucht mirb. Dtibcr SBenbet §otmc6 getgte in ber Stortl) American Siebtem bicjen SBcdjjel jel)r fcf)ön an: „ äßcmt," jagte er, „ber Sejer biejer.Beitung nod) ein 3at)r lebt, jo mirb jein jelbjtbemnßte« £au8 an einer anberen ©tette jein, mobon bie Stoßprobulte nod) nid)t gejd),affen ftnb. ©in £t)cit feine« Körpers, melier jein mirb, reift crft in bem Korne* ber näd)ften ©rate. ©inen anberen £f)cit feines Körpers lauft er ober täßt Stnbcre für ißn in ©eftatt bon eingepadten Kartoffeln lau- fen. ©in brittcr Streit jott erft in ben jübtidjen SteiSfctbcrn gejammett mer* ben. ®ie ©lieber, mit benen er taufen jott, merbeit erft mit bem gleifcße be» Keibet, metdjeS er bon bieten Scmotjnern bcr ©teilte unb SBiejeu borgen mirb, nidjtS bon itjrcm ©djidjatc atjnenb. ©ogar bie ©pradjorgatte, mit metd)en er jo meije fpredjcn, jo berebt ober jo tüd)tig ftreiten mirb, müffett erft feinen geringeren Srübern gunt mädern, gum briitten unb gu ad ben attbern Ausrufungen bcS gefieberten unb gezürnten §oftebcnS bienen, ©eint- 8ftfl. 11. ©er Warft. Sie ©peifen, metepe mir effelt. 53 Rnotpen ftnb fogar noep in großen SDtaffen, in poffe unb niept in effe. Ein ©ad 'fBpoSpßat öon ißrof.9Jtapc, momit er feine gelber beftettt, entpätt einen großen Speit öon bem, maS fein ©tetett fein mirb, unb notp mepr mie atteS biefeS, ber bei meitem größere Speit feines ÄörperS, ift meiter niepts, als Söaffer unb bie feiner jerftreuten ©tieber müffenin ben Eiflernen, in ben gtüffen, am SSoben beS ober in ben SBotfen ber Luft gefuept merben." Sie ©cpneltigfeit, mit welker bie ©peifen öon heute, in bem Körper attti fotgenben Sage einöerteibt finb, fottten mtS in uiiierem Effen öorfieptig matpen, molten mir unfer SBtut rein ermatten unb bie Sttome, metepe bit* ben unb unferen Körper aufbauen, öon Äranfpeiten frei patten. SÜJte öor* jieptig bie menfeptiepe im Effen unb Srinfen ift, tann teidjt gefepen merben, menn mir uns ju ben Sifcpen ber ciöitifirten unb barbarifipen SBiitter fepen. 3fn unferer §eimatp merben mir mit alten ©orten öon gemifepten ©peifen trattirt, getränft mit ben öligen glüfftgfeiten beS ©cpmeineS. SBenige öon uns nepmen fiep 3eit, ju benfen, baß es möglicp ift, baß jmi* fdjen ben öerfepiebenen gteifepforten, metepe mir oft gteidjjeitig bem 9Jta- gen geben, ebenfo öiet Unöerträgticpfeit beftept, mie eS mäprenb beS SebenS ber Spiere mar. Ein öornepmeS SDtittageffen entpätt gemöpnticp breiertei animalifdje ©peifen, in einigen gälten ©cpitbfrötenfuppe, bann giftpe, bann Stinberbraten, bann Stebenjcpüffeln öon Spammetfteifd) ober Slalbfteifcp ober ©djmeinefleifcp, u. f. m. Es fann öietteiept nidjt bemiefen merben, aber eS ift öernünftig anpnepmen, baß jebe biefer gteifepforten einen rupenben SDtagnetiSmuS beftpen, ebenfo inbiöibuelt in feinem SBefen mie eS mäprenb beffen Seben mar. SBenn eS fo ift, fo müßte ber 50tagen öieter Seute jeben Sag bie Elemente ber öerfepiebenen gtüdticpen gamitien öer- pöpnen in foteper Slbfonberung beS üJtagnetiSmuS. tBornepm ju leben, peipt; unrichtig ju leben. ?ajjt uns jept pbringtid) in bie Äücpe unserer Staipbarn btiden. Ser Epinefe füttert feinen SPtagen mit Stapelt, §unben, Statten, $aßfiftpen, gte* bermäufen unb Staupenfuppen. Sluftratier unb niete anbere SSötfer effen ©djneden, ©Stangen, 9)täufe, SSiirmcr u. f. m. Sie 3apanefen fiepen grüne Stprifofen unb Pflaumen ben reifen öor, mat)rf(f>einticf) ats ©egenfap ju nuferer Liebhaberei, unreife ©urfen ju effen. ©in Sieifenber unter ben gnbianern ber getfengebirgeStorbamerifa’S, ober ein ©aft ber Seitte in Sansibar, fipnatjt feine ernannten Sippen über geftpmorteS §unbefteifcpr opne ju miffen, morauS eS beftept. gernanb, ber Stfrita befugt, fann einen Setter prten jungen SlffcnfteifcpeS ermatten; mäprenb bie üftorbpotbemopner ifjren 93efucßer mit öerfautenbem Stobbem unb 2öaltfifcpfteifcp,Stenntßiermit(p, Sprait nnb patbauSgebrüteten Eiern beteftiren. Ste Eingeborenen ©uri* 54 Sie U r f-a dj e« ber Serben* unb 93lutjii5rungen. nant« effen Erbten, unb bie Hottentotten halten geröftete Raupen für beffer als füge ©ahne. gröfd)e werben öon ben grangoien, öon ben CShtnefen unb öon öieten Leuten in ©uropa unb 2lmeri!a gegeffen. gn lejjter 3eit bie grangofen angefangen ©d)neden gu effen, ba fie nod) beffer wie gröfd)e fein {öden, ©in Hundert Saufenb werben täglich öon Burgund unb ber ©hampagne nach beförbert. 3luf ber in tdiepico lebt ein großer gelber SBurm, weld)en bie ©ingeborenen effen unb ihn 9)iagueh*95utter nennen ©in ©orrefponbent ber Srtbune ift bafür öerantwortlid), baß Käu- fer Sdiajimilian baöon gefoftet haben fod. gn ber Shat, unter anberen fomifdjett unb fremben ©peifeu, tonnen and) noch bie ©lephanten, Hpppopo» tamuffe, ©iraffen, 3£bra8r Slntelopen, wilbe fümeifen, Seoparben, £öwen, Dldigatoren, Srofobile, ©d)[augeneier, SBtlDlaijeit, ißruther, SBolf, ©tinf* thiere, fftatteu=©el)irn, ©tachelfchwein, 33ogelutfter,§eufd)redcnf©ra8mücfen, ©pinnen unb beinahe ade gnfeften genannt werben; unb bie äbtid)en (Sinftuß im 33lute, c3 mit &of)tenjöure anfüdenb unb ©tröpfeln beiabenb. SaS ©djwein ift fein ge» futibcS St)iec. SSon feiner ©cburt an ift e8 ein unermüdlicher MeSfrcffer, um feinen eigenen junger ju fiiden, finfcct 2lde8 in gelb unb 9iimte, wenn and) nod) fo fdjmufcig, einen wiüfommener. in feinem äRagen. ©8 ®te©peijen,wetd)ewirefjen. 55 frißt wanbett in ©djmutj unb ift fetbft eine tebenbe SSenn wir bafjer uns baran erinnern, baß unfere ©lieber unb Organe bon unferen Lettern aufgetefen werben, baß unfere Körper babon aufgebaut wer= ben, was wir effen, was für ein ©cpwein=(Sffer wirb fiep mit bem ©ebanfen glücfticß fdjci£en, baß er nadf ben pßpftotogifeßen Seßren ein Speit be« 8 iß 12. 5Der ©ebraucf) für ©d)toeine, fiepe St. 9Jtattt)äuä, 8. Kapitel, 32. 3$e§. ©djwein« ift. „2ßir würben oft auf bent Sifcße ferbirt. (Sin jeher (Sin'5etne ift bucfjftäblirf) eine SDffaffe belebter ©ericßte; er ift ein StuSäug unsüßtiger 9Jiaf)beiten; er ßat ftdj fetbft gefpeift, im iDiittagbrot uttb in ber Spat— wie unntögtidj es aucß fdjeinen mag, er fprang wieber unb wieber in feinen neu -fiats ßinein." Slu« bcr früßeften Sunbe ber ©djweine würben fte fdjon für ein Spier ge* galten, baß ntef)r wie jcbe§ Stnbere ffropßutöS ift. ©iefe $ranftjeit, ben ©djweinen jo eigen, el)e fte einen tarnen erhielt, ging berjelben Sranfljeit tn 56 ber menfdjlichen Familie fo weit öoraud, baß, ald fie ihr ©rfdjeinen in rer mad)ter fte ben griechijcßen 9camen bed ©djweind erhielt, ald denjenigen, Weldjer am heften bicje Ärnuffjcit bejcidjnete. S5erjd)iebene Sranfheitcn ftnb berfd)iebenen Shieren eigentl)ümlich. Sahen Werben bott Sräntpfen peinige» jucht, §unbe, mehr wie anbere Spiere, non Sotlheü ober Sönfferjdieu; fßferbe non Srüfen unb Auf jcpwellungen; bie Sup non ©djwittbjucht unb ©djaafe non ber Suugettfäule; Impner bon Sltnoheit unb Sopfanjd)WelIung; ©Iroppelu ift bie gewöhnliche Sranlpeit ber ©djweiite. Sie Sranfpeiten anberer Shiere ftnb gewöhnlich ber Art, baß fie non ben <©d)lädjtern ober fd)on öcrljer ald unbrauchbar jur ©peije jurüdgeftellt wer ben, audgenontmen ©djmciitehänbler. Siefed ift namentlich, weil bie ©trophein ber ©chweine nicht immer entbedt werben föitnen, unb aud) nott ber befannten©leichgülttgfeitber ©thweineeffer, non bem häufigen ©rjdjeinen ber Srüfen, ©efdjwitre im ©djweinefteifch, nicht 9iotiz nehmend äöenn ber SDtenjd) non Snodjett unb Smtgenfäulniß angegriffen wirb, jo muß 9tinb unb genau beachtet werben. $u Wad für eine Audbehnung bie Sranfpeiten ber öerjdjiebenen Sl)tere beren gleijd) Vergiftet, fattn faum be* rechnet werben, ©amgee behauptet: „baß ein fünftel bed gewöhn* licken gleijcped in ©uß»33rittanien — 9ünb», Salb*, fpantmel* uttb Üanttn* fleijch — franfpaft ift; während iprofeffor ©erlacp angiebt, baß in Berlin ebenjo niel franfed wie gejunbed berzeprt wirb." ©d ift ald natürlich anzunehmen, baß, wenn ©hoppeln durch einfache Serüprung einer franlen fßerjon anftedt, bie 93erüprung jhopputöfer ©peijen im SJiunbe unb üfiageu, unausbleiblich bad ©tjftern eined unborftchtigen ©fferd aitftcden muß. ©ine Spatfadje unter ben ipppfiologctt ift wohl befannt, baß ed bad uitberbaultcpfte fftaprungdmittel ift, weldjed im SDiagett aufgenommen werben fann. Sie Urfachen ber Serben* unb 93lutjiör ungen. ©chweinefleijth wirb and) als mit SBürmern angefüttt bezeichnet. ©d töbtete eine große üDZettge ©iitwohiter in Seutfdjlanb mtb nidjt äöenige in anberen Sänbern, unjcr (Eigenes mit eittgefd)toffen. Unfer ©onful in (Slfinore bcrid)» tete unfernt ©taatdjelretär über bie Angelegenheit unb bie Scanner ber SBif* fenfdjaften an beiben ©eiten bed AtlaittijdjemDceand, pulten ihre drillen, holten iijre 9J£ilrodfope hcrbor unb nad) einer Unterfuchung bed angeflagtcn ©djweiited fanben fte, baß ed Diachfommen berfelben Seufeldjen ju enthalten fdjien, welche in beren 35orfal)rctt an jenem §ügel gcjcpidt würben. Sie Figuren 13 unb 14 zeigen, wie btefe Serie unter bem 2JU!rodfop audjchen. ©ie werben Sridjhten genannt unb bie Sranlheit Srid)tniaftd getauft. Sic ©d)maroi,3er ftnb jo windig, baß fte jebeit Sheil bed ©hftemed crrcidjcn !ön* neu unb fie würben non einem Augenjeugen in ihren folgen 5° befd)rieben: „Sieje Surd)löd)eruug einzelner Sh£ile öott ntiüionen SBiirmcfjen, wirb bott mehr ober weniger heftigen (Srjdjeittungen begleitet, je nad) ber ©ejutibljeit bed 2)ie ©peifen, wetdjewireffen. 57 Opfer«. 23öprenb fte burep bie §aut ber ©ebärrne ipren 2Seg neprnen, fleßt fief) £)cftigeö Slbfitpren etn, äpnüd) einer Sfrjenif Vergiftung unb bicle Seute würben uitfdjulbiger Söeife beßpafb in Verbadjt gezogen, wenn 2eute, benen ©peifen in jofdjer Vewanbtnig jubereitet, fo erfranften. Sßäprenb bie üBiinu* d)en burd) bie SDtußfefn geljen, berurfatpen fte äpttlidje ©mpfinbungen, wie ber Sfpeumatißmuß, Srantpf, ©tpwätpe ober gänjlicpen Vertuft ber Vewegung, äpnficp wie Eäpmttng eintntt, unb finb bie 3a^eit *>er £rid)inen grog, fo entftept ©utfriiftigung unb £ob. ißerfonen, mit nur wenigen biejer unangenep* men Vewoptter, tommen mit einigen biefer unangenepnten ©gmptome babon, Werben mit ber 3eitwiebergefunb unb ein Heiner Sbeit iprer SJtußf'efn entfernt unb bergropert, jeigt fte in iprent ©nbpunfte angelangt nnb ben betriebenen berfaffenben Untwanblungen unterworfen, weftpe ben ©rieptnen eigen ift." 3n 1865 naprn bie Vricpincnfranfpeit bie gornt einer Spibemie in Seutjcp» lanb au, unb bepanbefte auep biele Scute auf biefer ©eite beß Sttfantifcpen Dceanß giemlid) rauf), ©oldje gälte famen in biefer ©tabt jum Vorfdfein, iit f£peiten bon ißennfglbania unb auögebreitct im SSeften, wo ©tpweinfteifd) eine Hauptfpeife beß Volle« außmaept. ©in wiffenjdjaftticpeß Unter* fucpungßcomntittee in ©picago erHärte, bajj bon jwötfpunbcrt uuterfudjten ©tpweinen ein« in adjtunbfiinfgig mit biefen ©epmaropern bepaftet gefunben würbe; unb ber Statp biefeß ©ommittecß war, bap im £od)en beß ©cpweinc* fteifcpeß bie Vricpinen orbenttiep ju £obe getobt würben. 160° gaprenpeit würben alß genügenb angefepen. (©cfotpte £rid)incn fotten ein ebenfo gu* teß ©ffen abgeben alß bie geröfteten Staupen ber Hottentotten !) ülitbere Un= terfueper erlfärten, ba§ ©epmeinefteifepeffer mit iebem ©uabrat;oü atptjepn* taufenb üfriepinen berfeptueften, unb baß jepn auß fündig ©djweinen fo ber* forgt wären worauf eine „Leitung fotgenbermajjen antwortet: „2Bcnn eß wapr ift, bajj bon fünfjig ©tpweinen jepn franf ftnb ober mit £rid)incn ber* fepen, wäprenb in Deutfcptanb bon punöert nur bier ©teieperweife bepaf* tet ftno, |o tft 6po* tera gar nieptß ge* gen biefe Sritpinen* franfpeit. fDtifroßfopiftpc VMirmer 3Jtißionenweifc su berjepren, ift feine fpagpafte ©atpe, fogar für bie VMionen, weltpe einen popen für wfdje ©peife bejaplenmüffen; wenn aber SUZitlionen VJiirmer unßaufeffen, wenn ft; 3fi«. 13. £ri$ine. Ofi«. 14. 2öett>li$e unb Sungen. 58 2>te Urfadjen ber Serben» unb SBIutßörungen. ' uns in baS ©rab hinein effett unb bortunS anberen Sßürmern überlaffen, um uns im ©rabe in effen,fo wirb ber ©paß ju gebeßnt für genügenbeSBürbigung.“ ®ie ßntbedung ber Sridfinen nnb bereit fatale folgen, braute eine auf» geregte $mr* unb fyeröor unb in einer ber äkrfantmlungen ber §leifd)er*®efellfchaft legte ein berühmter ißrofeffor bie beften SRittel eor, um bie £rid)inen unfd)äbtid) ju machen. ©in Sr. Urban erflärte hier* auf, bag bie ganje ©efchidfte mit ben Sridfnten ein @d)minbel märe, unb baß er jebe beliebige üRenge tricfjinenbjaltigeö ©djmeinefleifd) effen mürbe; al« ihm aber ein ©tuet angeboten mürbe, mollte e« iljm bod) niefjt recht einleudjten, unb e« mürbe berietet, bag er e« au«fd)tug, aber ber ©pott ber SSerfammlung öeranlagte ihn, ein Heine« ©tücfdjen ju loften, morauf er eiligft ben ©aal »erlieg unb in einer benachbarten 2lpotf)efe ftd, eine fo ftarfe 33retf)bofi8 geben lieg, bag feine greunbe anger ©orge für iljn fein lonnten." Seitnod) fdjien e« folcpe ißerfoneit gtt geben, meldfe bie ©egenmart ber ©chmaroher im ©chmeinefleifche anerfannten, aber mein» ten, bag eine tüchtige 2lbfod)ung biefelben unfdjdblid) machen mürben. ©8 ift moljl mapr, bag bie Sridjinenfranfheit in Seutfdjlanb meljr ber 2:gatfad)e ju* gcfdjrieben merbeit fann, bag ba8 ©dfmeinefleifch fo riet roh gegeffert mirb, in ©djinfen, SBürften tc. 9Reine eigene SReinung ifi,-bag bie Srid)inen nicht mieber belebt merben im menfehlichen ©pfteme nach Slbfochung, an8genontmen, bag folcfje Un* reinligfeiten im 33lute üorljerrfchen, um beren ©pifteuj möglich ju machen. Sie Ur» fadje, marnm ba8 ©chmein fo au8gebel)nt rott benfelbeit bjeimgefucht mirb, ift, bag e8 ein fo unreine« £l)ier ift. Siefelben ©d)ma=> mürben tljeilmeife in anberen gieren gefunben, mie in Kaninchen unb ber SBenn Semaitb ffrophulö« ift ober anbere Uureinigfeit im SSlute fo ift e8 mahrfchcinlitg, bag bie Srid)inen in feinem ©pfteme ft«h mieberbe» leben, mie biefelben aud) gelocht fein mödften, audgenontmen abfolute SSerbrennung. StRaben geheilten nur in gäulnig, unb trenn fte in eine SSunbe geratgen, fo befdfrönlen fte fid) nur auf bie Haufen $nfern. ©bettfo glaube id), ift e8 mit ben Srtdtinen; biefelben haben nur eine ülnjiehung in fotzen ißerfonen, beren S3lut entjünbet unb unrein ift, in benen bie ©cfunb» heit ber 9Rn8felfafer angegriffen ift, nnb möglidjermeife ftnb bie id)led)ten ©emohnl)eiten ber äRenfdfen fo öerbreitet, bag ein Seber baöon befallen mer* ben lann, mettit er rol)e« ©d)meinefleifch igt, mclche« roit biefen ©djntarohern heimaefucht mirb. gtg. 15. grete $rtd)inen. Sie Speifen, welcße Wir effen. 59 Sßentt etngewenbet wirb, bag in Vflanjen unb im SBaffer unb beinahe ollen Sachen, welche mir effen, Slnimalfula beherbergt werben, jo antworte ich, baß bie im SEßaffex unb ißflanjen borfommenben SSejen leicht bou ben 9Jiagenfäften bernicfjtet werben, wcihreub Schmarotzer, meldje im gleifdje leben, nid)t jo jerftört werben. (Ster ber Sezieren getrodnet unb gefodjt, wenn in ben ÜUlagen gebracht, werben ebenjo leirfjt ausgebrütet, als wenn jie nicht ge* !od)t ober getrodnet würben. Sie 2lni= tnalfula beS SBafferS ober bcren ißjtan» jen, hoben fein jotef)’ jähes geben. Sie Schwächfte ber Säuren ober 5tfa=* lien jerftört fte. (SS ift nicht unmöglich, baß £rid)inen, nadjbeut jie in ben 2Jtagen gelangt ftnb, jid) in anbere Türmer oermanbeln. (SS würbe behauptet, baß Vanb* Würmer nur Stejenigeu heimjuchen, wetd)e Sdjweinefleijd) effen, unb baß bie Ssraetiten, welche nicht baS gleijd) ber Schweine ejfen, nie Don biejett Schmarotzern geplagt werben; baß £unbe, Welche Diel Schweinefteijch er* halten, Vanbwürmer befommen, unb baß bie Verjudje eines §errn meifter in gittoria an einem Derurtheilten Verbrecher, welche mit großer (Sorgfalt unb genauer Veadjtung aller Umftänbeangeftellt Würben, bie Shat* jache bewiejen, bajj ausschließliche ben Vanbwurm erjeugt.^ tfig, 16. dlngefledte TOuSfel. Sie boraitgeßenbeit Bewertungen Würben in Bejttg auf bie befte ©orte bon Scßweinen gemaeßt; rote foü icß nun aber t>on beu in Brennereien ge* fütterten berieten? 3tß ßabe §eerben biejer aufgebtafenen ©efd)öpfe in Sin» cinnati junt Scßlacßtßaufe treiben gefeßen. Sine beerbe aufgebunfener, Iranter, oerbummter 9Jienjd)en würbe einem anftänbigen gufeßauer ni<ßt meßr Uebelfein üerurfaeßen. Sie £aare btefer ©efeßöpfe ftub gewößnlicß bünn unb jerftreut unb bie §aut ftet)t ber eines beftänbigen «Säufers ößnlicß. SDiir würbe Don ben Scßlücßtern Siucinnati’S erjäfjlt, baß ©efeßwüre unb ©rüfen nießt feiten im gfleifcße gefunben werben. Sinige ßaben biefelben bon ber ©röße eines fteinen Gipfels, bis ju einem $oßltopf groß. Söenn mit bem Sßeffer geöffnet, fo fließt füiaffe ßerauS. SIber biefe Ironien unb aufgebunfenen üleicßen finb junt Berfaufe groß gefüttert, unb mit Sdjam fei eS gefagt, ntadßen einen ber gewößnlicßftcn iftaßrungSmittel uu« fercr großen Stabte. So mancher Scßwcine»Sffer würbe bon feiner Bor* liebe für Schweinebraten, Scßweinefüße, Sd)Wartenmagen u. f. w. gänjlicß lurtrt nach einem einmaligen Befucße ber großen „Scßweineftabt" Slmerila’S« 60 ® i e Urfacßen ber Serben» unb 331 u tftbrun g en. SSor einigen 3aßren bcrlor ein §err in SRodingßam, SSirginia, fünf ©tücl fftinbbieß unb einige Sftilcßlüße, inbem er benfelben erlaubte, mit ben ©eßweinen in einem gelbe $u laufen. 2>ie ©eßweine lauten bie ft'ornftau* ben unb ließen fie am 33obett liegen, ©iefe würben bott bem 33ieß aufge* nommen, gefreffeu unb berfeßludt. 3n turjer 3eit trat ein guden be8 Sor, 8fia. n. ®a§ uttgefunbe faar, Ver« ein, fte fingen an, ißre $öpfe ju reiben, ber £ald fcßwoll an unb tn jurjer £eit nad)ßer, trat ber ©ob ein ! 3ßre Ärantßeit !önnte al8 eine ßef* tige Sßergiftung burd) ©fropßula bejeießnet werben, welche fte üon bem ©ifte erhielten, womit bie Jdjmußigen ©eßweine bie Sornäßren berunrei* nigten. ©ennodf wirb biefe ©peife als eine gefunbe unb fcßmadßafte bou ber SfJlef)vf)eit ber cibiliftrten 2öelt angefeßen ! 28ie lönnen wir bem rifdjen Snbianer baS @ffen bon ©djneden unb ©erlangen borwerfen, ober bem 9Jtcpifäiter, welcßer 33utter au§ 2ttagueß*2öürmern ftd) bereitet, wäß* renb bie (Eibilifation ba$ ©cßweinefleifcß als fftaßrmtg bulbet. @8 wirb bom $r. 3lbam Slarf, welcßer eine heftige Slbneigung gegen ©cßweinefleifcß befaß, erjäßlt, baß er einmal ben ©egen bor ©ifcß fpreeßen füllte, wo ba3 ©eßwein bie fpauptbeftanbtßeile ber i0taß4eit bilbete, er fagte: „D (Sott! wenn ®u baSjenige fegneu fannft, waö 25u in bem ©efefce berbammt, fegne biefeS ©eßwein." (§3 würbe gejagt, baß fein ©ßier erfcßaffeit worben, welkes an fteß Ivanf- ßaft war. ©iefeS mag wal)r fein; aber einige Spiere, non itjrer älteften ©efeßießte, würben als mit Äranfßeit betjaftet bargeftettt; unb int ganzen ©ßierreitße jeigt ftd) biefeö nid)t beutlicßcr, alö im SDfenfcßen unb ©djweine* Söenn id) in gleichem 2Äaße überjeugt bin, baß bie äftenfdjßeit bureß ba8 (gffen ber ©eßweine ungefmtb ift, fo glaube icß ebenfo, baß, wäre ba§ ©ie ©pei|en, »etdjemir effen. 61 @d)»etn üoüftänbig gefunb, fo »ürbc eS mit ber 3eit Iran! »erben, »enn eS ÜJienfdjen effen »ürbe. 33eibe, ber SJienfd) unb baS ©djrcein ftnb unauf* l)örlid)e Sffer, unb fd)mu£igcn ©e»ol)nt)eiten erlegen, gür giebt eS leinen befferen unb bejeidjnenberen Stusbrucf, als derlei ober @d)»etn. Um eS fo ferner »ie möglich jtt rnadjen, »irb biefeS Uebermafj im greffen in jegtidjer SScife Spiele üanbleute jperren ihre y©d)»eine in Heine ©teilte ein, bamit fie nicht ifjr gett abtaufen. 2öaS »ürbc pnS einem in folgern 3»ftnnöe »erben? könnte ein SJicnfd) fo fjig. 18. ffdjaafe — angenetjm für ba§ Slugeatnb gefunb fiir ben SJiagen. tingefperrt uttb gefüttert »erben, offne einen aufgcbnnfcncn mtb Iranfcn Körper p befonunen? @8 i[t äfjntid) bcm ©topfen ber ©änfe, »ic eS in ©eutfdftanb gcfd)ief)t. ©ic »erben in fold)’ {leinen 23ef|ötter gebracht, baf? fie ftd) ntcf)t bretjen ober »cnben lönnen, unb bann mit einer 2frt Rubeln fo lange geftopft, bis fte mit gett betaben ftnb. ©ann »erben fie als im ri(f>- tigen Suftanbe betrachtet, lim gegeffen jn »erben. Äann irgenb ein ©e» 62 Sie Urfadjen ber Werten» unb Vlutfiörungeit. fd)öpf fo bel)anbelt werben, otjne Iran! ju werben? ©in gutmütiger Hanb* mann au8 Sentudp jdjreibt mir, baff er unb alle feine sJiad)barn beftänbig ©d)Weinefleijch effen unb bennod) mit tolllommener ©efunbheit unb langem Heben gefegnet finb. 3d) antworte, mit langem Heben tielleid)t gefegnet, aber ntd)t gänjlicfj frei ton Sranfheit. Siefelben Hanbleute fragen mid) häufig, unb erflären, „Sr., id) bin nicf)t Iran!, aber id) werbe ton 9if)eu* matiSmuS geplagt.“ ©in iKnberer ,,3d) bin ein 33ilb ber ©efuitb- l)eit unb meine fftachbartt würben mid) au8lad)en, wenn fte wüfjten, baff id) mid) an einen Slrjt wenbete, aber id) werbe tom Äatarrl) geplagt.“ ©in Slitberer l)at ©efdjwüre, ein Slnberer SBürmer, ein Stnberer ©aljfluß, ein Slnberer Geneigtheit ju einem -jpalsübel, unb fo weiter, aber Sille behaupten, in ber bcften ©efunbheit ju fein ! ©3 giebt aber oljne ©d)weine* fleifd)=©ffer, welche anfdjeiuettb ton feiner $ranfl)eit befallen finb. Obgleich bie ffrophulöfe Unreinigleit ftd) in ihrem Vlute fefifef3t, jo finbet fte feine ©elcgenheit gurn 2tu8brud) unb wirb fogar in foldjer Untfjätigleit ben tererbt. Siejjenigen namentlich, welche ben Voben bearbeiten, burd) Uebung geftürft, burd) frifdje Huft jähe gemacht, unb burd) tbätige Slu8bünftung ber Voren» 000 vieler Unreinlid)feit befreit, mögen ffroplju* löfe Gifte bis ju hohem Sllter in ftch beherbergen, ohne bon beren Slnwefcn* t)eit ju leiben. Slber wie ift e8 mit ihren Knaben, welche Somptoire in ben ©täbten erridjteu ober eine tunfi ober $anbwerf erlernen ? §abt nie bemerft, wie häufig biefe ©pröfjlinge fräftiger ©Itern, noch elje fte bie threS 2Uter8 erreichen, ju ©runbe gehen ? Slnbere Urfadjett mögen häufig biefeS ©ubc herbeiführen, aber wenn tererbte Unreinigfeiten im Vinte ftedeit, werben fte nicht leicht tl)ätig unb lommen fte nicht eher in bei ©eftalt ton Äranfljeiten jum Vorfdjein ? Snnere ober duffere Ä?ranll)ei= ten treten in foldjem gebunbenen Heben eines $omptoir’8 ober Habens ticl eher hertor, als auf ben weiten gelbem ber elterlichen £eimatl). ©ine grage ton nicht geringer 23id)tigfeit ifi e8, wie tiel bie Äranfljeiten in ben ©täbten ton ben ©Itern ber jungen Heute berühren, welche bie gefunbe Vejchäftigung beS 21cferbauc8 betreiben. §ammelfleijch füllte allgemein für ©d)weinefleifd) eiutreten. @3 ifi leid)* ter terbaulid), unb fann al8 ein gejunbc8 gleifd) angefeijcn werben. ©3 fann and) mit weniger Unfoften als ba8 ©d)weinefleifd) werben unb giebt mehr ißahrungSftoff. ©djaafe braud)en fern $orn, nnb lönnen Wäfjrenb beö SöinterS ton §eu, fßübett u. j. w. ermatten werben. ©3 ift oa8 ©djwein fript ben Slbfall bcr $üd)e, aber eine Äorn wirb bennod) nötlpg, um e3 fett genug ju befommeu. ©djaafe effen altes, wa3 als ©peife ju gebraudjcn ift ton bem $üd)enabfall, unb bie Vorbereitung für ben ©d)läd)ter tft billiger. Sie ©peifett, meldje mir efien. 63 2118 Siegel ifl ba8 ber ißflattjenfreffer gejünber, als baS ber $leifdp» uttb 2Me8frefjer. Ser ©ebraud) animalifd)er ©peifen jeglidjer 2lrt, wirb bon fielen als betrautet. Sajj eS nidjt für hie (Erhaltung beS SDlenjdjen abfolut trotzig ift, babon bin td) boüftänbig überzeugt, ebenjo ftdjer bin td), baß ein mäßiger ©ebraudj lein förperlidjeS Uebel nad) ftd) sieljt, aber beinahe überall wirb eS ju biel gebraudjt. 3n unierem Slinta unb in fübüd)en ©egeitbett, füllte wenig ober gar letn’S gebraucht werben, wäljrcnb beS ©ommcrS unb im SBinter giebt eS genug -j?i£e erjeu* genbe $ftan$en=©peifen, um für Siejenigen auSjureidjen, weldje 'ißflanjen alö Slaljrung borjieljen. Sennod) lann 9iinb, Hammel, Samm, ©epgel unb fogar ißferbefleijdj, wenn nidjt im Uebermafje genoffen, als gutes, ge* funbeS SHaljrungSmittel betrachtet werben. sf8rof. @t. §ilaire aus befürwortet jel)r ftarl als SlaljrungSmittel. (Sr jagt, wäljrenb ber franäöftjdjen Sriege würbe eS berwuubeten ©olbatett mit gutem @r* folge gegeben. 3n Äopenfjagen, Sßien, Hamburg, uijb bie= len anberens mirb23ferbefleifdj in ziemlich grofjenSDlaffen gegeffen. Siejc» nigen, welche über bieje ©peije il)re Slajerümpfen, würben, wenufie bte ißferbe bont ©talle unb ein ©djwein bon ber ©offe nehmen, woljl eljer bem er* fieren als bem lefcteren Spiere, ben Vorrang §um trandjiren geben. Ißrofeffor Siebig jagt: „@3 ift ßdjer, baß bret Scanner, mobon einer eine boße SDlaljlseit bon 5Äinbfleifd) unb 33rob> ber gmeite Köje ober ©aläßjd) unb ber britte Kartoffeln genommen, eine ©djmieri gleit, meldje ßd) ihnen ent* gegenfteßt, bon ganj berjcfjiebenen ©tanbpunlten anjetjen. Sie äSirlungen ber berjdjiebenen ßtaljrungSßoffe iß im ©eljirne berjdjiebcn nad) ben berjdjie* benen iöeftanbtljeilen ber ©peije. ©in 58är geigte einen jeljr fanften ©haralter, mätjrenb er mit ©rob gefüttert mürbe, aber nadjbem er g-leifdj ertjielt, mürbe er böfe unb fogar feinem SBärter gefährlich. Sie gleiidjfreffer finb lampfeS* luftiger, gemöljnlid) ftärfer, mutiger unb mehr ber SBiberjpenßigleit geneigt, als Ißßanjenfreffer. 3n ähnlicher Söeije untcrjdjeiben ftd) ©ingeborene, meldje hauptsächlich bon ißßanjen ober gleijdjjorten leben." Sßäre ber SJfenjd) bon ber ßtatur als ein lämpfenbeS Sßier beftimmt, fo hätte er Krallen unb $auer mie ein ©ber erhalten. Ser übermäßige ©ebrandj beS gleifdjeö ift baljer eine ©ünbe, benn eS beraulaßt ben 2Jtenfd)en, jeine Ipflidjten $u ber* geffen unb ben Süerßanb ju beraujdjen. ©8 ift Sßieleö für unb gegen bie Stothmenbigfeit einer glciidjnafjrung ge* jd)rieben morben. ©8 fcfjeint mir, bie©egner haben baS befte ber Argumente. Ijßßanjen enthalten alle notljmenbigen ber ßtaljrung in ,3«= jammenjefmngen ober in SBcrjdjiebenljeit gegeffen, unb enthalten meljr 9talj= rungsftoff als gleifdjjpcifen. ben Untcrfudjungen SiebigS nnb anberer berühmter Gflfemiter, enthalten ©rbfen, 23oljncn unb Sinfen meljr 23lut 64 'SDte Urfadjen ber fRerben* unb Stutfiörungen. ergeugenbe ©igcnfdjaften per Sfnnb ats gtcifd), Skigen ungefähr eben fo biet, §afermetjl, ©raupen, atteö Srob unb Kommest ungefähr tjatb fo biet, unb bie SBärnte tjerborbringenben ©temente fiitb in ber Kartoffel ntct)r ent* Tjalten, ats im gteifdje, wäprenb Srob, ©rbfen, üinfen, ©erfte, Sollten, ©ago, tiirt'ijdjer Skigen, bpaferinetjt, 9ieiS mepr wie baS boppette uitb brei* fadje ber SSärme per Sfnnb ergeugen ats gtcijd). Scinatje alte Sangen, Weld)e für ben Sifdj gebraudjt werben, enthalten me’pr fefte SDZaffe als gteifd). Sdjatjadjen ben Segetereaner. ©in großer Sttjeit beS Sott'eS in Srtanb foftet taunt gteifd); Kartoffeln, unb Koljt bitbet itjre iRaljrung. Siete Stftaten leben bon ifteis unb Sffongenölett. S)ic Saggaroni Uon iReapet mit alter itjrer Unreinlidjtcit, gmuttjeit unb ©ittentofigteit er* Ratten eine gute ptjpfifdje ©rfdjeinuttg mit einer Srob* unb Kartoffet*iRalj* Titng. Sie Süden teben faft nur bon Sftangcn, ftrüdßten u«b fRüffen. ©in Dtcijettber ergätjtt: „Kräftige gleifdjfuppert, Sraten, irgenb ©twaS, bon bem :in ©ttropäer beS SScftcnS lebt, werben nie in einem türtifdjen Sagar gefetjen." 3it berjdjicbcnett Speiten ber Ser. Staaten teben Seute, wetdje aitintalifdje 9?at)rung gänglid) bei ©eite taffen, mit StuSnatjme bon ©iern, Siitdj unb Sutter, unb einige berfelben gcbraudjeit and) bie Sctjtcrc nidjt. 2Rir begegnete rinft eitt junger Seutfdjer, wetdjer bott SBcigenfteienbrob, griidjten uttb iRüffen lebte, unb ftd) träftig babei befanb. 2). 5R. SDZartin, ein ©pntitaft unb Stjre* itotoge, tebte auSjdjtiefjtid) bon Segetabitien. ©r liatjm jdjtießtid) eine gäng* lidje grudjtbiät an. l|3fcfferr üDtoftrid) unb anbere ©cwürge fdjeinen nur ge* <]effeit gu werben mit §iitfe beS gteifdjeS. Sein gtcifdj opne biejetben würben nur Söenigc ©efdjmac! abgewinnen. Befürworter ber behaupten, baß bie Sitbimg ber gätjnc unb beS SRagenS barauf tjinweifen, baß ber ©djöpfer ben ÜRenfcfien bagu beftintmt; aber bie gätjne unb berüRagen be8 0raitg=Utang, wcldjc beiten beS Sieitfdjen gteid) ftnb, bcvanlaffen benjetben bettitod), fieft gängtidj botn gleiidje gu ent* Ratten. 9ladj ©Ubier ftnb: „Sc3 SRenjdjcn 3ätjne grudjt, ber Kütfe gatjne ©ra§, beS ?öweit 3ätjne gteiid) unb be§ ©cpweiiteS 3ät)ne 2It(eS gerrnat* menb." gleifd) berurjadjt ttad) bieten Sefdjreibungen biefelben ©mpfinbiutgen int ©etjirne wie alfotjotifdje ©cträntc. Srtänber, wctdje früher nur non Sftangenfpeifeit gelebt, werben tjäufig, wenn fie in bie engtijdje Slrntec eintreten, bont „gteijdjfieber" befaßen; ba bie üebettSweife fo biet ftimutirenber ift, ats diejenige, an bie fte gewöhnt. @8 giebt eine anjdjeinenbe -Rotbweubigfeit unb in bieten fällen eine roirftidje fRotpwenbigf'eit, in bencn gteifdjfpetfen unertäßtid) ftnb. 2)iefe$ rütjrt otjne Steifet Don ben ©ewotjupeiten unferer Voreltern t)cr. 2>a§ Kinb eines üfrunfenbotbeS erbt tjäufig beffen Seibcnjdjaft nnb c§ fanit Ieicf)t ge* glaubt werben, baß ein Kinb Hott gteifcf) effenbeat Ottern es ftd; roenigften» Ste ©peifen, welche wir ejfett. 65 etnbilbet, baß e« ohne gleijch nicht leben fann. Sieje Stotljwenbigfeit mag Wirflid), anftatt eingebilbet fein. Söie ein ißatient mir einft jagte, Kranfheit Wäre jein natürlicher $uftanb unb iOiebigin jeine Nahrung. Dpiumeffen Wirb eine Stotljwenbigfeit burd) bie Umwälgung, burd) welche bab ©pftem bon biefem narfotijcfjen ©timulant untergeht. 23ab auch bie wirtliche 2lbftd)t beb ©cfjöpferb war, jo bin ich feft überzeugt, baß eine 3ett fommen wirb, in ber wir alb eine 9tace Kannibalen betrachtet werben. Kein Sfiann unb feine grau bon eblem (Seifte unb gefühlboder Statur fann ben gleijdjerlaben mit feinem @d)aujpiel bon förperlofen Kalbb*, ©d)weinb* unb Ddjjenföpfen, jeinen blutenben unb gejchunbenen Shierleidjen, ber weißen, blut* bejpriljten ©djürge beb gleijdjerb, ber jein großeb SDteffer jdfrohtgt, oßne ein (Sefül)! beb ©djaubernb betrachten unb einer Grmpfhtbung ber ©elbft*Ser* bammung ftd) erwehren, baß er ober fte fjiergu behülflich ftnb. Sem .£unbe muht eb Vergnügen gu beden unb gu beißen, ber gnftinft ber Ka£en geigt ftd), in einer hinterliftigen SBcije jchwädjere Shicre angufaden unb gu ber* ntcßtcn; eb iß bie Statur ber Soa=(5onftriftor,.Sauben, Kaninchen unb anbereb fleineb (Setfjier Sujhelroeije gu berjd)lingen; eb ift bie Statur ber großen gijdje, bie Heineren gu oergeßren u. j. w. 3ft eb aber nötßig, um bie Sebenbmajchine beb höd)ften (Sejdjöpfeb (Sotteb in Sewegung gu halten, baß biejeb gegen* jeitige Slutwerf ungeßinbert jeineit (Saug nimmt? Sßad für eine gntjdjutbigung für bcn ber bon bent Saume über feinem Raupte bie faftigen grüßte jdfütteln fann, meldje ba finb, um reif in feine £>änbe ju fallen; ber bon bem SBeinftocf Trauben beS be= Uciöfen äßeineS pfiüden !ann, metdje alle (Elemente ber ©peifen enthalten, jo borbereitet, Wie nur bie gute alte ®ame Statur fte jubereiten tann; ber ben rei* , djen. Soben aufpflügen unb burd) Stnbfianjen reiche ©rnbten nafjrljafter ißflanjen unb got» benen Äorned ernbten !ann; unb unter ber Oberfläche be$ bunHen SobenS namhafte SSurjcln, fähig, SSärme unb Stafjrung feinem Körper ju geben; ber reiche unb Deltljeile in bcn berjdjiebenen Stfiffen finbcit !nnn, meldjc alle (STentente bcd §leifd)c3 unb in fid) beherbergen; mad für eine Studrebe, frage id), fiir ben 9J?cnfd)en, mit all biefem llcberfluffe jur £anb, ben mörberijdjeit Snftintten ber niebrigeu Sfjteroeft nadjjualjtnen unb tannibalifd) bon jd)»äd)eren Shiercn »u leben ! @8 giebt eine äudrcbc, ipflanjen.Speijen. 66 unb nur (Sine, meldje für einen SÄenfdjen biefeS 3aßrl)unbertS gelten !ann, närnlid): Sorfaßren unb in gälten ftei|djeffenbe SSielfräye. S33ie fdßon bemerft, jdjeint eS bei einigen iperjonen eine Vererbte fRotßmenbigleit ju jein. 3d) ßabe aber bie Hoffnung, baß ber SWenfcf) einmal biejer 9Zot£>= menbigfeit entmädßft. Sie SRorgenrötße beß SftillenniumS !ann nidßt auf* geßen, mäßrenb ber SDlenjd) feine Haube unb Sirme rotß mit ©lut ber ge* fdjladßteten Sßiere emporßebt. Ser erfinbungSreidße 9)anfec mirb fdjon einen Srjaij für Skber entbeden, für tnocßen unb (Slfenbein giebt cS jdßon bie •Dienge. 3Jiiüionen äRänner unb grauen mürben ßeute aufßören, gleifdt) ju effen, menn fte bie Sßiere, meldße fte effen, jd)lad)ten folltcn. gattet einen Slugenblid unb feßt, mie baS ©dfladjten gefcßießt. §icr ift eine Sejd)reibung in einem SageSblatt: „Set Slnfuttft ber Spiere merben fte bon ben Sifen» baßnmagen in ben H°f getrieben, mo fte gemößnlid) bleiben bis fte berfauft ober gejcßtacßtet merben. Sße fie getöbtet merben, merben fte 3U acf)t ober 3eßn ©tüd in eilten Serßau bon ungefähr geljit guß Ouabrat getrieben. Sine 9ieiße biefer Singäunungen jiebjt ftcf) bem ©ebäube entlang, unmittelbar hinter ben ©dßladßtßäujern. SSirb ein Sßier gebraust, fo mirb eS entmeber bei ben Hinterfüßen in bie £i5f)e gezogen, ober eS mirb gefpießt. ©inb eS milbe Sßiere, fo nimmt cet ©djlädjtet feinen ißlalj über ben Spieren, ©ein ©peer ift eine eifcvue ©tauge, ied)S guß lang, einen 3oü im Surdjmeffer, am Snbe mie ein Slufternmcffer gejdßärft. Ser töbtlidße gled ift gerabe hinter ben Körnern, melden ber ©peer oft nidßt trifft. 3cmanb feinen ©peer in einen folgen Raufen SCEjiere merfen 3U jeßen, berurjadßt Uebelfein. Häufig merben berfdßiebcne fftinber im topfe unb ben Slugen burd)boßrt, elje ein einjiged babon jtirbt. Sic Sermunbeten, nadßbent fte fo lange gcmartet, bis bie SReiße an fte fommt, merben einer nad) bem anbern abgefdßladßtet, bie lieber* Icbenben frifdfje äßunben erßaltenb. Sin meftlidßer 3citungSreba!teur nennt biefeS Seßanbcln „bie tcuflijdje 3Rarter eines ungefdjidten SBenn es nur fo märe, mürbe idß Simen jagen, jo jdßeint eS aber eßer eine teuflifdße 2Rarter unjcßulbiger Spiere 31t fein. „Sa8 fRinb mirb itidjt allein maltraitirt; häufig merben bie ©dßmeine aud) gefpießt unb ßäufig in fodßenbeS SBaffcr gcmorfen, eßc fte tobt finb. Sie gleifdßer behaupten, baß nur milbe Sßiere gefpteßt merben, Sejudßer ber ©dßladßtßäujer bezeugen baS ©egen* tßeü. ©ogar bie Söinbc ift ein barbarijdjeS 3nftrument. ©ine ©cßlinge mirb mit biefer an bie Hinterfüße beS SßiereS gelegt, bie ÜJlajdßine mirb in ©ang gebradßt, baS Sßier ftürjt, unb nadßbent eS lebcnbig itt bie Höße gezogen, mirb fein Hals abgefdßnitten. 3n Sincinnati jdjlagcn bie glcijdjer bie ©dimeine mit einem langftieügen Hammer auf ben topf, aber in Sßicago," bentt ber ©djreiber, „merben bie ftummen Sßiere menjdjlidß getöbtet. Sin Sau, mcl* icßcS burd) einen SRing am Soben geßt unb mit ber Söinbe in Serbinbung Sie Urfadjen ber Serben* unb ©lutflörungen. Sie ©peijen, Welche wir effen. 67 ffl, Wirb um bte Körner beS Dd)fen befeftigt. Sann breht ein Sftamt eine t'urbel unb baS £f)ier wirb fanft in baS ©d)lacf)thau8 geführt, wo, mit einem ©djlage, eS p Voben fällt. Ser genfer berfe£)It nie feinen f$ted, benn ber topf wirb burdf ben 9iing unbeweglich feft gehalten." üanbleute, weldje auf ihren eigenen Veftpungen gebrauchen ge* wohnlich mehr ©d)onung; aber unter ben beften Umftänbcn, baS $al3* J)ie Itjicre. CDcldjc »Dir icfj aditett abfdjneiben ber Kammer, baS ©ehirneinfd)lagen ber 9iinber, baS topfabhaefen beS geberbieheS, fann nicht gcjd)ehen, ohne bie ©efül)le ber fanften nnb wohl* erjogenen Seute ju berleöen. ©S ift unnüfs, bon folcher mörberifchen Arbeit als menfehlich gethan p fpreihen, tnb folche folgen h°t btefeS |>anbwerl auf bie fogenannten gldjcher, baft fte in einigen ©taaten nid>t als ©efchwo* rene in einer ©adje, welche baS Men eine« Verbrechers betrifft, angenommen Werben! llnfer menfcf)tidjer SDZr. Vergh, wettet fo Diel bap beigetragen, bie Shier* quätcret abpfdjaffen, fdjreibt an Sr. fpolmeS: — ,,3d) glaube, wie ©ie e$ tljun, ba| baS Slufljören beS gleifcfjeS als ©peife für bie ganje 9Jlenfd)bdt eine Söoljlthat wäre. 3nbem id) in ©egenben war, wo glctfch feiten, wenn überhaupt, gegeffen wirb, nnb inbent id) ben janften ©hatalter biefer Seute, »erbunben mit ihrer traft nnb HuSbauer, wahrgenommen habe, bin ich ber feften Ueberjeugung, bafj baS ber £htere nnb baS Sffen ihres gleifdjeS Diel bap beiträgt, bie ftttlid)en nnb tranfheiten p 68 fcfjaffen, Welcfte bie SRenjdjfjeit angreifen. 3dj ftatte einen Araber ber SBüfle gwölf SReilen neben meinem ißferbe laufen, unb ber muntere 23urfdje hatte nie gteijd) gefoftet: 3d) für meinen £l}eit," fährt SRr. ißergf) fort, „famt gleifd) ber ©ewopnfteit wegen effen; aber bie geringfte ©pur öon 23lnt in bemjetben, ober wenn eS nid)t orbenttidj gefodjt, öerurfadjt mir Ülppetitlo» ftgfeit. Sftögejebe ©eneration weniger gleijdj effen, bis enblid) baS Seben, weldjeS nidjt biel beffer als baS eines Kannibalen ift, gänjlid) einem SJZenjdjen juürbigen tßlaij macftt. — Um bie Steinljeit beS SSluteS gu erhalten, wirb gett gu öiel in ben ©peijen öerwanbt. ©cftwacfte Klagen mahnen taut an, wenn Reform in biejem fünfte nötljig, wäftrenb fräftige Silagen ifpreSlrbeit getreulief) berridjten, unb bie Uttreittlid)feit in’S ©pftem beförbern, um ©ejcpwüre unb anbere Kranfljeiten gu berurjadjen. gett wirb nid)t im Silagen öerbaut, jonbern einfad) gejdjmolgen unb bom 23lute aufgenommen, ©ine gewiffe SJlenge ift notljweubtg, um baS ©eftirn gu öerjorgen unb baS 2lbnut3en be$ ©pftemS gu ftinbern, aber fettes gleijdj unb fdjwere ©aucen, firtb abjolut Slnimalijcfte gette ftnb Slidjtleiter ber ©leftricität, unb öerhin* bern etne gute ©inwirfung beS ©tromeS, welker bem Silagen bom ©ef)irn gut SSerbauung gugejdjidt wirb, ©ier, SRild), 33utter unb ißflangen, ent- halten alle nötpigen um bie Körpermajdjine in gehöriger Drbnung gu halten. ®te Urfadjeu ber Slerben* unb SBlutftörungen. 2>te ©petjeit wirfen jo auf mtS ein, b aft nidjt genug D&adjt auf biejelben gegeben werben famt, namentlich über 33eftanbtljeile unb bie !eitf mit ber wir fte neftmeu. ©in BeitungSforrejponbent fdjrieb einmal, baß biel öon mtjerem SSeneljmen bcn ©peijen gugcjdjrieben werben famt, Welche wir befontmen. Sonaparte fdjrieb ben 23erluft einer ©djladft einem fcfjiedjten SRittag gu, weldjeS feine Verbauung ft orte unb fein ©emütfj be- einflußte. 2ßie oiel öon unferer faljcften Seurtljeilung, unjerer Unfreunb- tidjfcit, unjeren ©raujamfeiten, unjerer ©ebanlentoftgfeit unb Seidjtftnn mögen üon joldj’ ähnlicher Urjacfje entfielen. 2öir effen etwa«, bas ben3u» ftanb beS SRagenS jtört. Surd) ben SRagennerb wirb es augenblicflid) baS @ef)iru beeinftufjen. ©rämlicftfeit folgt unb unter bereu ©iitfluß begehen wir baS, was uns in anbern SlngenbUcfen gänglidj fremb unb unjeren ©efüfjten guwiber jein würbe. Sie 33erbauungSftörung famt bie Seber angreifen, hiermit jpmpfjatifirt baS ©eljirn auf’s Sebftaftefte. SaS ©emütft wtrb jauer, ber Serftanb bejdjränft, ÜBorurtf)eit geftärft, gute (Eingebungen unterbrücft, ©elbftfücfttigfeit wirb eine cftronifdje Kranffjeit.. SaS ©efüljl ber Sfiopltftätigfeit ftirbt auS; wir leben nur unferetwegen; wtr befümmern mtS nidjt um Rubere, unb biejer gange Slaturumjdjwung ifteine golge mttauglidjer ©peijen." Sange Broijcftenräume wäfjrenb ber öerjdjie» Denen SJlalftgeiten jottten öermieben werben. 3n großen ©täbten ift es bie ©je ©peifen, welche mir efjen. 69 ©ewoljnljeit Der Saufleute, bon 8 ober 9 bis 4 ober 5 Ußr ohne Sffen gu ge* hen. ©rei Siertel ber $aufleute 9Zew=3)orf3 fpeifen 2Rittag bor 5 UI)r unb ein großer ©Ijeil berjelben nimmt fein gweiteS grüljftüdE. ©r. (Sombe unb „§ou3f)olb Science“ bringen folgeubeS : „©ie§auptregel, um bie feiten uub §äufigfeit ber ÜRahlgeiten feftjufteüeu, ift, biefelbe ben wirf* licken Sebürfniffen beS ©pftemS, wie es burdj Sllter, ©efdjledjt, ©efunbßeit unb Sebensweife bebungen wirb, unb bon bem Söieberfeljren beS wirflidjen 2lppetit3, angupaffen. grüijftücf füllte halb nad) Srwadjen genommen werben, ba baä Stut burdj bie jedjS ober adjt ©tunben beS ©djlafeS am raeiften berarmt. ©er 2Ragen wirb binnen hier ©tunben bon ben naljrfjafteu ©lementen berlaffen, e3 mag aber ein ober gwei ©tunben länger bauern, ehe baS 33tut einen frifdjen 3ufd)uß oerlangt. 2tr* beit, in welker Serbraudj fdjneEer eintritt, bedangt öfters iRah* rung, als ißerfonen, welche rnefjr eine ftfjenbe SebeuSmeife haben, unb Sin* ber gebrauten Rahrung häufiger wie ©rmadjfene. 3U lange feit fdjärft ben Slppetit, fo baß bie ©efaljr beS UebereffenS eintritt. ©inige nehmen fein gweiteS ghmljftücf aus gurdjt, if)r 2Rittag gu ftören, wäljreub, was ihnen gerabe Rotf) ifl, baß fte fid) ben HRittagSappetit berringern. bie ber 2Rahlgetten fo lang, um mirfltd) §unger gu berur* facßeit, jo fottte etwas bagegen genommen werben, um bem Appetit gu ge* niigen unb ein 3bbieleffen gu berljinbern. ©päteS unb ferneres Slbeubbrob follte nie ftattfinben; tätige Verbauung unb ©djlaf, ftören ftd) gegenfeitig, weit bann bie ÜtuSattjmung beS SoljlenftoffgafeS am niebrigßen unb Stoff auStaufdj amnteijlengeljinbertift. ©aS iibertabene Stut wirb nid)terleichtert, unb flört bie Ruhe beS@ehirn3, fdjmere, unorbentlid)e ©räume beruriadjenö unb Sltpbriicfen, gefolgt bon Sopfroeh unb übler Saune, treten am 2Rorgen ein. @3 giebt aber and) ben §eßler beS ©pätaufbleibeuS unb mübe, hmigerig unb mit einem fd)laffen ©cfüljte gu Sette gu gehen, moburdj ein ©djlaf berurfadjt wirb, ©ttt wenig leidjte Rahrung, ungefähr gwei ©tunben bor Schlafengehen, fann beibe Uebel bejeitigen.“ @8 ttiurbe gefagt: —„©er ©rägljeit 9Rämter ftnb ©eufelSmänner; unb es !ann bom SRageit gelten, baß, wenn er nichts jn oerbauenhat, er Unzeit anftiftet.“ ©ie SerbauungSjäfte muffen etwas haben, womit fte arbeiten fönneu, unb wenn feine ©peife im ÜRagen ift, fo greifen fte bic inneren 2Ragenmänbe an, eine ©ereigtljeit unb fogar ©ntgünbung @3 ift maßr, baß fte nidjt in großer StuSbeljnung bom üRagen auSgefdjieben werben, außer wenn ©peifen gugegeu jtnb, aber genügettb, habet bie £>aut beS üRagenS gu jeber 3eit, um Störungen gu berurfadjen, wenn ber SDZagen ju lange opne ©peife bleibt, ©iefe glüfftgleit wtrlt auf bie ©peijen, wie 70 SDte Urfadßen ber Serben» unb SStutfföruuge«. bie Säuren in einer galbanifcßen SBatteric auf 3™* mirfen. SBentt ba9 fceptere nießt ßäuftg berfilbert mirb, fo mirb e8 halb aufgegeßrt. So mit bem ÜDiagen; menn nießt mit Spcifeberforgt, fo bringen bie ttftagenfafte ben feinen SJiagenßäutcn Unzeit. ©8 ift beffer üiev3>?al)l3citen juuetjmen, a!8eine gulange Smifcßengeit bei brei eintreten gu taffen. 3>a8 griißftüä fottte halb nad) bem Sluffteßen genommen merben. Sn fnmpfigcn ©egenbett namenttid) ifi ba3 Stiftern bor bem griißftücfe ben ©inftiiffen ber $ätte, fdjtecßtcn StuSbiinftungen u. f. m. auSgcfeßt unb empfängtieß. Speife fottte naeß feßmerer 2Xrbcit genommen merben, oßne eine Heine ißaufe ber 9iuße, ebenfomenig fottte gleich nad) ber SJiaßtgeit ferner gearbeitet merben. 3U fiel Speife über» mättigt ba8 9ierben»Sßftem, ebenfo mie gu biet Slrbeit. Summa fummarum, mir müffen meßr barauf aeßten, ma8 mir effen, gu roeteßen Seiten mir effen, mie biet mtr effen, menn ein gefunber Suftanb beö S3IuH unb 9?erben=Sßftent8 befteßen fott. SltteS gu reguliren, giebt e8 feine genaue Sieget. ©in menig genaue Seobacßtung bc3 ©rmaeßfenen mirb ißm batb geigen, ma8 am S3eften gu feinem Körper paßt, ©in langes Sehen mürbe häufiger fein, at3 ein ©rreidjen bteler ©üter, menn bie ÜDiettfcßen nur ßatb fo biet hierauf arteten, ats auf madjfenbe ©rnbten unb ©etbangelcgenßeiten. IJttfcrc c&efrattßc. (Sin richtiges SSerflänbntß ber SBtrfmtgen ber »erfdjtebenen glufftgfettett, tüeld)e mir trinfen, mirb ben Sefer befähigen gu begreifen, mie »icl biefelben mit .gerborbringen boit ffterbenftörungen unb SSlutunreinigfeiten gu ttjun paben. @3 ift ge» fd)äf}t morben, baß Sebermann ungefähr 1500 $funb glüfftgfeiten per Satyr trinft. Sitte biefe «erben burd) ba§ ntenfctylictye Styftem filtrirt, natyrtyafte unb giftige SSeftanbttyeite in bemfelben guriiälaffenb. 2)er ctyineftfctye Styee hübet baO gauptgetrün! ber nörblidjen Staaten unb 23rit» tifcty 9iorb=Slmeri!a. Sn Sentral=2lmerifa, Styo» folabe, unb in Süb-'Slnterifa mirb meiftenS ber £tyee ‘iparaguaty’3 getrunfen. Sn ben fiib» lidfen Staaten unb 23eft»Snbien unb einer großen klaffe Slboptim93ürger 9?orb=2lmerifa’«, ift ber Äaffcc ba8 ?ieblingSgetränt. Sn reid), Seutfdjlanb, Sdjmeben unb ber Siirfei ift ber Toffee tyauptfäctylicty öortyerrfctyenb; in Gruglanb, Slußlanb unb gottanb ber £tyee; in Spanien unb Stalien bie Styofolabe, inSrlanbbie SSFlB- 21- 5Die eiten, toetdje toiv irinten. Unfere ©etränfe. 71 ©otngßütfen. Ser eßinefafeße Sßee wirb in ben fpimataßen unb in ©ibi« rieng ©teppen getrunfen, unb woßt bon meßr SRenfcßen wie alte anberen©e- tränte eineg Botfeg. Sn ©umatra wirb Kaffeebtättertßee getrunten unb in SRittet*2tfritaf in Stbijfßnien, gebrauchen bie ©tßiopier ©ßaat. Sn Sßeiten Stfrifa’g machen bie ©ingeborenen ein ©etränf bon bem ©afte einer tptatane, Bombe genannt. Siefe wirb alg bte ©peife unb ber ©oft ber Bombe atg bag @e= tränt beg Bolfeg genannt, ißombe wirft beraufeßenb, unb ein fReifcnber er- gäßtt, baß fein 9Rann bon ©tanbe orbenttid) ben Sag für PoHbracßt hält, wenn er nießt auf Bombe gefeffen, b. ß. befoffen war! Sn üERcpifo wirb ÜRagneg ebenfo riet getrunfen, wie Bier in Seutfdjlanb unb ebcufo ßoeß ge' fcßäßt. 2tm SRio ©ranbe tauen bie Snbianer eine Pon ben ©eißen „Brannt- wein-©urgel" genannte Bfaange, weteße biefetben beraufeßenben ©igcnfdjr.ften befaßt. Sn atten cibilifarten Sänbern werben 3Ratg unb ©djnapgforten alter Strt in enormen SRaffen getrunfen. Branntwein fann in ©aßrßeit atg Bor- läufer ber ©ibitifation angefeßen werben, ©o ber Stgent ber ober beg §anbetg borbringt, frieeßt ©iöitifatiou mit ber Branntweinftafdfe bor- aug. ©cßriftfaetler unb fRebner ftnb häufig übertriebene ©äufer. Ser SBerfaffer beg ©ebidjtcg „Ser fRabe" ftarb in einem trunfenen 3ufaanbc. ©iner ber be- rebteften SOiänner ber Ber. ©taaten, bem. eine englifefje Berfafferin einft ihren gugeworfen, als 3eid)en ißrer Bewunberung feineg fRebnertatenteg, ftarb ehe ißn bie ©ett halb lannte, in gotge faarfen SrinfenS. ©huf, ber ©omponifa, gog feine Begeifaerung aug ©ßampagner. ©outßeß unb ©oleribgc tränten übermäßig fRurn unb Bßrong ©eßirn würbe mit ©in bureßgeweift, Wäßrenb er feine Sicßtungen feßuf. fRabetaig fagte: „effen unb triuten ftnb meine eingigen Duetten." „©nniug, 2tefcßßtug unb ©ato erhielten ihre SBcgei- fterung bureß Srinten; SRaggerai hatte immer eine große $:laf<ße ©ein neben fieß, er trän! babon bei jeber ©eite, welche er feßrieb." @g brauet nicht gn überrafchen, wenn Sernanb entbedCte, baß Satent unb Berrücftßeit eng ber- bunben unb wir fo niete feßen, roeteße glauben, baß, um Satent gu geigen, fte faeß nur gu betrinten brauchen, ©ir wetten nun aber bie Dualität unb. ©irtung ber berfcßiebenen f?ieblingg-@etränfe feßen. Sßee unb Kaffee. — Sn bem 16. Saßrßunbert würbe ber Sßee guerff in- ©uropa bon ben eingefüßrt,. obgleich bor biefem 3 warme ©etränfe bon berfcßiebenen Kräutern bereitet würben. Kaffee würbe: gu berjetben 3eit in ©übeuropa eingefüßrt, bie erhielten ißtt aber bon ©tßiopien feßon im 8. Saßrßunbert. Unberfätfcßter Sßee, wie er auf ben Sifcß !ömmtf enthält ©ummi, Srauben=3utfe*, Stannin unb Sße'me; unb Kaffee, wie er gum ©ebraudj !ömmtf entßätt flüchtiges Del, 3uder, (jowie er bon ©ein, $omg unb ben metften jirnerJicßcn.ffriiißrten 72 Tie Urfadhen ber Serben* unb Slutfiörungen. gewonnen »erben lann), Teptrine unb SaffeVne. Tie The'me be8 3Tf)eeö nnb bie ©affeine be8 ÄaffeeS, entsaften bie ©lemente, roclcfje ber ©alle entjpre* dje n. Ter ©nthufiaSmuS, mit welchen biefe beiben ©etränfe gepriesen würben, möge intereffant fein, ©in lluger ©Ijineje, mit tarnen So $)u, wel* d)er ben lodjenb heißen Thee bor tautenb Sauren fd)lürfte, fagte bon ihm, „er besänftigt ba8 ©emütlj unb harmoniert ben ©eijt, Vertreibt SJlattigleit, belebt SDiübe, erwedt 3been, üerl)tnbert ©djläfrigleit, erleichtert nnb ftärlt ben Körper, unb erhält bie wahrnchmenben gäl)ig!eiten." ©in ©uropäer beö 16. 3al)rhunbert8 jagt born Kaffee, e8 jei ein ©etränl, welches „bie Verbauung beförbert unb SJiunterlett erjeugt." Ob ©fjineje ober ©uropäer ganj i*ecf>t in ihren SobeSerhebungen waren, bie SCb)atjacf)c bcjief)t, baß leine ©etrfinle jo allgemein würben, unb id) benle, baß bie neueren ©dfriftfteller nrn SBatirljcit jagen mögen, baß mit SDtäßigleit genoffen unb mit richtiger ber bcrjd)iebenen Temperamente, leine harmlojer jein lönnen. Tie Tl)atfad>c, baß ber Tfjee mit einer nidjt harmonirt, jeigt noch nicht, baff für eine anbere berjelbe Ichäbltd) unb gefährlich wäre. Tie Sßirlungen bes Thce’8 unb Äaffee’3 hängen ganj bon ben lörperlichen ©igenthümlicf)* leiten berTrtnlettben ab, unb wie im ©ebraud) ber ©peijen, jo lann and) hter leine beftimmte Siegel gegeben werben. Slttgemeine Siegeln mögen fejtgejteüt werben, wonach iei)c berftänbige ißerfon ftd) richten lann, wa§ in ihrer eigenen wirllid) jdjäblich ijt. SBertige nernöje Seute lönnen Thee trinlen, währenb biejenigen, mit entgegengejeijtem Tempera* ment,ihn ohne Tebenlen trinlen lönnen. Tie Sötrlungen für bie ©rjteren ftnb gewöhnlid) (Sd)Wäd)e, Rittern, Äramp j, @e* müthSlranlheit unb Sähntung; währenb für Setjtete fte gei-j fttge unb lörperliche SDiunterfcit' heroorbrhtgen. Thee wirlt attgenbliclltch auf ba8 Sierbenfpflem, bie ©irlulation ber eleltrijchen ©lementc beidjlcunigenb, unb bei bem SDtanne bon langjanten Sterben Thätigleit nnb Scbenbigleit herborbringenb, jein ©ebrauch heilt oft fopfweh, wenn bou einem ©atlenüberfluß berurjacht. Kaffee tft mehr für magere, nerböje Iper* jonen geeignet, ©r wirlt auf 8 ißlut unb ftärlt ba8 aKuSleljpftem. ie Ur fachen ber 91 er ben« unb Slutftörungen. weniger naljrhafteg wie ber echte Saffee unb Wirft mebtetnifef) gängltdj berfchtc* ben. 3um 33eiff»el, Kaffee wirft ttadjtfjeilid) auf ißerfonen, att' ©al* [enftörungen leiben, uno bortf)eill)aft auf nerböfe £eute, wenn nicht bon 35er* bauunggbefdhwcrben begleitet. ©g ift gerabe bag ©egentheil mit ©icfyorien. ©iefeg wirb oft in ©allenfranfheiten gebraust unb fein fortgefefjter ©ebraud) benadjtheiligt bag ifterbenfhftem. ©ebrannter Söeigen, ©rbfen, @id)eln, Sioggen, $orn, 2Jiof)rrüben u. f. w., Werben auggebefjnt gum SBerfälfdjen beg gemäkenen Kaffee’« berwanbt. ©er einzig tft, bie 33ot)ne gu laufen. Söenn fte mehr foftet, fo ift eg nur, weil feine gälfehung bamit borgenommen Wirb, ©iefe taffeefälfdjungen fönnen leidjt bermieben werben, nidjt fo bie beg ©ijee’S. ©g würbe aber ein weifer ißlan fein, allen grünen ©fyee gu benneiben, unb barauf gu achten, baf? ber fdjwarge ©Ijee nicht glängt unb bie SBIätter ftd) in fodjenbem Söaffer entfalten. 2Jtalg*33ier ift ein beliebtes ©etränf geworben, nnb fann atg gut betrachtet Werben, Wenn mit SDiäfjigfett getrunfen bei magern, nerböfen unb blutarmen Leuten, aug bemfelben ©rnnbe ift eg fein guteg ©etränf für fette unb forfju* lente Seute. ©ein übertriebener ©ebraudj berurfadf)t ©rljifsung beg 33luteg unb eine Steigung gu Sähmung unb ©dflagflufj. Unberfälfdjte 2Jtalg=©etränfe enthalten SRalg, $opfen, £efe unb SBaffer unb eg wirb harteg bem weidhen äßaffer bou fielen borgegogen. $ier wirb SBeigen, in ©nglanb ©erfte unb in 3nbien 9leig bagu ber* wanbt. Slle unb Sager*$8ier ftnb ähnlich, obgleich Sie fdhwerer ift unb nidjt fo gefunb für ben Körper. 2lle unb ißor* ter, wenn nicht gu ftimulirenb, machen magere 2eute fdjneüer fett. Stebig fagt, ba§ S8ier SBärme unb Äraft berleiht, äljnlidh bem 33rob unb gleifdh. ©8 hält in Sluflöfung ©ummiunb mit ben ©igen* thümlidhfeitcn beg §opfeng wirb eg ein nahrhafteg unb Serben beruhigenbeg ©etränf für alle fchwadje unb nerböfe lüeute, welche eg bertragen fön* uen. ©en ©eutfdjen ift cg 8rtfl. 23. Der mobetne Sriufec. nichts 9?eue§. ©er alte ©eftbidjtsfcbreiber ber Hateiner, ©acitus, fpridjt über bie 5Mer trinlenben ©eutfd)en fd)on bor tauienb fahren. ©8 ift gut, baß bamalS lein habgieriger 9)an!ee lebte, fonft märe eS feljr jmeifelljaft, ob bie fftachlommen beut lebten. ©as ©rabmal mürbe gelautet buben: „ftarb an berfälfcbtem 33iere." ©er Hefer raeiß bietteidbt nicht, baß ein großer ©b«ü beS SSiereS, welches IjeutjUtage unter ben 9iamen Hager, porter, Sie u. j. m. bertauft mirb, fdjabbafte ftnb, aber na* mentlicb, was in ben Ecfläben ber größeren ©täbte berlauft wirb. 2Ber* mntb unb Sloe für ben ftärtenben Hopfen; ©ifenfulpbor, Slaun unb @alg, um e8 febäumenb ju machen. Schlechtes ober fd)wacbeS SBier mirb fcbmaclbaft gemacht burch £>ingufüguug bon ©orianber, £irfd)traut, Hadriije, Vitriol, Sitterbolj, Drangefcbaalen, fpanifchen Pfeffer, 3ngmer u. f. m. 9ieueS ober junges 23ier mirb wie jraei 3abr altes 93ier burch Scbmefetfäure bergeftetlt. Süiir mürbe folcbeS SSier in 9iero=?)or! borgefeijt, beffen ©ift id) äugen* blidlich loftete. fpr biejenigen, wetdje 33ier gur Stärlung trinlen wollen, ift es nötbig, bafj fte febr borftchtig ftnb. Äaufe nidjt, wenn ber Verlaufet ober 33rauer nid)t befannt ift. fRbeumatiSmuS, gieber unb epibemifdje Sranlbeiten befallen leicht ber 33ier!eller. SBein unb iBranntroein jeglicher Srt, haben biel ©uteS unb biel Elenb bem jülen'cben bereitet, ©ie guten mebicinifdjen ©igenfd)afteu bcS SöeineS, Unjere ©etränte. &V8- 24. 8t0. 25 55er 9Hd)ttrintet. $a£ Slltet bc§ 2Jtäfsigut. SranntmeineS unb SlumS, würben nie bon ben berftänbigen Heuten in Breitel gejogen, unb nidjt SBenige ber berftänbigften unb aud) unberftänbigften Scanner aller cibilifirten Nationen, gelten fte für angenehme ©e* tränte. ©iefe unfragltdje SSorliebe für biefe@etränie bat jroeifctloS ihren ©runb tn ber unbotlenbeten förperltdjen Entfaltung. ©ie gange SSJienfcfyenfatnilie ift franf unb Slfobol ift bie Beliebte unb allgemeine Srgnei. ©ie 3«it wirb 76 ©ie Urfadßen bet Serben* unb Blutßörun gen. gweifeloßne biefc ©etränfe fdßtießtidß ber SCpotßefe überlaffen. fKffoßot wirb bon ben äußerften 9JfäßigfeitS*<ßerfonen als ©ift berbammt. @ie ßaben redßt, eS iß ein ©ift, ober wirft wenigflenS wie ©ift, wenn in großen Ouanti* täten genommen. ©S ift aber bas ißrobuft ber naßrßafteßen ©toffe, unb bon joldßem SSertße, baß fle berfaulen, fobalb ber 2llfoßol bon ißnen genom* men. ©in wenig biefeS ©ifteS einer SDfaffe faulenber *ßflangenßoffe beigefeßt, ßält bie Berwefung auf. ©ingemadßte Slprifofen in Branntwein werben als belifat betrachtet, fobalb aber bie ©efäße offen bleiben unb ber Sllfoßol ent=5 fließt, fo werben bie griidßte fcßledjt. Suftbidßt berfdßloffene f$rüd)te, Wefdße fo beliebt flnb, werben nur erßalten bon bem SAlfoßol, weldßen biefelben ent* ßalten, nnb fo bidßt berfcßloffen, fann bie Suft nidßt benfelben entführen, gleifd) fann burd) Slfoßol erßalten werben; unb wir fönnen baßer in biefem ©ifte, fttlfoßol, eine gute ©igenfeßaft ftttben, wenn nidßt burdß nnreißten ©ebraueß Unßeil bringenb gemadßt. 3m meujdßficßen ©ßfteme 'ßält Sllfoßol eine gu fdßnefle Berbraucßung ber förperltißen ©ßcile eines Iranfen 2Kenfdßen auf. 3u2enten mit ffropßulöjent Blute geigen bie '.Atome ober Blutförpertßen eine berfaulcnbe unb gerjeßte ©rfdßeinmtg, unb biefc gäulitiß wirb bom Sllfoßol aufgeßalten. ©iefeS riißrt bon ber befannten ©ßatfadße ßer, baß 2llfoßol aufßält, in animalijcßen (Stoffen wie ülfe bebarf, um btcje ©beile gu Derbidjten, fo reicht ißre Äraft aus, nadßbem bicjcS gejdjeßen, fte tn Äötperdßen gu briiden. ©ieje -fpülfe jdßeint Sttlfoßol Unfere ©etränfe. 77 geben su tönnen, wenn im ©pfteme nidjtg fchüblicheg unb ihm abgeneigteg Vorherrfcht. ©olche gäHe ftnb bem Urgte wie bem Bolte wohlbetannt. «Itohol verurfacht sum Sheil animalifche Söärrne burch verflüdjten ber Söaffermenge im Blute. «Itohöl, mit glüjfigteiten Verbunben, bringt wie wohlbetannt, SBärme hervor. Sie SSirtung beg «Itoßolg auf’g Blut ift bireeft, ba er Vom üJtagen unver* änbert ing Blut übergeht unb fich Von biejem wieber Verflüchtigt bnrdj Slug* bünftung unb Slugatljmen. «Itoijol fcheint, wenigfteng sur 3«t enter großen ©chwäche ober ÜRerVen** mangelg, Äraft su geben, um bie Äranten über eine folcfje brüdenloje Siefe SU bringen. Sin Wenig «Itohol in ber §orm beg SBeineg ober Liqueurg belebt einen fintenben Äranten. «Itohol ift ein unentbehrlicher «gent im Laboratorium, in 3ubereitung von Sintturen unb Sptratten. Sie Sugenben ber §eiltraft Vieler Vflansen würbe Verloren gehen, wäre eg nicht für biefeg Bannmittel. 9iach biefem ©ebraudje tann aber ber «Itohol sur Shüre hiuauggeworfen werben burd) «ugbünfiung, Wenn bie Beftanbtl)eile beffelben bem Vatienten jdjäblid) ftnb. «ug bemfelben ©runbe, baß biefe SBcine unb Branntweine einer ißerfon wohltätig ftnb, wirten fte jchäblich bei einer anberen. Siejenigen, weldje gefunbeg Blut haben, tonnen bie Verbidjtung beffelben burch «Ifohol sn weit treiben, unb bie nervöfe Sirfulation sn jehr befdjlcunigen. Sag Blut, wenn eg su bicf wirb, verurjad)t ©chlagfluß unb ©ehirnerfdjütterung. Sag fRervenfhftem, gereist burch bie «nfregung vom «Itohol, verurfacht bem ©e* htrne allerlei unb enbigt in ©äuferwahnfmn. Sa« Ungtüc!, weicheg «Itohol Verurfacht, ift feine 2Rad)t, bcn Verjianb su entthronen, unb fein Opfer, einen ©efangenen, in «rmutp, Verbrechen unb ©djanbe haltenb. @r giebt ben Leuten bie 9Rad)t, ©eift unb Äörper su über* arbeiten; ben ©eift su beleben, meiner burch «ugjd)weifungen gelitten; einen mit ungejunben ©peifen angefülltcn 9Jtagen su beruhigen; bie ©timme eineg gewaltig bejdjimpften ©ewiffeng su übcrtäuben; bie ©chmersen unb Smpfinbungen, welche ein giettofeS unb gefcheiterteg Leben hervorbringen, su töbten. Sltfohol = Ä r a tt! h e 11 ift ein fdjredlicheg Leiben. ©ie wirb von beflän*4 bigem mtb mtlöfchbarem Surfte begleitet, unb bag Opfer fdjeint unmöglich ftdj beffern su tonnen. Sr. Sat), vom Binghampton «fpl für Sruntcnbolbe, jagt, ba§ bag ©el)irn eine« geftorbenen ©äufcrg Äügelcf)en enthält, wovon bag ©epirn, bag Blut unb anbere Organe befielen, jo baff bieje Äugeln fletS! offen, leer, bürftig unb erpifst baftetjen, um gefußt ju werben. j$ür foWje Ärante, welche jttf) gebeffert, ift «Itohol in jeglid)er eine gefahrvolle SRebijin unb «erste füllten große Vorfidjt üben, wetttt folche gälte ftd) ihnen barbieten. ©8 giebt unjweifelßaft eben fo Viele mit alfoßofifcßer firanfßeit beßaftet, als mit2JiagenunberbauIicßfeit unb ÜJfagenbejcßmerben, ©ßatfaeßen, weldfe bon übermäßigem ©rinfen, wie übermäßigem unb nitßt jeitgemäßem (äffen ßerrüßren. gebe Ueberfdjreituug ßat ißre fürpcrlidjen wie geiftigen ©trafen, welcße ntancßeS iDtal mit erbrüdenbem ©ewid)t©iejenigen befallen, welcße nidßt ißre (Sigentßümlidjfeiten beS Körpers beadjten, unb foldje üebenS* weife befolgen, welcße Dierbenfräfte unb fReinßeit beS VluteS erjeugen. © i e Urfacßen ber Serben* unb Vlutftörungen, (Eines bet feßlimmften Ucbel, welcßeS beftänbige ©rinfer ju befteßen ßabeu, ift bie giftige Verfäljcßung biefer ©etränfe. ©urd/ ben (Einfluß beS EDiäßig* feitSwefenS ift eS jroeifelSoßne baßin gefommen, baß wirfliefje eßrenßafte SDtenfdjen fieß t>on biefern ©efcßäfte gurüdgejogen ßaben unb ben ©ewiffem lofeu ©elegenßeit geboten, ißre Sunben mtt allen möglidjen git jdjäbigcn. ©üßßolj, ©pirituS, ©cßmcfelfäure mtb gebrannter Buder wirb für Vranntwein berfauft. Sllaun, Vleifäure, ißotaffium, jpanijeßer Pfeffer, VJacßßolberöl, (Eorianber, SalmuS; ©djwefeljäure ju einem Keinen ©ßeile be8 eeßten ©toffeS gctßan, ßeißt „©in“, ©trpeßnin, 2lfd)lauge u. f. w. mit Sfßaffer unb ©pirituS gemengt, ßeißt „SößiSfß“, unb fcßlccßter Apfelwein, uerborbenc Sßeine, Bnder, Vranntwein unb Söeinfteinfäure gemifeßt wirb „Sßampagner" genannt, für Unterbrüduitg beS Verlaufes geiftiger ©etränfe jeigen fieß als un$ureid)enb. (Es wirb genug „VSßiSfp“ in biefem Sanbe gebraut, um jäßrlicß für jeben 2Jiann, febe grau unb jebcS Äinb brei bis fünf ©attonen ju liefern. üJießr benn bie $älfte biefeS äößiSl'ß’S ift eine ntörbcrifdjc SDiifcßung, beffen übler (Einfluß ben ©aamen beS ©obeS im Vlute bon Sülilltonen fäet. (Es wirb bon ben Siebten öffentlicßer Slnftalten ge* fagt, baß eS ißnen faum m'öglicß ift, ©äuferwaßnfinn jefct noeß gu ßeilcn, ba ber ©trpdjnin, welcßer fo Diel in biefem ©etränfe berwanbt wirb, baS 9ierbenjt)ftcm fo fürtßterlicß gerft'ört. ©ie Beituu8s^f£,: müffen bemerfen, baß wir jjcfjt biel ßäufiger boit Verbrennung ber Körper foldjer ©äufer lefen wie früßer. SöaS für teuflifd)e ÜJiifcßungen müffen bon biefen gabrifanten gebraueßt werben, um ben Körper eines lebeuben VkfenS oßne gadel ober geuer ju berbrennen !! ©äufer Werben nicf)t richtig beßanbelt, um ißre Veffermtg ßerbeijufüßren. ©äglid) werben in unjeren großen ©täbten äJtämter arrettrt, in bunlle mib nicßt angcneßme Betten gesperrt, für eingefcßloffeit unb amiDlorgcn bor ben 3lid)ter gebraut, angeflagt, betrunl'en gemefen ju fein, wo fte ent* Weber breißig ©age eingefperrt werben, ober geßn ©ollarS ©träfe begaßleu müffen; ßäufig aueß VeibcS. (Sin 9Jtann, weitem eS jur ©ewoßußeit wirb, betrunfen $u werben, benft nidjt öiet an geßn ©ollarS naeß feinem britten ©tafe, unb beim geßnten ift eS ißm böttig egat, ob er in feinem eigenen Sette gu §aufe ober auf bem Voben einer ©efängnißgette feßläft. 2lbcr am näcßften Un}ere ©etränte. 79 borgen ermaeßt er, um gu finben, baß er nod) einen «eiteren ©eßritt ge* nommen, fid) gu enteßren, unb mtt feiner ©elbftaeßtungbebeutenberniebrigt, geßt er bor ben SJiagiftrat, um feine Unterfucßung unb ©träfe gu gören, ©o oft er betrunten mirb, fo oft matgt er biefen erniebrigenben ißrogeß bureg, bi§ jeber gunfen bon ÜJtännlicgfeit auö ign getrieben ift. Ser richtige 2öeg, folcße ©Haben beS Slppetit« gu beßanbeln, mürbe fein, fie geßn'Sage taug einer tßeleßrung ber ftgäblicgen golgen be§ SSetrintenS unb ber golgen bet berfälfcßten ©etränte auf igr ©gftem gu untermerfen. ©8 mürbe gute Oetonomie fein, tücßtige 9tebner gu befolben, metd)e ignen in ergreifen* ben SSorten, foleße, mie ©ougg ßerborbringt, ba8 ©lenb, moratifd), geiftig unb förperlicß fißttöern, meleßeS biefe ©emogngeit nad) fid) gießt; unb gur felben $eit ignen bureg ,3eicßnungen unb Sarfteüungen bon anatomifdjen 33il* bern, für biefeS Söerf befonberö au§gefüßrt, bie fcglimmen golgen unb SBefcßä* bigungen ertlären, meldje ber iDiagen unb anbere Organe bureg Xrunfenßeit erleiben. Sebe große ©tabt fönnte gang gut em folegeS 3nftitut untergalten, mit jeber nötßigen 23equemlicßteit, bie@emütßer unb ©itten3ener gu beffern, ffifl. 26. melege fo bctrunfen in ben ©tragen aufgefammelt «erben. 3n ben länbliegen Greifen fönnte jebe« ©ountg öfonomifcg fotdfjc ©inridjtungen mad)en, unb auf folgern Sßege fönnten eine ÜJtenge folcßer ber Srunfenßeit errichtet «erben, oßne größere Untoften, at8 bie 93eflrafung ber Uebeltßäter gegen ©efej3 unb gute Drbnung beruriaeßt, melege e8 bureg übermäßigen ©ebraueß beraujcßenber ©etränte mürben. SSiele junge üeute gegen auf eine folcße ©äuferei, oßne gu benfen, baß fte meßr mie einen augenblidließen ©djaben leiben, meleßen ein paar Sage regelmäßigen 2eben8 mieber gut ntacßen tonnen; unb mancßer berßärtete ©äufer bentt, menn er ben ©ebraud) ber beraufeßenben ©etränte aufgeben miß, baß biefeS ba8 ©nbe baoon ift. $ie 3‘(Uinl)öfe, bei- einjige'.piat;, gute Sluljmitd) §u Jinben. 80 3)ie Urfad)en ber Sterben- unb Slutftörun gen« @0\6)t jdjtecht unterrichtete Seute joltten eine« Sefferen belehrt werben. @« ift feine 2fu8ftd)t, bafj fte eines Sefferen belehrt werben, jo lange fte nur mit ©etb ober ©efeingnifj beftraft werben. 9fad)bem bie Don ben Üftenjchen am weiften jefbft gejehaffenen ©etränfe einer Saftigen Ueberjtcht unterworfen würben, Witt ich je£t bon ben gtüjfig=- feiten fjjredjen, welche bie 9Jatur jo reichlich bem ÜDfenjchen geboten. Siele Werben ftch wunbern, baß bieje nicht gan$ über Sritif jinb. föiifch ift bie erfte gfüjfigfeit, welcher ertaubt wirb, im «S^fteme 3=erfd)iebenen Shieren. 2Jtit Suhmild) öevglicfjeu enthält grauenmilch nid)t nur mehr 3ttc£er, jonbern auch mehr SBaffer, unb gemöhnlid) mehr ©alge, mäljrenb fie meniger unb Säfeftoff befifct. Siefer Umftanb macht eS unmöglich, bie fDlild) berSup als Oollftänbigeit Erfa§ für bie 2Jfild) ber üDlutter ben Sinbern gu geben. SSirb geraöhnlidjer 3udcr ber Suhmild) bingugefügt, um in biejem galle es auSgugleidjen, unb 2Baffer, um ben gu bieten ©ehalt ber SButter unb beS Säfeftoffed gu ntinberu, fo mirb ber ©äug- ling an faurem SDlagen unb Unüerbaulichfeit erfranfen. 23irb eine Suf) mit fd)led)tem gutter öerfepen, mie Brennerei*2lbfall, fo mirb beren 2Jtild) ein noch fchlcdjterer Srjalj für bie SRuttermilcf), meil fte nod) meniger 3ttcfer unb Sßaffergehalt beftfet unb eine noch größere fDlaffe SäfeftoffeS. SaS gehlenbe unb bie Ungleichheit mirb manchmal bon flugen Hänblern ausgeglichen, aber bie fDlilch fann nie bie Eigenschaften fotdjer einer geftuiben, grafenben Suh enthalten. SJlilch mirb in großen ©täbten unb Drtfd)aften oiel Oerfäljcht. Ein üJlamt, melier in ber Umgegenb biefer ©tabt mohnte, mürbe bem iprä» ftbenten ber @efunbbeitS=Eommiffton angegeigt, als ein gabrifant oon 2ftild) burch chetnifche 3ttfammenfetjungen, mie folgt: 3U(fer, geröftet, gab ihr bie gelblidje garbe; Del bas gett; Eier ein beffereS Slnfehen, unb ©tärle, unt Säfeftoff barguftellen; alles maS noch fehlte, mar bas Söaffer. Slnbere ebenfo täufdfenbe fftadjahmmtgen merben burch SSerbünnung guter ober ©taHmilcty gemacht, unb bem Hingufitgen oon Eibottern, ©chaafSgeljint, 9Jicf)l, fohlen* faurer lßota{d)e unb talf. Obgleich töbtlidf für Keine Sinber, braucht eS nicht fo gefürchtet gu merben, mie SJtilch, meldje oon Kanten Shieren ge*' nommen mirb. Süfje merben oon üielen Pächtern bas gange 3ahr hinburch in ben ©tätlen gehalten, in ben ©täbten ober beren 9tad)bar}d)aft. Durch biefeS Einfpetren merben bie Süfje frattf, gerabe mie SJtänner unb grauen, ebenfo behanbelt, erfranfen mürben, menn ihnen Semegung unb fvifdje Suft genommen mürbe. Sh1* Sranffjeit, als natürliche golge, ocrurfadjt beren Stttld) gefährlich unb uidjt nahrhaft gu fein. Söenn gu biefent Einfperren noch Srennerei*2lbfaE als gutter gegeben mirb, fo mirb bie fOtilch fogar giftig, ©chmere SBefchulbiguitgen merben ätiitdjlcntcn gegeben, mcldje Süffe 82 ©ie Urfadjen ber Serben* unb Vlutßörungeu. in ißren Stätten ßalten Biö fte tobt ßittfaüen. ttJtildß, melcße icß gejeßen, miberjpricßt joldjem ilrjprung nießt. ©ie jüngeren Vemoßner großer Stäbte trifft jolcße jcßrccfficße Veicßtftnnig-* feit am ßärteßeit, unb ßäußg tritt eine förmlicße Sterbe=©pibcmie bertinber ein, meldje burtß jolcß’ graujameö kießtaeßten aller Vernunft ßerbetgefitßrt mirb. ©ie ©elbgier joldjer 9Jtild)leute jollte bie ftunben hoppelt beßutjam maeßen, maö für ttßilcß fie begießen. 9t eine fßtilcß ift nidjt 3ebem guträglidj. Vei ©inigen mirb Sdjläfrigfeit ljertiorgebrad)t burcß bie fetten Veftanbtßeile ber Sötilcß, melcße bie SDtagen* ßrömungen ßinbertt. 9?autentlid) ift eö bei Leuten tion tiorßerrjd)enb djoleri« jeßern Temperament ber galt. Ski anberen, melcße einem Äatarrß geneigt ftnb, tierurjadjt fte nteßr Sdjleim, unb ftärtt bie Äranfßeit. 2lber für bie meißen Seitte iß Vlilcß ein jeßr naßrßafteö ©etränt, unb menn reießlid) in ©ßec unb $aßee getßan, mirb beibeö für tiiele Seute ein ßarmlojeö ©etränt, meldje oßne ßJlildj biejelbcn nidjt »ertragen tonnten. Vuttermilcß mag tion fielen anftatt jüßer getrunten raerben, meldje Sejjtere nidjt tiertragen. ©ie meijten gettf)eto ftnb bann entfernt, unb fte befitjt tiiel 9Jtild)jäure. 9Jt. 9tobin, ein franjöftfdjer ©ßemiß, retom* ntanbirt biejclbe, um baö Sßftern frei tion Slittfer ju batten, ©r jagt, „bie mincralijcßen Steile, melcße einen großen ©ßeil in unjeren Speijen bilben, bleiben nadj Verbrennen ber Speijen im Äörper unb machen tierjcßiebene ©ßeile fieif unb tierringcm tiiele kbenöjäßigfeiten ber Organe. @r üergleidjt baö ntenjdßidje Sßftern mit einer fpeigntajcßine, melcße beftänbig mit geuer tierjeßen ift. ©aö Sehen befteßt nur in Verbrennung, aber bie Verbrennung, meldje in unfern Körpern ftattfinbet, ift äßnlidj berjetben, melcße itt> bem Scßorn* fieine befteßt, fte läßt einen ©ßeil prücf unb biejeö Ucberbleibjet iß bem Seben fdjäblidj." ©iejeö meint er, mirb burcß bie Vuttermild) beseitigt; ba aber nidjt Sebermann Vuttermild) ßaben tann, jo miß icß ßingufitgen, baß guteö rcifeö Dbft, mit feinem geßler tion gäulniß, biejelbe VMrfung fjat, unb einen befferen für Vuttermilcß bietet, alö gemößnlicß unter biejem ßtamen, um jiiße Vtidj ju tiertreten, gebraudjt mirb. SBaffrr tierurjacßt mandjcömal S8Iutfranft>eiten. nur gef)t eine jiemlidje itttenge beffelben in irgenb einer ©eftalt burcß baö Sßftern, jonbern toiel mirb momentan guriufgeßalteu, unb bie -jpauptmaße tiollfommen erjetjt burcß friicf>e glüffigfeiten, menn bie älteren auöjdjeiben. Veinaße brei Viertel beö ©emidjteö beö mettjdjlicßen ÄÖrperd bejteßt auö VSaffer. SSentt guteö, retneö Oueltmaffer in allen ©ßeilen ber Söelt gefunben merben t'önnte, jo mürbe eö baö gejiinbefte ©etränt beö SDknjcßen jein. 2lud) mürbe eö jo jein, menn bie Slatur freigiebiger mit joldjen Strömen märe» Wie ber ©roton, ßodjituate, unb Sdjuplfill 2lmerifa8, unb ben ftürjenben Sadfen, welche in ben Sdjmeijergebirgen fpietcn. Sßcnn ber ®urft aber nur mit bem SBaffer be8 Dfyio, dRiffiffippi, Stjemfennb Seine, angefiült mit bem Sd)niuf3 ber Stabte, bem Seifenwaffer ber Söüfdjerinnen, unb ben jer- festen £ljeitenbon ißftanjen unb Spieren gciöi'd)tt mirb, erfd)einte3 nid)t wun* berbar, »nenn bte ÜebeuSfraft be3 SBIuteö beeintrüdjtigt mirb burd) biefe SfuSbünftungen animatifdfcr unb begetabitijdjer Stoffe. S3iele ©inwotjner ber Stabte ©incinnati, $*oui8oitle, St. üoui8, -Rew*Drtean8, Sonbon unb fßarid jdfmeidjetn ftd), bajj itjr gtufjwaffer für ben Körper gefnnb ift! (58 ifl aber eine befannte £I)atfad)e, bap fReifenbe einen 2)urd)fatt, ober etma8 ät)nlid)e8 befommen, efje ftd) ber SRagen an ben ©emtj) bcffetben gewötjnt. SBie ein unwilliger Sclaöe, !ann ba8 Spftem mit ber jum ©efjorjam geswungen werben, e8 ru!)t aber nur fo lange, um im Stute genügenbe liniere ©etränfe. 83 tjig. 29. 5Eu§ 9tatutgetränl, luftig burd) bie SBergc ftürjcnb. Unreinigfeit anjufammcfa unb ftd) in ber gorrn bon Siarrfjöe, ©alten* Sppfyuä unb 2öed)fet* ober gelbes gieber ju rächen. Sepalb jufamtnen* 84 Sifc Urfacßen ber fR erben- unb VtutfiiJrungett. genommen mit fdjlecßter fRaßrung, bie fpäuftgfeit biefer ßranfßeiten in ben obengenannten Stabten. ©inige ©intnoßner an ben Ufern biefer fennen ben fdßäbticßen ©inftuß biefer ©eroäffer unb neßmen ißre 3uftucht $u fRegenroaffer. Unglück tidjer SSeife gelangen fte nur bon „bem fRegcn in bie Sraufe." Sn jenen großen Stabten ift bie Suft nießt beffer, at« bie Straßen. Sic ift ber Ve- rölter alter 2tu«bünftungen einer bid)t betnoßnten Stabt. Ser itttßent taufenber franfer SRenfcßen unb Sßiere mifdjt ft«h mit bem ßernieberftrö* menben fRegen, ißu mit ißren giftigen ©afen anftedenb. 3d) streifte nid)t, baß bei ©jtebemien ber Saamen ber üorßerrfeßenben Äranfßeit mit bem SBaffcr getrunten tnirb. Saßer fotlten Siejenigen, tnelthe fRegentnaffer trinfen, e« erft einige Sage bem Sicßt unb ber i’uft auöfeßen eße fte e« fittriren unb trinfen. Surcß biefe Vorfeßrungen mag e« gut merben, unb bei tneitem beffer at« bie jufatnmengcfeljten StRifcßungen üon üerfautten Vegetabitien, Sfaflöfungen tobter §uttbe unb ijJferbe unb ben Stabtabfätten, tneltße in ben Sauf üieter griffe gelangen. Sa« Vrunnen* unb Duetttnaffer ber Sänber, tno Sattfteine üorßerrfeßen, trägt häufig fRierenfranfßeit unb Stein im ©efotge; unb üerurfaeßt, ba« ■Staat bor ber 3«t grau tnerben $u taffen; tuäßrenb in alten neuen Sänbern e« häufig burd) bie Abführung ber Vegetation üerfdjledjtert tnirb. Sa« ©rftere tnirb burd) feine eigentßümtidje §ärte unb burd) ben ißnt eigenen ©erueß unb ©efdjmad erfannt. Sn Virginia, nid)t roeit bon ber geftung SRonroe, liegen bie „Sunifter Sümpfe," unb ba« SSaffer, wetcße« bon benfetben abftießt, loirb biet junt Srinten benufst. Sie garbe ift tuie btaffer Vranbt) unb ber ©erttd) ftarf nad) 2öad)t)otberbeeren. Sollte ber befer eine« Sage« ben SatneS f$tuß ßtnauf« fegetn, toirb ißnt tüaßrfdjeintid) ein foldje« ©ta« SBaffer bargeboten tnerben, unb wenn e« gefdjießt, fo fcßtage er e« nidjt au«, benn e« toirb at« feßr gcfunb nur bon betten betrachtet, toeldje e« lange 3eit gebraudjt, fottbern attd) bon Siebten empfofjtett, tueldje bie be« VJaffer« einer Unterfudjung unterroorfen ßaben. Söenn nid)t mit anberen Stoffen gejdpuangert, at« ber 2Bad)ljotberbeere, fo mag e« für gut befunben toerben für atte £arnfranfe ober foldje, tueteße mit Urin-Vcfdjtuerben behaftet ftnb. Sie bereinigten Staaten tnerben in teuerer 3eit berühmt burd) ißre üDUneral-Duetten. Sie Sdjtnefet*. unb anbere Duetten Virginia« mürben feit nieten (Generationen non Oranten befudjt. Sie Duetten Saratoga’8 erfreuen ftd) nidjt nur eine« guten fRufc« ßier, fonbern and) in ©uropa. Sit Vermont unb @ettt)«burg, Vennfßlöonta, jtnb neue Duetten entbcät tnorbett. Sie Duetten Stüon« tnerben üon bieten gejd)ri£t unb e« giebt biete Unjere ©etränfe. 85 cittbere Duellen ttt berfdjtebenen unfereS SanbeS, njcicf>c aue ctntgctt SSertt) hoben ats SJtittel pr Teilung berfdjiebener Äronffjeiten. Die Df)ot* fadje, bo§ fte mebicinifd) wirfen, follte pr Borftd)t in ihrem ©ebraitctye mahnen. SSefucfjcr fotdjer Duetten bitben fid) tjäuftg ein, je mehr fotdjen SBafferS fte fönnett, befto fdpelter nniffen fte bon ihrem fpeplten Hebet befreit werben. 9Jfit fotzen Stnsfdjweifungen unb in bieten gatten einer möglichen Unberträglidjfeit gewiffer Duetten mit förpertidjen ©igenthümlidjfeiten, wirb ber Patient häufig ©djoben anftatt Leitung empfangen. Der Statt) anfäfftger Sferjte fottte in attengätten eingetjott werben, ba it)re Beobachtung über ben ©ebrand) nnb Sßirfungen beS SBafferS ihnen ©inftdjt giebf, was für ein Berljatten in ihrer Benufmng bent fpeplten Äranfen am bientidjfien ift. ©8 mag bietteidjt geglaubt werben, bajj idj inconfequent tn meinen 2tn* jtdjten bin, inbem ich fottte günftige SJZeimtng ber 9JtineraI»B$afferhege, bei benen welche meine Stbhanbtimg über bcge* tabüifdje SJtebicinen gelefen. 3n jenem Dheite bernrtheite id) mineralifd)e ÜJZcbi* einen, aber jebe Sieget hat ihre 2tu8* nahmen, itnb eS iftmir unmöglich, nid)t eine StuSnahme p machen in biefen gatten, wo bie <£>eitquetten in bem ©djoojje ber ©rbe bon ber £anb eines Stilmächtigen gefchaffen würben, ©ie ftnb bie 3ufammen= fiettnng feines menfdjtidjen StpottjefcrS, nod) fann ber gefdjidtefte emift biefetben gänjtid) getreu nadjahmen. SDtincrat- SBaffer wirb fabrijirt, unb einige berfetben ftnb jiemtid) guteSZachaljmungen, aber eben» fo gut mag ber fünftlidje Btumenfabrifant eS berfndjen, eine wirftidje StofenfnoSpe herpfietten mit beren reichen garben unb herrlidjem Stroma, ats ber ($t)cmtft eine bolt» fommene £erjiettung ber SJtineratwaffer. SBaffer, welches tangere 3 3immer geftanben, ift nid)t trinfbar. ©3 hot bie attSgefchiebenen unb borhanbenen ©afe attfgenommen, nnb je fätter baS SSaffer, befto bottfommener hot es baffetbe gethon. Die ©igen» fdjaft beS SSafferS, bie 8üft in ben 3immern p reinigen, wirb bon ben ber» ftänbigen Leuten attgemein anerfanut, unb biete hotten p biefem 3wede ©efäfje mit frifdjem SBajfer in ihren 2Bohn=unb ©chlnfsimmern. SBaffer, wettheS bie ganje Stacht in Bleiröhren geftanben, nimmt bie ©igenfd)aften ffig. 30. SDer alte eigene SBafiereimer. 86 beS SleieS auf, unb baS SBaffer, meldßeS lange 3eit in einem Srnnnen bleibt, nimmt bie ©afe unb SluSbiinftungen ber ©rbe auf; in beiben gälten füllte eS erft abgetaffen merben, eße baöon etwas als Srinfwaffer benufjt wirb. Steirbbren werben bie itfötofoOdrc, in weftßer toirfcfieti. ®cr SBertf) bcr Suft, baS menfcblidje' ©pftem ju nähren, mag tßeilweife erfannt werben, wenn mir bebenlcn, maS fie fällig ift, jnm SCßadjStbum beS Saumes beijutragen. Sefen mir bie folgenben Serfudje unb Sefdfreibung beS ©rjüblerS : „3mei()unbert Sfunb (Srbe mürbe in einem Dfen getrocfnet unb in ein großes iröeneS ©efäß getfjan; bie ©rbe mürbe bann Sie Htmojppäre, in weteper wir leben. mit Slegenmaffer befeuchtet unb ein SBeibenbaum bon fünf <ßfunb ©cmid)t hineingefeht. SBäbrenb fünf 3af)ren mürbe bie ©rbe borfichtig mit maffer ober reinem SBaffer begoffen. Sie SBeibe wud)8 unb gebieff, unb um ju berf)inbern, bap bie ©rbe mit anberer ©rbe ftd) mifcpe, ober bon SBinben barauf gemef)t mürbe, bebecfte eine Sfe* taffpfatte botf ganj Heiner £i5d)er, mefdje nid)t« aufjer ber Suft jur bebedten ©rbe jufteß, biefe« ©efäjj. 'Jtadjbem ber Saum fünf Saljre in bie* fer ©rbe gemachfen, mürbe er entfernt, unb nach* bem er gemogen, fanb man, bafj er 165 fßfunb angenommen, ba er jef3t 170 mog. Siefe« ©emid)t enthielt nicht bie Blätter ber tobten Slefte, mefd)e in fünf fahren bon bem Saume gefallen, fftun fam bie eigentficf)e Unterfuchung. Sßurbe biefeö ©ercicht bon ber ©rbe empfangen ? ©ie fdjien nid)t mahrnehmbar berringert jn fein, aber um ganj ftcher ju gehen, mürbe bie ©rbe mieber in einem Dfen getroefnet unb in bie SBag* fhaate gefegt. Sa« Sfefuftat mar erftaunfid), bie ©rbe mar nur gmei £otfj leichter, afs mie bie SBeibe eingepffanjt mürbe! bennod) hatte ber Saum 165 ißfnnb angenommen. ©8 mar affo augenfcheinlich, ba§ ba8 -fpofa, mefd)e8 ber Saum gemonnen, nicht bon ber ©rbe genommen, mir merben beßfjafb gelungen, bie grage ju mieberholen: „mo fam ba3 §ofj her ?" 9tur jroet 9)tögfid)feiten bleiben uns—ba« SBaffer mit mefdjem er erfrifdjtober bie 2uft in mefcher er lebte. ©8 fann Har nachgemiefen merben, baß e8 nid)t bon SBaffer herrührte, affo fönnen mir nicht ber erft«unfid)en 2:l>atfacf)e miber* flehen: „eS fam bon ber £uft." SBemt bie £uft einen Saum fdjaffen fann, fa fann fte einen SKenfchen fchaffen ober bernicf)ten, je nach ihrer Sefdjaffenheit, benn bie Zungen be8 ©rfteren (feine Sfätter) finb nicht fo bofffommen gebaut für ©inathmung, af8 bie be8 Befcteren; nod) ift feine 9iinbe bon ber Suft fo leicht gn burchbringen, mie bie §aut be8 9Jtenfd)en, unb bor Seenbigung biefeS Sfbfchnitte« merbe id) bem Sefer jeigen, baß biefe Störungen ber Serben unb be« Sfute« bon unreiner unb nngefunber Suft herrühren. Sa meine 2fnftd)ten über ben ©inffuß ber £uft im menfdjfichen ©pfietne etma8 eigen ftnb, unb ein richtiges Serftänbnijf berfefben nötf)ig ift, um bem £ejer bie fofgenben ©eiten meine« SBerfe« in biefen fünften fetcf>ter begreif* lid) ju machen, fo merbe ich bem Sebürfniffe biejeS Kapitel« unb biefer fof- genben entfprechen, biefen ©egettftanb eingehenber ju behanbefn. Sie £uft ift jufammeugefeht au« 78 ißroc. ©tietftoff, 21 ©auerftoff ober ©fei* ffiQ. 31. Unfer planet unb feine um» gebenbe 2ltmof))t)äre. 88 Sie U r | a dj e n ber 9lcr»en unb Vlutßörungen. tricität, beinahe 1 $roc. loßtenfaurem ©afe unb meßr ober meniger SBaßetv bunft, je nad) ber Sempcratur. 3d} bin nidjt ber ©injige, meldjer glaubt, baß ©auerftoff mit ber ©leltricität glcidjbebeutenb iß, ober beinahe fo, märt id) es, fo mürbe meine Sfteinung nidjt geänbert metben, ausgenommen, baß idj pl)ilojopf}ifct) »om ©egentfyeil überzeugt merben lönnte. Ser Urfprung unb bie mirllidje Slatur Veiber ift unbelannt, aber ßdjer ift, ißre Sßirfungen ftnb äljnlid), unb mas für ein Unterfdjieb bemerlbar fein mag, fann eben fo gut »on ben Verbinbungen mit anberen Veftanbtljeilen tjerrüfyren, bCnn einer allgemein anerfannten Slnftdjt, „jeigt bie Slatur benfelben nie allein." Sennodj ift biefe SCnfidjt ber Sljeorie nidjt burdjauS nötljig, meldje id) auf* ftellen rnill — benn eS mirb »on allen miffenfdjaftlidjen fDiännern anerlannt, baß ©leltricität SlUeS burdjjieljt — bie Suft um unb über uns ebenfo moljl, als bie ©rbe unter uttS. Sie fäftenge ber ©leltricität in ber Suft übt einen mächtigen ©inßuß auf bie ©efunbßeit ber SDlenfdjen, unb ein 3u»iel bcS ©lementeS in ber 2lt* mofpfyäre ift ebenfo mie ein 3n trodenem unb attge* neuntem Söetter bcftfjt bie Sßtmofpljäre gemöljnlid} iljren normalen Sljeil ©leltricität, aber im Slcgenmetter enthält ße ju toiel, unb bieje Vemerlung ift mit bent »ollen Vemußtfein gemadjt, baß ße ben 2lnßd)ten einiger neuer ßiaturforfdjer entgegen ift. ©in populärer ©djriftßeßer unb Slebner I}at eS unternommen, 3U bemeifen, baß bie Sltmofpßäre in feudjter SSitterung ttega* ti»er ift, als in trodener; unb baß bie llrjadje, toarum fftaud) fo oft Ijer* nieberfdßägt, tpenu bie Suft mit geudjttgleit ober Siegen angcfüllt iß, baljer rüljrt, baß ber Siaud) mit ©leltricität gefüllt ift unb bie meljr negatioe Suft fte mäljrenb bei trodener Suft bicfelbe poftti» ift, unb »on bem be* fannten ©runbfafce fjer, baß jmei pofttiüe unb jmei negatioe ©lemente ßd> abftoßen. Sie am meiflen angenommene Sljeorie ift, baß Siaud) je nad} ber Sidjtljeit ober Vermittberung ber Suft emporfteigt ober fällt. Staudj befielt aus leisten, fauerftoffartigen Sfjeildjen, unb tuenn bie Suft troden unb bidjt ift, jo fteigt er empor. 3ft bie Suft feudjt, fo mirlt bie ©egenmart beSSBaffer* ßoffgafeS (ber leidjteften belannten ©egenftänbe) bie Suft ju »erbünnen unb leidjter ju rnadjen, unb fjäitßg fo leidjt, baß ber bebeutenb fdjmerere SRaud) nidjt auffteigen !attn, fonbern fällt. Ser Siaudj mag burd) Suftbrud ober SBinb ßerabgebrüdt merben. 2lber mie mirb eS bemiefen, baß fKaud) mit ©leltricität befeßmert ift ? Ser obige ©djreiber meint, er märe burd} Vcr* brettnung fo belaben. 2Bie fann biejeS fein, rnenn Slaudj nur burd} geuer entfielt, in ber Verbrennung unooßftänbig iß? Siefe fRaucßfrage mag in Siaud) aufgeljen, bettn es ift gleidjgiiltig, nur baß feine 2tuf= unb Slieber* bemeguug bie eleltrijdje (Strömung anjeigt. ©S mirb molfl nidjt bejroeifelt, baß bie Suft an einem trodenen Sage fdjmerer ift, als einem feudjtett. Um ®ie Sltntofphäref tn mefcf)er mir leben. 89 btefeS gu geigen, braucht man nur bie äßirtnugeu auf bie £elegrapbenbräbte gu beobachten. öS ift nur an roolfenrtidjeu, fernsten unbregnerifd)en Sagen,, baß ben £elegrapbenbeautteu oiel Unannchmlidjfeit burd) atmojpbärijtt Sfin- 32. Die ßtettrichät beS ©ewitterS. Oteftricität erzeugt roirb, unb menn jold)e§ äöetter merben jtc manche« äflat öon ben Strömungen niebergefdjlageu. häufig müffen fie mit ber Arbeit aufhören, menn ein ©emitter öorüberjieht. 3eigt ber grelle SBlifj, menn ber Jpimntel bemöllt ift *nnb ein ©emitter ansbridjt, mit jeiner flamme unb bem begteitenben $onner, bajf (Sleltricität beftefjt, menn bie Suft mit §eud)tigfeit angefüllt ift? Victor .fpugo, in eine« 2lequinoctial*Sturme8, jagt: ,,©ie magne.tifdje ©ebreingtbeit geigt ftdjinma« eine feurige Saune ber See genannt meröen !ann. geuer fteigt au3 ben äßet» len; eleftrijdje Suft, Stßaffer. ®ie Sftatrofen fühlen eine eigentümliche Schlaffheit. «Solcher 3uftanb ift für eiferne Schiffe nament* ltd) gefährlich; ber (Sompafj mirb bann leid»4 unftät unb führt fte ins ä>er» 90 ©ie Urfad)en ber 9t e r ö e n * unb Slutftörunqen. berktu ©er ©atnpfer „Soma" ging pierburcp öertoren." 3®etfc^ finb in forcier Beit pofttine unb negatiüeSuftßrömungen, unb bereit 2lu8gteicpung »erurjacpt ben Slilj unb bie ©rjcpütterung ber Cuft ben ©ottner. Sdp mieberpole baper, baß bei trocfcnem unb gutem Sßetter bie £uft einen richtigen eteftrifcpen ©trorn beftfct, mäprettb fte bei feucptem SBetter gu biel pat. Sei fcpönem SBetter ift ba8 menfdt>tidje ©Aftern pofttiö unb bie 2uft negatiö, b. kr bß8 @rftere enthält nteljr (Sleftricität als Septere. ©a8 9ie* jultat biejer SöerfcEjiebeufjeit ift eine 2lu8ftrÖmung ber ©leftricität bom 2Jten* jd)eu, raie in gig. 33 bargeftettt ift. ©8 ift ißßpfiologen mopl befannt, baß in einem gefunben Buftanbe ber §autporen eine beftänbige SluSbünfiung ftattfinbet; aber lucßts roirb non ber traft gejagt, metd)e biefe gu äßege bringt, moburcp bie Oerbraucpten ©peile eS Körpers jo munbcrbar meggebradpt mer* ben. äßenn ein ©octor SlbenbS gu Sette gept, unb fein ©arten mit Unratp unb ©tpmup angefüüt ift, unb er am 2)lorgeit fiubet, baß bie gange SDtaffe auf bie ©traßc geleept mürbe jo mürbe er jepr natürlich fragen, mer biejeS getpan. ©icperücp, tobte unb ab, fäüige ©toffe tonnen ftdp nid)t jelbft bemcgen. ©onberbar ift e8, baß bie flugen ber $nato* mie unb ißppfiologie nie baran ge* badpt, fiep gu fragen, mie bie jcplecß* ten ©peiltpen be8 ©pftemeS, ©ag aus, ©ag ein, Sapr aus, Sapr ein, mäprenb be8 natürtiepen Seben« eine« Sftcnjcpen, in bie große ©traße beß Gebens — ber atmojppärijdpen i'uft, auSgemorfen mürben, ©ie $oreu beftpen an unb für fidp feine traft,fte pinau8gumerfen,mtb menn bttrdp Bujflmtnengiepung fie bieje Unreinlidjfeiten perauSmerfen fönnteit, jo mürbe bie £aut itt einem ©age mit jolcpen franfen ßtuSjcpeibungen bebedtt jein. ©8 giebt ungefäpr jieben SDMionen ißoren im menjdptidpen ©pfteme unb bie SJiaffe, metepe tägtiep burep biejetben entfernt mirb, beträgt non gmangig bis niergig Üotp. ftiß. 33. GUftrijtye WuSftrbmung. Sie Sltmofpßäre, in welcher wir leben. 91 Ser üefer fann baher feßen, wie batb bieSBege ber Saut gcfd)toffcn würben, Wäre bieje StuSfcßeibung »erbraueßter SDtaterie einfad) burd) Bwfammengießung ber ißoren gentadjt. Sie Statur hat augenfcßeinlicß eine iBewegungSfraft gefdjaffen, unb eS ift biefetbe, weteße ben ©eift beS 2)tcnjd)en tßätig Wirten läßt, um bie SJtuSfetn gu bewegen unb aud) biefetbe, welche ber Stltmäcßtige gebraudjt, um ipianetenfßfteme ungäßtiger SBetten in Bewegung gu feßen. 3n gteberfäHen wirb e« bemerft, baß baS 33tut gu oict Säure enthält, unb ba8 gieber entftetjt ohne Bweifet Sicjer Ueberftuß mag leidet erflürt werben. Sie StuSbünftungen ber ißoren finb fäuerüd), wetd)e8 geigt, baß, wenn eteftrifdje StuSflrömung tßätig ift, fid) baS S3Iut gewößntid) non alten iiberftüjfigen Säuren, wie anberer 2lbfatt erlöft. SBerbeu aber bie £>autporen burd) Hätte gefcfjloffen, ober wenn eine ©rfättung eintritt, ober bie Stusftrömung ift tangfamer bei anßattenb feuchter SBitterung, ober burd) ein Üßofjnen in feuchter ©egenb, bie Säuren unb wertßtofen SStuttßeile werben nid)t genügenb entfernt unb ba8 Spftem wirb im ©angen bamit angefiiltt, fo entftehen gieber ober anbere ©ntgiinbungen. -fpier haben wir SBewei« einer gu pofitiöen 2ltmofpt)äre in feudjter SBitterung. Sa8 Spftein, nid)t meßr eteftrifd) pofitio gegen feine umgebenbe Suft, ttjätiger gefunber StuSflrömung ber ©tcftricität, ift tpeitweije ober gänglicß unfähig, bie SJiaffen be8 SlbfatteS unb Unreiuigfeiten au$gufd)eiben. Unter foldjem (Einfluß beftagen fid) r()eumatijd)e unb Sieröenfranfe über erhöhten Sdjmerg, weit bie Stbbämmung ber Unreinigfeiten baS Spftem unb bie Sßätigfeit beffetben im Hörper, ben gejunben Sßeit angreifen unb entgünben. Sieütn* wenbung be8 ©atoaniSmuS ober ber (Eleftricität wätjrenb fotdjen BuftaubcS, gerttjeilt niefjt nur biefe feftgejefjten SJtaffcn, fonbern burd) (Erhöhung beS po* fttiöen BuftanbeS beö SpftcmeS, ober tn anberen SBorten, e8 mit mefjr (Stcf* tricität betabenb, als bte benHörper umgebenbe Suft, Uerurfad)t'2tu8ftrömung berfetben in bie 2uft unb eine natürliche ÜJiitfidjfüfjrung ber Unreinigfeiten unb (Erleichterung beS Hranfen. Stiemanb fiifjtt fid) fo gut an regnerischen Sagen, als an troefenen, ausgenommen Skjenigen, beren eteftrifcher 3u* flanb abnorm iß, ober beren glüjftgfeiten gu feßr nach 2lußen gebracht wer* ben, baburd) eine Srocfenheit ber Schleimhäute öerurfaeßenb. Sotd)e natürlich, befinben ftch bei feuchter Söttterung ober in feud)ten ©egenben woßter unb eteftrifcß ftärfer, währenb Hatarrßfranfe ober jotd)e, wetd)e gu »iet SluSfcßeibung ber Schleimhäute ftch babei jchlimmer befütben. 3118 Sieget batjer, mit wenigen üluänafjmen, wirft fd)öne$, trodene« SBetter unb trocfene ©egenb gitnftig, ba biefer Buftanb unb Umftänbe bie reta* tiöen, eteftrifdjen gwifd)cn betn Körper unb ber ißn umgebenben Suft, naturgemäß unb am öorgiiglidjften geeignet ift, gefunbe Sßätigfeit ber 92 ©ie Urjachen ber Nerven* unb $Blu tß örungen. eleltrijdjen üluSßrömmtg gu erhalten, melche ben 9ftüü megführt, ber fonß nicht leicht bejeitigt mirb, burch bie attberen 2lu3murfSorgane. Sind) au3 anberen Urjadßen iß bie guft nidßt jo ungejunb in trodenem mie feuchtem SBetter. 33ei ©rodenßeit ber guft iß biejetbe jo bicßt, baß ein jeßr fdjneßeS ütuSbünften ber Unreintidj leiten ber (Srbe ftattßnbet, melche mit ©cßneßigteit emporfteigen, ba fte in ©ajen leicßt ßnb unb faurn bie 2uft, meld)e mir atßmen, Beeinträchtigen. Segnet e8 aber, jo mirb bie guft leichter unb bie ©aje ber ißßanjen* unb animalijdjen StuSbünßungen, melche auch •leid)t ftnb, merben gujammen eingeathmet. (Sin beliebter (Sffapiß, melcher Viele gute @ad)en gejchrieben, jagt irrthümlichermeije: ,,©ie SUlaffe bon SluSbünßungen, melche aus bem 33oben aufßeigeu, hangt biet vom guftbrud ab. SBenn bie guft jdjmer iß, jo merben bieje ßttaffen jo gu jagen am ©oben feßgdjalten, b. ß., merben am langjamßen freigelaffen; faßt ber Barometer, jo ift ber ©rud hinmeg genommen unb bie SiuSbünßun* gen jteigen jdjneßer empor." (Sin augenjcheinlicherer 3rrthum mürbe nie auSgejprodjen. 9ftan unter* jucfje eS mie man miß unb e8 mirb ftd) als faljch geigen. ©en!t man ftd) bie SluSbünftungen fd)mcrer als bie guft, jo bleiben fte in golge ihres ©emicfjts am 23oben. ©enlt man fte fiel) leichter, jo ift es unmöglich, baß ber ©rud ber guft fte gu S3oben hält; benn biejetbe mürbe ftd) unter ben 2luSbünfiun* gen lagern unb jene emporheben. 3Ber hörte je, baß man einen flauen «Stein auf Söajfer legt, um es ßeruntergubrüden ? ßZein, bie Slnnahnte iß tßöricßt unb ber ©hatjad)e äßiaSmatifdje 2lu8bünßungen ftnb leichter als bie guft an einem Haren ©age unb jteigen mit geicßtigfeit über bie guft, meld)e mir atpmen, empor; aber an feuchten unb najjen ©agen, menn aud) bie guft leicht iß, jo jteigen bieje jcßäbtidjen 2JtiaSmen langjam unb mijcßen ftd) mit ber guft, melche mir einatßmen. hieraus erjdjeint es, baß bie ßlatur manches mal eines ber $aupt=(Slemente beS Sehens ftört, eine ©ßatjadße, meld)e jenen geuten miberjpritßt, melche beßaup* ten, baß, menn bie SJienjdjen bie ©ejej3e ber ©ejunbßeit unb beS gebcnS beobachten, fte für immer auf ber (Srbe leben fönntcn. (£8 ift jdjon gut genug gu jagen, baß menige geute jo lange leben mie fte e8 lönnten, benn biejcS iß m a ß r; unb icß merbe jefet ©egenftänbe bejprecßen, meld)e e8 bar* legen, ©ie atmojp!)ärijd)en3ußänbe unb liegen außer unjerer Sou* trofle. SBenn man ßcß bemühte, jo meit es in unjerer 3Äad)t liegt, bie Suft, meld)e mir atfymen, rein gu galten, jo mürbe bie ©ejunbljcit erhöht unb ba8 geben verlängert merben. $a8 SBlut ber ÜSeneit, meld)e8 in bie gütigen !ömmt, ijt negatio, unb Ijiingt es von bcnt ©auerßoffe ober ber GSlettrigität in ber guft ab, fie gu eleltriftren, ben ©tidßoff gu entfernen, uitb jeiitc 2lrtcrialijation ©ie in weldjer wir leben. 93 ju berbotlfommnen. ©aber mag bie 2uft, welche wir einatbmen, ihre rich= tigen SSeftanbtbeile enthalten, aber biejenige, welche wir auSatbmen, enthält beinahe bie gewöhnliche Duantität ©tidftoff mit acht ober neun fßrojent ©auevftoffeS, burd) eine gleidje Quantität toblcnfäure erfefct. ©er Silagen fann nicht alle ©leftrijitat erzeugen, weldje nötbig ift, um bie animalifdje Sllafchine in ju halten unb beSbalb erhalten bie Jungen mit ihren merfwürbigen SHechaniSmen bas 23Iut beS SSenenfpftemeS unb fefcen eS bem eleftrifdjen ©influße ber SltmoSpbäre aus. 3d) mag'gefragt Werben, warum baS 231ut nicht eleftrifch pofttio in SSejiebung jur Juft ift. 3d) antworte, baß eS, wenn es bie Jungen üerläßt, chemifcb üerwanbelt wirb burd) 23e* rübrung mit bera ©auerftoffe; aber wäbrenb eS burd) baS Slrterien* unb ©apillarenfbftem gebt, Oertbeilt eS feine eleftrifd)en ©igenfdjaften unb fehrt burch baS 3$enenfbftem, Oon biefem ©lemente entlaben, jurücf. ©inatbmung wirb unterftüfct burch bie Stnjiebungsfraft beS negativen SScnenbluteS, welches eS für bie eleftrifdjen ©lemente ber SttmoSpbdrc befif3t, unb baS SlnSatbmen, nadjbem bie 231äSd)en bie Juft auSgeftoßen haben, wirb erleichtert burch Slnjiebungsfraft, welche jwifd)en ben negatioen ©igenfdjaften ber Jefjteren unb ben pofitiöen ©igenfehaften ber ©rfteren beftebt. ©ie Sungen ftnb gegen ben Silagen fel)r großmütig. ©ie geben bent SBerbaunngSorgane ben nötigen 3ufd)uf3 twn ©leftrijität, wenn biefelben ficf) tbeitweife wäbrenb beS ©dflafeS auSruben. £>at ber Sefer je beadjtet, WaS für lange, tiefe ©inatbmungen 3emanb wäbrenb beS Schlafes nimmt? SBäbrenb Silagen ftcb bev 9tube erfreut, arbeiten bie Sungen mit äußerfter Slnftrengung, einen 2>ovratb betebenber ©leftri$ität aufrecht ju erhalten, unb obgleich bie Sungen bie unnötigen ©afe mit bcrfelben ©efdjwinbigfeit and* atbmen, als wenn bie Ißcrfon wad)t, fo nehmen fte tiefere unb größere 3üge beS eleltriftrenben ©lementeSin ftcb auf- ®a ber Silagen auf foldjem freunb= fdjaftlicben guße mit ben 21tbmungSorgancn fteljt, unb foldje ausgezeichnet ten ©inrid)tungen mit benfelben getroffen, ihm wäbrenb feiner tbeilweifen Stube (benn ber Silagen ruht nie ganj aus) ju unterftübcu, fo !ann bev Sefer feben, wie Unredjt er tbut, fernem Silagen eiue Slrbeit aufjubiirben, burdj fpäteS Slbenbeffen, wenn er ju 23ette gebt, unb baß er' fein sJied)t bat ftcb $u beflagen, wenn bie SSerbauungSorgane ftdj weigern ju arbeiten, unb bie ©pei)en in gaulniß übergeben laffen, unb mit benfelben fein 23lut unb ©e* bim entjünben. Söenn ber Silagen ein foldj’ fefteS Vertrauen äu ben ?ungeu bat, fo ift eS aud) -Stecht, bie Sungen ju swingen, ben Silagen $u betritt gen bureb bas ©Olafen in fcblecfjt gelüfteten 3immern, ober wo fdjäblidje SliiaSmen befielen, bureb welche baS $81ut Oergiftet anftatt belebt wirb, unb ber Silagen bann feine Arbeit nicht nur oernidjtet finbet, fonbera audj [ich unfähig, feine STbjätigfeit wieber aufjunebmen. ©batMlen beweifen, baß 94 Oie Urfadbett ber Serben» unb SBlutEörungen. im ©djlafe Äranfljeiten eher entEeben al« im SBadjen. 3n ber dürfet ober 4?inboftan, menn Sentanb in ber fRacbbarfdjaft eine« SRobnfelbe« einfdjtäft unb ber SEßinb über baffelbe ju ihm tjinftreift, fo iE er au«gefej3t „ben ©d)taf 3n fdjlafen, ber fein ©rmadjett fennt." Oie dauern Italien«, meiere in ber fftäfje ber pontinifd)en ©ümpfe einfdjlafen, merben ofjne 9tn«nafjme mit gie* ber ©ogar fReifenbe, meldje eine fRadjt in ber ©ampagna bu fRonta berbringen, merben mefjr ober meniger bon biefer fdjäblicben Stift angeftedt. beforgen itjrc ©efd)äfte t)iiuEg in fcfjledjten, ungefun* ben Sotalitäten, erbaften aber if)re ©efunbbeit, inbemfte in einer befferen ©e* genb mobnen unb fcfjtafen. Oer StRann, beffett ©efdEjäft ifjn miibrenb eine« Obeife« be« Oage« in 9Rarfdjen unb ©ümpfen ftcb aufbaften läßt, unb mel* ter, ungeitiigcnb gelüfteter @d)lafsintmcr; unb Seute, meldje ftd) beflogen, bafj fte uitgefunb ftnb, mäbrenb fxe in (Srfteren fortfabren, unb ftdj leine geben, ftd) bie ju fidfjern, ftnb fo tböridjt tute ein Änabe, »nelcfjer feine §anb in feurige lobten ftedt unb ftdj bann beflagt, bafj er fid) berbrannt. meldfe in flehten 3inttnern mit Spüren unb genEern gefdjloften, foEten ftdj erinnern, ba{j jebe ‘ißerfon im Ourdj= fdjnitt non 13 bi« 20 ERal in ber ÜJJlinute ahntet unb bei jeber (Sinatfjmung non 13 bi« 40 $ubifjoE Snft einatbntet. 911« ein niebrige« be« iBerbraudjen« ber Suft auf 20 3°ß geführt, unb bie 3&bl ber ©inatbtnung auf 15 angenommen, fo haben mir itt einer ERinute 300 ÄubifjoE 2nft, meldje eine ißcrfon in bicfer 3eit nötbig bat, mäbrenb mefcfjer 3eh 24 ShtbifjoE ©auerftoff bom 33lute aufgenommen mhb unb eben fo nie! Soblenfäure an« bem SBtute auögefdjieben mirb. 2Bir finbctt atfo, baß itt einer ©tunbe ein paar Sungen 1440 SubifjoE ©auerfioff unb in ftebett ©tunben, bie 3ch gemöbnlid) bem ©djlaf jugemeffen, 10,080 fubifjoE ©auerftoff burdj eine gleiche ERaffc $of)lenfäure bertaufdjt merben. Oie töblidjcn folgen ber Tie Sltmojphäre, in welcher wir leben. 95 Seijteren, tonnen burch bie Thatfache illuftrirt toerben, bah ein Äanarien* bogel am oberen Theile eine« VorljängebetteS, in welchem Veefanen fdjlafen, faft immer am üftorgen tobt gefunben wirb. ©3 ift weiter bemiefen worben, baß fecf)3 Veojent Äohtenfäure in ber Suft biefelbe unfähig macht, animaü* fdjcS Seben ju erhalten, unb halt» fo biel ein Sicht ertöfdjen laffen. SUngeficptS biefer Thatfacpen, wie biele Kirchen, ©d)ulhaujer, VergnügungS* lofale, gabrifen, »JBertftätten Unb 233ol)ttl)ciufcr, ftnb nur bie Vftanjfdjulen ber Äranffjeiten. ßö ift auch nidjt 3U touttbern, wenn unfere £ird)£)öfe mit Seidfenfteinen angefüüt ftnb, beren Majorität ein Sitter unter Vierjig angeben. ©ittige fugen, baff ©trophein burd) 2uft berurfacht toerben. Tap fie anftecfenb toirfen in einem 3immer, welches mit Veralten angefüllt ift, bon welchen ©inige ftropfjulös ftnb unb fo bie Suft berpeften, ift leicht möglich, ©troptjuta unb anbere Äranfheiten toerben junt Theile anfledenb burch bie Slusbünftungcn, toelcf)e au8 ben Sungen unb Kanter ißerfonen auffteigen. Tiefe Tünfte mifdjeit fidj mit ber Suft in einem ber* fchloffenen 3immer uttb toerben in baS Vlut Slttberer burch Slthmungs* organe beförbert, unb baher mag in einer Slrt gefagt toerben, bap unreine Suft ©frophula entfielen läßt, ©icher ift p8, bap ÄranKjeiten bei Leu- ten, welche biefe Unreinigteiten einathnten, burch bie ©egentoart bon ftro* phulöfen auch ffropt)ulö8 toerben. Sebermamt fchwifct beftänbig ober hat eine fortbauernbe £autauöbünftung unb 2lu3athmung burch bie Sungen bon animalifcher berbrauchter SJiaffc, unb ift eine ißerfon tränt, fo werben biefe 2lu3bünftungen baöon bergiftet. Ta e8 unter jef)n faft immer fünf franfe giebt, fo fann ber Sefer fehen, wie leicht in etnem überfüllten ©aale ober Zimmer Äranfheit ber* breitet wirb. Ter befte Sufoug fiebert un3 nicht gänjlid), aber ungenitgenbe Ventilation berbreitet Äranfhetten. ißrof. garrabap giebt feine Sßahrnehmmtgen überfüllter girnmer folgenbermapen: „Tie Suft ift unangenehm in ben Slthmmtgbhöhlen, einfcf)tießlic£) be3 2Jlunbe8 unb ber fftafe, nid)t nur bom fehlen be8 bev ©egen* wart be3 $ol)tenftoffe8 ober ber -fpöhe ber Temperatur, fonbern bon anberen Urfad)en, welche oon ben ©adjen weldfe bon ben menfchlidfen Sßefen ber Suft betgebracht toerben. ©8 !ann 3emanb einen gropen Unter* fd)ieb in feinen ©efüfjlen unb Vefinben mahrnehmen, wenn er in einer gropen ober in einer Keinen ©efeüfchaft ift; wenn aud) ber Thennometer biefelbe -£>öl)e jeigt. 3n einer ©efellfdjaft bieler fühle ich 60 ober 65 ©rab gahrenfjeit eine Veflemmung unb Truct, toeldje ich nicht in einer Keinen ©efeüfchaft bei berfelben Temperatur empfinbe, wa8 ich nieijer war ber ©efunbljeit eben fo nach® theitig, lnie fte allgemein geworben. Ste 2uft, um gefunb ju f-.tn, muß einen gewiffen ©rab Don (weldje eleftrijdjer alb trodette Suft ift) um eine ju ftfjnelle SluSjdjeibung ber eleftrifdjen ©lemente aus bem Körper ju hinbern. Sie SBirfung ber Dfenfphe ift, bie Suft ju trodnen. Söäre biefeS bie einzige ©inwenbung gegen ben ©ebrauch ber Defen, fo wäre fxe leicht ju iiberwinben. fßrofeffor 3)ouman8 fagt: „Sßährcnb in betreff ber ©parfamfeit Defen bie £>ihe beffcr erjeugen, fo ift ihre SBirfung auf bie Snft bie fchlechteftc: 2ßir jähen es in luftbichten Defen, in benen eigenthümliche 98 Die Urfatßen ber 9?erben* unb Vlutfiörungcn. ©aje fteß entwiefetn, Dieje bringen bureß bie 9iißeu unb Deffnungen in’8 3immer. ÄoßlenojßbgaS wirb gebilbet, unb neuere SSerfuctje ßaben gezeigt, baß e8 töbtlicßer wirft, als Soßlcnjäure. (Sin langjameß, fjatberfticfteS trennen braucht nur Wenig Suftgug, Weither rricE)t eine jcßneltc (Entfernung ber fdjäblicßen Dünfie begünftigt. Äoßlenjäure, welcße beinahe bofjpelt jo feßroer wie £uft ijt, muß 250 ©rab erbißt werben, um eben jo leießt ju jein iwie bie umgebenbe Suft unb noeß ßößer, eße eö in bie Ofenröhre fteigt ober [in ben $amin. Sft bie Verbrennung biejeS @aje8 nießt fcßnelt unb ber 3ug flar!, jo wirb biefeS ©ift in bie 3intnter gebrängt," Serjelbe fährt fort: Srig. 34. „Veinafjc alle Defen, ißrer jdjfetßten (Sinricßtung $u f5°fge, ftnb biejent aus* gefegt. Defen für Suft'oeiptng fabelt betreiben gebier. 0ie werben inbielen Steilen gegoffen, unb wie gut bie Verbittbung artet) $uerft feixt mag, fo föttnen jie ntrf)t Iuftbid)t gehalten werben, wegen ber SluSbctjnung unb betn $\u ber einzelnen ©tiidc bureß ben großen äBecßjcI ber £>iije." 9ntmobifd)er JJeuertieerb ber früheren Seit, ©ie 2ltmofphat bte Üuft barttt bte eigentpümlidje Äraft gehabt, Skrmefnng aller Äörper aufgupalten. „33efucßer fepett acpt ntenftplicpe Körper neben einer £>unbe, Slffen, 3$öget u. f. m., melcpe alle einfadj biefer Suft auSgefefjt, getrocfnet, unb üon jebern ©erucpe frei erhalten mürben, mic grobes Pergament aus* fepenb. „©er Körper am näepften ber©f)iire ift ber eines ettglifdjert Majors, melier bort einpunbert unb acptjepn 3apre gelegen paben fott. „©er gmcite ber eines beutfdpen ©tubenten, melier fein geben in einem ©ueU nerlor. ®a3 parte trocfene gleifS geigt no

n biefem Auffaße mag ißtten »ießeießt Auf* jeßluß gegeben fein. Saß er einen guten Einfluß auf bie Häujererbauer, unb betten, welcße fie ausftatten, Siener unb Hausfrauen, welche biejelbett in £>bacßt ßaben; ben Arbeiter in ber SBerfftatt, bie bleidje grau in ber Vaum* Woßenfabrif, ben ©aftßanSbefifjer, welcßer Sßfenfcßen beherbergt; ben <£on* bufteur ber Gsifenbaßn, ben SJiinifter, ben Sirtßenöorfießer, ben Sänger, ben ©traßencommiffariuS, ben Äird)ßofbefucßer unb bie jßiütter junger garailien haben möge, iß ber SBunjcß beS VerfafferS. Sa8 menfcßlicße SBefen wirb feßr roß gur SBelt gebracht, es »eradßet nicßt nur bie ßerrfcßenbe Sßtobe in ber Sleibung, fonbern präfentirt ftd) giinj* lieb oljne Untßüßung. Sie 9fatur befielt eigenftnnig in ißrer eitelfett unb benft: „fßatur ungefcßntücft ift — iftatur am meiften gefeßmüeft", unb fdjiclt beftänbig männlicße unb meiblicße (Säuglinge gänglicß obne Äleibung in bte Söelt. SiefeS ift fcßamloS feitenS ber alten Same 9tatur, aber ba fie eine feßr altmobifcße grau ift, uttb mehr gefunben Verftanb beftljt wie allge* meine Verfeinerung, fo fd)icft ftd) ein geber in biefer Jpinftdjt in ihre <£pie* lerei, unb bie junge fKutter, mcldje »or einem grembett in feinem reinen Sfacßtßembe meglaufen mürbe, »erfudjt garnidjt, non biefem fleinen grembett Weggulaufen, ber gu i£)r obne geigenblatt fömrnt. 3>tc itfeifcer, wefitje wir tragen. es geigt ftcß aber eine große Haft, ben kleinen 311 mafcßen unb angugießen. 102 ©ie Urfachen ber Serben» unb SBlutjtörungen. äßemt baS Heine, arme SBefen angenehm geHetbet werben fönnte, fo Wäre fein ©runb gu Hagen, aber 2ftanta ober bie 2tmme bat eine eigene 3bee über SÜorperfdjönljeitctt, unb anfiatt fotdje ÄinberHeiber bent (Säuglinge angupaffen, bie mit feinen anatomifdjen Skftanbtbeilen ftimmen, wirb tiorauSgefeht, baß biefe ben Sinforberungen ber folgen ÜRanta ftd) fügen, welche ißr iiinb fo fd)ön haben will, wie irgenb eines. 3f baS f inb Weiblich, fo ift eS namentlich in biefer Sejteijung nodj übler baran, als in allen anberen burd) bas Sieben. ©3 muß eine Heine ©aide haben, ob eS fo gefdßaffen mürbe ober nicht, unb bie Äinber=- Heibdjen müffen fo tierfertigt werben, um bte;e gigur gu begünftigen. ©amt, wenn baS Äinb älter wirb, Werben bie Kleiber mobern gemacht unb ber Körper fo an fefieS «Schnüren unb an» bere ©rfinbungen gewöhnt, baß eS nad) unb fo baran gcmößnt wirb, Kleiber an ber ©aide gu haben, baß, wenn cS in bas grauenalter eintritt, fein SJienfcß in ber 28elt ißm beweifen fann, baß eS $u fefl gefleibet gebt. Sin fpinbentiß, welches jeber ticrnüuftige Wrgt gu belämpfen bat, ift, feine Weiblichen Patienten gur Ueberjeugung gu bringen, baß fte gu fefl gefleibet fmb. 3ft er füßn genug, feine ginger unter baS ©aidenbattb gu bringen, fo hat fte ©cifteSgegenwart genug, um bie Suft plö{3lid) auSjuffoßen, unb bann gu be» baupten: „cS ift nid)t gu fefl, ©octor." Spiele grauen ftnb ehrlich in ihrer Meinung, baß fte nicht gu feft fchnüren, einfach weil fte fo baran gewöhnt ftnb. SBären fte in ihrer Äinbljeit unb in ben barauf folgcnbett gaßren nicht att fotd)e moöifd)e Kleiber nach uitb ttad) gewöhnt worben, fo würben fte ebenfo ängftlid) bitten, üon ihren Kleibern, Welche fte tragen, erlöft gu werben, als wenn fte unter einem eingefallenen begraben lägen. (Sin flörrifcher ©bemann fönntc-nid)t unmenfdjlidjer beftraft werben, als ticrurtßeilt gu fein, währenb einer SBodje feine Sßefte eben fo eng unb feft tragen gu müffen, wie feine grau ißre ©aillen burch baS gange Scbcn trägt. ©8 ift anfeheinenb fo iiberflüfftg, bem Sefer gu üerftdjern, baß feft anfchließcnoe Äteiber jeber Slrt felfr feböbtid) ftnb. ©eftridte $entben, geftridte Unterhofen, enge (Strümpfe, enge (Schüße, enge «Stiefeln, bidjt anfd)licßcnbe SBcfien unb ©aillen, fefte dladjtHeiöer, enge fpüte unb ßiitbern alle ben Umlauf beS S3luteS unb bie eteltrifchen SluSftrömungen, weld)C bie Unreinigfeiten aus ben f'oren ber Jpaut entfernen; unb grauen leiben tion anberen Ucbeln, welche fcfteS ier ftj5t eine anjtänbige ©ame, welche mit ©rftaunen öon ben ©Ijinejen liej’t. ©er sJiei« fenbe ergäbt Mjr, baß fte engpafjenbe l)ölgerne ©djupc tragen, um bit giiße Mein unb gierlicf) gu machen. 3ft fte öon tljeitnefimenber ©emütbsart, jo bebauert fte bie armen Singer unb ift fie bem ©paße mef)r gugeneigt, jo tad)t fie über bieje 5Bertet)rtl)eit. aber mie fteßt eg mit ben ©pinefittnen? 2Kögcu biejelbcn ntdjt mit gleichem 9ied)t über bie ©ßorljeit berjelbeu Same lachen, meldje öon iprer Äinbßeit au ftd) bie ©aille cinjcfjnürt, um bie. jetbe Mein ünb reigenb gu macpett? SBieüeid)t! glora ladjt über bie 3bee ber barbarijdjett grauen, melcfje 9iafenringe tragen, mäßrcnb fte im felben augenblid bie Dßrgcljänge, rceldje fie trägt, fdjiittclt. ©8 mirb in einem Briefe eines ©r. Sadjon gejagt, baß ein ber ©ttelfeit ber f)eibnijcf>en grauen in bem ©ragen großer £actrjädc befteljt, wetcpe jetjt unter bem poetijdjen 9tameu eine« „SSafferfaüeS'* öon ben ciöili* ftrten ©amen als letzte SUtobe getragen mirb. Untere ariftotratifd)c ©amc benft, bie 3nbianerin panbelt jeßr gejdjmadlog, fiel) gu tättomiren unb gu bemaleu, um bem ©ejdjmade ifjreS 3nbianer4*iebl;aberS entgegen gu fom* 104 Sie Urfacßen ber Serben« unb 331utßörungen* men aber ße ßeßt nicßt ab, garben unb ßJulber in ißrem eigenen ©eßeßte gn gebraudjen unb manchmal fogar redjt »erfeßwenberifeß. 3n $inboßon malten ßcß bie grauen ißre Augenliber unb bie $aut um bie Augen mit SRuß, welcße« ben 9?eijenben ißrer Sänber mißßel; aber man fann ßäußg im SentraUißar! Samen feßen, wcldje ißre Augenbrauen gemalt, bie Augen* Wimpern gefeßwärgt, unb bunlle Linien unter ißre Augen gegogen ßaben, um, wie ße glauben, benjelbcn größeren ©lang gu nerlcißcn. SBielc« ßierbon geßört nidjt gur Reibung, aber bodj gur Soilettc unb wirb hier crwäßnt, um ber feßönen Üeferin meßr Solcrang gegen Anbere unb biedeießt meßr ©efeßmad derßänbigerer Seute eingußößen. Saufenbe berftänbigcr grauen würben ben „Amerifanifcßen ober Sloomcr Angug" anneßntcn, wäre eS nid)t gegen bie blinbc Anßänglidjfeit ber 97?obe. Sie füllen ßcß nicf>t ftarf genug, bem Spotte berjenigcn gu wiberßeßcn, weldje ßcß burcß ißre langen Scßleppfleiber nocß lüdjerlicßer madjen. ©3 ift ein Jammer, baß grauen, wcldje bie 33equemlicßleit Jennen unb bie größeren, ber ©ejunbßeit guträglicßen Sßortßeile biefe« Anguge«, nicßt unabhängiger unb bulbfamer ßnb. SBiedeitfjt weiß ber Sejer nicßt, baß bie grauen friißer bie $ojen getragen, ©ine junge grl. Söebbcr—ßat bewiefen, baß bie Untcrfleiber guerß Don ben grauen ber alten 3ubäcr getragen würben—baß ber Anjprudj ber Sölänner auf biefcö Sleibungoßüd gang wid* fürlicß iß unb fogar nicßt einmal ba« SSorredtjt be« Alter« beßjst. 33i« gunt löten 3aßrßunbert würbe ber Untcrrocf öoit beiben ©efcßledjtern getragen, ©adant in ber Sßat, in ber alten ben grauen gu erlauben, ben bequemen Angug g u tragen, unb ße jefct gu arretiren, wenn ße in ben Straßen in bem fogenanuten männlidjen Augugc erfeßeinen. 9?adjbcm bie ßJiänner fo bie §ofen ßcß angeeignet, iß e« ßöcßft unreeßt, ißrerfeit« nidjt mit ben ©rßnbern biejer tleibungößiicfc ßcß gu bereinigen, unb ißnen wenigßen« gu geßatten, fttrge 9löde unb weite £ofcn gu tragen, wcldje nidjt fdjledjt Heiben. 3m 3aßre 1866 würbe eine Same in ber Stabt 9Jew»?)or! arretirt, weldje ßcß im Kriege in ber Armee al« tßätigcr Argt bewiefen unb ßerdorgetßan hatte, weil undernünftige dJiänner unb SBitbcn ißren 93loomerangug in ben Straßen mit Spott überßäuften, benfelbcn Angug, weiten ße wäßrenb be« blutigen Krieges auf bem gelbe ber SSerwunbetcn unb in ben $ojpitälern ber-franlen getragen. Sie ©ejunbßeit ber grauen Reform in bctt tleibern. Siefeßan* fcßließenben Saiden unb langen Schleppen foflteulofen Sacfen, furgcn Svöcfcn unb tiirlijcßen weicßen. ber enganliegenben Saide ßabe id) fcßott ©inwcnbnngen erhoben unb Werbe wicberßolt barauf gurüdfommmen. Sie pßtjßologifdjen ©iuwenbungcn gegen lauge Kleiber fönnen fmg bärgeßeüt Werben fte ßinbcrn freie Bewegung ber ©lieber unb macßen bas ©cßett äufjerft anfttengenb. ffteruöfe traft roirb unbebingt in bem öerfudje Der, fcfymenbet, uub fdjnmcfylidje oben franfe grauen merben entmutigt ftd) üiel SSemegung gu ntadjen ober nur geniigenb, um bie menige 2) re t leiber, meldjc mir tragen. 105 ffifl. 36. 9lmerifani{d}er 9lnjug. SDluSfelfraft, metdje ftc ju ermatten. 2ange 9töde Rängen ju ferner öon ber jtaille unb geroöt)nlid) ofyne ber ©cfyultern. ©ie ermutigen grauen, ftdf) ju lcid)t $u fleiben, baburdj (Srtiiltungen Icid)t Sr. £>arriett 5K. $uftin fagt hierüber: „eine ber großen frljtjftologifdjen ©ünben ber grauen tft, baß fte bie (Sytremitäten beS tör* ©ie Urfadhen bet ßferben* unb Slutßörun gen. 106 per8 gu retd)t fleiben, baß bie ©irfulation mit 2lufopfernng einer ungeheuren SebenSfraft erhalten werben muß. 3ß ber Sörper an aßen teilen orbentlid) befleibet, bie ©lieber ebenjo warm gehalten als bie anbern $he^e» 1° wirb bie äußere ©irfulation mit 2eid)tigfeit unterhalten, inbem ba8 Vlut leicht burch bie Haarröhrchen geht, iß aber ein ©heil ber Dberßäd)e ungenügenb Bebeeft, jo muß baS Vlut mit größerer Sraftanftrengung entlang getrieben Werben unb hterburch eine Verjdjwenbung beS belebenben ©lements berur* jadtjen. Söeber Sßfänner noch grauen eine 3bee, Wie ungenügenbe Sleibung bie ©ejunbljeit bejdhäbigt. ©aujenbe unb Saujenbe bon SDtenjchen gehen burdj’S £eben, ohne genügenbe Söärme. (Sin weiblicher Sßtitarbeiter be8 „Heralb of Health" gieBt jeine ©rfahrungen in 33egug auf Sleibung in folgenber SEBetjc„3n ber gewöhnlichen SBefleibung bon ßtöcfen unb Steifen werbe ich jogleid) in einen 3ußanb ber größten Unbehülflidhfeit berjeßt für aße Verrichtungen einer bernünftigen ©hätigfeit; «tein ©eift unb ©ßrgeig wtrb jo emßhatijd) auSgeblajen, tbie ein mit einer i'idjtjdjeere e8 manchmal wirb. 3eifel in jeber ©tabt hunberte bon grauen, K>elcf>e bie größten ©anf« lieber anftimmen würben, fönnte btejer ütngug allgemein angenommen wer* bcn. 2lber bie gurdjt, äße Stugen auf ßd) gu gießen, weil allein barin, ift ba8 große Hinberniß. Sonnten ßd) bieje Hunberte bereinigen unb bcn 2lngug gugleid) annef)men, jo würbe biejeS Hinberniß überwnnben fein. Von aßen ßteformfleibern holte tdh baS mit langem SRocfe, beinahe bie Snödjel berüßrenb, für ba8 jcßlechtefte. ©8 Ijat Weber baS Verbienß guten ©ejaft ©ero* ba8, Dginbien, berühmt burth ihre Äörperfcpönpeit unb feinen ©eint, tragen nur eine weite ©unica, welche ge um bie Taille burep eine 3Crt ©ürtel gu* famntenljalten, unb an ber einen ©eite aufgenommen, fo baft ba8 Sein ein Wenig über bem $nie geptbar ig. ©uropaer unb Slmerilaner ftub ftet8 weniger »ernünftig in ihren brachten gewejen, al8 jene, welche wir unfere hebbar* barifchen Slacpbarn neunen, in ber Sinnahme einer Äleibung, welche ftch ben lörperlicpen Slnforberungen be8 SRenjcpen anpaftt unb 2tnneljmlicE)fcit barftit oerbanb. SBir brauchen aber nicht biefelbeu naepguaptnen. ©inige ihrer Kleiber würben geh nicht für unfer Älima eignen. 2Bir foüten im ©tanbe fein, felbg 9Roben gu erfepaffen, welche unferen pppftfepen Sebitrfniffen ent* fpreepen, unb niept naep S®ri8 barnaep gegen. Saget unjerc Slmcrifanerinuen ben Sariferinnen ein Seifpiel geben, unb wenn pppftologifcpe Äenntniffe allgemeiner werben, fo wirb beren begerer Serganb ge bagu gwingen, fte eben* faü8 angunepmen. Siel ig für nnb gegen niebrig auSgefcpnittene Kleiber gefagt worben. 3« ben erften feiten SennfptBanienS nahmen bie ©ejepgeber bie ©acpe in bie $anb unb befcploffen: — „®a§, wenn irgenb eine weifte Sßeiblicpe, Bon gepn 3aprett ober barüber, in irgenb einer öffentlichen ©trage, ©affe, Sanbgrafte, Äirdje, ®ericpt8pau8, ®ugpau8, SaUgintnter, ©peater ober irgenb einem 108 ®ie Urfathen ber Sieroen - unb Blutßörungen. ’ anberen Blafce be8 öffentlichen ?eben8, mit nadten Schultern, b. h* au8» gefchnittenen Kleibern, crfcheinen foflte, welche im ©tanbe iß, bie nöthige Reibung gu laufen, foß eine ©träfe »on nicht weniger benn einem,, noch mehr benn gmeihunbert SoßarS gahlen." ©3 würbe aber erlaubt, baß grauen »on gweibcutigem 9lufe mit bloßen Schultern gehen tonnten, als Unter* fd)ieö gwijcljen ben fittlidjen unb ben unftttlichen grauengimmern. ©8 ifl erftaunlidj, wie berßRannftd) um bie Sleibung ber grauen früher belümmerte. SÖerben bie grauen, wenn fie ©timmrecht erhalten, ftd) rächen? Sie Sirt Äleiber, wie fte »on ben alten fßcunamitem »erboten würben, ift jefct bie Biobe nicht nur hier, jouberst auch auf Büßen unb in ©efeßfehaften Benjhl»anienS. könnten SRänner unb grauen gu jeber Seit ben Hal3 bloS tragen, fo wür* ben weniger Äranfßeiten ber Äeljle unb beS Hälfe« ejifüren. Sa« Uebel liegt in bem manchmal gu marm halten unb anberemale gänglid)er ©ntblöfjung. S. B. im Söinter tragen unfere 2Jlobe=Samen nicht nur hohe fileiber, jon* bem auch nod) unb Halstücher. häufig trifft man bie weniger Vernünftigen in einer ©efeüfd)aft ohne HalSbelleibung ober nur mit einer burdjftdjtigen Umhüllung. Söenn fte einer ©rlältung hierburd) entgehen, fo ift eS ein äßnnber. ©3 würbe bei weitem beffer für beibe ©efd)lechter fein, ben Hai« wie baS ©efuht abguhärten bnrd) beftänbige BloSfießung* SiefeS fann aber nur gefächen, wenn gu aßen Seiten, innerhalb berSintmer Wie auf ber ©trafje, ber Hals freigelaffen wirb. Sie ber grauen unb bie ber ßRänner ftnb bie häufigen Urjad>en ber Äehl» unb HalSfrantheiten. Biele Äranlheiten biefer Slrt mögen burd) einfache» Oblegen, aßer HalSbebecfungen geheilt werben. SSenn im fragen »on unb Halstüchern viel Sorgfalt angewanbt wirb, fo entftef)t faft immer eine leichte ©rlältung. Sritt eine Same ober ein Herr in ein Hau«, fo nimmt er fo* gleich ben Belg ab, ob e« auch im Siutmer wirflich lälter fein mag wie braujjen. ©3 ift nalfegH eine fo fid) gu »erhalten, bajj man ftd) beim Sragen folcher Halsbelleibungen nicht erlältet. fRamentlich tut* öorfidjtig ift e3, Beige unb SDMlcnwaaren ben Äinbern um ben Hals gu binben. Uebertriebene Särtlichleit tobtet fie. Sie ftnb nicht unb fönnen nicht immer unter ben Singen ber Sluffel)er ober Siener fein, unb ihre Keinen Hälje, empfinblich gemacht burch folche warme Beileibung, werben in einem Biontent unbebauter ©ntblöfjung angegriffen. Sie mögen fogar gu Seiten ausgehen ohne ihre Halstücher, wenn and) forgfam bemalt bon ber SJiutter, unb bann hat bie ßttarna feine Sbee, wie $arl ober 3ba fchlimme ©rtältnng ftofen Ijaben tuet baju betgetragen, bie 9teinljeit be« Stute« unb bie fjarmottifdje Sfjätig* fett ber SebcnSeteftricität ju jerftören. Ser ©ebraud) ber glaneEe in einem unfteten Ätima ift ftdjertid) ju empfehlen. Stber um bie ju er* Ratten, «etdje« bie bantit ©efleibeten wünjdjen, ift e§ nötßig, baß fte boE* fommen gemacht finb unb f)äufig gewedjjett «erben. Stotßcr gtaneE ift befiel- et« weißer. 3n ber cßemifcßen Duatität ber rotßen garbe fdjeiitt etwa« jn fein, meines woljttßuenb wirft, wenn näd)ft ber fpaut getragen. Seute mit 9tf)cumati«mu8 «erben burd) ba« Sragcn rotten gtaneE« gegen bie häufige Oie Äleiber, weldje wir tragen. Söieberfeßr ber ©eßmergen gefcßiißt. Oiejenigen, welcße fttß leießt erlälten, tßun e« weniger, wenn fte rotßen gtemdl tragen. ©eftridte §emben jegticßer Slrt fdjließen fid) gu jeßr ber £>aut an, um bie freie 2lu8beßnung ber S3ruft gu erlauben unb ben Öungen »ottjlänbig gum Slu8beßuen gu gönnen, ©cßwinbjücßtige Patienten, welcße icß unter* fucßte, ßaben fpemben getragen, welcße jo bicßt anfcßloffen, baß ©ummi e« nid)t beffer lönnte. Söenn jo eng getragen, jdjließen fteß bie iporen mit ber feftgeßattenen 2lu«bünftung. glaneßf)cinben joüten baßer weit unb öoK* fommen gemaeßt werben. ©8 ift gut, gwei jebe 24 ©tunben gu tragen, ein« be8 iRadjt«, ba« anbere am Oage, jo baß bie SluSbiinfiungen ©elegenßeit ßaben, au« ben Stuben etwa« gu entweießen. hierbei will id) ttidjt untertaffen, Patienten ober Äranle gegen ben ©e* braud) bon tßftaftem gu warnen. 23einaße taglicß werbe icß bon jotd)cn befucßt, welcße biefetben meßr ober weniger getragen. „Slber," jagte einer, „fte ftnb ooit meinem Slrgte empfoßlen." Söenn er bie gitnltioncn ber ber £aut fennt, jo ift er einer gewifjentojen ‘‘ßraji« jcßulbig, wenn er fte nicßt !ennt, jottte er nicfjt ©uer Slrgt jein. 3cß weiß, baß id) ßierburcß nicßt wenige ©ejdßulbigungen ber regulären Slergte auf micß labe, jowie jolcßer, bie ftd) jelbft Reformer nennen. Slber wa« macßt c« au«, id) ßabe fte ja bocß fcf)on. ©8 ftnb beinatje breitaufenb ijforen in jebem DudbratgoU be« menjd)* licken Äörper«, unb »on 7 gu lOOuabratgotl in einem gewößnlicßen 9tun benft einmal bie folgen einer »Jutltbung bon 25,000 bi« 30,000 Sporen biejer niitjlidjen lletneu Oeffnungen, burd) Weldße bie cle!trijd)en 2tu«ftrö< mungen unb ba« Slusjcßeiben be« Unratß« be« S3lute« ftattfinbet. ©8 ifl waßr, ein augenblidticße« SUtfßören be« ©cßmerge« tft bie golge, ofa* wißt 3ßr mißt, baß richtige ©tnreibungen biefetben folgen ßaben, oßnenotßwen* bigerweije bie iporen gu fcßlteßen. Söenn ein Äranler gu mir lommt, bon feinem $alje, ben gangen SRüdett entlang, bis gu feinem lebten 9iitden- !nod)en mit beliebt, jo muß id) immer an bie ©iiöameritancr benlen, unb bie Söeife, wie jie ißre ©efangenen tobten. ©8 ift in StRonte SBibco, glaube id), wo fte bie ©efangenen in eine naffe fpaut einnäßen unb nur ben &opf frcilaffen. Söenn nun bie £>aut trodnet, fo liebt fte wie ein '•pecßpflafter am Körper unb ba8 unglüdlicße Opfer ftirbt eine« langjamen, aber fixeren Oobe«. 9lun, 3ßr Ooltoren, wißt 3ßr nicßt, baß bie Sporen bie ©icßcrßeitSüentile be8 SRenjcßenfßftem« finb, wie biefetben au ben Oampf* ntajdjinen angebradjt ftnb? Oie finb mirftid)e ©icßerßeit«öentile unb nicßt eine würbe gu triel üou bem großen S3aumcifter gefißaffen. Skrleitet baßer nicßt ben Patienten aucß nodj ßiergu, ber bodj fcßon SranlßeitSftoff genug befifct, oßne bieje« @ejunbßeit*3erftörung8mittel. Söenn ber Äranle Sie Urfatgen ber Dteroen* unb ©lutgörungen. ©djmergen Ijat, beit Mitteln bcr- 2lergte wibcrftehen, ihn an Slnbere, nietete fte befchwid)tigen formen. SBon ben gunftioneit bev jagt ein ©Treiber: — ,,©ie SBorforge be8 ©djöpferS ift nirgenbs bcutlidjer gezeigt, al3 in ben 3>orfeprungen, bie un* nüfcen unb oerbrauchten bcS ©pftentS hinweggufdjaffen, wie fte weg* gefchafft werben, unb bie fdjnelte unb ftdjere Sfrt, wie bie Statur bereit ift, biejelben unfdjäbfid) unb unanftöfjig gu machen, ©ie Haut ift nicht nur, wie 93ichat berebt bewerft, bie ©renge bcr ©cele beS SDteitfdjen, mit welker er in ben Slujjenjeiteit beö 2eben8 gufammenfömmt unb fo feine ©pijteng an alles iljn Umgebenbe binbet, fonbern ebenfo burdj beren gange 2lu«bef)nung bicht mit ißoren gebrängt, burd) welche bie unnüfjcn 58eftanbtf)eile be8 Sttä* per8 augenbUdfidj in eine unfdjäbfidje gornt unb in ber 2uft oerlieren, wenn biefeS Stefnltat ertaubt wirb, ©ie 2uft wirb nicht bie natürlichen Arbeiten unb 3lu8jd)eibungen be8 SörperS Oergiftet, fonbern nur burd) fünft* ltd)e8 gehalten biejer ©toffe. SBenn Uebel entfielen, fo ift ber üDienjdj allein öerantwortlich.“ Ueberjiefjer au8 33üffelf)äuten ftitb warm im SSinter in falten Älimaten, unb ©ummiröde im 9iegenwetter fepr nütjlid), aber beibe feljr ber ©efunb* heit fchäbhch, weil fte bie 2lu8bünftmtgen be8 SörperS hittbern. gür einen ©ag mögen fte fehr angenehm fein, aber ihre fdflintnten golgen fönnen burch ba8 gange Seben ftch Oertheilen. 2lu8 bemfelben ©runbe ftnb ©nmmiftiefet unb patentleberne höchft ungefunb. ©ie* jenigen, welche fte tragen, fennen nicht bie Slnjamnt* fungen ber geuchtigfeit in ben ©tiefein, welche nur bie $erbid)tung ber 2lu8ftrömungen beö ÄörperS ftnb, welchen nicht erlaubt ift, wie e8 bie Statur beftimmte, gu entfliehen. ©8 giebt feiten, tno biefeS ba8 Heinere Uebel ift, aber bann follten bie güjje fo balb al8 rnög* lid) baoon befreit werben, ©iefe Seberftiefel mit ftarfen ©ohlen ftnb gewöhnlich für jebe8 Söetter genügenb. ©ine ölige ©tiefelwichfe, um ba8 SSBaffer abguhalten, »erhinbert nid)t, bie güjfe gehörig ausbünften gu laffen. patent* ober Sacf* leber wirb nur al8 SupuS getragen unb ift burd)au8 fd)äblich. ©ummi* fchuhe, ifSatentfchuhe unb gu enge ©djuhe legen häufig ben ©runb gu ©rfäl* tungen u. f. W., aud) gu Hühneraugen unb anberen gufjübetn. fOtänner fleiben gewöhnlich ihre güjje dernünftiger als e8 grauen tljun. ©ine ©ante, welche für’8 „Home Sournal" fchreibt, theilt biefe 2lnftd)t unb fagt: „@eht euch bie güjje an! Sttd)t©inerunter Hunbert wagt ftch an feuchten, najjfalten ©agen mit bünnen ©ohlen auf bie ©trafje. Stein, fte g»8- 38. $te tetfdjiebentn ßrftnbunaen für toic ©ie Kleiber, »eiche »ir tragen. 113 tränen ©tiefet mit biden ©oßlen unb Ijoljen Slbfäfeen; »äßrenb eine »on taufenb grauen fo gefteibet ift, »enn ber Siegen nid)t in ©trömen gießt, fonbern »enn ba« Trottoir nur feucht unb falt ift, etroa« bidere« al« einfache ißrunetlafchuhe trägt! SBejmeifelt 3ßr e«, get)t unb fcfjaut felbft hin! äöarum ift foldßer Unterfdfieb? 3ft e«, baß grauen geringer im gewöhnlichen fDien* fcßenöerftanb ftnb al« bie SÖtänner, ober befleiben fte ftd) fo, um ben 2Jtän* xtern einen ©efaUen ju erroeifen. 2Senn biefe« fo ift, fo muffen fte tßeilweife bie ©cfjulb tragen. ÜJtögen bie ©amen im Jpaufe unb bei trodenem fdjönem SBetter fo bünn gefleibet gehen »ie fte »ollen, nur »erfäumt nid)t, ©djufje mit biden Seberfoßlen ju tragen, fobalb e« feucht unb falt ift." SBenn and) Dbige« etwa« ju ftar! ift, fo roäre e« bod) »ünfcßen«»ertß, »enn grauen im Slttgemeinen met)r auf orbentlidje gußbetlcibung feßen »oüten, unb nid)t in folcßen bünnen ©chußen gehen, bie fein fDiann al« genügenben ©d)ut3 für feine güße betrachten roürbe. Sitte Sleiber ift ein Sölittel, »oburch manche arifto!ratifd)e Sranfheit armen Seuten mitgetljeilt roirb. ©in reifer gnbalib, »eldjer feinen 9tod einem armen SJtanne giebt, tf)ut ihm feine Söoßlthat. Äein SDtann tann ein tlci* bungsftüd eine äöocße tragen, offne bemfelben einen feine« ©elbft abjugeben, unb »enn ber SJtenfd) Iran! ift, ftnb feine Äleibung«ftüde and) franf ober mit ber Äranfßeit gefdjroängert. ©tn $unb erfennt feine« Herren Älei* bung bnrd) ben ©erud) unb id) habe foldje gefeßen, beren Äleiber '.ßerfonen mit nidjt fold)’ fd)arfem @erud)«ftnn burd) it)r Dbör erfennen »ürben. ©« ift hierfür eine gan$ einfache Söfung be« ju finben. ®ie elef* triften Sluefdjeibungen be« ©Aftern« bleiben in jeber gafer ber Äleibung lieben, fo baß ein foldjer getragener 9tod biele f?otß foldjer Unreinigfeit be« SBtute« enthält. Sßenn nun bie ©augeporen mit foldjem Stod unb £>ofen in SSerbinbung fommen, fo wtrb biefe frantßafte Slblagerung in ba« ©Aftern »ieber in einem geroiffen ©rabe aufgenommen. ©t)pt)ilitifd)e unb anbere Äranfßeiten »erben häufig auf biefe Sßeife Verbreitet, nur ba« anbere Äranf* feiten niefjt fo leicht entbedt »erben al« ©rftere. 9Jfenfd)en foflten nie bie Steiber SSerftorbener, Sßermanbter ober greunbe tragen, ofjnefte »orber einer burd)gef)enben, tiidjtigen SBäfd)e unterraorfen ju haben, unb bann ift e« nod) $»eifell)aft, ob bie £ranff)eit«ftoffe gänjlid) ent* fernt »erben fönnen, ba bie ©eftorbenen häufig SBodjen ober fDionate lang biefe Steiber getragen, »äßrenb »elcfjer 3*it bie ihren Verlauf nahm. Obgleich ’ißerionen mit ftaffer ©onftitution bi« $u bem Slugenblide, »o fte an’8 Sett gefeffelt »erben, botlfommen gefunb erfdjeinen mögen, fö geßi bod) immer fotzen jdjneöen, bläulichen ©rfranfungen eine längere 2>or» bereitung im ©hfterne üor, »äljrenb roeldjer 3«t bie Kleiber bergiftet »er* ben. 1 114 die Ur f a djen ber unb Blut ftörun gen.' diejenigen, welche aber nid)t hierbon burd) obige (Sinwenbungen abgebal* ten werben, joEten bie Kleiber einer burdjgebenben Steinigung unterwerfen. ©bobbbflciber, welche aus alten Kleibern, alten Sumpen, alten auSgetra* genen ©triimpfen unb alten BSoEenwaaren u. j. w. gemad)t werben, bererben bem Käufer unb dragenbeu leicht Äranlbeiten. der ffrogeß, burd) welchen fte in ben febrilen geben, reinigt fte wobt etwas aber nid)t boEftänbig unb namentlich bleiben bie Sltome anftedenber $ran!f)eiten bnrtnädig barin, wie gelbes lieber, ißeft, Sbolera, ißoden, ©ppbiliS unb ©fropbula. iji jehwer, folcheSdud) bor bem dragen gu erlernten; wenn eS eine 3«itlcwg getragen wirb, jo roEt eine ERaffe folgen dudjeS gwijdjen bem guttcr in fteinen dbeildjen ab, welches ben Sbaralter beffelbcn berräth. SBir gebran» eben Snmpeninjpeltoren! SöoEen nid)t unjere menjd)tichen ©ejehgeber uns bertheibigen? SiSenn wir ©d)obbt), ohne eS gu wiffen, tragen muffen, laßt uns baffelbe wenigftenS aus ben @ad)en ber nicht mit aitftedenben Äranlheiten berjehener Seute berfteEen. Ueber fünfgig ERiEionen woEener Suntpcn werben jäbrlid) in (Snglanb gu duch berarbeitet. ©$ ftnb fed)8 foldje gabrifett in biejem ©taate. (Sinige unb haben ein 3uriidgeben gunt SKnguge $bant8 empfohlen, b. b* iRadtbeit. fRad) einem Bericht in ber „Dublin ©üening ERail," wirb ein Spperiment öerfucfjt, ob eS nötljig ift, Steh- ber gu tragen, ober ob biefetben entbebrlict) ftnb. @8 wirb an einem tinbe in 3rlanb probirt. „(58 wirb bon ben alten ißritten gejagt, baß fte nadt gingen, diejenigen, welche biejer 9lnfid)t wiberjpred)en, gaben bie 35crj«i)ie= benbeit be8 Älinta’S an. dieje grage würbe entjdjieben burd) ein ©ppcri* ment an einem Äinbe in ©t. Sinne Blarneb, in ber Stäbe bon (Sorl. das Sinb ift 14 TRonate alt, unb iß ber ©obn be8 $errn , welcher ftdj entjdjloß, gu {eben, wa8 ber menjd)lid)e Äörper ertragen fann. das tinb ifi boEfomnten nadt, dag unb 5Racf)t; febläft ohne jcglidje Bebedung, in einem Zimmer mit 38° gabrenbeit; hieraus gebt er in ein SBab bon 118°; gnwei= len jd)läft er im Babe ein, boEtommcn unbeliimmert über ober Äälte, ift lebhaft, tbätig, freubig unb berftänbig; jein SluSjeben ermahnt ben 3lnjd)aner beftänbig an bie (Srgeugniffe ber beften ERaler unb Bitbbaucr; ein boElommeneS 3beal, ift er bie Sßirflidhfeit. ©eine einfachen, leichten, ftets gragiojen Bewegungen finb böd)ft angiebenb. (Sr wirb bon aEen 3n* jehauern bewunbert. die eigentbiimlicbe #aut ift jebr auffaEenb. ©ie !ann .ben ©trabten ber ©onne berglid)en wc»ben, welche burd) ein buntes genfter tftromen. „äöäfyrenb biejeS ©jperimenteS er brct 3äf)nc befontmen, ohne int ©eriitgften bon ben gewöhnlich bereu ©rfdheinen bcgleitenben ©djntergen beeinflußt gu »erben. (Sr fdjeint gegen @d)merg boEfommett uncmpfiubtuh. Sie fileiber, welcße wir tragen. 115 SftancßeS 3Rat tßat er einen giemlidj ßarten gatl, aber er wirb nie einen Stßmergenöfcßrei auSftoßen. Seine Sanieren unb allgemeines Seneßmen ift eben fo auffällig. 3emanb gu begrüßen, nimmt er beffen §anb in einer gragiöfen Söeife unb füßt fte. ©r ift unter ber böüigen ©ontrolle beS Katers, unb ift boUfommen rußig wäßrenb ber SRaßlgeiten, ober wenn eS ißm gejagt Wirb, fUUe gu fein, ©r amüftrt ftd) unb fpielt ben gangen Sag in einer rußi* gen &rt unb Söeife. iRicmanb, roelißer an Sinber gewößnt ift, würbe glau* ben, baß ein fiinb im $aufe wäre. So unglaubticß ftnb biefe fRefultate, baß biele ©inwoßner St. Slnne’S bie gange Sacße mit Sßunber, ©rftaunen unb gureßt betraeßten. Sr ßat gwei 9Raßlgeiten — gewößnlid) gelocßten JReiS, welcßer auf eine Serbiette auf bem 93oben auSgefcßüttet wirb, bon weldjer er ißn aufißt. Wacßßer, 2öeigenmeßlfud)en mit unb eine Saffe 2Rilcß, welcße er trinft. Söaßrenb er ben 9tei8 ißt, fteßt er wie ein anbereS SBefen auS. Stolg unb gmtbe malt ftd) in ißm babei ab. ©r ßat bas 2ln» feßen eines JRebnerS, welcßer eine SSerfammlung anfprießt. „SJSäßrenb beS Sage« fcfjläft er menn er miß, einfad) auf ben 33oben ftdj ßinlegenb. (Sr feßläft wie ein 9Rnfelmann wäßrenb feines ©ebeteS — auf feinen Änien mit ben £>änben bor ftd) auSgebreitet, metd)eS nid)t fein fönnte Wenn er bon SfRübigfeit litt, gießt er bie SBärme beS 2Ragen8 gufammen, unb er wirb gegen bie ftälte unempfhtblicß; wenn nod) fotalt, bie ©liebmaßen (unb fte werben feßr falt,) finb bod) nie erftarrt, fonbern im ©egentßeil immer gerötßet, bie Scßenfel finb immer warm. Sa8 Problem, welcßeS er geigt, ift biefeS; eine üiusbilbung ber Serben, welcße angeneßme ©mpfinbungen ergeugen unb eine entfpreeßenbe Scßwäcßnng jener, meldje baS ©egentßeil ßerborbringen. Sie Sntenfität, welcße er empfinbet, wenn mit ber fpaut in sBerüßrung gebracht, wirb nur bon ber Unempfinblicßfeit beS gleifdjeS ausgeglicßen.. 2öir ßttben ißn nie, feit feiner SluSfeßung ber ftreng* ften Äälte, bor Scßmerg feßreien ßören." SiefeS fcßeint ein graufanteS ©pperiment, aber eS fragt ftd), ob biefer 33a* ter fobicl Scßmergen auf fein $inb ßäuft, alö Eltern eS gewößnlid) tßun, in* bent fte bie fleinen Äörper mit fo biel unnötiger tleibung bebecten uub häufig fo engftßenben; unb idj frage, ob nicßtbtejeSÄinb eine größere 2ßaßr/ fcßeinlicßfeit ßat, mit einer befferen törperlicßen ©ntwidelung aufguwadjfen, als fo manche feiner befteibeten 2ltter@genoffen. Sa8 ©pperiment foweit ift wirfltcß ein Srtumpß unb geigt, was orbentücß ftubirt, leßrt. ©8 ift eine gang fatfeße 2lnftcßt, baß öiel tleibung nötßig ift, um ©efunbßeit in fatter Sßittevung gu erhalten. Sie alten «Spartaner, weldje bureß ißre Sörpertraft unb Scßönßeit berüßmt waren, ließen bie ßinbcrfogarimftreng* ften SBinter faft oßne Äleiber. Unfere große ©mpfinblüßfeit ber Uebergänge bon #ißeunb Äälte wirb nur ßerborgebraeßt bureß bie fcßlimmenSiteibermoben. 116 3)ie Urjachen ber SR erben* unb ©lutßörungen. 3unt ©djluffe tuill idj nodj lagen, bag, wenn Kleiber mtbebingt nätgig ftttb, bret begeht ju bead)ten ftnb, rtäntltcf): ©rften«, bebecft nid)t ntel)r »om Äörper al« bie allgemeine ©itte »erlangt, unb lagt bie Sleibung gleichmäßig »crttjeilt {ein. 3lüeitenSf lagt bie Sleiber au« ganj neuen ©toffen {ein unb »cm folcfjer Slrt, meld)e ba« @in= unb {tränten ber 9ltf)mo{bbäre erlaubt, dritten«, Äleiberntarfjer unb ©djneiber miiffen bieSlnjüge lo{e matten, unb ©d)ubmad)er btegiige mit bieten ©oglen unb leidgtfttjenbem Dberleber Söenn 9flänner unb grauen bie{e« beachten, {o ift ab{olute« nacttgefycn nodj nicht nötljig. £djfcd)te (öctüoßnfieiten ber Sinber. SSictc Vlut* unb iJceroenfranfpetten beS Sitter« merben in ber slinbpeit gefäet. 3uerji ftnb aljo bie ©emopnpeiten ber Äinber im (Sffen gänjlicp faljep. 9?ad)ftd)tige üDlütter paben hieran bie £>auptjcpulb. Viele äJlütter glauben, baß fte bie Ileinen Störper iprer Äinber jepr ftärlen, iitbem fte ipnen bie Säfte ber gleijdpjpeijen in ber gorm bon Suppen ober Vritpen geben, epe fte nodp 3äpne paben, baS gleijcp jclbft ju iauen, unb jobalb bie Ä'auorgane cntmicfelt ftnb, erlauben fte ipnen bie Speijcn ber (Srroacpjenen. £>äufig erlauben fie ipnen £pee, Saffee unb jogar Vktn. 5)ann, meldje Unntajjeu Sanbp üerjdjlingen bie Äinber öon einem Sßeipnadpten bis gutn Slnberett, gefärbte ©anbieS roerben pänfig beit Äinbern öon ben ©Item gegeben, maS namentlich päufig baS (ginfcf)reiten beS Slrjte« erforbert. ®ie unjcpulMgen kleinen jpringen beinape aus ipren Stpupen, menn Vapa ober SOlamma ipnen ißadete jepöngeftreifter rotper, blauer, grüner ober gelber 3udermaaren naep £auje bringen; natürlid) tpun fte es, in golge beS großen Vertrauens in ipre lieben ©Itern, meld)e, mie fte miffen, ipnett niepts jcpäblicpeS geben merben ! Stber bie ©Itertt moKett nitpt glauben, baß gefäprlicpe ©ifte in biejen jdjönen garben entpalten finb ; Vapa ijl jo in ©ejepäften oertieft unb 2ftama in Vornan* Literatur ; eS ift ein Bufall, wenn fte eS je auSfinben. So lange mie leine augenblidticpe golgen ftep bei ben Keinen ©ejepöpfen einftellen, jo lange mirb jolcpe 9?äjcperei als parmloS angejepen. 28ie gegen ju ftarfcS gleijtpeffen unb anbere jcplecpte ©emopnpeiten bte 9Zatur niept immer gleicp proteftirt, jo mirb als gotge eine förperlicpe Vejcpäbigung niept baoon befüreptet. Slber Unmiffenpeit bejepüpt meber bte Sugenb notp bas Älter gegen bie t'öbtlicpen golgen menjcplicper ©emopnpeiten, roelcpe Orig 39. 5Der Heine ffianbt).©f|er. ©djiechtc ©ewohnheiten ber Äinber. 117 nach unb nach bie Äörperfräfte untergraben unb frühgeitige 3e*ßörnng nach ftch giehen. Sin furger Ueberblicf ber Materialien, um Sanbij gu färben, wirb ben Sltern geigen, baß, wte fdjön auch bie 3ucferwaaren auSfeben, fte gänglidj für ben Magen ber Äinber unpaffenb ftnb. 3iotb wirb häufig üon fftotb* ftift, 3innober, Sifulfuret üon Ouecfftlber, üon Sijulfurat üoit Slrfenif, 3objäure üon Ouedftlber, unb üenetianifdjent 3iotb gewonnen, ©rün üon falfdjem (Srbgrün ober fdjwefelfaurem ©alge üon Äupfer unb Salf, Snteralbgrün ober Äupfer-Slrfenif, ©djweinfurtbergrün ober Dptjdjloribe beS fiupferS, Serbigris ober Siacetate beS tupfers, Mineralgrün unb Mifdjungen üon Slei unb 3nbigod)romate. ©elb üon ©amboge, Mafficot, protopibifdjem Söiei, ben brei djromegelb ober Sleidjromaten, gelbem Drpiment ober arfeni* fdjetn ©ulpburat, $alf unb ©djwefel, 3ob beS SSleie«, äntimonfrijwefel unb gelben Ddjer. Stau — üon 3nbigo, Äobalt, Antwerpen« ttnb Serlinerblau, garrocpanib unb blauem Serbiter ober ShipferfeSquicarbonat. SaäntüS wirb aud) gum Slaufärben gebraust, welches, wenn unüerfälfd)t, harmlos ift, aber eS ift häufig mit gewöhnlichem Srfenif unb üon Ciuecfftlber gemifcfjt. Staune wirb oon Umbra unb Sattbtjfe Srann, wäljrenb Siolet burdj Mifcfjen ber oben angegebenen Mineralien Ijerüorgebradjt wirb. „(58 mag Mancher fagen," meint Raffel, „baß biefe ©ubftangen in gn Keinen Quantitäten gebraust werben, um fdjäblidj gu fein, aber biefeS ift fo, benn bie Quantität ift febr groß unb genügenb, um in ütelen gällen Ärantljeit unb £ob bernorgubringen. ©8 fotlte aud) bemerft werben, baß bie Slei*, Tupfer», Quecffüber* unb anbäufettb ftnb, b. b*f fte fammeln ftcf) im ©tjfletne nad) unb nach an, bis bie fdjlimmen golgen gum Äusbrud) fommen. 2)aß töblidje ©ifte täglid) gebraucht werben, um jold)e jo allgemein unb häufig genoffene ©adjen wie 3ucferwaaren gu färben, ©adjen, welche meijtenS üon Äinbern genoffe* werben, bereit Drganijation mehr empfängltch für biefe ©ifte ift als üon Srroadjfenen, ift erftaunlicb unb betlagungSmerrtj. ($8 ift einerfeitS erftaunlicb, baß gabrifanten fo leidjtftttnig ftnb, fte gu gebrauchen unb anberentbeils, baß bie Sebörben nidjt bagegen etnjdjretten." Siete 3uderbäder oöer Sonbitor’8 fennen nicht bie giftigen Sigcnjdjaften faft aller ber garben, welche fte gebrauchen. @ie haben bas Sonbitor=©e* fd)äft gelernt, aber wtffen nidjt, was fte eigentlich bagu oerwenben foüen, um bie bübjchen ©ad)en gu fabriciren. 2luS biefem ©runbe, wenn aus feinem anberen, follten bie öltern feine farbigen 3ucfermaaren laufen. 2)ie nidjt gefärbten genügen ben ifinbern gerabe fo gut, wenn fte bie bunten ©achen nicht feben. SanbieS mit ben gewöhnlichen Sffengen, wie Sötntergrün, 118 2He ber Serben* unb SBlutß Brungen. Senton, ©affafra« unb Etofe fmb mäbltd^f als folche nut EKanbeltt, Bananen unb ißfirftchen getranlte, Welrfje häufig gufelöl unb Slaufäure ent* galten. Ändjenberjierungen, zufamntengefef3t tute fte gewöhnlich ftnb burd) gefärbte 3ucfertt>a«ren, ftnb als SluSpufj gut, aber nur al« Slu«pu£, nid)t junt effeu! 3icr ijt tßre ©rjäßlung : „Sis ju meinem neunten 3aßre war icß öoüfommen gefunb, mtt bem freien ©ebraudße aller ©inne unb gäßigfeiten. 3U biejer 3eit trat icß auf einen tnocßen, wäßrenb icß im £ofe jpielte. ©r ging in ben gnß hinein, aber fo wenig, baß faft gar fein Slut floß, ©ie gußßößlnng mar bie bejdßäDigte ©teile, aber lein SlnfdßweHen ober ©dßmerjen entftanben, außer baß icß tnnerlid) ©dßmerjen fpürte, wenn icß auftrat, ©en britten ober toierten ©ag fteHte ftdj ein ftarfe« gieber ein, unb 3u«Ge unb Rippen fcßwollen fcßnetl an. ©ie Seßle fcßwotl nacß außen, fo baß fte mit meinem Sinne gleich war. ®a« ©ift ging burd) mein ganzes ©pftem unb berurfacßte laufenbe Sßunben an ben Seinen, ©ie ganje 3nnen jeite beS 2)f unbeS war angegriffen; SCerjte nahmen au« meiner 9?afe jwei groffe Waffen mie meicße Snocßen, mit ißren 3nftruntenten. 2lu8jcßeibungen non 9tafc unb Obren maren für SJlonate unaufßörtid) unb icß würbe beinahe taub wcißrenb etne«3aßre8, ber Verftanb beütaße berntdßtet, baS ©ebäcßtniß entfdjwunben, ©piele, ©piel** jadßen, ©pietfameraben mußte icß bon feuern fennen lernen. 3dß jeßien bet* naße ibiotifcß, ladjte jo lange unb laut beim ©dßlagen ber Ußr, baß baS ©dßla* gen aufgeßalten werben mußte. Söüßrenb biefer Sranfßeit, weldjencun SBodßen bauerte, befant id) feine Sütebicin, ba idß nidßt im ©tanbe war, weiter etwa« ju berfdßlucfen als nur ba«, was man mir mit einer geber burdß ben SJtunb unb £als jdßob. ©er ©ob würbe fiünbticß ermartet, ßäufig jeßr naße ge* glaubt. ÜJteine 3äßne waren alle lofe, meine £änbc gebunben, bantit id) fte nidßt ßerauSneßnten fotlte. äfteine 3un8e ßing weit aus bem 2Jiunbe unb ber©ßeil, ber brinnen war, war fo attgejeßwotten, baß fte ißn ganj auSfiitltc. 28ie t>iel icß leibe, wäßrenb icß biefe« jdßreibe, föitnen ©ie ntdßt ermeffen, unb icß will nießts meßr barüber jagen." ©iejer Sttodjen mar oßne 3wcifcl öon einem jeßr franfen ©ßiere, unb biejer gall mag als ein außerorbent* lidßer angejeßen werben. Slber mitbere ©iftc werben im ©pftent aufgenom* ©chtechte ©emohnheiteit ber Äinber. 121 ttten burch bie ©erührungen ber biogen güge, unb bie Heibenben benfen nicht baran, biejer Urfad)e ihre Äranfgeiten gugujegreiben. gef) glaube nicht, bag ©ott beftimmt hat, bag alle Äinber burd) eine 3i.eiheujolge bon Äranfljeiten gehen ntüffen, roie öielfad) jngenommen mirb. gebe garte SRutter fcfjeint gu benfen, bag ihre Äinber ©raune, Äeudjbuften, 2Rafern, unb ©d)arlad)-gieber höben müffen, unb je eher fte biefelben haben, befto beffer. gft e« moht berftänbig, gu glau- ben, bag bie -Ratur foldje Steiniger gebrauchen mug, ebenjo rcie man Äaffcet burd) Sier fejjen lägt. SSerbcn Äinber orbentlid) ergogen, fo ftnb bieje $ran!f)eiten burdjau« nicht nöthig. Aber burch bie fUmulirenben, anitna» lifchen Wahrungen, bergifteten gudermaaren, biogen güge, u. f. m. mirb ba« ©lutfhftem be« Heben« in einen ©trom be« Sobe« unb ber Ä'inber- Jranlheiten bermaitbelt! ©d)led)teS ©lut bietet jeber Sranlljcit ba« Äinb als mittige« Opfer an. Sine ©emohnheit, meldje in fafi allen gamilien hat bie ©ejunbljeit fo manche« »ietöerjprcchenben 5tinbe« untergraben, unb ba« ift öa«3ujam- menjchlafen mit älteren Siejenigen meldje theurc alte gtcunbe haben, beren Heben fte felbft mit Aufopferung ihrer unjdjulbigen Äinber er- halten möchten, mögen biejem Uebel ljulbigen; aber alle Sltern, melcge il)rc fiinber lieben unb ihnen ein gejunbe« tRerbenjqftem geben motten, mit rcel- djem fte bie ©orgen unb 3Rül)en ber 2Selt ftanbhaft überminben lernen folten, muffen borauf fehen, baß ihre -Reröenquetteu nid)t burd) franfe ober alte ©ermanbte auSgefogett merben. Äinber mit ©rmadjfenen »erglidjen ftnb in einem pofttioen ele!trijd)en Bu- ftanbe. Sie jdjndlen ©eränbermtgeu, roeldje in ihren fleinen Körpern oor ftd) gehen, erjeugen im Ueberfluffe eleftrifcfje iReroenlraft, roeldje aber ebenjo fdjnett mieber »erbraudjt mirb. SSenn aber burch ©eijammenfd)lafen mal)* renb tanger Machte mit älteren unb negatiöen ißerjonen bie lebenben eleltri* fd)en Grafte ihrer garten Drganijation abgegeben merben, jo mellen fte halb hin, merben blaß, fdjmacf) unb abgefhtmpft, mährenb ihre ©ettfameraben eine entjpredjenbe ©tärfmtg empfinben. Äönig Saüib, ber ‘ßjalmift, lannte bie SSirfungen biejer unb als er alt mürbe, ließ er junge grauen bei fich fdjtafen, bag feine Sage länger mürben auf Srbcn. Sr. -jpufclanb, ber beutfche ißhhf' fchreibt bie häufige SBahrnehmung eine« langen He* benäalter« ber©d)ulmeijter bemSinftuffe ber ihn täglich umgebenbenSinber gu. Trante Sftiitter berlängern ihr Sajein burd) täglichen Umgang mit ihren Äinbern. 5d) faitntc eine grau, rodcfye burd) jd)road)e Hungen- unb SRineral* boctoren mit unheilbarer ©d)minbjud)t behaftet mar. gl)r ©äugling beinahe Sag unb ihr ©ett. Sie SRutter t)ing SRonate lang am 9ianbe be« ©rabc«, ihr Ableben mürbe ftiinblid) crmartet. Sennod) lebte fte mciter, 122 ®te Urfaeßcn ber Werben* unb Stutftörungen. täglidj ben SBeiffagungen ber 2ter?te »iberfpredpenb. ©a$ $inb »urbe mittlerweile fd)»äd)er unb fcpmäcper, optte ein Sttttjeitpen einer Ärantpeit. ©eine einft bieten fteinen Saden fielen ein, bis »eiter niepts »ie fpaut unb Stnodjen übriß blieb. ©nblicp patte eS ber üJlutter feinen lebten Sehens* funten mitgetpcilt unb beibe ftarben $ur jetben „Seit. 3n äRaffadjufettS lebte ein üftann ein unb bierjig O'age opne ©peifc, nur burep ein »enig taltes ■SBaffer erfrifept unb burep ben Sinfluß feiner grau, roeldpe tägtidp jeine anb pielt. 1 SBiete alte SDtiinner peiratpen junge granett mit bem Semußtfein beS guten ©influffeS auf ipre ©efunbpeit, unb ftnb niept joldpe alte Darren, »ie bie SBelt päufig meint; »äprenb bie jungen grauen größere „junge -Karren" ftnb, als ipnen je jugemutpet »arb. Sßtancpe alte Oamen, »eld)c jepr ftarf an bem Seben pcingen, Überreben Heine Äinber, bei ipnen jn fcplafett ober ber> langen cS non ipren Oicnftbotcn. ©Hern, »eldjc jene aufopfernbe Siebe für ipre ■$inber empfinben, bie ipnen bott ber Watur gegeben, foßten nitpt eine folcpe iprer kleinen jugeben unb forgjiiltig biefelben babor fdjüfcen. ©roßc ©orgfalt foßte barauf oerroenbet »erben, tränte unb gejmtbe Äinber getrennt jn patten, unb ftc in bcjonDeren Setten feptafen ju laffen. Dbgleicp es ben ©rftereit gut tput, fo fepabet eS immer ben Sefjtcren, »entt auep manepmat niept glcitp fteptbar. ©3 iß beffer, ein gefunbeS ftarfc« Äinb ju «patten, als feine Prüfte unter citt palb Oupenb tränflidper Heiner Srüber unb ©dpweftern $u bertpeilcn unb eS ebettfo fcproäcpücp ju wadpen. ©oßten aber in einer großen gamitic bon Äittbern nur ein ober ä»ci ftp»äd)lid) fein, fo mag es ein gutes 2öert fein, biefelben jufammenjubringen, ba berborperr* fdpenbe Uebcrfluß an SebenStraft ben fep»äd)eren ju ©ute tommen fann, opne ben fräftigeren üDtitglicbcrn ju fepaben. ©ine ©ruppe gefunber Ä'inber tann autp peilenbe Kräfte bott ipren ©picten außer palb itt bie Äranfcnftubc beS SruberS ober ber @d)»efter bringen, opne felbft ju leiben. ©roße ©orgfalt muß aber pierbei beobaeptet »erben, uub »enn unter ben ge* funben Sinbem niept ein Ucberfluß an SebcnSträftenborperrfept, fo »erben fte bon ben Oranten rnepr unb mepr gefcp»äd)t. Onanie ober ©elbftbeflcdung ift ein bcrbrcitcteS Uebet unter Äinbern unb ber aufmaepfenben gugettb. Oie Seibeitfcpaftcu ber Siebe »erben burdp ftimulirenbe Waprttng borjeitig gereift, beten S3efriebigungnict>tin ber SBeife gefdjepen tarnt, »ie bie Watur eS oorgefeprieben, ba bie £eiratp nidpt für Unermadpfene gef Raffen ift. Unbetannt mit ben ppßftologifcpen golgen bc8 ©ebraucpeS fünftlidjer SJlittel, unb burdp Scfen bon Womanen jur Söoßuft angcfporitt, faßt bie unmiffenbe Sugcnb als Opfer einer Seibenfdpaft, »eldje bie Oucüen ipreS SebenS bergiftet, unb baS Slut feiner beften Seftanbtpeile beraubt. @8 ift mir immer erftauntidp gemefen, »ic niete ©Itcrn ipre Sücper* ©djledjte ©emoßnßeiten ber tinber. 123 fpinbe wtb Sefetifdje mit fcßäbtidjen Romanen anfütten taffen, mäßrenb jebe« S3ud)f au« benen bie 3ugenb Seteßrung unb ©rfenntniß pßt)fiotogifd)er Oinge feßöpfen !ann, forgfiittig au«gefd)toffen ift. ©otlte -§>err Sectjebub eine Serorbnung au«fcßreiben für bie3erftörung junger SDlänner unb grauen, fo tonnte er nießt feßtimmer ßaufen, unb menn er anftatt fünfte ©rabfieine feßen mürbe, fo föunte er nießt meßr Unzeit tßun, at« bie Sorfcßriften ber ©ibitifation. SBerbe id) gefragt, ma« biefe« ift? Oann milt id) eß ©udj fagen. 3m SJtutterteibe, nodj el)e ba« tinb ba« 2icßt biefer SBett er* btiett, fängt biefe Seßanbtung an. Uebermäßiger ÜHebeßgenuß jmifeßen ben ©tlern tßeilt bem ungeborenen tinbe ein p große« Uebergemicßt ber ani- matifeßen Organe mit. Slacß ber ©eburt geßt biefe« Ueberntaß meiter unb ba« tinb jaugt mit ber 9Jluttermitd) eine p reidje Slaßrung für feine Organe ein. ©ße bie natiidießen Duetten berfiegen, merbeit gteifeßbrüßen in ben tßätigen fleinen ÜJlagen gebracht, unb eße ba« tinb ba« Sttter bon brei Sauren erreicht f)at, genießt e« tägtidj bie ©peifen eine« ©rroadjfenen. taffee unb fRinbfteifcß für ein brei 3aßre atte« tinb ! 3unä<ßfl ternt e« tefen, unb im 9ttter bon geßu ober bierjeßn 3aßren, mäßrenb e« feinen Silagen mit ftart gemürjten ©peifen unb ©etränfen anfüttt, töfdjt e« feinen geiftigen Slppetit mit unmaßren Siebe«romanen. 3ft e« baßer rcunberbar, menn ©etbftbeftectung ein borßerrfeßenbe« Uebet ift ? ©inige mögen e« niefjt glau* ben ! Oiefe« jeigt aber nur, baß fte nid)t bie ©etegenßeit pm Seobaißten Ratten, unb eine geringere gaßigteit, bie gotgen berfetben p erlernten, günf tinber au« jeßn über jroötf gaßre alten, jeigen bte SJlerfmate, melcße biefe ©ünbe auf ben ©efießtern berjetben prüdläßt. tinber beibertei ©efd)ted)t« finb ßier mit einbegriffen, obgleicß btejeö Uebet nidjt fo jeßr unter bett 2Käbcßen at« tnaben ßerrfeßt. SBenn id) nur bon Snaben fpredjen moltte, fo fönnte icß fagen, baß bon $eßn tnaben fteben ßiermit beßaftet finb. Oie Jcßtimmen gotgen ber Onanie ftnb jebent 9tr$te feßmerjüd) ftdjtbar, ber eine große ©orrefponbenj mit Patienten ßat, ober bebeutenbe in djro* nifeßen trantßeiten. Oie ©emoßnßeit ober ba« Safter mirft tangfam aber mäeßtig in ber 3crftörung ber Harmonie be« Slerbenfßftem«, in ber Ser* fdjtecßterung be« Stute«, mit ber 3eit eine große Serfdjiebenßeit bon tränt* ßeiten er$eugenb, je nadj ben eigcntßüntticßen Sefcßaffenßeiten feiner ©Haben, aber meßr auSfcßließtidj ©cßminbfudjt, ©emütßßfranfßeiten unb SBaßnfinn. Oägticß erßatte itß Sriefe bon allen Oßeiten ber bereinigten Staaten, meteße freie unb offene Setenntniffe über biefe übte ©emoßnßeit entßatten, meldje bie Urfacße ißrer tTanfßeiten bitbet. häufig merbe icß bon tränten befueßt, an benen icß bie gotgen biefer ©etbftbefterfung fogteieß ertenne unb jmar bon beibertei ©efeßteeßt«. ©inige befennen e« freimiitßig, an* bere leugnen ßartnäcfig, bt« gemößntitß bureß Setenntniß ober ©ntbed'ung Sie Urfadjen ber 9ieroen= unb Slutftörungen. bie äßaljrheit an ben Sag fömmt. ©Item meigcrn ftd) gemöhnlid) (ur.b natürlich) an bie ©ünben ihrer $inbcr ju glauben. geh mürbe einft bon einem ©eiftlidjen bcfudjt, meldjer über bie $rantt)eit feiner £od)tev meinen Siath cinljolen mollte. geh mill nid)t jagen, mann ober mo, ober bie Äranf« heit, an meld)er feine Sodjter litt, benn alle foldje Unterrebungen müffen bon einem 2lrjte ftreng geheim gehalten merben, menigften« barf er nicht« äußern, morau« ber Patient erlannt merben fönnte. ©« fei genügenb, gu fagen, baß fte ein hübfche«, blühettbe« SDiäbdjen bon fünfzehn fahren mar, bon guter ©rzieljung unb feinen SDianieren, mit feinem Anzeichen einer Äranf* Ijeit, eine« ausgenommen, unb bieje« mar bie golge bon Siemnftörungen, herborgebracßt, mie ich feidjt bemerlte, burd) biefe unglüdliche ©emohnheit. SOicin erfler ©ebaufe mar, mit ihrer Butter zu fpred)en, ich fonb ober noch ©rtunbigungen, baß biejelbe geftorben. Sei meiner SJüttheilung geigte ber Sater einen heftig«1 Unmillen, unb erllärte, baß e« nid)t möglich märe, geh bermodjte enblich, ihn bazu zu bemegen, barüber mit feiner £od)ter zu fpredjen unb mürbe biejelbe bon ©d)am übermältigt, trofc allebem ftritt fte leibenfchaftlich, baß e« nicht mahr märe. Ser Sater zürnte mit mir megen, mie er glaubte, meiner faljdjen Seurtljeilung unb meiner unnötigen ©r« jd)ütterung feiner Sod)ter. 3lber rca« fonnte ich ©effere« thun? Jpier mar eine Äranflfeit heröorgebracht unb unterhalten burch ben 2llt ber ©elbft* befledung. Stile Stunft ber mebiginifd)en SBelt fonnte fte nicht heilen, menn fte nicht hierbon Äenntniß erhielt unb bie ©emohnheit aufgab. ©« bergingen nicht biele SBochen, ehe mein Setragen gemürbigt mürbe. Ser Sater tarn mieber, machte fo gute ©ntfchulbigungctt, al« er fonnte, jagte, ba« ©emiffen feiner Tochter ließ fte nidjt fd)lafen, unb höbe fte enblich bahin gebracht, ihrem Sater bie Siige zu befennen, meldje fte mir gegenüber aufrcdjt erhalten hatte, ©ie hotte befannt, baß id) im Siechte mar, unb baß ihre Sefriebigung ber ©emohnheit häufig mar. Sa« Siefultat belohnte meine Slufrichtigkit, benn fte gab biefe« Uebel auf unb erhielt ihre ©ejunbheit mieber. Ser 3med biefer ©chilbcrung ift, zu zeigen, mie ©Item hintergangen merben fönnen, unb baß ba« leugnen unb Seftreiten ber Sinbcr nicht immer al« genügenb beachtet merben fann. Utn ju zeigen, mie gänzlich ein Sinb ©Habe bicfer ?eibettjd)aft n>erben fann unb wie unfähig e« oft wirb, ben ©efnnbheit jerftövenbeit folgen ber* fdben entgegen ju mirfen unb biefelben aufzugeben, foll eine noch ergrei-- fenbere ©ejd)id)te bon einem jungen SDiannc crjaljlt merben, roeldjer biefer £eibenfd)aft erlegen. (Sr fud)te meinen Siath in feinem neunzehnten galjre, nathbem er gänzlich feine SDiannbarteit berloren. gn einem fefjr jungen 2Utcr fing er bie ©emohnljeit ber ©clbftbcfledung an unb al« er bierjehn 3abre alt mar, erfannte er bie jdjlimmcn golgen. ©r berfudjte mietoerholt Schlechte ©ewbljnheitcn ber üinbei. 125 baS Uebel aufjugeben, aber jein S3orjaj} würbe burd) bie weldje bieje Sünbe in ipm Derurjad)tc, untergraben, unb jo öoUftänbig war jeüt ©eift baöon unterjod)t, baß er nad) häufigen 23erjud)en, bie Seibenfcfjaft auf* jugeben, enblidj jo bezweifelt würbe, baß er fid) mit einem !£ajd)enmeffcr faftriren wollte. Ss gelang ihm, ein Üejtifel ober -jpobe ju entfernen, aber beinahe ju £obe blutenb, fürstete er, irgenb 3emanb bamit ju oertrauen unb unterließ bie Operation ber Slnberen, unb feine ©ewotjnpeit behielt ihn als Sflaben, bis er geiftig unb phbfifd) unfähig »urbe unb äuperfleS Slenb ftch feinem ©eifte mittheilte. 3n biejem 3uftattbe, nad)bem er einige meiner tßeröffentlidjungen gejeljen, juchte er meinen 9iath, unb er betheuerte mir, wenn feine Slteru ihm bon biejen Sehren nur einige hätten, wäre er ftcherlid) nid)t fold)' menjcplicheS SBracf geworben. 2Bäre eS nötljig, jo fönnte ich biejeS 2Berf mit folgen gälten öoüjtänbig anfüllen, mit 'Patienten, wclcfje meinen eintjolteu über $ranfheiten, welche burdj bieje entftanbeu, idf hoffe aber, iwrfteljenbeS ijl genügenb, um Sltern wad)jam ju machen. Unb 3l)r jitn* geren Sente beiberlei @ejd)led)tS, welche öerfud)ten, biejer Seibenjdjaft .jperr ju Werben unb unb förperlidj barunter leibet, entbecftSud) Suren Sltern in Surcm wahren 3uftanbc, wenn fte ftd) nicht gänjlid) in joldjen Sachen unjugänglid) gemacht haben, ober entbeeft Sud) einem Slrjte, ju wel* d)em ihr 3utrauen Obgleich phbfiologifcpe Söerfe gewöhnlich bett©runb ferjchweigcn, warum Selbftbeflecfung in jeinen folgen jo fiel jd)limmer ift als bie golgen bc8 Umganges, jo jinb bod) bie mciften berjelben barin gut, baß jie bie Sugenb baöor warnen. 3d) nod) nie ein mebijinijdjcS Sßcrf ge> lejen, welches ben wirflidjen Unterjdjieb jwijchen ©etbftbeflccfung unb ge* fd)led)tlid)en Umgang angiebt. 3n ber Sfjat, fiele junge Sente Ijabcn ntid) gefragt, warum Selbftbcflecfung, mäßig getrieben, nachteiliger jein foll als @ie SBirlung bieje« ÄunftftüdfeS iflr 33tut unb 9Zerbenflüjftgfeiten gu berbid)ten unb ©ebirnbrutf fjerborjubringcn. 2)iefem Slunftftüct gleid) ift bie Uetmng, jo lange ftdj ju brepen, bis man jcfjminblig wirb uttb fjinfäHt. kleine 9)Zäb* djen folgen biefer ©ewopnljeit am meiften. ©8 befd)äbigt bie Hugenneroen, weldje irritirt werben burdj ba8 fdjneUe SBorbeifliegen ber ©egenftänbe, unb aud) ba« ©efjtrn, beffen Söerf, iJieroeneleftricität auöjutbeilen, gebemmt'1 Wirb, ©ine jdjnelle fpirate ©emegnng ftört ba8 ®leid)gewid)t be8 Körpers unb ber Drgane. @d)ullel)rer joöten auch bievauf jeljen, unb alle fold)e 2ln* gemohnpeiten nid)t bulben. ©efunbe SDZänner unb grauen gu erließen, bebarf einer gänglicßen ßZcüo* lution in bem Hufbringen unb ber ©rgießung ber Äinber. SBenige Knaben unb SDZäbdjcn blüßen ßeutgutage mit gefunben pßpßjdjen Organen gu einem grauen* unb 9JZanne8atter empor. ©inige biejer Urjadjen ftnb in biejer Hb* ßanblung gegeben. Oie £auptfeßler in ißrer ©rgießung würben befprodjen unb taujenb ßZebenurjadjen werben ßiß bem Huge ber erfaßrenen Butter geigen. «£<ßfccßte fßewofmücilctt ber Jänner unb grauen. (§8 ift ein waf)re8 23ort, baß ber ,,9Jienfd) ein ift. 3« ber Sfyat, »eher fDiamt, $rau unb fjat ©ewofynfjeiten eigener Sttrt, unb beinahe jebe l)at fogenannte fd)led)te ober üble SKngewoljnljeitett an ftd). @3 ift eine lob* lidje ©ewoljntjeit, ©utc8 Oont f)?ad)bar $u reben, anftatt 2*öje8, fogar, wenn er un8 er$ürnte. ©8 ift eine gute 2lngewol)nf)eit, beinen fftadjbar gu beljanbeln, wie bu felbft betjanbelt 3U werben wün* fdjefi. ©8 ijt eine gute ©ewoljntjeit, förpcrlidje 9ieinlid)leit aufrecht gu erhalten, inbern bie äußere §aut frei gehalten wirb oon aßen anjammelnben 2üt8jd)eibungen unb Apinberniffen, unb bie innere ■Saut, bie @d)leimf)aut, unoergiftet burd) fd)led)te 2)i'tnfte, fäu8fd)eibung8*3lnfüllungen unb unge* funbe fEbjonberungen, 3ebe Apanblung, in ber ÜEljat, weldje ba8 ©ewiffen freier mad)t, ba8 ©entütf) gliidlicßer unb bie Ü$er= rid)tungen be8 gangen @t)fteme8 regelmäßiger unb burcßgreifenber in il)ren £l)ätigleiten, mag eine gute ©ewoßnljeit genannt werben, unb jebe £>anb* lung, welcfje ba8 ©egentfyeil Ijeröorbringt, eine fd)ted)te 2Ingewofjnt|eit. 9Jian joKte fid) aud) baran erinnern, baß SRandjes gut ift, aber wenn es fo oft 518.41. Kaufen uni) ) giß. 42. ©in (Jurotiöer nimmt ftinen erften ttnteuidjt im iRaudjen. jefjntaufenb Sottar« für ©igarren auggeben, unb weniger afs tteuntaufenb SoUarg für SBrob. Sie ©uropäer unb bte jefjigen Seijjjeu Slmerifa’ö lern* ten bieje ©erooijnbeit üon beu Uteinmofjnern SUmerifa’ö, unb bie Slftatcn Perfdfafften ftd) biefen ©enufj felbft auf bte eine ober bie onbere Söeife. SSiete moberne Samen auf beiben ©eiten be« attantifcf)en Dceanö raudjen ifjre ©igarretten, unb ein ©igarrenfjanbter in Softon mad)t bie erftaunend. mertfye 2tnjeige, baf? er täglid) int Surdjfdfnitt breifjunbert ©igarren an bie ©dfönen 9icu*©nglanbä öcrfauft. meint, jebeö weibliche Söefen 128 Sie Urfad)en ber Serben* unb Stutflörnngen. in Sßina in bcm Sitter Don aeßt unb neun 3aßren an trägt eine Heine ©eibentafeße für ©abaf unb pfeifen. Sei ben gapanefen rauben jorooßf grauen roie iDlänner. ©ie 2Jießr$aßl alter üftänner in ber 2BeIt raueßt ober taut, unb nießt wenige Äuaben folgen biefen gtorreießen Seifpieten. ©er ©ießter 2Jiitton war ein befeßeibener 9taucßer, unb Santb trieb es eine 3£tt lang mit großer Seibenfcßaft. 3n einem Sriefe an SBorbSwortß feßrieb er: '„©abaf mar in ben testen fünf gaßrett meine Stbenberquidung unb mein SJforgenflucß." ©er große Robert fpatt meinte, er ßcitte bie ©e* woßnßeit be« ©abafraudienS angenommen, um für bie ©efettfeßaft ber ©octoren ber ©btttießfeit, (mie bie ©nglänber bie ©entließen nennen) mürbig oorjubereiten. (Sr banfte 3entattbem, ber e$ berfueßte, ißn ju reformiren, mit ben SEBorten: „3cß fann 3ßre Seweife nießt wiberlegen, aber icß fann ba$ SRaucßen nießt aufgeben." ©in greunb begrüßte ißn einft mit: „2lß, finbe id) ©icß mieber bei ©einem ©öjjen!" SSorauf £alf ermiberte; „3a, icß oerbrenne ißn!" ©ir SBattßer fRaleigß, roeteßer juerft in ©ngtanb mit einer brennenben pfeife ©aba! im 2Jiunbe erjeßien, mürbe bon feinem Se* bienten mit einem ©imer SEÖaffer übergoffen, weleßer, roie er ben 9taudj aus bem SDfunbe feines $errn fomnten faß, gtaubte, er brenne. 3n ben jüblicßen ©taaten ßerrjeßt eine ©ewoßnßeit beS weibfießen ©e* feßfeeßts „bippiug" (eintaudjeu) genannt, ©in Heiner SBijeßer roirb üon einem ©tüdeßen ©annenßotj ober einem anbern meießen £otje gemaeßt, in- bem ba« eine ©nbe be« ©todeö jerfeßtagen mirb, unb mtt biefem Söerfjeug mirb ber ©cßnupftabaf ftunbentang auf beu Sippen, 3äßn£n unb 3aßn* fteifd) gerieben, ©ine junge ©ame in Slrfanfaö ftarb an ben gotgeu foleßeit „bippingS", ba fte mit bem SBifcßer im. Muntre ein;eßtief. „©ine Unter« fuißung jeigte, baß fte ben ©aft, roetdjer üiet Nicotin, ein töbtlidße« ©tft, entßiett, oerfeßtudt ßatte. 3ßre Sippen, Saden unb Sritft maren mit bem abfeßeutießen ©cßnupftaba! befeßmtert mäßrenb be« ©obeöfampfe« im ein* famen 3tntnter." ©ie« ift natürtieß entjefelidj; aber niete ©amen unb mandje Herren, welcße ißre ©efüßte nießt wenig beleibigt ßatten mürben, wenn fte ßörten, baß ißre inttmen greunbe foteße ©abafSbipper ftnb, fönnett gefeßen werben, mie fte ben ©aba! in ißre 9iafe feßnupfett. ©ureß einen mifroSfopijcßen Unterjcßieb ift ba« ©abafeintaueßen uttb ©inreiben at« unanftänbig unb ba« ©eßnupfen at« anftänbig Oon ber Söelt angefeßen worben, ©er SDlantt, metdfer fteß mit einer feinen £aoamta*©igarre re* gatirt, ßätt ©cßnupfen unb ©abafbippen für öerabfcßeuuugSwürbig, — fann nießt begreifen, rote grauen foteß’ mibrige ©aeßen treiben föttnen! 3n* jmifeßen taueßt ein anbere« 3nbioibuum mit feinem Diunbe Oott ©abaf auf unb fprijjt ben ©aft bajmifeßen unb beßauptet, aueß nießt mit jo großem Unrecßt, baß feine Serbraueßsmeifc be« ©abaf# nießt fo feßäbficß ift mie bie 130 fßftanje gebrauchen, um ©ebtangeu bamit ju tobten, „©in Hottentotte be* rührte mit bem furjen ©nbe feiner Holjpfeife bie 3nnge ber Schlange, in* bem fte biefetbe berausftredte. Sic SBirfung mar augenblidtid), gteid) ber eines eteftrifeben ©d)tageS. 50tit einer augenbtidtid)en frampfbaften 33e* megung ringelte ftcb bie @d)tange halb unb rührte fid) nid)t meiter; ihre 2JtnStetn maren fo jufammmengejogen, baß bas ganje Sbier fid) io hart, als fei cs an ber ©onne getrodnet morben, anfiibtte." I Sr. fUtuffap fagt: „Ser Sbee bon jmanjig bis breißig ©ran Saba! im menfd)tid)en ftörper, um Ärampf gu fiitteu, bat mieberbott baS Seben ge* foflct." Sie Urfad)en ber fernen* unb $31 u t ft ö r u n g e n. Sr. Stufcb fagt, baß, menn ber SabacE fogar mäßig gebraudjt mirb, fo bcrmfad)t er ÜJtagcnleiben, Äopfmeb, 3iUern, ©d)roinbct unb (Spitepfie. ,,©r erzeugt“, fagt er nochmals, „niete jener Sranfbeiten, mctd)e in ben Ster* ben ihren ©ij? haben fotten.“ ,,3d) öerlor cinft einen jungen SJtaun," fügt er btnju, Sabre alt, an Sungenfdjminbfucbt, beffen Iranlbeit burd) Unmäßigleit im ©tgarrenraudjen beroorgebradjt morben." Stile empbrinuratifchen ©ubftanjen binbern bie SSerbauung, inbent fte mit ber Sbätigleit ber tbierifeben 2Jtaffe ftcb mifd)en unb ben SBerbauungSfaft ftörett. 33ifd)of 2tme8 bon ber 9Jtetbobift (SpiScopatifcbeu 5tird)e, tbeitte neulich ber 9teu=©ngtanb ©onfcrenj ats feine Slnftdjt mit, baß ein großer Sbeit ber ©etber, metd)e als ißenftonen für berattete ißrebiger auSgcgebeu merben, an ÜDtänner bertheitt mirb, metebe geiftig unb törpertid) burd) ben ©ebraudj be« Rabats unfähig für ihr 2tmt mürben. Sr. Sßoobmarb, nadjbem er eine lange 9teit)e Don Sbatfad)en bartegte, metdje bie Herborbringung bon Äranlpeiten burd) ben Saba! bejeugten, — Sätjmungen, ©praebtäbmungen, Hppodjonbrie, ©d)minbfud)t, Ärämpfe, Äopfmcb, Rittern, ©djminbct, Unöerbaulid)!eit, Ärebs unb SBafjnftnn, — fdftießt mit folgenber fraget „2öer !ann jmeifetn, baß Saba!, auf jebem ber oerfd)iebenen Söcge, in mettben er gebraucht mirb, uteljr bernid)tet unb mepr Seben bon nübtid)en SJtitgliebern ber menfdjtid)en jerftört I)at, ats bie in grage ($8rond)iti8) bis jur gegenmärtigen 3eit, ober metebe je biernad) fommen mirb ?" s}irof. ©ittiman tljcilt ein riifjrenbeö S3eijpiet eines jungen ©tubenten int 9)ale ©ollcge mit, ber ein Opfer beS Sabats mürbe. „(Sr trat in'S ©oltege", jagte er, „mit einer fräftigen ©eftalt ein; aber er fjulbigte ber ©emobnbeit beSSabafraud)enS, unb faß unb raud)tegan3e©tnnbenlang. ©eine »erfnd)ten, ipn babon abjureben, aber er liebte feine £eibenjd)aft unb motlte «8 nid)t taffen — Sebcn ober Sob — bie golge war, er in fein ©rab V(8 ©ctbftmörber." jprof. ©. ermähnt aud) uod) ben galt eines anbevev ©djletßte ©emoßnßeiten berSÄänner unb grauen. jungen 9Äanne« in bentfelben Snftitut, welker bemfctben giftigen färaut gum Opfer fiel. ißrof. $onb Dom bangor tI)eotogifd)en Seminar ergäbt ein ober gmei äi)ntid)e gäfle bon Stubenten, er Jennen lernte, in 2lnbober ober anbersmo. Sin berühmter Eßebiginer in brighton, Sngtaitb, beröffenttid)t eine Sifte bon fed)8get)tt gälten bon Sähmung burd) Etaud)en, metd)e gu feiner gelangten in bent Jürgen 3«itraume bon fedjä SDionaten. Unfer „$ome 3om> nal" hat in 33egug auf Saba! bie folgeuben gejammelt. „Sin Eßttgtieb ber frangöftfd)en SlJabemie ber SDlebigtn behauptet in einem augfiil)rlid)en metdjer mit bieter (Sorgfalt au8ge= arbeitet ttmrbe, baß bie Statiftifen geigen, baft genau in bem fDiaffe, mie ber £abaf8*ber* braud) gunimmt, cbenfo bie ÄranJIjeitcn ber Serben, mieSBa^nfinn, cEgenteine Säfjmung, Xottfieber unb gemiffe &reb«teiben, gunefjmen. S8 mag ermiebert merben, baff bie dürfen, ©rieten unb Ungarn beftänbige 9taud)er finb, unb baff fotdje$ran!ljeiten bei ihnen faft garniert borfommen. tüber -fperr 3oEt) giebt hierfür an, baß ber £abaJ berfetben bict mitber ift unb nid)t fo biet Eticotin ober faft gar feinen enthält. 2tu8fd)meifung in bem ©ebraud) beffetben atfo menig unb Jein gaE aEgemeiner ober fort* fdfreitenber Sähmung tjat ftd) in ben öfttidjen Säubern gegeigt, mo biejermitbc SabaJ gebraudjt mirb. -fjerr 2)Ju8can fagt: „2>ie Urfadje iE einfad) genug unb augenfdjeinlid) phhftologifd). 3n aEen £t)eilen ber Sebante beraufdjeu fte ftd) nicht mit Eficotin unb SttJotjot: fonbern fchmängern ftd) mit Opium unb &ot)tgerüd)en, ihre 3eitin halbem Stumpfftnn hinmegfd)tatenb,ingaut* heit unb SBoEuE. Sie narcotiftrcn ftd), aber fte nicotiftren ftd) nicht, unb tuenn Opium, mie gefagt mürbe, ba« ©ift iE, momit ber berftanb ber ©e* bitbeten be« OEenS untergraben mirb, fo mag im Söeften ber £abaJ einft ba« ©ift be« Sehen« fetbft merben. S8 iE Nicotin in ben härteren Xabafcn Snglanb«, granJreicf)« unb ber bereinigten Staaten, rceldjer jo gerEörenb fftfl. 43. Sin alter Xürfe, jciueu äulnit uub Cpiunt rawtfjenb. 132 Sie Urjadjen ber Serben- unb ©lutfförungen. wirft, itttb bie frangößfdjen Slergte behaupten, baß Jciljmungen gort, jdjritte unter bem ©inßuffe beS Sllfoljols unb ©abafs matten." ©ie beutjdjen Slergte jagen in ißrenSournalen, baß unter ben ©obesfällcn, weldje 9JJänuer t>on adjtgeßn bis fünfmtbbreißig Sauren in ißrem Sanbe ßin* raffen, bie §älfte an beit golgen beS fftaudjenS fterben. @ie erflären un* unmmnben, baß ©abaf bie Stugcn, 3äfyne unb baS ©eßirn ausbrennt. „©8 ift bemerft worben, baß bie gabrifanten biefer Söaare blaffe, leidjenßafte ©efidßer geigen unb feiten ein ßoßeS Sitter erreichen. ©ie Janbleute jagen, baß ber Saba! ben ©oben halb oergiftet, jo baß leine anbere ©rgeugniffe beS ißßangenreidjeS barauf geheißen." Sitte bie Oorßergeßenben ©ßatjadßen ftnb ton öerjdjiebenen Oueüen ent* nommen unb nocß genug fönnten ßingugefügt werben, um einen jolcßen ©anb auSgufüllen. ©ine nagt ift; c ift am linfcn©nbe giemlich jpifs gugejdßnitten, gnß ipirb ßier brecßeu, wenn ©rud auf ben @tod auSgciibt wirb. 9?un Wollen wir a einen SRann mit gejd)Wäd)ten 3eu9l^tt0®orSartcrt nem,CI,> eine ißerjon mit jd)Wad)em fragen unb r mit eingeengter ©ruft unb jcßwacßcn Jungen, ©er anßaltenbe ©ebraucß beS ©abafS wirb « impotent macßem 6 einen metancßolijdjen ©ßjpeptifer, c ein Opfer ber ©cßwinbjucßt. «ber g;i0, 44. ©djabljafte (goljftüde. Scßlecßte ©emoßnßeiten ber fKäntter unb Junten. 133 mte fcßon bemerft, rneßr ißerfonen ßaben bie geugungSorganc gefcßmäcßt unb mißbraucht, als ben ÜJlagen befd)äbigt unb bie Sungen jerftört uttb eS ift baßer fein ungemößnlicßer galt, menn ein Arjt bott fräftig auSfeßenben fftaucßern, Säuern ober Scßmtpfern beS SabafS einen Vefucß erßält, melcße bitterlicß flagen, baß ißre alle Sraft unb Sftacßt üerloren ßaben. Sie SSirfung, melcße Saba! in biefen fällen öerurfacßt, roirb nocß beutlicßer, menn ber Sefer bie läßmenben ©igenjcßaften ber ißflanje berüd» ftcßtigt. Sann mögen junge ÜJiäitner aucß berücfftcßtigen, baß bie Scßön* ßeit ber ©eftcßtSjüge gejcßmälert mirb. Sie „Scalpel" ßat bieS in einer ®pracße gezeigt, melcße icß ant beften ßier mieberßole: „SBeibeS, Sfaucßenunb Sauen," fagt ber Verfaffer, „geigt beutlicße (Sinbrüde auf ben SDhtSfeln beS ©eftcßtes. Sie Sippen merben burcß eine freisförmige SJfuSfel gefcßloffen, melcße fte üollfontmen umgiebt unb ißre gülle auSmacßt. 9iun, jebe SDßuSfel beS SörperS, mie bie nteiften jungen Seute miffen, mirb in bem Sftaße, mie fte auSgebitbet mirb, ftärfer, fte öerfucßen ißre 2JluSfeln im Surnen ju fräf* tigen. Veim Spuden unb bem galten ber Sigarre im SJiunbe mirb bie SftnSfel beftänbig gebraucht; baßer baS roße AuSfeßen unb bie unregel* mäßige AuSbitbung ber Sippen, menn mit ben anberen ©eftcßtSsiigen Oer* glidjen, bei Säuern unb fftaucßern." (SS ift nicßt angeneßm ju benfen, baß man unjeugungsfäßig unb ßäßticßmirb, aber eS ift nocß fcßlimmer, ju miffen, baß ftcß fo oiele ÜJienfcßen tievgiften. 3n einigen Sänbern ift ber tnßifcße £anf baS SDfobegift, in anbern bie Setelnuß, unb Alles in AUent gibt es ungefähr breißunbert SJtillionen Dpiunteffer. SBirflicß, eS fteßt aus, als menn bie ÜDfenjcßßeit fuß »orgenontmen ßätte, ficß jelbft $u jerftören, unb baß Siejenigen, melcße baS ütteffer an bie ©urgel legen, nur bie paar Ungebulbigen ftnb, bie nicßt märten mollen auf bie langfame beS allgemein geübten SelbfU morbeS. Sie Ausbreitung unb fcßlintmen folgen &cr Unmäßigfeit int Srinfen tnurben üöllig unter bem Abjcßnitte: „Sie glüfftgfeiten, roeldje mir trinfen", ebenfo bie nad)tt)eitigen folgen beS übermäßigen gleifdjeffenS unter bem Abfcßnitte: „bie Speijen, melcße mir effen". @S ift nur nötßig, ben Sefer ßier baran ju erinnern, baßes ebenfo jcßäblicße©emoßnßeiten ftnb, bie ©efunbßeit ju jerftören, als ber ©ebraucß beS SabafS. @S ift eine ©igentßümlicßfeit ber menfchticßen 9?atur, baß mir uns mcßt jo feßen, mie Anbere uns feßen, unb häufig mirb ber Sabaffauer feinem 93ruber oormerfen, baß er trinft, unb ebenfo untgefeßrt, unb ber übermäßige gleifcßeffer wirb über Söeibe moraliftren, mäbrenb ber ©cßmeineeffer ftcß als ein Oorjüglicßes 9Jf ufter ber ©ßriftenßeit unb ber 9Jläßigfeit betrautet. Vielleicht jmet Srittel ber füiäßigfeitSpßilantropen, melcße ben Vranntmeinßanbel unterbrüden 134 Sie Urjachen ber Serben* unb 33lu tft örungen. moUen, ftnb felbft lctbcnfcf)afttt(f(e ©erget)ren fte mirttid) fdjon einmal bcftillirte ©e* tränte, ober, mit anbern ©Sorten, effen fte, nad)bem bie ©djmeine fte getrunfen, unb bennod) mürben fte ftd) meigerit, tuchen gu effen, ber ©raubt) enthält. ©S ift nid)t, inbem id) fo fd)reibe, meine 2lbfid)t, bie philantropifchen ©e* ftrebungen beS SageS lächerlich gu machen, jonbern nur, um ihnen ein aus* gebeljnteS gelb gu getgen. Sie fd)lecf)ten ©emohnljeitctt in ber Äleibung mürben unter bem ©bidjnitte „Sie Äletber, meld)e mir tragen", beleuchtet; ba ich aber in bemfelben nicht »oKfiänbtg non ben Uebeln beS ©djnürenS gefprodjen, fo mill ich es jefct thun, ba biefe ©emohnheit auf bie ©efunbheit gerfiörenber mirlt als Sabat* lauen, 2Hfol)oltrinten unb ©chmeinefleifdjeffen. Sie Samen, melche ihren 2lrm nid)t burch einen ©ranntmeinflafd)enhcnfel fteden motten, (mie bie ©lienbogen ber ©äufer genannt morben finb), müffen ftch nicht für unfehl* bar halten, meines fte biel» leid)t gefonnen ftnb gu thun, menn eine ihrer abfd)cu- lid)ften ©emohnljeiten bienbfenc§. @d)led)te ©emoljnljeiten ber ÜDlänner unb grauen. 135 Samen, beren Jungen id) unterfud)t Ijabe, maren nid)t meniger alß fünfunb* ftebenjig Prozent, meldje bie obere 93ruft um ein biß brei 3oß außbdjnen lonnten, mäljrenb bie 2lußbel)nungßtraft beß unteren Sbeileß oft meniger alß einen falben 3oH betrug unb feiten einen 3oll überftieg. 23ei benjenigeu ißerfonen, meld)e nidjt beftänbig fefianfdjliegenbe Kleiber tragen, ift faft nur ein biertel ober ein falber 3oll Unterfd)ieb in ber füußbetjnung ber oberen SBruft unb bem unteren Steile, mäf)reub bei mobernen Samen berfelbe faft einen biß brei 3°tt beträgt. 3ebe grau fann fid) baöon überzeugen, inbem fie ein 3°ßbanb erft unter ben Slrmen um bie 93ruft legt unb bann in ber ©egenb ber unteren Snben ber Jungen. SBäljrenb beß 33erfud)eß foU bie Juft auß ben Jungen geflogen unb bann baß 3ottntag fo feft mie möglich an* gezogen merben; bann aufatfjmenb, laffe man baß 30flmajj burd) bie ginger gleiten, biß bie Jungen in iljrem boliften Umfange außgebefjnt ftnb. Sie Hummern am SDtaage geben gemöljnlid) ein fRejultat, meldjeß bie jdjönen Jeferinnen überzeugen mirb, bajj fie bon Äinbtjeit an beftänbig 93er* Üefjer ber ©ejelje ber SRatur maren. Sie «Störungen in ben SSerridjtungen beß ftnb bei meitem nidjt bie einzigen Uebei in golge be« feflen ©djnürenß. Ser Slutumlauf unb bie tleftrifdfen Slußftraljlungen merben Ifierburd) aufgelfalten, ju meinem aber nodj ein bei meitem grögereS unb fd)limmereß Uebei tjinzutritt. 3d) meine ben Srud, meldfer baburd) auf bie ©ebärme unb bon biefen auf bie ©ebärmuttcr geübt mirö. Sie eigentümliche Organisation ber grau Der* urfadft leichter ©cfyaben ju erhalten, alß eß beim 2Jlanne baburd) gejd)el)ett mürbe. Sie erjd)redenbc £>äufigfeit beß gallenß ber ©ebärntutter mirb Ifauptfädjlid) burd) bie ©emopnljeit beß feften ©djnürenß erzeugt. Saß größte ©eljeimnig für mid) ift, bag bie grauen überhaupt ftd) fdjnüren. Sine ÜJlelfrijeit berfelben ftnb SRitgtieber Don Äirdjen unb merben Wöcfyentlid) belehrt, baff bie Söerle ©otteß botllommen ftnb;— moUen fie bie 23eißl)eit beß ©djöpferß mutfpbillig berfpotten, inbem fte bie SBcrfe beß* felben berbeffern mollen? ifi, bag eß eine berlefjrte 2lnftd)t ifi, JU glauben, bag SBeßpentaitlen fd)ön ftnb. ®k feljen abfolut fdjeuglid) auß ! 3d) mürbe lieber bie Saille einer grau bie ©röge eines 93ujcpelforbeß amtefymen feiert, alß bie beß £alfeß. Sß freut mid), zu bag biele Samen jelbfi an* fangen, Heine Saiüen als eine !örperlid)e Ukrunftaltung anjufeljen. Sine berfelben, grau 9fterrifielb, fpridjt mie folgt: „Sic fRebenßart „eine Heine Saille" enthält einen Söiberfprttd). Sine Heine Saille ift ju Hein für bie gemöffnlidfe ©rüge einer gigur, $u ber fie gehört, ebenfo mie ein niebrigeS 3immer ju niebrig ober ein fdjmaleß 3im* iner ju fdfmal im 33erl)ältnig ju feinen anberen Steilen ift. Sin mobl* 136 Sie Urfaepen ber Heroen* unb $1 utfliJruitgen. gebautes 3itttnter pat biefe gepter niept, unb bie ©aiüe einer woplgebauten gigur follte in Harmonie mit ben anberen Körpertpeilen fein. ©ie Sllten jepeinen Heine ©aillen nitpt als ©cpönpeit gewürbigt gu pabeu, urb eine moberne ©ame würbe großen Kummer paben, wenn ipre ©aiüe benen ber antifen ©tatuen gleicpfäme. ©ie beriipmte BenuS Don SDtebiciS, — „bie fiep beugenbe ©tatue, welcpe bie Bklt begaubert" — pat eine ©aiUc, welcpe in gegenwärtiger 3eit groß genannt werben würbe; bennoep paben moberne Kenner unb Künftler einftimmig erflärt, baß biejeS bie jepönfte, ooH« fommenfle gigur ift, welcpe bie Kunjt ber alten unb neuen gejepaffen. ©ie rüpmen niept nur bie feplerfreien ©peile eines jeben ©liebes, fonbern ©iS- 46. ©iS- 47. Sine jufammengejogene ÜatHe. eine naturgemäße Taille. aucp bie bewunbernSwürbig richtigen Berpältniffe beS einem p bem anbern. 2Sir wollen einen furgen 9iaum ber Beitreibung biefer gigur mibrnen. ©ie Benus ift t)äufig unb mit großer ©enauigteit üon Zünftlern gemeffen worben: aber bic $nftt nur bie Breite, non ©eite gu ©eite. ©ie gange gigur wirb in fieben unb breibiertel Kopflängen geteilt unb jeher Kopf in gwölf ©peile, unb jeber ©peil in gwölf BiinimS. ©er ©urtpmeffer Don ©eite gu ©eite ift eine Kopflänge (ober Dier ©peile) unb aept SftinimS, ober beinape ein Siebentel ber gangen £öpe; ber ©urtpmeffer non Dorn nadp pinten beträgt nur brei ©peile unb fteben 2Kinim3; er ift baper beinape ein ©djledjte ber Scanner unb grauen. 137 Giertet länger in einer Stiftung als in ber anberen. ®iefe« iji ber erfte ißunlt, mit roeldjem bie 9latur unb Sunjt ber 2Jiobe roibeilpridjt. 25ie 2Jiobe ffifl. 48. berlangt eine runbe £ailte anftatt ooal, unb fte erreicht itjveit Bruedt burd) 3ufammenbrüc!en ber unteren Rippen. Siefe« wirb manchmal jo weit getrie* ben, bajj bie (Sinbrüde ber Rippen auf bei üeber ficfjtbar ftnb. ßtne tioUJommene tt»etbliä)e tJigur, wie fle toon fjrau OTemfielb betrieben ifi Sie Urjadhen ber Serben* unb ©lutftörungen. „Stbcr eS genügt nid)t, bap bie Sattle ein nötiges ffiertjättnifj mtt bet habe, fte ntup aud) mit ber üßreite ber ©djultern im 33erl)ältnip jein. Sie SBenuS ift gerabe gwei Köpfe, brei Steile, unb acht «DiinimS in ber ©chulterbreite — genau einen falben Kopf mehr als ber Surdptneffer ber Saille bon ©eite gu ©eite. SBenn baper mehr ober weniger alb ein falber ilopf berhältnipmägiger Unterzieh gwifcpen ber @d)ulterbreite unb ber Saille ijt, jo ift bie gigur in unrichtigem Serhättniffe. @8 mup beamtet werben, bap manche ißerjonen jcf)lanl unb grop finb, anbere lurg unb breit; aber in allen gälten mup bie ©dpulterbreite mit ber ber Saille berhältnip* ntäpig jein. „Sa wir bie beiben Surdjmeffer ber Saitte lernten, jo ftnb wir im ©tanbe, ben Umfang gu berechnen, welcher brei köpfen unb oier «OtinimS gteidhlommt, ober etwa« mehr als gwei günftel ber gangen Jpiilje. 2Öir wollen bieje Se* redjnung als richtig annehmen. Sa nun bie wirtliche £>öt)e ber IBenuS SJcebeciS hier gup, elf 3°tl unb gtoei Linien beträgt, unb ihre berpältnip* mäßige §öpc fteben unb brei biertel Kopflängen, jo ift ber berhältnipmäpige Umfang ihrer Saille brei Kopflängen uitb oier «UtinimS ober oierunbjwan* gig 3oü — acht 2JiinimS mehr als gwei günftel. (SS mag beptjalb ange* nomtnen werben, bap eine gut proportionirte Saille wcnigftenS gwei giinftel ber §öpe ber gigur betrage; was Heiner ift, ift nicht berhältnipmäpig. jJlach bicjem «Dtapftabe mup bie Saille einer «ßerjon, welche fünf gup brei 3°ll hilf nicht weniger als funfunbgwangig unb ein biertet 3oll jein, bou fünf gup fünf 3°ll, jedhSunbgfcangig 3oü; bon fünf gup fteben 3oll fedjSunbgwangig unb brei biertet 3olt; bon fünf gup adjt 3oll, ftebenunb- gwangtg unb ein biertet 3ott. „2Öir hörten eine junge Same mit ihrer Sorjetmadherin jtreiten, weil fte ihr einen ©dfjnürleib bon neungehn 3ott gemadht, wo fte wügte, bap ihre Saille nur adhtgepn 3olt toar! Sichtgehn 3oll! «flad) bem «Kape ber gwei fünftel gigur, welche, wie wir gejehen, noch nnter bem «Dtap ift, jollte bie Jpöhe ber jungen Same, beren Saille nicht adjtgeljn 3oll überftieg, brei gup unb neun {ein! — bie £>öpe eines KinbeS mit ben Skrpältniffen einer grau. „®enug ift gejagt worben," enbigt grau «Dlerrifielb, „um bie Sefer gu übergeugen, bap eine jefjr Heine Saiüe eherein geljler als eine ©dhönfjeit ift, unb nichts fann wirftidh jdjön jein, was unberhältnipmäpig ijt. «Bären wir nur auch noch int ©tanbe, fte gu übergeugen, bap eine Heine Saiüe nicht ohne ftchere «Aufopferung ihrer ©efunbheit befielen fann !« «Baren boep bie weiblichen Sljeile ber cibiüftrten ©ejettfdhaft aus joldheu grau «öterrifielb’S gejehaffen, unb mein «Bort bafür, bie «ßiänner würben ein Seben führen, unb jöhönere grauen unb gefunbere Kinber haben. Schlechte ©emohnheiten ber2Ränner unbgranen. 139 3cfj habe nie bas Sergnügen gehabt, grau SJterrifielb ju fehen, unb meifj nicht, ob fte hübfd) ober häßlich ift, aber foHte fte burd) irgenb eine 9Jlögtid)* feit lejUereS fein, fo fönnen ihre Äinber nid)t anberS als fd)ön unb gefunb fein, als Hofjn ber ÜJiutter für beren ©ehorfamfeit gegen bie 9faturgefe^e. follte ich öon *>en fchäblichen ©emohnheiten berheiratheter Heute fpred)en, ich merbe aber im britten Theile biefeS SudjcS hoch ausführlicher biefen ©egenftanb behanbeln. @ie fönnten mohl folgerichtig hier eingereiht merben, benn eS ftnb gemöhnlid)e Urfad)en öon fftcröen- unb Slutftörungen. 2lber alles auf ben ©heftanb Sejiiglidje, feine 2luSfd)meifungen, u. f. m., merben in jenem ©heile befprod)en merben. ©ine ©ewof)nt)eit greift mit fdjneller Zunahme in ben bereinigten ©taa* ten um ftdj, unb baS ift bas fDiebijin nehmen. ©aS £anb ift mit patent* mebicinen überfdjmemmt, unb febcr ©orflaben hat gädjer, welche bem 2luf* fteUen biefer Saftarbapotheferroaaren gemibmet fmb. SGBenn fte in ben gädjer blieben, mürbe mciter fein ©djaben angeridjtet merben; aber ungliid* lidjerroeife befielt ein guter ftflartt für biefelben, mie ftd) betulich hevauSfteUt burd) baS fd)nelle ©rmerben üoct 9ieid)thüntern ihrer gabrifanten. ®ie ©nt* flehungSmeife einer jeber biefer SJlcbijinen ift ungefähr mie folgt: -jperr Un* glüdSmann hat eine grau ober anbere Sermanbte, meldje an @djminbfud)t leibet; er t>erfud)t 3ebe8 unb 2lüe8 ohne ©rfolg; enblid) greift er ju ©tmaS, bafc feinem eigenen ©ehim entfpringt unb munberbar ju fagen, bie Äranfe mirb mirflich öollftänbig gefunb. ©er erftaunte ©ntbeder benft nun jogieich, baß er eine unfehlbare Siebijin für ©chminbiudjt erfunben, unb bie glafchenfabrifanten unb bie ©rüder erhalten große Aufträge — bie erfteren ben Auftrag, Ouartflafdjen mit finnbadenbrechenben, ttnau3jpred)Uchen tarnen auf einer ober allen ©eiten eingeblajen, bie 2lnberen, ©tiquetten unb ißlafate ju beforgen. 6r mirb fogleid) öon leichtgläubigen ftranfen als ein großer 2Bohltt)äter angefehen unb öon ben alten ©oftoren unb ben klügeren als ein großer @cf)minbler. Tiber er ift feines öon Seiben, nur ein irrenber äftetifd). ©r öcrfteht nicht baS ©efe£ ber Temperamente. Siele 3ler,te öerftehen eS nid)t. 3dj fönnte hut$ufügen, bte 2Rehrt)eit ber mebicinifchen gafultät öerftept eS nicht. allgemein getagt mirb, baß beS einen Sftebijin beS anbern ©ift ift, mirb bod) öon nieten Leuten btefeS nid)t anerfamtt. ©8 follte begriffen merben, baß jebe ©erfdjiebentjeit beS Temperamentes fo »tele Serfd)iebenheiten ber menfd)ltchen SBefen bebeutet, ebenfo roie bie öerfcf)iebenen fRinben unb S3tät* ter ber Säume öerfdjiebene Slrten öon Säumen beseitigen. 2lu3 biefem ©runbe fotlte ein Stebijiner ober ©ntbcder öon jßatentmebisinen nicf)t einem brünetten, fDtanne biefelbe SDRebccin geben, meldje er einem blonben Spanne mit ßrfolg gegeben, fogar wenn bie Äranffyeit biefelbe ift. 140 Sie Urfacpen ber Sterben» unb ©lutfiörungen. ©8 tft augenftpeinlicp, baff ißatentmebiginen mit ber 28apl: „pilf obe» ftirb" gleich ftnb. ©ie ftnb unbebingt gefäprlicp unb bie SJtaffe Unheil, welche fte anriepten, unberedjenbar. @o mancher Sranfe wirb poffnungfilo« unheilbar burd) Verjucpe, weltpe er mit biefen ©epeimmitteln anfießt. 3tp würbe päufig um Siatp gefragt bon Giranten, weltpe bierjig ober fünfzig glaftpett berjtpiebener Unioerfalmebiginen oerfcpludt patten. Söenn jotepe gäßc überhaupt gu turiren finb, fo muff erft biel ungeftpepen gemaept wer» ben, epe an eine Sur gebaept werben fann. SBürben bie SJtenftpen palb fo biet Verftanb gebrautpen im ©innepnten biejer ißatentmebiginen, al« fte in weniger wichtigen Singen geigen, fo würbe bte Hälfte ber Sraft gu ftpaben benfelben genommen fein, ©ie berftepen retpt gut, warum ber Stoä be« Vrebiger« 2t. niept bem Stücten be« Sapitain« V. pafft. — Söarum ba« pübftpe bunfte Äleib ber blauäugigen Sftarie nid)t ber jtpmargäugigen ©ujanne gut ftept, unb warum eilt ©efang in lurgem Ver«maaß niept bei einem langen Ver«maaß ftep gut anpört, aber e« ftpeint ipnen niept möglicp, baß bie Siegel be« 2lnpaffenö autp in ber SJiebicin perrfept. SJlöge e8 baper berftanben wer» ben, baß Untcrfcpieb in ber gorm, ©röße unb ©efteptöfarbe, Verjepiebenpeit im Semperantcnt angeigt, unb ba8 Verftpiebenpeit im Semperament, Verftpiebenpeit in fonfiitutioneßen ©igentpümlitpfeiten angeigt, <£>ierburtp fommen wir gu bem unwiberleglidjen ©tpluß, baß, wa« einem Sßtanne mit nerböfem Semperamente wopltpuenb fein mag, einem entgegengefepten Semperamente fd)äblicp fein mag u. f. w. Ser berftänbige Sanbmann tennt bie ©efepaffeupeit feines ©runb unb ©oben« unb giebt bemfclben, wa8 ipnen gutommt. 2luf ©oben, Weltper Mangel an 2tltalien geigt, ftreut er Salf» afepe; auf ben, ber Sftangel an SImmonia geigt, ben 2lbfaß bc« ©taße« u. f. W. ©itte SJtcprpeit ber fäpigen ätergte begreift niept eine Verftpiebenpeit in Semperamenten, uttb foldje paben nidjt feiten ben Stuf eine« „Softor ©ifen» bart" unb biefe« ftnb fte auep augenfdjeinlicp. 3nt ©eben bon Sfiebigin miiffen aber nid)t aßein ba« Semperament, fonbern auep bie Vermittelungen ber Sranfpeiten beobaeptet «erben. Sie Drgel pat bielc Büge, miefte bon ben SPtuftlern genannt werben, unb ba« 2lu«giepen eine« berjelben ober ba« £inunterbriicfen eine« Slnberen, umftimmt ober ber» änbert ben gangen Son be« Bnftrumente«. 3nbem bie ©teflitngen ber berjepie» benen 3üge beränbert werben, fönnen aße ntöglidjen Variationen in ben Sönen perborgebratpt werben. Sa« mettfcplicpc ©pfiern ifi aber auep boß bon foltpcn Keinen Bügen. (Sin jebe« Drgan be« Sörper« pat jeine Büge, unb aße biefe muffen bon bem berftänbigen 21rgte beriiclfidjtigt werben, epe er SJtebiginen berorbnet, unb bie 9)tebiginen miiffen fo preparirt werben, baß fte ben Komputationen fidj anpaffen. ©efepiept biefeö nidjt, fo mag, map» renb ein ©ipaben turirt wirb, ein Stnberer berjcplimntert werben, gur ©in» ©djledjte ©ett> o l)«l)e itett berSKänner uttb5rauen* 141 büße be« einen ober alter übrigen Organe. @8 ift be«ljalb, um bottjtänbig über jeben galt, meldjer mir brieflich mitgettjeilt mirb, urtljeilen gu lönnen, nötf)ig, baß bie „gragen an tränte," an einer anberen ©teile bieje« S3ud)e8 gegeben, jo unbefdjeiben nacßforjdjenb ftnb. 2Iu« S3orftebenbem mirb erfetjen merben, baß, müßrenb Siejenigen, meldje fßatent*SDiebiginen laufen unb entnehmen, l)äufig merben, bie gabrilanten in bielen gatten burefjau« leine ©djroinbler finb. SSiele ehrliche ttftänner unb grauen glauben, baß fie eine große ttJlaffe ©ute« tßun, biefef Uniberfal*§eilmittel ber-2öelt gu berfaufen. 3% Srrtfjum liegt im topfe,1, nidjt im $ergen. fJ3atent»2Jiebigin»öffer unb Srinler füllten bafjer borftchtig fein, ma« fte fyinunterfdjlucfen, unb nidjt« in ©eftalt bon SJlebigin nehmen, außer menn e« nötljig ift. ©« mirb gejagt, baß auf einem Seidjenfteine eine« englijdjen SBegräbnißplafce« bie 3njd)rift gu lejen ift: — ,,3d) mar gefunb, moltte nodj gefünber fein, nafjm SDtebigin unb Jjier bin id) !" (£« giebt Saufenbe bon Seid)enfteinen in Slmerifa, raeldje mit bieje 3njd)rift haben lönnten. Slrfenifeffen ift eine ©etoobnbeit bieler Samen, unt iljren Seint gu ber» jdj intern unb bie 3e^en Sllter« gu berbergen. ©o lange unfere Samen ftd) fefjämen, alt gu fein, unb burebau« breißig bleiben moüen, menn fte bie ©cfyattenfeite ber günfgig erreicht Ijaben, merben joldje bergtbeifelte Sttlittcl bon SBielen gebraust merben. Sttud) junge SDtäbcben, meiere bc.3 Heben felbft aufopfern moüen, um fdjön auSgujeljen, unb namentlich jotebe, meldje „febntaebtenbe Schönheit" lieben, merben fortfaljren, Slrjeni! gu effen, ober anbere ftarfe ÜJiebifamente, menn ber Seint berfeinert merben !ann. ©o lange, bi« gefunber ftttenjchenberftanb unb bie@efejje ber ©ejuitbljeit unb be« Heben« in ber gamilie unb ber ©djule gelehrt merben, ift e« beinah un» nüjj für ben Sürgt, gu „Mcßgen", mie bie ©timme ber Tarnung oft genannt mirb. jftadjt tn Sag gu bermanbetn ift ein fd)äblicf»e« unb allgemeine« Uebel, namentlich im mobenten Seben. ©eobadjtung unb örfatjrung haben beinahe jebem ©rmadjfcnen gelehrt, bajj bieje ©emohnbeit gerftörenb auf ba« Äerben» jtjftem mirtt, aber biefe Sehren berfeljlen meiften«, irgenb gemanb gu belfern, megen an pljilofop{)ifd)eu Belegen. Vergeben« |'ud)c id) narij Her* Künftigen ©ritnben in ben ©Triften ber 2)tebiginer unb manu.: ber SKcnjd) mäljrenb ber 9?ad)t rut)en unb am Sage mit ber Sonne aufftefjen fott. Sie goigen ber SBerlefjung biefer einfachen ©efuubl)eit«regcl merbeu Ijäufig üon biefen ttftcinnern aufgegäljlt, aber mit einer rninber Iräftigen S3ercbjamteit in ißren Arbeiten, al« in ben eigenen @e*. ftd)t«jügen, meld)e beutlicb genug geigen, bajj ber Seßrer nid)t immer übt, rca« er lehrt. 142 ©o bontmirenb iß bie fociale SDtaf t in ben Greifen ber beßen ©efettff aft, baß ße ben gegenfeitigen Vergnügungen bie Staf truße gerne opfern, unb biete Vertuen ßnb bereit, bie ff äblif en pßpßff en folgen bon unzeitgemäßen Siußeßunben jeber anberen Urfaf e zuzuff reiben, nur nkß t biefer einzig maß* ren. SJießr Süßt in biefem fünfte ift baßer feßr nötßig, — etma«, ma« an bie Vernunft ber Sftenff en appelliren tann, unb bie Sßatfafe crtläreu, baß eine ©tunbe ber Staf t zur Stuße beffer iß, at« brei ©tunben, uatßbem bie ©onne aufgegangen iß. Von ben Staf forjf mtgen, metf e if gemaeßt ßabe, bin if zu bem ©(ßtuffe getommen, baß bei Sage bie magnetijf en unb etettriff en ©trömungen ber ©onne borßerrjtßen, unb inbem ße jenfreeßt ober jtßräg ßerabßrömen, rnirb ber aufref te Jtörper in ©leießmäßigfeit mit ben ©trömungen ber ©lemente gebracht; mäßrenb Staft« bie magnetijeßen unb etettrifeßen ©trömungen ber ©rbe borßerrff en, metdße bon Storb naeß ©üb ßorizontat ßießen, meßßatb ber menff lif e Körper eine tiegenbe ©tet- Iung einneßmen jottte, unb zmar mit bem Raupte naf Storben, um bie freie ßarmoniff e ©irfutation ber nerben-etettriff en Äräfte zu begünßigen. Saß tiefe £t)potßefe bon metiße biel ©rfaßrungen in etettrifeßen £eil» metßoben gefammett ßaben, günftig aufgenommen mirb, bin ieß überzeugt; beun Sitte, metiße bie orbentließe Vermenbung ber ©tettricität berßeßen, mißen, baß mit menigen StuSnaßmen bie etettrifeßen ©trömungen bon bent pofttiben zu bem negatiben Sßeile ber SJtaff ine in bie Stiftungen gebraeßt merben müßen, mie ße bie Sterben bertßeilen. Sa biefe« fo iß, füllten nif t bie etettrifeßen ©trömungen ber ©onne am Sage unb biejenigen ber ©rbe Staft« bon Storb zu ©üb mit ber Sage be« Körpers in ©intlang gebraeßt merben ? SBenn bie gatbanifeße Vatterie angemenbet mirb, unb bie eteltri* ff en ©tröme gegen bie Sterbenbertßeitung gebraf t merben, ober bon ißren ©nbpuntten zu ißrer Duette, be8 ©eßirneS, — entßeßt nerböfe 3rritirung, unb ber Vatient mirb nerböjer. ©benfo ff eint e8 mir, muß c8 mit einer Stif tbeaf tung ber ©onneit« unb ©rbauSßrömungen fein. 2öir feßen e8 in ber Sßat an ben folgen, metf e bie meiften SDtenff en treßen, bie Staft tn Sag bermanbetn. @8 iß maßr, e8 giebt ©inige, beren ßarte nerböfe Drga* nifation aßen fotf en ©inßüffen zu troßen ffeinen, aber ba8 beßänbige Sropfen be« Söaffer« ßößtt einen ©tein au«, unb biefe 3tu8naßmen begün- ßigen fftießtif bennof biefe Vßttofopßie. Sie Urfaf en ber Sterben- nnb Vtutftörungen. Sie ©onne übt einen mäf tigen raagnetiff en ©inßuß auf bie (grbe au8, alles animaliff e Seben jur Sßatigteit ermedenb, bom fleinjten Snfett bi« jum ebetßen ©eff öpfe ©otteS. Sie Vögel ber Suft, bie Sßiere ber gcl* ber, unb alle menfflifen äBefcn, metf e ben ©efeßen ber Statur geßorf en, füllen ßf mit neuem Scben geftärlt, menn bie golbenen ©tragen ber auf« geßenben ©onne bem Dßen entßrömen. Sie Sßätigfeü be« animalijf en ©cf)lecf)te ©ett>of)ttl)citett ber9ttäitner unbgraueit. 143 ?eben8 ßeigern ßdß, bis ße beit jßteribian erreicht unb fätXt tangfam, bis ße untergeßt. SSenn bie ©onne berfcßminbet, nehmen bie tatteren (Srbßrömmt* gen ißren Anfang; animatifcheS 2eben mirb untßätiger; ber mübe Äörper fudjt Sftuße; unb bie größte 9iuße mirb burcß eine©teEung gemonnen, metdße ben (Srbftrömungen gteicßtommt. ©chnetleö (Sffen, eine allgemeine ©emobnheit in 9torb*2lmcrifa, ift fchäblich für bie Serben- unb 93Iutjhßeme, unb berurfacht jene ©pniptome, metdße in Unberbaulichfeit enbigen. aß unb (Site. ßticßt genug, baß er fchnelt betet, fcßnetl geht, fdßnett arbeitet, fd>nett reift, ißt er auch gemößuticß fchnett, menn auch unberaußt. ©eine Satten unb Äaumerfgeuge hatten mit ben üofomotibräbern gleiche unb feine Strme unb (Sllbogen mit ber fchnetten Semegung ber Äotben biefer 2Kajchine. 3d) mürbe einft recht amü* firt mit ber SarfteEung eines StatienerS, metcher uns geigte, mie ber 9)anfee ißt. Äurg bor bem ©ignate gum (Sffen auf einem Sampffcßiffe ergäßlte er feßr mifcig bou ben (Sigcnthümtidjfeiten ber Stmerifaner, unb ats 2)fittag an» gegeigt mürbe, berfprach er uns eine SarfteUung gu geben, um gu geigen, mie ein 9)an!ee eine gute ßftaßtgeit hätt! SDtit richtigem ?)anfee»Ungeftüm rannte er gu feinem ißtaf3e am SSifdje; 2Jteffer nnb©abet flogen nad) jeher ßiicßtung; ein 2trm nach redßts nach einem unb ber anbere 2trm nach KntS nad) einem anberen ©egenftanbe; mähreub bie ©abet eine fdßnette jfteife gum SDlunbe antrat, ging baS SDleffer, metcheS eben feine üaft enttaben, nerböS nad? einem anberen Sißen gum Setter guriicf. (Sin paar fotchcr trampfßaften Semegungen unb tommanbirenbe 9tufe gum Lettner, beenbigten biefeS ÜJtaßt, unb mit einer Sreßung beS ©tuhteS manbte er ßcß beinahe atßemtoS bont Sifdße. Siefe Sarßettung mar fogar nicht übertrieben. 3cß habe fetbft gerabe fotche Sorftellungen ßunbertmat an öffentlichen Safein gefeßen. £u $aufe, an feinem eigenen Sifdße, ift ber Wnterifaner nicht tangfamer in feinem Sßeneßmen. Ser 2ftunb mirb mit ©peifen bottgepfropft unb nach* einanber mit Sßee, Kaffee ober anberen glüfßgfeiten binuntergefpiUt. @3 ift tßflicßt beS tßßhßologen, auf bie folgen biefer ©emoßnßeiten aufnterffam ju machen; wenn ber Sefer bennoch barin beßarrt, fo bat er eS ßdj felber gu* gufcßreiben, menn er mit ben fchroerften 2Jiagenteiben gu tämpfen hat. (Sine burchgeßenbe Surcßmeicßung ber ©peifen mit ©peicßet iß nötßig, \eine gute SSerbauung gu beförbern. ©peilet ifi ein 2tt!ati unb, eleftrifdj Betrautet, negatib, mäßrenb ber 3T?agenfaft eine ©äure unb pofttib iß. Söenn baber eine ©peife in ben 9J?agen getaugt, metdße nur ßatb gcfaut unb anftatt mit ©peidjel mit einer anberen glüfßgteit ßinuntergefpütt mürbe, fo bört bie SBerbauung eine 3eit lang auf, meit bie negatibe gliifßgfeit fet)tt, um bie Sßätigfeit ber poßtiben gtüfßgfeü ßerborgurufen; bie ©egenmart 144 anberer glüfftgfeitcnhat bie SBirfmtg, biefe pojttiOen ©äfte gu gertßetlen unb beren Sraft gu ftören. £>iergu !ommt noch, baß ber Silagen bie Slrbeit ber Bäßne unb Sinnbaden mit nerrid)ten joü. ©ießer muß baburch bie Slerüen* eleftrifcße £bätigfeit beS SlagenS gehinbert unb gerftört werben. Sinn fomint nod) ßingn, baß ©peijen im Silagen, wenn fte nicht gleich öon bem SHagenfaft Verarbeitet werben, einer gerfeßung unterworfen ftnb, welche in übergeht, woburd) baS S3Iut mit Verfcf)Iecf)tert wirb. Söenn 3e» manb langfam ißt, gehörig bie ©peifen laut unb alte ©etränfe nermeibet, jo giebt bie Slatur brei ober oier Sotß ©peilet, mit welchem bie ©peijen an« ®te Urfacßen ber Slerben* nnb SBIu tft öritngen. gig, 49. ®ie Speidel.jDriifctt. 1. iparotbbrüfe. 2. beren Kanäle. 3. €ubmajinar«.$rüfe. 4. beren Kanäle. 5. ©ubltngualbruje. gcfcudjtct werben, cf)e ftc in bcn Silagen gelangen. Slientanb fiat ©etränfe bei £ifd)e nötf)ig. 2>iefe ©ewof)nf)eit ift bie gofge jrfjneüen ©ffenö. 2>ie ©peidjefbrüfen fönnen ©peidjef niept fdjneff genug erzeugen für ben jcpndlen ©ffer, weSpafb er ftd) auf fixnftlicfje ©etränfe berläpt, treldje baS S3i6d)en ©peicf)ef wie ben SHagenfaft berbünnen. glüfftgfeiten füllten nie ef)er ge* noffen werben als nadj bem ©ffen, unb bann and) nicht in ber fDtaffe, wie e3 gewöfptfid) gefd)ief)t. fangfant unb berfaffe 3)id) nur auf bie gfüjfig* leiten, wefdje bie Slatur giebt, unt bie ©peijen anjufeudjten. Slod) eine anbere @ewof)nf)eit — nid)t affein unter ben fcfjnetfeffenben ©tßletßte ©ewoßnßeiten ber ©tänner unb grauen. 145 fttnterifanern eigentßümlidj — ift biejenige, ben Silagen an bcn berfcßiebenen ffefitagen mit einer großen 9Jiaffe ©peifett 31t überlaben, wenn ba« ©ßftem eS gar mdjt nötßig t>at. ©in großer ©ntpfang foü einem einem Vräftbenten, einem ©iptomaten, einem ©ouberneur, einem ©enerat, einem Äammermitgliebe ober einem unferer ftct« überfütterten ©tabtrcitße gegeben werben. ©in „gefteffen" wirb beranftaltet, oßne iRücfftcßt auf Soften, unb ttngefäßr um jrnölf Ubr in ber fftadjt werben alle Jfrten SSilD, ©djilbfröten* fuppen, fftebßüßner, 9iinberbraten, Srebsfalat unb taufenb anbere ©acßen mit fran$öftfd)en fftanten audgefcßntücft, aufgetifcßt unb mit ©ßantpagner ßinuntergefpült u. f. w., u. f. w., bon einer ffltenge Herren mit rotten ©e* ftdjtern, beren Vlutfpftem fcßon mit rotßen Sltomen unb mit entjünbbaren 3Tfaffen überfüllt ift, wetdje fie bei früheren gleichen ©elegenßeiten in fuß aufgenommen ßatten. Unb biefe großen SSJfaßljeiten werben ju §aufe in bie @djlaf3intmer gebracht, wo fte mit 9Upbrücfen unb ißßantaften ben ©eßturn* mer fiören, wenn bie empfinblidjen Serben be« ©eßirn« bon bem Stute entflammt werben. ©S ift erftaunttd), baß biefe ©djwelgerei — btefe Verwanblung be$ fKunbe« in einen — biefe mitternädjtlidje Verunreinigung betßörter Sippen nidjt bie üKenjdjen ebenfo mit ©djam er* füllt, wte fie fteß fcßänten, bie ©efdjledjtSorgane ju geigen, weldje fte ftd) brtrrf) Onanie nnb ©efd)ledjt«franfßeiten gefdjiuädjt ßaben. 3cß ßabe bon einem Volle gelefen, weldje« ftef) fdjämt, öffentlich 3U jpeifen; ein 3eber fudjt bie ©infamfeit wäfjrenb einer aftafjt^cit; unb e« fann woljl fein, baß biefe ©cßamßaftigfeit bureb ©djwelgerei ber Vorfaßren ßerborgebraeßt wor* ben ift. 3ln Vnß* unb Vet* tagen, Söeißnadjten unb bielen anberen geflen lommen ga» milien jufammen, um ißren Söfagen ju miß* braunen. Veinaße ein 3feber ißt ju biel an jolcßen ©agen unb tßut eöwiffentlicß,unb fDtancße effen unb trinfen ©atßen bet foldjen ©elegenßeiten, welcße fte für fo jeßab» ließ ßatten, baß fte bie* jelbeu ju jeher anberen Beit nicht anrüßren würben. VJarum müffen wir iyia- PO. $ieje flnb einer gfcftmatjläeit toürbig. 146 Sie Urfacßen ber Werben > unb ©Intßörungen. on biefen Sagen rneljr cffen als an anberen? Somrnt gnfammen, wenn gljr eS liebt — genießt ein gutes Mittag — genießt ©peifen, bie 3f)r nid)t jeben Sag taufen tönnt — laßt ben Sifd) budjftäblid) unter ber Saft ber guten «Sachen ftd) Biegen — aber warum bie Saft fo gängtid) auf (Sud) jelbft wätgenV Saßt ben Sifd) bie Saft tragen, aber belabet ©ud) jetbjt nidjt mit meljr, als 3fi)r bequem »ertragen tönnt. fßiirbe eS bei öffentlichen geften nicht weit beffer fein, ben Sijd) mit leich- ten »erbaulidfen ©peifen gu beferen? 2öie fd)ön mürben fte bei jolcfyen @e» legenlfeiten ftd) auSnef)tnen, mit grünem Saub umgeben, eingeraßmt üon lüuftltdjen Sieben unb betajtet mit w ir fließen Srauben, mit Äörben bon Slepfeln f)ier unb Sorben bon Sipfelftnen bort, gemifdjt mit 33lumen, meldje bas Bimnter mit SBoßlgerud) erfüEen; aufgepufct mit ©acßen unb einem ©ejcßntacf, mie man fie bei Sßlunten* unb grücßte*2IuSfteEungen finbet. 2öie glaubt Bßr wof)t, mürbe bie Sttmofpßüre eines jolcßen BtntmerS einem woßl* genährten fötanne besagen im ©egenfalj gu einem Bintmer, angefüEt mit bcm ©erudje bon Brotebein unb bem Siroma angebrannter animalifdjer gette? Unb wenn Seutc nicht hungrig ftnb, fonbern einfad) effen, um gefeliig gu fern, — warum nid)t Söeintrauben, Stepfel unb aubere gejunbe grämte ge« nießen, welche leicht gu »erbauen ftnb, anftatt ben SJtagen um EJtitternadjt mit ©Reifen »oEguftopfen, meldje nur für geitgemäße ©tunben einem Spanne dienlich ftnb, welcher bcm Pfluge folgt ober über ben SlmboS fleh büdt? Sie ßerrfeßenbe ©emoßnßeit ber geftmaßle bejcßäbigt nicht nur ben üJfagen, ber* urfaeßt Sranfßeiten unb türgt baS Sebett, jonbern fte macht meiie Scanner narrijeß. Siefe Nation hatte einen welcßer alle ©ßrenämtet füllte: bon bem Sürgermeifter einer lleinen ©tabt bis gu bem ßödßften Stinte, welcßeS bas 3>olf ißrn geben fomtte; aber geftmaßle uub ©clage ließen biejen großen SJtann ebenfo plappern, wie ben 2Jlann, welker ein be* ftänbiger SBejucßer eines SlufternfeEerS ift. ©in berühmter ffllann bebarf fteßerlid) eines eigentßümlid) gearteten ©eßirnS, eines enormen SDiagenS unb einer »orfteßtigen Bunge, um bargebotene ©ßren anneßmen unb aus* galten gu fönnen. SBcire es nid)t beffer —unertneßlicß beffer — nie jdjmere ©peifen tn größe* rem 3Jtaße gu genießen als nötßig ift, Seben unb ©efunbßeit gu erhalten, unb bei atten fefttid)en unb öffentlichen ©elegenßeiten, wenn ein „geft beS Skr* ftanbeS unb ein ©rguß ber ©eete" ftattfinben foE, ben Sifcß mit grüdjten anftatt gelochten Spieren gu bebeden? Sie gorberungen beS gejeEigen Greifes ftnb gänglicß berfdjieben bon benen beS fpungerS. „©emoßnßeit ift eine gmeite 9latur," jagt baS ©prid)mort. 2Sie nötßig ift eS baßer, baß wir foteße ©emoßnßeiten uns aneignen, welche bagu beitra- gen, förperlicße ©efunbßeit unb geiftige Sßätigfeit gu entwidteln, anftatt för* perlicfjen SSerfaH unb geiftige Schwachheit. Sine ©ewofjnheit wirb nicht in einem dage unb feiten in einem Safjre erjeugt. Sie umftridt eine $erfon nach unb nach, unb finb ihre 5°*9eIt ber ©efunbhcit unb einem lan« gen Seben, fo ftnb bie 35erwanblungen im menjdjlidjen ©hfterne fo unmerf* lief), baß faft feiten bie Urfadjen einer Äranfljeit bemerfbar werben, welche burd) ©ewohnheit entfielt. ©efchlechtliche ©erljungerung. 147 SSerfudje haben gegeigt, baß ein füfann ohne Schmergen bie eine« dacfofen« au«hatten fann, wenn er in einen foldjen Ofen geftedt wirb, wenn berfelbe falt ijt unb er langfam bi« gum £öhepuntte be« SSaden« erhibt wirb. Aber glaubt irgenb 3emanb, baß ein 2Jiann, in folcher dem* peratur beftänbig gehalten, eben fo lange leben fann, al« wäre er mit einer mäßigen Atntofpßäre umgeben ? dr. Äane unb feine bra»en ©enoffen ber 9forbpol*E?:pebition waren fo an bie $älte gewöhnt, baß fte ftd) in einen angenehmen Schweiß laufen tonnten, wenn ber dhermometergweiunb»iergig ©rab unter 9hlII, ober öierunbftebengig ©rab Fahrenheit unter bem ©efrier* punfte geigte. Aber ihre füljnen SBagniffe brachten fchlintme F°f9cu in ihrem förperlichen Spfteme bertwr unb ber tapfere tnit »ielen feiner heroifchen Äameraben haben feitbem biefe SSagniffe mit ihrem Seben begahlt. hieraus jehen wir bie 9tadjgiebigfeit be« Sötper« an faft Sille«, wa« wir ihm aufbürben, unb wir fefjen auch, wie folgenfdjwer für bie Gebens* bauer alle Abweichungen öon unferer er fien 9Iatur ftnb. Söir föunen unfere natürlichen ©ewohnheiten im Effen, drinfen, Schlafen u. f. w. eben fo leicht »eränbern, al« wir bie öerfdjiebenen demperaturen ertragen lernen, aber wenn auch feine augenblicfliche Unbequemlid)feit ftch einftellt, jo »er* langt unfere erfie 9fatur hoch fchließlich Abrechnung, unb bie gmeite ange* wöhnte 9fatur wirb banferot, unb wälgt alle S3erlufte auf bie Erjlere. diejenigen, welche bie Seelen ber SJlenfdjen retten woben, empfehlen Sillen, jeben dag gu mtterfudjen, ob fte ein moralifdjeö ©efe§ »erlebt haben. 3dj empfehle aud) einen täglichen fftücfblicf, nm gu jeljen, ob irgenb ein phhftfchc« ©efep »erlebt ober nicht beachtet worben; benn wie fann ber un* fterblicfje ©eift Feinheit behalten in einer »erunreinigten 2öof)nung ? SS ifl ebenfo bie ber üJlutter, über bie förperlichen wie über bie geiftigen Fähigleiten ihrer Äinber gu wachen unb fte auf eine SBeife gu ergiefjen, welche eine gefunbe förperliche unb geiftige Entwicfelung begünftigen. SFerjimtgerunfj. Einige meinet üefer, welche wenig ober gar feine Aufmerffamfeit bem ©c* genflanbe be« animalijchen 9Jtagneti«mu«, perfönlidjen 2Jiagneti«mu«, ittbi* bibuefler Eleftrigität u. f. w., wie fte genannt werben, gemibmet haben, Werben burd) obige Ueberfchrift überrafdjt werben. 3n bem Sapitcl werbe« 148 einige ber Urfachen ber Sterben» unb Blutbermitfelungen angegeben mer* ben. Stamentlicb merben fräftiggebaute SDtäitner, ftd) nie einen ©enuß ober ein Verlangen »erjagen, unb falte, unjhmpatijd)e grauen, meld)e in ben ©i«mec* ren be« Storbpol« leben fönnten, iJjre Staje rümpfen über bieje neue S3ebeutung franfhafter Sentimentalität. ©« giebt aber jmei Älaffen bei» berlei ©ejd)led)t8, meldje inftint'tmägig bie Uebcr* bieje« Sapitel« berfleßen merben. ©ine mirb au« finaben unb SDtäbdjen, grauen unb ÜJtännern gebilbet, melche jarte, theilnehmenbe Staturen beftfcen, leitet empfänglich für atmo* fphärijche SSechjel, ober für gejelljdjaftlidje unb häusliche 3crttJürfniffc, unb beren £cben«lauf ein fotdjer mar, um fte mehr ober meniger bon bem entgcgengejefcten ©ejd)Ied)te ju trennen. ®ie Slnbere mirb au« marmblütigen, lebhaften unb gefüßlbolten Leuten beiberlei ©ejd)led)t§ gebilbet, meldje burd) berjdjic* bene Umftänbe in ©efchled)t«einjamleit leben mußten. S3eibe biejev Älaffen merben mid) bcrftef)en unb Simen baju jagen, memt id) gejdjlechtlidje Ber* hungerung unter bie ber (Störungen ber Sterben» unb Blutjp* flente fteHe. ©S giebt in ber ganjen Statur ein männliche« unb ein meiblicße« ©lement, gmifcben melden eine befteht. ©er Beobad)* ter bemerft e« foglcidj, jobalb er ba« Steinreich berläßt, unb bie höheren ©rabe beö ißflanjen» unb ©hierreiche« beobachtet, je höher bie ©rabe, befto ausgeprägter ber Unterjd)ieb. 3m ißflanjenreidje unb in ben niebrigeren klaffen be« fintet Slnjiehung unb magnetijdjer Slustaujd) nur in förperlidjer Berührung für gortpflanjung ftatt. Unter ben höheren SCppen bc« animalijd)en Heben«, ehe mir ba« menjd)tiche SSefen erreichen, finbet namentlich bie geschlechtliche Berührung ftatt mährenb ber gortpflanjungätrieb borherrjcht, jeboch nur in geringem ©rabe in leiben* fdjaftötofer Bereinigung, ©teigen mir aber höher bi« gur menjchlichen ga= milie, fo finben mir ©pemplare bon niebriger geiftiger unb ©emüth«au«bil* bung, nur einen ©rab höher alö bie thierijchen ©ejchöpfe, roetd)e nur bon bem gnftinft geleitet merben. Ueber biejen ftehcnb finben mir Sftänner unb grauen mit bebeutenb ermeiterten geiftigen gähigfciten, aber mit einem Ueberfluffc bon thicrifd)er Drganijation unb Seibenjdjaft, beren gejdjlecßtliche StnjiehungSlraft fie junt gefelligen SlnsiehungSpunfte mad)cn, ber häufig jeboch jur Heibcnjdjaft auSartet, meldje gcjd)lecbtlid)eu Umgang l'ennjeichnet. 3n noch höherem ©rabe ber gamilie, beren ©lieber al« ©benbilber ©otte« ©ie Urfadjen ber Serben* unb Btutfiörungen. tfifl. 51. ®aä einfame wäbdien. geschaffen Würben, finben wir mit größeren moralifdfen geiftigen unb förpertid)en ©igenfchaften au8geftattet, in welchen bie geiftigen unb ©e» mütf)8fähigfeiten über bem animalüd)en Snftinft fteßen, unb unter benen ©efd)lecht8an$iehung namentlich burch magnetifcf)e 2luStaufd)e focialer ifufammenfünfte bewirft wirb, wäfjrenb birefter gefd)led)tlid)er Umgang nur gelegentlich unb jufälltg unb nicht uorher überlegt ftattfinbet. Ober mit anbern bte Behälter be8 gefd)led)tlichen 2JiagnettSmu8 bei biejen Seuten ftnb im @ef)irn am Anfänge ber 9tücfenneröen, jwifchen ben gei* ftigen unb fqmpathifchen öon beiten biejeS Element, ftdj nerbreitenb, au8ftrömt, unb ben@egenftanb ber Slnjiehung einhüllt unb man» diesmal ftd) bi8 jn ben magnetischen entsünblidjen ©lementen erftrerft; nicht in bem fleineren ©ehime, welkes jwifchen ben §üften, in ber lJZähe ber äußerften ©piije ber Oiücfenmarfnerben, ft£t, au8 benen, wenn fo lofaliftrt, ba8 ©lement mächtig ftrörnt, aber feiten fo weit fid) öerbreitet, um ba8 geuer ber höheren Siebe8gefühle ju entflammen. ©8 follte hierbei Derftanben wer» ben, baß ba8 3uiammenftrömcn ber oerjchiebenen ifterüen am unteren 9tüäen* marf ba8 fleine ©ehirn genannt wirb, ober aud) ba8 geringere @ef)irn. ©efcßiechtlicheBerhungernng. 149 Söir finben nur BJenige, welche anjdjeinenb gar feine Smpfänglidjfeit für ben ©influß be8 gejd)led)tlidjett ÜJiagnettSmuS entpfinbeu. BJenn abfolut leine fold)e ©efühle »orgefunben werben, fo ftnb btefelben nid)t ein bi8d)en göttlicher als ihre mehr empfänglicheren 5Dtitmenfd)en, fonbern wenn unter» fudjt, werben fte als erfranfte ©pemptare befnnben, unb nidjt al8 eine befon* bere ©attung mit gefunbem förperlidjen Organismus begabt. äßenn nun ber Sefer bereit ijt, 'Injieljung al8 natürlich ju betrauten, unb eingefiel)t, baß ein 2luStaujch be8 gefdjlechtlidjen 2Jtagneti8* mu8 inftinftmäßig Verlangt wirb, fo wirb ber Sefer ober bie Seferin aud) jn betn togifchen ©chlu§ gelangen,baß eine Bereinigung ber ©efdflechter wofjt» tljuenb wirft, unb baß eine gänjlidje ©rtöbtung be8 ©efcf)lechtStriebeS nad)* theilig fein muß, benn bie fftaturgefefce ftnb gebieterifd). ©8 giebt $wei um bie ©rhaltung beS animalifchen SebcnS möglich $u matten, welche einem 3eben befannt fittb, nämlich: Suft unb ©peife. Offne ©rftere muß ber üDtenjct) in ein paar SJiinuten fterben, oI)ne Sefctere in einer befcßränften Sage. ©8 giebt hier welche ber pbpitjdjen unb geiftigen ©efunbßeit abfolut nötbjig ftnb, unb bocf) feßr feiten anerfannt roerbeu, nämlich: belebenbe eleftrifdje Suft; ©peife, Welche blo8 ein, jwei ober brei (Elemente ber 9iat)rung8ftoffe enthält, fonbern alle wirflid)e Sßärme erjeugenbe unb Blut fdjaffenbe ©igenthüm» Urteilen ber ©rnährung hat; @onnenfd)ein unb gefd)led)tlicher SJtagnetiS» mu8. fJtamentlid) werben bic beiben mehr inftinftmäfjig unb au8 eigenem Antrieb gefugt, al8 mit lleberlegung ober Berftänbniß. (Sin Bau» 150 meifler ftrengt fein Salent auf’s Sleußerfte an, um uns bom Sichte ber ©onne abgufperren, wäprenb ber fonferbatibe Äeffelflicter unferer focialcn 3nftitute barnaep ftrebt, bie ©efdjtecpter fo biel Wie möglicp gu ifoliren, gefcplecptlicpe SlngiepungStraft gu unterbrüden unb bie ©pifteng beS gefd)lecptlicpen fDZag* netiSmuS gu ignoriren. Sie Urfadpen ber Sterben* unb ©lutftörungen. gragett bieüeicpt einige Sefer, warum baS 9Zeröeuft)flem gefcpledjtlicpen SDtagnetiSmuS nötpig pat, um ©cfunbpeit ju begatten? SBenn fo, unb 3pr tief genug eingebrungen feib in bie gepeimnißbolle itunft beS SebenS, um mir ausfiiprltcp fageu }u fönnen, warum baS SZerbenfpftem beS ©onnen* Iidtjteö bebarf, fo will id) ©ucp treffenbe ©rünbe angeben, um biefe grage ju beantworten. 3tp jmeifle niept baran, baß für beibe 2tnftrf)ten plauftble Speorien aufgefteüt werben tönnen, aber eS ift nid)t nötpig, in biejer Slb* panblung mid) mit langatpmigen Speorien abjugeben, um für biejelbenSZecpen* gu geben. @8 ift in biefem Sluffape genug gefagt, um gu bem unwiber* fteplidjcn ©epluß ju fommen, baß bie @efd)tetf>ter nid)t bolltommene ©efunb»' peit burd) Slbfonbermtg erzielen tonnen. 2Bo bie Slbfonberung nur tl)eitmeife aufred)t ermatten wirb, wie bei bett ©Jätern (eine Slrt §errnbuter) ftnb bie golgett gcfcplecptlicper ©ntträftung fieptbar. Sleußerlicp fepen fie Dcrtrodnet aus. Sie ©efunbpeit ber grauen, welcpe bie 33orfcpriften ber Sinn See gewiffenpaft unb ftreng auSfüpren, ift naep ben SBeweifen eine8 Stbtrünnigcn niept fo gut, al8 bie ber grauen außerhalb ber ©emeinbe; SSaßnftmt ift gewöpnlicp bei ipnen; unb bemtod) paben biefe Seute unter gewiffen gormalitäten geftpledjtlicpe .gufammentünfte. 3n Älöftern finben wir bie ausgeprägteren 3eiänbe" unb bie Slntmort mitb häufig fpöttifd) gemalt: „$ah, er lurirt nur grauen !" Söäfjrenb biefeS nid)t böllig maljr ift unb mäljrenb ber männliche 9Äagnetifeur häufig ißerfonen feines eigenen ©efdjlechtS pr ©efunbljeit behülflid) ift, inbem er ihnen bon feinem eigenen thierifdjen SJiagnetiSmuS abgiebt, fo ift es trofcbem Thatjache, ba§ fein £>aupterfolg bei grauen ift. Ter einfache ©runb babon ift natürlich berf baß ber SJtangel an männlichem SDiagnetiSmuS nerböfe Störungen berurfadjt, meld)e mieber Ärantheiten erjeugen, bon benen fte ©rlöfung fucf)en. ©8 ift fogar nicht immer ber gall, baß bie grau einfam bafiet)t. Sie mag baS SBeib eines Jränfltöhen SDianneS fein, ber laum genug 2ftagnetiSmuS beftj3t, um feine eigene SebenSmafchine im ©ang p hatten, unb menn er meldjen abgiebt, ift er bon einem unlebensfähigen ©heiter. ©ie mag baS 2Beib eines ©atten fein, melcher für fie magnctifdh abftoßenb einmirft; ber ÜÜiann unb bie grau mögen in ihrem Temperamente fo gleich fein, baß bie Kräfte, melche fte be* ftfcen, burch jahrelanges 3ujammenleben böllig auSgleichen. 3n allen folchen gällen, menn bie grau p bem 3Jiagnetifeur geht, erhält fte burdj ©ermittelung ber belebenben traft, melcpe auf ben Theil ih Körpers ein* mirft, ber erfranft ift, bon ber £anb beS 2JtagnetijeurS (SrXeitfjterung unb Teilung. Sie erhält, maS ihr Spftem bertangt, unb menigftenS für bett SSugenblicf fühlt fte ftd) beffer. grauen curiren Ejäufig männliche Patienten burd) baS Stuflegen ber $änbe u. f. m. 3d) fah jüngft einen ©rief eines lonferbatiben an einen ebenfo lonferbatiben ©ruber, in meinem er er* wählte, mie biel er gelitten megen nerböjer Schmähe, unb fagt: ,,3d) erhielt eine fehr bemerlbare ©rleichterung burch grau —’S ©inreibungen, melche mir animalifchen 3JiagnetiSmuS mittheilte, unb fühle bie golgen ebenfo mie burch eine ftarfe eleftrifd)e Batterie. Tu", fährt er fort, „magft hierüber lachen; aber id), ber idj fo biel gelitten unb in fo lurjer $eit fo fid)tbare @r* folge berfpüre, !ann nicht baran jmeifeln." Tiefer ©rief mürbe mir mit einem 2lu8brucf beS ©rftaunenS gezeigt, aber für mid) mar ber Inhalt burd)* aus nicht erftaunlich, ba ich fiele fold)e Äuren lannte, in benen männliche ©atienten bon meiblid)en fDlacpetijeuren geheilt morben unb ba mir bie lofophie ber ganjen Sache befannt mar. ©efcfjlechtsberhungerung unb beren folgen ftnb nidjt fo häufig beim männ» 154 © i e U r f a d) e n ber fernen - unb ©lutfiörungen. liefen als beim weiblichen ©ejdjled)te. SDZänner ftnb „pribilegirt". SBarum, !ann ber ©ott ber vJZatur nid)t angeben, aber waljrjdjeiittidj !ann es grau ©run« btj. üDZänner aßein bürfen Slmtäberung geigen, fte aßein machen ben £of; fte bringen fegar häufig junge gebanfenloje äftäbdjen in ©lenb, betrinfen ftc£jf fdjwören, tauen ©abal u. j. w., otjne ihrem perjönltd)en ober gamilien*2ln* jeljen üiet gu jehaben. ©ie mögen bie ©äter unehelicher Äinber werben \unter bem ©eifaß ber gemeinen bem fjarmlojen SÖifje ber Äamerabeu bem milben ©orwurf »on gefegten Leuten, wäbrcnb bie Sßütter unefje* Ätnber üon guten ©ejeßjdjaften auSgejdjloffen unb häufig non ber ©p* ber eigenen ÜJZutter gejagt werben, ohne für ftdj jetbft ober baS Opfer ©ebantenlofigteit. ©roh aß’ ihrer unb Gelegenheiten begegneten mir jßZänner, alte wie jüngere, weldje burdj ober ©djüdjternbeit ihres ©haratterS ober wegen SDZangelS ber gejeßjdjaftücben ©etegenpeit wirtlich an gefdjtedjttidjer ©erljungerung litten, beren golgen ihre törperlidje Organijation jd)Wächten. ©S giebt joldje SJZänner, welche glauben, baß ihrerjeits einer jungen ©ame leine 2Jufnterl* famfeit gejdheittt werben famt, ohne bte Slbftdjt gu haben, fte gu unb iljrer ftttlidjen 9Zatur wiberftrebt ein mit gweibeuti» gen grauen. ©8 giebt gewiffentjafte junge SDZänner in großen Drtjdpaften unb ©täbten, weldje leine ©elegenßeit haben, in gute ©ejeßjdjaft eingeführt gu werben, unb ebenjo abgcjdjloffen »on ber ©ejeßjdjaft ber grauen leben, als wären fte ©inftebler, leine anbere ©efeßjdjaft lennenb, als ihre männ- lichen ßoßegen. ©icle batwn faßen aber mit ber 3eit bem inftinltmäßigen ©erlangen nadf) jocialer mtb magnetijdfjcr ©erüßrung mit bem anberen ©e* Schlechte gum Opfer, mtb werben idjließlid) baßin gebradjt, ihre ©ewiffenS- fcrupel gn ben güßen ber öffentlichen ©inten niebergulegen. ®ie Tribüne" fpridjt über ba8 {ociate Seben junger üDiänner mtb madjt fotgeube ©entcrfungen: „©er ©enfuS bon 1860 fteßt unfere ntännltdje ©euöllermtg gwijdjen beut fünfgeljnten mtb breijjigjten 3aljre auf 111,091; ßiergu geregnet ber 3uwad)8 wäßrenb unb nad) bemÄriege, jo ftnb je£t ungefähr 150,000 junge SJiänuer in unjerer ©tabt, roeldje bas tljätige, aufregenbe ©tabtleben burdjmadjen. 3roei ©ritttljeile ftnb ohne OrtSan» gehörige, ©erwanbte ober greunbe, beftrebt, einen .jpalt in ber ©ejeßjdjaft fid) gu ertoerbcn, — unb wie fdEjtner wirb es ißnen ! 2ßa8 für einen täglich ftch erweiterttben äbftanb gwijdjen ©enen, welche erfolgreid) waren, unb ©enen, welche erfl anfangen. Sßebcr bie Steligion, nod) bie jocialen ©er- gnitgungen unjerer gliidtidjen Männer jdjeinen breit genug gu jein, um fte gu befricbigen. @ef)t, wie btc Slviftolratie unb Sübjonberuttg wäcfjft; bie ©Seit ber 9iarrf)cit, beS SupuSrntb berüDZobe; bie enormen Äoften beSSebenS, bie Meinen ©chälter ber Stngefleßten, — unb fteh, was für eine SJienge öon ©efchlechtliche ©erpungerung. 155 Comfort mtb 3erftreuungen unfere @tabt biefen 150,000 jungen Männern, — ©efjiitfen, Slefyvlingeunb ©tubenten— bietet. gufanunengcraorfen in ben 2)ad)ftuben unb Sogirfyäufern, auSgefdjloffen öott ben gliicftid)eu gamitien* Ireijcn, metdje burd) taugen Slufenttjatt unb Crfotg entftanben finb, tocrben fte beinahe in bie öfrentlidjen locale getrieben, um £id)t unb SBärme unb jene freunbjd)aftlid)en 3ujammenfünfte ju judjen, tt>elcf)e bie Sugenb inftinft* mäpig »erlangt. „Sie <|3ringipale ftnb mit allen ben ©egenftänben umgeben, weld)e Sugenb leicpt inadpt unb angenehm gu befolgen. Sie ©epülfen werben nidpt nur gu jünbigen tieranlajjt burd) ipre unerquidticpe Sage, fonbern eS ift bie ©ünbe allein, weldpe ihnen eine tierlocfenbe ©aftfreunbjcpaft anbietet, ©ie geigt ihnen 7786 Srinffäle, ihre 653 ©illiarbS, ihre 100 Spielhöllen, ihre 235 ©oncertfäle, unb ihre 730 regiftrirte ©roftitutionspäujer— in jebem tion bie* fen empfängt ben jungen 2Kann ein fröhlicher Söillfommeu." Sunge Männer ftrömen in bie ©iergärten, wo fcfjöne Kellnerinnen freben* gen, einfach ber magnetifdjen 3lngiebung falber, weld)e bie grauen aus* iiben. Sagerbier, SBeitt ober ein anbereS ©etränf wirb tierlangt, unb f)äufig mit SSiberwiHen getvumen, benn fte wünfd)engu teigen, bafj fte nirf)t beStjalb gefontmen ftttb. SWandjeSmal werben bie ©läfer jogar nid)t angerührt, ©iele biejcr jungen üftänner treten mit feinen £>intergebanfen ein. ©ie füllen Surft unb junger für CtwaS, fte wiffen felbft faum was; eS ift nid)t Söljisfet) — es ift nicf)t ©ier — eS ift nid)t Sabaf — alle biete «Sachen fön* nen fie eben jo gut in einem ©cflaben faufen unb ber Sabaf mag in ben ©trajjen gefaut ober geraucht werben. 9tid)tS befriebigt bie lörfterlidje unb geiftige ©ehnjudpt als ber 9JtagnetiSmuS ber grauen, ©ie mögen nid)t an biefeS ©lernent gebaut fjaben, fte mögen nie ftd) felbft ober Stnbere gefragt haben, was animaliidjer unb SftagnetiSmuS ift; aber fyier befontmen fte, was fte »erlangen, optte nad) bem kanten ober Dualität ber Sßaare gu fragen. Seute beiber ©ejd)led)ter erlernten gewöhnlich bie ber gcfd>Ied)t= litten Slngietjung an; unb nur Söenigc wiömen bie geringjie Slufmerljamfeit bem garten Elemente, woraus fte beftel)t. SiejeS Clement, wenn unterfudjt, wirb nidjt nur als ernäljrenb befuttben, jonbevn ein 9ieigmittel mächtiger als 2lI!ol)ol unb leine jd)äblid)en ©igenjchaften beS tljeilenb. Cs giebt Kraft unb tierleif)t in ber Shat jebem Sljeile beS Körpers bie gäf)igfeit, fidj auSgubeljnen unb hilft, eine Slbrunbung unb güüe ber gigur gu tierurfad)en. ©8 ftärtt ben »erteilt Seljnbarfeit ber ÜKuSfeln, unb Klarheit bem Huge allen betten, welche tion jeinem ©influffe begiinftigt werben. ©eibt ©ejd)led)ter haben ein ©erlangen banach unb häufig ohne eS gu aljnen. ©ie rottnfd)en etwas, was, wiffen fie felber nicf)t, unb tierjud)en ein unerflärlidjeS 156 Sie Urfachen ber Sterben* nnb SBlutftörungen. Verlangen mit nartotifchen Sieigmitteln unb neröenftärlenben SRitteln gu befd)Wid)tigen. Sie Srunlenßeit wirb hterburd) begünftigt unb es ift eine baß burch bie unpra!tifd)e ©inridjtung unfereS focialen Gebens, welche bie ,3ufammenfunft ber ©ejd)techter regulirt, SJlönner unb grauen »erlangenb nach £inent ©twaS jud)en, was fte Sir nicht fagen wollen ober fönnen, ungtücftid), unbefrieöigt, hungrig, »erfchmachtenb, in einigen gälten »ollftänbig ftnnloS, unb enblidj in ihrem blinben ©uchen nach b£in, was ihr ©hftem »erlangt, nehmen fte mit Sabaf, Sllfohot ober Opium »orlieb. ©8 gtebt in ber Sf)at» um beutlid) gu fpred)en, jmei ©orten unfid)tbarer ©lemente, welche beinahe allen ÜJiännern unb grauen fehlen unb baS ift: bcr gute SöiUe unb gefd)led)tlid)£ SKagnetiSmuS. Ser ©ine ernährt bie moralifd)e Statur unb berietet burd) feine wohltfjätigen golgen auf baS lörperlidje ©t)3 ftem förderliche ©efunbljeit. Ser Slnbere ernährt ben pht)ftfd)en Körper unb burd) beffcn ftärfenben (Sinftuß auf bie Sterben erhebt er bie geiftige Statur unb mad)t fte hoffttungSreidjer. Um ben guten äUiUett gu empfangen, braucht man nur ftd) crnftlid) borgunehmeit, eine moralifd)c iöefferung als bas giel unb Sßirfen beS SebenS angufehen, unb man finbet fogleid) einen beftänbigen ©influß be$ guten SLöittenö. Um gefd)led)tlid)en SJlagnetiSmuS gu erhalten, ift meiter nicht« nöthig, als ber ©efd)led)ter gu begiinftigen, unb bie ©efeUfd)aft unb ber ©taat füllten fold)e ©inrid)tungen treffen, welche nicht unnötiger Söeife biefe befchränft. SBiele 23orfd)läge, welche bireft unb inbireft hinauf SSejug haben, werben im britten Sheile biefe« SBerleS ge- funben werben. Slber ein SJtittel, um biefer Äranfßeit ber gefd)lcchtlicben töerhungerung »orgubeugen, will ich £)i£r angeben, welches, ohne unfer focialeS ©pftem gu fchwächen, es im ©egentheil fräftigen biirfte. 3d) würbe öorfd)lagett, baß in allen ©emeinben, groß ober Hein, burch öffentliche Soften ein 2efe= unb Untert)altung8gimmer gebaut würbe, wo bie ©e* fd)lcd)ter gefellfihaftlich gufammenfommen fönnen, ohne ftd) gegenfeitig »or* gefteüt gu Werben, ©ie füllten unter ber 2tuffid)t einer gewiffen 3apl »on geachteten Samen unb Herren flehen, beren Pflicht eS fein füllte, Drbnung unb Slnftanb aufrecht gu erhalten unb gefährlichen ©harafterS Su |entfernen. ©8 fönnten leicht fold)e Siegeln gebilbet werben, welche biejenigen ,au«fchließen, bie bie moralifd)e Sltmofphäre beS »erpeften würben, aber außer biefer Sßorftcht füllte nicpt gu ftreng »erfahren werben. Sille, Welche ©intritt erhalten, füllten ohne ©elbtoften gugelaffen werben, unb ohne bie gormalität ber SorftcHung, außer wenn ein ©ommittee mit Slbgeicßen »erfe* hen, perfönliche SBorfteKungen machen füllte, wie eS häufig auf iBällen unb in ©efellfdfaften ber gall ift. Siefe £efe* unb UnterhattungSgimmcr füllten »oüftänbig mit 23üdjeru uub 3£itfd)riften »erfehen fein; gebeut gugänglid), reich arm, beiberlei ©efd)led)ter, unb jeher gefeüfdjaftliche ,3wang füllte in biefen ißfähen aufhören, um beim Austritt wieber, wenn e8 fo beliebt, angenommen $u werben. SSürben folcfje Orte nicht Diel Unterhaltung für grauen unb Slnjiehung für SRänner haben ? SBiirbcn fie nicht, wenn orbent- lieh geführt, ftegretd) mit ben ©riitlhallen, (Spielhöllen, fpurenhöufer ftreiten lönnen, um baS gntereffe unb bie ©egenwart junger ÜRärtncr gtt feffeltt, Welche fonft auf 2e£tere allein beinahe angewiefen ftnb? SBenn wir freie öffentliche Schulen fdjaffen, um ttnfere Äinber $u erziehen, lönnen wir nicht ebenfo unferer jungen Söclt ©elegentjeit geben, geiftig unb moralifd) iljregä* higleiten ju erweitern V gn weldjem beftimmten SUlter follte ber Staat bie geiftige unb förderliche ©r$iel)ung feiner jungen Sente beenben ? n. 157 a^rofiHtttiott. ©3 ift fchmerglich, bannt ju benten, bajj in cibiliftrten Sänbern, fogenann* ten djriftlidjen, eine klaffe grauen beftefjt, meldje für eine ©elbfumnte geschlechtlichen Umgang mit SDtännern fjalten, ofjne auch nur bie geringfte 3uneigung ober Siebe, in bielen gälten jogar einen SöibermiHen gegen biefelben haben. ©S ifi and) befdjämenb für Sille, welc£)e eine SSefferung ber 2Jtenfd)en anbatjnen mollen, foldje niebrige ©eftnnung unter Scannern ju finben, bap itjre Seibenfdjaf» ten fo tranthaft ftnb, um fte aud) nur ntonten* tan für eine @ad)e ju begeiftern, welche rcie ein tßadet ©abaf ober ein ©las 9ium getauft mer* bcn tann; aber jefjen mir mohin mir mollen, fo treffen mir ein männliches ©lement, in meldjem bie ©lemente ber Siebe fo beränbert finb, baff ein beflänbiges Verlangen nach ioldjer erniebrigenben Suft ftch geigt; unb ein meiblicpeS ©lement, in bem betrogene Siebe, unb irmuth fiets bereit ift, ihm entgegen ju tommen, Sahcr rairb gefdjlechtlidje Sefriebigung eine taufmännifdje Saare, getauft bon bem Spanne unb berfauft bon ber grau, für beibe ©heile moralifch unb förpertich fchäblid). ©ie erfte golge bei ber grau ift moralifche ©rniebrigung. 3hr «ntlift mag alle 3eid»en ber 9Dtü()e, ber getäufepten Hoffnung, ber Sir* muth geigen, aber bann hat fte 00,8 30- 53 ®aS uttfdjulbifle bur* tlnflcmacö unb i$ünbe »eränbert, 158 35 i c Urfadjcn ber St erben* unb ©lutftörungen. iljrer fittlichen Statur in ben folgen auf ihr ©hftem, unb fte mirb ge« gmungen unter beftänbiger Aufregung gu leben, um ftd) in ©eift unb Körper mof)l gu fühlen. 3ft bie fociale Umgebung nicht genügenb, fo ntüffen ©etränfe unb mächtige Steigmittel bagu bienen. (Snblidj tritt törpertiche gäulnifj burch ©ejchlechtslranlheiten ein. Söie lönnte biejeS aud) ausbleiben? SBorauSgefefct, eS mürbe ftch 3emanb an einer bemerflichen öffentlichen ©trafjeneefe IjiufteHen unb auSgeben, bap er Stiles effen mollte, roaS man ihm gebe. 2)ann ben!t ©ud) irgenb eine SJtaffe SJtänner unb Knaben, meld)e feiner Starrheit gmlge Iciften — aus Seichtfinn ober aus ©pap — ber ©ine giebt itjm etroaS, meldjeS ihm bietteid)t jehmeett, ein Slnberer, ober ein 2)ufcenb, etmaS, melcheS er förmlich berabjd)cut, unb gmangig mehr etroaS, maS ihm böttig gleichgültig ift. SBenn biefe tagtäglich mirb, mie lange mirb eS bauern, ehe ber SJtagen biefem Slnbrange unterliegt? SaSeldje ißerjon giebt eS, melche nicht unter folchen Untftänben einen fürchterlich Iran!« haften SJtagen befäme? ©ogar miUige SluSfchmeifung im ©ffen mürbe jeben SJtagen mit ber #eit ruiniren unb Unberbauüdjfeit herbeiführen, aber maS für einen Stamen mürbe eine ÄranHjeit erhalten müffen, bie burd) joldje Shorheit entfielt ? SBer lann eS miffen? Stun ift eS ftcherlid) unnöthig, gu fagen, bajj bie ©efd)led)t8organe beS SßeibeS ebenfo empfiublich finb, mie ber SJtagen, unb bafj, memt bicfelben jo maltraitirt merben, fte noch leichter erfranfett. SJtit mittigen, unbegabten SluSjdjmeifungen entftehen berjehiebene Äranfheiten, mie ber meifje fflup, baS gatten bcr ©ebärmutter u. f. m.; menn nun ein roeiblidjeS ©efchöpf ftd) allen benen einer gejchledjtlichen auSjefjt, melche bafür begabten motten, — häufig mehrere an einem Sage ober einer Stacht, maS fönnen mir natürlicher ermarten, als bap bie ©äfte in ber SJagitta berberben, unb ein ©ift entftehen laffen, mclcheS baS S31ut beiber ©efd)led)ter fchrecflich heintfucht? ©8 giebt baljer gu bem jehon beftehenben Umfange ber ©efdjlechtsfranfheit, über beren ©ntjiehung fo Diel ©treit ge* führt mirb, einen beftänbigen 3ujd)ujj, meldher in ben fohlen ber öffentlichen Käufer ftets bereitet mirb, unb bon einer Slrt, burdjauS nicht hinter ber im* portirten ©orte gurüefftehenb. SJtit foldjen unausbleiblichen folgen, welche bie SSermerthung bcr ©e* fd)techt8organe begleiten unö ftets nadjmirfen, lann bie einem unge» heuren SJteere üon ©ünbe unb ffäulnif? berglidjen rnerben, in beren ©emäffern bie Söottüftigen haben unb als Slu8jäf3ige barauS emporfieigeit. Söo ber fd)öne ©trorn, ©ee ober Dcean ber SBolflfahrt einer ©tabt ftets neue Zufuhr ihres ©mporblüfjens bringt, ba epiftirt auch biejeS SJteer bcr ©iinbe unb ger* ftört taufenbe frieblidjer ®örfer unb ©täbte, bou benen nächtlich in biefen fdjmuhigen SSaffern fuh £aujenbe haben, unb nehmen in ihre £eimath eine firanffjeit mit, welche fte ihren treuen grauen geben, unb meldje fdjeußlidjer als ber ftinfenbfie Ä'rebS ober ©ejd)Wür wüthet. £>as 3ötnt ber ganjen Vtenjchenrace roirb Don biefern OefdjtecfjtSgifte an* gcftecft. 3roeifelt 3tjr? ©o fel)t bie S£>atfacJ)ef baß in ben Vereinigten ©taaten nicf)t weniger benn 100,000 £ttreit unb in Sonbon allein beinahe ebenjo oielc iljr ©ewerbe treiben, nädjtlid) gejchledjtliche greuben unb förper* lid)e Vergiftung einer itod) größeren ülnjaijl üRänner 2Jian jd)döt, baß in ben Jpauptftäbten ©nglanbs an 300,000 Spuren fein foüen. ©incinnati ift eine ber Heineren ©täbte auf biefer ©eite beS atlan* tifdjen DceanS, aber eine bortige Leitung giebtalS 9tad)forfchung berbortigen ißotijei an, baß eine fütitlion SollarS in ©igenttjum in biefern ©ewerbe bort Derwanbt wirb, unb bie jährliche SKuSgabe in biefer Vrandje eine SJtillion jwei mal bunbert fünfzig taufenb beträgt. 3n ber ©tabt fftew 3)orf ftnb im ©anjen jeljn ober 3Wölftaufenb Sourti» fanen, unb hnnberttaujenb in ben Vereinigten ©taaten ift noch unter ber wahren 3aßl. »»Stber fte fmb nid)t alle Iran!," fagt ©iner. 3u9e9e&en* Slber es ift fidjer anjunehnten, baß ein drittel baoon fron! ftnb. ©in wenig fRedjnen jeigt, baß an über breißigtaujenb ißerjonen nädjtlid) ber wirtliche ©aamen ber ©efd)ted)tstrantheit wirb, Don benen Diele grauen unb ©djlaffameraben haben, benen fte bie trantbeit wieber mittheitcn. Sann wirb DieHeid)t pnädjfl bie 9tad)fommenfcbaft vergiftet, unb biefe mit ihren Heitten Vergifteten Sippen geben eS wieber ihren 2lmmen, welche bie ©teile ber üDtutter Dertreten; unb biefe geben es wieber anberen ©äug* lingen, unb jo jauft unb Derbreitet ftdj biefe ©äuche wie ein üBiefenbranb burch bie ganje 2ftenfcbenfamilie. Ser 2Rann ift nid)t nur ber ©efdjted)t8fr(wtEheit unterworfen. kierböfe ©törungen unb ©perrmatorrhoea fuchen ihn fidjerlid) mit ber 3eit geirrt, wenn baS VJeib nur einfach bie Sßat bulbet unb nid)t Sljdt an berfetben nimmt; unb es ift eine gut befannte Sbatiache, baß bie ©ourtifane ihren Siebhaber hat, währenb alle Sieblofungen, bie fte ihren tunben giebt, Verkettung ift. Sie I’örperlichen Uebel, welche bie tunben folcher Vorbetle nach ftd) jieben, ftnb weit Derbreiteter, als biejenigen fxcJ) träumen laffctt, Welche ihre SlufmerEfamfeit ben Hebeln biefeS Umganges gewibmet haben; aber bie golgcn beS Denerifchen ©ifteS ftnb leidjter ju bemerEen unb biefe allein ftnb fdjon genug, um ben auSgebehntefteu Slltarm herDorjurufen. ©S würbe gejagt, unb jogar mit einer 3trt Don Rechtfertigung, baß ißro« flitution ein nothwenbigeS Uebel jei. Saß, epiftirte fte nidjt, unfere grauen unb Södjter nicht Dor ben ©inftüffen ber Roue’S unb üDtänner mit fiarten Seibenfchaften ftdjer fein würben, SReine eigene ©rfahrung hat ntir gegeigt, baß in Heilten ©täbten, wo bie ißroflitution nid)t gebulbet wirb, ißroffiratton. 159 160 ©ie Urfadßen ber fernen* unb ©lutftörungen. gebanfenlofe grauen unb leidftfinnige afläbdjen oiel mefjr »erführt werben, als in ben größeren Stabten. Stber ber 9tcu. ©r. Söarblow fragt unb nidft mit Unrecht: — „2öag für ein befonbereö SBorredjt fjaben bie grauen ©ödster ©erjenigen, weld)e biefen @rnnb angeben, t>or benen bcr anberen grauen unb ©öd)ter? Sßarum foüen bie irrigen burd) bie SJernidjtimg Sin* berer ermatten werben? Söeldfe in ber ©efellfd)aft foHen bie Opfer fein, — bie fiinbenberbammten Sid)crl)eitgableiter ber Uebrigen — bie elenben ffig. 54. fiBcnn foldje SSctoljnung bcr ©ünbe geboten toirb. ©idjerfcitSbentile bcr gügcttofcn ?eibenfd)aft? Sollen mir burd) ba8 ?oo@ eine ©ecimirung ber Jungfrauen be« SanbeS feftftetten ? — ober foll eine untergcorbnete Älaffe beut ©ämon ber SBolluft geopfert werben, jum 33eftcn ber Ijbtjer ©eftetttcn *? Jft Sünbe notf)Wenbig, um bie ©ugenb aufrecht ju erhalten? ©a« märe mirflid) eine tjarte Diotljmenbigfeit. Sßo ift bie männlicf) ober meibtid) — in mag für einer focialen «Stellung fte and) fein möge — welcher id) nid)t üon ber Sünbe abratljen foll? — bcneit c§ Unredjt tßrofHtution. 161 tt>ärer fo ab$uratf)en — beten erfolgreiche 2tbratf)ung bern öffentlichen SBohle fdjaben mürbe ?— inbem idi fotdje iperfon überzeuge unb fie bon ihrem SBanbet abtäfjt, werbe id) baburd) ein @id)erf)eit§bentit fctjliepen *? — wo ift bie ißerfon, welche ich ben 2£eg $ur @ünbc unb bem £obe gehen taffen jotl, bamit üietteicht anbcre nicht in SBerjuchmtg geraden ?" 2)iefe gragen ftnb anregenb unb tonnen nicht bcrfef)ten, iftadjbenfen bei ©enen ju erweden, welche ißroftitution für ein nottjwenbigeS Uebet hatten. ftig- 55. ©in wenig gorfd)cn nad) ben llrfad)en ber entleibet bietteidjt biefc fcf)wicrige grage. ©ine ber erften Uriachen, behaupte id), ift bie friil)* reife ©ntroidetung ber ber Sitgenb burd) eine ftiuin* lireitbe Nahrung. 2)ic mciftcn ©ttern erlauben ihren nod) in ben Sßinbetu liegenben ßinbent fdjon, bie 0pcifen ©rwadß'encr jit genießen. SBiffen Sie beim nid)t, baß ©ewitrje, animalifd)c 9iat)rung uitb ftaffee frühzeitig bie fd)tuminernben gefcf;fed;{Iid)en Seibcnfrijaften ber 3ugcnb erweden? ©iefe Unb Sebrängnifj uttb junger ber 3CugeJib. 162 Sie Urfacpen ber Serben- uttb SBlutjförungen. 2trt Speife giebt bem Slute unnötbige Sßärrne unb erweett einen frübgeitigen $ang in ben tinbern, ben tnaben friipgeitig bie tünfle be8 SöüftlingS leprenb unb bie Käbcpen ben S!iebe8oerlodungen be8 anberen ©efcpledpts au8* fepenb. $ierburcp entftept au8 einem elterlichen grrtbume auf ber einen Seite eine Sdjaar Söüftlinge, unb auf ber anberen eine Kaffe »oßüfiiger grauen, »eiche nicht bie traft haben, ber SBerfudpung gu »iberflepen, bon benen aße burd) bie Kobe berpinbert ftnb, ftd) gu berpeiratben, bi8 fte bei* Hape ober .gänglicp au8 ihren tinberiapren perau8 finb. Sie SSerpütnng unb tur biefe8 UebelS bietet ftd) jelbft bar. (Sine anbere Urfatfje ift unglückliche ©pe. $tcfe bringt taufenbe Könner imb jcplecpte grauen perbor. Sie Ungerftörbarfeit beS ©pecontrafts treibt beibe Speile gnr 25erg»eiflnng; macht ben ©atten gum »ißigen @ön* ner ber §uren unb bie grau gum leichten Opfer beS 2öüftling8. Unmiffenb in ben ©efepen, »eiche bie ©bc beftimmen füllten, ftürmen täglich Känner unb grauen in bie ©pe, bereu förperliche, geiftige unb magnetifd)e Unpaffen* beit erft nad) bem fßofenmonat entbeät roirb, nachbem bie erften Söodjen fte geniigenb abgelüfjlt haben, um ihren SSerftanb gebrauchen gu fönnen, beffen traft burd) ihre Seibenfchaftlidjfeit bor ber £>od)geit umnebelt »ar. ©rwadjen fte aus ihrem Sraume, fo finben fie in bem ©ibilgefep eine SSirHicpfeit, unb fte müffen ftdj bequemen, in ihrer ebebreeperifepen Stellung gu bleiben ober öffentlicher Scpattbe fite feiten“ eintreten, ftdj burdj Arbeit gu erbalten, gn fotdjen gälten enbigen einige Söenige, beren Seelen git rein ftnb, um ba8 Seben einer ©ourtifane gu führen, ihre fflotp bttrd) Sclbftmorb. 33iele »erben benn ©rfaprung bat ihnen gegeigt, ruie leicht bie “Könner Spaler ouögeben für gefcbtec!)tticbe 33efriebigung unb »ie ferner bie fleinjte tnpfer* mittige au3 SBopltbätigfeit. @3 »irb berechnet, baß 6| Kißion Soßar8 jöprlid) in 9ie»*9)orf an frfjöne teßnerimten unb §uren begabt »erben ! äöenn fotebe Belohnung ber Sünbe geboten »irb unb S3ebrängnijj unb £un* ger ber Sugenb, — ift e3 ba gn berwunbern, baß niept mehr bie erlöfcf)enbe 9itid)tlampe unb aufreibenbe fttabel bcrlaffen unb bie brillant erleuchteten Zimmer unb »eichen be3 33orbeß8 auf)'ud)en? Sie „jctjledjten feiten" bon 1837, ’54, ’57 unb '61 trieben §unberte 9?c»* $r oflitution. 163 f)orfer jRäljterinnen unb gabenmäbdjen jum geben ber 2)ie ©traßen biejer £auptftabt fd)Wärmen boll grauen biejer ©laffe, wenn eine finanzielle KriftS eintritt. ©inige 30,000 grauen in 9few*?)orf hängen bon ihrer iRabelarbeit ab, um ihr Srob gu erwerben, bon benen Siele hülfloje ©Item unb Kinber haben, welche auf fte angewiefett ßub. 3)enft ©uch beren jchrecfliche iRotf), wenn fte außer Bejchäftigung fomnten. Währenb ber gro* ßen ißebettion hatten bie grauen bieler ©olbaten, im -Worben jowohl wie im ©üben, feine anbere Wahl, al8 bem §ungertobe gu erliegen, ober ftd) ber ©8 wirb berichtet, baß in <ßari8 unter 5000 ©ourtijanen, bereu geben ein* gehenb unterjucht worben, jtd) 1400 befanben, welche burdj wirflidjen SDian* gel bagu gebvadjt würben! 3n ©binburg jollcn füngig ober jcd)8gig ga* milien leben, bereu URütter burd) heimliche ißroftitutiou bie gamilien er» nähren, unb bretmal jo biele, welche theilweije baüon leben, ©ine Tochter fämpfte jeeßs Saljre, um ben gebensunterhalt für ftd) unb eine bettlägerige SRutter gu berbienen, unb berfaufte ihre lefcte Settbede, ehe ße ihre £ugenb opferte. Wer wirb e8 läugnen Wollen, baß bie« erjdjütternbe Wahrheiten ftnb? Unb wa8 bon ben enropäijehen ©täbten wahr iß, beftätigt ftd) in ben amen* fanijehen ©täbten mehr ober weniger. 3unge 2Räbchen fönnen immer in unfern großen ©täbten ©elb befommen, wenn fte ihre £ugenb berfjanbeln. ©8 ift ein unberftegbarer fester 3ufted)t8anfer. Warum joU e8 befrembenb erjeheinen, wenn ein grauengiramer burd) bie größten ©ntbehrnngen bagu getrieben wirb, währenb ein SRann es tfjut ohne bieje ÜRothwenbigfeit unb nur au8 geibenjdjaft unb ohne ©ewiffenSbijfe? Unb warum namentlich follte e8 Wnnber nehmen, wenn unftttlidje Verführer unb Kupplerinnen bie ©troßen burchjehwärraen, weldje bieje -Roth fennen unb ftet8 bereit ftnb, ba* Don Sortheil gu gief)en ?" gür btefe« Uebel roirb e8 fdjwer, ein SGRittel gu finben, ba ber ©eift be8 ©oncurrirenS, ber ©peculatiou uttb ber ©elbftjucht jo ftarf in ber ©ejdßäfts* weit iji; ober e8 giebt ein üRütel, Weld)e8 bie 3«t unb ein Umjd)Wung bcr öffentlichen 2Reinung herborbringen fann, @8 befielt barin, SIRäbdjen eben* jo wie Knaben in ben praftijcf»en Sejdjäftigungen be8 geben8 gu unterrichten nnb ihnen bann alle $anbwerfe unb gu öffnen, baß ihre 2;hütig- !eit ein unbegrenztes 21rbeit8fetb fänbe. llnjere jociaten Regeln bringen häufig bte bejehränfte ©phäre ber grauen bafjin, baß fte fein Dbbadj für ihr £>aupt unb feine Nahrung für ihren SRageit haben. ©ic werben nur bon gwei Wegen gu wählen haben — Settelei ober ißroftitution. Wenn fte ©r« fterer folgen, ja erhalten fte häufig Serad)tung unb weinerliche 2tu8flüchte ber Seffergeftellten int geben, währenb im gelteren ©elb freiwillig gegeben wirb 164 ©ie lirjacßen ber Serben* unb Blutftörungen, bon mißigen Jpänben, «elcße nießt nur ißnen CebenSunterßalt geben, jonbern cud) noeß ©cßmeicßeleien obenbrein. ©ine anbere Urjadje ber ift bie Unmiffenßett, melcße in bem Bßanomen unb ber 2JZad)t ber anintalifcßen ©leftricität ober beS 9)ZagnetiS* mitS, «ie gemößnlicß genannt, borßerrfdjt. Sille Slaffen ber ©ejeßjcßaft, bie ©öeßter ber 2öoßlßabenben fomoßl als bie ßitbjcßen Sabenmäbcßen, liefern ißre Vertreterinnen in bie Borbelle. 3üt 5°^9C &er Unmiffenßett in biefen ©aeßen, ßaben fte nicht bieSbee, baß eSÜJZänner giebt, melcße bie ©igenjeßaft befilten, mie eine ©eßtange ißr Opfer ju bezaubern, ©benfomenig miffen fie, mie fdjmacß fte unter gemiffen Umftänben ftnb, bem ©influffe ber Ber* fudjung ju miberfteßen. ©ie Bßitofopßie biefer bejaubernben ©emalt mirb im bierten ©ßeile orbentlicß erläutert «erben, aber bie golgen fönneu «enig* ftenS ßier angebeutet «erben. Sofette ©amen lieben eS, bie Slufmerffamfeit einneßmenber frember junger Herren auf fieß $u jießen, unb fofette junge ©amen giebt es, «ie icß leiber muß, feßr biele. ©ie fangen an, mit iljren Bemunbcrcrn ju fo* fettiren in ber BorauSjejsung, ißre ©efüßle für fleh jubeßaltcn; bennodj «erben fte nicl magen, um bie©efüßleißrerangeblicßen ßiebßabcr juermeden. 9JZancßmalmad)tcS ißnen Vergnügen, ju felgen, «ie fie bicfelben Icibenjdjaft* Jich anregen fönnen; aber itacß unb nach «erben fte felbft praftifd) nteSmeri» ftrt, mo bann £)übfd)e Sofetten ftd) ebenfo unfähig finben, fieh ju beßerrjdjen, als baS Böglein bor bem ©dßattgenauge. ©ie ©igentßümer ber Borbeße in großen ©täbten fennen biefe SDiadßt einiger SDiänner, fo ju betßöreit, ob* gleid) bießeießt nicf)t einer babon bie geßeimnißboße Sßacßt begreift, raobureß eS gefeßießt. ®aS Siejultat ift, baß ÜJiönner, melcße folcßen ntäcßtigcn ©in* fluß auf junge grauen auSüben fönnen, in aßen gabrifftäbten, mo biele «eiblidje Arbeiter bermanbt «erben, ftationirt finb, um frijeße Opfer für bie ntobernen Borbeße ber ju liefern, ©ine tßeilrocije Sur mag hier angegeben tuerben unb bie beftänbe barin, baß junge ©amen nicht jn frei mit jungen Sperren umgeben, beren ©ßarafter fie nicht genau fennen, ober tueld)e nicht in ihrer 9Zad)barfd)aft günftig befannt ftub. ©ie Befol- gung biefer Siegel mag manchmal 3ulie einem ©ngel ben Stücfcn feßren taffen; aber ba ©cufel in §ojen unb SBefteit jaßtreidjer ftub, fo mag ein joIdjeS Unredjt ffteifenben gegenüber feiten bem ßintmlifeßen ©ueßroefe er* tuiejen «erben. Siocß eine attbere Urfacße ber ißroftitution ift „gejcßlecßtlidje SfuSßttn* gerung." ©a ber borßcrgeßenbe Slufjatj jdpn bariibcr ßanbelt, fo miß icß nur biejeS als gürbercr ber Söoßuft bcgcicßnen. ©S befteßt ein natürliches Verlangen, ein unbefriebigtcr junger, »nenn öerläugnet, für bie ©ejeß* fcßaft unb ben SDiagnctiSrnuv bcö eines ©cfd)led;tcS für baS Slnbcre, SBcnit ißroftttution. freie fociale 3uiammenfünfte ber ttltäuner unb Frauen in einer bernünftigen unb erhebenben Seife p ©tanbe gebrad)t werben lönnten, fo Würben mag* netifct)e Ausgleichungen in großem Sötafffiabe burd) einfache fociale 3ufammen* fünfte ftattfinben, unb jene beraufd)enbe Anziehung, welche burd) SSerein* famung bermehrt wirb unb welche., wenn bie ©efd)led)ter pfammenTontntcn, biefelben p birefter Senerie berleitet, würbe bebeutenb gefd)Wäd)t unb berminbert werben. Der freie AuStaufd) ber gefd)led)tliattfinben, »o religio, jer Unterricht, Natß, Sbmpatßie unb materielle Unterftüßung beuen gegeben »irb, welche eS brauchen; unb an ben Sagen jolcher Serfammlungen gehen bie SJtänner in bie Sßovbelle, um biejenigen eingulaben, »eiche (ich gu bejfern »ünjchen. Sei Sage ftnb gütige unb d)riftlid)e grauen bemüht, in ben 3i»* mern ihnen Natt), «Sbmpatßie unb Unterftüijunq angebeißen gu taffen. Na- türlich »urben Diele (Sinwenbungen gemacht, als £ülfe für biejen tßlan gefucht »uvbe. (ES »äre hoffnungslos; bieje grauen fönnten nicht gebeffert »erben; fte wünjcßten eS nicht; eS ift benen gefährlich, »eiche eS unterneh- men; bie Arbeit ift gu enorm; bie 0adje ift eine gu belifate, um berührt gu »erben, u. f. ». Slber joldje (Sinwenbungen »urben burd) ben (Erfolg untge* flößen. §unberte biefer graueugimmer haben ben Söunjd), fidi gu beffern, »enn nur ber 2öeg offen ift. Sie ülrbeit ber Neform ift jd)»ierig, aber nicht unmöglich« Nid)t nur bie (Erfahrungen ber SNitglicber ber ©ejelljdjaft, jon* bern auch bte jüuSroeife anberer ähnlicher gnftitute geigen biejeS. Ser Neb* uer gab bann einige ftatiftijche Sericßte über bie jechsjährigen (Erfolge ber „SNitternachtS-Niijfton in Sonbon“ burcß beren (Einfluß naßegu 3000 grauen bem ?eben ber Scßanbe entriffen »urben. (Sr fpracß bon ben Dielen guten (Sigenjcßaften, »eiche bieje grauengimmer bejäßen; geigte bie unenbticben SBohtthaten, »elcße ßierburd) entftehen »ürben; unb jdjloß mit einer bereb- ten (Ermahnung an alle iNämter unb grauen, bie gugegen »aren, »aS in ißrer SNadjt ftänbe, beigutragen, baS große SBerf gu förbern. «Solche ©ejetljcßaften jollten lebhaft bon jeber grau unterftüfct »erben, unb Wenn ftc bermet)rt »erben, »iirben fte biet ©uteS tßun; aber »enn man be- benft, baß in Sonbon allein fid) jo Siele burd) tßroftitution ernähren, unb baß in fcc£)ö gaßren nur 3000 gerettet »erben tonnten, jo geigt eS ftcß beut- ließ, baß bie Urjacßen erft jo biet als möglich bejeitigt »erben rniiffen, »eiche grauen gu folgern Seben ber (Srniebrigung unb Scßanbe führen. Sie Äur ijt jeßr »id)tig unb joüte mcßt berjäumt »erben; aber SSerßütung ijt beffer, als lur, unb unjer Sßftem muß ftcß als faljcß geigen, »enn es nicßt enblidj biejeS Uebel gänglidj bejeitigt. 1 fßcn. Siefe tragen bagu bet, bie Neinbeit unb Äraft ber Tertien mtb Slutflüffig- leiten ju gerftören. Sas ©ernütb, »elcßeS in bie bitteren geffeln eines un< 170 Oie Urfacßen ber ßferöen* unb ©I u tß 5 r u n g e n. öertrogltd)cn ©efeufdafterS gefdlagen tfi, »ergibt beinahe feine ISrper* üä)t Sübpängigleit nnb »erbraudt in fid) felbft bie melde burd ba8 9?erDen*@t)ftem öertfjeilt merben foUte, um bem SBIute eine gefunbe Äraft unb bet organifd)en 9Jiafd)ine Opätigleit ju geben. Um glüdlide (Spen finb gänjlid üon anberen Sei* ben öerfdjieben, meil bie ©ejellfdaft fo com ftituirt ift, bag bie üJiepräapl iljrer Opfer lieber unter ben auferlegten Seiben ©elbftmorb begeht, al« ben Vorwürfen iprer greunbe unb Söefannten ft«i) inbent fte bie S3anbe jerreifjen, melde nichts als ein unruhiges ©emütp, (Sr* töbtung ber 3uneigung unb nerüöfe unb ntu8« Julöfe ©djroädje peröorbringen. Oie 2Bett fennt faft gar nidt bie StuS* bepnung ehelicher Seiben. 3ebeS ißaar, mel* des ftd ungtüdlid bereinigt füplt, ben!t, baff eS ju ben unglüd* licken SBenigen gepbrt, welche ben großen gepler für bie 8ebenS$eit gemalt paben; aber ber fStrjt, bem gemöpnlid baS ©epeintnijj eines gebrodenen £er$enS anöertraut mirb, nadbent ber Körper aud gebroden morben, mei§ toou ber ÜRenge foldcr SBefenntniffe, bajj fte einen Opeil ber unb t»dt bet SDhnorität bitben. ©ine engtifd« 3ettung beridtete »or einigen 3apren, baff im 3apre 1854 in 2onbon 1132 grauen ben (Seemännern entflopen, 2348 (Seemänner ben grauen megliefen, 4175 berpeiratpete Seute gefefslid gefdieben mürben, 17,845 in offenem Kriege lebten, 13,279 in 55,340 in gegenfettiger ©leicfjgiiltigf-eit, mäprenb nur 3175 als glüdlid betradtet mur* ben; 127 beinapc glüdlup unb 13 bollfommen glüdlid. Stuf meldje Söeife ber englifde ©tatiftifer biefc Opatfaden erfäprt, menn fte Opatfaden ftnb, bin id nidt im ©tanbe, attjugeben. £>ier mürbe eS unraöglid fein, ridtige (Speit aufjuftellen, in benen ©lüd ober Ünglüd perrfdt, menn nidt jeher Slrjt feine (Srfaprungen mittpeilte, ©eiten ftnb bie Hatfdfüdtigften Wadbarfdaften in ben bereinigten Staaten mit bem mirftiden 3uftanb jmifden 3Äann unb grau befannt, unb nidt feiten ift eS ber gaü, bafj ftd bie 3)iänner unb grauen gegenfeitig barin täufden, nadbem fte gefunben paben, bafj fte in ein ipnen nidt jufagenbeS S3ünbnifj eingetreten ftnb. 3n einem ber 9tem(Snglanb Staaten erpielt id cinfl ben befud einer Oante, beren ©emütp jerftört unb beren nerböfeS ©pftem beinape erfdlafft mar burd «ine unglüdlide C>eiratp mit einem ÜDiamte, melden fte mebet 56 Unglüdltdje <£^e. Unglüdlicße ©hen. 171 achten noch lieben fonnte. Slber fte befaß große ©üte, unb lieber at« ihn unglüdlich iu machen, inbent fte ihm ihre ©efühle mittljeifte, öerbarg fte bie« felben öor itjm, unb heimlich nagten fte an ben ncrööfen gäben, welche ihren ©eift mit ihrem Körper öerbanben. 2Bie öiele grauen, beren Slugen biefe« lefen, werben in biefer ©rgäßlung ihren eigenen Spiegel erlennen, welcher ihnen ihr elenbe« Safein geigt. Seib ftcher, baß biefe Same nicht bie ein* gige iß, beren ©üte unb Stolg fte an eine foldje unnatürliche ©he feffelt unb gu einem ©erheimlidjen ihre« ©lenbe« nötf)igt. Unglüdlidjerweife ftnb bie Opfer unpaffenber ©Ijen ni bie Äranfßeit bei ben Spieren auf einige aber id) bin gelungen ju glauben, baß bieier letztere £ßeil {einer ©ntbednng bem {Dien* jd)engefd)led)te einen ungeheuren ©cßaben jn« gefügt hat unb baß bas Uebet eher mäd)ft, anftatt abjunetjmen. ©S giebt faum eine {Kutter, mcldje baran benlt, ihr Äinb jeßn Sahre alt merben ju laffen, ohne es gu impfen. Sh« {frage tft niä)t — »»SBie mag id) auf irgenb eine Art baS ©ift birelt »on ber Suß erhalten?" fonbern einfad): „mo !ann ich einen Argt finben ober Semanb, ber bie{eS ©ift hat?" SSiel* leicht hat eines KacßbarS Äinb einen fdjlimmen Arm, menn bem fo ift, fo lömmt bie Kabel in ©ebraud) unb baS Sinb ift geimpft; ober bietleid)t hat ein Argt, meil bie Kacßbarn lein borrätßigeS ©ift haben, baffelbe; aber auf irgenb eine Sßeife muß baS Äinb einen {d)limmen Arm befommcit, je bnfer befto beffer, benft häufig bie thörid)te {Kutter. -{Mer unb ba mirb baS Äinb mit ©cfdjmüren unb 33eulen bebedt unb bann erlennt bie gute {Kutter bie £hatjad)e, baß baS ©ift bon jenem tinbe gegenüber, ober baß baS, meldjeS ber 2>o!ter gebracht, {IrophulöS {ein müffe. £ier ift baS Uebel. ©o manches fette, träftige finb ift nicht {o gefunb, mie bie Angeicßen eS {djeinen laffen. ©Irophula tßcilt ftd) häufig biefer {djönen garten |>aut, {o jeßr bc= munbevt in ber erften Äinbßeit, mit, aber in {pätcren Saßren, menn nid)t üorßer, geigt fid) biefe Unreinigleit in unangenehmerer SEBcife. ©erabc bon folchem Äinbe mirb oft biefer Smpfftoff genommen. {Kand)e finge {Kutter fragt ihren Kacßbar ober ben Softor, ob baS fiinb auch gefunb ift, bon mcld)em baS ©ift genommen mirb? Katürlid) erhält fie ftets bie Antmort, „bollfommen gefunb — {djöneS $inb ! eines ber {üßeften Keinen ©ngel, meld)e fie je gefehen!" 2)ie ©Itern fühlen ftd) beinahe burd) jold)e {frage beleibigt. Kid)t nur mirb ©Irophula, fonbern auch jenes noch mehr gefürchtete ©ift, .ftig 57 5Da3 Smpfen be§ ÄinbeS. Unreines 3mpfen. 173 ©ppßfÄS, bent Stute gefunber ÜRcnftfjen burcp Impfung beigcbradjt. $enft ©ucp baS $inb eine« fßppilitifdpen ©ItentpaareS geimpft. Sis gu ber 3eit? mo bie üöunbe ftcp genügenb berfcptimmert t>at, um als gmpfftoff anbeten Äinbern gegeben merben gu Tonnen, ift es mepr ein fpppilitifcpeS ©efcproür, als eine .f uppodenblatter. ©S ift nicpt nötpig, baß ftdp ©pppitis fdpon in bem tinbe pätte geigen müffen. ©ein Stut entpalt eS mtb eine Sßunbe, burcp irgenb einen ©egenflanb ergeugt, giept bie fpppilitifdpen Unreinlich feiten an. SBenn icp in meiner ifkapis ffropputöfeS ober fpppilitifcpeS Stut finbe, bon beffen ©ntftepung icp feine Urfacpe entbede, fo frage icp ftetS: ,,©inb @ie ge* impft?" unb menn fo, „patten ©ie in golge baöon einen ungemöpnticp fcptimmen Sinn ober Slnfdproellung ?" 2)iefe grage oernrfadjt päufig eine län* gere 'ipaufe unb ein fßadpbenfen beS ©efragten, meldper enblidp baS ©cprocigen ntit ben SSorten bridpt: „2)oftor, icp patte nie biefe © cp micrig feiten öor meiner gntpfmtg unb je£t erinnere icp nticp, icp patte einen fürcpterticpcn 2trm." fJhrn, biefeS geigt nicpt immer, baß fte pierburcp angeftedt fxnb — burcpauS nidft. Stber id) pabe eine anbere Älaffe üon franfeit, meldje mir gteicp im Anfänge fagen, baß fie burcp Impfung bergiftet morbcn fmb. ©ie Kliffen alles bamit gufammenpangenbe; entmeber erfannten es bie 2)?üttcr gn ber 3eit, unb fagten eS ipncn fpäter, ober fte marcn alt genug mäpreub beS gmpfenS, um eS fetber gu merfen, mie fte babon beeinflußt mürben, unb mie gapre bott ?eiben mtb ©cpmergen bie folgen biefer einen Urjadje maren. 9fun, fo meit bie erftere klaffe gcpt, ift eS nicpt möglicp, ipren Slutunreinig* feiten biefe gmpfung mit einigermaßen gutem ©runbe gugufcprciben? -Jtie* manb, melcper biefem ©egeuftanbe bie geringfte ülufnierffamfeit gefd)enft, gmeifclt baran, baß Slutunreinigfeiten auf biefe SBeife eingepflangt merben. geber ülrgt meiß, baß eine tauge unb fcpmergpafte ©rfranfung beS SlrmeS, melcpe eine anbauernbc ©ntgünbmtg unb ©efcpmürauSbrüdje geigt, nidjt bie richtigen ©pmptome ber Ä'uppoden ftttb. ©S geigt fiep feine ©pur einer ffroppulöjen ober fpppilitifcpen Äranfpeit. gn eingetucn biefer gälte ift ber Patient aus einer großen gamilie, meldje alle fiep ber befielt ©efuubpeit er- freuen, unb beffen ©Item ein popeS gefunbeS 2ttter erreidjen. ©ollen mir nidpt bann, menn ipre eigene Sebensmeife fo ift, baß fte nidjt fiep felbft Oer* unreinigen, es ber oergifteten gmpfung guftpreiben? Siele Seute merben biefem gntpfitbel öfters ausgefefst, ba angenommen mirb, baß in ftebeit gapren bie Äraft beS gmpfenS erlöfdpt. 2llfo menn bie Stattern üorperrfcpeu, müffen alle, metdpe fteben gapre nid)t geimpft mur* ben, ftep mieber neues ©ift einimpfen laffen. SDiefeS ift fcplimmer als Un* ftnn, benn eS ift gefäpdidp. SBenn gcmnnb einmal oon eines fünberen 2lrnt geimpft morben, opne fein Slut gn bergiften, fo {otlte er banfbar bafür fein. 174 Unb bann, e8 Xänft Weber in fteben Sauren nodj in einer SebenSgeit aus, ifl bie wirflicpe Äranfpeit ©accinia perborgerufen worben, ginben fid) 2tuSnapmen pierbon, fo fmb e8 folcpe, beren ©mpfänglicpfeit für bie ©lattern fo groß iji, baß fie fte mehr Wte einmal befommen fönnen. grifft man jotcfje gälle, fo fönnen fxe nicpt gegen bie ©lattern burd) bas einmalige ober wicberpolte 3mpfen ge* fcpüijt werben, au8 bcm einfachen ©rmibc, baß ©accinia nidjt größeren ©djufj gewähren fann als bie wirflicpe ©tattendranfpeit. ©ine forgfältige 3ntpfung, bie mit ben wahren confiitutionellen ©pmptomen begleitet ift, ift ein jo boll* jtänbiger ©cpufc al8 bie bufjenbweife Sßieberpolung ber Operation. Sie meiften £ente finb nur einmal bem Unfälle bon SDtafem, SBinbblattern, ©d)arlad)ßeber unb ißoden anSgefept. Sie Äuppoden finb in ifjreit conftitu* tioneüen SBirfungcn ben flattern burtpauS äpnlitp, unb au8 biefem©ruttbe ift eine 3mpfnng and) genügenb für eine SebenSgeit. Sod) es iß nicpt genug, einfad) einen fcplimmen 2lrm perborgurufen; foll ba8 3mpfen ©cpufs gewähren, io muß bie mirflidje Jtranfpeit ©accinia, b. p. eine gelinbe ©odenfranfpeit er* sengt Werben. Sie ©pmptome biefer Äranfpeit ftnb Äopf* unb ßiüdenfcpmer* geit, ßeberpafte Zufälle, furg biefelben 3nbicationen, bie ber an ben ©tattern ©rfranfte geigt, in einer fepr milbeit gorm unb opne ben Körper mit einem Pöjen StuSfdjlag gu bebeden. ©teilen ßdj biefe ©pmptome nidjt ein, fo ift ba8 Smpfen bou feinem üftupen, unb Wirb unb fann bie ©erfon nidjt gegen bie ©lattern fepüpen. 3u allen folcpön gäöcn ftnb bie ©erfonen entweber bou Statur für bie ©lattern unb unempfänglid), *ober ber 3mpfftoff ift WcrtploS. ©oltte ba8 festere bie Urjadje be8 geplfdßagens fein, fo mag bie /Operation wieberpott werben, bodj foüte man ßet8 mit größter ©orgfalt bar* auf fepen, baß nur bie reine 3mpfe, wcldje birett bon ber $up genommen iß, ,jum3mpfen angewenbet wirb. 3e weiter entfernt ber Patient bou bcm erflen ©ifte iß, beßo weniger wirb e8 als eine ©erpütung ber ©lattern bienen unb beßo mepr ©ift erpält er burd) benSluSfcptag, Welcper bon anberen ©erfonen bcm ©ifte beigebraept worben. §eute würbe 3emanb mit Äupimpfe geimpft, ßfaep ein paar Sagen warb ba8 ©ift bon feinem Strme genommen unb mit bem* fclben eine ererbte ober gugegogene Uttreinigfeit, unb biefe Wirb in ben Üirtn eines Slnbercn gebraept. ©Sieber Wirb bie Unreinigfcit ber erften unb bie ber gweiten ©erfon einer britten übertragen. ©Säprenb aller biefer 3eit werben feine gäpigfeiten, ©tattern gu berpinbern, gefd)Wätpt, unb feine ©igentpüm* lidjtciten beränbert burd) £>ingufügett bon franfpaften ©iften, womit bie an* bereit ©erfonen bepaftet waren, bis enblicß bie ad)te ober gepttte ©erfon faum iroef) etwas anbereS als bie angefammetten ©ifte ber geimpften ©erfonen erpält. 3um ©dfluffe will itp noep fagen, baß mit gepöriger ©orßcpt 3mpfung ein ©egen iß, opue biefetbe ein glucp. 3n unferen großen, bon bem ©elbe Sie Urfacben ber Serben* unb SSlutßörungcn. Verfälfdjte ÜKebigin. 175 beS Volles unterhaltenen £ofpitälern, füllten Mittel gebraucht werben, um bie wirtlichen Äuljblattern in ben Vereid) 2111er gu bringen, unb wenn eine (Spi- bemie herrfiht, wo mehr als fonft biefeS ©ift bertangt wirb, fo tonnte eS in beliebiger Sftaffe ergeugt werben, inbem einige Äülje eptra bamit geimpft würben. (Sin fotlte bann ertaffen werben, um bie «Sicherheit 2tller, Welche ber Impfung fich unterwerfen, gu befeftigen. Ißetfätfdjte Sajj beS «Kennen fo weit feine natürliche 2)fenfchtichfeit über* [teigen fodte, um bas üeben Xaufenber feiner ÜDiitmenfchen burd) nicbrige 95erfätfd)nng jener Spittel, bon benen Äranfe Leitung ihrer Seiben fndjcn, gn be« trügen, ihre Spittel gleichzeitig fdjroä- djenb mit bem ber 33Iut* unb ffteroen* fräfte ber füjon geflächten Körper, ift eine £hatfad)e, welche ade unb adeS 95er* trauen gwifchen SJtenfchen in ihrer gegenfeitigen @hrenhaftig!eit gerftören muß. Oie Ausbehnung, mit welcher bie 95erfälfchung ber Arzneimittel ausgeübt wirb, ift wirtlich über- rafdjenb. fJiormanbh fagt: „95erfälfchung ift ein weitberbreiteteS Uebet, welches jeben ©efdjäfts* treis betrifft; was auch nur gemifcht ober ber* fälfcht ober auf irgenb eine Söeife berfcbledjtcrt werben tann, wirb berfdjtech* tert." Oer 93ericf)t ber 5Rew*9)orter Unterjud)ungS=33eamten für gehn ÜÄo* nate im 3atjre 1849 geigte, baß in biefem eingigen bon an 90,000 ißfunb berfdhiebene Arzneimittel als berfätfdjt unb untauglich gurücf* gewiefen würben. Unter biejen waren 3000 ißfunb Opium, 5000 Ungen 3obine, 16,000 ißfunb 3tha&ar&err 34,000 ißfnnb fdjledjte gelbe 9ünbe, unb 12,000 ißfnnb 3alappe. 3dj habe wir nicht dJlüIje gegeben, fpätere Jöeridjte gu erhalten, aber id; bin fidler, baS Uebet nimmt eher gu als ab. ,,9Jtehr al« bie Hälfte bon bielen unferer hauptfächlidjjten chemifchen unb mebiginifchen Präparate, unb eine grofje SDtenge ber rohen Orognen, fommen gu uns fo berfälfcht ober fonft wie bajj fte als SDiebigin wertlos unb häufig fröhlich ftnb." SBeinahe ade wie ©arfaparida, Ampfertraut, $0= lunberbtüthe, Uba Urft, ffttjabarber, SslänbifdjeS SdtooS, unb anbere nüfjti* d)e SBurgeln unb Kräuter, welche auf ben mebiginifchen 2Jtarft geworfen werben, werben entweber fo berfätfcht, um bie ©ntbecfung ber mit ben Sräutern Unbetannten gu hinbern, ober würben ungwectmäfjig unb unwirt* fti0. 58. SDie §ant>, Hielte e§ tfjut. 176 Ste Urfacfyen ber Serben* unb 23lutft5rungen. jam, inbem fte wäfjrenb berunredjten 3af)re§geit gefammelt würben. SSiele Kräuter unb Sßurgeln in meiner eigenen ißrajiS fjabe idj burd) meine eigenen Agenten fammeln laffen müffett, bamit idj biefelben in üjrer ©djtljeit unb Sßirffamfeit in bielen fdjwiedgen Kranfljeiten erhalten fonnte. ©S ift mtmöglid) für einen 91rgt, mit Seftimmtljeit borljer gu fagen, welchen ©influjj eine äkrorbnung in einer Kranffjeit Ijaben wirb, wenn biefelbe bon folgen 33eftanbtljeilen gufammen gebraut wirb, wie fte gewöfjnüd) bie meiften 21rgneil)änbler führen, wenn audj nodj fo ftnb, fo fönnen fte, wenn fte nid)t felbft bie SDfittel berfälfdjen, bon benjenigen gefauft worben fein, weldje es tfjun, unb bie 2ßertl)loftgfeit irgenb einer Söurgel ooer eines Krautes gur unred)ten gefammelt, fann nur burd) einen wirflidjen Söerfudj feiner Kräfte erprobt werben. Siejenigen, weldje auf bem Sanbe leben, umgeben mit ben bielfältigen Heilmitteln, welche bieDfatur für bie Kranfljeiten ber ÜÜtenfdfjen Ijeroorbringt, fönnten leid)t biefe 2trt 93etrng bermeiben,unb bicl bagu beitragen, ifjre eigene ©efmtbljeit gu erlangen unb gu erhalten, inbem fie ein bisdjen Kemttnijj ber mebiginifdjen Sigenfdjaften’ber mtgäljligen Ißjlangen, welche um fte Ijer mad)* fen, fid) aneignen, unb in ber richtigen biefelben fammeln. ©8 ifl woljl waljr, baff gälfdjungett ber Kräuter nidjt fo fdjäblicf) ftnb als ber minera* lifd)en Slrgneien, weldje id) halb befpredfjen werbe, aber 3eit ifl gu wertljboll in Kranfljeiten, um leid)tfinnig burd) ©ebraudj bon ÜÖfebiginen, welche unge* Wiffe Heilfräfte fjaben, bergeubet gu werben. SaS botanifdje ©pftern ber §eilfunbe Ijat nidjt jenen fjoljen Stuf ber Sßirf* famfeit, weld}cn eS erlangt Ijaben würbe, wären bie 2Iergte eigenen 33otanifcr, unb Ratten ftc eigenfjünbig bie ißflangen gefammelt, ober öon SIgenten, auf beren ©Ijrlidjfeit unb Kenntniffe fte feft bertraucn fönnen, inifjrer richtigen 3eit bie bielen *ßflangen fammeln laffen, auf beren fpeilfraft fte bei ber ifjrcr Krattfen bauen. Ser fleißige Farmer weiß, wie fdjwer eS ift, in ber<3tabt foldj’ gute 93utter, (gier, Korn unb Kartoffeln gu faufen, als er ftd) fcfbfi gieren fann. @S ifl gerabe fo fdjwierig für ben botanifdjen Slrgt, nadj in ben unb SDtebiginläben gute wirffante Heilmittel gu faufen, als burd) nat=Oueüen mit ein Wenig SDfülje unb ©elbfoflen berfnüpft, gefammelt werben fönnen. 3d) furirte Hunberte bon frf)tt)ierigcn djronifdjen Kranfljeiten burdfj bota* nifdje 2Jlebigtnen, welche benfelbett kanten führten als biejenigen, welche bie Patienten SBodjen* unb SDfonat lang of)ite (Srfolg gebraust Ratten unter Leitung anberer berste, wcld)e Sljatfadje nur babutdj erflärt »erben fann, baff SSerfälfdjung ober 2eidf)tftnn in ber 3ukmtang berjenigen Hcilmit* 33erfälfd)te SJtebigin. 177 tel angewanbt würben, welche meine mebijinifdjen ©oöegen gebraucht hatten. ©8 giebt natürlich aud) 'einige mebßintfdje welche wir nur bon fremben Säubern begieljen fönnen. ©einuhe Stile ftnb mehr ober Weniger »erfälfcßt, Welches ben forgfamen 21rgt gur hoppelten ©orftd)t mah- nen muff. 3nbianifdf)er Opium g. 33., wirb häufig mit©rbe, ©anb, gepul* berter Hotjfof)tc, 3iufj, Suljmift (haltet euren üJiagen, Opiumcffer), pulberi* ftrte fDtohnftengel unb bem ©aamen bieler anberer ißflangen, bevmifdßt. ©mprnaifdhe ißurgirwinbe ober ©cammonium enthält häufig Salf, grango* fenholj, 3alappe, fd)Wefelfauren Salf, ©odEsborn ober Tragant, ©afforin u. f. w., unb einige ©pemplare finbet man, weldhe nicht ein 21tom bon ber 2lrgnei haben, für welche fte beftimmt ftnb. Oer mepifanifd)e 3alappe beftetjt aus gwei Strtert, bon benett bie ©ine bollfontmeit werthloS ift. Oer Se(3tere wirb ber männlidje 3alappe genannt uttb erfdfeint häufig gemifdjt unb auch ungemifd)t mit bem befferen Slrtifel. OaS ©üpolg ober Saftige wirb eben» falls häufig gefälfdßt. Haffal fanb in achtmtbgmangig groben elf bcrfälfcßte, unb ben ©ptraft fann man feiten rein befommen. SSenn fo üiel ©djaben burdf berfälfchte ipflangeu=Heilmittel entfielt, wie grojj ift erft berienige, welcher au8 ber SBerfälfcßung ber mincralifdjen SDtebijinen entfielt, beren fjauftg fd)limmer wirfen, als ifjre Originale? fJtad) ben ©eridjten dtormanbp’S, ©inglep’S, SßafletfS u. 21., wirb ©alomel mit Salf, fd)wefelfaurer ©dfwererbe, SBleiweiß, Ohon, fd)Wefelfaurem Salf; SJterfurial mit S31ei, 3inn, Sßismuth; 2Jterfurialfalbe mit ©erlinerblau, Sefjmu. f. w.; ©alpeterfaureS ©ilber mit falpeterfaurem Sali, berfälfdjt, unb fo burd) baS gange ©teinreid) ber 2Jtebiginen. Oie ©ntbedung biefer im ©roßen betriebenen 2>erfälfd)nngen ift geniigenb, um rothe unb blaue Siebter in ben $enftern ber 2Ipotf)elen gu fefjett audj wenn fte ihre großen glafdjen mit farbigem Söaffer herausnähmen. ©3 ift fein SBunber, baff Patienten ben Ooltoren ber alten ©jd)ule bofe ©e= ftd)ter jeigen unb fte mit allen möglichen ©dhimpfnamen belegen. ÜDtineral* Ooftoren ftnb fdfon an unb für fid) erfolglos genug, ohne nod) erft ifjre un* fixeren Heilmittel berfäljd)t ju haben. 21(3 eine allgemeine Siegel ftnb ade inneren Heilmittel, ob ober SJtineralien, für ©nt ober Uebe( fräftig. ©ie haben feiten einen paffiben erfolg, fonbern ftets einen pofttiben ober negatiben. ©8 ijl baber äußerfi roicfjtig, baß fte gerabe ba8 fein fotlen, wa8 ber 2lrjt glaubt, baß fte ftnb, ober folgen entfteljen barauS. ©8 ift immer ratfjfam, menn e8 irgenb möglich ift, bajj ber mebijinirenbe 21rgt fetbfi mit feinen eigenen Hän* ben bie Stejepte welche er feinen Patienten geben will. Unb menn er ba8 3iel »erfolgt, genau gu miffen, wie feine Heilmittel wirten, fo muß er 178 Sie Urfachett ber 9t e r o e n * unb B l u t ft ö r u n g e n. fte jelbft fammclu ober burch ehrliche Agenten fammeln laffeit. 3rgenb etrna«, toie ein fteperer (Erfolg, ift ohne biefe Borftd)t nicht ntöglid). Ob* gleid) bie Sißen ber Berbrecfjen betocifen, baß bie 2Jienfd)cn uiept üiel auf ba« ÜDtenfchenleben geben, fo iß bennod) fein am tiefften gejunlener äöerth genug, um 2eid)tftnn in Heilmitteln, namentlich foldjen, welche fo Oielfältig terfälfd)t werben unb wa« fo allgemein unter ben Slrgten betannt ift, al« höchft ftrafbar erfcheinen gu taffen. 3d) befenne offenhergig, baß eine ber Haupturfad)eu be« guten (Erfolge« meiner SDiethobe bem Umftanbe gu Oer* bauten iß, baß id) Weber fDiühe noch ©elb fpare, um mir oon bem ißßangen* reiche bie beßen unb unoerfälfd)ten Heilmittel gu Oerfchaffen, welche un« un* fere Sßlutter (Erbe in fo reidjent SJiaaße barbietet, um faß aKe Srantheiten, benen bie 2Kenfd)heit unterworfen ift, gu heilen. Hefige Srfdheinungen Uon Srutalttät unb Unmenfd)ltd)fett erfchüttern täglich bic Serben aller guten üftenfdhen unb berühren in einer fie ©efunbheit be« fRerbenfßjlem« biefer guter SRenfcßen wirb fo p jagen aufgeopfert, inbem fte Beuge» fo vieler ©raufamfeiten ber 2Renjd)en gegen bie Sßicre fein müffen. 2)ie ©mpfinbfameren werben bureß bie ©rauftim* leiten gegen bie 3nje!tenwelt erfeßüttert; aber alle eblen ©eelen gittern in ißren innerften SRerbenpuntten, wenn fte feßen, wie bie ißferbe gepeitjeßt, £mtbe gefeßlagen unb anbere Sßiere graufatn beßanbelt werbeu. Sein wirf» ließ woßlwollenber, gutßergiger SRenftß fann bie ©änger be8 SBalbe« unb bie ütßiere, Welcße wilbe unb unbewohnte ©egenben beleben, au8 bloßer Ser» titgungslufi tobten feßen, oßne ein ©efüßt gu empftnben, wctdjeS feinem nerböfen ©ßfteme fdßäblicß ift. UnmenfcßUcße Jpanbluttgen gwifeßen 2Renfd)en aber berurfadjen bie größten ©törungen im fRerbenjßfteme. ©8 feßabet nießt nur bem Vollbringer unb llebelthäter, fonbern e8 erfefjüttert auch bie fRerbenfpftente aller 3uid)auer unb berer, weldhe im Umfreije bon taufenben bon SDleilen leben, unb babon lefen, fowie jener, bie bon ber ÜEßat hären. Vitra«, boll glüßenber ©pm» patßie, fpraeß nie wahrere 2öorte als jene, worin er jagt: — „$eS 9Jlenfd)en UnmenJdjlidjfeit Sringt Stauer unjäl)ügen Saufenben." ©« ift befcßämenb, baß e« btc Siegel anftatt bie SHuSnaßnte ift, baß ber SRenfcß, als ©benbilb ©otteS gcfdjaffen, feinen SRitmcnfißen fo unfreunblitß beßanbclt. ©clbftjucßt ßerrfeßt überall unb bringt beftdnbig ben ©eift ber Unmcnfcßlicßleit ßerbor. 2)ieje Verleitet wieberunt gu Saaten ber ©raufamfeit unb wenn biefe in 2Rorb gipfeln, feßett wir wie Seute gu £>unbertcn fteß fam* mein, um fid) au bemSRörbergurüdjen; unb baS©ejefc, bureß feineißeamte, eiferfücßtig auf fein Sßorrecßt, befeßüßt fein Opfer nid)t nur bor ber SBilbßeit be« Röbels, fonbern entfernt bureß bie üRagenpumpc ba« berfcßludte ©ift be« ltnglüdlicßen SRanne«, bantit e« bie ©enugtßuung ßatf fein Sebeit ielbft p neßmen; unb wenn er genügenb bott ben folgen be« ©elbftmorbberjudje« geheilt ift, führt es ihn pm ©algen, pr ©cßlacßtbanl ober be« §enler« Sßeil! Sefer, nicht einer unter goßn bon©ud) hat je barübernacbgebad)t, wa« für moratifche unb pppfifefje fRacßtßeile ber meufd)lid)en Familie burd) biefe unmenfd)lid)e be« köpfen«, Söürgen« ober Rängen« berer barau« entfielen, welche, burch unglüdlicße geifttge ober noch «ngtüc!. Brutalität unb Unntenidblidifett. 181 ltdjere Umftänbe, SJiorb ober anbere Berbrecßen begehen. 2)ie UBirfung auf baS $inb ift, unb in ber jtßat auf 2lHe, baß es ben ©inbruef ßerborbringt, baß 2Jiorb gerechtfertigt ift, trenn bie Beranlaffung fotefje ift, baß baS es als eine STobfünbe anerlennt; unb baS ©nbe ift, baß riete üeute nid)t auf ben Verlauf beS ©efefceS trarten tonnen, trie fte fagen, fonbern baS ©efefc in ihre eigene £>anb nehmen, unb ficf> nicht nur als Slicßter, fonbern and) als genfer einfeßen. SiefeS ift nicht nur ber galt bei BolfSaufläufen, fonbern oft auch unternommenen Ahnten einjetner SDlenfcßen. ©in SJlann glaubt ftch beleibigt burch baS wirtliche ober eingebilbete Unrecht eines Slnberen, unb bentt, baß er getöbtet werben füllte; aber ba er fürchtet, baff es im SBege beS ©efcfceS nicht gefchehen würbe, fo nimmt er baS ©efefj in feine eigene £anb nnb »oüjieht bie blutige Arbeit felbft, nadjbem er ror feinem aufge- regten ©emüthe ben Slngeflagten »erhört unb ihm baS StobeSurtheil gefprodjen, SBenn nun baS ©efefj für feinen gall einen SDlorb rechtfertigte, würbe eS nicht einen beffernben unb gefunben ©influß auf bie Seibenfdfaften ber SHenfcßen haben, benen jetjt gelehrt wirb, baß tobten unter gewiffen Umftänbcn recht tft burch »om ©efefce »orgefchriebene Siegeln unb welche baßer, über* jeugt in ihrer erßifjten UrtheilSfraft, baß irgenb ein geinb thrcS ©lücfeS ge* tobtet Werben follte, fogleid) ißr mörberifcßeS SEßerf ausführen? SBcire cS nicht Weit beffer, unfere Äinber ju unterrichten, wahren» fic aufwaeßfen unb Wenn fte leicht empfänglich ftnb, baß ton SJlenfd>, meber ber Berbrecßer nod) ber genfer baS Siecht hat, baS Seben eines SJienftßen ju nehmen; baß baS Seben jebeS menjchlicßen SBefenS in ben £änben ©otteS iß unb baß @r be* flimmen foH, wenn irgenb ein ©törer beS gntbenS fterben foü? Sft es in ber £ßat »ernünftig, ju glauben, baß ©r, ber Mmäcßtige, bem jo »iele tau* fenbe SBcge offen flehen, baS ?eben eines BerbredferS in eniigen, wenn es fein 2SiHe ift, ben SJienfcßen entmenfeßen würbe, um burd) ihn feinen Sßillen auSäufüßren? ©otlte nicht baS ein gutes 33etfptel geben, bamit unreife ©emüther richtig mobettirt würben, unb biejenigen, weldje SJiajorennität er* halten haben, mit ber -fjeiligfeit beS ntenfchlid)en Hebens erfüllt werben ? ©S ift feilte ©eßwierigfeit, ben SDlörber in fold)’ fxcheren ©ewahrfam ju bringen, baß er ber ©efetlfchaft feinen weiteren ©cßaben jufügen fann. 2Röge es fein, wenn nöthig, baß iDtenfcßen, welche Äapitaloerbrecßen begangen, bon feinem Bräftbenten, ©ouberneur ober anbern Beamten begnabigt werben fönnen,unb wir fönnen bann rußig ben SßiHen ©otteS abwarten, ju welcher 3eit unfer irrenber Bruber »or baS Tribunal beS 3enfeitS gerufen werben fott, ©o lange baS ©efefe einen SDlorb als nötßig anerfemtt in einigen aus- nahmSweife böfen gälten, werben biefelbe Slnficbt hegen unb bar- nach hanbeln. SÖäßrenb i<ß feßreibe, fällt meine Slufmerffamfeit auf einen 3cituugSparagraphen, batirt in bem ©omptoir »on Shells, gargo u. ©o., 182 JDte Urfathen ber Serben« unb Vlutftörnngen. ©an grattci8co: — „©an Suan unb flleüaba um 4 Uhr 9Jtor* genS um 3,000 2>otlar8 beraubt; Belohnung um 7 Uhr Storgen« au8ge* fchrieben; fftäuber erfefjoffen unb alles ©elb gerettet um 2 Uhr DiadjmittagS; 2eichenunterjud)ung um 3 Uhr unb Segräbnih ber ®iebe um 6 Uhr bcffelben StageS. 2)iefe8 »orftehenbe Programm eines „lebhaften fleinett Vorfalles" !am am 15. 9ftai gur Ausführung. Srfter ®h beS nicht fo angenehm als Natürlich muh biefeS alles unter bem gefchehen fein, unb ba bie 3eituitg e8 als eine paffenbe 2trt unb SScife be* trachtete, folthe ©adje gu beenben, ift üorauSgufehen, bah bie öffentliche füleinung e8 gutt)ieh. SQ2it biefem unb anberen gälten im ©ebächtniß wirb Semanb feinen fftadjbar erfdji&hen, wenn er in feinen Dbftgarten einbringt; irgenb ein Siebenber lalteS Vlei in bie Vruft feines 9tiüalen fd)it!en; unb ein Äerl in einem Srinffalonftreite baS gefährliche Keffer in bie Vruft feine« ©egnerS fielen, benn ein Seber glaubt, bah &aö Opfer feines $affeS fd)nell aus bem 23ege gefchafft werben muh, unb bah ®öbten nicht in allen gälten moralifd) unb Unrecht ift. ©8 wirb üon Sielen behauptet, bah £obeSflrafe ?eute üon Verbrechen abhält, für welche biefe ©träfe »erhängtift; aber ©tatiftifen geigen, bah mehr Sftorbc inSDtaffachujettS, wo bieStabeSftrafe ftreng befolgt wirb, gefdjehen, at« in SBiSconjtn, wo fte feit mehreren Salden abgefchafft worben. 2eute, wetdje unter bem ©htfluffe heftiger Seibenfdjaft ftnb, nehmen fleh feiten bie 3e»t, bie golgen gu bebenfen, währenb, wie fchott erwähnt, bie bah bie öffentliche Meinung unb ba8 ©efefc e8 erlaubt, in einigen gälten ba8 ?ebett gn nehmen, ihnen eine ©ntfdjulbigung bafür bietet, wenn fte e8 gleichfalls thun: benn fte halten ftd) in biejent 2lugenblidte beftimmt übergeugt, bah nie eine gröbere Urfadje gegeben —nie eine beffere ©ntfchulbigung, bieäuherfte ©trenge beS gu üoltgiefjen. ®ie STobeSfirafc wirb glüdfltcfjcrtneife unpopulär, obgleich letbcr gu lang* fant. Sn ber älteren ©ejcfyidjte bc8 Sftenjdjen würbe ein 2ftörber üon ben greunben beS gemorbeten fDtanneS »erfolgt unb erjchlagen. SDte älteren Hebräer bcftraften ©otteSläfterung, Ungehorfamleit gegen bie ©Item, ©nt* beS ©abbatp, ©öfjenbienft, 3a8 ©efetj für bfe 2lb* fcpaffung ber £obe8ßrafe im Königreich ©adjfen, würbe oon ben Kammern mit bem beften ©inBernebnten ber Regierung, ber ©taateanwalt ©adßenS war ber größte Sertbeibiger, angenommen." Sn jebem Sianbe ©uropa’8 Bitbet bie 2Raße, welche für äbfcbaffung ber £obe8ftrafe iß, eine ftets juneb* menbe Partei. (Sine unferer größten täglichen Bettungen, Unb mtglücfticberweife ein Stboofat ber £obe8ftrafe inbent fte bie®ienfte eine« amertfaniftfjen ©atcraft Borfd)tägt, itjre Sorfd)tüge mit fotgenber erfdjütternber ©rjäb« iung: „Sor furjer 3«tt batten mir brei ©pecutionen an einem Sage — eine in ©Imira, eine in ßfyarleflon, unb eine in biejer ©tabt. hierauf würbe 184 Sie Urfadjen ber fR erben* unb Vtutftörungen. ein SRörber in SilfeSbarrp, Vennfplbanien, unb testen greitag einer tn Srot) erhängt. 3n alten biefen gälten ftarben bie Verbrecher burd) (Srftidung.1 3t)r ©enief würbe nicht gebrochen unb bie ©eenen an ihrem (Specutionsplabe Waren bon ber 2tbfd)eu erregenbften 2lrt. (Sin StRamt, wie uns berichtet Würbe, lebte gwangig ÜRinuten, ftd) in biefer 3eit äße paar ßRinuten in feinem SobeStampfe gufamnten giepenb. ©in Slnberer praßte auf unb ab am (Snbe feines ©tricfeS, unb lebte noch fünfgehn 2Rinuten. Veim SitteS* barre*£üngen mad)ten bie Seute einen gefttag baraus, inbem fte in ihren ©onntagStteibern meilenweit im Umtreife herbei ftrömten, unb maffentjaft bie iRad)barfd)aft beS ©efängniffeS belagerten unb auf bie angrengenben Väume ttetterten, um eine 2tnftd)t beS ©dfaufpiets gu erlangen." Sa8 Vorhergeljenbe mag ohne weitere Venterfuitgen feitenS ber ©egner ber SobeSftrafe Wiebergegeben werben. (SS ift jdjwierig, ein 2Rittet auSfin* big gu machen, SRenfdjen menfehtich gu tobten. (SS fcfjcint mir, bag bie 2trt unb Seife, in ber eS gefepehen tonnte, ohne bie @efüt)te beS ungtüdlichen Verbrechers unnötiger Seife gu berieten, biejenige wäre, bag man fte Wie bie -fmnbe in biefer ©tabt in einem Seidje erfäufte. (Stn groger Sarren Wirb mit biefen Shoren gefüllt, unb burdj einen fentrechten Seg geht er gum ©runbe beS Reiches. Sürben wir unfere Verbrecher fo bebienen, fo würben Wir uns wenigftenS ben ülnblid ihrer testen Sobesfämpfe erfparen. 3n einigen unferer fübtichcn ©taaten befielt neben bem Rängen and) noch ber Eßeitfd)enpfal)t, unb in einigen unferer nörbtidfen ©efängniffe werben ©efangene mit tattern SBaffer begoffen; einige babon erteiben manchmal ben £ob bon biefer Veljanbtung. Sieie Vegiegung wirb für unorbenttid)eS Ve* tragen berorbnet. 3n ber SReljrheit ber ©taaten wirb bie SobeSftrafe für baS Verbrechen beS 9RorbeS berpängt. SEBenn baS SanbeSgefefj aufhört, förpertidfe 3üd)tigung atS Veftrafung für Verbrechen gu beftimmen, !önnen wir bernünftigerweife hoffen, weniger ©raufamteit beS 9Renfd)en gegen feinen 2Ritmenjd)en unb gegen bie nieberen Staffen beS anintalifdjen Sehens gu fetjen. (Sntfernt biefe barbarifd)cn Vor* bitber aus ben hohen ©teilen, unb ber (Sinftug wirb für bie gange 2Renjcf)en* famitie wohltätig fein, unb burd) biefe SBiebererftetjung beö ÜRenfdjen wirb jfogar bie SBilblfeit ber Xtjiere burd) bie magnetifdje Sraft ber ©üte unb brüberlid)en Siebe enblid) begähnit. SDiefcö ift nicht gu biet für Siejenigen gu hoffen, welche aufrichtig an baS berhetgene taufcnbiäijvigc SReid) glauben; aber tagt uns nicht bie ©efunbheitSrüdfid)ten ans bem Ütuge berliercn in bie* fer Reform. (Sin 3eber fottte bebenten, bag alle ©raufamteit unb alte Un* menfd)tid)teit nid)t allein bon bem Opfer berfetben empfunben wirb, jonbern aße guten 9Rämter unb grauen, wetdje einer ©ewatttpat ober Uttbiß bei* Wohnen, werben in ihrem ERerbenfpftem fchäbtich berührt unb erhatten bie SReicßtßunt. erfdjütternben ©mßßnbmtgen, melcße auf ißre förßerlidßen Kräfte jurM- mirfen, unb baß fogar ber Uebeltßäter ©djaben leibet burd) bie Seibenfdjaft, mit melcßer er $u folgen ©cßritten oerleitet mirb. 3cß miß nod) ßinjufügen, baß es denjenigen, melcße eine jarte Drganijation beffer belömmt, menn fte einem Verlangen miberfteßen, melcßeS ße nad) einem drauerfpielfc ober einer rcir!lid)en dragöbie jießt, melcßeS ße aufmerfjame Sefer einer tra» gifcßcn ©r$äßlung ober SBeridjte mirflicßer SRorbtßaten fein läßt, meldjcS fte ba$u brängt, ©rlaubniß oorn genfer ju erhalten, um einer £inridjtung bei- jumoßnen, ober jit ben 3eiturt0cn für bie 23efcßreibung ber lebten Momente ßtegen. f?aßt unS lieber oerfucßen, fo oiel als möglich oon ben blutigen dßaten ber gefunfeuen menfcßlicßen ßiatur unfere 2Iugen abjumenben unb baburcß unfere ßierüen in ßiuße ju erßalten, mäßrenb mir ben dßaten ber ©Uten laufcßen unb unjeren Beifall bezeugen fönncn, unb cs oerfudjcn, ©iite bes -jperjens unb eine ernfte unb 2WeS umfaffeitbe SSeftrebung jum Jpößeren unb ©efferen uns attjueignen. 185 fletdUßnm. fReidjthum mit feinen folgenben SluSjcbmeifungen ifi eine reidfe Duette ber fßerbenfiöntngen unb 23lutunreinigfeiten. SStele haben (Selb als bie Sönrjel alles (Suten betrachtet. 2)r. £att in feinem Journal bev (Sefunbheit erjäljtt mie folgt: „Dieje Sbee ber mol)lthätigcn SBirhtng bcS ©elbeß im ift beutlid) iüuftrirt in bem 23erid)te bes §evrn SSatterme, ©efretär beS 2lr* menhaufeS in $aöre, mo bas DürdjjdjnittSalter ber SReidjen jmölf Saljre mehr ift, als baS ber Firmen. 2ln 1088 tt)ol)lf)<»benbe Üeute ftarben in einem DurdjfdjuittSalter oon 42 Sohren, 4791 ber mittleren Slaffe non 29 Sahren» unö 19r849 Slrme oon 20 Saßren ! Diefe ©tatiftifen feljen auf ben erften SBlid mie unmiberleglid)e SBemeife aus; aber Die* jenijjen, meldje barauS fdfließen, baß 9teid)thum ein görberer ber ©efunbljcit fei, überfeßen einen mid)tigen ißunft, melier bie mirllidjc Sraft ihres Ur* thetls umftürjt, nämlich: ©cfunbljeit bringt fReicßthum, anftatt baß fReid)* thum ©efunbheit bringt. 2Ran muß fid) erinnern, baß ein großer Dljeil ber Sttienfcßen mit (Srbfrantheiten ober gefd)roäd)ten (Eonftitutionen geboren mirb, roetdje fte für tßätige 33efd)äftigungen beS lebensunfähig machen, unb mentt fte nicht SReidjthümer erben, müffeu fie als Slrmc leben ober fterben. S3e* %c\. 60, Xaä guul)ocn. 186 ©ie Urfacpen ber Serben- unb Slutftörungen. trachtet unfer Hanb unb lernt bfe ©efepiepte unferer reichen Heute; wa« ftnben wir? 3ü)ei ©rittet wenigflen« finb bie Saumeifter ipre« eigenen ©lüde« ! ©ie paben ipre ffteiepthümer nur burep jene unbeftegbare traft unb 2lu8- bauer angepäuft, welcpe ihnen ein gefunber, Iräftiger Körper erlaubte. 2öa« für eine ©elegenpeit pat ber 3noalibe, 9feichtpümer ober auep nur feinen HebenSunterpalt ju erwerben? ©r wirb in feinen ©efepäften Don fuepungen ber tranfpeit unterbrodjen, unb bie ©rnbten, welcpe er in ben i 3wifcpenpaufen ber Sefferung einpeimfen mag, werben alSbalb wieber Don Ausgaben für fotgenbe tranlpeiten Derbraucpt. Söenn, wie bie 3flplen e« angeben, ba« ©urcpfcpnittSalter be« Steicptpum« über bie Slrmutp nur jwölf 3apre beträgt, fo ifl ber Sewei« ju ©unften Heiterer, benn wenn ber SSJlenfcp mit guter ©ejunbpeit anfangen lann unb nacpträglicpe Söoptpaben* heit ipm erlaubt, fo ju leben, wie er will, reiepe Heute al« eine ttaffe nur jwölf 3apre länger leben, fo lönnen wir barau« jcpliefjen, bajj ber 9ieicptpum mit feinen gewöpnticpen SluSfcpweifungen ba« Heben feiner ©igentpümer eper lürjt at« Derlängert. ©r. $a(t Derfiel in benfelben 3rrtpum, worin Diele anbere ipppftologen Derfallen fmb. Sftänner, welche mit jenen geiftigeu unb lörperlicpen träften, Derbunben mit aufjerorbentlicpcr 2lu«baucr, erfolgreich bentampf be« Heben« auSfüpren unb gegen ben ©trorn ftegreiep ntbern lönnen, follten jwanjig bi« fünfzig 3apre länger leben lönnen, als bie jcpwäcplicpen Zuberer, welche peute (jut arbeiten lönnen unb morgen fiep bon ben Slnftrenguugen eine« ©age« erholen müffen. ©8 fdpefnt aber, baff fte nur burcpfcpnittlicp länger leben, unb bie« wirb auch wopl Diel Don ber HebenSlraft einiger biefer reichen Heute herrühren, welcpe ein pope« ?lltsr burep äpigfeit unb Sefcpäftigung erreichen unb nicht ben Haftern be« Sleicptpum« folgen. •liur wenige 2Jlenfcpen gebrauten beit fRcicptpum at« ein ©arlepen ©otte« — bie ißfabe ber Ernten unb trauten mit ©egnungen ju erleichtern. Siele reiche SDlenfcpen fcpäf5cn ben SBertp be« SKeicptpum« nur, joweit er ihnen er- laubt, in ftagnirenber gaulbeit ju leben, ihren törper mit bethörenben SBeincn unb reichen ©peijen ju bclaben, in Dollem Sftaajje ihre erregten ’Heibenfcpaften ju befriebigen unb bie SSelt mit ihren glipernben ©eifenblafen ju blenbeit. ©ie Grfteren heftigen Slupe be« ©emütp« unb Harmonie be« törper«; bie Scheren geiftige Unruhe unb lörperlicpe ©cpwäcpe, unb au« ben StuSjcpweifungen biejer entftepen bie Uebel be« föeicptpum«. ©a« ©e- miitb in beftänbiger Aufregung, ba« Stut erhöht burep übertriebene 9ieij* mittel, bie SDluSleln gelähmt burep bejtänbige Unthätigleit, fönnen nicht Der- feplen, bie ©efunbpeit ber Serben unb be« Slutjpftem« ju jerftören. ©8 giebt eine gliidlicpe SRittelllaffe, jwifepen ffteiepthum unb Strmutp, tocTcfje förderliche ©cfunbpeit unb fociale Sergniigungeu erhöht, unb e« träte JRetcptpum. 187 gut, wenn mentanb über biefe Pinie gelangen fönnte. Sa ber ßfteitfcp nicpt8 weiter mit ftd) nehmen fann am ©nbe {eines PebenS, außer ein S3ergeicpniß feiner guten SBerfe, jo erfreut fiep berjenige, weldjer ein gutes SluSfontmen wäprenb feines PebenS befipt, aller ber gmtben, wclcpe ©elb jdjaffen föunen. ©inige aber wünjcpeu ßfeicptßum, um fäpig 3U jein, ©uteS gu tpuit. ©ine auSgegeicpnete Pepre für folcpe mag. in bem Peben unb ben Sieben ©ofrateS gefunben werben: ©in grieepijeper Süngling, welcper bie 3rrtpümer unb Sßorßeüen beS S3olfe8 jap, wünjepte bie SBelt gu beffern unb rief au§: „0, baß icp reiep ftä«* unb berüßmt als ein Stebner, wie halb wollte id) bie SBelt bewegen! $ier giebt eS ©ünben auSgurotteu unb SBaßrßeiten gu Derfüttben. O, baß icp Sille« baS tßun fönnte! 3

t berfyütct werben fönnen, bie mefjr 9terbenftörungen er* zeugen, af« ober Sanferotte. 3n beredt, finanjieüe« SGßotjtfeinf)ält oft äffen- jd)en in anjdjeinenber Oefunbfjeit aufredjt, bereit ©pfterne mit berftedten ÄranfI)eit«atomen befaben ftnb, unb ber erfte ©cfjlag be« Ungliid«, weld)e« ba« ©el)irn Veranlaßt, bie belebenbe ©leftricität, meldjo e« beftänbig ben berjd)iebenen Organen be« Körper« auötfjeilt, fetbft jn berbraudjen unb entfernt bieÄraft, bie im ©pftente borfjanbenen Unreinigfeiten in ©djad) ju galten, unb mit einem SDfate mirb ber ungfiidlidje ©e* jdjiiftSmanu auf’«$ranfenbett geworfen ober er mirb eine« 3rren* fyauje«. 2)a§ menfd)tid)e @el)irn fte!)t in berfelben mit feinen 2T6f)ängern, ben mie bie SBanf mit ber ®efd)äft«welt. ©eine SDfittel ftnb nidjt „Rapiere", fonbern belebenbe ©leftriettät; unb feixte ©efdjäft«freunbe ftnb nidjt Äaufleute unb ftabrifanten, fonbern bie berjdjiebencn Organe be« Körpers. SBenn ©djmierigfeiten ftdj einem Spanne entgegenjteßen, fo ent* 5ig. 6i. OtljeHo'SSSejdjdftiflung »erloren. ©e jehäf tSfehlfch läge. 189 fleht ein phhfrologifd)er ©Freden unb baS ©chirn biScontirt behutfam. SSenn ein anhaltenbeS 2Ut8gal)len Oerlangt wirb, fo fuSpenbirt eS theilweife ober gänglid) bie 3af)lnng. Ser Borgang ber Berbauung unb bie Shätigteit beS ber Seber, Sungen, iRkren u. f. w. hängen Oon ben belebenben elef- trifchen Äräften beS ©ehirneS ab, unb iftSefdereS ju burd)$untmer unb Senfen angeftrengt, fo behält eS feine Eleltricttät für eigenen ©ebraud), unb läßt fo ben törper nur theilweife ernährt. Söcnn bie Organe ftd) rädjen unb 'bem ©ehirn feine Nahrung gufommen laffen, wie fte gum Sheil gegwungeit /ftnb, fo wirb ber gartorganijtrte 2Rann ein BSahnftnniger, unb ber fräftige 2Rann, beffen Körper mit Äranffjeitsftoff angefüllt ift, ein Opfer einer f örper* liehen entgünbenben djronifchen SJranfljeit. „Schwere feiten" oermehren ftets bie Arbeiten besorgtes, obgleich nicht immer bas ©olb in feinem Koffer üermehren. Ein Bcmferotteur ift gewöhn* Iidj ein jdjwacher, niebergeworfener (ßatient ober ein geiftig ©eftörter. Sie ©efchäftSfriftS oon 1857 oermehrte biegnfaffen bergrrenljäujcr um fünf unb jwanjig (ßrogent unb in (ßennfploanien, wo ihre golgen am augenblicflicfjften unb fd)werften empfnnben würben, würbe bas grrenhofpital in belphia unb baS ©taatSafpl in-jparrisburg gu bem äußerften Umfange gefüllt, ©o groß war ber $antpf gwifdjen ©eift unb ÜRaterie, baß oiele ihre ungliid* lidje Sage burd) ©elbftmorb enbigten. Bankrotte in jenem galfre waren galjlreid), unb ifranfheiten, BSahnftmt unb ©elbftmorbe üermehrten fid)im Berhältniß. Sa biefeS bie golgen Oon ©efd)ciftöfeb>lfdE)tägen auf bte ©efunbheit beS BolfeS finb, fo jollten fte, jo weit eS möglich tfir burd) Borftd)t unb ©par* famfeit oermieben werben. „Sebt innerhalb Eures EinfommenS", ift ein altes unb gutes «Sprichwort, unb wer es nicht tl)ut, gieht ftd) unausbleiblich fRerüenftörungen gu, welche ftdjer in jchlimmen golgen enbigen. geber üerfjeirathete ÜRann fottte feiner grau ben richtigen Beftanb feines EinfommenS jagen. Biel wirb üon ben 21uSld)weifungett Samen ergäbt. 3f)r Benehmen wirb häufig als Urjacpe beS StuineS ihres BlanneS angefehen. SSiel SSahrljeit liegt in folgen Behauptungen, aber nidjt bie gange BSaljrheit. SDtünner ftetten häufig ihre ©eibeinnahmen als bebeutenb beffer hin, als fte in BSirflichfeit ftnb. 2(18 golge lachen bie grauen über Ermahnungen gur ©parjamfeit — halten ihren ©atten für „geigig" — unb theilen ihre BMinjche nach ben ißrerBörfe ein. Nichts als ein Banferott geigt ihnen bercn 3ahlung8unfäl)igfeit. Ser ©tanb ber grau unter ben günftigften Umftäubeu ift ein fd)Werer, unb fic lann fein Borwurf treffen, baß fie nadf ben guten ©ad)en be8 Gebens greift, wenn ihr ©atte fte gtauben läßt, baß er reicf) ift; namentlich wenn et 190 ©ie ttrfachen ber B e r b e n» unb Stutflörungeu. bie 2Bahrfd)eintidjteit beffelben burdj Slnfdjaffung bon £abana*<£igarren unb tljeurctt Söeinctt berftärft. ©S ift hohe Seit, baß ÜJiänner ihren grauen ftd) fo jeigen, mie fte ftnb, in ihres SSermögenS, ihrer SDlorat unb ihrer ©efeltfd)aftstreife. Offenheit in biefen ©adjen mürbe nicht nur baju beitragen, Sßanterotte fette* ner merben ju taffen, fonbern mürbe auch in großem SDtaße bie Uebel ber ißroftitution mitbern. Slber 23etrug fängt in ben meiften gätlen in ben 9Bonbfd)einnäd)ten bor ber $od)jeit an, unb geht fort, bis eine ©etb* ober ÄörperfriftS ben mähren ©tanb ber ©inge jeigt. ©ks gefd)iet)t manchmal ausnahtnsmeife fehr früh, gomter erjähtt hierbott ein amüfanteS @efd)id)t» d)en: „(Sin ßerborragettber junger 9Jlann aus bem ©üben, melier 2lnfprüd)e auf ©tetluug unb Betdjtßum in feiner §eimatl) matzte, fd)entte feine Stuf* merffamfeit etner jungen ©ante, metd)e nahe bem $afen Bem*2)or!8 mopnte, unb beren SSater als fet)r retd) galt, aber burd) Ungtüdsfätle feljr jurüdge* fotnmen mar; bemtod) befielt bie gamitie il>re gemotjitte £ebenSmeife bei, unb ber ©djein beS 9leid)thum8 gtid) bem ü)rer beften ©age, unb Ijierburd) hoffte fie U)rc ©teile in ber ©efellfdjaft ju behaupten unb ihren jungen ©a» men eine beffere ©ctegenheit junt Ijeiratljcn ju geben, ©er Beuangetom* mene, burd) ben SButtfd) getrieben, biefen reichen ©d)ah ju ermerben, unb gtaubenb, baß fte genug beS „Bötßigen" befäße, um alles nadi ber §od)jett auSjugteicheit, geigte fidj in feinem ©tple, beging alle Slu8fd)meifungen, fauftc bie fdtjneUftcn unb fd)önflen ißferbe, u. f. m. ©a er bie ©d)utben ftdj anßäufett faß unb biefelbett anfingen ißn ju brüden, brang er auf balbige §od)jeit, beim bieS fd)ieu ber einjige 2öeg, btefelben ju bejahten. Unterbef- fen ermutigte fte ißtt nod) meßr ju fold)en Ausgaben, ba fte bötltg feinem Söorte ©tauben fd)cn!te, baßer aus reicher gamitie fei: freute ftd) in bergbee, einen fotd)’ freigebigen Blattn gefunben ju tjaben; unb mar fetbft freigebtg, itt bem ©tauben, baß er Stiles gut machen tonnte, ©ie — als fte ju ihrem (Srftaunen uub ©djreden fattben, baß fte nicht nur ohne SBittel maren, ihre ©chulbctt ju bejahten, fonbern nicht genug hatten, um bie nöti- gen SBöbel jum $au8hatte anjufdjaffen." betrug auf beiben ©eiten befd)leunigte jietntid) btefen galt. 2Bäre e§ nur auf ©eite beS §errn gefdjehen, unb bie ©ante mirflid) ba§ SSermö* gen befeffen, mürbe bte betrogene grau fefyr mal)rfd)einlid) Vermögen in ein §ati8 gefiedt haben, mit ber SßorauSfehung, baß er bas bajn nötige ©etb jur (Srhattung beffelben gebenmürbe, unb mußte ein .Sujammen* flurj bod) fpäter erfolgen. @3 giebt mot)t ol)tte 3mcifet einige grauen, meld)e troj? ber bollen niß beS Vermögens ihres (Satten es berfud)en, mit ißren Barbarinnen ju ©efch äftsfel)lf djläge. ribafiftren, unb Ijierburdj ihren nad)ftd)tigen ©atten frühzeitig Banferott unb ?od bringen. Solche aber ftnb 2tu$naf)nten, unb wenn baS ©rab ftd) über bie Opfer fdjtießt, bereuen fte bitter ihre SEhorheit. 3n Schulbeu ju gcrathen ohne aud) nur bie geringste StuSftcßt, btefelben tilgen ju fönnen, ift eine häufige Uriadje ber ©efehäftsfehtfehtäge. Siefer 3rrthum ift bem ?)anfee eigentfjümlich, beffen unternehmungstnftiger ©eift ihn baju führt, in zweifelhafte Spefutationen ftd) einzutaffen. Sein Or- gan ber „Hoffnung“ überragt gewöhnlich bas ber „Borftdjt", unb oorroärts getrieben burd) große entwidelte BewegungSgefühte, finbet er ftd) -häufig im tiefen SBaffer ohne ßiettungSapparat ober SebenSerfjalter. ©r ift fogar oon allen 9J!ännern am wenigfien geeignet, Unglücfsfätte zu ertragen, benn ob- gleich er gtücftid) fein mag burch feinen unbeftegbaren SSillen, in Kämpfen gegen bie Sßeflen beS UugtücfeS leibet feine förperlidje ©efunbheit burd) äße foldje Schläge. £ier fann auch baS 2Bort gelten: „2ebt innerhalb ©ureS ©infommenS." Unel)rlid)feit öcrurfacf)t biete Banferotte. Sobalb ein 9Kann mit ausgc- breitetem Renommee unb ßotjer Stellung in ber ©efdjäftswelt als ein BetriU ger ftd) tjerauSgefteüt, unb eine Banf ober ©ifeubahn mit einer großen Summe ©elbeS betrügt, fo leibet bie ganze @efeßfd)aft. OeffentlidjeS Ber* trauen ift erfdjüttert. SJiänncr, welche Sd)ulben übernommen haben, mit guter 2lu8ftd)t zur Tilgung, fönnen ftdj nicfjt aus biefer unerwarteten ttemme Ziehen. Banferott auf Banferott folgt auf bem guße beut SSerbredjer, bie Vermögen öieter befonnener unb forgfamer üötäuner öernictjtcub. ®enfen folche Betrüger wotjt manchmal baran, wie nie! £aufenbe fte frühzeitigen ©räbern überliefern ? Beobachtung zeigt biefeS atS £f)atfad)e. Stber fold)e teichtfinnige 9Jtenfd)en feßen fetten auf bie folgen, unb n,eItn fie ftch nur fetbfi aus ber 5ttfd)e beS finanziellen Sturzes retten fönnen, welchen ihre Un- ehrlichfeit ber ©efettfchaft bereitet, fo ift ihre menfd)lid)e £hertnahnte nid}t ftar! genug, um ju fragen, wie Diel barin begraben ftnb. BurnS fagt mit SBahrhett: „2>e8 9Äenfchen Unmenfchtichfeit bringt unzähligen £aufenben Trauer." ©efd)äftsteute, welche, wie t)orausgefef3t wirb, bie ©etbangetegenfjeiten ber SBelt regieren, fönten ftd) beS mächtigen (SinflufieS bewußt fein, Wellen fie über baS förperlicfje SBoßt ber 9tace ausüben. Seicfjtfimt ber SSenigen foflte »on ber nid)t gebulbet ober wenigftenS begünfttgt werben. 3eber „faljd)e Schritt" bringt öielfättige Banferotte unb ©efchaftS- feßtfcßtäge öerurfacfjcn gebnicfte ©emüthSftimmung, unb gebrüdte ©emiithS- ftimmung flört bie Harmonie beS 9teröcnjt)ftcm8 unb bicfeö führt ju geiftigen unb förperlid)en Störungen unb biefe »erurfad)en aße bie öerfdjicbenen trän!* feiten, ju welchen bie Opfer geneigt ftnb. Berfucßt nidjt, fdjneß ateid)tl)um 192 Sie Urfachen berfRerben unb Slutftörungen.' gu erwerben. SBebenlt, baß 3ufrtebenf)eit SReidjthum ift, unb baß eS feinen Wirfhcpen 9teid)tbum ohne biefelbe giebt. Serjenige, welcher burd) biefe Söclt mtt genügenber Nahrung unb Äleibung unb einem gufriebenen Hergen gept, hat alle 2ßol)tthaten, welche SReid)thum gewähren fann. aSteßcrfltt&iren. „©eift unb 2Jtagen nimmt Pfeife jum Sßcrgnügen, Stufen unb ©ebraudfi, Stacfbenfen |ougl)ton dou ber Srinitt)--UniDerfttät in Subtin", fagt ein 3eitungS»Sorrefponbent, „Dcröffentltdjte einige nterlwürbige djcmifdje 33e* redjnungen in SBegug auf ben Derliöltniümäfeigen Scrbraud) ber lörperlidjeit träftc, I)erborgtbrad)t burd) geiftige unb §anb=2lrbeit. 9iad) biefen djemi* fdjen Seredfnungen nehmen gwet Stunben angefirengten geiftigen StubireuS ebenfo Diel traft Dom törper, als bemfetben in einem gangen Sage burd) einfache fpanbarbeit entgogen wirb. Siefc St)atfad)eu, welche auf fefte wiffenfdiaftlidie ©efetje begrünbet gu fein fdjeinen, geigt, bag SUlänner, wetdje üerridjten, forgfam gn lange anljaltcube unb ftarfe geiftige tftß. 62. ®cr ©tubent bet feinen SSiidjern. Ueberarbeiten. dßütigfett bermetben unb nidjt oerfeßfen follen, jebendag genügenbe förper» ließe Bewegung fuß $u madjen, um bas ©leidjgewicßt jwtfcßen bem Rerüen- unb SRuStelftjftem ßersufteßen. ©tubien, weldje woßltßätig wirfen follen, rnüffen mit einem Appetite genoffen werben, wie ein ein Seib- geridjt genießt. Sßenn ber geiftige Appetit gu ftarf iß, fei fparfam mit ber Raßrung, wte Seber mit bem förperlidjen Appetit fein fodte; wenn ju fdjwadj, ernäßre ißn beßutfant. ©ine biefer Regel wirb es Oer- ßinbern, baß unfere Seßrinftttute daufenbe geiftig ©rfranfte in bie Sßelt ftßiden, um wie ein dalglidjt ju lemßten unb bann ebenfo ju erlöfcßen! ä^eßerarßeifett. ,,'oftoren gn lüften, bie ißatent-üölebiginen gum Vergiften fd)äblid)er Snfeften gu berweitben, unb ba8 ©cfdjäft beS Seicpeu» beforgerS auf bie 33eerbigung ber burd) 3ufatl ober 2llter ©eftorbenen ein* gufdjränfen. 3n einem beö „Atlantic fDlagagin" beizte«: „3n unferer cibiliftrten ÜebenSweife muß berjeuige, welcher gute ©efunb* Ijeit haben miß, bafiir fämpfen. SBiele ßeute buben bie Frechheit, ©Item gu werben, bie fein 9tecbt buben gu biefer ©Ijre; Siuber werben geboren, welche fein 3ted)t haben, gu leben; unb bie Sunft erhält SBiele, welche bie iftatur begierig ift, gu gerftören. ®er cibiliftrte Sötenich bat uud) baS Sunjtftüddjen gelernt, einigen Sran!l)eiten, welche fonft über gange biufubren unb bcu fd)Wäd)licbften gebnten $b eines SBolfcö bernid)teten, norgubeugen. Sßäbrenb bie ®urd)feijmaterial brauet; wenn er etwa« bon bent iibcrflüjftgen Sampf ablaffen muß unb wenn er ißn bermeßren jotl; meun bie Slfche unb Sohlen entfernt werben müffen unb wenn er alle biejenigen Sßeile, welche Reibungen unterworfen ftnb, einölen muß. 'Jtun, ba« menjdjliche ©pftent ift taufenbmat mehr berworren unb jart in feinem Saue als bie Sampfmafd)ine, unb bennod) banbbaben Seute in ber ganzen 2öelt biefelbe, welche gar nidjt8 bon beu berfcßiebenen Sheilen ber» ftehen, bottfommen unroiffenb mit Vejug bieler ber Vorrichtungen berfelben finb, unb böllig unfähig, bie paffenbe Nahrung (.jpeijung) ju berfchaffen, um fie in gutem ©ange ju erhalten. Sem Dljr eine« beobacptenben, nacfjbenfenben Hingt e« faß Wie eine Vefchimpfung be« ©djöpfer«, wenn es bie Vorfeßung hat bie* fen ober jenen jungen Verwanbteit, ober grennb ber gamtlte, bon welcher er ein geliebte« ©lieb mar, genommen. Sin Ungenannter jagt: „9tef)mt als Veijpiel ein junge« äJtäbdjen, järtlid) in einer ©tabt erjogen; in ihrer Sinbfjeit in eine Sinberßube eiugejperrt, in ihrer 3ugcnb in einer Söcfßer* fdjule, nie gewöhnt an Suft unb Bewegung, jmei ßiothwenbigfeiten, welche ba« ©efc'; ©otte« jur ©efunbljeit unbebingt Verlangt, ©ie ftd); ihre Sraft reicht nicht ben Hnforberungen au«, mellet fctjnetl. „SBeldj’ eine befrembenbe Vorjeßung, baß eine SJfutter au« ber SDZttte iljrer Sinter genommen werben foU". SSar e« bie Vorfeljung? 9?ein ! Sie Vor» 198 Serbütung berSfranfbeit. febung BefHmmte ihr ein Ooßeä 2Renfd)enalter, fage ftebengig 3abre, eineßeit, lang genug, ihre Äinber gu ergießen mtb ihreÜinbeSlittber lennen gu lernen; aber fie gehorchte nicht bem wooon ba8 Seben abbängt unb Oerlor es natürlich). „Sin SSater wirb in ber 9Jlitte feiner Sage abgerufen. Sr ift ein djer unb berborragcitber Bürger unb angefeben in feinem SSerufe. Sin aß* gemeineS ©emurmel entftebt auf aßen ©eiten: „28aS für eine wunberbare S3orfebung !" Siefer SDtann batte bie ©ewobnbeit, bie halbe SRadjt gu ftubi» reu, feine Sage in feinem Somptoir unb ben ©erid)töböfen gu berbringen; auöfdjweifenbe 2J?ablgeiten gu halten, unb »erfd)iebene SSeine gu trinlen. Sr berichte tägltd) btc ©efefje, pon weldjen bie ©efunbbeit abbängt. £at ihn bie SBorfebung Pernidjtet? £ier enbigt baS Uebel fetten. Sie ftranlbeiten be8 SSater« werben häufig oererbt; unb eine fdjwadje SJtutter bat feiten Jräf* tige Äinber. „Ss war in einigen unferer ©täbte ©itte für junge 9Jtäbdjen, mitten im SBinter in bünnen ©djuben unb feinen ©txümpfen gu geben. Sin gefunbeS blübenbcS 9Jiäbd)en llcibet fxd) fo, berieft bie ©efunbbeit8=@efebe, unb begablt bie ©träfe — ein gehemmter lölutumlauf, Srfältung, gieber unb Sob. „2BaS für eine erfd)ütterube SSorftbung", rufen bie greunbe aus! SSar eS bie SSorjcbuug ober ihre eigene unnüfje unb traurige Sborbeit ? „Sine fdjöne junge 23raut gefjt in ©cfellfd)aften, welche ihrer beborftebenben §od)geit gu ©tjren gegeben werben. @ie bicllcid)t nie bisher f?at8fd)mergeu unb baß SSetter ift raub; bei Sage ftnb ibre <2d)ultern mit felgen belabeit, aber bei ioldjen ©elegenbeitcn muß JpalSunb lärme blo8 fein, benn wer Ijbrte je ben einer 23raut in einem b°cn Verlegungen ber ©efefce burcß bie ©roßettern herrüßren, ober fogar ber Urgroßeltern. @ie mögen in golge ©einer eigenen Uuwiffen- heit entßanben fein ober auß eigenßnnigem Ungefjorjam gegen biejenigen ©efefce, welche eine gefunbe ßfachfommenfchaft bebingt, unb öon benen ich ur5 fpredjen werbe, ©efunbßeit unb ein langeß Sieben hängen öiel baöon ab, waß eine ßarte ©onßitution genannt wirb, ©o mandfeß Sinb wirb mit bein ©aamen ber Sranfßeit unb beß frühen ©obeß erzeugt, unb eß fcßeint mir, baß bie gütige $anb ber Vorfepung wenig mit ber Slbberufung jolcher Sinber ju tpun hat. ©ie Sranfpeit mag nicht bei feiner ©eburt ju erfenncn fein. öß mag eine gefunbe £aut unb fetten Sörper haben, währcnb in fei- nem Vlute ein ©ift ober eine ererbte Sranfpcit lauert, welche nur ber Sltmo- fphäre beß ©djarlachfieberß, SJlafern, Vräune ober ©ticfßuften bebürfen, um ßch außjubilben. ©ein Vlut mag ©igenfdjaften beßfsen, welche eß empfäng- lich fär ©rfättungen machen, welche in Vräune, ©epirnentzünbungen ober ähnlich fdßimme Sranfpeiten übergehen. 3cp habe bie fchönften SRofenlnoß- pen geöffnet unb SSürmer barin gefunben, welche ihre ©ntfaltung unbebingt öerhinbert hätten. 3cp habe Slepfel gegeffen, welche ade äußeren Reichen einer fepönen jaftigen grudjt hatten, aber innen biß zum Sern öerfault wa- ren. 9Jtan fann nicht immer folgern, baß bie ©onßitution ber Sinber gefunb iß, weil ße fdjön außfepen. 3n ber ©hat, jfrophulöfe ©änglinge ßnb gewöhnlich befannt für ihre zarte £aitf unb feifte gormen. 3cp werbe bähet in bem eröffnenben biefeß Sapitelß zuerft mittheilen: gür linbevlofe 2eute, wie idf wolfl meig, iß cß eine grage öon große» SSicßtigfeit: „28ie überhaupt Sinber ju befommen." 2tüe fotctje Sßerfonen weife id» auf „SSinfe für Sinberlofe" in einem anberen Streif biefeä Sßerfe* ü&te matt gefuttbe (faßen ßatttt. 200 SSerpütitng ber Äranlpett. pin. ©ie midjtige grage pier iß, maS iß nötpig, gefunbe fftadplommen ju erzielen, menn bie Heute einer gefunben SSernteprung lörperlid) fäpig ftnb. ©ic ntenfdßicpc gamilic, mie ich toohl weiß, ift nicht gettügenb hierin in* tereffirt; aber ber ipppßologe foüte üerfudjen, bie förderliche unb moralifdje Jage ber menjcplicpen 9iace ju berbefferit, inbem er hierauf auf* merlfant macht. SBenn Snaben unb 9Jiäbd)cn, Männer unb grauen in ber cioitißrten 2Bett berläußicpe SBaare mären, mie fie in einigen palbcioiliftr* ten Säubern ftnb, menn fte mie ißferbe, Äüpe unb ©epaafe berlauft merben lönnten, fo mürbe ber laufmännijehe unb praltifcpe geitgeift unbebingt eine SSerbefferuttg in bem SBejen ber menjchlid)en SBaare oerlangen, mie er es in bem SBefen ber junt Verlauf großgejogenen Spiere emftg anßrebt. S3e» rühmte SSiepjüdßer in ©uropa unb Slmerifa unb üiele unferer gebilbeten garmer übermaepen mit üieler ©orgfalt im gelbe, ©taHe unb £ofe bie SBeitcrpßanjuug unb ißernteprung iprer jepönen 8iacen oon Sünbera, ißfer* beu, ©epaafen unb ©cpmeinen, mäprenb ihre eigenen fftadjlommen ©efepöpfe beS BufalleS ftnb, in oielen gäüen unter Umftänben erjeugt, melcpe fte un* ausbleiblicp als Heine, Iranlpafte unb übelgelaunte menn nidjt conßitutionell unmoralijdje SBefen in’S Sehen ruft. ©S iß ftcperlicp niept nötpig, ju bc* meifen, baß mir ebenfo oiet ©orgfalt auf ©rjeugung ber Äinber anmenben follen, als mir ber ©rjeugung üon Kälbern unb gütten mibmen. 3cp merbe baper niept länger mit ben 9iatpf eine ©nabe fein; aber ein iRichtacpten ber mapren ©ejepe ber ©rjeugung, gefolgt burcp foldje im ©roßen betriebene ©cpläd)* terei ber ©rjeugniffe, mürbe für immer ein SSolf in SSarbariSmuS halten, trofjbem fte ftep bie größte SDlüpe geben, nur bie beften ©attungen ber iDIcn* jepen, meldje fte fähig ftnb ju erzeugen, leben ju taffen. ©S mag für bie hoffnungslos Unheilbaren fepmer fein, ftdj beS SSergnügcnS, ©Item ju fein, 3n entfd)lagen, aber eS fragt ftch, ob biefe ©ntfagung ihnen mehr ©cpmerj oeruriaept, als unb früher Sob ihren ftfaepfomnten, mährenb ihre befferen ©inne unb ihr Sßerftanb, menn fte folgen beftpen, fte lehren miiffen, mie unreept fte panbeln, inbem fte ein Heines, lebcnbcS eutpßnbenbcS SBejcn 2Öic man gejunbe ftinber haben fann. 201 ergeugen, welches ben jd)ärfften Sdjmerg, Derbunbcn mtt förperlid)er 3er* rüttung, wcldje nur ijkin ergeugen !ann, gu erbulbett hat. Um eine jold)e That gefliffentlid) gu begehen, bagu gehört bie Äraft eines SämoitS. SS iü bie Unwifjenheit franler Sltern, Welche jold)e erbärmliche Spemplare ber SDienjdjheit in bie 2öelt bringt, unb eS- gereicht ben Scannern unb grauen gur Sljre, welche, hoffnungslos erfranft, eS fich oerjagen, Sltern gu werben, aus bem einfachen ©runbe, baß fte nicht Äinber in bie SBelt jefcen wollen, welche jtd)er Srben ihrer eigenen Seiben jein würben. (|S giebtaber eine große klaffe, welche Äranfe beibcrlei ©ejd)led)ts umfaßt, bie fid) hoffnungslos unfurirbar hatten, wenn fie in 2öirflid)feit burd) rid)* tige Sehanbluttg einen angenehmen ©ejunbljeitSguftaub haben föttnten. Slergte ber praftijdjen 9teformjcf)ule begegnen häufig fotd)en Trümmern ber alten Sd)ulmetbobe unb helfen ihncn wieber triumphirenb auf bie Seine. 3n einigen gälten mögen bie Patienten nicht ooüftänbige ©ejunbheit erlangen, aber wenn fte ftd) mit ihnen entgegengefefjten Temperamenten bereinigen Würben, bie im Seftfje Doller ©ejunbheit ftnb, unb gum 3wecfe ber Sinber* ergcugung nur bann gejd)ted)tlid)en Umgang pflegen, wenn fte fid) in ben bejien förperlidjen unb geiftigen 3uftänben befinben, mögen fte mit gejunben Äinbern gefegnet werben, wenn bie anberen notfjwenbigen Regeln, bie in biejetn Kapitel angegeben werben, befolgt werben. Sie richtige Serbinbung ber Temperamente ift Don hauptjäd)lid)er Sebeutung. SBenn bie Sltern DoElommen gejunb ftnb, unb fte ohne Srmäguttg, ob fte förperlid) gegen* feitig gujantnten paffett, fich Dereinigen, fönnen bie Sinber förperlid) ebenfo fd)Wäd)lid) jein, als mären fie bie 9?ad)fommen franfer (Sltern. 3m Dierten Tljeile biejeS SßerfeS wirb ber ©egettftanb ber Temperamente auf jold)e Sßeije bargetegt werben, baß eS für jene, welche ftd) Derljeirathen wollen, Don großem 9iuf$en fein wirb. Ser jrocite Saj3 enthält gingergeige für biejenigen, welche in Dollfomntener ©ejunbfjeit ftub, unb bod) nid)t wiffen, wie fte ben beftcn baDon beim SrgeugungSafte machen joücn. Seule, welche gänjlirf) frei Don Äranf* beiten jtnb, I>aben feiten, in betten fte nidjt jo ftarf ftttb als gu anberen ten, unb unglüdlidjermeije für bie $Rad)fomnten wirb Begattung manchmal gu fotcben 3eitcn borgenommen, als eine 2trt Spperiment, um su jehcu, ob man ficfj nachher wobler füt)lt. SBenn bequemer, wirb ein ©laS Söeitt, Sier ober ein anbereS 9ieigmittel genommen, ober wenn bieS nid)t bie gewünjd)te äüirfung heroorbringt, wirb ber aufregenbe ©enuß beS gefd)tecf)ttid)ert Um» gange« oerjudjt; unb wenn tinber bierburd) entfteljcn, erhalten fte nicht nur im ülugenblicfe ber Srgeugung ben organifd)en Sinbrucf ber förperlicfjen Störung, heroorgerufen burd) bie nieberfdjlagenbe Smpfinbung ber Sltern, ionbern höcf)ftwahrjd)einlich wirb audj ber Äeim gu fünbbaften Ceibenfdjaften 202 Verhütung ber Äranthett. bem ffinbe mitgcthcilt. @old)e Seute joEten Äinber nicht gufäEig ergeugen, unb Begattung füllte nur ftattfinben, wenn fie ft«h förperlid) unb geiftig am woßlften befinben. 2/tetn bntter ©afj enthält ntaneße« bon 2Buf)tigfeit für Seutc, welche Sau» nett ßaben, Infäfle bon SKelandjolie, 3ornau«brücße, 3anffuc*)t u* i* ro. ©oldje joEten wiffen, baß, wenn fxe unter betn (Sinfluffe biefer Seibenjcßaften, ober furge 3eit naeßßer, natßbem fte fteß gefammett ßaben, Sittber ergeugen, biejelbeu möglicfjertüeife babureß gegeidjnet unb beeinflußt werben, 2)er grieben«f(ßluß eine« ©treite« in ber @ße ift eine feßr fd)Jfed)t geroäßhe 3eit, gefeßledjtlicßen Umgang gu pflegen, bennod) würbe bie ©r» jeugung jo mannen üinbe« al« einegeier gur be« gamitienftreite« begangen. ©3 foEte berftan» ben werben, baß e« 3«t braucht, eße fteß ba« ©ßftern bon einem 2tu«brucß ber Sei» benfeßaften erßolt, unb baß bie eintretenben befferen ©efüßle, Welcße eine 2lu«jößnung gu ©tanbe bringen, nidjt im ©tanbe ftnb, innerhalb einiger ©tunben ein ©leießgewießt wieber ßergujleEen, unb bie ©inbrüde, welcße auf ba« 9ter* benfßftem unb ben ©aamen, welcßev in beiben ©ejcßlecßtern bie ©ejcßleeßtSorgane bewoß» nen, ßerborgerufen würben, nur langfam bertilgt werben. 3n meinem erften Äapitel ßabe id) gegeigt, wie bie ber» jeßiebenen Qrgane unb beren 2lu«fcßeibungen bureß ©e» mütß«bewegungen ergriffen werben; id) braudje e« atje ßier nießt gu wieberßolen. Seute in folcßen Umftänben JoEten 9iaeßfommenf<ßaft nießt gu» fäEig ergeugen, unb einen 3eit= raum bon bierunbgwangig bi« jecß«unbbreißig ©tunben bor* ifig. 65. eine ©äuglingSgtupbe. 9tr. 1 «brafentirt bcn armen, fleinen, ffrobI)ul6|en §iob, ben Wacbtommen bon ©Item, h>eld)e feineffinber fottten. Vir.2 jeißt ben leibenben Sodann, 9Iad)« tomme bon ©Item in einem franfen $uftanbe. fJtr.3 ift ber ärgerliche bas liinb ärgerlicher, berbriefe» lieber ©Item. 9tr. 4 ift ber arme SSennb, baS ßinb ber Seibenfchaften, SUfotjol unb Üabaf. 9tr. 5 ift ber ße» funbe ßarl, ber gliidliche Stacfifomme ßefunber unb Vernünftiger ©Item. angehen taffen, in benen fte dottfommen gejunb unb in guter ©emütßSart ftch befauben. 3331c man gejunbe $inber haben !ann. 203 SLRein Bierter ©a£ jollte Bou fd)mangeren grauen unb benen, meldje in biejent 3eitpunfte uut fie finb, beadjtet merben. ©ie follten fid) aller ihnen ju ©ebote ftehenben üJlittel bebienett, um iljre ©ejunbljeit unerfd)üttert zu erhalten; unb fie foüten fich aller ©ittflüffe entziehen, meldje fte belümmern, ättgftigen ober Berbrießen l'önnen. derjenige, meldjer ber anerfannte Bater beS ÄütbeS ift, jollte alles in feinen Kräften ftehettbe aufbieten, um bie ©leid)* heit beS ©emütheS unb Äraft beS ÄörperS ber grau, metd)e mit einem fich Zu ©eele unb Körper eines utenjd)lid)en SSejenS geftaltenben Seime befruchtet ift, zu erhalten. £ritifd)e ißeriobe! 2öie fehr hängt eS hicroon ab, unb mie früh jeigt eS fich» bie übifd)e ©jiftenz beS zufüuftigen Cannes ober ber grau glüdtid) ober elcnb fein foll. ©oü bie Leibesfrucht Bon heute in zmanzig ober fünfzig fahren münfd)ett, baß fte nie geboren märe? ®ie greunbe ber fcßroangeren grau unb Sille, meld)e biejelbe umgeben, follten ftch Bereinigen, biejeS zu oerhinbern. ©ie mag ihre törperlid)e ©e* funbheit ju erhalten fudjen, inbern fte ftch auf bem Lanbe ober in ©egettben, bie ber ©cfunbheit als zuträglich belannt fiitb, eine äBoljnuttg nimmt: in gutueutitirten giutmern leben unb fchlafen; Borftd)tig im ©ffen fein — nur baSjcnige effen, meldjeS mit SJiagett unb ©eift am bcften Ijarntonirt; über* mäßiges unb unregelmäßiges ©ffen Bermeiben; täglich in ber frifdfen Luft ftch bemegen, ohne auf bie Bemerlungen ber alten ©aubt) auf ber einen ©traßen=©de unb ber raudfenben Bummler auf ber anbern zu ad)ten; per* fönliche Sieinlid)feit beobachten; furz, SllleS tl)un, maS burih gebulbigeS, be* ftänbigeS Slufpaffen auf ftch felbft in ihrer Süladtt liegt, ftd) munter unb ge* junb ju erhalten unb alles ©egentljeil burdjauS Bermeiben. ©emütfjSruhe mag burd) forgfam bemadjte törpertidje ©efunbheit erzeugt merben; burd) bie ©efeflfd)aft Serjenigen, roeldje fröljlid) unb unterhalteub fxnb; burd) Lefen Bott Büchern unb Leitungen, Bon erfjebenben unb inter* effanten Shnrafteren; burch ©üte unö 2öof)ltljätig!eit, menn ftch bie ©elegen» heit bietet; burd) ©ebet, menn religiös; burch Unterhaltung mit ©ott unb ber Slatur, menn moralifch; ©iferfucht, ©elbftfudjt, Launenljaftigleit nnb leibenfd)aftlid)e Stusbrüdje Bertneibenb; leinen |>aß heSen unb bie menfd)* ließe gamilie lieben. 3e beffer eine jd)mangere grau biefe Siegeln befolgen lann, befto eher mirb es ihr gelingen, einem SBefen bie ©eburt zu geben, meldjeS gleichzeitig ein gefunbeS IräftigeS ©eljirn, ein glücflicfjeS Tempera* ment unb einen ©eift ber Liebe beft^t. (Einige allgemeine Siegeln, meld)e befolgt merben follten, fomtten nicht unter ben Borhergeljenben angegeben merben. eine Borangeljenbe ©nt* Ijaltfamfeit im gefd)ted)tli gen, unb peftige 23emegungcn im gefdßtecßtlicßen Umgänge foüten forgfam »ermieben merben, um ba« tpeure fteine SBefen in ber ©ebärmutter oor Sdpaben ju beroapren, mie j. 58. einer ©lieber* ober Slüdeitberrenfung, meldje in einer anpattenben Säpmung enben fömtten; bettn obgteidp fepr gut burd) bie umgebenben 9Jtu«!cln, §äute unb gliiffigteiten gefdpßt, mirb ber goetu« bennodp in einigen biefer gäüc uerunftaltet. Scßtießlicp, menn ftd) bie ©eburtömepcn einfteüen uttb ber Sottor gerufen mirb, überrebet ißn nießt ober erlaubt ißnt baß er ba« SBerl ber guten alten Same Statur befdpteunigt, meines fte gemößnlicß opne fein -fMnjutpun beffer berridßtet. ©efdpießt c8, fo !ann ba« tinb leidpt befdpäbigt merben. 2ßie iß bie ©efunbljeit ber Äinber 3U erhalten. 205 jftamentlich ift e8 gefährlich, wenn Snflrumente gebraust werben. grauen finb gewöhnlich in ben ©eburtsmetjen ungebnlbig, unb untgebcnbe grennbe müfjen nicht ju öiet 9iacf)ficf)t mit biefcr Ungebutb haben. Sterjtc werben häufig gebeten, biefe ®eburt8periobe jo furj al8 möglich ju machen; unb e8 mürbe gut jein, menu Me wüßten, baß fte nid)t jetten tjierburdj bie ©eburt8* Wehen tierlängern unb bie Schnterjen ber Äranfen erhöhen. @8 ijt bejjer, iljr moralijth ©rmuthigung ju geben, fte fröf)liänben unb jo ben Körper in eine jenfredjte Stellung bringen unb barin beharren, bi8 Me8 oorbei ijt. Sieje Stellung ift eine gute, um bie ©eburt ju erleichtern unb irgenb jolche ähnliche Stellung joUte üon ben grauen eingenommen werben, ba e8 im Mgenteinen bie ©eburten erleichtern unb bie jo ojt unnötigen unb jd)weren ©eburten, hcrüorgebracht burch unbequeme Sagen, eben jo wie biejenigen burch üftebijinen unb 3nftrumente bejchleunigten, bejeitigen würbe. 2Jtit biejer furjen ©rmahnung ber grauen währenb biejer ißeriobe, will ich jdjKe&cn unb bie itächfte grage beantworten. 9lad)bem baS Sinb geboren, ift bie Sorge, eS orbentlid) ju bd)an* beln. Sie 2lmme, ©roßmutter, Sante ober ein anbereS gütiges gamilien* glieb üerfteßt es ju wafdjen, unb manchmal, aber nicht immer, eS ju tleiben. Säuglinge werben ju feft gelleibet. 3hre Knochen ftnb eben fo beßnbar wie Seinen, ißr gleifd) ift fdjwantmig unb als golge Ijicrooit geben bie tleinen menfdflichen äßefen jebern Srude nach. Äinbertleiber, welche fo mühfelig für biefe <ßeriobe borbereitet, unb in SSereitfdfjaft gehalten merben, werben wiffentlid) ober unmiffcntlich ju feft genäht ober geftecft, um eine freie ©irfulation ber Äörperfäfte ju geftatten. 35er nacßftc 3rrtl)um ift gewöhnlich ein 3ubiel 0011 Kleibern unb 35ecfen bei Sag unb bei 9indjt. füKütter glauben, baß Säuglinge foldje Heine jarteSßefen ftnb, baß Flanelle u. f. w. Wie 3ttnebeljchichten eine auf bie anbere gelegt werben müßten. 3llS natürliche golge ftrampetn unb reden ftd) bie Heinen Seibenbctt unb fchreieit ben ganzen Sag, um aus benjetben herauSjufommen, unb werfen ße wäh= renb ber ßlad t ganj ab, welch’ SefctereS ihnen gewöhnlich eine ©rfältung jujieljt. iß bie §efmt&ßeil ber j» erßaffett. 206 @3 iß eine allgemeine Täufdjung, baß Säuglinge mehr Setfeibung brau* djen als ©rmad)jene. ©3 tßut mir leib, baß ein melcßer bebeu* tenbe fReputation al3 iRebner erlangt Ijat, in biefen 3rrtßum üerfaüen iß. ©r jagt: „Sringt einen Thermometer unter ben 2lnn einer ermachfenen unb er ßeigt auf ad)t unb neunjig ©rab (gaX)rent>eit;) bieje3 iß ber Turchjdjnitt in ber ganjen SBclt; unter bem 2lrm ber fiinber ober alten Seute ßeigt er nur auf neunjig ober meniger; baljer jollten Ztinber unb alte Seute märmer getleibet merben al3 bie Seute mittleren SllterS". Tiefes ßei)t mie ein unmiberleglid)er SemeiS aus, nidßmahr? Slber menn mir genauer ba8 Thierreich unter uns betrachten, jo ßnben mir, baß ©ott bie niebrigeren Serßütung ber Äranfljeit. &10.66. 5Dq§ triunmbüenb« ßinb unb bie erstaunte ÜHutte“ Tljiere nidjtnad) ©nmbjäßen tleibct. Sdjaafe, »welche üoH tljierifdjer §i£e ftnb, bctleibet er mit einer bicfen mollenen Tede; ßiinber, ißferbe unb £unbe, beren Slut eine nichtigere Temperatur Ijat, mit paaren — einer Setleibung üon meniger Tide unb SSärrne; unb bie mcldje ba3 fälteße Slut haben, nur mit bcv bloßen fpaut. 5Run laßt uns einmat in bie* fern 2id)t bie Sache ein menig unterjud)cn. Ta3 $inb mit neunjig ©rab ift in einem naturgemäßen 3«ftanbe; ber alte ßJiamt mit berfelben Temperatur ift in einem unnatürlichen 3ußanbe. TaS Sinb iß, mie ©ott unb bie ffta* titr e3 gefeßaffen; ber alte 2Rann ift, mie bie icf)tcd)tcn ©cmot)nt)eitcn be3 Gebens unb bie Seiben bc3 2llter3 eS mit ßdj bringen. Tic Temperatur be3 ÄinbeS frühzeitig ju erhöhen, Ijeißt bie ©ejefcc ber ßtatur ju üerlefcen, unb toerurfaeßt Äranlßeit; bie Semperatur beS 2llters gu erßößen, ßeißt bem Sß* fteme bte ißnt gebiißrenbe SBärrne gn geben, unb folglich eine gefunbe SBärnte ßergufteEen. 3n bem einen gaEe Werben wir bte Ülamx unterftiiigen, wenn Wir nießt unnötßigermeije SBarme ergeugen unb im anberen gaEe, wenn wir ben ber ißatur inbem wir bie bureß baS Sllter ergengten Srfältuugen ber Organe bureß SBärme wieber in ißren natürlitßen guftanb öerfefsen. 33raucße id) meßr hierüber gu fagen ? 2Bie ift bte ©ejumbßeit ber Äittber gu erßaltett. 207 Saßt uns jefct an bie 2lufmerffamfeit ber üKütter appeEiren. fließt waßr, 3ßr wißt, baß Sure Äinber 9iaeßtS bie 23ettbeden wegftoßen ? 3ßr ftedt fte hier feft, unb feßniirt fte bort ein, aber wenn 3ßr Sure Stugen am Jorgen ober in ber iülitternaeßt öffnet, feib 3ßr berwunbert, biefelben beinaße gang ober tßeilweife unbebedt gu ftnben. 2BaS bebeutet baS ? 9lutt, woEt 3ßr mir nießt fagen, was Sud) öeranlaßt, mancßmal baS 33ettgeug bei Seite gu werfen? Sßut 3ßr eS, Weil 3ßr friert ? ©efeßießt eS ftetS, weil 3ßr neroöS unb unrußig feib ? 2Bie oft werbet 3ßr nadj etn ober gwei Stunben entbeden, nadjbem 3ßr Suer $inb gu 93ett gelegt ßabt, menn 3ßr @"ure €>anb auf beffett «Stirne legt, baß fte mit Seßwciß gebabet ift. 3ft eS nötßig, baß 3ßr tßrn ein Scßweißbab gebt? 2Benn nießt, warum entfernt 3ßr nießt einen Sßeil bcr Seelen? Sie $aut foffte nicht naß fein; fte fottte faunt bemerlließ feucht fein. Söemt 3ßr in ber iftaeßt Setjweiß ßabt, werbet ißr beängftigt, unb geht gum 2lrgt; aber 31fr befielt barauf, bett Säuglingen 9tacßtfeßweiß gu geben ! Surd) forgfame 25eobaeßtung fönnt 3hr leicht merfen, wie tiiel Sebcdung baS Htnb bebarf; unb eS fo eintßeilen, wie bie berfeßtebene Semperatur eS »erlangt. 23einaße flets, wenn eS aus feinem Settgeug ftd) winbet, lönnt 3ßr iibergeugt fein, baß eS gu warm ift. ffteßmt ein SBentg baüon ßinweg unb beobachtet weiter. 2Benn eS bieS wieberßolt, fo entfernt noeß etwas rneßr üon ben Seden, unb tßut bieS fo lange, bis bas flehte 2Befen rußig wirb. 3ßr werbet erftaunen, wie wenig es gum 3«beden bebarf. 3n fehr ftrengen SBintern erfriert häufig bie ÜRutter, wäßrenb baS Äinb an ißrer Seite leben bleibt. 23er famt ftch nidjt einer folgen 23egebenßeit eriunern ? 3<ß glaube, idj ßabe ooEfomnten bewiefen, baß Säuglinge unb $inber weniger Jfleibung braunen als Srwatßfene; aber wenn irgenb 3emanb nicht ßierbon iibergeugt fein foEte, fo laßt muß fragen, was 3ßr meßr ber ©efunbßeit ber $inber guträgüdj haltet — eS bureß warme ßteibung leicht empfinblicß gu maeßen, fo baß, wenn eS tn berfftaeßt feine Seden abwirft, eS unbebingt fleh erteiltet; ober eS leidjter gu fleiben, fo baß eS ftd) an Äälte unb SBeeßfel beS Äli* ma’S gewößnt? Sbenjo wicßtig ift eS, baß bie Uleibmtg gleichmäßig bertßeilt tft, unb ba* bureß nteßt bte Simulation gehemmt wirb. 3u meinem üluffatje, bie Kleiber, 208 Verhütung ber tranlljeit. welche wir tragen, unb in ben 93ejpredjungen über fefteS ©dßnüren habe ich ben Sefer genügenb gegen feftanjd)lteßenbe Trachten gewarnt unb brandje e« hier nidjt gu wieberßolen; aber id) will hier «och bon bem großen Srrthum jpredjen, ben -jpalS, S3ruft unb SDtagen warm gu Üeiben unb bie ©lieber nadt gu laffen. Sch hflbe tinber wie bie jcpottijchen §od)länber gelleibet gejehen — gar nidjts auf ihren ©liebem unb glanette am Dberlörper. „Sie teuren lleinen SSefen jehen reigenb aus, nid)t wahr?" 9iun, ich muß jagen, baß fte benjjenigen, weldfe nicht bie phhftologijd)en ©ejefje ber ©irlulation lennen, jo erjdjeinen. brallen Heinen äöaben, mit ben nieblid)en ©rübdjcn in bca tnien, jeljen red)t pbjdj aus; aber eine Sßloöfletlung beffelben jottte nur ftattfinben, wenn ber übrige törper ebenfalls jo entblößt ift. ©in Seber weiß, bajj ber 23lutumlauf in irgenb einem ©liebe mehr ober weniger burdj bie Temperatur beffelben bebingt wirb. (Sine warme iöeüctbung ber güße unb ©lieber gum 23eijpiel, berurjad)t baS 23lut, ftd) bei ihnen anguljäufen; mtb wenn fie wärmer gelleibet ftnb als bie übrigen ©heile beS törpers, jo entftcbt ein gu großer ©rud auf bie äußeren Tßetle. 2Benn biejeS umgelehrt Wirb, unb bie oberen Tt>eite beS törperS wärmer geüeibet werben als bie güße, jo entfielt in ben Suttgen, Seber, SJiagen, §erg unb topf eine Sinhäu» fung beS SBluteS, wäfyrenb bie güße lalt ftnb, unb bie (Simulation in benjelben nngenügenb ift. 2Jlangel an gejunbem 2Jlenjd)enberftanbe in biejem fünfte ift jcljr allgemein berbreitet, unb eine ber bieler Serben» unb SStutftbrungen; in bielen gälten berurjad)t es augenblidlicheS topfmelj, 33ruft» beüemmung, itttagenleiben unb Skrftopfung unter ben ßrwacßjenen, nament- lich bctt grauen. Sd) tjörte einft ©r. ©io SerotS fehr hübjd) bie SDtoben ber grauenlleiber betreiben. Sd) Witt nidjt jeine 23enterlungen wieberljolen, fonbern nur im ©aitgen angeben, was mit meinen Slnfidjten übereinftimmt. Saßt uns g. 28. namentlich bie 2Btnterlleibcr ber grauen betrauten, ©ine ftets wedjfelnbe topfbebedung, gewöhnlich benjenigen Tßeil unbebedt laffenb, ber gerabe borljer bebedt würbe. um ben £alS unb in öielen gätten ben gangen übrigen törper mit Ißelgen eingehüllt, glanette, welche bont £>als bis gur Taille reichen, baburdj ungewöhnlidje Söärrne ben Jpaupttfjeilen ber menjchlichen iülafchine gebenb, wäßrenb bie 23eine unb güße nur mit Baumwolle gejdjüßt ßnb, ober iöaumwollen-glanett, im beften gatte £>ojen, bon ber ©ide beS glanetts, welche ein wenig btS über bie tnie gehen, um bort boit biiitnen weißen baumwollenen ©trümpfen bebedt gu werben. Sn einem jold)en 2lnguge nun, wo get)t baS SStut hin? 9ieifrötfe ober ein paar Unterröde [teilen nidjt baS ©leid)gewid)t mit ben unb ben an» beven tleibungSftüden um £als, 23rufl, SJiagen u. [. w. unb ba§ S3lut berurjacht in biejen Tßeilen 23ellemmungen burd) bie warme 93efleibung, weldje bte hödjfte Temperatur in benjelben erjeugt. ©aßet bie Klagen: — 28te tji bie ©ejunbheit ber Kinber gu erhalten. 209 *0 ! was für ein fürchterliches Kopfweh habe id) •" »®oftor, was benfen Sie, fehlt meinem SJiagen?" ,,3d) leibe beftänbig an SSerßopfung," u. j. W. SS würbe jehr gut fein, wenn alle grauen barauf jeljen wollten, baß, wenn fie fleh unb ihre Kinber anfleiben, ber gange Körper gleichmäßig bejdjübt ift. 3)ie £hatiachef baß ein Sungenleiben ba ift, nöthtgt nod) nicht öagu* bie 33rujl mit glanett gu bebeefen, wenn nicht alle übrigen jEljetfe beS Körpers eben jolchen Sd)ub erhalten, gür jebeS KleibungSftücf, welches über bie 33rujt angelegt wirb, jollte eines Don berjelben Söärme über alle anberen unb ©lieber gegogen werben, um baS 3iel, welkes angeftrebt wirb, gu er« reichen. üDlütter, wenn 3hr leichtfinnig mit Such felbjl jein wollt, unb bie üöfanbate ber SDfoben befolgt, jo bitte id) Such, jeib gegen Sure Kinber nicht jo leichtsinnig unb graujam, benn es ijt möglid), baß, wenn fie 3Jlünner unb grauen werben, bie ©ejunbheit ihnen lieber jein wirb als Kleibung. 3nbent roir bic Kritif über Reibung fd;Xie{jcn, wollen wir unjere Stufmerf« jamfeit ber Nahrung ber Kinber guwenben. ©8 jdjeint faum nötfyig gu jein, bamit angufangen, um gu erffären, baß Kuhmilch für «Säuglinge nid)t ge« braucht werben jollte, wo gejunbe ÜJiilch Don ber iDfutter ober einer Slntme erlangt werben fann; aber geigt, baß bie SDZütter hierin Ieidt>t> finnig — mit Söillen unwifjenb — ober unDerantwortlicf) jorglos fuib. Sille, welche hierin interejfirt fmb, Derweije id) auf meinen Slufjafc in Kapitel 2, wo ber Unterjdjieb gwijchen ber Kuhmilch unb ber grauenmilch gegebenst. ®ie Prüfte ber grauen werben Ijeutgutage t»iel gu Diel mit ißücfftcfjt auf ein fd)öneS SluSjeljen be|anbelt; wälfrenb biejeö nid)t entmutigt gu werben brauet, ift eS bod) Don größerer 9Jotf)wenbigfcit, bie SBrüfie ber grauen jo gu entwickln, baß fie genügcnben 9faum unb gute SÖfild) ergeugen unb beher- bergen fönnen. 9leD. D. 33. gorthingljam bemerft mit SBahrheit: — „SS mag ein erhebenbeS 33ewußtfein herDorbringen, ein Kaufmann, ©elbfiirji, SlbDofat, 9iid)ter, Sd)riftfteller ober iftebner gu jein, aber ef)e bieje befielen fönnen, müffenMänner ba jein; es müffen woljlergcgeneJünglinge, jorgjam ergogene unb unterrichtete Kinber ba jein, Säuglinge, welche an ben Sujen ihrer ÜJiütter reiche äftuttermild) jaugen. 3a, noch mehr als bieg, einen reinen grauengeifl einjaugen. SS mag jeljr angenehm fein, SSejiijungen gu haben; bie gu geben, unter welchen wir leben; aber üflütter unb 33äter Don guten 3Jiännern unb grauen gu jein, ift baS Sr« habenfle unb ©rögte biejer 2Belt." 33iele SDlütter im mobernen üeben, welche Don ber 9iatur mit wohlauSgerüfteten Organen begabt finb, um ihre Kinber gu jäugen, jcfjreden Dor biejer Pflicht gurücf, weil eS eine 2Jiühe ift — eS be* jd)muht thre jcßönen Kleiber — ober was eine noch größere Schmähung ber ©otttjeit iff — Weil baS Säugen ber Kinber jo jel)r ben Xljieren gleicht. 3“ joldjer hat eine übertriebene Siebe gur gaulßeit, unb eine faljche 210 Verhütung ber tranfhett. 3fbee ber Sattheit, bie grauen berleitet! SBenn nun aber foldje Sebenten bie ÜJiütter regieren, ober wenn ein nicht boüfommen entwicfelter törper ber SJfutter bie traft berfagt, ihr eigenes tinb ju nähren, fo foüte eS nicht bon tuh* ober Siegenmilch groggejogen werben, fo lange eine Slmme angenommen werben tann, benn bie Sttilch ber tuh unb Stege ift bon ber nteufd)lid)en üüilcf) fetjr bcrfdjieben, unb bann foüte auch etwas ©ovgfatt in ber äßahl ber Slmme gebraust werben. (Sine mürrifche, berbrteglid)e grau foüte nicht gemietet werben, weil ein mürrifcheS Temperament bie ©äfte ber 23ruft cbenfo beeinflußt, wie affe anberen luSfdjeibungen ber Drgane. eine ffro> phulöfe Simme taugt nicht baju, benn fte giebt bem ©äugling nidht nur ffro- phulöfe SÜfild), fonbern tägliche unb ftünblicpe Berührung mit ihrem törper wirft auch noch fd)äblid) auf baS tinb ein. erinnert euch, was Tr. eombe über bie Slnfted'ung ber ©fropheln fagte. eine Keine, fd)Wäd)liche SCtnme foüte auch nicht genommen werben, benn fte ift nicht im ©tanbe, bem tinbe gcnügettbe Nahrung $u geben, eine 2lmme mug in ber That eine gefunbe, mägige, freunbliche unb gutherzige grau, mit ber SDlild) ber tnenfchlich«n Siebe aus ihrer ©eele, unb reiner, nährenber, aus wof)lgefüütem SBufen fliegenber SDZildß, fein. Sßenn jold)e 9Jülch nicht üerfchafft werben fann, fo giebt eS augenfcheinlidj nichts beffereS, als bie 9Jiild) gefunber Thiere, ge* itügenb gemifdht, um bem 2Jiagen beS tinbeS ju entfprechen. 5lüe ißflanjen* Präparate enthalten ©toffe, welche leid)t im fDfagen beS tinbeS fäuern unb 33eftanbtf)eile, welche bie junge SBerbauungSmafchine nicht fräftig genug jn terarbcitcu fähig ift. gleifd) unb öie ftnb nicht gut, benn fte regen ju fehr auf. ©ie ftnb nicht gut als 9faf)rung für ein tinb unter jeljn Sahrcn, wie ber Sefer in meinem folgenben Üluffape erfennen wirb. j SBaben unb tägliche Bewegung öeroienen cbnfo biel Slufmerffamfeit, tüte Reibung unb füahrung. Söenn fte fräftig unb lebensfroh ftnb, foüten fte jeben Süforgen mit lauwarmem SBaffer unb ein wenig (feljr mettig) ©eife ab« gewafdjen werben. Söenu fie mager ftnb, foüten fte nur einen Tag um ben attbern fo behanbelt werben; ihre Keinen Körper foüten aber tägltd) bon einer gefunben §anb bom topf bis jum §ug gerieben werben. SSenn baS tinb wirKid) abgemagert ift, jo bag eS mit SluSjehrung bebroljt ift, bann Ware es beffer, eine gute ©orte fügen DeleS anftatt SBaffer ju gebrauchen unb fte mit einer magnetifdjen f>anb bon topf bis ju $ug einjureiben unb hierauf mit einem trodenen abjureiben. Tiefes erhält bie $aut tn einem gefunben unb reinlidjen Suftanbe, unb bie (Sinfaugungsporen mögen einen Tf)eil cr öligen üDfaffe aufnehmen unb hierburd) bie tinber etwas ftärten. ©äuglittge foüten täglich tn jeber SBitterung in frifche Suft geführt unb bon ihren Söärtcrtnnen gerüttelt unb gefdhüttelt werben, ©äug« linge ebenjo gut wie (Srwachfcne, brauchen ntuSfulöfe Söewegung, um baS 2JluS!elfhftem p entwideln. ©ie ftnb nicht fräftig genug, felbji biefe Hebung ju machen; eS ift baber nötljig, biefelben jpielettb p werfen, ihre 9KuSleln p jwiden, biejelben gelinbe p ober patfdjeln, unb alle jene deinen ©adjen p beobadjten, welche baju bienen, bie SÖZuSfeltt p entwideln. Äinber* gefchicbten, ©ebid)te unb anbere gute ©adjen werben bon einem SJtitarbeiter Don „SßladworbS SDlagajine" Dernünftiger SBeife empfohlen. (Sr fegt: „3ebe iUtutter namentlich fottte ben Sinbern etwas Dorfingen, bäbfdje ©c* fchichten ersähen u. f. w.; wenn auf bem Sanbe, fo feib nicht ängftlid), wenn fie ein wenig ©rbe ober ©cbmufc auf §änbe unb Kleiber befommen; (Srbe ift mit uns Sillen febr Derwanbt unb jehabet ihnen innerlich nicht, wenn fte auch äußerlich nid)t fo rein auSfeben, — Äinber müffen mit ber ©rbe fpiclen. hierin jeigt ftch ein gemeinfameS 93anb aller ©efehöpfe unb erwedt freunb* liehe ©efühle gegen bie Spiere. Erlaubt ben Äinbern freies, offenes ©piet in ber frijehen Suft unb laßt fte greunbfehaft mit ben ©djweinen, ben ©fein unb ben epübnern fcbliejjen; fte tonnen fchtimmere greunbjdjaften mit weijer SluSfehenben fchliefjen. Ermuntert eine SSertraulichfeit mit Sillen, welche fte lieben. ©S ift eine ©praefje unter ihnen, weldje bie ©prache ber SBelt in ben ©rwachfenen auSlöjcbt. ©S ift Don größerer äßidjtigleit, bajj 3br ©ure ftinber liebeDoll unb gütig macht, als weife unb !lug. SSocr SlUern wedt ihre Siebe, unb wenn 31jr bann alt unb arm feib, fo werbet 3hr I)ierin einen ©djafc ftnben, ber beffer ift, als alle greunbe, weldje ©udj Dernadjläfftgen werben. Äinber, welche liebreich an ©urenÄnieen aufwadjjen, werben ©ud) nie bie £lpr weifen unb Sud) auf ©uren SBegen." SBie ift bie ©efunbbett ber Sinber ju erhalten. 211 ©äugtinge joUten forgfam bor allen ©ifteu gejdpht werben, anderen fo* Wohl wie inneren. Unreine 3mpfung jerftört häufig bie ©efunbbeit, wenn nicht baS Sebcn eines SinbcS. Sefet, was id) über biejen ißunft im ©apitel ber Serben* unb 33lutftörungen gejagt habe. SDiütter füllten forgfam barauf atzten, baß ifjre SSarjen gänjlid) frei bon allen frantbaften §antauSjd)lägen ftnb, weldje möglidjerweife ben ©äugling bergiften fönnen. Immen nnb anbere SÖärterinnen füllten reine $änbe unb reine ©attunlleiber haben, ©ebt auf bie Söinbeln unb $anbtiid)er, welche für baS ftittb gebraudjt wer* ben. ©djafft forgfältig alle giftigen ober ungefunben ©aänben ber ©äugtinge bie fd)timmften golgen nach ftat es ein 23iSchen bat es ein wenig p oft ©tublgang, bat eS 0brentaßer bie ber SDiafern, Schar* lachfieber, .fpautauSfdßläge unb anberer .franlßciten, laum bei ©rwadjfcpcn bor* lommenb. 3d) glaube ftdjerlicß, baß biefe Sranlßeiten nicht bei Äinbern bor» lommen würben, wenn biefelben ber» nünftig ernährt unb gelleibet würben, ober fo, baß bie HebenStnafcßine wie bie Watur fte gefdhaffen, nicht geftört wirb. ®aS Slut ber $inber ift reicher an feften Scftanbtheilen unb nameutlid) Slutför* perdjen, als bas ©rwachiener, uub ba gleifdjfpeifeu biefe Wcidjßeit nadß itt Sertjütung berÄranlljeit. tJig. 68. Gülte gefttnbe ®Juttet unb itjr itinb Nahrung für 2Ut unb Jung. 215 einem biet größeren SDtaße bermefjrt at« Bftanjenfpeifen, fo berurfadjt e« bem Stiitbe ftet« eine ju große 2lnt)äufung berfetben im Blute, tjierburd) bie Btut* flüfftgfeit fo gefährlich ntadjenb, wie ba« in ber Stäbe be« geuer«. 333enn berftänbige ©ttern, welche ba« Blut ber ßinber burd) gleijdjfpeifen in ©tutb jefcen unb fte bann burd) ihre Sterjte tobten taffen, inbem biefetben bie ©tuti) burdj ihre ©ifte töfcpen wotten, bod) eintjatteu unb bie golgett bebenfen mödjten. Äinber bertangen nid)t nad) Jteijd). ©ie würben e« nicht effen, wenn e« ihnen nid)t in ben jatjntofen SDtunb gefkctt würbe, mäh* renb fte nodj in ben SBinbeln ftnb, unb nidjt Berftanb genug tjaben, e« weg* gufioßen; woburdj ihnen ber ©ejdjmatf be«gteifd)eS beigebrad)t wirb. Sßenn f$teifd) ben Äinbern berweigert wirb, fo brauchen bie ©rmadjjenen feine beraufdjenben unb ftärten ©etränfe; benn in einem bottfommenen gefunben 3uftanbe ber SJtenfdjen würben gteijd) unb ftarte ©etränfe nid)t nöttjig jein unb bem Appetite tonnte mehr jugemuttjet werben; aber jefct beftet)t ein tßanbemonium in bem ©efdjmacfe unb bem SDtagen ber 9Jtenfdjen, weit fte nid)t richtig in itjren Äinberjaßren angefangen tjaben; unb ber tjpbraföpfige ©ourmattb btidt hinter abgefautten unb jerbrod)enen 3ähnen auf ©acßen, Welche at« Nahrung gänjlid) untauglich finb. grüßte berf)inbern häufig bei Äinbern unb ©rwadjfcnen $ranft)eiten. Siebig fagt bom Stpfet: — „Oie SSidjtigfeit bc« 2tpfet« at« 9iaprung ift bi« jefct nod) nid)t boltfommen anerfannt ober berftanöen. 9teben bem großen 3udfergef)alte, ©djleirn unb anberen näprenben Beftanbtheilen, enthalten fie öudj eine fotdje jarte 3ufammenfteüung ber baß fie mächtig at« Heilmittel, ©tärfungSmittel unb Mt)tung«mittet wirten. SBenn häufig bon ben länbtid)en Arbeitern gegeffen, berpinbern fte ©djwädje, ftärten bie Berbauung, regutiren bie berfautenben ©igenfd)aften ftidftofftjaltiger ©peifen, berpiitbern ©corbut unb erhalten unb ftärten bie Kräfte ber jdjaffenben 2lr* beiter." Oie fftatur tjat gütig für Heilmittel in ©eftalt bon ©ommerfrüdjten ge* forgt. Oa bie 9Jtenjd)en au« bem SSinter metjr ober weniger mit fohlen* haltigen Ueberbteibjetn, welche ftd) in ihren ©tjfienten angefamntelt haben, burd) ben ©inftuß eine« berfd)ärften Hanger« unb ben ©ebraud) jdjwerer 9?at)rung, um ben Körper trofs ber Äälte warm jn hatten, tjerborfommen, fo ftelten ftdj ihm ©rbbeeren, Johannisbeeren unb anbere fäuerlidje Jrüdjte bar; unb biefe töfen auf unb wajdjen alle jene augefjauften Borrättje in ber £eber, bem 2Jtagen unb ben Oärrnen hinweg. Oamit biefe« aber ju fdiueü gefdjietjt, folgen bie Himbeeren mit ihrem mitberen ©afte, jebe ?u große Oljätigfeit ber Oarnte tjtnbernb; unb enblid), wenn bie SBttterung un« heimfudjt, unb ba« ©hfient ein leidjte« Opfer ber Oiarrtjoe wirb, tomnten bie wohtfdjmecfenben Brombeeren mit ihren nod) größeren peilenben ©äften, 216 Verhütung ber Sranfheit. Welche fogar bie $raft haben, einen Unfall ber Sünbercholera gu furiren. Sie borfidjtige §au8frau bewilltommt uidjt nur ihr ©rfdjeinen unb bereitet fie vielfältig fiir ben Sifch, fonbern fie focht aud) Sprup barau® unb hebt ihn auf, um betreiben ba® gal)r hinburch fiir bie Äinber, wenn biefelben Sleib» fdjncibenbetommen, gu haben. 2Bohltßatige, liebenbe, gutbergige alte 9?atur; uuö weife, mütterlich beforgte unb nie gu bergeffeitbe SDiutter, welche bie grüdjte ihrer offenen $anb empfangt unb richtig gebraucht. Siefe Vemertungen gelten natürlich nur für unfer Älima, voo biefc grüdjte wachieu, aber e® wirb in jebetn Älima bie ,ihm notßwenbige grueßt gur ©rhaltuitg ber ©efunbheit gefnnben. 9?un ein SSort in Vejug auf ba8 gaften. Söeitn Seute in boller ©efunb* heit ftnb, foflte gaften nur befolgt werben, wenn e8 phpftologifd) Verlangt wirb, äßäfjrenb be8 gaften® beränbern fidf bie fejten Veftanbtljeile be8 Vlu* teö fel)r jd)nett. ©8 ift eine ©ewoffnheit, fogar im neunjehntengahrhunbert, bafi nufere Regierer, burd) ein falfcheS rdigiöfeS baju beranlajjt, gaft* fuge anorbncn, welche ungtüdlitherweife gerabe bon ben Seuten beobachtet Werben, beren entljaltfameS unb religiöfe® Sieben e8 unnötig mad)t unb beren blutlofe Spßeme e8 fogar als ein Verbrechen empfinben. Unfer «Schöpfer hat nie berlangt, bafj wir bie förperlidjett berieten füllen, um ihn ju berherrtid)en. ©8 wirb bon ben alten SDfönchen unb Vetbriibern ergäbt, baff fte ©ott gu bienen unb eine unfterblidje £eiligenfrone fid) erwerben wollten, tnbem fie if)r Sieben in felbftauferlegten Sd)mergen berbradßen, beren Strenge unglaublich crfdjehit. ©8 wirb bon ihnen erjagt, baß fie gahre lang in gellen unb fohlen, welche fie au® ben geifert au®höhlten, berbradjten, faurn groß genug, um aufrecht barin fielen ober ftk pßtjfiofogifdje ber itinber. Slngeftcßt« be« (SlenbeS unb Berbrcdjcnö, welches au« Unroiffcrtljeit ent* mag .ein 2tuffaß, meldjer hierüber ßanbelt, feinen redjtntäßigen ißtafc ßier ßaben. Gnu Stuffaß im gmeiten ©apitet, ebenfo mie SCtjatfarfjen, metdje im anberen Steile bargefteUt ftnb, geigen bie fftotßmenbigfcit einer orbent* ließen Untermeifung ber Äinber in ben Organen ißre« Körper« unb beren gmtftionen. 3n unferent ?anbe ßat jeher SDiftrilt in ben ©täbten unb jebe« 2)orf im Sanbe fein ©cßulßau«. 9?un, ift benn eine Äenntniß be« Sllpßabet«, beö Budjftabiren«, be« Sefen«, be« ©djreiben«, ber ©rammatif, be« 9iedj* nen«, ber ©eograpßie, ber ©ejdjicßte, ber ißßplofopßie u. f. m. notßmenbiger unb bon größerer Bebeutung, at« Stnatomie, ißßßftotogie unb ©efunbßeit«* leßre? Einige ©djuten, öffenttidje unb pribate, ßaben pßpftologifcße Bücßer ehtgefüßrt, metdje in einer Söeife bon bem ntenfdjtidjen ©ßfteme ßanbetn. ©ie tßun ißr ©ute«, finb aber nieißt ba«, ma« un« feßtt. 218 Berhütung ber firanfheit. SDie bebeutung«boll fielt unb Organe beS menfdjlidjen Äör.» per« werben fo gart berührt ober gar nicht erwähnt, jo baß ber Stubent OoH* fontmen in Unwiffenheit barüb er bleibt. 3n unferen großen öffentlichen Schulen füllten Sehrer unb Sehrerinnen angefteUt werben, welche über phhfto- logifcpe be« Äörper« Unterricht erteilen, nicht in ben tcd)* nifdjen Benennungen ber 2Ru«feln unb Knochen — biefe mögen in einer me* biginifdjen Sdjule gelehrt werben, — fonbern im ©ebraud) unb 9Jtiß* b r a u dj ber üerfchiebenen Organe be« Äörper«, ohne bie am metften miß* brausten @efcplecht8organe auSgulaffen. SRäbchen, welche in ihr grauen- alter treten, füllten Unterweifung über Befruchtung unb Sdjwangerfchaft, bie $füd)ten ber fUiutter, furg Sille«, wa« fte üorbereitet, ben Pflichten gegen Äinber genügen gu fönnen, wenn fte foldje einnehmen werben, erhalten. 3n Keinen Öorffchuten, wo nur ein Selber nöthig ift, fönnte im «Sommer eine Sehrerin unb im SSinter ein Sehrer angefteUt werben. Oiefe Sehrer unb Sehrerimten füllten fold)e Borträge über bie Organe be« menfd)lichen Körper« halten, wie fte fte bem Schüler geben fönnen. Sine Älaffe biefer Borträge mag für Änaben, eine anbere für üKäbchen eingerichtet fein. 3fm Sommer fönttten bie SDtäbchen, wäprenb ber 3ttJ ber Änaben, üon ber Sehrerin in biefem ©egenftanbe nnterrichtet werben; im BJinter Die Snaben »on bem Sehrer, währenb bie ihre gwifchenftunben hoben- Oiefe Borträge füllten mit fold)’ weiteren Belehrungen gegeben werben, af« bereu ber Seprer fähig ift, gu erteilen. (Sin gute« Sfelett in allen Schulen würbe fehr bienlidj fein. Slnatomifche Oarftellungen ber ©ejchlechtSorgane, für Schulen angefertigt, füllten angefchafft werben, um bie am meiftcn mißbrauch- en Organe im Änaben* unb SDläbchenalter gu erflären. 3rgenb ein folcher ißlan wirb ftcherlid) in 3ufunft befolgt werben. Saffet un« bagu beitragen, biefe 3eit gu befchleunigen. @8 ift nothwenbig, baß hierin halb etwa« ge* fchieht. Änaben unb 95täbd)en gerftören ftch gegenwärtig ober machen för- derliche Stuinen au« ftch felbfl wegen SDtangel« an phpftologifchen Sennt* niffen. Bi« bie Schulen bie« tljun, füllten bie ©Itern bie Sadjen in bie $anb nehmen. 2öenn fte nidjt felbft ihre Äinber hierin unterrichten wollen, fo füllten fte foldje Bücher ihnen gugänglidj machen, welche bie nötige Be* lehrung enthalten, gaft täglich erhalte ich Briefe Don jungen fUlännern unb grauen, welche fo anfangen: „fpätte ich nur 3hr 23ud)' »©efunber fUtenfdjcn- öerftanb" üor fünf fahren gelefen, fo brauchte id) nicht heute an Sie gu fdjreiben." ©« füllte wohlerwogen werben, baß, wenn bie Ätnber nicht rieh* tige Belehrung erhalten, fte burd) hunberterlei 2ßege bie fchlechtcn ©ewohn* heiten lernen, grüher ober fpäter müffen fte bann ben Slrgt auffttdjen gegen Äranfljeiten, welche üerhinbert werben fönnen aber feßwer gu heilen ftnb, hätten bie ©Item ihre Pflicht religio« erfüllt. ©eiftige unb förperlicße (Erholungen, 219 f&eifftge nnb ftotpcrftcfje grhofmtgen. ©ie finb nötbig, um bie ©efunbbeit ju erhalten. 3n biefem praftifd)en ©efchäfts=3eitalter wirb ju Diel Sraft für ©elberwerb Derfcßwenbet. ©e> fd)äft8leute überarbeiten ftd) unb fterbeu gerabe, »enn fie iljre erworbenen 9ieid)tbümer genießen »ollen, inbem fie ftd) aller lörperlidjen unb geiftigen (Erholungen mit bem täufeßenben 3Serfpred)en gegen ftd) felbft unb ihre greunbe enthalten buben, baß fte eS nad) einem gewiffen fßefultate thun Würben. Senn biefcS fRefultat erreicht wirb, fomrnt ein anbereS an feine ©teile, unb fo fort, bis Körper unb ©eift, jerrüttet, bie fftuße im ©rabe juchen, »eiche ihnen hier nicht Dergönnt worben. Ser üanbmann, welcher bie 2ftutter©rbe bebaut, ihren belebenben Atbem einfaugt, lebt länger, aber feine geiftigen gäljigleiten werben abgeftumpft burd) bie eintönigen $8efd)äftigungen, burch »eiche er fein golbeneS 3»l ju erreichen ftrebt; feine überarbeiteten üKuSfeln fdjrumpfen ein, feine ©chultern beugen ftd) unter ber Saft ju Oieler Arbeit. Aud) er pflanjt fein eßrgeijigeS 3iel »eit in bie gerne, unb »enn er eS erreicht, fo jeigt ftd) ihm ein aubercS 3iel unb enblid) ift er ju febr geftb»äd)t, um bie Süchte ju genießen, »eiche er fo lange $u erreichen ftrebte. Sen reifen üßiitfftggänger bringt feine Vorliebe für 9?id)tStbnn oft babin, bah er fd)ließlid) an ©emütbsleiben er!ran!t, unb baburd) ©eifbunb Körper fd)»äd)t. ©eine ©iitbilöungSlraft erlahmt, inbem er nach ©djatten greift, «nb feine oerfallen, inbem fte nad) Nichts ringen. SSieleSeute glauben, baß geiftige uitb förperlirfje (Erholung in einem Sobt» fchlagen ber 3eit beftebe, »äbrenb fte in Sirtlid)feit in fteter 23efd)äfttgung beftel)t, aber in ber Seife, baß ber eine Sbcil beS Körpers auSrubt, »äbrenb ber anbere arbeitet. @8 ift 3. 33. jebr »ettig (Erholung im ©djadjfpiel für einen 2fiann, ber ben Jag über am ißulte gearbeitet l)ut. ©eine ©picle follten im freien fein unb feine ©rbolüngen ber Art, baß fte ben ©eift Don Arbeit befreien nnb ben erfcplafften 2Jiu8feln gefunbe Uebung geben. Ser Sanbmamt fann feine Arbeitstage mit 9iupen Derfürjen, inbem er täglid) einige ©tunben feine fftadjbarn befud)t unb33ücher unb Leitungen lieft. Ser reiche Sftüffiggänger mirb eine Seidjäftigung febr bienlid) finben, »enn fte aud) nichts einbringt, $mr Alle, meldje eine ftpenbe 2ebcn8»eije führen, giebt eS mobt !aum eine fo mobltbuenbe Uebung, als bie beS Seitens. SSieleS ©eben Derminbert bie magnetifdjen Kräfte, menn fte fdjwad) finb, aber im Seiten arbeitet baS unb ber Leiter erhält ben 9?upen, benn nicht nur mirb berüüiagen, bieSeber unb äße inneren Organe gehörig gerüttelt, fottbern jebe ÜJiuSfel beS Armes unb ber 33eine tbeilt bie Uebung. Außerbem ift baS auch «ne förmliche Dön (Elettricität. Ser Sampf 220 SSerßütung ber Kranlßett. au8 feinen Lüftern unb non feinem Körper ift mit ntagnctifd)em Sieben be* laben. Ser emfige Kopfarbeiter im ©attcl mirb tton einer bclebenbcn mag/ netifd)en Sttmofpbüre umgeben, meteße fein gefdjmäcßter Körper ebenfo ein» fangt, mie bie burftige ©rbe naeß tanger Sürre ben Siegen. Sr. 5ranf nutrbe cutßufiaftifdj in einem Vorträge, oßne ju übertreiben, in meteßem er fagte: — ftig 69. »,9Jiein $reunb, ein betamtter unb angefeljener Sottor ber Geologie, glaubt aud), baß id) eilt ©teefenpferb tjabc, loeit id) ißnt nickte 2lnbere8 üer» fd)r eiben miU at8 ein unb idf muß offen befennen, baß er für bieje 3bee guten ©rutib Ifaben tarnt. @8 ift ein Stfeil be8 9iebner8 ©lauben8betenntniß, baß |ebe vetigiöje ©enteinbe einen ©taE bauen nnb ein $ferb mit «Sattel unb 3ieit$eug laufen foEte, el)e fte baran benfett barf, einen ju maßten. Saburd) mirb ber ©emeittbe jebett ©onntag eine neue öerbürgt, ein 50?agttetifd)e Hebung. ©etfitge unb förpertidje ©rfjolungen. 221 ©tellDertreter unnötig gemalt unb bie Ausgabe einer Steife nadj ©uropa alle fünf gafjre erfpart. ©S empfiehlt ftd) baljer allen armen ©emeinben als ßcfteS ©parmittel. „Sie StüUlidjfeit beS Seitens befcfjränft ftd) aber nidjt bloS auf iprebiger unb beren ©emeinben. Stad) meiner ÜReinung ift eS baS befie UebungSuiittel für SDtänner unb grauen im Slllgemcinen, ba eS tl)ätige unb paffiüe Uebung mit einanber oerbinöet. Ser gifdj mag nid)t anbeigen mollen, ober baS Söilb nid)t laufen, aber baS Steiten jdjafft ein fteteS Vergnügen. Ser Leiter tfi üblr gebermann ergaben, er lommt fd)neüer Dormärts als jeber Slnbere. Ser Leiter gleißt melfr bem SSefen eines gbealS als ber 2ßirftid)feit, unb fiiljlt auf feinem <ßferbe, mie ber 3bicf)ter auf feinem ißegafuS. ©inen Hugen* blief bün!t er ftd) ©etteral an ber @pif3e einer Slrmee, einen anberen Slugen* blief ift er ein ftegreid)er faifer auf feinem Sriumpfjmagen; bann ift er ein Stitter, Don ©robernngen jurücffeljrenb; jefct ftürrnt er in bie ©djladft, ober er reitet unt eine SSSette, bei melier eS ftd) um Diele taufenb llingenbe SollarS Rauheit. Stid)t, bafj er biefeS 2llle8 mirflidj glaubt, aber er pat ein ©efül)l, als menn eS }o fein tönnte. „23enn er bie ©poren in bie entpfinbjanten Söeidjen be8 ißferbeS briidt, tanjt unb fträubt ftd) fein ißferb, unb er tanjt unb fträubt mit. 3)a8 ©efütjl, als märe er ein j£f)eil beS eblen Elfteres, überfällt it>n, unb er ift in ber £l)at baS, maS bie ÜTlfeffalier glaubten, Ijalb 2Rann, tjalb 'ißferb — ein richtiger ©entaur. , „©8 ift nicf>t möglid), MeS aufjujäfjlen, melden Stufen ein ißferb bem Leiter bringt. Unfer ©tedeitpferb turirt Diele Seiben, oicl meljr als mir alfnen, unb mir glauben, bafj ein ißferb — täglid) benufst — fetjr bienlid) ift, menn richtig gebraudjt. ©inige merben »orfidjtig fein miiffen gegen ju ftarteS Seiten, Slnbere aber merben ba3 ißferb mie Diele anbere Irsneien nehmen miiffen: — „2öenn gebraust, tüchtig ju fd)ütteln." Obgleich in ber brittifd)en färrnee bie ©djminbfudjt ftar! fo tfi fte weniger bet bev SlaDallerie als Infanterie ju finben. 2öäi)renb bie gnfan* terie Don ifjren 2Rärfd)en ermübet unb ermattet mirb, ftärft baS Seiten bie SaoaUcrie, grauen «fallen roeniger Stufen Dom Seiten, meil fte in fold)’ frampfljafter (Stellung auf bem ©attel ftijen miiffen. ©3 fcfyeint, bafj 2We8, maS grauen betrifft, burd) bie ÜRobe öerfdjledjtert mirb. 2ßir nennen fie baS r,fcf)tuäcf)ere ©efcfjtedjt", unb bennod) belaben mir tffre ©djultern mit ben un* gefunbeften Saften, unb oerlaugen oott iljr, ob fie ge()t ober reitet, eine be* fdjrättlte iSemegung. SBenu fte gel)t, merben ©lieber burd) jdjmerfällige Stocfe gehemmt, menn fte reitet, ntug fte ein Sein auf ben ©attellnopf l'ratnpf* fjaft eiufdjlafett laffen, unb il)r Körper erhält eine ©telluug, metd)e baS@efid)t auf ©eite ber güfje bringt, ftatt auf bie ©eite, mo fte iljr ©eftdjt jeigen foll, 222 SBert)ütltng ber $ranff)ett. tßrem Begleiter ober Bebienten. Sie Unbequemtidjteit ifjrer ?age geigt fidj, menn fie mit ißrem Begleiter fpredjcn mit! nnb ißreit Äörper in ber 9iid)tung tjatten muß, in meteßer fte rettet, ©ie erhält mit ber 3eit eine gemiffe Sin* mutt) barin, itjren Körper jo ju Oerbretjen, beim oßnc Begleiter !ann fte niept auöreiten. üßenn ber nidjt mit fann, muß fie 31t £>aufe bleiben. 3n ißeru unb bei nieten anbereit Böltern, metdje mir Barbaren nennen, reiten bie grauen naturgemäß. Bietteidjt erfinbet unfer ©enie boef) nod) ein SFifl- 70. Sitte 'Beruötatterttt 311 tpferbe. Sftcitfteib, metcfjeS ben ©amen cbenfo gut ©etegcnfjeit giebt, üom Seiten 9?upen ju mie bie 2Jiänner. gür Seute mit sßefdjäfttgung, roetdje nid)t im ©tanbe ftnb, ju Ratten ober ju mieten, ift unb turnen eine gute ®nt= fdjäbigmtg, menn ZrftereS nidjt ju mitternädjttidjen ütuSjcßmeifungeu unb festere« nid)t bis ju gättjtidjer ©rfd)laffung mirb. Unter bctt alten Hebräern mar ber Sans eine Begleitung bcr retigiöfen Zeremonien nnb ©eiftige unb förperliche Zrholungen. 223 fogar in ber $ird)e mürbe eS in ben früheren Seiten gepflegt. Unter ben Shäfern (eine 2lrt -gerrnfjuter) wirb heute nod) ber Sang mit ©ebeten öereint. Unter ben frommen Drtljobojen ift ber Sang jefjr wer- achtet, wenn er nidjt fireng in ben Greifen, bie fief) gegenseitig genau fennen, pritatim gepflegt wirb. Ser Sans follte für baS allgemeine 2BoI)l wieber als ein Sfjeil ber reli* giöjen Zeremonien werben. SlUeö, was ben Sörper fräftigt, ftärft auch bie Seele. 2öenn ber Sang ohne gu Diel gu effen unb gu trinten unb wäljrenb paffenber Stunben ftattfinbet, ift er üets eine Uebrntg, welche ben Körper ftärlt unb ihm Anmutf) Derleiljt. Zs ift bemerft worben, bag eine junge Same in einer eingigen Saijon 400 SDleilen burd)tangte, wäljrenb fte baran benfen würbe, jo Diele iKeilen in folch furger Seit gu gehen. Sie Uebung ber SDluSfeln unb bie Anmutf) ber Bewegungen finb eS nid)t allein, welche wof)ttl)uenb wirfett. Sie Annäherung ber ©ejd)led)ter ift t>öd>ft ftär* lenb. 3u einer Berjantmlung pon §erren unb Samen, wo eine beftänbige Berührung Don -jpanb gn .panb unb ein AuStaujd) ber 2Jfcinungen ftattfinbet, entfteht auch ber gejd)led)tlid)e magnetijehe AuStaujd), welcher ben 9Jläbd)eu unb grauen bie äßangen mit garben malt, bie feine Äunft heroorgugauberu im Stanbe ift, unb bem „ftärferen ©efchlecfjte" eine Sebenbigfeit beS ÄörperS unb beS ©eifteS berleiht, welche in einer biogen 2JfännerDerjammlung gu er- langen nie möglich ift. Bei Zröffnung ber Sang*Soireen haben bie Samen fiets falte, blutarme £änbe unb güge, aber nadj ein ißaar Zomntanbo’S „rechts, linfS" u. j. w. wirb ber Blutumlauf gefunb unb bie angenehme Söärme ber §änbe lägt auf ein ©leicfjeS bei ben gügen fdjliegen, welche burdj bie Bewegung unb ben männlichen SJfagnetiSmuS hertwrgerufen wirb, ©ott hat es fo angeorbnet, bajj gefdjlechtlid)e Abjdjtiegung bie förderliche ©efunbheit beeinträchtigt unb ben ©eijt mehr ober weniger launijd), eigen* finnig unb jauer werben lägt. Zs entfräftet bie fßeroen ber Schwachen nur nod) mehr unb Derteitet bie Stärferen gu Ausschweifungen, #ätte ber Allmächtige nicht beftimmt, baß üflänner unb grauen in ihrer Arbeit unb in ihren Zrholungen gujammen leben füllten, jo hätte er bie Zrbe mit ihren Blumen unb Bügeln ben grauen, unb ben ÜJlonb mit jeinen geljen unb ©e* birgen bem SRanne gum Aufenthalt gegeben unb, wie bei ber nieberen Shter* weit, bie Zigenjdjaft ber SBeiterpflangung in Sehen felbjt gelegt. SiejeS würbe bem Schöpfer leicht geworben fein. Aber genug hieröon. Bknn fich ber S?ejer bafiir interejftrt, jo mag er im gweiten Zapitel ben Auffafc über ©efdjled)tS*Berhungerung« lefen. Sr. gijeh jagt in einem 2öerfe, in welchem er geigt, wie Scfjminbjuä)t Derhütet werben fann: „Ser Sang ijt Äönig unb Königin ber Sintmerübungen. Zr pagt allen 224 Verhütung ber Äranfßeit. Älaffen, jebem Stlter, beiben ©ejdjlcchtcrn. ©S ift eine elegante unb er* hebenbe Uebung, unb eine ber älteften unb gefünbeften. 3d) fpred)e nicht »on bem auSfdjmeifenben Tanje, mie er fo häufig »orlomntt, fonbern »on bem in richtigem Vert)ältnih jur Vernunft ausgeführten Tanje. ©r fleht unter allen Leibesübungen obenan, ift äußerft mol)lthuenb für Leute mit LebenSmeife, fomie für Äranfe unb ©djminbfüchtige. 3od) taufenb tgerjen l>od) erfreut." ©inen Bortfjeit haben biefe leisten muftlalijchen Turnübungen Oor bem Tanje; fie werben Oott ben ©eiftlichen nicht befämpft, jonbern ©S wäre baher gut, wenn biejelben in aflen Schulen eingeführt werben lönn* ten unb bei gejeüigen ,3ufamntenfüitften anftatt Tanj geübt würben. Tie Turnübungen entftanben unter ben alten ©rieten, welche es als 9tc* gel feftfteUten, niefjt weniger als jwet Stunden täglich Su turnen. 3l)re Sin*- ber mußten bie Uebungen nadenb machen, bamit leine ÜJtuSlel gehinbert würbe. Unb hier mag noch bemerft werben, baß einer ber großen Bortl)eile ber leichten Turnübungen gegen Tanken baxin beftel)t, baß bie SJlänner in weite Bloufen unb weite jpofen unb bie grauen in weite Bloufen unb lurje SKöde fich lleiben. Baben gehörte ju ben rcligiöfen Beftimmungen ber alten ©riechen, unb alles nur mögliche würbe gethan, um ihre förderlichen Sräfte ju erljöljen. Sie oerachteten ftd) jelbft für jebeS Reichen öon förderlicher Sdjwäd)e. Tie Spartaner waren bie ©rften, welche boit ihren grauen Oerlangten, baf? fie gute Turnerinnen würben. ©S würbe ihnen nicht ertaubt, fich 3U öerljeU ratljen, bis fte öffentlich 3eit9ni§ gätjigleiten abgelegt Ratten. Tie Teutjdjen geigen heute ein ähnliches allgemeines 3ntereffe für baS Turnen; aber unter ben Slnterifanern gebührt bem Tr. Sewis ber ßrebit, ein St)ftem ber Turnübungen eingeführt ju h“6en, welches beiben ©efchlechtern unb jedem Sllter angemeffen ift, unb wie ber Tanä burch anregenbe ÜDlufif beglei- tet wirb. Tiejenigen, welche biefeS Shjlent lernten, unb fich dafür interefftren, Tonnen ein Buch in bem Budfhanbel finbett, Welches üon Tr. üewis herausgegeben ift, unb jeine SJiethobe illuftrirt. TaS Schwimmen tonn als eine berSünfte angejeljen werben, welche 226 Verhütung ber Slranfßeit. forperltd)e ©efunbljett Beförbert. ©mporgehoben »out Sßaffer, fönnen btc ©lieber o!jne nad) allen ©eiten bewegen, unb tüäbjrenb bie Sinne ftd) bewegen, um bie Srufi unb ©d)ultern gu ent* Wicfeln, ftärlt bie Sewegmtg ber Seine bie SütuSfeln ber* leiben unb alle mit irrten gufamuienl)ängenbenTheile. Tiefe Hebung fann nid)t Don Sillen erreicht werben, unb !ann and) nidjt in jebem Älima unb gu jebcr Saures* geit geübt werben; aber Me, welche in ber 9?äf)e bott glüffen, ©een ober bem SDtecre leben, ober wcldje im ©ommcr gum 2J?eere8* ftranbe gehen, mag eS mal)* renb biefcr SDionate, mo jeöe anbere Uebuug läftig ift, als }eljr bienlid) betrachtet wer* ben, weil es bie §ant reinigt unb Irüfttgt, unb gur |elben 3eit ben SÖtuSleln eine ge* ftmbe Hebung bereitet, ®ie ©djwimmlmtfi ift |o leidjt gn erlernen, baß ein Seber, ber häufig habet, audj |d)mimmen lernen follte. Siele Werben burd) Saben bejdjäbigt, welchen baS ©d)Wimmen jein Würbe. ©8 ift nie gut, laitgfam in baS Söaffer gu fteigen. ®ie langfamen Semegungen, bie gurdjt, bie Temperatur beS SöafferS, SltleS trägt bagu bei, baS Slut gum Äopfe gu treiben, unb unter biefen llmftänben fommt ber Sa* benbe mit groft unb einem gcrftörten Slutumlauf aus bem Sabe. 9?id)t |o ber ©cfjroimmer. ©r ftürgt fid) mit ber Seljenbigfeit beS in’S SBaffer; fein Äopf ift fo fül)l wie fein Äörper; feine Sewegungcn, um ftd) über bem Söaffer gu halten, fenben ba§ Slut fröhlich burd) bie Stbcrn gu ben äugerften ©pi£en. (Sr lommt mit einer gefunben ©luth aus bent SBaffer. (Sin wenig 9icibung mit einem §anbtudj »crurfad)t in ihm bas ©cfüht wie neugeboren. ©8 ift lein ©rmtb borljanbcn, warum grauen nicht eben fo gut als Scanner fdjmimmen fotfen. ©8 giebt fein größeres Scrgnügen fiir ßnaben unb SDläbdjen, als im SSaffcr beit Sewohneru beS fühlen ©rnnbes nathguahnten. 3dj habe Biele gute ©chmimmerinneu gejehett. ©itte junge «jftB. 7i- 5Die ©dummmer. ©eiftige unb f ö r p et l i eibentßum Derheirathet; ber ©eift beS ©inen mit bem Körper beS 9lnbern; unb oie fßadjfommen biefer ©he würben eine 2Jtenjd)enrace bilben, über welche bie ©ngel im Fimmel ihre greube würben. 93einaße ein Seber, ber nicht meßr ein Sinb iß, gu Wenig, ©ie fleinen Sinber ftnb ßinberlid) unb fie werben burd) berußigenbc©etränfe unb ©ßrup jum @djlaf gebraut — „bie umftänblidjen tteinen ©inger !« 2tber wenn fte aufwadjjen, taujdjen fte baS 3uöiel beS ©djlafeS für 3uwenig um. ©efdßäft, ©efellfchaft, unb in nieten gälten SluSidßweifungen, nehmen fo Diel Don beit Dier unb jwanjig ©tmtben in ülufprud), baß wenig für ben ©dßtaf übrig bleibt. SSiele ießeinen ben Sßertß beS ©cßtafeS nid)t ju tennen. ©ie überfein bie ©ßatfadße, baß ber ©d)taf bie 3eit ber ©rßolung ift; baß, wäß* renb ber Körper auSru!ßt, baSüluge gefd)toffen ift unb bie ©eelenfräfte rußen, SluSbefferungen bor ftd) gehen, welche ebenjo unerläßlich für bie SebenSbauer fiiib, als jur ©rßaftung ber ©efunbßeit. „Ohne bie gehörige SDienge jagt .fpplanb, ,,wfrb bie SpbenSenergte üerbraud)t unb oertroefnet, unb Per $<ßfaf. S e r S ch l a f. 229 mir merben hinfällig mie ber Saum, meinem Saft entzogen mürbe. Ste Phhfiidje gmlge be« (Sdjlafe« ift, baß fte alle Heben«bemegungen hemmt, bie Hebenfifraft ftd) mieber anfantmeln läßt, unb roa« ben Sag über öerloren ging, mieber herftellt unb un« oon unnützen unb fd)äblid)en (Sachen befreit. ©8 ift fo ju jagen eine tägliche Ärift«, mährenb meldijer alle SluSfcheibungen in größter Stube unb Soülommenheit neu gebilbet merben." Siele Slerjte hoben hierüber ihre ©rfafjrungen mitgetheilt unb anftatt einen .neuen Slufjah $u fdjrciben, laun ich gor nicht beffer thun, al« mieberjugeben, ma« bereit« fo treffenb gefd)rieben mürbe. Sr. 3. S. 3odfon bemerlt: — „2lu8 ©eroohnhett unb SJtobe jdjlafen bie Heute tjeutjutage ju menig. @8 mirb non allen Seiten, meldje fäbtg ftnb, überbiefen ©egenjtanb ju urteilen, anerfanut, baß bie Heute in ben 3L5er. Staaten ju menig jdjlafen, unb ftch am Sage nicht genug Stube gönnen. Surd) ba« Uebergemicht be« fernen* über ba« ?eben«tempcrament hoben fte bie erljolenben Sßoljlttjateu, melche ihnen ber Sd)laf in jeber Stad)t aubietet, nötljig. ©ine jehr gute Siegel märe e«, menigflen« ad)t Stunben ju irfjlafen unb, ben Sdjlof mit einbegriffen, jebn Stunben liegenb ber Stube ju pflegen. ©8 ift ein großer 3rrtbum, melchen einige hegen, baß für neroöfe Sempecomente meniger Schlaf nötljig ift, al« fiir Ipmphatifdje ober ftoijche Semperantente. — Sie 2öabrl)eit ift, bajj, mo bie Kräfte mit großer Sdjnelligfett oerbraucht merben, e« länger bauert, ftch mieber ju erholen, al« mo ein langjamerer Serbraud) ftattfinbet. „hiernach erholt ftd) ein SJlaun mit neroöjem Semperamente, nadjbent er fid) bie ©emof)nbeit be« Ueberarbeiten« angeeignet, nie! langfamer, al« ein SJiann mit anberem Semperamente, menn bie 2lu«gleichung ber Sräfte be« Schaffen« unb ber Stube ftattfinbet. ©« mirb immer bemerlt merben fönnen jmifdjen bem neroöfen unb bem Ipmphatijcben SJtanne, meldje fxd) beibe über« arbeitet hoben, baß e« bem neroöfen SJtanne jehr fd)mer mirb, einjufd)lafen, fein (Schlaf ift unruhig, er ermacht aufgeregt unb gebraucht mehr ober meniger Steijmittel, um ficf) mieber in ein angenehme« ©efühl ber Shätigleit ju »er* feßen, mährenb ber IhmpbatifcbeSStann, menn ermübet, einfchläft, einen fefteit Schlummer ohne Unterbrechung hot unb am SJtorgen mie ein neuer ÜJtenfd) errcadht. Shatfachen fpredjen gegen bie Sheorie, baff neroöfe Seute fich fchnett non ben SJlüben unb haften be« Sage« erholen. Sreiöiertel unferer Srunlen* bofbe fommen au« ben Leihen ber mit neroöjem Semperamente behafteten, beinahe alle Opiumeffer unfere« Sanbe« — unb ihre $01)1 ift Segioa — ftnb neruöfen unb leicht aufgeregten Semperament«, beinahe alle Opfer ber patent* unb anberett SJtebijinen ftnb ißerfonen mit nerööfem Semperament." Sille erfahrenen Slerjte unb biete berftänbtge Saien merben ben be« Sr. 3adjon beipflidjten. 2eute neroöfen, leicht erregbaren Sempera* mente«, löttnwt nid)t fo ihre SAenSfräfte jammein, gl« fte biefelben 230 Serbütung ber Äranfbeit. »erbrausen, unb ebenfo, wie wir ben Serfdjwenber be8 ©elbeS baburdb gu beffern fueben, bap wir ihn fo »iel al8 möglich befd)äftigen, ebenfo füllten wir bie iteroöfen Semperamente »on ber Serfdbwenbung ihrer Sebcnsfräfte burch einen täglichen tanganbnltenben Schlaf unb gehörige Stube abbalten, ohne gu fd)äblid;en Slrgncien unfere 3uflud)t gu nehmen. SBaljnfinn wirb häufig burd) Stängel an Sdjlaf ergeugt. „Sie bäufigjle unb augenblidtlidjfte Urfadie be8 SßabnftnneS," fagt Sr. (Sanning im Sbu* cator, „ift ungenügenber .Schlaf. Obgleich e8 eine ftarfe erbliche Neigung in einigen Stenfdben giebt, wabnftnnig gu werben, fo föunen fte bod) butch regelmäßigen Sd)laf biefe @eifte8ftörung fern halten. @8 giebt baber leinen befferen 9tatb für Seute, welche ftcb »on einem folcpen Unfälle erholt haben, ober foldje, welche eine garte ©efunbbeit beftf$en, al8 bap fte »or Mein ba* nadb trauten, gefunben, erfrifchenben Sd)lummer gu geniepen." Sr. Spicer jagt: „Äeine Sl)atfadje in ber Sbbfwtaö« Stenfchen ift beutüdjer bewiejen, al8 biefe: Sag ba8 ©ebirn jeine Heroen unb ftd) felbjl wäbrenb be8 3Bad)cn8 jd)wäd)t unb feine Kräfte »erbraudbt unb bap biefe ftdb Wieber wäbrenb be8 Sd)lafe8 erholen unb einftellen. Söentt bie ©rbolung nidbt mit beut Serbraudje gleich ift, fo »erborrt ba8 ©ebirn unb bie8 ift SBabn* ftnn. Saber fam e8, bap in früheren feiten, al8 in (Snglanb bie Serbredjcr toerurtbeilt würben, ben Sob burdj Sdjlafloftgfeit gu erteiben, fte alle erfl wabufiitnig würben; ebenfo werben biejenigen, welche »erhungern, faft immer Wabnfinnig; ba8 ©ebirn wirb nicht ernährt, unb fte tonnen nicht fdjlafen." Stit folgenben äßorten be8 Sr. £all witt id) biefen 2luffafc fdjlie^en: „3n ber Iatten SBinterSgeit, wenn Su gu Sette gebft, jo tbue e8 fdjnell, wenn fein geuer im 3imnter ift, unb e8 follte and) fein’8 ba fein, wenn Su nicht febr Irattf biji. SBenn Su aber nicht gefunb bift, fo ift e8 beffer, bei einem war* men geuer Sich gu entfleiben, bie güpe orbentlidb gu wärmen unb abgu* troefnen, bie Strümpfe wieber angugieben, in ein ßintmer ohne geuer gu laufen, itt’8 Sett gu jpringen, Sich orbentlid) gugubeefen unb Äopf unb Obren ein paar Ginnten unter bie Seele gu fteden, bi8 Su ein bissen erwärmt bift; bann mad)e ben Sopf wieber frei, giebe bie Strümpfe au8, wenbe Sieb auf bie redjte Seite unb fcblafe ein. SBenn Sn eine 2lrt grofifdbauer bci’nt gu Sette geben empfinbeft, fo ift e8 immer fcbäblidb unb ba8 SBieberbolen wirft nadjtbeilig, ohne Sich abgubärten. Sie -Natur »erabfdjeut ©cmalt. 2öir erbalten nie ©efunbbeit burdj £ärte. (Sin gu ftarfer ©ebraudj läfjt fein Slei* bungSftücf länger halten." 9iod) eitt äöort, cl)e idj jdjliejje. ©8 ift in bcr £fjat »on großer Sistig* feit, baff mir auf ber regten «Seite liegen. Siefe Sage begünftigt bie @nt* labung bc8 $Dlagcn8 in ba8 Suobemtm ober unteren Stagen. @8 ift gut, bajj, wa8 im Stagen bleibt, bet’nt j# Sette geben baranS entfernt mirb, unb 9teinlid)!eit. 231 bte Sage, meldje ant bereit btefe (Sntlabung be8 SftagenS Ijerbeifüljrt, foHte eingenommen merben. «iS gu ber 3eit, menn eS bem Sdjlafer täftig mirb, auf ber rechten Seite gu Hegen, oorauSgejefct, baß er nidß fpät SIbenbbrob gegeffen, fjaben feine «erbauungsorgane ßd) geniigenb entlabet, baß er oljne IRadjtljeil ßd) auf bie linfe Seite legen fann. Stuf bem bilden gu fdjlafen iß eine feßr fdjtedjte ©erooßnfjcit, meil bann bie ©ebärme auf einige $auptabern ßd) legen unb baburd) ben freien «lutumlauf 1)in* bern, aud) unangenehme Sräume unb 2llp* brüden üerurfadjen. $einfi<ßßetf. 3n bemfelben 9Jlaße, mie Unreinlid)feit bie 2Jlutter ber ©pibemien ift, ift ßfein» lidffeit bie «erßüterin ber Sranfljeiten. 45iele überfeljen bie Sßatfadje, mäljrenb Slnbere fte nidjt lennen, nämlid), baß bie £aul boH oon fleinen SIbgugSfanälen iß, ißoren genannt, burd) meldje fünf Sieben» tel aüerSBlutunreinigteiten entfernt merben. Sßäßrenb ber SJlaßbarm einen unb bie SBafferblafc unb bie Harnröhre einen anbern ber Abfälle beS Körpers ent» fernen, beßeljen groangig teilen Sdjmeißrößren, melcße, menn burd) 9iad)täfßgfeit oerßopft, bie SCbfdlte beS Äörpers entfernen; unb unreine Slnfamm* lungen ber £aut ßnb ebenfo gefäljrlid), als «erßopfung beS SarmeS ober Unter» brüdung beS Urins. Ser §olgjd)nitt gig. 72 geigt eine foldje Scßroeißbrüfe ncbß SRöI)re. Sr. Sßiljon gälflte auf fläche in einem Duabratgoll 3828 biefer fleinen Organe. Söirb bie §aut bernadfliifßgt, fo merben bie ißoren bud)* ßäblid) oerßopft, unb menn bie ßfatur bie unnüfjen ßRaffen nid)t burd) biefe Kanäle entfernen fann, fo oerfudjt ße gunädjß, es burd) ©efdfmüre u. bgl. gu tfjun. Söenn biefeö nidjt erfolgreich iß, jo bleiben bie Unreinheiten im «lute, bas» 8% 72. Sditoctgbriifc unb 3Röl)te. 232 Verhütung ber Äranfßeit. felbe bergifteitb, unb anftatt eilt ©efunbßeitsborn, wirb biefe glüfftgfcit bie Ouelle ber gäulniß unb Äranfßeit. Säglid)eS Vaben ift nicßt notßwenbig, um biefe flehten ÜlbgugSfanäle gu {djitßcn. Viele Seute tönnen nid)t jebeu Sag haben. SaS Steibeu mit ber $anb über bie gange $aut unb ein gelegentliches Vab ift genügenb. Ver» ßältttißntäßig wenig fcßabet ber gu ßäußge ©ebraucß bon @eife unb Sßaffer, wenn ße bie Semperatur enthalten, nacß ber ße ßd) am beßen beßttben. SaS ©efüßl nacß em Vabe ift ein guter Seßrer, wie oft man haben barf unb welcße Semperatur baS SSaffer haben muß. fßber inbem wir bie 2IuS- feßeibungsporen tßätig erßalten, bürfen wir nid)t bie Seher unb Stieren ber» nacßläfßgen, weil fonß ein gu großer Sßeil, welcher burcß festere Organe ausgefonbert werben fottte, burcß bie ißoren geßt unb biefelben in golge beffen fo ßarf ried)en, baß es Seute mit garten ©erueßsnerben feßr unangeneßm berührt. Vknn ÜDlänner unb grauen im ©flen unb Srinfen noch fo forgfältig ßitb, fo iß es bennocß nothwenbig, baß alle SlbgugSfanale in Drbnung ßnb, um bie unitöthigen üJtaßen wegjufdjaffen; wie biel nothwenbiger muß eS baßer fein, biefe SluSßüffc offen gu halten, ba es bie gewöhnliche Siegel ift, baß gu biel gegeffen unb getrunfen wirb, unb SJtunb unb Silagen alles empfangen, was ben ©aumen titelt, ob es gur Erhaltung beS ©ßßentS iß ober nicßt. ©in reiner 2ltt)em hängt größtenteils bon ber gefunben Sßätigfcit ber $aut, Seher unb Stieren ab. SBettn biefe alle in gcfunber Shätigfeit ßnb, fo gehen alle SlbfäUe beS ©ßßernS leicßt hinweg; wenn nicßt, jo gerjefcen ßd) bie gurüdgcbliebenen Stefte unb bie barauS aufßeigenben ©afe gehen burcß bas Vlut gu ben Smtgen, bon wo ße mit ben auSgeatßmeten Sünßen berbufteu. Ueber biefen ©egenßanb !ann wenig meßr gejagt werben, als was intern „Sie Suft, iit ber wir leben", enthalten ift; aber bie Sßicßtiafeit reiner Suft ift fo groß, baß biejeS ßapitel ohne eine Vefprecßung berfelben nid)t boüßänbig wäre. ,,©S wirb häufig bewerft", fagt ein SJiitarbeiter bcS „©cientißc American", „baß in ber Slnalpftrung bon reiner unb unreiner Stift fein Unterfdjieb gu eittbeden iß. SieS ift ein allgemeiner 3rrthum, welcher fcßwer aus bem ©eßirn ber gewöhnlichen Seute gu berbrängen iß. Sic berbicßtete Suft eines überfüllten Zimmers, wenn fte ein paar Sage barin eingefdjloffen wirb, fcßlägt gu einem Vobenfafc nieber, welcher eine bidfe, fiebrige SJtaffe mit ftarfem animalifcßem ©erucße wirb. 28enn burcß baS Vergrößerungsglas betrachtet, geigt ßd) eine bemertenSwertl)e Veränberung. 3uerß erzeugt cS einen unb hieraus cntßeljt bann aniwalijcheS gldne 91 eine Suft., Sehen, — einen entjdjiebenen SBeweiS liefernb, baß es organifche Stoffe ent* hält, ba eS jonft feine organijeße 2Befen erjeugen fönnte. 3n SidenS „.pouS* holb JBorbS" wirb »on 2>r. Sünguft ©mith berichtet, wie er in feinen fd)önen ©jperimenten mit ber Suft unb bem äöaffer ber ©täbte jeigte, wie bie orga* nifdje äftatcrie aus ben Sungcn unb ber £>aut auSgefdjieben wirb, weldje an unb für fid) ein töbtUdjeS ©ift ift unb Äopfweh, Äranfheit unb ©pibemien »erurfad)t, je itad) ber Ouantität berfelben. Sßemt ein paar tropfen ber flüfftgen 2Jtaffe, burch bie 9tieberfd)läge »on fdjledjter Suft erzeugt, in bie Slbern eines £>unbeS geimpft, ben £ob mit allen 3eie Suft ju er* galten, um biefelbe auef) nur ein 93iSd)en ju reinigen. -Jtatürlid) lautet ihr Urtfjeil, Wenn fte nach §aufe fommen, bab)in, baß eS nid)t für fte gut fei, ausjugeljen, unb folglich bleiben fte in ihren 3itnmern, bis irgenb eine tftotf)* menbigfeit fte jmingt, biejelben ju »erlaffen, ißrofefforen, gadjmänner ober Sünftler flöfiern ficb in ihren ßomptoiren ein unb »erbrausen baS 23iScf)en SebenSfraft, welche fte aus f)alb»erbauten ©peifen gewinnen, um ihren ©tu* bien obliegen ju fönnen. ©efd)äft8leute ftfjen in ihren totalen unb am ißulte mit ebenfo großer 3ühigfeit, wie bie ©ultbogge ftch an bie -Koje eines -giirfcbeS hängt, unb »ergeuben ihre ifterüenfräfte mit ©efd)äft8plänen unb bearbeiten ihr ©ehirn mit langen 3ahlenreif)en. 3U biefen ©ewohnheiten Jomrnt ber ©tein, ber SJtörtel, bie 2)oppelfenfter, bie SBetterblenben unb SltteS, was bie gejd)idte §anb beS S?tenfd)en famt, um bie ©türme beS SöinterS unb bie §ilje unb ben ©taub beS ©ommerS »on uns abjufjalten, welche ebenfo »iele Jpinberniffe finb, bie uns »on bem belebenben Elemente trennen. 2)urch bie Ocfen wirb baS SBiöchcn Suft noch »oflftänbig 234 »erfcßledjtert, unb mir atßmen biefelbe beftänbig ein, al« menn bie paar £un« bert §uß 2uft im 3immer ber gange Suftüorratß märe unb mir ebenfoüiel bafür gaßlen müßten al« für bie tßeuerftett ©egenftänbe, mäßrenb mir fte jo feießt ßaben fönnen, inbem mtr nur Sßür ober genfter gu öffnen braueßen. Serßütung ber Sranfßeit. Slußer ber ßiotßmenbigfeit, unfere Käufer ber ©inftrömung ber frijdjen 2uft nießt abgufeßließen, füllten mir aud) feine foldje mafferbteßte Sleiber tragen, melcße biefelbe au«i<ßlteßen. ßfeben bem fpagierengeßen in ben ©arten, auf bem 2anbe unb in reinltcßen ©traßen, iß e« gut, täglicß ein Suftbab gu nehmen, ©tne redjt intelligente gtau jagte mir, baß fte nid)t gu 33ett ginge, oßne »orßer eine ©tuitbe naefenb ftd) in einem gut gelüfteten 3immer aufgu* galten. Siefe« mag mit ben Injtcßten be« Sr. §att übereinftimmen, aber id) gmeifle nidf)t, baß »iele Seute ßieroon großen 9lupen gießen mürben. 2Bir atßrnen bureß bie Ißoren ber $aut ebenfo mie burd) bie Sungen. Siefe ntifrosfopifeßen üungen fönnen nießt ftßablo« »on ber 2uft auögefcßloffen merben. Uiamentlicß fottte ba« Sranfengintmer gut »entilirt merben. Sie £uft fottte nid)t nur beßutfant in biefen 3immern erneuert merben, fonbern aud) 2uftreinigung«mtttel freigebig gebraust merben. 6$ ijt nid)t ferner, biefct* ben gu erhalten, notß ftnb fte foftfpielig. ©in großes ©efäß mit SEBaffer in ein Sraufengimmer geftettt, nimmt eine enorme Sttfaffe ©a« in ftd) auf. „Söenige", bemerft eitt Ißrofefjor, „fennen bie guten reinigenben ©igcnfdjaf» ten ber £olgfoßle. ©in Sußenb ©tiicfe bon ber ©röße einer fam* mein, menn fte in eine ©cßüffel gelegt unb täglid) mit feigem SEÖaffer ange» feuchtet morbett ftnb, in einer Söocße ißr eigene« ©emicßt »on fcßlecßtett @a« fen. 2lm ©nbe bc« Sage« miiffen fte entfernt unb neue bafiir Einge- legt merben. Sie ©rfteren miiffen »erbrannt merben, ba fte burd) bie üluffau» gung ber Sranfßeitsftoffe ungefuttb unb anftedenb ftnb." Db Iran! ober gefunb, fönnen mir nidßt oßne frifeße Suft fein, unb ba fte gu un« oljne ©elb unb oljne Ißrei« fomrnt, fo ijt e« ein ©egen, meldjcn $rmt unb 9feitße glcirf) genießen fönnen. Saßt un« »iel ba»on ßaben. mitt icß bie Sefet auf ba« ©onnenlitßt aufmerffam rnadjen. ©ine Kartoffel in einem marmen Setter mit einem lleinen feimt unb bevfelbe gießt ftd) am 93oben be« Seiler« ßin, bi« er ba« genfter erretcßt unb mäcßft bann |o lange in bie £öße, mie er ftd) galten fann, £au«blu* men rnenben i{>re 33lätter inftinftmäßig bem geitfier gu, burftig nad) ©on» nenlidßt. ©ine Sriecßpflange an einen jcßattigen gepflanjt, beftßt an» fdjeinenb 33erftanbe«fraft, inbem fte fo lange ftd) ummenbet, bis fte bie ©onnenlidpt. ©onnenflraplen erreicht. 9iun, warum foll niept ber ÜUlenfcp fo flug wie bie ißflanje ober fo weife wie bie Kartoffel fein? 235 Sr. füfoore fagt über bie fftotpwenbigfeit beS ©oitnenlichteS: „Sin Kaulfrojcp int Suufeln eingefperrt, wirb nie ein grofd) werben; ein Kinb, entjogen bem freien SUcpte beS Himmels, wirb als ein oerfrüppelter Slöb» finniger aufwaepien, anftatt als ein fcpöneS unb bernüitftigeS Söefen. Saper finben wir", fäprt betfelbe ©epreiber fort, „in ben tiefen, bunflen Klüften ber ©cpweij, wo ber birefte ©onnenftrapt ftep ttie pinein berirrt, bie icpred» fiepe Slöbfinnigfeit, welcpe bem fRetfenben entgegen grinft. SS ift ein fretnb» artiger melaucpolifcper Slöbftnn. Stele ber Sinwoptter fönnen niept fpreepen. Sittige ftnb taub; einige bltnb; etnige leiben unter allen biefen Uebeln; unb alte ftnb Krüppel. 3cp glaube, baß in allen Häufern eine nterflicpe Ser* fepiebenpeit beftept, unb biejenigen ftnb ber ©efunbpeit am juträglicpften, wo alle 3immer wäprenb etneS SpeileS beS SageS ber ©onne freien 3utritt gewäpren. ©euepen grafftren an ber ©epattenfeite einer ©traße unb laffen bie fonnige ©eite unberüprt, unb jogar bei giebern ift eS päufig berfelbe §att." SaS ©onnenlicpt giebt nicht nur belebenbe Kraft unb SJtagnetiSmuS, ge» nügenb, um Kranfpeiten ju berpüten, fonbern eS fann auch als Heilmittel angewanbt werben. ©ir 3ameS Söplie, Slrjt beS KaijerS »on fltußlanb, beobachtete forgfältig bie folgen beS ©onnenlicpteS als Heilmittel unb gwar mit ben wohtthätigften fRcfultaten, in ben Hofpitälern SRußlattbS. Sr ent* bedte, baß tn betten 3immern biennal fo oiel Patienten gefunb würben als in bunflen. 3n allen ©täbten, wo bie Spolera auftritt, würbe faft ftets Die größte Sfnjapl Don SobeSfälten in engen ©tragen gefunben, unb an ber fftorbfeite ber ©traßen, wo bte ©onne niept ifjre heitenbe Kraft ausüben fonnte. Sie Sewopner ber füblicpen Abhänge ber ©ebirge ftnb fräftiger, fiärfer unb haben beffere ©efunbpeit als bie an ber fftorbfeite ber Serge wop» nenben Sftenfcpen. HUe in ben Spalem eingefcploffenen ftnb gewöhnlich ntepr ober weniger ihnen eigenartigen Kranfpeiten unb Sftißgeftaltungen auSgefept. „Sie öorpergepenben Unterfcpiebe werben lebtglicp burep baS 2icpt bebingt. Sflanjen unb Spiere haben ohne baffelbe nur ein fcpwäcplicpeS franfpafteS ?eben. Erfahrene haben bemerft, baß lahme Kinber häufig burep tag* Kcpe ©onnenbäber würben. Sa ©froppula am metften unter ben Kinbern ber armen Seute twrperrfcpen, fo Wirb biefe Erfahrung ben bunflen unb engen SBopnungen gaigefcfjtteben, — folcpe Kranfpeiten fommen ant bäufigften in Kellerwohnungen öor." Sr. Sbwarbs empfiehlt für ffroppulbje 2eiben unb förperlicpe Serunftal» tungen, wo eö Me Umfiänbe erlauben, eine öottflänbige Sntfleibung unb ein 236 Serhütnng ber franfheit. Slusjehen be§ törpers ber Suft unb ©onne. Seute mit fchwinbjüchtigen Sin* jeid)en ober jold)cn, welche fd)Winbjüd)tige Sorfahren hoben, foUten nament* lieh ouf eine fjclle, luftige Sßohnung, an ber ©übjeite gelegen, jeheit. Ärante berlaffen fich gewöhnlich ju jehr auf ihren Slrjt, unb beadjten ihre Umgebung nid)t genug. (Sin üerftänbiger SHenfch, wenn er ertrault, wirb bie Urfadjen gu entbeden fudjen, unb aud) ben ©inffuf), oon bem er umgeben ift unb wel- d)er feine Äranfljeit erhöhen fönntc. Sei einer Unterfuchung entbedt er öiel= leid)t, bajj jeine Bintmer nicht orbentüd) gelüftet ffnb; ba{j bie Sage feiner 2ßof)nuug nidjt frei oon geudjtigfeit ift; ober bag fein $au8 jo im ©chatten geht, baff baö ©onnenlidjt e8 nid)t erreichen tann. 2öenn er biefe Buftanbe entbedt, fo füllte er, wenn er feine ©efunbheit unb fein Sehen achtet, eine anbere 2Sol)nung nehmen, wenn aud) t)ieEeid)t fein ©ejehäft ober fein ©runb» ftud barunter leiben, wo er alle £ülfe, welche bie Katur ihm bietet, ftch ftd)ern mag. SDiandjmat erhält 3emanb, welker ber ©onnenbi§e auögefefjt ig, eine ju ftarfe Softä ©onnenlid)t unb belömmt ben ©onnenftid). Stile üKebijinen ftnb fcf)äblid), wenn in einer ju garten Soft8 gebraucht; aber manchmal wirb bie ©oitnc befd)ulbigt, wo nur bie fcf>Ied>ten ©ewohnheiten ber SDienjchen fdjulb ftnb. Sßenn ein 'Kann übermäßig ifjt unb trintt, unb fein Slut mit „Äamplffne SöhiSft)" entjünbet, fo ig er mehr wiejeber Slnbere bem ©onnen* gidj ausgefetjt. ©inige SJiebijinen Wirten fchäblid), wenn fte gemiidjt wer* ben, unb es tann faum erwartet werben, bag ba8 reine ©onnenlidjt nicht burch bie ©rjeugniffe ber Srintt)öllen fchäblich beeinffugt wirb. Sa aber manchmal bestimmet« unfd)utbigcScute tobten, jo mag eine lange aut)altenbe ©onnenlffhe auch möfjige Seute bernid)ten. Um biefeS ju Der* meibeu, ig e8 gut, wenn Seute, welche in ber 3al)re8geit im offenen gelbe, ober ben bireften ©onnenftrahlen auSgefefjt, arbeiten müffen, ein naffeS Such unter ihrem §ute auf bem $opfe tragen. Ser Sanbmann unb ©ärtner hot jogar noch etwaö beffereS: ein Äolffblatt in SBaffer getaucht unb ebenfo getragen. SJirtlidjer ©onnenftid) aber bebarf, um ihn ju Ijeilen, Keijmittel unb nicht Stbcrläffe ober fd)Wädjenbe ÜDlebijinen. „©onnengidj ig bem ©chlagffug äljnlid) unb wirb häufig bafür gehalten; aber in Sßirt« lidjfcit finb beibe gang üerfdjiebeit. Sa8 ©chirn ift nicht mit Slut augehäuft wie beim ©ounenftich; berSranfe ift bleich, !alt unb ruhig, ober wiee8 häufig ber gaK ift, hot firäntpfe unb Beiden bc8 ©äufcrwahnftnnS, währenb er erfvanl't unb aud) bei ber ©rpolung — ber fpulS ig fchwad), fd)ncE uub häufig 100 bi« 160 ©rab, beim ©djlagffug hingegen ift ber Trante öoEblütig, fchwer- atljmenb — ber fpul8 ftarf unb langfam." Kiemanb fei aber furd)tfam üor ©onnenfcf)ein, weil manchmal gälte üon ©onnenftid) borlommen. SSenn eö möglich wäre, genaue SluSlunft übet ju erhalten, weite bireft ober inbireft wegen 9Jiangel an Sonnetu ftein fterben, fo würbe e« woljl nitt mehr wie ©inen unter Taufenb geben, Welte an ju üiel Sonnenftrahlen ferben. Seute auf bent Sanbe begraben fit faft immer unter bem Statten ber Säume unb ©ebüfte, unb erlauben nitt, baß bie Sonnenftrahlen in ihre Söohnungen bringen, inbem fte ihre genfer burt Sorljänge unb 3alußen öerbunfeln. Slrbeiter unb »iele ©e« ftäft«leute pnb bamit jufrieben, ben ganjen Tag bei ©aSlitt ju arbeiten. ©8 wirb berittet, baß in biefer Stabt, in einem ©omptoir in ber Dtaffau* fräße, ein Sonnenftrahl wegen ber ÜJiähe anberer ©ebäube nie einbringen fann, unb baß feit ben lebten jeljn ober fünfjehn fahren ein 3eber, welcher biefe« 3intmer bewohnte, an Stwinbfutt geforben if. ©utmütljigteit. 237 Seute, welche fid) »on ihren ©efchäften für einige 3«it int «Sommer frei machen, unb bie Seiber ober ba« Sanb auffud)en, glauben, baß bie Suft»er* änberung bie $auptfad)e ift, »on welcher fte fftnfcen jietjen. 6« ifl wohl wahr. Tie Suft wirb öiel burd) bie eigentümlichen ißflanjen unb bie Sage be« Sanbe« beeinflußt; fo baß, wenn Sernanb bie Suft ber »erftiebenen San* be«theile einatljmet, er auch bie benfelben eigentümlichen ftärfenben Sefanb* theile in fid) aufnimmt. §ierburd) wirft eine Suftöeränberung fehr wohl* thuenb; aber in »ielen gäßen wirb ber Sinken biefer Suftöeränberung juge* ftrieben, wäljrenb er mehr bem Stusfefsen be« Sonnenlichte« jujufd)reiben if. SBenn bie ü)ienfd)en ber Sonne erlauben, iljre SSangen ju bräunen, fo Wirb e« nicht fo häufig ber Seber gelingen, biefelben gelb jn malen. «SufOTüffiflftcif mtb ein reine« ©ewiffen ftnb jur ©rhaltung ber ©efunbheit notljwenbig; aber in meinem Sluffalje über „bie Serlefjmtg ber Sittlitfeit", ifl 2Mc§ ge* fagt worben, um ju jeigen, wie notljwenbig e« ift, ba« ©ewiffen frei »on aßen Vorwürfen ju Ratten. 3t miß aber Ijier ein paar: SBorte über ein glüdlidje«, gute« Temperament unb beffen wohltätige folgen hinjufügen. 3n bemfelben ©rabe, wie 2Jiänner unb grauen burd) eine frötjtidje ©emütljS« ftimmung einer befferen ©efunbheit fid) erfreuen, ebenfo fdjabet bem lörper* licken 2Bof)ißanbe eine grämliche, »orurtl)eil8»oßc unb felbftfiidjtigc ©emütl)«* fintmung. 3ornr ©ifevjudjt, £aß, Mißtrauen, UnfreunbUdjJeit toevurjadjcn/ 9?erbenfranH)eiten. So lange ber SJeiße ben Snbiancr haßt, ber 3rlänbcri bcn Stwarjen öeradjtet, ber ?)anfee bem „©odttet)" (Snglänber) lampfbercit entgegentritt, fo lange ber §inbu nitt mit bem ©uropäer fid) »ertragen will, burd) Äaftenöorurtljeil genährt; ber 2Jlol)amebaHer bcn Stjriften al« ein ©djwein betrachtet, fo lange ein »oßbliitiger Slfrtlaner nicht mit einem 9Jlu* latten ober Ouabronen ft »ertragen mag, ebenfo lange giebt e« gcwiffe geiftige Seiben, welche bie ©eßtt«jüge entfteßen unb bic Harmonie bc« ganjen 2ftcn* 238 Verhütung ber Äranfhcit. jchenjhftemeS jiören. das SSorhanbenjein jotdher ©efühle prägt ftch im ©e* fidjt jogieich aus unb bis ?u einer gewiffen 2tu8betjnung erhalten bie ©efidjts* muSfeln eine unberänberliche Starrheit, welcfje in ber einzelnen Perfon mehr ober weniger unangenehm berührt. Sie geigen ihre SBirfung im Serben* fhfiem, inbem fte baffclbe erjehüttern unb gleichmäßige 2$ertf)eitung hiubcrn. Sie hinbern ebenjo bie SSerbauung unb jdhwächen bie Seber. CEljronijdje Sfturrlöpfe ftnb nie ganj gejunb. Sie lönnen eS nid)t fein. Sie erhalten ihre (SmpfinbungSneröen in einem bejiänbigen 3uftanbe ber (Erregtheit; bennoch wirb bieje üble Saune, biejeS ÜJlurren Don. aßen 9teli* gionen unb alten SSollern unb Nationen genährt, der Sanbmann letjnt ftd) an jeine §ede unb murrt über bie (Embte. 9tegengüffe waren jn häufig unb ber SSoben 3U feudht; ober grofte dürre bertroefnet feine gelber unb berbrennt jeine grüdjte. der £anbelSntann murrt, weil ber §anbet ?u ftau ift, ober, wenn jahlreid) erjdheincn, murrt er, baff er ju biel arbeiten muß. Sogar bie Prebiger murren, weil ihre ©emeinben ihnen nicht genügeubeS Salair gewähren. diejeS mürrijdje SBejen theilt "ben ©ejichtSjügen ein eigenes, jdfjarffantigeS, jauertöpfijdjeS SStuSfehenmit; bergiftet bieSpeijejäfte unb bertroefnet bie Sdjleimbrüfen. dieje golgen jinb nur gerechte Strafen für Seute, welche ihre üblen Saunen ihrer ©ejüljle werben taffen; aber ihre unfdjulbigen gamitien unb greunbe leiben mit ihnen, ba fte beftänbig mürrijd) ftnb. So manches gute SBeib Würbe bnrdh ihren mürrifdhen ©atten in’S ©rab gebracht, unb jo mancher gute ©atte würbe burdj jein fiets janf* jüchtigeS SBeib bem Greife feiner gamilie entfrembet. die Äinber wachjcn in beiben gälten in einer dreibhauSfiätte beS UnjriebenS empor, welche guerjl ihre (Elajticität beS ©eiftcS öernidfjtet unb bann ihr fJterbenjpftem ?erftört. droh ift fdjlimmcr als ein mürrijcheS SBejen. SStele Seute haben Hdjnlidj* feit mit Häffenben §unben, welche angerührt werben fünnen, oljne jn beiden, ober rote Slapperfdhfangen, welche nid)t betrachtet werben fönnen, ohne ju sijdjen unb mit ihren Gingen ju flauem* Solche Seute werben als „twUer ©alte" bejeidjnet, aber ihre ©emüttjöftimmung toerurjadbt biefen Ueberftufj an ©alte, anjtatt bafj legiere bicfe tjeftige Saune heröorbringt. diefer dro$ »crurjad)t ben grauen 9Kutterbe|d)Werben unb ben ÜMnnern fDZiljjudht. 2lr* tcmuS 2ßarb jagt, bajj „©. Söajhington" nie öor 3orn iiberjtrömte. Sciben- jd)afttid)c Scanner unb grauen fließen beftänbig über üor 3t>nt, unb für diejenigen, welche öon ihrem ©ifte unb ihren Sannen ju leiben haben, giebt cS Weber 9tuhe noch ©lücf! Sogar bie fold)cr Perjonen taffen bie DIjren unb ben Schwan? tn beren 9iät)e Rängen unb werben leidjt oon dolt* wutl) ergriffen. 33ottfommene ift unverträglich mu tropiger, heftiger Ucbeüaunigfeit, unb fann nie non benen erhalten werben, welche ge* jwungen fmb, in beren Umgebung ju leben. galtet bie grüße warm. 239 ©in Ieibenjdjaftlicßeg Temperament iß nod) weit idjlimmer alg etn tropigeg SSejen. ©g iß unbebingt gefäßrlicß für Men unb ©ejunbßeit. Sd) ßabe Seute gefamtt, welcße einen sßlutßurj bureß ßeftige3ornergießungcnbefameu. Soltße ftürmijeße ©rregungen berurjaeßen Sßlutanjammlungen. Sn joldjen Stugenbliden bebrüdt bag S3lut bag ©eßirn, eg brängt ßeftig bureß bie garten $ergfammern; eg überfüßt ungeßörig bie Slrterien unb Skncn ber Suugcn; ,cg ßemmt bie SJerbauung unb ßört bie ©aße. Tie gange Sebeugmajdjine Wirb bureß bie gu große Sßienge ber erregten Sßlutßüjßgfeit geßemntt. Seute, weleße bou ißatur ein guteg Temperament ßaben, berbienen fein bejonbereg 2ob, wenn ße gutmütßig ßnb; aber Tiejenigen, weleße ein leibenfeßaftliißeg Temperament ßaben, ßnb bem Tabef unterworfen, wenn ße fteß nießt beßerrfeßen. @g giebt fein fo berebelnbeS unb notßwenbigeg 2ßcrf, alg bererbte feßfeeßte ©ewoßnßeiten augjurotten. So bafb ße entbedt ßnb, foßte bie Sfrbeit ernßficß beginnen unb nießt eßer eingefteßt werben, big ße bößig unterbrüdt ßnb. SSenn bag SBeßreben naeß fittlidßer SJoßfommenßeit eg nießt bermag, jo joßte bie Selbftjueßt eg tßun, benn Seher wünjdß ßcß gute ©ejunbßeit, unb biefe fann nießt bei einem gaßigen, Icibcnjcßaftlicßen Tem* peramente beßeßen. Seib großmütßig, faßt (Sure Seele jo ßeß leueßten, Wie bie Sonne am SDiittage. (Sg wirb ©ueß unterließ unb aße (Sure Um- gebung äußerließ erwärmen. (Sg erzeugt eine ßarmonijeße Tßätigfeit in her förperüeßen SDiaiebine unb fcfiafft ©liid unb ©ejunbßeit her gangen Um* flcüung. Raffet bte gfttfje warnt. SBeinaße jeher Sejer biejeö 25ucßcg !ennt bag SSorqerrjdjen falter güße. derjenige, weleßer biefe 3eilen lieft, ßat öiefleidjt falte güße unb beult, baß eg wenig auf ßcß ßat. (Sr weiß, her -Kaeßbar ßat ebenfaßg falte güße, unb fennt bießeießt jogar jftiemanb, her im Sßinter marme giiße ßat. $cr ©atte jpaßt mitunter in ©egenwart bon greunben über bie eißge Äälte, weleße in bcn güßen feiner fixem epiftirt, unb bie ©leießgültigfeit her £u* ßörer beweij’t beutlicß, wie Wenig joleßer 3ußanb berßanben mirb. SSenn fo wenig 93lut in ben güßen jßf bann, benft Sßr, baß es fief) innerßalb her £aut befinbet? Tenn ftcßerlicß iß eg irgcnbwo im Körper! SBießeicßt ßabt Sßr nicf)t baran gebadjt, baß ba£ häufige Äopfweß bon einer ungeßörigen SERaffe 33lut im ©eßirn ßerrüßrt, ober baß ©uer £erjffopfen bon einem 3n großen 3inbrange heg SBtuteg naeß bem £erjen ßerfommt; ober baß bie Scßmergen in her regten Seite bureß 93lutanbrang in her Seber entfteßen; ober baß Sungen* ober 2Ragenfranfßeiten bureß biefeö fefbe SBlutan* brängen in biefe Organe berurfadjt würben. ©g iß wirfließ eine reine Un« tnöglicßfeit, aueß nur aunäßernb bie 3&ßl Terer jdjäfcen ju woßen, weleße 240 Berßütung ber ßranfßeit. jährlich falten güßen junt Opfer fallen. Obgleich falte güße nid)t äugen« bticflich tobten, jo mürben marme güße ben Äranfen ihre ©ejunbßeit mieber* erlangen Reifen, mäßrenb jo bie Patienten fterben, roeil bie Blutcirculation nicht ihren natürlichen Sauf nehmen fann. Saffet uns einen Stugenblic! bie Urjachen ber falten güße betrachten. (Sö mirb mohl bem berftänbigen Sejer befannt jein, baß eine gejunbe dßätigfeit beS £erjen8 unb aller Arterien unb Blutgefäße bon einem gehörigen 9ierbenrcij abhängt, unb biejer ßierbenreij ift, mie ich jehon angegeben, bie Grleftricität unb ber SßtagnetiSmuS. ©obalb baher bie Sebensfräfte in ben güßen abnehmen, jo tßeilen bie Serben ber güße nicht ben Blutgefäßen berjclben genügenbe Straft mit unb bie güße, al8 natürliche golge, merben nicht genügenb mit Blut berjeßen, ebenjo mie eine jehabhaft geroorbene tßmnpe ber Stäche nicht bie genügenbe Söaffermaffe jpen* bet. SBenn auch ba8 Blut ju bief ober ju unrein iß, jo bemegt e8 ftch bennoch bis ju ben äußerften ©pifcen ber 3«hem menn nur genügenbe animalijehe (Sleftricität oorßanben iß, um biejc naturgemäße Blutbertheilung bor ftch gehen ju Iaffen. 2Saßr iß eS moßl, baß, menn baS Blut in einem unnatür« liehen 3ußanbe iß, beffen Umlauf gehemmt mirb; aber bie ßtatur erßößt mit« unter bie ßterbentßätigfeit, um bie Schlaffheit beS Blutumlaufes gut ju machen, dies beeinträchtigt aber tn feiner Söeije meine erße Behauptung über bie Urjadje ber falten güße* benn es bleibt bcnnoch mahr, baß bie ncr« böjen Sträfte bem Blutumlaufe borangeßen mäßen unb ißm ben 2Seg baßnen, unb baß alle SJiittel, meldje baju bienen, bieie belebenben ßierbenträfte in bie blutarmen dßeile beS Körpers ju bringen, auch natürliche golge, mit einer bernünftigen Slusbauer berfolgt. etne bollßänbige Teilung bemirfen. Um bie Söörrne in ben güßen ju erhalten, ijt eS erßenS unbebingt notß« menbig, baß biefetben roarm bellctbet futb. 3n bem Stufjahe: „die Älciber, mclche mir tragen", unb iu einem borßcrgehenben biefeS QEapitelS habe id) bie 3Sid)tigfeit angegeben, bie giiße mit ben oberen Äörpertßeilen gleichmäßig marm ju fleiben. 3UItäd)ß muß ju bicl geuermärnte bon ben güßen abgeßatten roerbcit. @8 ift jcßäblich, bieietben am Ofen ober geuer ju ermärmen. die güße beßänbig in ber ßtäße be8 Ofens ober eines geuer» tjeerbeö ju halten, mirb mit ber 3«t bie falte güße ju befomnten, ba bie harmonijeße dßätigfeit be8 ßierbenjhßcmS ßierburdj geßört mirb unb bie Sterben ber güße burd) fünßlidje Söärme gcjchmädjt merben. Oie güße ßäußg in marmem Sßaffer ju haben, berurjad)t auch eine ©chmäche ber Ser- ben in bettfelbcn unb erzeugt falte güße. diejenigen, melche manchmal falte giiße haben unb heiße gußbäber gebrauchen, um ftc ju furiren, mache« eS nur mit jebern Babe jchlimmer, menn fte auch augenblicflich ftopfen- unb Camißentßee ßingu gu fügen. SCber in ben meißen grüßlingSlranlßeiten »erurjadßen aße Steigmittel nur eine üorübergeßenbe Kräftigung unb lafffcn baS 33lut in einem »erbidten Bußunbe gurüd. SaS 93lut bebarf in ben fetten unb fräftigen Küßlnng unb ©rneuerung, unb in ben mageren unb fdßwäcßeren Seuten Steinigung unb ©tärfung. (SS iß baßer nießt SJtagenbitter, welcßeS bie Statur »erlangt, unb bie alfoßolifdßen SBeßanbtßeile betrügen ben Srinfer bureß bie »orübergeßenbe ©tärfung, wäßrenb bie wirtlicßen Urfacßen unb Dueßen feines Unwoßljein8 nießt entfernt werben. SlbfüßrungSmittel wirfen gewößnlicß nur im SJtagen unb ben Särmen, in« bem fie ben Bnßalt berfelben außöfen unb beren Surcßgang befdßleunigen, oßne im ©eringßen bie Sßätigleit ber Seber unb ©aße angufpornen. Saßer werben welcße gu Slbfüßrmitteln ißre Bußudßt nehmen, nur ben SDtagen unb bie Sänne reinigen, oßne bie Seher in orbentlicße Spätigleit gu bringen unb baS S3lut gu reinigen. SeSßalb iß baS Stefultat fein bleibenbeS unb fcßliefjlicß muß fuß bie Statur, fo gut fte eS eben fanu, gu Reifen fudßen. Bemanb, ber ftdß im grüßjaßr nicJ>t gefuttb beßnbet, füllte einen Slrgt, in welken er Vertrauen ljatf gu Statße gieren. SJtan lann fteß feiten mit Sicher- heit auf bie taufenb nnb ein SlutreinigungSmittel »erlaffen, welcße in gefcßlof* fenen Steißen auf ben Stpotßelertifdßen uns entgegenftarren, unb audß nießt auf bie Slntüöaßen- unb Seberpißen, welcße in ben Bettungen annoncirt wer- ben. Sie (Srfteren ftttb faft feiten etwa« SlnbereS als gefärbtes füge« 2öaffer unb Stlloßol, unb bie Seßteren beftßen faft nur SlbfüßrungSmittel. ©ommer* Iranlßeiten mögen bureß grübjaßrS-Steinigung »erßinbert werben, aber aße in’S Ungewiffe unternommenen Teilungen führen gewößnlicß bie ©ommer* Iranlßeiten beßo fdßneßer herbei. 2öenn ein gur 3eit gemachter ©tidß nenn anbere erfpart, fo gilt biefeS mit bemfetben Stedßte »on ben Körpern, welcße wir mit biefen geßitften Kleibern umgeben. Stber aße fcßledßte gliderei foßte als bie fteß am wenigften loßnenbe »ermieben werben. feilere SUtQför> gur SBerßütung »on Kranlßeiten lönnen in »erjcßiebenen Steilen btcfcS SBucße« gefunben werben, unb namentlich in bem »orßergeßenben Sapitel, ba biefe8 ©eitere SRatl)id)Iäge. ftd) einfach auf baffelbe ©8 wäre übcrffüffig, btcfeS ©apitel jo botU fläitbtg jn be()anbetn, a(8 e8 bcr ©egenftanb ju verlangen fcfjcint, wenn ba8 ber „Urjadjeti ber Serben* unb 93lutftörungen" au8gelaffen würbe. 2)a wir ferner fpäter für biete anbere ©egenftänbe, wie djronifdje $h’an!t)eiten, £>ei« ratb u. f. w. 3t«tf)feitnng bon Stranfpeiten erjeugte folchen Aberglauben unter ben Alten, baß fte ba« Aufhören ber ißeft in Athen ihm jufchrieben. ©« giebt geborene Aerjte. §ippotrate« war ein foteper. Slrjneimittel beS ißflangenreiche 8. ©8 heftet 3ebermann ein bcfonbereS Xalent für ©twaS. SBenn er ein Sttrgt Wirb, anflatt, wojubie fRaturiljn beftimmte, ein Schnitter gu werben, fo wirb er menfd)lid)e SEBefen niebermähen, anftatt baß er SBeigen fdjneiben follte. 247 ber ißhhftognomift, jagt, baß er 2lergte, welche von ber Statur gu biefem Berufe beftimmt ftnb, an ben ©eftchtstnodjen erlernten tann. ©r be* fchreibt fte als SDtänner, welche eine ©rfjöhung beS SogenS beS SadentnodjenS haben, ber gt)gomatifd)e Sogen genannt. @r fagt, „baß ißerfonen, mit biefer ©igentfjümlidjfeit behaftet, nicht pm ftubiren geneigt finb, fonbern einen gewiffen 3nftinft für biefeS gad) beftfcen, melcher ihnen Viel jur ©rlangmtg wiffenfchaftlicher Kenntniffe behülflich ift. Ohne biefe 3eicHen," fährt ber populäre lßhhfto0nomifl fort, «tann 9iiemanb einen guten Irgt abgeben unb Weber als folget noch als Krantenwärter fidj bejonberS auSgeidjnen. 2)ie Snbianer 9torbamerita’S haben biefeS Reichen in großem ÜBiaße, ba eine ihrer ©igenthümlidjfeiten h.°he ®adentnod)en ftnb unb ihre „2Jtebigin=2J?änner'< ftnb fo betannt, baß einige Seute ben tarnen „3nbianXottor" als genügenb betrachten, um Unwiffenljeit unb Uebertjebung gu Verbcden." SDleine inter* efftrten Sefer werben mir verleihen, wenn id) fage, baß id) außer meinen natürlichen Anlagen, im Sßefitge jenes von Stebfielb befcfjriebenen 3citheItö bin, unb ftch meine Sorüebe gur SJtebigin früh entwidelte. Süieinc ©Item erzählten häufig, baß id) mir fcfjon in meinem Knabenalter von allen meinen 9tad)barn ben Xitel „Xottor" erwarb burd) meine Spiele, in benen Ißißen berfertigen u. f. w. eine Hauptrolle fpielten. 3Jiit biefen einleitenben egoiftifdjen roitl ich gunt Wirtlichen Inhalte biefeS ©apitels übergehen unb gwar, um ben SBertt) berjenigen Heil- mittel gu geigen, welche hauptfäd)lid) meiner ißrapis einen fold)’ guten unb Weitverbreiteten ©rfolg ftd)erteit, unb gleichfalls einige ber herrjd)enben 3rr» thümer unferer 3eit aufgubeden. «Argnetmilfet bes j^fTanjenreidjes. X>ie Säume, Sträudjer, Slurnen unb ißflangen enthalten in einer befHKir« ten gorrn äße ntebiginifchen ©igenfcfjaften beS Steinreiches. 3t)re gahlreid)en ynb weitljingiehenbett Söurgeln umtlammern bie geljen, bringen tn bie fdjiebenen ©rbfchid)ten unb entnehmen ber guten alten üDiutter ©rbe ihre Ver= borgenen mebiginifdjen Schäpe, welche, in bie Legionen ber Suft, beS 2id)tS unb ber SSärnte gebracht, ftd) chemifd) Veränbern unb burd) SCbftreifuug ihrer unreinen Seftanbtheite roeit beffere Heilmittel gegen menfdjliche Krantljeiten bilben, weit fräftiger unb unfdjäblidjer, als fte in bei beften djemifchen 2Bcrt* ftatte beS gefd)idteften KünftlerS Iprgeflellt merben tönnten. Sßenn ein Knochen ein wenig unterhalb unb nad) einer ©eite einer SBurgel abgegraben wirb, jo inenbet ftd) bie äßurjel biefem Knochen gu, unb wenn fte it>n erreicht i;at, ftc eine SUtenge Heiner 28ur$eln au«, n>etcf)e ben UoUftänbig umgeben unb jo Tange bleiben, bi« biefe »einen §afern alle Wahrung, meldje ber Änodjen enthält, entitom* men hoben, morauf ftd? bie* felben mieber ablöfen unb bie SÖnrjel ihren 2öeg »eiter Der» folgt." 3n 2Beife Dermanbelt ftd) ein unbiegfame« Ueber* bleibfel eine« Dermefenben Äörper« in eine liebliche Slu» me! 2Seld)cr men|d)Iicfye Che» mifer lann biefe« erjeugen? Unb bennod) ift e« eine ©pie* lerei, menn mir e« mit bem Dergleichen, ma« bie Statur täglich in ihrer SSerlftatt fchafft. Sie Sötirjeln bet Kräuter unb Säume gäbest biefelbe nüfclidje ©igenfehaften au« bem mine* ralifchen Steidje ju jiehen, unb in einem gemiffen ©rabe em* pfangen ftc ihre Währung au« ber ©rbe. Sine ber ntcrtmür» bigften ©igenthümlidhleiten ber !ßflan$en beftefjt in ihrer gähigfeit, ihre ©peife ftd) mahlen ju lönnen. Ste ©rbe enthält oerfd)iebene 9taf)rung«ftoffe für bie unb bie Hei* tten mählen au« bem ©aitjen unb faugen burd) ihre »einen Deffnungen genau bie ©äfte, melche bem Saume ober ber ißflanje, ju mcl* djer ftc gehören, notljmenbig ftnb. Sille ißflanjen lönnen ebenfomenig auf bemfelben Sobett leben unb gebeifjen, al« alle £hm*e Don einer 9lrt ©peife leben lönnen. ©ra«, Söeijen, 9toggen u. f. m. hoben, um ju gebeihen, eine Äiefclerbe nötljig. Ser ©rbboben in ©itglanb, ift ber (Siehe fo günftig, bafj man bie Säume in jener ©egenb mit bem Stamen „$eer* forbfhire Unlraitt" belegte. Siefe gähigleit ber ißflanjen, ftdh ihre Nahrung $u mäl)lcn, giebt ihnen bie fo öerfchiebenartigen mcbijinifdien ©igenjdjaften. äöenn mir fehen, mie bie ©rbe mit einer unjähligen SUtaffe berfdjiebener ißflangen bebedt ifi, Don Sernünftige Heilmittel. 8fifl. 76. GiuCjemirtar be§ ßaborotoriuntä ber tbemifeben 9iatur‘ Strgneimittel beS ißflangettreidjeS. 249 benen feine gwei ©orten genau biefelbett ©igenfd)aften befigsen, wte tböridjt erfdjeint es bann, wenn 9Renfd)cn ftd) »on biejetn ißflangenreidfthum hinweg* wenben uttb bie mineralifdjen iReidje nad) Heilmitteln buvdjfudjen. ©ogar baS fo fef)r gefehlte ÜDletall, ©ifen, welches tn neuerer 3£it jo »ielfciltig »on ben Slcrgten »erorbnet wirb, fann im gefunben unb als Heil* mittel »erwanbt werben, ©in 9iaturforfd)er berichtet über ben ©inftujj beS ©ijenS in ber ißflangemoett: „©ine merlnmrbige ©rfdjcinung würbe türglich in ©nglanb unb grantreid) an beren falthaltigen Ufern entbedt. 2öo ein ÜDiangel an ©ifen iii, tjat bie ifßflaitgcnwelt ein »erborrteS unb bleiches 2luS* fel)en. SiefeS wirb gänglid) befeitigt, inbem man eine Sluflöfung non ©ifen* anwenbet. Sie türfifd)e Sohne, mit biefer iäuflöfung gewäffert, ge* winnt fedjSgig ißrocent an ihrem ©emid)te; 2Raulbeeren, ißfirfidje, Simen, SBeintranben unb Söeigen werben burd) bicic Seljanblung gelräftigt. 3n ber ©rgeugung beS Älee’S ftnb raunberbare ©rfolge burd) bie Slnwenbung Don ©ifenful»l)at ergielt worben, namentlich wo btefe ©ubftaug fehlte mtb wo man frühe ©rnbten wünfd)te. ©inige Äräuter enthalten baS ©ifenerg in folcher fülaffe, baß man leid)t beffen Sorhanbenfein bemerft, unb bie Ä'räuter, welche auf einem eifenhaltigen Soben mad)jen, enthalten genügettb bicfeS SRetalleS, um alle 3wede beS ntineralifdjen SrobucteS gu erfüllen, unb gwar in einer g»rm, welche bem menjd)lid)en ©tjfieme beffer gufagt, als alle fünft* lichen 3u^£reitungcn in ben Saboratorien ber Shcmifer. SaS ißflangenreid) tritt praftifcf) gwifdjen baS SRineralrcid) unb ben 2Renfd)en unb fagt: „Oh, ÜReufd), effe bod) nicht bie rohen unb unoerbaubaren Seftaubthcile beS @tcinreid)eS. 3d) werbe meine SBurjeln tief in bie ©rbe fdjiden unb alle mebiginifchen ©igenfehaften beS «Steinreiches Sir an’S Sageslid)t bringen, burd) meine gafern unb 3£ö£n fittriren, fte ben magnetifdjen ©Wahlen ber reifenben ©oitne auSfetjen unb fte Sir bann, »on allen ©d)laden unb rohen Sefiattbtheilen gereinigt, überreichen; benn wenn Su biejelben bireft »om 3Rineratreid) nehmen woUteft, fo würben biefe rohen Sefianbtheije feljr halb Seine fo wunberfam erfdjaffene 2Rafd)ine hemmen." 3Cuf benSnftinft ber ißflangcn, bie mincralifd)en SBcftanbtfjcite beSßnodjettS gu entbeden unb ftd) angueignen, id) fdjon hingewicfen. ©ine merf» txjürbige 3ttuftration hieröon würbe im ©rabe beS SRoger SöilliantS in ißro* »ibence gefunben. Sie SSurgeln eines Spfelbaumes brangen burd) ben ©d)iibel unb folgten bem Saufe beS iRüdenmarfeS, »ergweigten ftd) bei ben brangen burd) bie $nod)en ber Seine bis gu ben guftjpifcen unb gilt* gen »on biefen wieber in bie Höhe! 9?eben biefer gäi)igfeit, ftd) Nahrung gu fud)en, ifl eS bewiefen, bafj bie ißftangen in einem gemiffett ©rabe ©ntpfin» bung beftfcen. @S giebt ißftangen, welche bei ber geringften Serüf)rung gu Soben fallen ober ftd) fd)tiefjen, unb bann nadj einer furgeit 3£ü ftd) wiebet 250 Sernünftige Heilmittel. aufrtdften unb öffnen. ©8 giebt Slumen, meld)e ftd) nur öffnen, menn bie ©tragen ber SOlorgenfonne fte berühren; bann giebt e8 anbere, meld)e fo empftnblid) gegen ba8 ©onnenlidjt futb, bafj fte nur beim ©ternenlid)t ihre tprad)t entfalten. 2)a8 ©ntpfinbungsleben einer ißftanje hat mahrfcheinlich Slehnlichleit mit bem fchlafenben SSScfen bc8 SÖlenfchen, meldjeS if)n geifiig unfähig macht, ©inbrüde ju empfangen, aber bennodf ftd) üoHfommen ber angenehmen ©mpfinbung ber 9lnf)e bemüht tft. ©in 3eber üon ©ud) hat biefen 3uftanb beim üDlorgenfdjlafe empfmtben. ©er ©tich einer fliege ober ba8 leichte ©techeit einer fftabel oeranlafjt bie 2Jtu8feln be8 ffleifdjeS, fleh jurüdpäiehen. SBenn 3hr ein feisten beobachtet, fo merbet 3ljr bemerlen, mie ba8 Hbbredjcn eines SlatteS, eines 3weige8 ober einer Slütfje eine eben» foldje Semegung bei ber gercöhnlidfen ißflanje ober ben Säumen bringt, mäfjrenb e8 giebt, meld)e mirtlichen ju empftnben fcheineit, menn fte raut) angegriffen merben. ©8 ift baffer angenehm p glauben, baff biefeS halbe Scmujjtfein, meldjeS bie tpflanjen geigen, ähnlich uttferem bemnjjtlofen ©chtafe ift unb baff bieieS Sorhanbenfein Oon ©ntpfin* buttg in ber Sflanjenmett eine gemiffe greube an ihrem ©afein erlernten lägt. Unb menn mir nun bie ipftanjeumett fo nahe finben, fo fpmpathiftrenb mit bem Söefen be8 2Jlenfd)en, fo inftinftmäjjig bie nüfjlidfen fDletaüe unb Sftineralien be8 ©rbbobenS für uns auSmählenb, meldfe unferm ©hftente fleh anpaffen, menn in unfern $ örper aufgenommen, — mie thöridjt nod), bie ©rbe 31t burdjmühlen, um iDfebicin 3U ©age 3U förbern ! tßaracelfuS mar ber Slbant ber mebicinijdjen SSelt; burd) ifjn !am bie ©iinbe in biefe ißrofeffton. (Sr mar ber ©infülfrer ber mineralifdjen fDtebi» jin unb ba8 Sorbilb ber atten ©dfute. Sefet, rnaS fein Siograpl) Oon ihm fagt: „ißaracelfuS mar ein 2Jtann mit ben lieberlidjften ©emohnlfeiten unb einem ©haraltcr ohne alle ©eine Söerte beftanben aus ben unoerfiänb« lichften fcfymülftigften 9teben6arten, unmerttj, baff fte gelefen merben, aber foldje, bie Oon einem 5Dtenfd)en ermartet merben fönnen, ber in feiner ißerfon einen ff a n a t i! c r unb © ä u f e r bereinigt." (Sin rofjeS ©entütl) erjcngt rotjc 3been — oerlangt rotje fftahrnng unb rolfe Heilmittel, ©ie menben ftd) jo ju fagen inftinltmäfjig oon ber Seobadjtung bev grünen Säume unb fdjönen Slunten ab, roomit ber ©rbbobett bebcdt ifi, unb beren üppige ifrocige junt fpimmel unb pr ©efunbheit jeigen. @o mar e8 mit ißaracetfuS, mcldjer in bem fünfzehnten 3at)rt)unbert Duedftlber ober 9Jler!uriat juerft als SDlebijin bempte. bicfe grofje £hat crnbtete er ben tarnen Du ad. ©iefer ©itel mürbe nie oorfjer angemanbt. ©eine ©dfüler, obgleich fte feine Heilmittel gerne anmenben, mögen nicht ben tarnen leiben, unb Oerfudjen cs, beujelbett auf bie ©djultern ber Sotanifer Arzneimittel beS tßflangenreicheS. 251 gu wäljen, welche jeboch benfelben entfehieben ablehnen, diejenigen, welch« biefeS (Spitaph üerftehen, werben es nicht falfd) anwenben. Sie mögen nodj fo feljr in ©eletjejamteit prangen, ®er 9lame Cuadjalber bleibt bodj an bangen. der 2Bertfj beS DuecfftlberS ober SKerfurt) als Heilmittel ifi in bem „3 o u r n a l of SÜl e b i c a l Reform" feljr fähig behanbelt, unb id) lamt nicht beffer thun, als eS für diejenigen hier ttollftänbig wieber ju geben, welche bie blaue ißiUe unb anbere als ihr Unioerfalmif‘ tel betrachten: „fehlte eS an Beugen, um bie fröhlichen folgen ber tterfchiebenen Ouecf* ftlberpräparate auf ben Organismus ju beweifen, fo brausten wir nur bie ©eftänbniffe berer anjuführen, welche biefe Heilmittel tterorbnen, unb welche beren Sßirtung ju beobachten fo gute Gelegenheit haben. diefelbett üBeweife gegen irgenb ein anbereS üftittel ber „31t a t e r i a 2Ji e b i c a" würben beffen ©ebrauch wegen allgemeiner gurd)t unmöglich machen. @s würbe jebenfallS längft tterattet fein, ober als ein $riminal=S8ergehen betrautet werben. tein 2lrjt, weiter nicht gänjlid) mit ben 3rrtl)ümern einer früheren Sei)rmetl)obe üerwadjfen ift, ober ein ©Hatte ttergübter S3üct)er unb felbft eingelegter mebijinijcher Autoritäten wirö ju leugnen wagen, Daß Oucdftlber mehr Sehen jerftört als gerettet hat, unb ber menfchlicheu gamtlie eine 9tci* henfolge oon SlranHjeiten unb eine Saft tton©d)mer$en aufgebürbet hat, bie weit über alle geht. das ©tjftem ber mebijinifchen AuSbilbung bie» feS SanbeS — bie abjolute Verehrung, welche ben Meinungen ber ©raubärte in ber gewtbmet wirb, bie unaufhörlichen Söicberholungen in bie Ohren ber ©tubenten öon ben altbacfenen ©runbfäheit unb ©laubeuSartifeln „ber SBäter", bie Siebe ber geiftigen 9tul)e unb Faulheit, welche fo ttiele ber Aerjte ber alten ©chute lennjeichnet, erllären bie llrfache, warum fo ttiele unnüfce Heilmittel noch gebraucht werben. @in Arjt fagte ttor nicht langer Beit: „SSir entbecten erft bie pathologifcfjen ©pmptome beS Patienten, bann geben wir jolche Arptei, Wie fte bie Süd)er öorfchreiben. 23leiben fte leben, gut; wenn nicht, fo fterben fte, f c c u n b u m a r t e m. diefeS ift bie ©prad)e ber 2Jlehqahl ber ißraltiler unb ißrofefforen, welche entweber ju unterthänig, ju faul ober ju eigenftnnig ftnb, um fo gu benlen, ju hanbeln unb ju itnterfuchen, wie es einem freien, tternünftigen SBefen, weites in einer Beit beS Siebtes,, ber SSerbefferung unb beS gortfchritteS lebt, julommt. ®8 giebt Seute, welche unmerl'lich ftd) baran gewöhnt haben, biefeS SDtetall als unerläßlich ju betrachten, Weil eS fo eigentf)ümliche traft unb SSerwenb« bartcit jur Teilung aller beftfct, womit bie menfcfyüdje Statut behaftet ift, bafj bie HülfSquelten beSülrjteS jebr befd)ränft würben, wäre ihm 252 SBernttnftige Heilmittel. bieje Stiipe genommen. SBenn aber im gangen SBereicpe ber SeweiSgriinbe bie ©rfaprmtg ber mebiginijepen SBelt ober ber ©ejepiepte ber HeiHunbe ein gejunber, bernünftiger, unwiberleglidper Seweis gegeben werben !ann, fo wollen wir alle 33efäntpfung gegen befjen ©ebrauep gerne aufgeben, ßiodp mepr — wenn im Spier», Mineral» unb ein eingigeS SJlittel gefunben werben !ann, welcpeS fo biel allgemeines unb weit berbrei* •yteteS Unpeil angeßiftet pat ober fdplimmere golgen im ntenjdplidpen Äörper inach ftdp gegogen, jo wollen wir unjere Unwiffenpett anerfennen, unb bem 1 SSorurtpeil unb ber ©ummpeit alles Sflißfallen gujepreiben, welcpeS eS bon greunb unb geinb gu erleiben pat. „Unjer Angriff lömttc als falfcp unb ungebührlich angejepen werben, wenn nicht wäprenb einer langen ßieipe bon gapren leichte jowopl wie jepwere Äranlpeiten bem (Sinftuße parmlofer Slrjneien gewichen wären. ©8 iß im Oegentheil eine Seleibtgung einer großen Staffe bon Slergten in Suropa unb Slmerila, welcpe ftegreich alle Slrten unb ©rjepeinungen bon Sranfpeiten belämpft fabelt, opne auep nur in einem einzigen gälte ipre Patienten ber ©efapr ber ßJierlurialbergiftung anSgufejjen; ipnen gu jagen, baß fte einen SBecpfel bon Äranlpeit gur ©ejunbpeit nicht ebenjo gut, ebenjo jcpnell unb ebenjo fteper mit Heilmitteln erzielen lönnen, opne audp nur ben ©ebrauep beS JWerlurp in irgenb einer ÜSeije anguwenben. Meinungen unb Spelulatio* aen ftnb hier wcrtploS. Spatfadpen, unanfedptbar, unb unwiberleglidp, Ibn- nen unb ftnb gur 23efräftigung unjerer Sepauptungen geliefert worben. ©8 iß allen benen woplbefannt, welcpe ber ©ejdpidpte ber 9Jlcbigin ber 35er. «Staaten mit 2lufmerfjam!ett folgten, baß erjt ein paargapre bergangen ftnb, feitbem Duedffilber ba3 war, auf welcpeS ftep bte atlopatpijdpen Slergte in ber $ur beS ScparlacpßeberS berließen. SSarum gebrauten jo wenig berniinftige Slerjtc biejeS ßJüttel peutgutage, um jene Äranlpeit gu hei* len? Söenn es bantals, bor gwattgig gapren, jo nötpig war, jo hat ßcp in biejer Äranlpeit niepts geänbert, baß nicht biefelben Heilmittel heute ebenjo wirljam jeiit füllten als gu jener 3cit. ©in mebiginijcpeS Journal ber alten Sdpule, welkes in biejer Stabt beröfjentlicpt wirb, jagte feinen Sejern bor eini* gen ßJionaten, baß ber unübertreffliche Srfolg ber botanijepen Slerjte in ber ber Sdparladptranfen, unb bie große Sterblicpleit berjenigen, weld)e mit Duecfftlber bepanbelt werben, bie allopatpifipen Slergte beranlaßt paben, ben ©ebrauep beffelben in biejett Äranfpeitcn gänglidp aufgugeben. Unjere , ©oltoren ftnb nidpt unfehlbar — fte ftnb grrtpümcrn auSgejept; unb wenn biejetben in joldpen wichtigen gäHen, wo baS Heben unb ber Job bon ihrer $3eurtpeitung abpängt, ftep irren, jo iß ipr i&njepn als ßücpter in biejen Satpen jepr erjepiittert. „2öir erinnern uns jepr baß wäprenb einer früheren ©pibemie biejer Jfranfheit, welche in einigen Reifen btefeö ©taateS bor fünf ober fed)8 3af)ren herrfd)te, bieS SKittel als „unentbehrlich" galt unb eS ot)nc 9iüdl)alt Don ben aUopatljifchett profefforen angewanbt würbe. Sie 9tegcl, baß eine jebe Söirfung eine Urfadje haben muß, berurfadjte waf)rfd)eittlicf) ein D?atf)=> benfen im SSolfe unb bie grage: warum fo Diele ber Traufen an ben f5°^9en ber Sranfljeit ffarben, wäljrenb faft ohne 9ln8naljme alle 5?ranfe, welche Don iwtanifdjen Slerjten Würben, ftdj erholten. Sieje grage war eine jebr natürliche unb richtige. Sie „bererbte SSeistjeit Don taufenb 3ahren" Sfrjneimittel beS Pflanzenreiches. 5*8- 77. Cin ©reic&tlfranter. fagte: „gteb ©afomel wieber unb wieber", unb e8 würbe gegeben; aber neu» ©rüber würben tagtäglich beffenungead)tet gegraben. SEfJerfurtj war f)ier nidjt unbebingt nötf)ig. SiefeS ftJlittel würbe eine öerfjeercnbe, unbarm- fjerjige peft in Dielen gamilien; ber Sob brauste feinen beffern @el)ülfen. 35er Unterfd)ieb in biefen gäüen ift ju wichtig unb ju bentetfbar, um nicht fcerftanben ju werben. „SBettn ein ßrfafcmitte! für »erlangt wirb, fo antworten wir: e3 ift nid)t nötf)ig. ©8 ift ein fd)äblid)e3 ©ift, weldjeS fein 9fed)t tjat, in bet 254 Sifte ber Mebicamente gu flehen. ©8 bauerte 3ahrl)unberte, ehe e8 feinen 2Beg in bie Materia mebica fanb unb ehe bie rüdftcht8lofeften unb empirifdhflen 2lergte e8 anmaubten. ©8 giebt Heilwittel in reichfter güHe, beftimmt gur Herftellung ber !örperlid)en ©efunbheit, ftd)er, unjdjulbig unb Wirlfam. 2öo nur immer ber Menjd) leibet, ober eines Heilmittels bebarf, hat ©ott biefelben aus boller Hanb auSgefchüttet. 3n ben Sagen feiner erften ©infalt, ehe er nodj biele ©ntbedungen gemacht hatte ober feinem na* türlidjett 3uftincte folgte, griff ber Menfeil« lunbe, ber 21nbere 3JZateria mebica— Eh bien! etapves? SaS iß bon StUem belannt? ßhtn, meine Herren, in ber @d)ule »on SUZontpelier (Oott meiß, baß fte ju ifjrer 3eit beriipmt genug mar !) jdßoffen fte baS ©tubium ber Anatomie aus unb lefjrten nid)tö als bie 21potfjelerbücf)er. Sie Soltoren, meldje fo erjogen mürben, mußten ebenfoüiel unb maren gerabe fo erfolgreich, mie irgenb anbere. 3d) mieberljole eS,ßZientanb berßefjt etmaS toon ßJZebgin. ©S iß mol)I mal)r, baß mir mit febem Sage Sljatfacpen fammeln. Sir Ibnnen SppljuSßeber in einem Hunbe tjeroorbringen, inbem mir ein gemiffes ©ift in bie Ibern beffelben — baS iß ©tmaS ! Sir Ibnnen bie £>arnruljr erteiltem, unb id) felje eS Har boraus, baß mir fdjnetl bem Sage entgegenetlen, an meldjem mir bie ©d)minbfud)t ober 2luS$ef)rung ebenfo leidjt als jebe anbere Sranlfjeit feilen merben. „Sir jantmcln Sfjatfadjen in ber richtigen 2trt unb Seife, unb idj glaube, baß in einem 3al)rljunbert ober fo, unfere im ©tanbe fein merben, aus beit angefammelten ©rfaprungen eine Siffenfdjaft ju gritn* ben; aber id) mieberfjote 3f)nen, jejjt epiflirt nichts, maS ben SJritet „inebi* jtnifdje Siffenfdjaft" terbient. Ser !amt mir jagen, roie SZopfmcI), ©id)t ober Hcrifranlßeit lurirt merben fann ? ßiiemanb ! D! ©ie fagen mir, 256 Ooltoren furiren 2eute. Scp gefiepe 3pnen ju, baß feute furirt merben. 2lber mie merben fte turirt? 27ieine Herren, bie Siatur tput fepr oiel; bie ©inbilbung tput jepr biel; Sottoren tpun — berteufelt menig — menn fte niept ©epaben anriepten. SDieine Herren, pört, maß idj getpan, al® icp ber erfte 2lrjt im „§otel 2>ieu" mar. ©inige brei bi« oiertaufenb Pa- tienten maren unter meinen .jpänben jäprlidj. ;ycp tpeilte bie Patienten in gmeiÄlaffen: in ber einen Staffe befolgte icp baß Slpotpcferfpftem, unb gab bie melcpe in benBücpern oorgejeprieben ftnb, optte auep nur bie geringfte 3bee beß SSeßpalb ober SBarum ju paben. 2>en Sin- beren gab icp Brobpillen unb gefärbte« Saffer, opne natürlich ipnen etmaß baoon ju jagen — unb mancpmal, meine Herren, fd)uf icp eine brüte filaffe, benen icp abfolut nid)tß oerfeprieb. Siefe Septeren füplten ftep fepr unglücf- licp, fepr öentacpläffigt (tränte Heute finben fiep immer fepr oernacplafftgt, menn ipnen nidjtß üerjcpricbcn mirb — les imbmlo>!) unb biefe irritirten fiep fo fepr, biß fte mirtlicp tränt mürben, aber bie Siatur laut biejen Heuten immer ju £>ülfe unb alle perfonen biefer brüten Älaffe mürben gefunb. ©ß gab einen ticinen Speit oon ©terbefätten unter ben mit Brobpillen unb farbigem Sßaffcr bcpanbeltcn, unb bie ©terblicpfeit berer mar am größten, meldje forg» faltig nad) ben Borfdjriften bet SJiateria mebica bepanbclt mürben." Bernünftige Heilmittel. ©iejeß ift bod) offene ©pradje. £ier paben mir bie ©rfaprungen unb natürlidjen Folgerungen ein'« berühmten allopatpifcpen 2Baß halten feine SJlitärzte baoon? SBaprfdjetnlicp merben mir niept erfahren, maß fie benfeit, benn menige ftnb üott ihnen fo offenherzig. Bebenft man, baß bie Teilung irgenb einer Ärantpeit in jeber ©d)ule ber Slrzneituuft oanad) be- nrtheilt mirb, mie bie Folgen ihrer eigenen ©cpule außfallett, fo ift ein puntt namentlid) in prof. SJiagenbie’ß SInrebe jn beachten, ©r fragt: — „2Bcr Iann mir jagen, mieÄopfmep, ©id)t unb ©djminbfucpt gepeilt merben tann?" — unb feine Ülntmort ift: „Sücntanb !" Sicfc Folgerung jomohl, mie jene trgcnb eine« ©ollegen tn ber allopatpifcpen ©d)utc, baß ©cpminbjucpt unpeil- bar ift, mirb augenjdjeütlicp oon ben Slefultaten ber allopatpifcpen genommen. ©ß ift baber nid)t befrembenb, baß er bie genannten Äranfpeiten für unheilbar erflärt, benn cß ift gegen bie Siegel ber allopatpifcpen ©cpule, ©rfolge außer ipreut SBirtungßfreife anjuerfennen. Xöenn beren SJiitglieber niept mit äßitlen ipre Slugen ben ©rfolgen anberer ©cpulen ocrfcpließen mür* ben, fo mürben fold)e unmapre Behauptungen niept gemaept merben. SBenn Prof. SJiagenbie mäprenb eine« ©ontmerß in meiner Office ftcp aufpaltcn wollte, fo fönnte icp ipm panbgreiflidje Bemeife ber biefer Äranf- peiten täglicp liefern. Oer lepte Speit feiner Siebe, melcper ftcp auf bie ©pperimentc mit Brob- Ritten unb gefärbtem Sßaffer bejiept u.}. m., ifi auep redjt treffenb. ©r fagt, bte größte ©terblicpfeit perrfepte unter ben Patienten, benen er feine 2Rebi* jinen »erfeprieb; ein wenig ©terblidjfeit unter benen, weldje gefärbtes 2Baffer befamen, unb baß biejenigen, welcpen er niepts »erorbnete, beffer würben. ©iefeS fRefultat tfi fo, wie jeber üReitfcp mit gefunbem Skrftanbe e8 erwarten würbe, ©eine mineralifcpen Sfrsneien, als eine natürlicpe gotge, füllten nur ba8 ©pftem mit einer Haft »on ©iften an, weldjeS opnepin fepon mit SranfpettSftoffen belaben war; — gefärbtes SBaffer ift nid)t naprpaft, im ©egentpeil ftpäblidj, ba alle gärbeftoffe aus ©iften beftepen unb einem fpwatpen SDiagen niept fepr bienlicp fein fönnen. Hrjneimittel beS ißflanjenreicpeS. 257 ©8 ift ftcperlicp Hoffnung »orpanben, baß ber ißrofeffor ftd) beffern wirb, ©r mag noep lernen, baß Sitte«, was ber franfe SRenfd) brauet, eine feinem ©pfteme unb feiner Äranfpeit paffenbe einfadje iRaprung ift, foldje, welcpe ftets ,n ben SBälbern unb gelbem gefunben werben fann, unb bie eleftrifcpen unb magnetifepen ©fentente, »on benen er umgeben ift. 2llle8, was bie ge* fcpwädjte iftatur »erlangt, ift ein wenig mitbe £>ülfe, unb wenn man biefcS ju tput, fo fepabet e8 nur. $>ie ftummen ©efepöpfe ftnb jogar pente »iel gefreuter, als bie Stergte. SSJenn ftd) ein ißferb franf füplt, fo frigt es Slmpferfraut, wenn eS baffelbe finben fann. 2>ie $ape, Welche an Ärämpfen leibet, frißt unb erpolt ftd). SSenn irgenb einer meiner Sefer eine &ape fo gebe er ipr etwas Sapenmünäenfraut unb er wirb fepen, mit welcpem 93epagen fte baran riecht, ftd) barauf wäl$t unb eS fcpließticp frißt. iRaturforfcper fagen uns, baß ber gncps, ber §afc, baS Sanindjen unb öiele anbere ©piere ftd) »or ©oHpeit burep ©ebrauep »on mebijinifepen ißflanjen fcpübcn, welcpe maffenpaft in ber 9?äpe ipreS 2Iuf= cntpaltSorteS waepfen. ©8 wirb »om californifdjen Sären erjäplt, baß, wenn er »erwunbet wirb, er ftd) Blätter »on einem 93ufcp, „©reafeSBoob" genannt, fammett unb biejelben feft in feine SBunbe flemmt. -fpätte ba8 ©picr 2>er- ftanb (ober »ielmepr feinen), fo würbe e8 ju einem aßopatptf(pen©oftor gepen unb ftd) ein 2Rerfurialpflafter geben laffen. SSotanifcpe 2lcr$te oerbienen SRüge, baß fte nicpt beffer 2lcpt geben, wie ftc ipre ißflanjen befontmen. häufig erwerben fte ftd) einen fcpledjten tarnen, wo anberenfalls 9iupm ipr 2oo8 gewejen wäre. Äräuter unb SBurjeln map- renb ber Unrechten 3aprc8$eit gesammelt, ftnb Wertlos. 3mei ©ritte! ber= jenigen, wetcpe in ben Äräuterläben »erlauft werben, ftnb bcSpalb wenig beffer als £>ol}fcpnipel. SRebijinifcpe follten aucp intntcr nur ba, wo fie pehnifcp ftnb, gezogen unb gefantntelt werben, gifpbougp jagt fepr richtig, baß „bie welche einem gemiffett Älima ober S3oben angc* pören, »on bemfelben entfernt, in etnem anberen Älima ipre ©igentpümlid)* feiten größtentpeils »edieren, ©ie ©ebirge tropifdjer Sänber, weldje »on ber SRegion beS ewigen ©ommerS bis jur £>öpe eines ewigen SBinterS empor 258 Vernünftige Heilmittel. (feigen, finb auf ihren berjehiebenen Höpen mit berfdfteben entwidtetten $flan* gen bewadjfen unb eine Verpflangung biefer ©ewäcbfe giebt eine Veränberung ihrer Crganifation nach fuhr 6ib fie fid) bollfiänbig acclimatiftrt haben." Siefer Söecpfel bewirft aud} eine Veränberung ihrer mebiginifeben ©igenfdjaften. Sieienigen, welche mebiginifepe fangen auf einen Voben, welcher benfelben nicht bienlidj iff, pflangen, entweber burcp ©aamen ober Verpflangung, er* palten nicht bie mit ihren bollen ©igentbümlid)feiten. Saber liefern alle biejenigen, weldje mebiginifepe pflangen gieben, häufig bem Slrgte un* brauchbare ißflangen. SSie id) fdjon in meinem bortgen ©apitel tagte, liegt ber große ©rfolg, welchen ich in Vepanblung meiner Patienten erlangt, in ber Urfache, baß ich felbfl ober burch guberläfftge Agenten mir bie pflangen* mittel jantmle, ober wo ich gegwungen bin gu laufen, begahle ich freigebig, um bie beften ©jremplare gu erhalten. fHe&frictfttf. Sie Siffenfdjaft Raufte 9feid)lbümer in ben ©djoß ber Äauffeute — ber heilenben Äunft war fie ein farger ©önner. Ser Kaufmann empfängt gu* öorfommenb ihre großmütigen Beiträge, ber SDiebiginer fteht mit fd)eelent 2luge auf ihre wohltätigen ©ntbedungen. Sie fcbnell öorübereilenbe 2ofo» motiöe pfeift neben ben ©ebäuben ber Äaufleute unb ben gelbem beb ©utb* befifjerS; Duedftlber Rumpelt auf alten Ärücfen, langfam wie bie alte ißoft» lutfdje, bor ben Spüren ber Slergte ber alten ©cpule. Sinige mutige ©eifter haben ein profeffionetleS aflärthbrertbum bem alten Sebpotibmub borgegogen. Siefen fcpulbet bab für ben Keinen gortfchritt, welken bie Heil* !unft in biefem Sanbe gemacht bat. Hier wirb fein 2trgt alb ortboboj aner* fannt, welchem ber 3°Pf nicht nod) nadf bitten bängt. 9icd)tb ober linfb nach neuen Mitteln gu juchen, um bie leibenbe iöfenfcbbeit gu heilen, geigt profefjtonelle Ungläubigfeit unb muß mit ©rimaffen unb Sldjfelgucfen beftraft werben, ©lüdlicperweife für bie leibenbe 2Jienjcbbeit finb unfere überfeeifd)en SZacpbarn bulbfamer gewefen unb haben fiep meßr ©rfaprung angeeignet. Saber fommt eb, baß ber peilenbe SBertb ber eleftrifcpen ©ntbedungen eineb ©aloani, garabap, ©roß nnb Slnberer tn ben Uniberfitäten unb Hofpitälern ©nglanbS, graufreiepb unb Seutfdflanbb anerfannt würben. ©aloaniSmuS, @leftro=2Jlcgneti8mu& unb anbere gormen ber ©leftricität, werben in ben befkn 3tnftalten ber alten Sßelt unb nad) ben ,3eugniffen beb garabap, ©olbing Virb, Sonnoban, 2e 9iop b’Sliotte, ©roß, Valaprat, ©mee, 2Jlatteucci, unb anbercn berühmten mebiginifchen ©chriftgelebrten mit ben bcften ©rfolgen gebraucht. 2öenn meine Üfyeone, loeltfje id) im erften Kapitel erläutert unb bie fidj an bie ber ©leftricität im Organismus grünbet, richtig ifi, ©teftricität. fo brandjt eS Weber Sbatfadjen nodj Seweife, nm ben Sßertfj ber ©teftricität als Heilmittel in ÄranfbeitSfätten gu geigen. Sie Sbatfacbe geigt ftdf) gang bon fclbft. SDtan wirb fidj erinnern, baß idj bort annabm, baß berfelbe ©toff (©teftricität)-weidjett ber Stttmädjtige gebraudjt, um ba8 <ßtanetenfi>= ftern gu bewegen unb gu regieren, aud) bie güße, Strme, Seine bewegen unb bie »erfdjiebencn Verrichtungen ber animatifdjen gu ©tanbe bringen Sie eingige plaujtbte ©inwenbung, Wetdje idj fenne, ift bie beS Sr. Ure, wetdjer jagt, baß ©teftricität burdj getrennte unb abgefonberte Sternen gebt, unb eine Bufammengiebung unb Bewegung ber SJtuSfeln bernorbringt, wäbrenb bie St c r ü e n! r ä f t e aufbören unb feine SDtuSfelbewegungen ber* Uorbringen, wenn bie Sternen gerriffen finb. Semanb, ber bie beinahe altmädjtige unb attwiffenbe SJtadjt beS ©eifteS itidjt fennt, mag biefer ©inwanb redjt glaubhaft erfdjeinen. 2tber meine Antwort ift, baß animatifdje ©teftricität Don bem ©eifte bebctrfdjt wirb, gu wetdjem fie gehört, djernf* f dj e ober anbere ©teftricität bon bem 2B i 11 e n b e 8 D p e* r a t e u r 8 abtjängt, welker fie gebraust, SDtit anberen SBortcn, animatifdje ©teftricität wirb in feiner Sertbeitung burdj ba8 ©pftem bon bem berftänbigen ©elfte, beffen @ilj im ift, regiert, unb weldjer b ie* Jetbe nonSieroengurücfbätt, w e l dj e g e f dj w ä db t würben, b a* mitbieabgefonbertenobergetrenntenSteroennidjtgäng« 11cf) gerft3rt werben burdj eine fortbauernbeSbätigfeit Wäbrenb biefeS befdjäbigten 3uftani>e8. Ser ©eift befielt aus bem, was bie „beitenbe Sraft in irgenb einem Körper" genannt wirb, burd) welche bie Statur bem ©tjfieme ftdj gu erboten. Ser ©eift ift „ber gamitienargt" über ben Körper, in weldjem er wotjnt. Saljer !ommt eS, baß, obwohl ber ©eift nidjt bie ÜÖtadjt Befttjt, fünftlidj angewanb* ter ©teftricität gu wiberfleljen, Weldjc auf einen befdjäbigten Stern auSgeübt wirb, er bodj feine eigene ©teftricität beberrfdjt, unb itjr nicf)t ertaubt, einen nerwunbeten Stern gu berühren. Sicfc eigentümliche SJtadjt beS ©ei* fteS !ann audj nidjt burdj ben SBit len in fotdjen gälten überwunbeit wer* ben, ebenfo wenig wie ber Söitte bie Stjätigteit ber nom SEBilten gigen inneren Organe hemmen !ann, welche unter ber ©ontroüe beS unfterb* principe« ober ©eifieS eines 3nbinibuum8 fteljen. 2öer fann ben fßutsfdjtag beS HergenS burdj feinen SBitten tjemmen? Sic Ooltfommene SDtadjt, weldje bei* ©eift über feine eigenen eleftrifdjen SJtittel befitjt, geigt wenn ©efdjäfts* ober gamitienforgen oberUngtiicfS* fälle ben Sltenfdjen brimfudjen. Sa8 ©ctjirn, gu einer fdjmergtidjen Sbä- tigfeit erregt, nerbraudjt mehr non bem ifjm gufommenben Ouantum ber 260 Sernünftige Heilmittel nerben*eleftrifd)en unb ber ©eifl gieht genug born Stagen unb ben anberen ?ebcnSorganen jurücf, um bem Serbraudje beS widjtigfien bon ihm Abhängigen ju genügen. $n golge biefer förderlichen Srifis („Sanic" nennt ber Amerifaner einen Serluft beS SertrauenS, woburch baS ©efdjäft in’S ©toefen geräth,) machen bte Üeber, baS H ber Stagen, u. f. w. banfe* rott unb baS ©ehirn (bie Sani) forgt für ftch felbft. 3n Äranflfeiten, welche bon geiftiger ©emüthsftörung berühren, finben wir baher Sleftricität als eine wichtige Helferin, obgleich ungenügenb, wenn fte nicht burch nährenbe unb reinigenbe Sflansenheilmittel unterftüfct wirb, bie folgen ber Slutftö* ruttgen gleichfalls ju überfontmen. Sie Unterbrechung ober baS theilweifeSurüdhalten ber9terben=Sleftricität ift bie Urfache ber „Sterbenfranfheiten", unb eS giebt mehr Äranfheiten biefer Art, als fich je bie aUopatl)ift)öpcpfta ober Stagenfranfen befielt etne Unterbrechung ber freien $affage ber 9terbeneleftricität burcf) ben pneumogaftifdjen 9terb, wel* d)er jurn Stagen führt- ben pneumogajtifchen 9terb im Hälfe irgeitb eines Shieres, unb ber ißrojeg ber Serbaumtg hört )ogleich auf — bringt eine galt>anifdE)e Batterie mit bem Snbe beS 9terb, welcher jum Stagen führt, in Berührung, unb bie Scrbauung wirb fogleich wieberbor ftd) gehen. Se mehr biefer ©egcnftanb unterfucßt wirb, befto heutiger wirb cS bem Sefer werben, ben SSertl) ber ©leltricität in ber Sebanbluitg bon Sranlheiten ju erfennen. „2)aS SBaffer ift als ein ntebisinifdjcS Stittel feljr wertvoll, aber feine SBirlfamfeit befielt nicht in jelbft, fonbern als eine Stagb ber Sief* tricität. Sleftricität ift bie Königin ber Stebijin; baS Sßaffer nur ber 2Teic^f tn welchem fte iljrc güße habet." Ser SBerfaffer biefer wiebergegebenen 3ei* len ift etwas ju entljufiaSmirt. Sr macht aus ber Sleftricität eine Königin, Wo fte nur „§ergogin" ifi. ©olbing ©irb, melier b.ict 3eit bern Stubium ber ©leltricität unb bereit ©erwenbung gemibmet, fagt: „©ewiffenljaft überzeugt, bag btcfeö SDlitte I ebenfo eitergifd) wie merthboll bei ber ©ehanblung bon Äranlljeiten fxrfj erweij’t fiiljle id) mid) bemtod) feljr beforgt, e8 bem Strjt 311 empfehlen, mtb bitte, ba{? er e3 mehr als ein $War rationelle«, aud) feljljdjlagenbeS 2Jiit* tel betrauten möge, nid)t als ein Heilmittel, meiere« unfehlbar ift, ober wel- ches im Stanbe ift, Unmöglidjfeiten m öglid) ju mailen. „(Sie!» tricität nntrbe burdjau« gebührenb genug al« Heilmittel befyanbelt, benn e8 nmrbe entmeber erft bann gebraucht, nadjbem alle anberen Mittel fef)lfc£)lu- gen — häufig au8fd)lieglid) ober beinahe nur in hoffnungslojen gälten — ober beren Slnmenbung mürbe nadjläjftg angeorbnet, unb ber ©efebl: „der firanfe mag eleltrifirt werben", wirb ohne irgenb welche Slnmeifung in ©ejug ber 2trt unb SSeijc ober ber gorrn gegeben." 3n biefem üanbe giebt e8 Hnnberte guter SDiedjanifer, Welche berfdjiebene eleltro* magnetifche 2Jlafd)inen bauen unb biefelben für gamiüen» ©ebraudj, mit einem ©irfu= lar »erfehen, in bem bie ge» naue Änweijnng be8 ©ebrau* d?e« in ben berjdjiebenen Ärantbeiten enthalten ift, »erlaufen. 2118 Siegel, mit einigen ehrenwerten Slubnahnten, fmb fte lächerlich unrichtig. 9lur wenige, welche ich habe, lönnen mit 3uberfid)t angewanbt werben. Sie enthalten fo biete 3rr* thümer, meldje lächerlich wären, wenn fte nicht ben ftd) an einem Strohhai» men flammernben Fronten in feinen lebten Hoffnungen betrügen würbtn. ©« ift eine ernfte «Sache, mit einem SDfenfchen ju fpielen, welcher feine ©efunbheit unb üielleicht jebe Hoffnung einer SGBieberherfteßung ücrloren hat. ©laubt ntcfyt, hietauS fdjUehen ju lönnen, bag e8 eine leichte Sache wäre, 2lnweifungen für ben gewöhnlichen ©ebraud) ju geben. ©3 hängt fo biel bon ben organifchen ©igenthümlichfeiten be8 Uranien, bon ben befteljenben ©erwidetungen unb einem richtigen ©erftänbnif? ber Äranlfjeit ober firanl* heiten ab, baf? e8 nicht möglich ift, ein fotche« ©irfular mit ftcherem ©rfolge in bie Hänbe derjenigen ju geben, welche nicht Pathologie, Phbfafogie, 2Inatomie unb eteltrifd)e Heilmethobe ju ihrem Stubium gemacht haben. SBiel muß felbftoerftänblicf) bon ber Urtheil8fähig!eit be8 Operateur« ab* hängen, wie aud) bon feiner ©ewanberung in biefen eleftrifchen 2lnwen* bungen. ©ine jebe Störung, welche ber Sranle Heftet, muh gehörig mit ben Stijerapeutifdje (Stefiricität. 261 Cfts 78. (Sine ßewBIjnlidje eieüro.maanettfdje 9Jtafd)ine. 262 Bernünftige Heilmittel. anberen borpanbenen Uebeln berglicpen werben, ©rbfepler müffen auep ge» porig beaeptet werben, ©er ridjtige SSeg, welchen ein Slrgt, ber fiep als ©leftrifeur auSgubilben wünfdjt, einfcplagen foEte, ift ber, fnp unter bie Leitung eines erfahrenen ©teftrijeurS gu fteEen unb aEen wichtigen Bepanb» lungen mit beiguwopnen, ebenfo wie ein guter Sßuuöargt ftd) berboEfommnct, inbent er ben borfommenben Operationen in ben Hofpitälern unb Slinifen beiwopnt. ©in Äranfer, welcper ©leftricität gebrauchen wiE, opuc ftd) bon einem gefd)idten ©leftrifeur bepanbeln gu laffen, foEte ftets ben einer inteEi» genten DueEe ftep foldje BerpaltnngSregeln, welcpe ftep auf feinen inbibi» bueEen gaE begiepen, geben laffen. @8 fommt wohl in bereinjelten bor, bafj erfolgreiche Sfefultate er» gielt werben, Wenn bie Borjdjriften mecpanijcper ©leftrifeure befolgt werben, ©a nun bie ©leftricität eine eigentümlich peilenbe Äraft befiel, fo gejcpieht e8 ab unb gu, baff Sernanb, ber nicht ben minbeften Begriff ber eigentpüm* liehen ©onftruftion beS menfcplicpett SörperS beftpt unb ein Neuling ber $unft ift, Erfolge ergielt. Biele mehr jeboch erhalten nicht nur feine Teilung, fonbern fügen fid) jogar Sdjaben burd) auf’8 ©eratpewopl nnternommene ©pperimente gu. Scplimme folgen wögen ftd) tropbem nid)t in bent Bfafje geigen, als wenn man ftä) mit Duecfftlberpräparatett ober anbern aEopatpi- fdjen Heilmitteln boEgepfropft hätte, benit in jebem gaEe ift ber Blif5 immer nod) unfd)äblid)er, als bieje ÜJiittel. ©8 wirb bon Ben Sopnjon, einem 9ie» bolutionSfolbateu aus SJiilforb, 2ftaffad)ufett8, ergäptt, baß er bor einigen fahren bom Blipe getroffen würbe unb gwei Sage beftnnungSloS war. 2118 gwei Geräte iljre Bieinung abgaben, baß er unwieberbringlicp berloren wäre, befam er gufäEig in ihrer ©egenwart feine Sprache wieber, unb er rief aüS: ,,3d) hafte Kanonen», BiitSfetenfugeln unb Bajonnetten Staub gepalten unb id) fann ©onner unb Blip ertragen, wenn mid) nur bie ©öfteren aEein laffeit." ©er alte üDtawt erholte ftd). ©8 ift wähl ERicmanb ba, wcldfer bar» an jweifelt, baß eine ebenfo mächtige ©oftS 9Rerfurp ben alten SKann für immer feiner Sprache beraubt hätte. ©8 gehört eine große üttaffe Sleftrici* tät jogar in ©eftalt eines BUpeS bagu, um gn tobten, ©aper bie anfepeittenbe Straftofigfeit, mit weldjer eleftro=magnetifche ERafcpinen bon ißerfonen ge» brandet werben, welcpe ben negatioen bon bem pofttiben Bote niept unter» fepeiben tönnen unb welcpe noep biel weniger bie berjepiebenen Strömungen lennen, welcpe benupt werben müffen. ©er Stuf ber ©leftricität l)at unter ben Rauben fotcEjer unerfahrener Seute fepr gelitten. ©a bie ©rfolge bon ber Slnwenbung unb ber gorm ber Sief* tricität abpängen, jo foEte fftiemanb ohne genaue Borfcpriften biefelbe an» toenben, ber nicht einen boEen Begriff bon ber peilenben eleftrifcpen Sraft Sperapeutijcpe Sleftricität. 263 pat unb einige ßenntniffe ber Anatomie unb ÄranfpeitSlepre ober patpologie beftfct. SNit §Bebauern pabe icp ben ©ntpuftaSmuS einiger Ntenfcpen bemerft, nach» bem fte bie guten ©rfolge in einem ober gwei gälten beobachtet haben. Am- bern fte bielleicpt ftep felbfi ober einen Nacpbar burep Sleftricität gepeilt paben, werben ftefo fepr bon ber ©inbilbung ergriffen, baß fte ftep bon ber Na« t ur gum 2lrgt beftimmt glauben, unb meinen, baß Sleftricität im Staube fei, alle Äranfpeiten, benen baS gleifcp unterworfen ift, gu peilen, wäprenb fte bielleicpt bon ber Natur gu Narren beftimmt ftnb, welcpe in iprer Spor» peit mit biefem eigentpümlicpen ©lemente fpielen. «Solche Operateure, unwiffenb in pppftologie unb ber Heilfunft, paben biel Unheil mit eleftrifcben 3Jlafd)inen angeftiftet, häufig Sleftricität ange* wanbt, wo es nicht nötpig mar, unb obenbrein mit folcper $raft, baß eS felbft für gefunbe fßerfonen fcpäblicp gewefen wäre! ©inige £peile beS ntenfcp* liehen SpfiemS ftnb Diel empfinblicper als anbere, unb wäprenb ein mächtiges Neigmittel nötpig ift, um auf gewiffe Organe einguwirfen, wirb cinfchwacheS unb !aum bemerfbareS Mittel genügenb fein, um wopltpätig auf anbere Or* gane gu wirfen. Slber bie am meiften gu beraeptenben SNenfcpen fmb bie* jenigen, welche bie ©elegenpeit unb ben Nuf ber Sleftricität als Heilmittel benutzen unb bagu anwenben, um Scpwinbel bamit gu treiben, ittbem fie angeigen, baß fte jebe Äranfpeit ber 2D?enfd)en furiren. Söäprenb gefepidte unb erfahrene ©leftrifeure burep ipre guten ©rfolge ben Sßertp ber ©leftrici* tät als Heilmittel erhöhen, gerftören biefe guberabjcpenenbenOuadfalber unb Ntarftfcpreier bie 3ut,erfid)t beS fßubtifumS in biefeS Mittel. Verleitet burch ipre SBerfprecpungen unb in feinen (Erwartungen getäufept, wirb ber traute entmutpigt unb bie Popularität ber (Sleftricität fällt fogleicp in ben Slugen aller feiner greunbe, wcldfe feiner SSepanblung mit ängfilieper Sorgfalt folgten, ©ine jebe gute Sache pat ipre Nachahmungen (wertplofe Sacpen werben niept berfälfcpt) unb es giebt ftets Scpwinbler, welcpe bereit finb, eine erfolgreiche Sacpe auSgubeuten unb eine wertpoolle ©ntbedung ipren felbft* fücptigen 3weden gu opfern. ©lebelanb bemerft fepr bernünftig in einer 2lbpanblung über ben ©alba* niSmuS: „3nbem ©albaniSmuS als ein Heilmittel angemenbet wirb, joHte bennocp tiicfjt jebe anbere Sepanbtung auSgefd)loffen werben, noch jollte bie Heilung einer Äranfpeit, für n>cld)e berfelbe angemanbt wirb, in einer munbererregen* ben furgen 3*it tierlangt werben. Äranfpeit in irgenb einem Organe ber* urfaept eine SBeränberung in bem 3uftanbe beS erfranften Organ«, unb es muß eine genügenbe erlaubt werben, um bie Slufnapme unb (Entfernung ber notpwenoigen 3Ienberungen im Organe möglich gu machen, ehe es feinen 264 natürlichen ©efunbfjeitSgufknb erhält. ©alraniSmuS, richtig angewenbet, befcpleunigt in großem 2Raße biefe Sefferung; es ift aber tpöriept, benjelben mit folcper Äraft anguwenben, baß er baS Organ fclbft gerftört, ron welchem wir unnatürliche Slitfammlungen entfernen wollen, ober fogar bie £pätigfeit über ben ©efunbpeitSguftanb gu bringen." Sernünfttge Heilmittel. Hier mill td) pingufügen, baß © r j(Fütterungen unnötpigunbfcpäblidj ftnb. 3$ pabe & nie für befunben, mit berauSgegeicpneten 2Jlafd)ine, welche id) mir für meinen eigenen ©ebrauep conftruirt habe, ©rfdjütterungen gu betnirfen, außer in fepr hartnädigen gälten »on Säpmung ober ©djlag* flüffen, aber in biefen gälten finb bie -Werren fo unthätig, baß ber Patient faft gar feine ©ntpfhtbung hat. Sie empfinblicpften unb bergärteltften 2)a* men, Welche ftdj meinen eleftrifdpen Sölanipulationen unterwarfen, haben ron ber erften Operation an bie ©ntpfinbung eher für eine angenehme als eine unangenehme erflärt, unb oiele meiner Patienten gebrauchten biefe Opera* tionen länger als wirflich nothwenbig war, weil fie niept nur angenehm waren, fonbern ftd) nadjper geftärft unb erfrifept fühlten. 3n Segug barauf, ©leftricität als ein 9iabifaM?eilmittel angufehen, hat ©lebelanb fehr SRecpt. ©8 begegnen mir wenig Äranfpeiten, welche mit ©leftricität, ©alraniSmuS ober ©leftromagnetiSmuS allein furirt werben föntten. fWerröfe Seiben be* einfluffen ftets bie SebenSorgane unb baS Slut auf eine fchäbliche SSeife, welche nid)t burep fRegulirung ber nerröjen Äräfte allein befeitigt wirb. Hier müffen mübe Slrgneien angewanbt werben. 3n SRerfurialfranfpeiten ift eS nicht gettügenb, einfach baS ©pftem burd) ©leftricität ron bem jcpäbücpen SRineral gu befreien, namentlich wenn es ftd) jahrelang in bem Sörper be* fanb. fRatürtidj ift es öon pöd)fter 2öicf)tigfeit, biefe gerftörenbe Urjad)e gu entfernen, aber wenn biefeS gefdjepen ift, io fontmeit bie golgen, weldje an unb für ftd) in Äranfpehen ftd) auSgebilbet haben unb biefe müffen bann noch entfernt werben. Hier ift es benn eine nahrhafte, milbe, btutberupigenbe SRebigin, welche in Serbinbung mit ber ©leftricität angewanbt werben muß. (£$ ift ein leeres ©eidjwäfs, trenn man baron fpricpt, baß ein eingigeS eteftro*d)entifd)eS Sab £aljnte gehen mad)t. ©8 lommen wohl gäüe ror, auf treidle foldje Uebcrtrcibungen begrünbet werben fömten. 3dj fclbft habe foldje erftaunlid)e fRefultate meinen eigenen Operationen folgen jefjen; aber tner biefe (Srfolge als ungweifelpaft pinftetlt, tfjut meljr ©cpaben als Sinken in ad)t unter gehn fällen. ©8 ift genügenb, gu erflären, baß ein ricfjtig gc* gebeneS e!eftro*d)emifd)e8 Sab 9Wineralgifte aus beut Sörper fd)eibct. 2)ie8 ift eine große STtjat, uttb öffnet £aufenben bie Söege ber ©cjunbheit, treibe an ben folgen ber alten @d)ulprapi8 laboriren. 9tad)bem ber Körper oon biefem ©ifte befreit ift, bleibt nur noch bem erfahrenen Slrgte bie Aufgabe, bie ©cpäben gu entfernen, melcpe fein früperer Aufenthalt im törper an ge* rieptet pat. dperapeutifcpe ©leltricität. ©3 ift nicpt meine Abfiept, ben Siefer glauben gu macpen, baß id), meil icp einen foldjen gelinben don in SSegug auf Anmenbmtg ber ©leltricität ange- fdjlagen pabe unb nicf)t ebenfo mit meinen ©rfolgen micp peröorgebrängt pabe, mie es fo biete Sleftrifeure tpun, meniger erfolgreid) in Anmenbung biefeS Heilmittels mar; icp gmeifle fogar, ob irgenb eine ißerfon größere ©r* folge barin patte, als id) fetbft erhielte. gcp fage biefeS nicpt, um gu praplen, fonbern einfach, um mir felbft gerecht gu merben. Söäprenb ber lebten fünf* gepn gapre mar id) ein fleißiger ©tubent ber eleltrifcpen Heilmetpobe, unb pabe biefeS SWittel in daufenben bon gäEen gebraust, ©ine auSgebepnte Sßrapis Ijat es eS mir möglich gemacht, beffen Sßirlnngen in allen cpronifdjen Äranlpeiten gu beobachten. die SKefultate in eingelnen baoon maren mirflid) munberbar, unb diejenigen, mefcpe meinen Operationen beimopnten, gingen mit ber feften Uebergeugung fort, baß Alles, maS ein Argt hat, um ficpere ©rfofge in allen tranlpeiten gu ergielen, eine gut conftruirte eleltro* magnetifche SJtafcpine unb boüftänbige Äenntniß in bercn ©ebraucp fei. ©in beutfcper Argt, metdjer bie beften europäifcpen @d)nlen befudjt unb jid) in ben berfdjiebenen Hoipitälern reiche ©rfahrungen gefammelt patte, fpottete über meine pope Meinung ber eleltrifcpen Heilmetpobe, unb in ber SSovausfepung, baß er in feinen SJorurtpeilen beftärf't mürbe, napm er fiep bie SDiüpe, mep* reren meiner Operationen beiguroopnen. die fRefultate feiner sBeobacptungen übermältigten ipn ttoUftänbig, unb naepbem er unter meiner Leitung einige eleftrifcpe Applicationen felbft gegeben, roünjcpte er ftd) eine elcltro*magnetifcpe SUtafcpine angufepaffen unb ©leltricität als ©pegialfacp gu betreiben, gcp bemirlte, baß rpeumatifepe unb gtiebertapme ßranle gepen unb laufen Jonnten unb ftep ber bis bapin fteifen unb fepmergpaften ©lieber erfreuten. gcp bemirlte, baß eingefallene, bleibe, leicpenpafte ©eftcpter ber dpSpepfp* ober ÜJtagenleibenben fidj unter bent ©influffe beS eleltrifcpen ©tromeS, mel* tpcn icp ben pneumo=gaftrifcpen 9iert> entlang gum iDtagen fanbte, mit greube belebten, @o manche grau erhielt einen elaftifdjen ©cpritt unb bie garbe ber ©efunbpeit, reelle gapre lang in iprer Söopnung eiitperfcplicp unter betn ©influffe toeiblirfjer ©cproäcpe. @o mancher ifterüenleibenbe mürbe burcp meine ©rfaprungen in ber eleftrifdjen Jöeilmetpobe mieber gefunb. ©ine intereffante iunge dame, Seherin in einer befannten 9?ero=@nglanb ©cpule, befugte micp einjt, behaftet mit einem ffteröenleiben. gn einem 3«itraume bon gepn gapren glaubte fie taufenb SDtal bor ©cpmergen fterben gu müffen. ©eit iprem früpeften SOtäbcfjenalter patte nie eine 9tegenmolle ben Himmel Oerbunfelt, mo nicpt itjre Oualen ftd) bermafjen fteigerten, baß fie oft ipren Srgtticpen Sftatpgeber bat, il)r ba§ Sieben burcp Oeffnen einer Aber gu nehmen. 266 SBernünftige Heilmittel. ©ie berfudjte 2MeS, was bie alte unb neue ©chuie empfohlen hatte, unb jebe Hoffnung war ihr entfd)wunben. ®er 2$orftef)er ber ©dfule hatte mid) be- fugt unb meine Mettjobe unterfudjt unb auf feinen 9tath h*n tnagte fte noch einen 23erfud). Siach ber fünften Operation trat ein langantjaltenber, feiner grühtingSregen bon beinahe gwei Söochen ein, unb ihre alten ©cpmergen tarnen bennoch nicht wieber. ©ie nahm herauf bernünftiger SBetfe noch einen SurfuS bon botanifd)en Slrgneien, um biefeS gute SBert bauernb gu be= feftigen, unb nad) Verlauf eines 3ahreS fchrieb fte mir, baß fte botttommen bon ihrem Sierbenleiben befreit wäre. 3fd) tönnte biele wunberbare ©rfolge in ber SKnwenbung ber ©leftricität angeben; ber borjiehenbe goß fteht in feiner ijig 79. $r. ftoote’S magnetijdjer Gleftromoior. @iaentl)ümltd)!ett etwas öereingett ba. SSälfrenb eines gangen SeBenSalterS begegnet bent Slrgte bietteidjt !aum ein gweiter folget Seibenber. 2luS bent üorljergeljenbett wirb ber Sefer erfeljen, baß bie ©teile, weldje id) ber (Steftricität anweife, nur als £>iüfsmittel gu bienen, burcpaus nid)t burd) meine geringen (Srfotge in ber 2tnwenbung berfelben bebingt wirb. Sieben meiner 23eftrebung, mit allen neuen ©ntbedungen in ber (Slcttricitöt unb bent üDiagnetiSmuS f)ier unb in Gruropa @d)ritt gu gal- ten, Ijat mir meine eigene Erfahrung gu Gsntbecfungen öerljolfen., welche id) Icutnt entbehren tonnte. gig. 79 repräjentirt meinen magnetifdjen ©teftromotor. Oa« Snßrument tourbe Stiict für Stüd unter meiner perfönlicßen Anleitung gebaut. Oer $auptjmec! ber ßRajcßine iß, baß in berfetben atte bie Sräfte bereint ßnb, metcße ich fonft in einem 3‘mmer bolt Sßiafcßinen faurn ßnben !ann. Sfteut Apparat hat Batterien, um ©leftricität uub ©atbaniSmu« ju erjeugen, jo baß id) im Staube bin, gerabe baSjenige ju gebrauchen, metcße« in ben einzelnen gälten notßmenbig Oer .ipelip, meldjer mit «jpütfe feine« 3u&e*)ör« bie Strömungen magnetißrt, giebt fecß« t»erfd)iebene Ströme, bon roetcßen id) biejenigen müßten !ann, metcße am Seften ben pßß=> Sebürfniffen be« Patienten entjprecßen; ooer in berroicfetten Äran!» ßeiten fönnen jmei ober meßr Strömungen mäßrenb einer Operation ange» manbt merben, roie e« ber galt bertangt. Oie Strömungen berfcßiebener ßftafcßinen ftnb nämticß nicßt in ißren SSirfungen gteicßartig. @« giebt ebenfo roenig Urjacße, baran ju jmeifetn, at« an ber Serfcßiebenßcit ber Suft, be« Sicßte«, SSaffer«, Söärme, u. f. m.; bie ©ntbedungen ber SBißenfcßaft ßaben biefe grage entjcßieben. ©« mürbe bemerft, baß SJtafcßinen berfdjte- bener Sßauart aucß berfcßicbene fRefuttate jeigten. ©leftrifeure, metcße einen eteltrifdjen Strom jum Sergolben ober junt SSerßtbern anmenben motten, mißen, baß ba« jogenannte ßin unb ßer ober überjpringenbe Sßßem ißnen nicßt bientief) iß, fonbern baß ße einen beftänbigen bireften Strom ßaben mäßen, ©ßemifdje ©leftricität gebt burdj jeben metallenen Seiter, ob au« 3inf, Äupfer oberSUber, mäßrenb reine magnetifeße Ströme nur burdj ©ijen unb Staßt geßen. SSerjcßiebene ßJtetatte geben Strömungen berfcßiebener 2lrt, menn fte oon ber galbanifcßen Batterie aufgetöß merben. Uub bann mirb aucß ba« SSejen ber gatoanifeßen Ströme in feinem Sauf bureß ben §etij: (fpiratförmige Oräßte) oermanbett. Oerapeutif d) e ©tettr icität. 267 2Jian mirb alfo erfennen, baß mein magnetijcßer ©teftromotor, ba er bie beften ©igenjcßaften ber üerfcßiebenen SUlajcßinen in ßdj bereint, um ©teftri* cität, ®atbani«mu§ unb ©leftromagnetivmu« ju erzeugen, neben ber ©igen fcßaft, jeben geraünfcßten Strom ju erzeugen, überbem and) nocß ©igenttjüm* ticßfeiten beßfct, metcße idj ißm burd) meine reifen ©rfaßrungen gegeben, ein großer Sieg ber 2öißenjd)aft iß. ßiacßbem icß benfetben feit fteben 3aßren beftänbig gebraucht, habe id) alle ©igenfdiaften in bemfetben gefunben, metöße icß Oon ißm ermartcte, unb bie jEhatjacße, baß icß mirtfam ben Patienten beeinßuffen !ann, ohne ißm anbere at« milbe, gelinbe Strömungen geben ju mäßen, jeigt beuttid) beßen sBeborjugung über jebe« anbere 3nßrument, meines ju bermenbet mirb. Oie öotlfommenße 2Jlaftf)ine, meldje iß, alle Slrten ber üerfcßiebenen Strömungen $u geben, ijt bennodj nur ba« SBenigße. ©lettrijcße §ülf«mit*’ 268 tet müffen jie begleiten, um in ben betriebenen Kraßheiten ju jein. Snftrumente für baS Ohr, baS Singe, bie 3mtge, bie Siafenhöhlen, Harn» röhre, ÜJtntterjreibe ober SSagina, dftaftbarm ober Slfter, u. j. w. u. j. w., ftnb ade notfjwenbig, um ©leltricität mit ©rjotg anjuwenben. 2>amt müj» jen amt) bieje Snftrumente betrieben in ihrer ©inridjtung jein, jo baß bie Strömungen entweber ausgebreitet ober concentrirt werben. Sn meinen OperationSjimmern werben naljesu fünfzig betriebene Hülfsinftrumente ge» braurt, wobon biete meine eigene ©rfinbung finb. 2)aS Söerthbodfte berjet* ben ift mein magnetifrer Sremet, wetren ir in Kraßheiten ber ©ebär* mutter, Häntorrhoiben, S3erfiopfung, Seberftörungen, Kraßheiten männtirer OefrtertSorgane, u. j. w., gebraure. SBenn berjetbe nirt nargeahmt ift, fo ift ber meinige baS einzige berartige Snftrument, wetreS je gebraut Würbe. Sn meiner auSgebetjnten tprayiS als ©tettrijeur, habe ir bie Unbe* quemtirteit unb Unjulängtirteit ader ©rfinbungen ertannt, um bie .ßeu* gungSorgane beiber ©ejrterter ju behanbetn. Sd) gab mir SJiühe, biejeS gu bejeitigen unb bie ©rfinbung meines magnetijren Stuhles war baS jRe* juttat. Sdtit biejem Snftrument tann id) bie Kraßheiten beiber ©efrierü* beljanbeln, ohne bah Kranten nöthig haben, fuh ju entblößen, was bei ben gewöhnten Snftrumenten nöthig ift. Sn feiner SBirfjamfeit ijt es ben anberen ebenjo überlegen, wie bie Oampfmajdjine ber 2öinbmüt)le überte* gen ift. SBernünftige Heilmittel. Unb bemtocf) wirb eine gute, richtig confiruirte etettro*magnetifdje 2)ia« mit aden nötigen Hütfsapparaten immer nod) nidjt bie wunberbaren (Erfolge erzielen, Wenn fte nicf>t in ben Rauben eine« guten Operateurs iji. (Einige 2ter$te bon 9htfe tonnen ben Utücridjieb jmijdjen bem negativen unb bem pofitiben ißote angeben, nod) Diel weniger bie Statur ber betriebenen Strömungen einer erttären, ober angeben, welche in ben bortommenben güden angewanbt werben joden. Sie berwenben Stet, tricität nad) ©utbünlen unb werben atS natürliche golge mandjmat in baS größte ©ntjüctcn über ihre ©rfotgc berjeht unb in aitberen gälten bunh ihre SDiißerfolge erfd)redt. Solche Seute halten bie ©leltricität als ein jehr un- jubertäfjtgeS Spittel unb wenben fte nur bann an, wenn alte anberen 9Jlittel fehtgefd)tagen haben, ©in gewiffenhafter £heor^^er ebenjowoht als ein tßrattiter ju fein, um bie Ur jachen ber betriebenen ©rjdjeinungen ju ent* beden, um banad) ju ftreben, genau 51t erfennen, warum eine geWiffe Opera* tion in einer beftimmten 2trt borgenommen werben muß unb warum fte je nad) ben berjd)iebenen Kraßheiten berjd)icbener Patienten beränbert werben muß, baS ift gteichbebeutenb mit harter Arbeit, unb, ungtüdticherweije für eine 2Sett bod Patienten, wibmeit fid) ju SBiele ber beS 2lrjteS, um jchwerer Slrbeit ju entgehen unb für ftd) gcjedfraftlir« ©tedung unb ©hcraPeuti?ülfe nimmt. Oie ©heone ©ure« ntober-nen Slrgte« befteljt bariit, ieiiie befifaten Patienten in folgern gu erhalten, baß bie fährltche ©in» nähme ihm nicht gefchmälert wirb. @r öerfucfjt teine neumobifchen ©pperi» mente, ©r fagt nicht in rauhem Oone ber Oame, baff ihr weiter nicht« fehlt, al« Faulheit, fonbern unterhält ftd) mit ipr über bie neueften Slatfdjereien unb Uerorbnet ihr ein bi«d)cn harmlofe SUtebigin. ©r ift ein liebenswürbiger Ooftor, — lieben«würbig gegen bie Oamen, beliebt bei ben SDtänncrn unb fo gütig gegen bte Äinber. ©r wohnt in einem fafl)ionablen ©tabttheile, hat eine fdjöne ©quipage, unb führt Sille« in Slllem genommen ein ange* nehme« Seben. ©r ift ein netter SJtann, nimmt bieOinge, wie fie ftnb, unb wenn feine Patienten fterbeit, forgt er für einen fanften ©ob. ©eine 2Jia* nieren bei Seerbigungen ftnb fuperb unb eö giebt nid)t« ©legantere«, al« bie Slrt unb Seife, wie er feine Opfer gur lebten Sftuheftätte geleitet. Slber manches 9Jial wirb ber gleichmütigen 2eben«weife be« guten aftannc« ©eWalt gettjan — in ber ©eftalt eine« Ooltor« ber neuen ©d)ute — eine« 2ftenfchen, ber feine Slugen offen hielt, ber bie |>ofpitälet unb Äranf'enhäufer beftänbig befugt, ein unermübltcher Sefer unb üotlftänbig twn all' ben neueften ©fperimenten, Operationen unb ©ntbeefungen ber Slcrgte unter» richtet ift. Oer moberne SCrjt fürchtet ftd) tior bem neuen Sichte, ©r fängt bamit an, baß er e« — jung nennt — wa« ein fchrecflicher «Schlag ift, aber ber leicht gu überfontnten ift. ferner ift er ein ©pegialift. Oie alten Oanien gleich bem Sfyfelweib, weldje« ein IßarafleHogram genannt würbe— wiffen Vernünftige Heilmittel. nicht genau, was ein Spegialiß iß, aber fontmen ju bem Schlüße, baß e* etwas gürdjterlidßeS fein muß. „SBeße bem ßleulinge, wenn er einen feiner Patienten berliert. Seine Spratße reicht ans, um bie Söutß beS gamilienboftorS gu befdßreiben, wenn eS ißm nid)t bergönnt iß, jebeS Sßiitglieb ber gomilie gu begraben. * * * OaS 2Jteßer tobtet ßäußger als baS Schwert; bie lateinijdßen fftegepte ßnb ßäußg OobeSurtßeile oßne StuSfußt auf Vegnabigung. * * * „Oie mebiginifd)e galultät fdßeint größtenteils im Ounfeln gu tappen, eine Oßatfadße, welche, wenn man bie feßwierige ßfatur ihrer Arbeiten be* benft, ißnen nicht fo biel Mißtrauen berfdßaffen würbe, als bie Hartnädfig* feit, mit ber ße jebe neue ©ntbedfung befämpfen unb welche burdß bie 2tn* ßrettgnngen ber neuern Sdjule gegeigt werben." @S lommt nicht oft »or, baß ein öffentliches Journal fo Diel SBaljrßett in fo wenig Sßorten enthält, unb eS fdßeint feljr gewagt für eine 3eitnng, au| folcße Söeife bie aüopatßijd)en Sücrgte angugreifen. Sicherlich, hiernach gn urtßeilen, muß bie neueSdjule beliebt werben. Oie 2(ergte ber neuen Schule glaubten bis jefct, baß ße gegen ben Strom fämpfen tnüffen; aber wenn ein» ßußreidße 3eitungen auf foldße 2(rt unb SScife in ißre ÜJleinungen einßimmen, fo iß eS eßer möglich, baß bie aßopatßifdßen Sterjte gänglid) bei Seite ge» fdßoben werben. Obfdjon nidjt alle Stergte (Sleftricität anwenben, fällten ße barnnt bodß nid)t getabelt werben. 3d) ßabe gegeigt, wie ein öoflfommencS Snßrument, mit aßen nöttjigen unb eine boüßänbige Seuntniß ber angu* wenbenben Strömungen erforberlidß ßnb. ©8 feßlt aber itodß eine ©igen* fdßaft, um 3cmanben gu einen ßerborragenben erfolgreichen Operateur ju bilbett. ©iefc ©igenfdßaft fann er fuß nidßt burdß lebenslängliche Stubien aneignen. Sie iß !ein ©eßeimniß, welches ein mechanifdher ©leftrifeur mit* tßcilen !ann; fte ift nidjt eine ©efd)irflici)!eit, weldje er ftd) burd> Hebung an* eignen !ann. Sie ift eine fJiaturgabe. Sie befielt in einem ftetigen Veftfce eines guten animalifdtjen 2Jta gnctiSmuS. Um ein guter Operateur gu fein, muß ein Slrgt eine Vatterie in ßdß felbjt beßfcen. 3n ber Veßanblung bieler Sranlßeiten iß eS äußerß wichtig, baß bie Strömungen aus einem 3njtyu* mente burdß inbiöibueße ©leftricität ober anintaltjchen SßlagnetiSmuS ge* beimpft werbe. ©S befielt ein großer Unterfdßieb biefeS SDlagnetiSmuS in be» berfdjiebenen ißerfonen. Söäßrenb ©inige feßr pofitiö im magnetiftren fmb, giebt eSfttnbere, welche bonßiatur aus feßr negatiü ßnb, unb gwar in folchent ©rabe, baß fte auch nidßt ben geringflen fraftigenben ©inßuß auSiiben. ftigur 80 wirb biefe ipropofttion ißuftrircn. 2öir woßen bie Limite er* fläreit, wcldje bie anintalijcßen magnetijcßen 2tu8ßrömungen aitbeuten. Oie SEljerapeutif dje ©leftricität. $anb, Welche über bem Haupte gehalten wirb, fott bie magnetifche Sraft einer Ijödjft eleftriftrbaren ißerfon barfteUen; bie über ber regten Schulter biejenige einer ißerfon, welche nie! folcfjer Äraft beftßt; waljrenb bte Hanb über ber linfen Schulter eine ißerfon barfleüt, welche fo gut roie gar feine magnetifche SüuSftrömung beftßt. -Kicpt, baß irgenb 3emanb gänglid) biefe« Elementes ent* beerte, aber SJiele beftßen jo wenig bon biefer Sraft, baß biefelbe für 2ln* bere faunt benterfbar ift. Um ein er* folgreidjer Eleftrifeur gu fein, muß berfelbe bie animalifche Eleftricität im Ijöcfjften ©rabe beftßen, tnie fte in ber Hanb über bem Raupte bargefteüt ift. Obgleich ein beftimmter Erfolg bie* fer aftetpobe, wenn fte at« Spezialität angemanbt wirb, in ber bon Äranffjeiten nid)t garantirt werben fann, wenn fte bon ißerfonen mit bem bödjften SDtagnetiSmuS begabt, unter* nomnten wirb, unb obwohl ich Weiß, baß Äuren fcheinbar erfolgreich burch biefeS Heilmittel wer* ben, fo ftnb biefelben feiten anßaltenb unb geben nur augenblickliche Erleichterung. Semtod) ift es bon l)(5chflcr Sßidjtigfeit, baß ein erfolgreicher Eleftrifeur aud) im ßödjflen ©rabe anima* lifchen 9Äagneti8mu8 3d) habe bemerft, baß, währenb id) mehreren Slerjten Anleitung zum ©cbrauch ber Eleftricität gab, ihre Äraft gur erfolg reichen Slnwenbung berfdjieben war, fogar wenn fte in j£ßeorie unb ißrapis gleich woßl unterrichtet waren, $urg, obgleich fte bollfommen bie 3trt unb SBeife beö ©ebraud)e§ ber Eleftricität unb bie Senußung ber ber* fdjiebenen Strömungen berfianben, fo waren bie fßefultate ihrer Experimente Weit bon einanber berfchieben. 25iefe8 fKichtübereinftimmen habe ich ber 33erfd)iebenhcit ber magnetifd)en Kräfte ber berfchiebenett ißerfonen gugefchrie* ben. Schließlich überlaffe ich e« bem Sefer, gu urtheilen, nadhbem er ba8 fchon ©efagte gelefen unb was ich ferner im britten Steile biefeS SSerfeS über btefen ©egenftanb fagen werbe. 3n allen Äranfßeiten, welche baS ffterbenfpflcm angreifen, ift Eleftricität, bon einem guten Operateur richtig angewanbt, ein auSgejeichneteS Erfaß* tJiß- 80. Sütognetifcbe §änbe. 272 mittel für fdjmergjtiUenbe Slrgneien. ©8 mar bis jefct bie gemö!jnlidje SJIe* thobe ber Slergte, Sdjmergen burd) betäubenbe narlotifdje 2Jtittel gu linbern, Weldje oijne 3>ueifel augenbliälidje (Erleichterung ücrfdjaffen, aber Sicherlich fdjliefjlid) Staben anricfjten. geh lann mit bottfter Söahrljeit belennen, ba§ id) immer ©teltricität als ein fdjmergftillenbeS 2Jlittel gefunben habe, halb Erleichterung gebenb, ohne nachteilige gotgen. bernünftige Heilmittel. gür meine Patienten, welche gu entfernt mopnen, um itjre beljanblmtg in meinem Haufe gu ermöglichen, präparire idj, was id) „eleltrifcpe 2Jiebigin“ nenne. 3d) will nid)t ben gefunben berftanb meiner Sejer bamit erschüttern, baff idj fage, bafj eine eleltrifdje «Strömung ben ÜJlebiginen mitgetljeilt wer* ben !ann, weldje, menn fte in berüprung mit einem metallenen Trabte lommt, ebenfo weggeleitet werben !ann als bon einer galbanijdjen Batterie; aber ich behaupte, bajjidj SDtebiginen in Solcher bSetfe präpariren !annf bajj fie ruhen be eleltrifdje ©igenfdjaften haben, welche, jobalb fie mit bem gaftri* fdjen SDiagenfafte in ©ettibrung lommen, Sogleich tpätig werben. Turdj meinen ißrogejj lann id) SKebigin welche 9ierbenlraft unb beren SRegulirmtg ergeugt. Solche SJiebigin ift pöcpft bienlid) gur SBiebercrlangung ber berlorenen Sräfte, menn fte mit begug attf bie ©rforberniffe jebeS galteS hergeftellt wirb, unb obgleich biejelbe tpättg genug ift, für erfolgreiche be* hanblung aller heilbaren djronifd)en$rantbciten unb bon fpunberten Inberer, welche als unheilbar betradjtet morben ftnb, jo beft£t meine 2Jtebigin leine ©igenfäjaft, welche unnötpigermeife ben Patienten reigt ober jd)Wäd)t. ©tel * trifte Heilmittel berbinbeu ftdj mit größter Steigung mtt benifteroenflüfftgtei* ten, reguliren ihre©rlulation,bejänftigenScf)merg,unb Iräftigen baS gange 9lerbenjpftem bom ©epirn unb 9iüäenmarl burd) alle ffterbettbergmeigungen; mäljrenb gur jelben $eit bie perfönlidjen ©igenfcpaften ber beftanbtf)eile er» halten bleiben, unb obgleich erfolgreich, fo mirfen fte hoch gu gleicher 3eit mtlbe auf baS blut ein, alle Unreinigleiten entfernenb, unb bie Tbätigleit ber berfd)ieöenen SebcnSorgane regulircnb. gn bieten gälten ift eleltrifdje SJfeöigin weit beffer als ©leftricttät, unb in allen gälten mirlt fte erfolgreicher als bie SDianipulationen beS Operateurs. Turdj biefeS nahrhafte, blut* rcinigenbe, nerbenregulirenbe unb üebenslräfte auöttjeilenbe SKebiginftjjlem habe ich jährlich erfolgreich Huberte bon ißattenten bepanbelt, weld)e an fdjmierigen djronifdjen Sranlljeiten litten, unb beren ©cftdjt ich nie gefehen» SJleine brieflifte mirb bon jebem Staate unb Territorium ber bereinigten Staaten, unb aud) beinahe bon jeber ißrobing ber brittifdjen unb fpanijdjen bedungen 2lntetila’S angefüllt; unb ich totfl uod) baff, menn id) bieje briefe beröffentlidjen lönnte, opnc baS bertrauen gu berieten, bie 2efer glauben mürbeu, bajj bie Tage ber SSuttber nod) nicht borüber ftnb» SWandjmal geigt ftdj ein Sranltjeitöfall, welcher burcbauS bie 3lnmenbttng bon Sbevapeutifche ©leftricität. 273 (Elementen erljeijd)t, boit med)attifd)en unö eteltrifd)en 3nflrumenten entnommen werben. ©oldje Äranle rnüffen, um bie nottjrcenbige Leitung gu ermatten, fid) natürlich perfönlidjen Manipulationen unterwerfen. 'Diacfj* bem, was id) fefjon gejagt, ift es faum nöttjig, ben Sefer nod) bor unerfahrenen ©leltrijeuren gu warnen. S3ei ©djäben, weld)e burd) 3ufatt entfielen, heilt ©lectricität, Wiffenjd)aft= lieh angewanbt, ohne Jpülfe anberer Mittel. ©in intereffanter gatt geigte fid) bei einem frangöftfdjen ©ffigier, welcher währenb beS $rim* IriegeS eine SiecognoScirung in ber Stähe ©ebaftopols boit bem Suftbrude einer Äanonenluget jprad)loS würbe. ©ie ©rjdjütterung war fo ftarf, baff er Weber fpredjen, noch leine 3mtge bewegen lonnte. Siadjbem er Urlaub erhalten, lehrte er nach Marfeide juriid unb unterwarf fid) einer eteftrijd)en SBehanblung. Stad) einigen Manipulationen lonnte er feine 3unge bewegen, unb nach einer mächtigen ©rjdjütterung belaut er feilte ©prache wieber. 3d) lonnte mehrere gälte uon gleichem 3ntereffe anführenr Welche in meiner eigenen 'fßrapiS borlamen unb bie heilenbe Äraft ber ©lel= tricität in gälten beweijen, welche burch 3ufatl entftanben ftnb; aber biejer eine möge genügen. Mit einigen lurgen SluSgügen berühmter Männer in ber eleltrijd)en -jpeilmethobe, welche beren SSerth als ein §ülfSmitteI aner* lennen, will id) biefen Sluffalj fchließen: Matteucci jagt: „(Sleltricität ift baS einzige Steigmittet, welkes ein Mal bie ©mpfinbung unb ein anbereS Mal bie herPorbrtugen lann, je nach ber 3tid)tung, in welker biefelbe ben Serben entlang gejehidt wirb." ©r. Philip® bemerlt, baß „in gälten, wo ein Unoermögen ber 2luS* fcheibungslräfte ber Seber ober eine mangelhafte ©fjätigleit ber ©allgefäffe eintritt, höbe ich wieberljott biejelben Stejultate burd) ©albaniSmuS wahr» genommen, wetd)e Duerffitber auf baS ©allenfhftem auSiibt; feine reiche ©aüenentlabung aus ben ©ärrnen ein paar ©tunben nach £iner gafoanifchen Manipulation." ©olbing 93irb: ,,©S ift baS eingtge 93eförberungSmittet ber monatlichen Steinigung, welches bie ©rfahrung unferer 2Biffenfd)aft gegeben. 3d) glaube nicht, baß es je borgelommen, bah e3 b£n Monatsfluh nicht herborgebradjt hätte, wo bie ©rgeugungSorgane fähig waren, biefe Arbeit gu berrichten." ©turgeon jagt: ,,©ie wohlhuenben ©igenfdjaften beS ©albaniSmuS in Sungen» unb ©allenlranlheiten lommen öfters in ben Bereich meiner 58eob« adjtungen." ©as „©ublin Mebical gournat" fagt: „fperr Sole, am 2Sor* cefter tfjeilte bem ©r. mit, bah lein anbereS Mttel fo gün* ftig unb erfolgreich wäre, um Sungenbe'djwerben gu feilen, als ©alba* niSmuS." 274 ©ernünftige Heilmittel. Saffelbe Sournal fagt: „Sr. fDlarcuS berietet über mehrere erfolgreiche SBehanblungeit bon Sungenfranfen im Samberger burd) ©albanis* nra«. ©in galt mar eine Stlrmlähmung, in meinem eine boWommene Teilung erreicht mürbe, ©in anberer galt mar ein heftige« Äopfwelj, welches nach einem Sßechfelfieber gurücfblieb unb burch lein anbereS üJiittei befeitigt Werben founte." ©rnee fagt: „Serfelbe ©runb, weither ©leftricität fo wirffam in ber Her* fteUung beS SJionatSfluffeS macht, fottte auch b&Zu bienen, bie Unfruchtbarfeit ber grauen ju heilen; benn inbem ©leftricität einen bireften SBIutjuftufj in bie ©ebärmuttcr beranlafjt, wirft es gleichzeitig zur SSermehrung beS SBluteS in ben ©rjeugungSorganen unb bemirft hierburch eine Reifung." 3d) fönnte hier tjiuzufügen, baff eS mir glüefte, in mehreren gälten bon Unfruchtbarfeit, Welche biele 3ahre mährte, eine Teilung burch bie Slnmenbung ber ©leftrici* tät unb anberer Heilmittel ju bemirfen. 9Ji. Sonaban fagt: „©ine ber wichtigen unb wunberbarflen hhhfwl0cp* fdjen ©igenjehaften beS galbanifchen ©influffeS ift beffen 5Wad)t über bie f>eri* ftaltifcf)e Bewegung beS SarmfanalS unb bie befiäubige ©ntleerung ber 2luS* Würfe. Sie 2Äad)t über bie periftaltifche Bewegung mürbe erft bon SJolta beftritten, aber, wie ich glaube, bon ©rafjengiejjer guerft bemerft. Sie bar* au« folgenben Üiefultate mürben aber bon 2Ji. 2e Sloty b’Sliolle entbeeft." ©turgeon fagt: „SJerftopfung, wenn noch fo miberfpenftig gegen gewöhn* liehe Mittel, fügt ftch halb ber galbanifchen 93el)anblung." Sonaban fagt: „Sei Hugenfranfheiten wirb ©albaniSmuS mit gutem ©r* folge angewenbet. SSiele Heilungen ftnb befchricben." Sie ©rfahrungen fo mancher Slnberer fönnten hingugefiigt werben, welche in bemfelben üftafje bie heilenbe Äraft ber ©leftricität bemeifen; aber ba mein 3wecf mar, gu geigen, maS biele Stergte ber alten ©thuie jenfeitS beS DceanS barüber benfen, fo ift biefeS genügenb. „Slnimalifcher SKagnetiSmuS ift ein Sd)Winbel!" jftein, Sefer, ©u glaubfi baran. ©ein ©erftanb mag nicht überzeugt fein unb ®u ntagfl benfen, baß ©u nid)t baran glaubfi. ©Sarum fottte id; benn beffer wiffen, an was ©u glaubfi, als ®u felbft? 3d) werbe eS ©ir erflären. ffteulid) ftießeft ©u ®id) au einen Stuhl unb quetfdjteft ©ein «Schienbein. Snftinft* mäßig beugteft ©u ©id) unb riebft baS befefjäbigte ©lieb mit ber Hanb. — ®a§ $inb ftet bon ©einem Sdfooße auf ben ©oben; ©u nalfmjl es fdjneß auf unb riebft ben Keinen $opf, bis eS gu fcfjreien aufhörte, Neulich wurbeft ©u in ber iftadjt bon 2ftageufräntpfen befaßen, unb bie Hanb flog äugen Hidlidj ba^iit; ©u brüdteft unb riebft bie ©egenb, wo ber Sueße, fein ©laf3 beS 2lber* gtaubens, fonbern eine pitige gamitie, welcp aus Sorotpa Srubet, beren ©djwefter, bier Sßärterinnen, unb £errn ©amuel ßdkd ®op beS ©pettw. 3eßer aus ©ueggen unb ©dpager beS ©obat aus Serufa* lern, beftep. 2tße biefe ©eplfen arbeiten Sag unb 9tacp, ope bon ben Patienten ©ejapung anjunetjmen, nur aus Siebe ju ©ott unb aus Sattf* barfeit, baß fte fetbfl im Sutftitute gepitt worben ftnb. „Sie @efd)id)te ber wunberbaren grau, wetdje ©orfteprin beS 3nftituteS ift, würbe bei bem ©rojeffe gut @pad)e gebrad)t. — ©on armen ©ttern abftammenb, war ipe ©rjiepng fep bernadjtäffigt. 3n ipem gweiunb* gwanygften Sape maepe ber pöpidje Sob einer greunbin, mit wetdjer fie fep intim war, einen folcp pftigen ©inbruef auf ip ©emütp baß burdj götttiep ©nabe biefer SobeSfaß ber ©runb iper ©efepung würbe. Sie fd)Were ©rüfung, wetd)e ip biefer ©erluft anfertegte, untergrub ipe Sonfti* tution unb uiete 3ape mußte fie bas ©ett pten. Sie tanganpttenbe firanfpit entwirfette ipe geiftigen Srafte unb brachte fte in engere ©ejiepng 278 Vernünftige Heilmittel. gu ©ott. ©ie erfuhr häufig, baß ihre ©ebete erhört würben; unb als ein» mal fünf Arbeiter in bem $aufe eines SSerwanbten erfranften, unb bereu Kranfljeit burd) feine angewandten SDlittcl beseitigt «erben fönnte, würbe if)r ©eift in biefern befonberen gälte gu großer Shätigfeit erregt, ©ie glaubte, baß in biefern gälte ber ©laubige bie Leitung bon bem £>eitanbe erwarten fönnte. ©ie rang lange 3eit nach Kraft, fämpfte hartnäefig mit bem §errn, unb nadjbent it)r ©eift ben ©ieg über ihren Körper errungen, ging fte gu bem Kranfengimmer, betete über bie ©rfranften, unb legte iljre §änbe auf f i e im DZamen beS £errn. Sie Kranfheit »erlief biefetben. ©S fd)ien, bafj nur bie förderlichen Kranfheiten fte bertiefjen, fonbern baß auch beren ©eifl ftd) ©hriftus gugewenbet. 3m Saufe ber 3ahre berridjtete fte mehrere ähnliche Leitungen unb nach unb nad) machte fte es ftd) gur SebenS* aufgabe, bie Krattfen gu befuchen unb über biefetben gu beten. Sfußerorbent* liehe Kuren, manchmal augcnbtidtidje, waren baS fRefultat. ©egen ihren SBitten würben Kranfc in ihr §auS gebracht, unb fte hatte halb ein fleineS $ofpital. Sie Stergte in ber 9?ad)barf(haft bagegen, bafj fte bie Strgncifunft oljne ©rlaubniß betrieb, ©ie würbe mit ©elbbufje beftraft mtb ihr befohlen, bamit aufguhören. ,,©ie tonnte aber nicht wiberffehen, wenn,Seute in ihr §auS tarnen unb fte baten, mit ihnen gu beten, unb ba fie feine anberen ÜJlittel als ©ebete an» wanbte, fcfjien es graufam, es ihr gu Verbieten. Surd) eine ©rbjdjaft würbe fte in ben ©taub gefebt, ein größeres fpauS gu nehmen unb bie 3af)t ber un» glücklichen Seute, welche mit Krankheiten aller 2lrt geplagt waren, unb ihre £ülfe fugten, nahm beftänbig gu. Sag unb fftacht arbeitete fte, pflegte bie Kranfen unb betete mit ihnen, ohne 93egal)lung. Sie Slrnten nährte fte un» eittgelblich unb bon ben Reichen nahm fie nur fo »iel, als ihre S3eföftigung betrug. „3wei plöhtidje SobeSfäüe traten bei fßerfonen ein, welche in ihrem $aufe gewohnt, unb eine Untersuchung würbe angeorbnet. Surd) ©inftuß beS ärgt* liehen söorftanbes würbe ihr befohlen, in einer gewiffen 3eit ihr £>auS gu fchließett. ©ie proteftirte ohne ©rfolg, baß fte feine äftebigin brauche, baß fte eine einfadje grau wäre, weld)e nichts bon Kranfheiten berftelje, fonbern nur wüßte, baß ißr ©rlöfer jebe Krankheit heilen fönnte. ©8 war ttuijloS. Ser 33efd)luß beS ©cridjteS war, baß fte befannt hätte, ftd) mit Teilung bon Kranfheiten gu Befaffen, unb ba fte bagu feine ©rlaubtniß hatte, mußte fte bamit aufhören, fünf 9?atß ihres Slbbcfaten appeHirte fte an baS höhere ©eridjt. ißiele§unbevt3eugniffe ber angefeljenften üftänner aus ber ©cfjweij unb Scutfdjlanb würben gu ihren ©unften abgegeben, fßrälat bon Kapff, ffßrofcffor Sholucf unb Slnbere begeugtett ihre ©elbftberläugnung unb inftän» bigen ©ebete. ©S würbe bewiefen, baß fte fein anbereS Süfittel als ©ebete an* 2Inimalifd)er SRagnetiSmu«. 279 roanbte. 3gr 2lbOofat, $err ©ponblin aus führte igren Ißrozeg int göcgften ©erid)t«E)of. „3n einer ausgezeichneten unb fräftigen 9iebe zeigt biefer mürbige SCböofat, bah tu gatte bie Sterjte burcgauS nicht berechtigt mären, ©infpracge Zu erheben, gräulein £rubel’S ganzer ©ingug erftrede ftcf) auf bie ©eele unb bie Teilung beS SörperS fei nur eine zufällige. 2H8 gute ©griftin er* taube fte ben (Sintritt in ihr £au8 Sitten, welcge lontmen wollten — 9feicg ober 2trm — unb namentlich Sranfen, welcge einen geifUirfjen 3ufprucg aut weiften beburften. «Sie oerfpricgt deinem Leitung, nod) fte irgenb eine Sranfgeit für unheilbar, fonbern erflärt jebent Patienten, „wenn ©ie nur glauben, }o mögen ©ie burcg ©ebet gegeilt werben. Uebertaffet ©ott bie Rettung." 25ie förderliche Sur folgt ber ©rlangung eines erlöfenben ©lau* ben8 ober ber tgätigen Uebung biefeS ©laubenS. ®ie ©efege, welche fteg auf SJiebijin beziehen, ftnb bazu ba, Duadfalbcrei zu oerhüten, nicgt aber förper* liege Rettungen, welcge burd)@ebet entftegen. ©ie 2lnflage, bag fte ißatienten ginbert, fteg zur reegten 3eit an orbentlicge 2lerzte zu wenben, mug zu 23oben fallen, benn e8 giebt fein ©efefj, welches bie 3«t begimmt, wenn irgenb 3e- manb zum fegiden fott, ober welcgeS Oorfcgreibt, bag jeber Sranfe geg ber 23eganblung eines 2lnte8, wie eS baS ©ollegium oorfcgreibt, unterziegen fott. 3m ©egentgeil, bie SDfegrzagl igrer Patienten ftnb folcge, welcge fegon aß’ igr Vermögen ben 2lerzten geopfert unb niegt gebeffert würben, fonbern fug eger oerfcglimmerten, unb fte fommen üiel zu fpät zu igr, weggalb eS fein Söunber ig, bag, naegbent ber Sranfe Silles oerfudjt, er zulegt irgenb welcgen <ßlan annagm, weliger igm Leitung gewähren würbe. SSenn fte aueg nie felbg mebizinifege Heilmittel gebrauchte, foüerbot fte boeg fftiemanb, bie SSor* fegriften ber Slerzte zu befolgen. ©as @d)limmfte ber ganzen ©aege war, bag bie Slerzte fte anflagten, ogne audg nur ein einziges 2Jtal igr 3nftitut zu befuegen, unb ge fonnten feinen einzigen gatt naegweifen, wo igre 33eganb* lung fcglimme golgen naeg fteg gezogen. Saffet irgenb ©inen berfelben fo toiel oon geg fagen. ,,©ie Herren für bie Slage gaben zu, bag Silles, was zu ©ungen beS 3n* gituts gejagt worben, Wagr fei, unb erfattnten felbg, bag bie Slerzte niegts gegen ©ebete unb baS 2t uf legen ber £änbe gaben fönnten, fonbern beftanben nur barauf, bag eS fcgäblicg fei, wenn fo oiel Sranfe fieg an einem gjlage jammelten. ©er ©eriegtsgof entfegieb anberS, fpraeg fte oon 2lttem frei unb Oerurtgeilte bie Släger, bie Soften beS zu tragen." ©aS fRefultat beS gßrojeffeS war ber ©riumpg einer guten grau über Slerzte» Welcge zu gäugg fug gegen SltteS ftemmen, was ignen in igrer ißrofeffton fegaben fönute, unb welcge burcgauS niegts gfeueS lernen wollen. ©S beftegt wogl fein 3weifel im gejunben 23erftanbe, bag animalijcger 2JiagnetiSmu8 280 33ernünftige Heilmittel. baS $eifmittef btcfer grau ift, unb bafj bic refigiöfen Sfnftdjten itur baju bet* tragen, eS wirffamer ju rnadjen. ©Ute Männer unb grauen finb ftetö bic beften Magnetifeure. ©djledjte Menfdjen fönnen feinen großen ©rfofg als Magnetijeure erjiefen. ©ie Urfadje babon ift, baß ber ©ütffuß, wefdjcn fie auSübett, bergiftenb wirft. ©S ift nidjt nötfjig, baß ein Mann ober eine grau eine ©briftin fein muß ober ein Mitgfieb irgenb einer religiöfen ©e* tneinbe. ©r ober fie muß aber ben djriftfidjen ©eift beftf3en, ©uteS ju tljun, Mitfeibett mit ben leibenben Mitmenfdjcn haben, ehe er große ©rfolge in ber StnWenbung beS animafifchen Magnetismus erjietett fann. ©ie blinben Sapanefen mögen biefe ©igettfdjaften befifcen, oljne baß fte je etwas bon ber djriftfidjen Stcligion gehört haben. Unter benjenigen Männern ber 3Siffenfdjaft, weldje an animatifdjen Mag- netismus glauben, giebt eS Diele Flamen, welche bem ißublifum wohl befannt ftnb, j. 33. ©r. 2Bm. 33. ©arpenter, ißrofeffor Sfgajfij, ©rS. Herbert Matjo, §ufefanb, Saplace, Subier, ©bw. §itdjcocf, u. f. w. 3Siefe liberale Sferjte ©uropa’S unb Sfmerifa’S gebrauten ifjn, wenn fte glauben, baß bie Slnwenbung beffelben nüßfidj ift. M. 9telaton, ein ßerborragenber SBunbarjt ttt bem Sfinif=§ojpitaf ju ißaris, jolf bei Säbmuttgen, ißerftaudjungen u. j. w. bon furjent ober langem 33eftanbe bieje Manipulationen mit großem ©r* folge anwenben. 2fuf biefer ©eite beS atlantifdjen DceanS giebt eS biete Männer unb grauen, wefdje eine außerorbentlidje ßraft afs Magnetifeure gu beftfjcn borgeben, unb auch tljeilweife 33efege ihrer SÖßirfjamfeit geben fönnen, bie meiften aber nur gerabe fobiet befebenben Magnetismus, Wie ifjre gejdjwädjte ©onftitution jefbft gebraust. ©oldje üeute finb natürlidj ebenfo unfähig, animalifdjen Magnetismus abjugeben, als ein 33ettler 211= mofett auStljeilen fann. 3n meiner idj galjre fang ben animatifdjen Magnetismus im Vereine mit anbercn .peifmittefn mit fefjr gutem ©rfolge angewattbt mtb idj fönnte, wenn idj glaubte, baß es intereffant wäre, biefe 33eweife fofdjer merfwiirbiger turen geben, ©ine will id) aber bennod) befdjrciben, ba es eine 3ufaffsfur war. SSäfjrcnb idj in ©roß, 9)., bor mehreren 3afjren einen meiner ärjtfidjen SSefudje machte, fam ein $err ju mir, wefcfjer bie ©reppe, bie ju meinen 3imntern führte, ßeraufßumpelte, um meinen 9iatlj wegen StfjcumatiSmuS ju fjofen, weldjen er in einem feiner Äniee fjatte, baS ißm bief ©djmcrjcn berurfadite unb wefdjcS er feit einem gafjre nidjt gebrauchen fonnte. ©S fdjien ifjnt feßr fdjwer ju werben, wenn er geben woEte, unb ber Sranfe jeigte tn feinem ©eftdjte biejenige ©ntfteffung ber ©efidjtSjüge, wefdje ©emjcnigen eigen ift, ber ©djnterjen feibet, unb bie ein gcjuuber Menfdj nidjt im ©tanbe iß, ju jeigen. ©aS Änie war rotlj unb angefdjwoEen. 3dj unterfudjte eS «Baffer. 281 fepr genau, tierfolgte mit meinen gingern jebe SRuSfel tnb ©epne, melcpe icp faffen tonnte, um ju fepen, ob irgenb eine 3ufammen3iepung ober Stimmung 3cp unterste hierauf fein ©lut, teilte iprn meine Meinung mit unb meinen $rei« für bie ©epanbluug. Sr erllärte fiep mit meinen Snficpten jnfrieben geftetlt, unb »erfpracß, am ÜRacpmittage beffelben Sage« mieber 3U tommen, menn er in ber 3mijcpen$eit ftcp entjcptoffen pätte, meiner ©epanb* tung fiep ju unterbieten. Sr mar taum jepn Minuten au« meinem 3immer, al« er mit bem SluSbrud be« größten Srftaunen« mieber tarn unb auSrief: — „Softor, roa« paben ©ie mit meinem Änie tiorgenommen?" „Söarunt fragen ©ie?" antraortete id). ©eine 2lntroort überrajdjte micp lebhaft, benn er jagte, er märe bie kreppe pinabgeftiegen unb mieber, opne bie geringften ©cpmerjen ju jpüren, jurüdgetommen; jur felben 3eit geftüulirte er mit bem ©eilte, um mir beffen ©eroeglüpfeit ju geigen. 3cp fat) natürlicp fogleicp, ma« mein 2Jiagneti«mu« für ipn getpan patte, unb erUärte itjm bie Urfacpe be« $pänomen«. gcp fage, id) mar erftaunt, benn icp gebraucpte niept bie Äraft meines ©Jillen«, um bie Rur ju ootlbringen, mie id) e« bei mirllidpen SDianipulationen tpue, fottberu fie mürbe lebiglicf) burcp einen 2t!t unbeabficp* tigten tRaube« auf ©eite be« Patienten perbeigefüprt, melcper triumpptrenb einen ftarfen Speit meine« äRagnetiSmu« als ©eute mit fiep napm. $d) fönnte ipn niept beffer bebient paben, mcitn icp raiep orbenttiep mit ber ItRa- niputation feine« $nie« befaßt pätte. Sie ©eftänbigteit unb anpattenbe Sauer foteper Äuren ift jmeifelpaft, menn niept ber magnetijepen ©epanbtung eine botaitijcpe Heiimetpobe folgt, um bie Urfacpen biefer totatifirten Sranlpeiten ju entfernen. Siefelbe fotttc niept auäfcptießtid) anberer Heilmittel angemanbt meroen. Siejenigen, melcpe mirtlicp biefe« ©tedenpferb reiten, betommen päufig fepr ungenepme 2ßapr* peiten ju pören. @ie beeinträchtigen auep ein Heilmittel, metd)e« mopt mertp ift, »01t jebem Slrjte mit Slufmerlfamleit ftubirt ju merbett. Söä'prenb e« tiiele Äranfe giebt, melcpe opne Hülfe be« animatijepen SRagnetiSmuö niept pergeftellt merben lönnen, fo ift aber bennotp oon biejen mieber bie 2Reprjapt nidit opne anbere Hülfämittel ju luriren.* Sitte Blatter unb alte Nationen, äöiliftrteunbbarbarijcpe, fetten «Baffer als eine $eilfraft in popem «Injepen. HppbofrateS, «inbar, ©paleS, SBtr= gil, «tin, ©alen, ©parlemagne, Hahnemann, «rießniß, «Besieh unb alte berühmten «pilojoppen, «lerjte unb ©peotogen, alte wie neue, paben bie ©ugenben beffelben gepriejen. «rießnip macpt es ju einem „Uniüerjalbeil« mittet." ©r war ber ©rfle, weiter eine „«Bafferpeilanftalt" grünbete., «rießnip war groß, aber er war ein © n 11) u j i a ft. ©ennoep würbe fein SSaflTer. ©nthuftaSmuS burdf außerorbentliche Erfolge Belohnt, trenn ntan fte mit ben ntebijinifdjen erfolgen ber attopathifchen ©d)ule »erglcidjt. ©eine Söafferfuren {(eilten Taufenbe — Kuni- berten gelang es, bent SarbarißmuS ber SMopathie gu entfommen. Sr töbtete einige Sßenige, — Slllopathte fd)laaß SBaffer ift n i 6) t ein unfehlbares Keilmittel, unb noch meniger in ben Känben ber ©dßüler beS als in ber Kanb beS ©rünberS felbft. Sefjterer mar non ber 9fatur mit ber eigenthiimlichen ©abe ber Hnmenbung beS SßafferS »er* fehen. Tiefes geigte fuß in bem Jüng- lingsalter beS ©oßneß beS ©räfen* berger SanbmamteS. ©ine ärztliche ©rgießung mürbe aber bebeutenb feine „©infeitigfeit" geänbert hoben, befaß fte nicht. Kätte er bie grü- nen gelber unb ben SBalb mit berfelben Siebe betrachtet, mie baS fdjmieg* fantc SBaffer, in melchem er ft nicht bie gufammengießen- ben unb auflöfenben ©igenfchaften beS SöafferS, je nad) beffen Temperatur, unb Sie moßlthcitigen golgen jeber berfelben in paffenben gälten »erfenne, behaupte id), baß bie mirlliche *ßhitofophie ber «SBafferfur" auf ©leftricität begrünbet ift. TaS SSaffer beftjjt eine große SDtenge ber ©leftricität. ©nt* hält baSSlitt eines Äranfen bie naturgemäße Ouantität ©ijen, fo gießt es bie ©leftricität beS SöafferS an uitb| bringt hiedurch ben Körper beSÄranfen ineinenelef* trifdh*pofiti»en3nftaub imSergleicße guber umgeben ben SUmojpßäre. ©obalb baßer Söajfer angemenbet moröen, 282 Sernünftige Heilmittel. tJifl. 83. tprlcbntfe’ä OTcbijin. SBajjer. 283 entfielt eine tfyätige fKuSftröntung ber Eteftricität aus bern S p ft e m e, roeItf)e bte Entfernung ber unnühen»e- ftanbtfjeite begiinftigt unb bie ißoren, bie £aut unb an* bere Organe gu größerer anfpornt. Es ift ba* her gerabegu unrecht, Äranfe, welche fcpmacheS »tut haben, mit Söaffer feiten gu motten. 25ie „SBafferfur" mürbe fo häufig in „SSaffertob" öermanbett merben, menn bie Sterjte ber SSafferheilanftalten biefe orbenttid) begreifen möchten. SÖteine £t)eorie mirb inbireft burdj iprießnifs felbft unterftüfct. fRad) Etaribge fagt er: 1. baff burd) bie Söafferturmettjobe bie fchtedjten Säfte gur £aut beförbert merben unb bon it)r abgehen; 2. eine neue ßircutation mirb ben franftjaften ober untätigen Organen gegeben unb beffere «Säfte benjetben eingeftößt; 3. alte gunftionen be$ Körpers merben in einen normalen Staub gebraut, nicht, baß fie auf irgenb eine befonbere gunftion, jonpent auf pen ganjen Sörper mir!t. SSenn mir bebenfeit, baß StlteS, maS fid) bemegt, eine »emegungsfraft be* fit3t, unb baß »beffere Säfte" ebenfo menig einbringen, ats baß „feßtedfte Säfte" aus bem Spfteme entfernt merben fönnen otjne eine mirfenbe Iraft, metdfe fte bemegt, fo mirb meine Theorie niefjt nur mahrfdjeintich, fonbern aud) begrünbet. 23enn atfo bie Eteftricität beS 2BafferS in ben Körper einbringt, jo muß ats natürliche 5°t9e SSaffer mit tjineinftießen, meit beffen »egiefjung mit biefem Elemente eine foteße tft, um einen Tßcit bc3* fetbeu gu bitben; auf biefem Sßege merben beffere Säfte eingeflößt. Sobatb bie Stnmenbung beS SBafferS aufhört, entfielt eine tßätige StuSftrömung, metdje bie „fchtedjten Säfte" mit fiep führt. 25a ber Körper burd) biefe gtüfftgfeit pofitit) eteftrifirt ift, im »ergteidje mit ber ihn umgebenbeu Sttmo* jptjäre, fo ergreift bie 9?atur in ihrer inftinctmäßigen Söeistjeit biefe ©etegen* heit, metdfe ihr bargeboten mirb. $rof. hat bemiefen, baß baS Söaffer eine große SJiaffe Eteftricität beftßt, metcheS üon ben Ehemifern anerfannt mirb. Seine Experimente geigen, baß bie Ouantität ber Eteftricität, metd)e aus gehn tropfen SBaffer gegogen merben fann, mirftid) größer ift, ats biejenige, meteße ber blenbenbfte »lißftraßt befxßt. »tutarme Patienten merben bureß Iaumarme unb heiße »äber entfräftet, meit baS »tut nicht genügenbe 2tngießungSfraft ober Eifen beftßt, um bie Eteftricität beS SBafferS angugießen, mährenb beffen Temperatur bie Jpaut erfeptafft mtb ben Äförper bem Eintritt unb gortfeßritt ber ßranfßcit öffnet. ES fann mit Sicherheit auSgefprod)en merben, baß bie 2Jießrgaßl ber Trau- fen, metche an altgemeiner Scßmäcße, ffterüentetben, Scßminbfucßt unb ©e- 284 SSernünftige Heilmittel, tteigtljeit jum or« ftd)t in beffen Slnwenbung gebrauchte, auch mit allgemeinem erfolge, eben» fo einfach unb reichlich» toie bieje« Sftittel borhanben ift, barf e« bennod) nicht leichtftnnig gebraucht werben. Mancher gute Sftann unb manche grau hat ltnwiffentlid) burch Sßaßer ©etbßmorb Begangen. ©ieSßafferfur ift Ijierbnrch heutzutage nicht jo Beliebt, wie bor jwanjig Saßren. @8 ift jammerfd)abe, baß ber 9Jfenfd) fo geneigt iß, eine jebe gute ©ad)e ju mißbrauchen. Sßrof. ©oof jagt: „bie allgemeine ütnmenbung be« SEBafferS fann ftdjcrlid) in grage gezogen werben, ©ie S3el)auptung, baß ba« Söaffer eben jo wirf* fam in aller unb jeber gerat bon Sranfheiten iß, wiberjpricht ben gemachten (Erfahrungen in einzelnen fällen in foteßem ©rabe, baß e« ben größeren ©heil ber Slerjte bewogen hat, e« aufzugeben. ©er ©rfotg ber Sßafferheil* anftalten iß oljne Smeifel groß; aber e« iß eine befannte ©rfeßeinung in benjetben, baß fte ßrettge ben Sebenggefcpen Rechnung tragen, ©cfunbe ßfahmng, frifdje 2uft, Bewegung, geißige (Erholung u. f. w., welche bon felbß einen guten (Erfolg zur Teilung ber ifranfen ftchern, werben non Bieter Heitfd)ule ftrenger berorbnet, als bon irgenb einer anbern; unb ba bie meißett Slerjte auf biefe ©ad)en ju wenig jeßen, fo hat bie Sßafferfur in biefer SSc* jießung ben SSortßcii. Oljne ben Söafferheilanftalten einen SBorwurf machen ju wollen, jo muß man fid) bennod) erinnern, baß ßfichterfolge in ben gälten, wo ba« Sßaffer nicht wirlfam iß, ebenfowenig wie bie (Srfolgloftgfeit anberer ©d)ulen beröffeutlid)t wirb. iDiir ftnb biele gälte befannt, in welchen bie Sßafferfur, wie fte in ben betten Slnßatten biefe« ©taate« angewanbt wirb, erfolglos war, welche nad)t)er burd) botanifd)e Heilmittel fnrirt würben, ©iefe« zeigt mir, baß fte nid)t allgemein anwenbbar iß." ©in alte« ©pridjwort jagt: „(Einigfeit macht ßarf." ©ie SSotanifer, SSafferärjte, ©leftrijeure unb SDfagnetifeure füllten ftd) unter bem ßfamen ber „ißühtichfeitSprajci«" oereinen, ©in folcßer S3unb würbe $ranfl)eiten jeglicher 2trt ftegreich befämpfen. ©urd) eine orbentlid)e Slnwenbung einer ober aller, je nach ben Slnjeidjen ber Sranffjeit, würbe fo manche« wertl)t>olle Sehen täglich gerettet werben, welche« jept in golge bigottifdjer ©infeitigteit Perloreit geht. Sille biefe ©pfteme f)ube ich aufmerffam in meiner tprajci« angewanbt, uttb id) würbe meine t)3rofeffton lieber gänzlich aufgeben, al« irgenb eine« ber ßJiittet nicht mehr ju gebrauchen, obgleich ich offen befennen muß, baß id) lieber ba« Sßaffer, al« meine tßßanjenbeilmittel unb bie ©lei* tricität aufgeben würbe, Wäre ich gezwungen, einen ©heil meiner mebijittifdien fKebiginirte ©inathtnung. 285 ©runblagen gu opfern. SSäre id) gegwungen, einen fallen gu laffen, jo würbe id) nur bie SBaljl gwifdjen bem Sßaffer unb ber ©leftricität Ijaben, unb id) bin boüftünbig übergeugt, bajj letztere bei weitem beffer ben ©igen= tpmlidjfeiten ber Srattfen angepaßt werben fattn. SUieine Slufmerffantfeit ift geinglid) ber Teilung ct>vonifc£)er Sranffyeiten gewibmet, unb in biefen namentlich hat mir meine ©rfahrung gegeigt, bajj ©leftricität beffer angu= wenben ift. gn Teilung Sranffjeiten, namentlich ber gieber, wirb Söaffer ohne 3tveifel ben Borgug öerbienen. Sa td£) biefcö ©Aftern in meiner ißrajis als wertvolle $iilfe in Sefjanb* tung ber Jungenfranttjeiten gefunben tjabe, jottte id) biefeS tapitel ber £eit* mittel nid)t jdjtießen, ohne eS wenigftenS gu bewerten. 9Jiir ift biet erjütjtt worben üon Leitung ber Jungen* unb Juftröljrenfranf beiten burd) mcbiginirte ©inatbniung. erlaubt mir, bie führte Sebaubtung aufgufletlen, baß $ranf= feiten ber SttbmungSorgane nie griinblid) burdf mebiginirte©inatt)ntung geteilt morben ftnb. Um biefe gu unterftüfsen, brauche id) nur bie fKufnterffamfeit beS JejerS auf bie Urfadjen ber Sranfijeiten ber 2ttt)mung8organe gu lenfen. ©3 ift wobt befannt, baß ein ©ejd)wür unter bem Sttrme unb ©efcbwüre an bcn ©liebem eine Unreinigfeit beS StuteS angeigen, woraus fte entfielen. 3fi e8 batjer nid)t jetbftöerftäublid), baß, menn ftd) ©d)Wierigfeiten in ben garten 3etten ber 2ltbmungSorgane geigen, fte uns gu gleicher beweifen, baß fte öon berfetben Urfadje bfrrübren. ©iebt eS einen aeScuIapijdjen Söeifen, meldjer genug ©opfjiSmuS beftfct, um biejeS fdjeinbar widerlegen gu fönnen ? Sa3 Slut ift nicht unparteiijdj in Sertbeitung feiner Unreinigfeiten, jon* bern fdjidt eS ohne Sebenfen demjenigen ü£f)eite beS ©tjftenteS, wetdjer bie **>enigfte Äraft benfelben gu wiberfteben. Saber fommt eS, baß bei ißerfonen, welche eine ober äjjenbe frebSartige Unreinigfeit im Stute befitjen unb gu gleicher 3eit eine ©eneigtljeit gu jdjwacben Jungen haben, als natürliche gotge fidj *nit ber 3«it bie jdflimmfte ber tuber» tulöfen ©djwinbiudjt entwidelt. ©S entfielt bie grage, fann mebigtnirte ©inatßmung baS Stut bon jeinen Unreinigfeiten befreien? SSenn nicht, Wie fantt eine rabifale Sur ergielt werben ? ©S giebt anbere ganten ber ©d)winbfnd)t, jotcbe g.S,, weldje burdjStnt* üerluft, gu biinnem Stute, Serbidjtung ber Jungen, u. f. m., werben. ©rftereS ift bem weiblichen OefcfjXcdjte eigentümlich* 2ßirb ©in* bie bon wetdjer bie folgen entfbringen, entfernen? Sie gweite entfielt burd) attgemeine unb ettter franfbaften £l)ätigfeit S&ebigiuirfe gittafflutung. Vernünftige Heilmittel. ber Seber unb Steren. Sßirb ©inatbmung bie bracbUegenben gunftionen beS SbftemeS anfpornen unb bcnt Stute Äraft unb ßtabrung geben? Sie britte entfielt entweber aus einer ber nerfdjiebenen gornten nonSebwinbfutbt, wir guerß bemerft haben, ober aus ßTJanget an eleftrifd)er fernen* thätigfeit, welche bieSuftjeßen außbebnt unb gufammengiebt unb baö fett in Sijätigfeit fefct. Sie mebijinirten Sümpfe, welche eingeatijmet wer* ben, ntiiffen baljer wunberbare Ärüfte in ber fperßeßung beS Slut« unb •JierOenfbftemeS ober eine Äur !ann nid)t beroerfßeßigt werben. Sdjwinbfücbtige Sranfe, weitst burd) ©inatbmung allein Leitung jucken, ebenfowolß als biefenigen Slerjte, welche biefeß Spßem anwenben, Oerlieren eine wichtige au8 ben ätugen — b. lj.» 2ungenfd)Winbfucbt unb Suftröbrenlranf beit finb nur bie golgeit anberer (Störungen be8 Spßemes. ©8 ifi unnötig, ben ißlab mit Seweifen angufüßen, um gu geigen, wie ftdjerlid) ein genefenber Scbwinbfücbtiger wieber oerfaßen muß, wenn bie golgen bebanbelt werben, unb bie Urfadjen ungeftört bleiben. «Sollte biefer Stufjafs bem 2luge irgeitb SemanbeS begegnen, ber ba glaubt, non ©djwinbfudjt ober Suftröbrenfranfbeit burd) ©inatbmung geteilt worben gu fein, fo lann id) bentfelben oerßebern, baß entweber fein Slrgt ftd) in ber SiagnoftS feiner $ran!l)eit geirrt bat, ober baß fein altes Seiben nod) in fei* nem Spfteme nerftedt iß, um gu einer giinftigen 3eitr wenn eine ©elegenbeit ftd) barbietet, mit öerboppelter §eftigfeit wicbergufebren. 3n ?uftröbren* unb ?uitgenfran!beiten nerorbne id) aus bemfelben ©runbe ©inatbmungsbeitmittel, wie idj Salben unb glüfftgfeiten in ber Seßanblung ton £>autlranH)eiten anwenbe. Solale Slnwenbungen ftnb bäußg notß* Wenbig, wäßrenb bie langfame, aber fiebere Arbeit ber inneren Steinigung nor ftd) gebt; ftd) aber hierauf ausjdjließlid) gu nerlaffett, iß, gelinbe gefagt, biinfelbaft. 3d) ßnbe e8 ßäufig notpwenbig, bie ©leltricität ober ben SßagnetiSmuS in Sefcimpfung ber bbbraföpßgen Sranlßeit — Sd)Winbfucbt — gu fpülfe gu neßmen. 3dj oerfd)reibe ft e 18 bclebenbe unb blutreinigenbe fDtebigin neben ber mebiginirten ©inatbmung unb würbe ebenfo wenig baran ben!cn, einen gluß außgufdjöpfen, oßne beffett Dueßen abgufdjneiben. Der erfolgreiche 3lrgt rettet nie „ein ©teefenpferb". ©infeitigfeit in mebiginifcher ißraji« ift Ootlftänbig unverträglich mit gleichmäßigen ©r* folgen. Verfchiebene ©onftitutionen verlangen t»erfcf>iebene Heilmittel. (Sine „Uniüerfalfur" ift eine Unmöglichfeit. ©in Hut paßt uidjt 3ebermann’S Äopf — einStod nicht Sebermann’s Stüden, ebenjomenig mie ein begrengtes fl- © dj I u f. 287 mebijtnijcfjeS ©tyfiern 3ebermann’S $ranfl)eit. ®ie ärätlidje follte eine auSgebefyntere ©runbtage umfaffen. ©ebt un8 eine «Schule, in iüeldjer aöe anerfannten ©tjfteme bereinigt ftnb unb in ber alle Heilmittel mit ber SSaage ber 9?ü£Iid)!eit gemogen unb je uadj ifyren 25ortfyeilen ober 9iad)ti)eilett angenommen ober bermorfen merben. 2)ie Söett ifi ooü Heit* mittefa, bon benen eiu’8 allein nidjt genügt, um bie erlranfte 9Jien}d$eit ju feiten. Kapitel 5. 5»oßtor«tt. icß bie fßrofeffton fctbfl tritiftre, werbe tdj mir ertauben, einige SBeifpiele ber garten Seßanblung ju geben, welche fte öon öerfeßiebenen ©eiten empfängt. Srgenb ein feßaben* froßer ©paßöogel tagte, baß „füerjte bie Lußtnader ftnb, Wetcße bie ©ngel gebrauten, um untere Seelen aus ißren ©djalen gu befreien!" 2IIS Soltaire öon einem greunbe benaeßrießtiat würbe, baß er fttß pr fßrajeis ber Sftebqin öorbereite, rief erauS: „Sßarnnt will er fo jcßlecßt fein? ©r wirb Sftebigin, üoit ber er wenig öerfteßt, in einen Körper fleden, öon bem er noeß weniger weiß !" ©S wirb eine ©efeßießte öon einem Sottor unb einem Dffigier erjäßlt, welcße beibe fteß in biefetbe Same öerliebten. 3emanfe wünfdßte p wiffen, welcßen ber beiben Stnbeter fte beüorpge. 3ßre Stntwort war, baß „eS feßr feßwierig für fte wäre, fteß p entjeßeiben, ba fie beibe foltße töbtlicße ©efeßöpfe wären." Ser tßortlanb Sranjcript erjäßtt, baß bei einer ärjtlidfen 3ufantmentunft in Sewifton bie ©eiftücßen unb bie 2tböo!a» ten öon ben Lacßfolgern ©alan’S p einem ©eßmaufe eingetaben würben; bei ben Soaßen, welcße folgten, ßat ein eßrenwertßer £err S. unter aitberen Lebensarten, wetdje er pnt Selten gab, um bie engen Sejießungen, bie pnfeßen ben ©eiftücßen unb ben Sterjten ßerrfißten, beutlicßer ßerüorpßeben, bie folgenbe eigentßümlidje Sßatfacße erwäßnt, baß „wenn ber Sottor gerufen würbe, ber ©eiftlidße fießer folgte." Sie Sottoren braeßten ißm brei §otßS aus. ©ine 3eitung in Sßnn, welcße biefe Ladßricßt bratßte, bemerlte, baß fte ßierbureß an bie ßarten Seurtßeilungen ber Sotto* ren, welcße in ber Sibel gefunbett würben, erinnert würbe, namentlicß im fecßSgcßnten fapitel beS jweiten SucßeS ber ©ßronita: „Unb 2Xffa warb tränt an feinen f$üßen neununbbreißigßen 3aßre feines ÄbnigreicßeS, unb fueßte audß in feiner Ärantßeit ben Herren nießt, fottbern bie Slerjte. „3tlfo entfcßüef 2tffa mit feinen Sötern unb ftarb im einunböiergigften Saßre fei* neS ÄönigreicßcS." Slnbere Lebatteure entbedten noeß ßärtere ©cßläge, weld)e ber mebiginifeßen Sriiberfcßaft auSgetßeüt würben; im ©öangelium SJiarcis fünftes Kapitel fecßSunbgwangigfiem Sers, in welcßer gefagt würbe: „unb Diel erlitten Don Dielen Wergten, unb hatte aß’ ihr @ut barob bergehret, unb half ifjr nichts, fonbern bielnteßr warb e« ärger mit iljr." 2Bo bie 9tebafteure in tiefen Söortfpielen aufhörten, ift fdjmiertg gu beßimmen; aber einer unferer Stabtärgte mürbe Dor gmei 3af)ren, wäprenb eine« Sommeraufetttßalte« in URidjigan, Don einem 3nbianer gehörig über» rafcfjt. 3nbianer ruberten ben Ooftor über ben St. Slair §luß unb Ratten einen betrunlenen im 93oote, welchen fie Ooftor titulir» ten. Ooftor ©.’« 9?eugierbe mürbe rege unb er fragte, marum fie biefen ÜJtann Ooftor nannten. Oie ßtotljhäute ruberten ruhig weiter, ohne gu antworten, ba fie wußten, baß ißr Äunbe ein &rgt war. Sr fragt normal« unb erhält wieber feine Antwort. Oie 3nbianer mosten e« augenfdjeinlid) nid)t fagen. SSie fie ßd) bem Ufer näherten, fonnte ftd) Ooftor ©. nitf)t länger galten nnb inbem er ftd) einem berfelben näherte, wieberßolte er flüfternb bie grage, „warum nennt ißr biefen Äerl Ooftor ?" „SSeil er ein Derb—r 9iarr ift!" erwiberte ber Snbianer mit großer £eftigfeit. Ooftor ©. fd)Wieg. Dbgleicß aße« borljergehenbe Spaße ßnb, geigt beren Oerübung bennodj ein Oorurtljeil gegen bie Söenige tfjeilen e« gegen ßeroorragenbe ©lieber ber aber al« eine Älaffc, halten fte ben Strjt für ein notl)* wenbige« Uebel, unb burd)au« nid)t fähig, bie ?eiben ber gu heben. Sine Urfadje pieroon ift, baß fo Diele ßllänner mittelmäßiger gäpig* feit bie betreiben. Oer reiche ÜÜiann, welcher einen Soffn hat, ber nid)t genügenbe gäpigfeiten um ein 3uriß gu werben, unb fittlirf) al« ©eiftlicher unpaffenb ift, unb ber nicf)t bie gähigfeit beßt3t, ein erfolgreicher ©efdjäft«mann gu werben, fchicft ißn fef>r mahrfchehtlid) in eine mebigiuifche Schule. £ier fann er papageimäßig bie 'Jiamen ber berfcßiebenen Organe be« Äörper« lernen unb burdj einigermaßen harte« jtubiren ßd) eine gient* liehe Äenntniß ber Oharmafopöe aneignen: unb, währenb er feine natür* liehe Unfähigfeit in eine SBolfe Don Oedjnifalitäten einhiißt, welche er mit feinemOiploma in ber$anb um fid) per Derbreitet, gilt er unter giemlicp Der* ftänbigen Leuten al« ein tüchtiger fßrgt. Oamt giebt e« Diele junge 9Jiänner, Welche ihren 28eg burch 2trmutp burepfämpfen unb ba ße wünfd)en, einer ber gu folgen, fo wählen fte bie ber ßftebigin, ohne ftd) barum gu füntmern, ob ße auch für biefelbe beßtjen. ßßebiginifepe Scpu* len fehiefen jährlich junge Ooftoren ebenfo gaplreidj in bie Söelt, wie fßanfee- fabrifen aße möglichen ©egenftänbe perborbringen. Sine anbere Urfad)e, weldje ba« Vertrauen in bie ißrofefßon im SCßgemei* nen erjd)üttert, iß ber fßtangel an Originalität, um fßiittel gu entbeden, bie leibenbe 2ßenfd)peit gu erlöfen. S« giebt wenig erßnbenbe unb unabhängige SKänner unter ben Ooftoren, Sffiunbargte fdjreiten Dorwärt«, Sßebigiuer fei* Oof toten. 289 290 ten, außer folcpen, welche ben Sitel Duadfalber wißig pimtepnten, anftatt ben norgefchriebeiten 2Beg ber alten Schule gu gehen. 3unge Slergte fangen bie $rapi8 ber SDtcbigin mit ber 3bee an, baß fie nur ben Regeln ber 93ücpe» gu folgen brauchen unb ben Sorfcpriften iprer Sllma SDtater, um bie Sranfen non bem ScpmergenBlager gu erlöfen unb fid) felbft berühmt gu macpen. Sie Senfer unter ihnen entbecfen ihren Srrtpum in ein paar fDfonaten ober 3ap* ten unb fucpen benfelben burch Annahme ber Heilmittel unb Spfteme anbercr Schulen wieber gut gu machen, einige thun biefe8r opne e8 gu berpeimlicpcn, unb SÄnbere mifchen il)re P3rapi8, währenb fte behaupten, fireng ortpobop gu fein. Sie hüben gu biel taftenftolg, um einguräumen, baß fte anbere Sp* fieme befolgen müffen. Sie nichtbenfenben fftacpäffer halten fleh blinblingä an ben Sept. Sie berjcpließen ihre Slugen gegen jebe neue mebiginifche (Snt» beefung; wollen nüpt t»on irgenb etwa8 33efferemeiner anberen Scpule hören; glauben beftimmt, baß JebeSmal, wenn fte einen Patienten berlicren, e8 fo bon ber göttlichen SSorfepung beftimmt worben ift, baß fte gerabe an biejem befttmmten fünfte ipren lebten 2ltpcmgug tpun foßen; fte ftnb boßfommen übergeugt, baß fte ba8 Sefte getpan patten, wa8 in iprer üDtacpt lag, unb füp* len fiep boßftänbig ergeben in beu Söißen beö Höcpften ! Seuten opne ntebigi* nifepe fppigfeiten, gelingt e8 bufcp SSerftanb unb (Sinflcpt, Sföenfcpen gu peilen, welche bon ben Softoren aufgegeben würben. @8 ift fprü cp wörtlich geworben, baß eine gute Pflegerin beffer al8 ein Slrgt ift; unb ein Äranfer nimmt lieber ben Spee unb bie 9iatpfd)läge einer guten alten 2Jiutter ober Sante, al8 bie $orfd)riften unb fßrgneieit be8 gebilbeten 2Irgte6. Septerer Wirb päufig nur gepolt, um bie greunbe jn beruhigen, weldje ftcperlicp belei* bigt fein würben, wenn ber Sranfe opne SSepanblung eines anerfannten Slrg* te8 fterben foßte. Sie Äutfcpe bor ber Spür, ber mit golbnem ©riff bergierte Stocf ftnb genügenbe fßngeidjen, baß 2lße8, wa8 gur Herfteßung be8 tranfeu angewanbt werben fonnte, berfuept worben ift! (Sin anberer ©runb, warum ba8 Zutrauen beö SSolfcS gu ben 2tergten erfepüttert worben ift, unb bie tpeil* weifen ßfiißgriffe Septcrer, »uoburep fte ipr Slnfepen berfepergten, werben im näd)ft?n äluffape gefunben Werben. S oltoreu.' 5>oßforctt „ats @8 gicbt leine größere Sporpeit, als »nenn ein Strjt berfncpt, alte $rant* feiten, non benen ba8 gange ßftcnfcpengefdjlccpt peimgcfucpt »nirb, in ber für* gen Spanne feiner weltlidjen (Spifteng erfolgreich bcpanbeln gu »nollen. Sie große 2JleI)rjat)l ber Söiitgliebcr ber ißrofeffton ftnb Saufenb* fünftler nnb t>erftef»en feine ßunft. 3rgcnb Scmanb, tbelcper feinen ffäpig* feiten gutraut, baß er in fiep fctbft einen 3immcrmaun, Sifcpler, Srecpsler, SSilbpauer, Scpiffsbaunteifier bereinigen famt, würbe als ein SUlann non gro* Softoren als SaufenbfÜnfUer. 291 ßer Anmaßung unb menig gäf)igfeit gelten. Serjenige, meldjer einen ißoli» tifer, ißäbagogen, 9iebafteur, Stabulift, SeSpot u.f.m. in ftica boEftänbig bemanberl fein, ©r muß SDlitgefühl befifeen, ein beftänbiger ©tubent fein unb afle ©hmptome heiser Sranfl)eiten fogleid) erfennen; er muß Siebe für bie SBefchäftigungen feines 33erufeS hüben unb eS nid)t als ein @efd)äft betrad)* ten. Ser Slrjt in chronischen Sr an f heit en: Sludj biefer muß eine jiemlich gute Serattniß ber Organe unb gunftionen beS menfchlichen SörperS haben, ebenfo Senntniß ber füiateria fDiebica. ©r füllte bie Sf)eil* nähme einer grauennatur unb bie ©ebulb einer SDlutter beftfjeu. ©r foEte bie gäl)igfeit melche ihn in ben ©tanb fefjt, bie berborgenen Urfadhen berÄranfheiten aufjußnben, unb bie ißejiehung, melche eine SJermidfelmtg mit ber anbern hat, ju berftehen. ©r muß Slugeit unb Ohren offen halten, — ftets bereit, feine mebijiuifdjen fpeilqueEen auSjubehnen. Sur3 unb gut, er muß Sntbecfungsfahigfeiten, 2tufmerffamfeit, gnftinct, ©tjmpathie, ©ebulb, SluSbauer unb gleiß ©r muß bie Sftenfdjen lieben unb feine Spro* fejfion namentlich befolgen, meil er gern ©uteS tljut. Siefe brei boEfommen berfdjiebenen S3efd)äftigungen futb noch mehr abmeidfjenb, als bie beS 3tnt* mermanneS, Sred)SlerS unb ©d)ipbaumeiflerS. ©icherlich, ein Söunbarjt hat eine gänjlicf) anbere SSefchäftigung, als Serjenigc, meld)er fßejepte 'fchreibt, unb eS fann beutlid) gegeigt merben, baß 3mifd)cn leigen unb tyro* nifd)en Sranfheiten ein großer Unterfchieb beftetjt. Sßarum foEte ber Slrgt ein Saufenbfiinffler fein, menn ber Slrbeitsmann, ber 3urift, ber ©djuEehrer ober ber Kaufmann getrennt ßnb ? ©eljt ©uch bie berfchiebenen ?lbtheilungen unter ben Saufleuten an: ber gumelier haubelt nicht mit ©d)nittmaaren, ber ©d»nittmaarenhänbler nid)t mit aßerfjeugen, noch bie Süiaterialiften mit Uhren, ober bie 9Äöbell)änbler mit ffilethmaaren unb ber ißorjeEanhänbler mit 3ucfer. 9Jiandhmal merben biefe 3meige in 292 njcnig bemobnten Ortfcpöften bereinigt, unb in foldjen Sofotitäten fönnte eS einem Slrjte »erjieben «erben, menn er als Sunbarjt unbSoftor in auftritt; aber «eldje »on epronifeben Äranfpeiten peint* geflickt finb, follten fiep eines ©tabtarjteS bebienen, racldjer feine ganje Slufmerffamfeit foldjen Äranfpeiten mibmet. 2>er ©ovfarjt foüte ftd) burep* aus nicht mit ber SBepanblung ftranfpeiten befaffen, menn er miiufdjt, erfolgreich ju fein unb Stiemanbem ju fehaben. 3n größeren ©täbten giebt es gar feine ©ntfdpulbigung für einen Slrjt, tbeitn er alle 3meige feiner jurn merflichen ©epaben er SOtchrgapl feiner Patienten auSübt. 3eber STrjt meifj ober jolltc mifjen, in meldjen Äranfpeiten er am erfolgreichften ift, unb biefen foHte er feilte ungeteilte Sfufmerffamfeit fdjenfen unb nicht mie eine patentirte äliebijin fiep als unfehl- bar in jeber Äranfpeit proclamiren. S3ei folcher ©intpeilung, mie ich fte »orfcplage, mürbe ber fDlann, mclcher ein ©lieb amputirt hoben moüte, ju bem SBunbarjte geben, beffen tägliche Uebung ihn befähigt, biefe Arbeit gefdjidt ju »errichten; 3entanb, melcper ein gieber bot, mürbe ju einem I)oetor fehiefen, beffen ©rfabrungen täglich in feiner auSfdpliefjlicben ©ebanblung pifsiger franfpeiten reiften; ein ©cpminb« fücptiger ober 3emanb, meldper etne aitbaltenbe Äranfpeit beftt, mürbe einen Slrjt ju 9tatpe gieren, beffen Slufmerffamfcit beftänbig ber Sepanblung epronifdjer Äranfpeiten gemibmet ift unb in beren Sepanblung er täglich neue ©rfabrungen fammelt. ©in Slrjt fann unmöglich berborragenbe $unft entmidetn, menn er »er« fucht, alle Seibenben ju bebanbeln, ehe feine Soden ergrauen unb feine gäpig« feiten burep baS Sitter erfchlaffen, unb, um etnen gemöbitlichen Slusbrud ju gebrauchen, ift er „ju faul“, um bie ©rfabrungen langer 3apre tätig aus« jubeuten. Söie SSiete mag ber Ute getöbtet haben, ehe er feinen Stuf unb feine ©rfabrungen fammelte, melche er feinen jüngeren Skrmanbten ober greunben »ererben fann. 2BaS für ein Unfimt ift eS, menn ein fDtann es »erfutt, bie Äenntniffe unb Stüdjtigfeit aller gmeige b« $eilfunft ju umfaffen, jahrelang fiep unfähig pinburchjufcplagen, inbem er »on bem DperationSfiuple eines SßunbarjteS jum Sranfcnbett eines gieberleibenben, unb »on bem ©ntbinbungsbette ftch ju einer Unterjucbung einer chronifajen Sranfpeit ber Sungen, Seber, Stieren, SDtagen ober irgenb etrnaS Sluberemmenbet. SSaS mich anbelangt, fo miinfdje icp, bafj eS beflimmt »erftanben merben mag, bafj ich «id)tS mit ber Sßunbarjneifunft ober ptigen tranfpeiten ju tun höbe. SDteine ganje Slnfmerffamfeit unb $rapis ift einjig unb allein djronifdjen $ranfpeiten gemibmet. 3n ber SBepanbtung biefer Sranfpeiten 2) o f t o r e n. SSeibli th« ©o ftorem 293 Behaupte ich,c8 m *>en SRcfultaten meiner Ißrayis mit benen bon jeljn Sterjten jufamraengenommen aufjuuehmen, welche aße Äranfljciten behanbeln. gür folche meiner Patienten, welche einen Sßunbargt nöthig haben, habe id) einen gefehlten Slrjt in biefer ©rauche; aber perjonlid) mtfd)e ich mich m nichts auper meiner Specialität. Sßürben Slerjte folgen SSeg gewöhnlich einfdjlagen, jo würbe ba8 ißublifum mit ber 3eit eine beffere Meinung bon ber mebijinifd)en ißrofeffton befommen, unb ©oftoren würben aufhören, eine 3ieljtheibe beS SSiijeS ju fein. ©S befiehl heutgutage biel SBortftreit über bie gäljigfeit ber grauen für bie hßrofeffton ber SDtebigin. 3ft bie ernjüiche biefer grage bahin gerietet, bie männlichen ©ölpel, melche unfere Uniberfitäten anfüllen, gu er* heben unb aufgublafen, ober ganglid) bie Sntettigeng ber grauen fjerabgu* mürbigen ? SSclcheS bon ©eiben *? gür Sille, melche roirflidj einen hegen, mürbe idj folgenbeS unfehlbares Stegept berfchreiben: Poßlorctt. 3t, ©ejunöer SRenfchenberftanb, gr. j, ©eredjtigfeit, S) j. ißefümmere ©idf um ©id) felbft, q. f. 3u ntijchen. ©iefe SDtaffe mu§ in Rillen bertheilt werben, wobon alle fünf SBtinuten eine berfdjtudt werben map, fobalb biefe grage ©einen fonferbatiben ©eift beunruhigt, bis boßfommen geheilt. ©iefe Äranfljeit ift eine auSfchlieplid) geifrige, welche in ÜDtänneru burd) einen Ueberflup an ©ünfel, unb in grauen burcf) einen jllabij barnad), ben Befuch beS SoftorS zu erhalten, unb wenn er zugegen ift, fühlt fte ftd) faft immer wohler. Sie nimmt feine fDiebiziiten fo ziemlich mit bcrfelben ©rgebung, als ber franfe Sliann bie Präparate ber äöärterin berfcfjluclt. ®ie $f)itofophie babon fann in bem Sluffahe über „©efchtechtlidje Berhungerung" gefunben werben, welker auf Seite 147 att- fängt. 3S habe mid) barum bemüht, bie ©efühle ber $ranfcu beiber @e- fSleSter hierüber zu erfahren, unb wenn biefelben and) znerft etwas bariiber erftaunten, fo famen fte, nad)bem bie Neuheit einer Sbee, welche fte bis baljiit nod) nicht im ©ntfernteften befeffen, ihnen etwas bertranter geworben, hoch faft fämmtliS Zu bemfelben Schluffe, wie ben, welchen id) erwartete; natür- lich, wenn bie £üd)tigfeit in ben beiben ©efSlechtern, als Siebte, gleich wäre. 296 © o! t o r e n. SBie es jefct fieljt, ftnb bie grauen bie beftcn greunbe bes gamilienarjte«. Sine jebe grau, welche einen wirflid) guten Slrjt hat, empfiehlt if)n gebet* manu, unb fte wirb ungehalten, wenn ihre fJtadjbarin ihn nid)t and) empfan* gen »iß. 3n ihrer ©inbilbung ift er ber befie SDtann unb ber tütfjtigfte 2)of* tor, »eichen bie SSelt heroorgcbracht. 2)ie Sölänner werben nie jo enthuftaS* ntirt »on ihren mebijinifdEjen fßathgebern, obgleich fte öießeidjt ihre ®anf* barfeit jeigen, wenn er fte bon ©d)merjen befreit hat. gn festerem gaße »irb bie Sinberung hauptfächlid) burch bie gegebenen ßßebicamente erjielt; aber bei ber grau ift es ziemlich egal oertheilt jroijchen bcn SDtebijinen unb bem SDlagnetiSmuS bes SoftorS. (Sr brüllt feine £>anb auf ihre ©tirn, fühlt ihren Sj!uls, ftjjt ein 3öeild)en an ihrer ©eite unb plaubert, »ie nur eine $er* fon bes einen ©efdftechteS mit einer iperfon bes anberen jpedjen fann. 2>ie Unterhaltung ift leicht unb freunblidj; bie ©emüther fteigen empor, »ie baS Duecfftlber in einem Thermometer, wenn eS in einer »armen £>anb geljal* ten »irb; unb wenn er hinweggeht, fteht fte mit Vergnügen feinem nächften S3efucf)e entgegen; »ährenb ber ,3»ifd)en$eit nimmt fte feine Berorbnungen mit 3ntranen unb Bünftlid)feit. Berfteht mtd), biefe« ift nur ber gaß, Wenn fte bett 2lr$t ihrer BJaljl hat. 2öd)e bem Softor, wenn er ihr nicht per* fönlicf) jufagt 1 ©ie fd>icft nie nach ih», trenn feine grennbe eS für nötljig halten, fte hat nod) nie fold)’ 3eug eingenommen ! ©ie weif? beftimmt, baff eS ihr nichts nüfct! „D, jpintmel I »ie fann mein SKann ju einem folgen 9Jtenjd)ett „gutrauen haben ?" ftfnn Sefer, hier ift eine neue ©rifle für ©ud), »eiche gljr gcifttS »erbauen mögt, ©ammelt bie fRefuItate ©uerer Beobachtungen, ©urer perfönlidjeit ©r* fahrungen unb bie phpftologifdjen unb magnetifdjen nnt biefen Bunft ju erwägen. ü'afjt jebe gbee einer Ungehörigfeit faßen, einen weibti* d)cn ©oftor anjunehmen, wenn 3h* ein 3ttann feib, unb einen männlichen ©oftor, wenn 3h*eine 5rau 3n bcr £^at' Sefctere aben ieIten einc anbere ©elegenheit gehabt, als bon männlichen Slerjten behanbelt ju »erben; cs giebt aber faum gemanb, welcher bicfeS für unpaffenb finbet. gif) fpreche jetjt für 9Jiännerrcd)te! 3ch »erlange für unfer ©ejd)ted)t bie mebijinifche ©rsiehung für grauen, bamit biefelb&n, wenn wir franf »erben, uns ihre ©pmpnthie, 9?atf)fd)Iäge unb mebijinifefje ©orge angebeihen laffen, 3Ber fann biefer gorberung vernünftiger Söcije »iberjpredjen ? ©idjerlid) nid)t biejenigen grauen, welche gegen bie mebi$inijd)e ©rjiehung ber grauen finb, »eit fte nur für fid) männlidje Slerjte »ünfd)en, biejeS würbe jelbftfüd)tig fein. 2ludj nicht fDtänner, »eiche glauben, baß Sejjtere mit ©chidlichfeit iljrc grauen unb Töchter in ben belifateften $ranft)eiten behanbeln mögen. „Sas bem ©inen red)t ift, ift bem Sßnberit bißig !" ©S bleibt alfo nur nod) 2)cn* jettigen eine ©inwenbung übrig, »eiche »eiblidje ntebijinifche ©djulen unb Softoren begünftigen. 3>on biefer ©eite fann nichts ©rnfilidjeS entgegnet werben, benn wenn weibliche Slergte ebenfo gahlreid) fein werben, fo wirb eS bielleicht ebenfo fdjwierig fein, in wenig bebölferten ©egenben einen rnänn* liehen 2lrgt gu finben, als es jefet fd)Wierig ift, weibliche 2tergte gu haben. Sn einigen ©egenben wirb hierburd) jebenfalls ein wenig Sötrrwar entftel)en, wenn wir uns nicht geitig eine Sbee bilben, in welchen gnnftionen männ- liche unb weibliche Slergte hanbeln foßen. Söenn wir uns bafür entfdjeiben, baß wir weibliche Softoren für SJfänner unb männliche Slergte für grauen haben wollen, fo wirb es in jeber ©emeinbe, groß ober flein,nötl)ig fein, Slergte beiberlei ©efcßledjter gu beftfeen; unb wenn Semanb eine tranfheit belifaten ©ßarafters hat, fo wirb ihm eine ©elegenljeit geboten, f.d) Sott einem &rgte beffelben ©ejchledjtes behanbeln gu laffen. Raubgierige Softoren. 297 Unter ben beS 2JieereS giebt es Raubfüdje, wie £atfifcf)e unb £ed)te. 2luf ber @rbe giebt es Raubtiere unb Raubüögel. Sind) bie menfd)* licfje gamilie hat ähnliche Slrten. ©8 giebt in alten klaffen, §anbwerfe» unb ißrofefßonen, äSamppre. ©in 33efdjwinbeln im £anbel »erurfacht weiter feine augenbliälidjen SEefuItate als baS £afd)enleeren; aber ber 2lrgt, welker {eine ißrofeffton fjerabwürbigt, inbem er erft ben Fronten gurcfjt ein» jagt, unb nadjljer ihnen bie £afd)en leert, jteUt ftdj ben Ungeheuern in menfd)licher ©eftalt gleid), welche wäljrenb eines ©rbbebenS bie eingeftürgten ©ebäube unb bte törper ber befd)äbigten unb fterbenben 2Jienfd)en auSplün» bern. ,,©elb ober Heben!" ift ber SluSruf beS ©traßeiträuberS unb rnora* lijdj unb praftifdj bas Verlangen beS raubgierigen SlrjteS. £>iefe fdjließen burdjauS nicht biejenigen Siebte ein, welche fid) burch Erfahrung unb ©efd)icflichfeit einen hohen Ruf erworben haben unb ftd) für tljre Siettjie einen orbentlid)en <ßreis begaljlen laffen. ©S ift üollfommen im ©inflange mit bem welcher unfere halbentwicfelte ©ioilifation öeherrfcht unb mit unferem focialen ©pfterne übereinftimmt. 2)er ©eiftlidje, welcher bie größte beftfct, eine ©emeinbe gu erbauen, hält es gewöhnlich für feine d)rifttiche bem Rufe berjenigen ©emeinbe gu folgen, welche ihm baS größte ©alair bietet. 2)er Slbbofat, welcher in feiner ißrofeffton einen hohen Ruf erlangt hat, wirb fo oon feinen Klienten gebrängt, baß er feine $ra$iS nur baburd) in ben ©cßranfen feiner förperlichen traft halten fann, baß er einen fold)’ h°hen ißreis für feine ©ienfte Verlangt, welche bie fleinen Heute berfdjeucht. Ser taufmann, beffen ©eift ihn befähigt, ein auSgebehnteS ©efchäft gu führen, üerbient jährlich ajfiütonen, wöhrenö ferne armen ©on* furrenten mit Saufenben unb £>unberten gufrieben ftnb. Ser tapitän, welcher feinen SEßeg burch bobenlojeS SBaffer gu finben im ©tanbe iß, Serbien* Slaußgterige Boßtoretu 298 S o! t o r e n. ein größeres ©eßatt, als feer ßapitän eine« 9tußernfcßiffe8, melier fein ftaßr* geug mit §ülfe ber Seucßttßürme unb Saubmertmate füßrt. 2>er 2ftecßani!er, melcßer fo biel Äunft in feiner §anbarbeit entmidelt, um eine ©ampfmafcßine bauen gu tönnen, erhält ein größeres ©eßalt, als derjenige, melier nur fäßig iß, einen Soßleitßatcngu ßäntmern. ®er £anbmann, melcßer bie Defo« nomie fo grünblicß berftcßt, um reifere ©rnbten, mie feine ßtacßbarn gu erzielen, erßält einen berßältnißmäßig größeren 2oßn für feine Slugßeit unb Slrbeitfamfeit. Sogar bie Söcßin, meltße bie $mtß gut berfteßt, berbient ftdj fünf bis geßn per SKonat meßr, als ißre fräftigere Stßmefter, meltße nur fegen unb ftßeuern !ann. @8 ift baßer in Harmonie mit bem be= fteßenben ©efeße, menn ber gefdjicfte Slrgt feine perfönlitßen Kräfte nitßt überfdjreiten miß unb einen ßoßen ißreis für feine Sienße berlangt, um uid)t mit Patienten überßäuft gu merben; aber ber raubgierige 25o!tor, meltßer fteß nur befaßten läßt, um biel ©elb gu berbienen, bertreibt mantßntal feine ipa* tienten. 3;d) miß ein paar 3ßuftrationen biefer 2trt, meltße unter meine S3eobad)tuug tarnen, ßier miebergeben. ©ineS Sonntags Borgens mürbe icß bon einer g*au bon ungefüßr breißig Saßren befueßt, meltße ein S3ilb ber SSergmeißung barfteßte. Bebe 2Jiiene geigte Seelenangft. SSiele fcßlaflofe fßätßte ßatte fte in ©rmartung eines früßen unb ftßmerglitßen £obe8 ber- braeßt. Siefe gurtßt mürbe bureß ben SluSfprutß eines SottorS ßerborge* braeßt, melcßer ißre Äranfßeit ben 9Jiagen!reb8 nannte; unb als menn biefe 3>iagnoft8 nießt genügenb fcßredlitß märe, fagte er ißr aueß notß, baß fie nießt fed)S SBocßen leben tönnte, menn fte nießt ärgtlitße 33eßanblung erßielt. ©lüdltcßer SBeife bertaugte er einen folcßen ßoßen bon ißr, baß fie nitßt im Stanbe mar, ißn gu begaßlen. Btß fage, glüdlidjer SSeife, benn märe fte feine Patientin gemorben, fo mürbe er fte unbebingt in einen Ärant* ßeits=3uftanb uerfeßt ßaben. Unfäßig, fo biel ©elb aufgutreiben, fudfte ße anberSmo 9?atß. ßiaeßbem icß ißre ÄranfßeitS=©rfcßeinung unterfutßt, berfteßerte icß ißr, baß meiter nießts als eine Störung beS SUtagenfafteS befteße, meltße bureß Unborftcßtig- teit im ©ffen ergeugt märe. Sie confuttirte ben ©ottor nur, meil ße äugen- blidlicße Scßmergen ßatte, mie Beberntann burtß eine Störung ber 2>er* bauung, naeßbem er etmaS ißm nießt 3uträglitßeS gegeßen, empßnben mürbe. Dtit ein menig Stßmierigfeit berußigte itß ße unb fdjidte ße, oßne ©elb bon ißr gu neßrnen unb oßne SJicbigin natß £>aufe. 9?acß einigen SDfonaten tarn ße mieber, berftd)ertc mir, baß itß in meiner ®iagnoft8 (ÄranfßcitS* befcßreibung) 9iecßt ßatte, unb bebantte fteß für bie Öcrußigung, meltße fte bon mir erßielt. $er gmeite galt mar ein Souiftatter ißßanger, mettßer gur Stabt tarn, um eine Sabung Butler gu berfaufen. ©r ßatte baS StuSfeßen eines moßtßabenben SDianneS unb mar ein borgügticßeS Subjfect für einen ruubgierigen Ooftor. (Sr befuctjte mid) uttö jagte mir, baß er an einer 25er* engung ber £arnrößre leibe. fftttcßbem id) ißn unterjucßt, geigte ficß burd)- auS fein ©pmptom einer jolcf)cn Sranfßeit, unb id) fragte, warum er ftd) einbilbe, baß er eine 25erengeruttg ßabe ? (Sr antwortete, baß, eße er iftcm* Orleans »erließ, er etne Äranfßeit ber gehabt t)abe, unb wie er naeß 9iew=>3)orf fam, conjultirte er etnen 2lrgt, um fteß gu »erfießern, ob ficß bie Sranfßeit »erjcßlimmere. Oer Ooftor unterjudjte i!)n unb jagte ißm mit einer ernften SOtiene, baß bie Jparnrößre jdEjon ber ©iß einer 25er* engerung wäre. (Sr »erießrieb etwas für ibn unb ließ fid) für bie 35er» jd)reibung breißig OoEarS begaben! iftadßbem id) if)n nochmals genau unterjucßt, um fteßer gu jein, baß id) SRecßt ßätte, unb ba icß nid)tS »on einer folgen Sranfßett »odenb, »erfußerte icß ißm, baß ißm nichts feßle, unb gab ißm ben 9tatß, baß er EJiebigtn unb ©oftoren allein laffen jolle; aber bie 3bee, baß er franf jein müffe, war jo feft jeinem ©eifte eingeprägt, baß er mit einer fomijeßen ©inbringlicßfeit barauf beftanb, unb ntid) fragte, ob icß ißn nießt beßanbeln wolle. SöaS, backte id), joll id) mit biejem üDienjcßen anfangen? Sfteine gefcfjäftUdjeu imb fittlidjen ßielten eine tlntcrrebung. Oie Seßtere jagte mir, baß, wenn id) jein ©elb anneßmen würbe, es mir tn ber ©ajeße brennen unb meinen ©eßlaf ftoren würbe (Snblid) jagte id): „£err 21—, laßen @ie es wäßrenb »ier Söodjen auf fuß berußen, unb wenn am (Snbe biejer 3eit ftd) 3ßnen noeß irgenb etwas wie etne ©trictur geigt, jo befueßen @ie mieß Wieber, unb itß werbe 3ßnen ©twaS berfeßreiben." Üiacß faum geßn Oagen fam er wieber unb jagte mir, baß er eine ungewößnlicße (Smpftnbung in ber £>arnrößre jpüre. 3dj unterjueßte ißn unb fanb bxc Oeffnung entgütfcet, unb fragte, ob er nidjt einen Satßeter gebraucht ßätte. ©etne Antwort war: „3a, ber Ooftor, bon weld)em icß etne SSerjcßreibung erßielt, ßat eS mir geratßen." 3cß bejdjwor ißn nodjmals, feine eingebübete Sranfßeit faEen gu laffen, ba er nur bureß aEe SRittel, welcße er anwenbe, eine ©ntgünbmtg ßerüorbringe, unb »eranlaßte ißn noeß* mals, mir gu »erjprecßen, bie 3eit abguwarten, welcße icß giterft beftimmt ßatte; aber eße gwangig Oage um waren, fiel er in bie §änbe anberer utebi* tinijeßer Staubtßiere unb begaßlte benfelben $100; jeßt »erlangten fte nod) $1400, eße fte ißm eine »oEftänbige Sur »erjprecßen WoEten ! Oiefer EJtann War jo grünbtieß eingejcßüdjtert, baß er wirfließ baran badjte, biejcit enormen 35rci§ gu gaßlen, unb es würbe mir jeßr jdjwierig, ißn »on ber ©in* bilbitng gu befreien. Oa es mir »on Stnfang an wiberjpracß, gur biejeS 9RanncS beantragen, jo weigerte icß mieß burdjauS, einen ©ent »ott tßm anguneßmen. 3dj jage bieS, um ntid) jelbft gu red)tfertigen. Ob er jdßiießlicß meinen jRatß befolgte, fantt id) nießt jagen, ba er nidjt wieberfam. SRaubgiertge ©oftoren. 299 300 ©oftoretu Sßäljrenb es Sente giebt, welche bie ©efafjr, in ber fte flerabfteigenbe grofce ©d)Iag» ober ASullober A; bie auffteigenbc SBena Gaba \ ; bie Seber, etwas erhöbt, ihre untere Jläctie jetgenb L; bie ©atlenblaje G; Söruftbrüfe P; Stieren K; SJtilj S ; SKaftbarm R ; Sffiajjer. ülajc B. $ie 50aud)l)öf)le, offengetegt. Stoielte tfljronifdje Krnnftfjeilcn, Deren llrfadjen «nD erfofgreidie M)aiiöüiug. dtnleitenbrö Gapttel. ghronifdfe n te,e 6t^eitun3 »©efunber SDfenfdjenberfhnb“, tt)elc^e a*8 Stt>eiter bescidjitet tft, wirb 2(uf* fö?e ü**et bie ®ri£j)e'nun9en Üün Äraitfbeiten A bringen, Welche gewöhnlich unter bem Manien r 0 n * 1 $ befannt ftnb. ©er SSerfaffer hat ber %Jr*^S3ebanblung d)ronijd)er Äranlljeiten feit einem 3ettraume &on fünfjefjn 3afjren feine ungeteilte perfönltdje Slufmerti amleit gewtbmet. Sferjte, hr> welty. gewöhnltd) fogenamtte „^amiltenprapiö" t)aben, finb jo mtt ber23el)anblung Ijifeiger Ärait!» feiten befdjaftigt, baß fte wenig ©ebulb unb nod) weniger ©rfaljrung haben, Wenn fte ©adjen ent* v* • fernen joüen, welche tbre Patienten nidjt an S9etf ober Bimnter feffeln. ©aber lommt es öfter« »or, JT\ baß, wenn Sentanb feine ©efunbheit Dcrloren hat, X y unb ber g-antilienarjt it)m nidjt« weiter berfdjrei* ben lann, wotwn er meßr al« twrübergehenbe (Srleidjterung fpiirt, er fich gewöhnlich ben £änben eine« SSunbarste« anöertraut, welcher fid) einen unfterblid)en tarnen burdj “?lu8fcbneibitng non Änodjen unb SRuSfeln feiner 2Jiitmenfd)en erworben bat. ©a« lann feiten jwifdjcn ben noth* Wenbigen gätiigfeiteu eine« erfolgreichen Söunbarjte« unb benjenigen eine« erfolgreichen füiebijinec« erwägen, ©oftor 2Jieffer bollbringt Operationen 304 ©htonifche SSranfheitetn In ber SluSfchneibung ber ©efchmüre; inbem et eine gattge 9fafe entfernt unb eine neue anfefet; inbem er einen beS ÄinnbadenS herausnimmt; inbcnt er manchmal 3entanb jicmlidtj gang auSeinanber nimmt unb ihn mieber gu* famnten feljt, u. f. m., u. f. m.; aße bieje Operationen merben gehörig in ber täglichen befprod)en unb ermeden baS ©rftaunen ber SEtenge. Stuf ber anbern ©eite Ijat Ooftor mirflid) gfäße, als ©djminb* fud)t begeidjnet mürben, unternommen; mieber anbere, meldje als unbeilbare SJtagenleiben begeidjnet mürben; unb nod) anbere bon grauen, tt>eldtje ein elenbeSOafein, mit meiblichenfranfheiten behaftet, hinfdjleppen; unb biefen borauSgefehten Unheilbaren giebt ber iDtebiginer föathfdjläge unb heilt fte jum größten ©rftaunen ber greunbe boßftänbig. Oie 3eitungen nehmen feine 9?otig bon biefen munberbarenÄuren, unb fie finb nur einem Heineren Äreife augenblidlid) 3nterefftrter befannt. SSarum ? 2Beil ein Beridjterftatter ber tßreffe nicht gur ©teile fein fann, um mäljrenb biefer langen ermiibenben SBodjen unb SJlonate bie machfenbe Äraft unb ben fdjließlichen (Srfolg gu be* obachten. Oie be« OoftorS, mie er fie bem 9iebaUeur ergäfjlt, toerurfad)t fetten beffen ernftlidje Slufmerffamfeit, noch bagu, ba er ber eigne £elb feiner ©rgählung ift. SSenn er ftch bie 9Jtül)e giebt, in ber Machbar* fd)aft ftch bariiber gu erfunbigen, fo mirb ihm mahrftheinlid)ermeifebon einem anfäjfigen eiferfüdjtigen Strjte ein glol) tn’S Oljr geftedt. Bai)! 33ah ! bie gange @efd)id)te ift nichts unb er mirb ernftlich belehrt, baß ber Sranfe auf bem Sßege ber Befferung mar, el)e biefer Ouadfalbcr erfchien. Oer $err Siebafteur hält es baljer für gerathen, nid)ts gu fagen. -£nerburd) fehen mir, mie leicht es einem gcfd)idten Söunbargte mirb, ftch einen großen 9iuf burch ein paar bemcrfensmerthe Operationen gu bcrfdjaffen, unb mie langfam ber gefd)idtc Eftcbiginer burch eine allmälige SluSbeßnung ber Äenntniß feiner gäl)igfeiten emporftcigt; fogar mettn er ben §öhcpunft feines ©rfolgcS er« retdjt hat, fo ift er nod) meit entfernt non ber Berühmtheit, meldje ein ge* fdjidter SSitnbargt burch bie außcrgemöl)nlid)en ©rgäljlungen feiner ©efdjid« fidjfeit erreicht, mcld)e in ben meit berbreiteten Journalen auf beiben ©eiten beS atlantifdjen OceanS Veröffentlicht merben. OiefeS Sanb hat Söunbärgte ergeugt, melche meltberühmt gemorben ftnb unb gmar mit boßfommenem Siebte; beren mebiginifche ©rfolge aber noch unter benen eines unbefannten OorfargteS ftnb. 3d) fönnte in ber Oljat gmei ober brei kanten nennen, melcpc ebenfomohl in (Suropa mie in Slntcrifa befannt ftnb, ba fte Opera« tionen ausgeführt haben, melche ihre SEamctt berühmt gemadjt haben, aber beren 9tatl) id), im gaEe einer ober d)ronifd)en Äranfljeit, in meldjcr ÜUtebigin gebraucht merben muß, nidjt annehmen möchte. SBäre id) nicht im ©tanbe, nitd) felbft gu bcljanbeln, fo mürbe ich tnich lieber ben £änbcn irgenb «iner ©roßmutter anbertrauen, als ihrer bereinteu $unft. 2BaS iß eine djronifche Äranfheit. 305 3)aS fßublifunt bemerlt feiten bie 2lrt unb SBeije, wie ein SBunbarjt feinen $uf erhält; fo fommt eö, baß, wenn ein gamilienar$t ben Äranfen nicht heilt, es für gut befunben wirb, bie Äunft eines anbern ju verfudjen, unb beinahe ftetS fättt er sunädjft in bie .jpänbe eines SUfanneS, welcher ftd) als 2öunbarjt einen 9tuf erworben, unb bie £äufd)ung ift bitter, wenn biefer große 2trjt(?) leine Sefferung ßerVorbringt. HerjenSfran! unb entmuthigt, giebt ber <ßa* tient feine Sefdjäftigung auf unb bereitet ftd) vor auf bie anbere Söelt, wenn bie Sftebicin flimmere ftatt beffere fRefultate hervorbringt. „ßKein ift beftegelt, wenn biefer große «Kann mir nicht helfen fann." ®ie SBelt ift angefüllt mit fold)en entmuthigten von benen SSiele fo gäße ftnb, baß fte nid)t fterben fömten, wäßrenb ihr Seben nur ein Verlängertes Elenb ift. 3ft es wirtlich wahr, baß für biefe Seibenben leine Hülfe iß ? Surd; bie Erfahrungen unb Erfolge welche ich in weiner auSgebehnten ißrayiS habe, in welcher id) auSfdjließlicß gerabe biefe Älaffe ber Sranlljeiten behan bele, lann id) bem Sefer verftd)ern, baß Hülfe möglich iß. ßtidjt, baß 211 le geheilt werben Tonnen; biefeS ju behaupten wäre anmaßenb, — SBunber jotten nicht gefd)ef)en. 2lber in ber ßJtehrjahl ber gälte, welche von ber ga« lultät als unheilbar erflärt würben, giebt eS Hülfe, — wirtliche Heilung; aber biefe Hülfe muß bei Semanbem gefudjt werben, ber mit ben Sigenthünu lichfeiten biefer Srantljeiten ebenfo Vertraut iß, wie ber äßunbarjt mit ber Anatomie unb ben gnßrumenten, welche er in feinem OperationSjimmer ge* braucht, ©efß nid)t jum felbäumen, erbroffctn. 3n gig. 84 jehen wir baS SltbmungSfh* flent eines SBaumeS unb in gdg. 85 eine OarfieEung ber SlthmungSröbren beS SJtenfdfenfbftemeS. SSenn wir fte Dergleichen, fo finben wir fte fet)r ähnlich; aber wenn wir fte jergtiebern, fo werben wir fogleid) bie größere SSoEftänbig» feit ber SlthmungSorgatte, welche bem animalifdjen Leben bienen, erfennen. OaS ftcinfte Snfeft muß athmen ober fterbett. Oie flei'ne SDtiide ober bie fleißige Siene, wenn fte in einer glafche eingefperrt werben, fterben, fobatb bie betebenben (Sigenfd)aften ber Luft in bent berfdjloffenen Staume berbraudjt Worben ftnb. gifd)e müffen athmen ober ju fdjwimmen aufhören. Oeren Lungen ftnb fo wunberbar unb burch ihre Äiemen begrenjt, baß fte bie Luft Dom äßaffer theiten fönnett; unb währenb baS Söaffer in ihren SJtunb unb burd) ihre Kiemen ftrömt, erhalten fte bie betebenben (Sigenfchaften ber Luft. SSenn fie aus bem SBaffer genommen werben, leben fte, bis bie fd)leimigen Stbfonberungen ihre jarten StthmungSabparate berfleben unb bann, ba ftd) ihre Luftröhren nad) eittanber berfdjließen, wirb baS Sttfjmen fdjwerer unb fchwerer, bis bie gunftion beS LlthmenS gänjlid) aufhört. @8 ift nid)t un* mögtid), baß ber (SrfinbungSgeift beS 9Jtenfd)cn mit bereit etwas cutbcden mag, was wenn am Äopfe unb ben Schultern befefiigt, es ihm möglich machen ©hronifdje Äranfljeiten ber StthtnungSorgaue. 309 Wirb, ©tunben lang unter bem Sßaffer gu leben; aber eS wirb beffer fein, gegenwärtig bie 3«t bantit anguwenben, ÜJtittel gu entbeden, um eS Sitten möglich gu machen, über bem Sßaffer gu athmen. Stelen wirb eS fd)wer, biefeS gu tl)uu unb fte fterben an Suftmangel, mäh* renb alte anberen auger ben SlthmungS* Organen gefunb ftnb. Oie 2Jletjrjal)t ber Ooftoren unb alte Söunbärjte fdjeinen eher bie Ärantljeit, welche bie Organe, burd) bie Wir ahnten, angreift, gu beförbern, als gu hemmen. ©in berühmter SBunbargt bemertte: ,,©d)minb|üäute ber Äet)le ttnb Suftröljren unb wirb Don lederen Organen in bie fleinen 3etlen geführt, Welche fo gat)lreid) ftnb, bag beregnet würbe, bag bie Suttgen fed)S SDZittionen berfetben haben unb bag biefelben eine 2luS* beljnung Don fünfgehngunbert Ouabratfug einnehmen ! burd) eine bünne, burd)ftd)tige £aut ftnb fte hier getrennt unb lomrnen mit bem Stute ber Senen in Serührung. OiefeS benifche Stut burchtief baS gange ©pftent unb fammette bie mummen ®afe, wetdhe auSgeathmet werben jotten. ©ben* fo fd)nell wie bie Serüljrung beS ©rbbeerenfafteS bem reinen weigen Äragen einen rothen gled gieöt, wirb auch bas bunlte Slut in eine Sig 84. 8rtt)mung§ltjfiem be§ SBaume3 310 ©bronifche ÄranTbeiten ber Sttbmungßorgane. retdje arterifdje garbe umgewanbelt unb bann gept eS feinen 2öeg weiter, um bie wertpoollcn (Sigenfdjaften, welcpe es öon feinem laufmünnijepett 23e* fuepe einer ber großen pppftologifd)en SKarlte ermatten, wteber abgugeben. 2)aS 231ut unterpält gwifepen ben Oer- fdjiebenen Organen beS Körpers unb ber Sltmofppäre, bon ber bie Sunge einer ber £auptpäfen ifi, einen beftänbigen ©aufdjpanbel. @S bertaujdjt ben Soplenftoff gegen ©auerftoff, unb ob* gleicp eS wie ein biScpen betrug aus* fiept, fo fepeint eS, als wenn bie Sltmo* fppäre bemerft, baß fie betrogen worben, fonbern fogleid) baran gept, eS in iprem großen Saboratorium gu ber» braunen, als wenn fie einen lapitalen £anbel gemacht pätte; wir würben aber ben leicptftnnigen ©ärtner als einen Darren betrauten, welker für ein <ßfmtb ©ünger ein ißfunb SBurgeln geben würbe! Sßenn wir alfo bie freigebige (Sinricptung ber Statur betrauten, fo ifl eS unfere wenigflenS bie SBege gut im ©tanbe gu galten, bamit baS ©tidftoffgaS opne bortpin beförbert Werben famt, wo eS auf folcpe großmütige 2trt umgetauftpt Wirb. Um biefeS gu tpun, ntüffen wir bie SltpmitngSpaffagen bes Kopfes, ber $cple, ber Suftröpre unb ber Sungen in einem gefunben ©tanbe palten, unb bie Süuffäpe biefeS Kapitels werben bie meiften gewöpnlicpeu ©cpwicrigleiten anbeuten unb einige wieptige SRatp* fd)läge für beren ÜBerpütung unb $ur bringen. 3=i0. 85. 9tt!jmung§ft)ftem be§ OTettfdjcn. f Qroniföer bcs Kopfes. ©ß giebt Teilten Iranfbaften 3uftanb her Sltbmungßpaffagen, außgenommen wirtliche ©d}Winbfud)t, welcher bie ©bätigfeit beß Sltbmungßapparateß grünblidfer binbert, alß d)ronifcber Äatarrb beö Äopfeß. ©ie eitrigen jcblei* tnigcn ülbfonberungen, welche biefe ©efchwerbcn djaraTterijtren, berjcbließen in bielen gälten nid)t nur bie Suftpaffagen beß Sopfeß, ionbern fie fließen burcfj ben ÄeblTopf, berlieren ftd) in ben Suftrbbren unb überleben biefelben, ®h*°nif the* Katarrh be§ $opfe8. 311 unb nicht fetten fefeen fte ft cf) tu beu ?uft$eßen ber Sungen feft. So gehemmt, jo ungefüllt, bricht bte Suft mit großer Schwierigfeit bie 33Xodabe, unb menn fte bie 3eßen ber Zungen be- tritt, finbet fte biefelben bis jur Unjugänglichfeit ein- gebüßt; f)ierburcfj wirb baS ,93lut nur tljeilweife bon fei- nem Sticfftoffe befreit unb ungenügenb burdj Sauerfloff belebt. §ig. 86 jeigt bie Kanäle unb Höhlungen ber ©eficfjtS» fnochen, in benen bie fa- tarrljalifchen Slbfonbernngen am bäuftgfien ftattfinben. Sie bunflen Steßen foßen bie $öf)Iungen ißuftriren unb bie fcßmarjen Linien bie ÄanäW finb nicht aparte unb befonbere 9töljren, mie man bießeicfjt, burdj bie Sßuftra- tion berleitet, benfen möchte. Sie Sinien foßen nur ben Sauf ber Heineren Höhlungen anjeigen, Welche bie größeren berbinben, unb um beutlidjer anjnjeigen, wie bie fatarrfja- lijdßen Slbfonberungen in bie unterhalb befinblicfjen 9ltf)- ntungSorgane geleitet werben, unb ebenfo, wie fte bie Singen unb Obren erreichen unb ergreifen. SiefeS S3ilb ißuftrirt fd)ön biejenigen Sheücr n>elpppocrateS glaubte man, baß eS bie Ibfonbcrungen beS ©epirnS wären, welcpe burep bte Üßate, lugen unb Dpren abfließen. 118 man ©alen als Autorität anerfannte, glaubte man, baß eine Irt anintali* feper ©ämpfe beftänbig im ntetticplicpen ©pfteme aufftiegen unb ßcp unter t>em ©cpäbelfnocpett anfamntelten, ft cp pier conbenfirten, unb äpnlicp wie ber ©ampf am ©edel etner ©peelanne, burep bte ©efteptsöffuungen abflöffe! ©rft trn ftebäepnten3aprpunbertentbedtc man, baß bie fatarrpalifcpe EJtaffe bon ben ©rüfen bet ©cpleimpäute entßanb unb feit btefev 3ett paben bie ©oftorcn ben fatarrp als eine einfucpe lofale Sranlpett bepaitbelt. ©inige fpripen jufammenjicpenbe glüfßgletten tn bie Dfafenpoplen, anbere laffen feine mebijinirte ©ünße in bte ItpmungSpaffagcn einfirömen, anbere ber* fucpen es, ben geinb in ber glanle anjugretfen, inbem fte ipm @anb in bie lugen fireuen, fogenannten fatarrpalifdjen ©cpnupftabaf. ®S brauet nicpt beftrittcn ju werben, baß eintge bieier ©rßnbungett alS-fpülfSnüttel wertpboE ftnb, foEten aber nur als folcpe gebraust Werben, benn Äatarrp ift wirllicp bas 9?efultat etneS Iranfpafteit ©tutjuftanbeS. SDiir erfd>eint es fepr leicht, bie Urfacpe beSÄatarrp anjugeben, unb icp werbe pier eine ©peorie aufßeEen, weltpe, i'obiel icp weiß, nocp nid)t angegeben worben iß, bie aber ber intet ligeitte üefer mit leinem gefunben EJiettjcpenbcrßanbe in ©inflang bringen wirb, ©epemmte luSbnnftung ober ©cpweiß, eine folcpe, welche entfielen fann, ob es eine ißfrjon bemerlt, baß jte fiep ertältet pat, ober ob fic eS nitfjt bemerlt, pält bte nicpt benterfbare InSbüttßung tnnerpalb ber 4?aut prüd, unb btefe fäuerlicpen unb fcplecptcit ©ämpfe werben tn bas ©lut jurüdgeworfen, bcrurfacpen ©ntjünbung, unb biefe ©ntjünbung einige ber Itomc unb feften ©eftanbtpeile beS ©luteS, rebucirt einen ©peil beSfelben in eine äpenbc Eftaffe, ebenfo wie ein offenes ©efcpwür bie animaliftpen gafern in feiner Umgebung burcpfrißt unb ©a biefe ber feften SSeftaubtljeilc beS ©lutes fortbauert, fo muß für btefe berfaulenbe SWaffe ein luSweg gefunben werben, nub ba biefelbe eine große lepnlicpfeit ©hronijeher Katarrh be« Äopfe«, 313 mit bem Schleime jo fommen bie Schleimbriijen ju -Spütfe unb bieje jerjefjte ÜJiaffe geht burch bie Schleimhäute in einigen gäßen mit bemjelben Ueberfluffe, wie ber gewöhnliche Schweiß ftd) burch bie §aut eine« erregten üDienjdjen an einem heißen Sage ergießt. SBenn bie gehinberte SluSbünftung, bie ©rfältung, ober bie ©ntjünbung ftch gelegt hot, unb bie §aut wieber thätig geworben, jo fönnen bte fartarrf)alijd)en Spmptome möglicherweije ohne irgenb welche Vehanblung gänjlid) aufhören; thun fte e« nicht, jo fann man einen Don jwei Sd)litffen barau« ableiten: entweber tft ba« Vlut jo Don ber jdjtechten ßftaffe, welche e« jurüdgefjalten hot, Dergiftet worben, baß e« nicht genügenbe §eilfraft bejiljt, um bie Verfaulung feiner feften Veftanbtheile ju hinbern, ober ba« Vlut befaß Dorher Unreinigfeiten, welche e« leicht empfäng* lieh machten unb welche 51t thätig geworben ftnb, um ohne £ülfe einer 9Jie» bisin, welche bie gliifftgfett be« Vlute« bereichert unb reinigt, wirfjam jein ju fönnen. 2luf bieje §ppotheje ber Vhotologie be« ,f atarrh« geftüjjt, höbe ich eine jwanjigiährige tranfheit geheilt. Sobalb ein Katarrh länger bauert, al« bie ©rfältung, welche ihn bejd)leu* nigte, jo !ann er Don chrontjd) genannt werben, unb burd) eine Unterjuchung wirb bie 'Schleimhaut hier unb ba mit rohen unb ent$ünbeten glecfen gefunben werben. Oie SIbjonberungen ftnb entmeber bann bief ober fieberig, jo baß fte bie jarte -jpaut ber niebriger gelegenen Uthmungöröhrcn bebeäen, ober fte beftljen weniger geftigfeit unb größere Schürfe, jo baß fte bie >spaut, welche fte berühren, entjünben. 3n allen fallen einer ©eneigtljeit ju einer Luftröhrenfranfheit, ift jeber biejer Umjiänbe gefährlich, unb wenn ntcht jeitig gehemmt, jo entfielen bebcnlliche Lungenjd)wierigfeiten. 3n anberen gäßen Don Dcrjchtebener ©igenthümlid)feit mögen ihre SBirfungen mehr bie Organe ber fließen Stnne angreifen, jo baß Taubheit, Vlinbljeit, Verluft be« ©eruebe« unb ©ejehntaefe« — eine« ober aller — au« beren gort» jehritt entfielen förnten. Oie Ohötigfeit mag ftd) einzig auf bie Llthntung«» paffagen be« Äopfee bejchränlen unb nur einen unangenehmen Slthem unb einen ungejunben 2(u«wurf Derurjachcn. 3n feinem gaße fann bie ooße Sßohlthätigfeit ber 2lthmung«funftion erreicht werben, jo lange tarrh in irgeub einer gorm befteht; wenn berjelbe nicht DoUftänbig bte Luft* paffage be« Sopfe« oerftopft, jo oergiftet er bennod) aße Luft, welche eine folche ißerfon etnathmet; beim in ferner milbeften gorm ift jeine fieberige üßiaffe anfteefenb. 3n bemjelben 9Jiaße, wie et bie $aut ber Luftröhren unb Luftjeßen au«tape$irt, Derhinbcrt er auch biefe Organe, ihr 3öerf orbenttich ju Derrichteit. hieran« erfteht man, baß Katarrh ftch jetbfi erhalten fann, wenn er ftch einmal im topfe etablirt hot; benn wätjrenb er burch unreine« SBlut fid) befefügt, jo üergiftet er bie eingeathmete Luft, ba« 3U* jammeittreffen ber Luft unb be« S3lute« in ben Lungeujeßen, jo baß bieVlut* 314 ©pronifdpe Ärantpetten ber ültpmungsorgane. ftüfftgteit fttp noep mepr terfd)led)tert, unb ben ©dpteimbrüjen einen nie ber* fagenben 3uftuß tranfpafter Waffen geben tann. Oie fatarrpatifdpen 2tb» fonberungen bon peute bergiften baS S3lut, unb biefeS ©ift gerfefst genug SBeftanbtpeile beS SBtuteö, um morgen eine größere tatarrpatifepe Slbfonberung gu berurfadjen — unb morgen wieberpolt fup ber unb gept bann immer fo weiter. 2ßenn biefe SBirfuttg unb SRüdwirtung einfaep burdp totale SJUttet befeitigt werben, fo tann ber Patient giemtiep fidper fein, baß biefe Unorbnung fiep mieber einftettt, wenn niept fämmtticpe trantpafte Sbiaffe aus bem SSlute entfernt worben ift; baper jottte in ben leiepteften gatten beS £a» tarrps eine confthutionelte 93epanbtung im Vereine mit einer totalen ge» brauept werben. S3ei grauen, weldje nur eine totale Sepanbtung für Äatarrp erpatten, Wirb biejc Ärantpcit in oieten gälten gu ber SSagina getrieben, woburep ber weiße gtuß entftept, unb wenn biefe letzteren jRcfuItate total bc* panbclt werben, fo entftept mieber ber Äatarrp im Äopfe. Stuf biefe 2lrt unb Söeife wirb er nur bon einem Opcite beS ÄörpcrS gu einem anberen getrieben unb ber Patient wirb entmutpigt. 3dp töunte pier biel 9laum einnepmen, um bicfeS gu beweisen, aber niete meiner Seferinnen werben eS burd) perfön» Iid)c ©rfaprung beftätigt finbcit. Oiejenigen, wettpe Satarrp paben unb Wetd)c an erfudjeid), bie StuSgüge ber SSriefe meiner Patienten, wetepe id) am ©nbe bicjcS OpciteS gebe, burd)gulefen. äftein ©rfotg ift baS 9iefultat ber iBcrbiitbung einer fonftitutionellen unb totalen SBepanbtmtg. 3nbem icp biejen 2öeg berfolgte, fanb id), baß Äatarrp in ben meiften gälten eine Äranfpeit ift, wetdje leiept unb grünbtnp befeitigt werben tann. Saßt uns je£t ben ©d)tunb betradjten; net)mt einen Söffet ober fonfl etwas, um bie gunge herunter gu patten. 2ßir motten oorausjefjen, baß mir einen Patienten paben, metdjer mit Sefcpwerbeu im ©cptunbe bepaftet tft, mie mir im nacpfolgenbcn S3itbe fepeu. £0rotti(4ie bes £4>fwtbc5. 3pr jept jene fdpmamntigen törper auf betbctt ©eiten bet Dcffnung, welcpe gurn ©cptunbe fiil)rt? OiefeS ftnb bie 2Jlanbeln, metd)e fid) mandjmal jo entgünbcn unb anfcpwetten, baß fte beinahe bie Deffnung fcpließen. Söentt wir fte brücfen, fo entfließt il)neu anftatt einer burdjfidjtigen, jdpleimigcn SSJtaffe, roelcf>c im gefunben entftrömen mürbe, eine biete, weiße, grüne ober gelbe SDiaffe. ©ie bergrößern ftd) unbOein 2lrgt magOir ratzen, fte ein wenig abfepneiben gu taffen, id) mürbe aber eine Ucbercilung in jotdjent gatte öermeiben. ©ine Operation biefer 3trt jottte nidpt unternommen wer» ben, bis anbere 9JiitteI ftd) als ungulängticp ermiefen paben. SKebigin tjettt ßewöpnticp biefelben. OaS Heine, runbe, fcpwebcnbe Oing, meines gmifepen ©hr Äranfheiten beS ©djlunbeS. 315 ben 3Tianbctn hängt, ift ba8 3äpfaut eine ©ntgünbung herbor* bringt. Oie Sfeibung berurfad)t $ifje — bie .fpifce giebt bie Slutunretnigfeiteu an — bie ©egenmart berfelben berurfacht fReigbarfeit — 9ieigbarfeit berur|ad)t ©ntgüubung, unb menn ba8 Slut ffvopbitlöS ober ift, fo berurfadjt bie ©nt* günbung ©efdfroüre. Sarpngitis geidjnet ftch burch §eiferfeit unb fdjmache Stimme, trocfnen £uften unb manchmal Schmer* gen im fpalfe aus. Sopffatarrb reigt häufig ben Sd)lunb unb gieht bie Slutuureinigfeit an, unb in bei Äinbheit ftnb bie gemöbnlidjcn gotgen Oiphtheria, äRafern, Scfjarlachfie* ber, ©rfättungen, u. f. ro. SlUe möglichen ©urgelmittel merben gegen £al8franff)ci* ten angemanbt, aber fte ftnb ebenfo ungenügenb, um eine grünbliche Leitung berborgubringen, mie bie Sdjnupftabafe unb Oämpfe, meld)e beim Katarrh angemenbet merben. ®a8 Stut muff bie §auptaufmerffamfeit erhalten. Oerjenige, metcher am £alfe an Katarrh ober anberen Uebet leibet, mirb befiänbtg berfud)t, fogletd) lofale ÜRittel attgumenben. ©r bitbet ftch ein, bafj, menn er im Staube ift, irgenb etma8, melche8 einen hctlenbeu ©harafter heftet, mit biefen irritirten unb eiternben Oberflächen in Serüb* ruitg gu bringen, er ba8 Uebel hemmt; unb nad)öent er alle möglichen lofalen SRittel berfudjt hat unb nid)t geheilt mirb, üerliert er alles Vertrauen unb 8tg. 88. Gilt mit ©cfdjtoü* ren bebedter .ncblfoBf. Gljronifdje 2uftröf)renf rantl) eit. 317 ftd) für unbeilbar; aber beinahe in allen gälten, wo ba« Vertrauen bie= fer Patienten wieber bergeftetlt werben lann, um gebutbig ben ©ebraudj forg* faltig präparirter Heilmittel, welche auf bie tonftitutioneßen Urjudjen wirten, anjuwenben, ftnb fte angenehm überrafdjt wenn fte entbeefen, bajj fotepe Hebel grünb(id), unb mit berhältnißmäjjig geringer SKüpe, entfernt werben tonnen. 2)ie Ungläubigen werben erfud)t, Sapitel 13 biefe« ju lefen. f£ßrouifd)e Hier ijt eine Äranfbeit, welche häufig in ben Hänben berjenigen 2ler$te bartnäclig ifi, bie nur eine begrenjte ©rfabrung in beren SBeljanblung haben, f?ig. 89. ft, bte — b, iijtt 3ertt>eitung — •, e, e, SBerjtoeiguttg in ber tinfen Sungc, fcttldje nur aus |Wei befielt — c, c, c, bie brei Ableitungen btr regten Sunge. SDie SufttBljrtn unb bie rechte fiunge. unb berjenigen, welche bereu -Jiatur unb Gsntfiefjung fo wenig !eunenr baj3 fte faft nichts anbereS als Sinattjmuttgen unb ©urgeln anwenben. hierin, wie in beu Srantheiten be8 &opfe« unb @d)tunbe§, wirb bie Haupturfad)e letefjt überleben. 2)ie Üuflröfjrenfranfljett bat ihre SSurjetn in einem unreinen äuftanb bcS 93lute8. Sine Unborftdjtigteit ober unbermeibtiche 93IcSftet- 318 ©hronijehe Äranfheiten ber Slthmung öorgane. lung mag biefe heröorgebrad)t haben, Wenn fte aber nicht ebenjo leid)t abnimmt, wie bie ©rfältung, mit welcher jie eingetreten, jo follte lein Bweifel eyiftiren, baß baß 35lut beö Patienten hauptjüd)Iid) baran ©djttlb hat. Söenn bie $ranH)eit juerft erjdjeint, jo jeigt fie gewöhnlich bie Ijihiße gorm unb wirb oon einem trodenen duften begleitet, welcher baö SBorherr* jehen pofttioer glüjjtgleiten anjeigt, wirb fte aber d)ronijd), jo entfteht über* 'mäßiger Sluöwurf, welcher eine gänjUd)e Umgeftaltung ber $rantl)eitunb ein SSorherrjdjen ber negatiüen alfalifdjen glüjftgleiten jeigt* Sßenn nicht bei Beiten geheilt, jo entfteht auö ber Luftröhrenlranlljeit häu* fig Lmtgenlranlheit. guß* 89 jeigt, wie bie Luftröhren ftd) in ben Zungen »erjweigen, um ben Lungenjellen Luft jujuführen, unb wenn in erfteren eine ©ntjünbung befteljt, jo ift eö leicht, baß fte ftd) bi« ju lejsteren erftredt. ©in jeber hat gewiß jd)on bemerlt, wie eine ©ntjünbung in bem ginger ober ber §anb fidj häufig bi« gum 2lrat unb nach uni) ttad) &i8 Su ben ©djultern hin* gieljt. die Luftröhren ftnb ebenjo eng mit ben Lungen üerbunben, wie bie •£>anb mit bem Slrnte unb bie ©ntjünbung, welche einen dheit heiinjucht, wirb ftd) halb auf beibe erftreden, wenn nicht jeitige £>iüfe gebraucht wirb. 2uftröt)renfrantheit wirb häufig für ©djwinbjud)t gehalten, fte jeigt mand)* mal ade @hmPtomc eine* Lmtgenlranlheit unb jwar in fold)em ©rabe, baß Slerjte, welche mit joldjen Äranfheiten nid)t jel)r betraut ftnb, biejelbe häufig gum großen ©d)red beö Uranien faljd) beurteilen, ©ine Siegel giebt eö, Siidjtntebijiner jientlidj al8 jutterläfftg betrachten lönneit. Snöali* ben, weldje Luftröhrenlranfljeit haben, werben leicht entmutigt unb jedweije niebergebriidt, währenb ber al8 joüte jeben Bürgen mit taltem SSaffer gebabet werben, ©ine ©ntblößung be8 £otje8 härtet benjetben eben* jo ab, wie ba3 ©eftept unb bie £>änbe, un)> ertältet ftd) in leideren? ©laubt jeboch nicht, baß bie« allein bie Suftröprentrantpeit heilen fann. ©er £al8 wirb freilich geftärlt unb weniger geneigt, fich ju ertälten, moburch Suftröprenfranfe gebeffert werben. guftröprentrantheiten geigen jtch manchmal in Begleitung bon BlutauS* Wurf; bk8 wirb oft für Sungenblntfturj gehalten. Bor einigen fahren hatte ich einen galt biejer 2lrt in 9üw=©nglanb, unb er würbe oon ben 2ter$ten allgemein al« Blutjturj ber Sitngen angejehen; aber naepbem ich Ihn unterjud)t, fanb ich, baß ba8 Blut au8 einem ©heile ber Suftrüpre tarn, Welche« ich ihm geigte, unb nad) biejer ©iagnofiS turirte id) meinen Ballen» ten, nachbem er ju #auje öon feinen ©ottoren aufgegeben war. ©ie Be* 320 banbtung ber SuftröbrenEranEbeit, um erfotgreit gu fein, ntujj giemlit bie* felbe fein, als mie bei ber ©tuüubfutt. SljronMtc $ran!f)etten ber SltbntungSorgane. ©iefe Äranfljeit wirb non Slergten aller (Spulen gemöhnlid) ol« unheilbar angefeljen, unb bie 9?efultate, roeldje Sßehdnblmtg folgen, beftätigcn ihre füteinungen. Sitte falfdje 9tnftd)t ber Pathologie ber Äranfheit ift ber ©runb Srfolge. „Sine Äranflfeit erfennen ift halbe Äur." Sin beliebter Söafferarjt gab feine eigene unb Stnberer Unfähigleit, bie 9fatur biefer Sranfpeit ju erfennen, mit folgenben Söorten: „Söiirbe idj meine gängige Unfenntnijj ber ■Jlatnr unb Urfadfe biefer Äranfheit befennen, fo mürbe ich nur b£ut S3cifpiete öieler 9Jtebijiner folgen. 3bre 2tnjeid)en ftnb leicht erfennbar, beren ©iagnoftS nicht fdjroierig, aber alle« 3lnbere ift jiemlich bunfel. SBebfter’S ©ictionaire fcheint ein fomifcher pialj ju fein, um bie SBefdhreibung einer Äranfpeit ju fuctjen; aber es ift fein fdjlechter piaf?, um eine gebrängte unb öerftänblidfe $8efd)reibnng ju finben. ©er alte ©oftor ber ©efetje confultirte mahrfcheinlich Don ©oltoren ber 9Jtebijin, ehe er golgenbeS fdjrieb: „„SÄfipma, eine chronifche, parope, burdf 3mifaut unb Sebloftgfeit ber Sippen, ©ie Benennung mirb häufig für jebe SltpmungSbefchmerbe an* gemanbt."" ,.Ss mirb fdjmierig fein, eine beffere SSefcpreibung biefer Äranfpeit, fo meit ihre SStngeicpen unb ©pntptome gehen, ju finben; aber ihre abfolute-Katar ift nicht berührt, fte mirb frampfartig genannt. Stber mo ftnb bie Iräntpfe ? ftnb fte in ben SDiuSfeln beS 33ruftfaftenS, beS 3raerd)felIeS, ber Suftröpren, beS SieplfopfeS, ober mo fonft? ©oftor Sßebfter fagt eS uns nicpt. 28ir rooHen uns an Prof. ©icffon menben, ber eine pöcpft geachtete Slutorität ift. ,,©ie Pathologie beS Stftpma ift fchmierig unb bunfel. ©ie ©efdjmerben beS SltpmenS ftnb gmeifaip unb geigen fiep fomohl mährenb beS StaSatpmenS als beS SinathmenS. SS ift mit 3Baprfd)einlichfeit öcrmutpet morben, baff ent* meber bie muSfutöfen gafern ber Suftröpre fieif ftnb unb fidf raeigern, ftch jufammenjusiehen unb auSgubepnen, ober bah in einigen ©peilen brr Suft* röhre biefe gafern ftch frampfhaft gufammengiepen unb hierburch ben Sin* gang unb luSgang ber Suft pinbern."" S8 mag ftch anmapcnb anpören, — aber ich füt)te mich bemogen, gu er Hären, bah wir biefe Äranfpeit nicht ein folcpeS fßätpfel ift* 2Bir begegnen gmei Slrten biefer Sranfpeit, nämlich: flüfftg ober fatarrhalifch, unb trocEen A ft ß m a. ober entgünbet. 3m erfteren gälte befielt eine gu große Ab* fonberung be« Schleime«; im testeten feine. 3n ber erften gorm finb bie muSfulöfen gafern ber Suftröbre unb ber Suftgellen unb gietjen fidf nid)t gu* jammen; im letzteren finb fie gujammengego gen mtb weigern fid), fierfd)tebene Vebanblung. Oie gbee eine« Sranfen, baß ihm eine trodene Atmofpbäre mehr gufagt, unb eine« Anberen, baß eine feuchte Suft feinem Spfteme angenehmer ift, würben al« unertlärlicb betrachtet ober bom ©oftor ber ßinbilbung be« Äranfctt gitge* feprieben, welcher in manchen gälten feinem Patienten fagt, baß er nerbö« unb launifch wäre. ©urd) folche faljd)e Anfichten wirb häufig bie eine gorm ber Äranfbeit ebenjo bebanbelt wie bie Anbere. (SS fann baber nid)t befreie ben, baß Aftbma al« unheilbar bon bielen angefebett wirb. Aftbma entftebt ftet« au« Vlut* unb Sieröenftörungen, woburd) gu wenig ober gu biel (Sleftricität imSpfteme ergeugt wirb: im erfteren gatte einen Ueberfluß altalifcher glüfftgteiten burch tbeitweife Verftopfung ber eleftri- fepen Auäftrömung beäwrbringenb; im ©rodenbeit ber Schleim* baut unb be« Atbmung«apparate« burch ungefunbe Vermehrung ber cleftri* ShronM^c Äranfßeiten ber Slibmungsorgane. fäjcn 3Iu§flr'ömttttg ber fflüfftgfeiten. ©§ ifl batjer beuttidf) gu erfemtett, baff, um eine tur gu ergieten, ber Patient feinem Stute gehörige ftufmerffamleit ftijenfc, unb entweber ein Älima auffudjt, wetdfjeS feinem aujjergemöfjnlidffen elettrifdffen 3ufianbe mefjr gufagt, ober fofdje mebiginifdfe Setjanblimg ge* brauet, woburdf) bie 2ttmofpf)äre Ifeilfant für it)n mirb in wetdfjer er eben tebt. 2)ie 3)iät aflljmatifct>er Sranfen foüte forgfältig gemäht fein. Sei feuchtem Stfifjma mag eine flimuHrenbe animaftfdfje ©iät, bei trodfenem eine feilte öcgetabififdfje ©iät gebraust merben. ®er Serfaffer erinnert fidlf nidt)t, einen eingtgen gjatt öon wo ber tßatient unter fünfzig Satjre alt war, üerlorert gu fjaben, mäbrenb er erfolg* reid) in bielen fallen auf ber anberen Seite ber f$ünfgiger war. £djwittbfuaut auötapejtrt, »äbrenb beren SSänbe unb angrenjenbeu Lungenjetten mit Suberteln burcb* jogen ftnb. Sie Schleimhaut, meiere bie Luftröhren im Ämtern bebedt uitb mit biefen alten Höhlungen öerbunöcn ift, jeigt fid} ftet« entjünbet unb kr» bidjtet. gn einer gemiffen Slnjahl uon gatten jeigt ftdh bie Luftröhre mit ©efdbwitren »on öerfdfiebener ©röße bebedt; ber Äehttopf ift Seltener angc griffen unb hie* jetgen ftd) bie ©efchwüre meifteu« in ben ©timmbänber« unb bent Äehlbedel." Sie aerjte jtimmen meiften« in ben ©hmptomen ber ©chwinbfueht über» ein. ©ie ftnb: Slbjehrmtg be« gleifche«; niek ober weniger duften in ben meiften gälten; HJlangel an Zithern; 9Jtaterienau«miirfe, welche unter bte Oberfläche be« Söaffer« ober ju SBoben ftnfen, unb in einigen gatten mtt 58£ut burdfjogen ftnb; eine junthmenoe Bufammeujiehung be« 33ruftfaften«; fchneüen ißul8; trodene -fjntje tn ben .fpanbflächen unb gitßfohlen; ju Betten ein ©rröthen ber Söangen; nad) unb nach junehntenbe ©djwäche; unb in ben »orgefdjrittenen 2:t>eiten berStanfheit gieber, groft, häufigen 2lu8« wurf, in einigen gatten mit unb in anberen ohne 23lut, 9?ad)tjdhweif3, ge* funtene unb uerglaf’te Singen, eingefallene äBangen, jufammcngepre&te 324 Sippen, eine gefpifst auSfehettbe 9iafe, wenn ffieber nicht borhanben, ein btut» lofeS 3tu8fel)cn; unb im lebten ©tabium grofte Slbmagerung, 2Utfd)WelIett ber ©liebmaften, SluSwurf afchfarbig unb fchwer, offnen Seib ober (Srfd)laffung ber S)drme, geftörte Serbauung, unb in bielen gälten ©efdjwüre am 2Jiunb unb teftle. Einige ff alle gehen burd) alle biefe ©tabien mit wenig ober feinem §uften ober ißruftfehmerjen, aber gewöhnlich ift am Anfänge ein furjer -fpuften, welcher nach «nb nach an ®eftigfeit unb ju* 'nimmt, wenn bie $ranff)eit unb gewöhnlich bon ©djwäche, ©djmerj unb Sruftbeflemmung begleitet ift. ©htooi|aut beS Körpers herbor* treten. Siefe Slnfidjt wirb burd) bie Erfahrung £mnberter meiner Patienten betätigt, welche bie Smtgenfranfheit bott ber Seit an erfennen, wo iftre ©e« fchwiire ber dufteren §aut berfd)wanben. Sch hatte einft einen galt, wo Sungenfraufheit augenblidlid) nad) Unterbrüdung unb Teilung eines $nie= gefdjwüreS anfing, litbere bemerften fd)Winbfüchtige ©hmptome, als ein £autauSfd)lag (Satjfluft), bon weldjent fte jahrelang h*iwgefud)t waren, fte »erlieft f nod) Slttbere erhielten eine ßungenfranfheit augenblidlid) nach bem äkrjthminben dufterer Srujtgefchwüre. Shre ffamilienärste erfannten in biefen ffäUen ihre Äranf'heiten als tüberfulofe ©dftwinbfudjt. ©he ritte $ur in biefen gälten erfolgte, fietlten ftd) bie wieber ein, nnb bie Shtngen geigten ftd) atsbalb bebeutenb erleichtert. Sßiele Seute haben wol)l tuberfulofe Suttgen, welche nie einen gleden ober ein ©efdjwür in ber £aut Ratten. Sn biefen ff allen jd)eint bie Unreinheit beS SluteS geneigt 31t fein, eher bie @d)lcimhäute als bie duftere §aut anju= greifen. 3?tele Seute holten ihr SBlut filr rein, weil fie ftetS bon allen dufteren £>autau8fcftldgen frei waren. ©olcfte Seute, Weldje mit SBlutuureinigfeiten behaftet ftnb, haben am weiften 31t fürchten, baft biefelben unb ©efchwitre in ben Zungen herborbringen, weit baS Slut hartnädig feine Un* reinigfeiten auf bie inneren £>äute ablagert. Sn allen gäHeit, Wb @cf)winbfud)t eine gamilienfranl'heit ift, wirb nad) einer Unterfuchung gefunben werben, baft Unreinigfeiten bie Ur» fad)e ftnb. 28aS id) unter gamilienfranfheit berftetje, ift, wenn irgenb eine Äranfheit in einer Familie borherrfdftt unb gewöhnlich ben $ob ber SJtitglieber berfetben berurfadjt. Sn einigen gälten @chwinbfud)t eine ganje gantilie, in anberen fud)t fie ftd) unb ba eine ÜDiutter, eine Softer, einen Dntet, einen ©oufin u. f. w. aus, wät)renb anbere ©lieber ber Familie ganj gefunb erfdjeinen wögen ober mit totalen SBefdjwcrben berfcftiebenen ©ha* ©dhminbfucht. ralterfl Behaftet; aber in Betbctt fffäflen foöte ber 9lrjt eine jfropßulöfe fftei* gmtg anneßnten, mtb bet ber fPteßrjahl berfelben wirb er fte auef) ftnbctt* tBehanblung ftrantbeiten ber 9ltljntiittg@orp,anc. Sn allen biefen liebeln, ausgenommen (unb in bielen fallen !ann biefe« Seiben mit einbegriffen fein), iß bie §anptfadf)e, welche erreicht werben muß, ba« ©lut ju reinigen, ju bereichern unb bie 9ltome beSfelben aufjubaucn. Sn allen fällen bon Äatarrl), ©ntjünbungen mtb ©efeßwüren be« ©cßlnn* be«, ber Suftrößre unb ©cßwinbfucht wirb ba« ©lut, wenn es unterfud)t Wirb, entjünbet unb nnrein gefnnben, ober e« enthält ju wenig rotße 3ltome, wäßrenö alle feften Söeflaitbtfjeile be« ©lute« eine Neigung jur SKußöfung jeigen. SBie im Kapitel 13 biefe« Sßeite« au8 einigen ©riefauSjügen er* beßanbleicß beftänbigunb mit erfreulichem (Srfolge Patienten, welche mit biefen Sranfßehen behaftet ftnb, unb bie Süllittel, welche ich gebrauche, finb barauf bered)net, bem ©lute bie gewöhnliche Feinheit unb Sraft wieber* jugeben unb bem unb entnervten ©pffeme neroöfe Sebenslraft ju oerlethen. ©on ©itlen wirb geglaubt, baß bieUrfacße biefer Äranfßeit eine fchlechte ober falfdhe Nahrung ift, woburch Suberfeln anftatt richtige 3eöen hervor* gebracht werben, unb baff bie fehlerhafte Nahrung, welche Suberleln erjeugt, burch einen SJIangel öliger ©ubßanjen herOorgebracßt iß! Sr. Hughes ©ennett führte auf ©runb biefer Annahme Oor einigen fahren ben Stber* thran be« ©tocfßfcßeS als ein Heilmittel ein. SBenn e« meßt« ©effere« giebt, um bie Sfticßtigleit btejer Sheorie ju jeigen, jo ftnb bie fßejultate be« ©e* braudje« be« Mittel« genügenb, um beren Sßorhett ju beweifen. Sebertßran wirb hier unb in ©uropa feit jwanjig ober fünfunbjwanjig fahren oon ber mebijinifeßen fprofeffton fehr Viel Oerorbnet, unb mit welchem ©rfolge, Weiß ba« ©ublifum ju wohl, um e« nötßig ju machen, hierüber ftatißijche mach* weifungen ju geben. Sa ölige Nahrung unb ölige Heilmittel gut finb, Oorau3gejeßt, baff ber fßatient nicht außer fchwinbfüchtig aud) bispeptijcß ift, fo ftnb fie ohne Bmeifel oon Stußen, weil fte 9tat)rung enthalten. Slber baß ber Sebertßran be« ©totfßfcßeS beffer iß, al« alle anberen öligen Heilmittel, haben bie Sßatfacßen bt« jefct noch nicht ergeben. Sn einer Bettung tn ©emtfßloanien wirb eine gute ©ejdjidjte erjößlt, welche einem Seutfcßen pafftrte, bet tn 2)orf=©ith in jenem ©taate wohnte. Sa er ein Sungenleibetc fehiefte er ju einem Sorfarjt. ©alb barauf er* feßien berfelöe, berycßrteb tßm jwei glajcßen Sebertßran, erhielt feine $8 unb ber Seutfcße jagte tßm, baß er nicht wieöerjufomtncn brauche, weil er feine gorberung jiemluh unoetfehämt fanb. Ser Äranfe, welcher nebenbei be* merft, ba« 9lejept nießt richtig oerftanb, glaubte, baß er fuß ba« Del felbji oerfeßaffen unb fteß felbß beßanbeln fönue. Ser Softor faß feineu ßJatienten 326 nad) einer langen 3eit unb freute ftd), benjelben fo riiftig im ©arten arbeiten gu {eben. Diejer galt fdjien it)m fo beutücb bie Heilfraft beß Sebertbranß gu geigen, baß er nid)t umhin tonnte, ihn angureben. „Ste fdjeinen ja gang gefunb geworben gu fern," fagte er gum Deutfdjen. ,,„3a, id) bin gefunb."" „Sie miiffen wohl b.iel Del gebraucht I>aben." ,,„D ja, ich bube mehr alß toier ©aüonen £>unbelebertf)ran eingenommen. „Sßaß?" „,,3a, Sie jagten mir ja, id) füllte „bog libcr-oil" etnnebmen. Sc filima ber ESieberEjerfteEung Sungenlranfer günftig jei, iji boEftänbig epplobirt. Seute mit einer ©eneigtljeit ju SungenfranHjeiten, welche in ben nö.rblichen unb weftlidjen ©ebirgsgegenbett wohnen, !önnen häufig ben gortfdjritt ber $ranfl)eit, wenn fie wirtlich epiftirt, baburdj fjentmen, unb werben ftetö Sin* fcen ziehen, wenn fte fiibUcfje unb öftliche SEbhänge aufjuchen. ©in orbent* 33erftänbnifj biejeS SiatheS mag man ermatten, wenn man ben 2luffafc, „©onnenticht" welker ©eite 234 anfängt, lefen wiE. da ber ©egen* ftanb, welchen biefer iparagraph behanbelt, ein fetjr wütiger ift, wie mir meine eigene ©rfaljrung in ber SBetjanbtung Sungenlranler mtb aud) bie Slnberer geigt, fo wiE id) Ijier einen SluSjug eines intereffanten Briefes, weld)er im 3ahre 1858 Don ben 3teü. parier an dr.ÜSow» bitd) gefchrieben würbe, geben. Schtoinbfucht. 329 9Jlr. fpdtfer jagt, „idj mitl bamit anfangen, bie ©efdjidßte einet etnjelnen jdßminbfi'tdBtigen jn rbelcfjc i3) tp. nennen roill. „1) ip. manberte in biejeS 2anb ein in 1634 unb ftarb 1690, im Stlter &on 813aljren, unb biete 0öf)ne ünb 2!i5cf)ter. (St Batte feine 0dBmihb=> judjt. „2) fp., fein 0o!)tt, jtarß bon 86 Sagten unb Bittterließ audß Öiete 0öBne unb £öcBter unb Batte ferne 0dßminbfucBt. „3) ?Po ber @o!jn beö 33orBergeBenben, 1664 auf bent gamiliengute ge* boren, gog 1709 in ein anbereS neues ?anb unb baute ftdj ein großes tx)etcf)eS folgenbermaßen umgeben mar: auf bem 0übofi=2lbBange* einer großen $ügelfette belegen, bor 9iörb* uttb SBeßmhtben gefdBüfct, aber nadj ©üben unb ©üböjten frei; alte tilget marett bematbet, namentlich mit (Sidjett, SBaltnuß nnb gid)teubäuttten. Snt in ber (Sntfernung einiger 2Jieilen, maren fpügel, meldje audß mit einem bidßten SBatbe bebctft maren unb ben fdßarfen, falten 28inb bon biefer ©egenb abljielten. „2)er 93oben rings um bas £>au§, ebenfo moljl oberhalb mieunterßalb beS* jelben, mar bamats feudßt, nacßgebenb unb fdßmammig, in bet großen SSälber auf ben £ügeln; bie Bebauung unb SlbjugSfanäle Baben biefeS Uebel befeitigt. , : f , . „Stber fünfzig fRutBen bom §aufe entfernt, unb fedßsjig guß unterBalb befjelben, fing eine große frifdße SSieje an, meld)e aus fdjroam* migem £orf bcftanb, bon jmei bis fünfgeßn guß £iefe. $ieje SBiefe mit iBren SSergmeiguugen unb jdßmammigen SluSläufen reicßte meü Biuauf auf bie £ügel in ipiäijen unb füllte bie beroalbeten StbBänge unb enthielt ungefäBr jmei bis breiBunbert Stdfcr Sanb. „0ie mar baS gaßr Binburrf) beftänbig naß; Umgebung feudßt unb froftig, namentlicß gegen Slbenb; hiebet fonnten ßauftg bort bemerft merben meicBe ftd) am Slbenb eines Beüctt £ageS bort anfammelten. „‘üp. ftarb im Sitter bon 82 3aBren ohne Beiden bon 0dßminbfud)t, mebet in feiner gamitie, nodj in feilten bäterltdßen unb mütterlidBen 33orfaßren. „4) 'p., 0oßn beS SorBergeBcnben, mürbe geboren, eBe fein SSater nadß ?. jog; folgte iBm aber bei biefem Umguge, erbte feines Paters $ausA Batte btele 0öBne unb Stocßter, melcße in beffen 9RäBe geboren mürben, ftarb, unb Batte feine 3eid)en Ber ©dßminbfudßt. „5) tp., @oßn beS PorBergeßenben unb in bemfelben §aufc, ßeiwtßete ein grl. 0., meicBe oon einer äßnlicßen gamilie abftammte, bie feit Bunbert ober Bunbert unb fünfzig gaßren anbertBalb SReilen entfernt, eine äßnlidje 0teHe inne Batten, nur fianb baS §auS an ber 9torbmejifeite eiuH * biefeä — 6üboft»3lbl)anße. ©ßronifde Srattfßeiten ber SltßmungSorgane. gets,* unb in ber Stöße einer ähnlichen, feuchten, fchwammigen Söiefe, obgleich fo tief unb auSgebeßnt. 58iS hierher erjcßien bie ©cßwinbfuch'i Weber bei ben iß’S. nod) ben ©’S. „iß. hatte elf Äinber unb ftarb als ?,in gefunber alter SJtann bon 77 Saßren: aber feine grau berlor er burcß ©cßwtnbjucht int Sitter bon fed)Sgig Sauren. S3on feinen Äinbern ftarben .adjt an ber ©chwinbfucßt, bon benen gwei int Sllter bon fecßsgeßn bis neungeßn Sauren ftarben; bie übrigen berßeiratßeten fid) unb erreichten bie Sllter bon fünfwtbgwangig unb neununb* bierjig gaßre. Stur gwei feiner Äinber leben nocß: SineS fecßSgig gaßre alt, baS anbere acßtunbbiergig unb bjoffenttidt) eben fo frei bon bem gamilienfeßler. „3wei Sntet beß iß. ftarben auch on ber ©dfjttjinbfudjt. Sin ©oßn beS iß. wanberte bon bem gamtlienftße aus unb ließ fuß auf ein ©tue! feuchten, fdjwammigen SanbeS nieber, Welches ben rauhen Söeft», Storb* unb Storboft* ÄSinben auSgefcfct war. „Sr hatte fecßs Äinber, bon benen alte im Sitter bon gwangig bis bierunb« gwangig fahren an ber ©cßwinbiucßt ftarben. 2)ie Sttern folgten batb unb ftarben am gebrochenen bergen. „grühere 3u>eige ber iß. gamitie, Welche ftch in trocfnen unb gtfunben Sänbcrtt anftebetten, ftnb bis heute, glaube ich, non biefer Sranfßeit ber» fdjont. „Sine anbere große gamitie, welche in ber Stacßbarfcßaft berfetben großen Söiefe ftch anfiebette, ift feit berfetben 3eit, feit gwei ©enerationcn fcßwtnb» fücßtig, obgleich ötete nach beffcren ©cgenben ßingogen ober barin geboren würben. „35ie gamitie ©. beftanb in ber (Generation, bon welcher idf fpracß, aus gehn ©öffnen unb gwei £öcßtern. „93cibc Töchter ftarben an ©cbwinbfucßt, aber ich glaube, feiner ber Stöhne, obgleich bie £öcßter biefer ©ohne unb mehrere ber männlichen Äinber ber* felbcn, welche ben üJiäßigfeitSgefeßen folgten, ftarben. Sine ber £öcßter heirathete iß., bie anbere heiratete einen ftarfen, fräftigen SJtann, boit enor* nter gigur, weither feine Steigung gu einer fpegielfen tranfßeit geigte. ' ©ie hatte bier ©ößne; ber eine, ein ©äufer, welcher jefct fünfunbfünfgig gatjre alt unb gefunb ift, brei, Welche mäßig lebten unb ftch in gefunben ißläßen anftebetten, unb ein gefunbeS ©efchäft berfolgten, ftarben im Sitter bon gwan* gig unb fünfunbgwangig gaßren an ber ©chwinbfucht. SJtr. ißarfer bemerft, „hieraus gieße icß folgcnbe ©eßtüffe: — ,,l) baß bie gefunbeften gantilien, weteße in folcßer ©egenb, ©eneration • »$tet hierauf — Slorbtocftjtite. ©eßwinbfueßt. S31 auf ©eneration, wohnen, tüte idj befdjrieben habe, fd)»tnbfüd)tig »erben nnb baran fterberi. * „2) 2)aß e8 mandjmal ©enerationen erforbert, bie« SRefultat 3U erretten. „3) 3)aß 2Jtitglieber einer gamilie, »eldje mit biefer Neigung geboren »erben, häufig hieran ftcrben, »enn fte aud) in gefunben ©egenben leben unb fogar barin geboren finb. „4) 3)ie be« £runfe§ (»enn ein SUtann einen reinen, obgleid) gewöhnlichen ?iqüeur triitff, »ie 3.93. ber 9Ze»=(Snglanb=9ium) fjat bie golge, eine Neigung aufsubalten, obgleich ber Säufer, weldjer felbft beren gotgen entgeht, btejen fd)timmen Saamen feinen Äinbern »ererben fann. „$ier3u fomnten nod) s»ei intereffatite gälte: — ,,l) 3dj femte eine fdjwinbfüdjtige gamilie, bie ungefähr um biefelbe 3«t in einer ähnlichen ©egenb wohnte, »etd)e üter Söhne tjatte, 3»ei baüon »aren häufig betrunfen unb ftet« unmäßig, (ber Slmerifaner unb ©nglänber »erfleht geroöhntich unter bem 933orte „temperat“ 3emanben, welker im Srinfen beraufdjenber ©etränfe entmeber fehr mäßig ift, ober fte gar nid)t genießt), einer berfelben fo lange, »ie icß mich entfinnen fann. 93eibe »aren in ihrer 3ugenb fd)»inbfücbtig, ftnb aber je|t fräftige Scanner Don fecßäsig bi8 fieberig fahren. 3)ie beiben anberen »aren mäßig, ber eine1 tranf fehr »enig, ber anbere fehr feiten, beibe flarben an ©djminbfHcbt, ber ättefte nidjt über fiinfunbüietrsig 3al)re. „2) (Sine anbere fd}»inbfüd)tige gamilie 'in einer ©egenb, »ie fdjon betrieben, hatte Diele Söhne unb mehrere Rechter. (Die (Dichter »erbet« ratheten jtd) alle, »aren mäßig, »ohnten anberSmo, hatten Äinber, ftarben an Sd)»inbjud)t unb »ererbten fte ihrer 9iad)!ommenfd)aft. 2lber bott ben Söhnen, welche icf) fannte, waren fünf Säufer ber au«gebilbetften 2lrt; fte »aren alle fd>»inbfüchtig gebaut unb geigten in ihrer 3ugenb Slnseidjen biefer tranfheit, aber feiner ftarb baran; einige bon ihnen fröhnenje^tnoch bicjent Safter. (Sin 93ruber, welcher mäßig »ar, unb al« Sanbmann ftd) ber beftett ©efunbheit erfreute, ftarb trojsbem bor einigen galten an ber @th»inbfud)t.rt (Diejer 93rief be« 2Jtr. ißarfer iüufirirt 3»ei (Dbatfacßen, nämlich: benSBertb eine« gefunben Sobnorte« unb ben iftuj3en, welcher in einigen gälten j,em ©ebrattche alfotjolifcfjer 9iei3mittel folgt. 2Bie ber Sefer bemerfenwirb, wollte 2Jir. parier bie Ülufmerfjamfeit auf bie gotgen jener SBiefe lenfen; aber raenn »ir bie analqftren, fo bewerten »tr, baß bie iß. gamilie fo lange fte auf bem fitböftlidßcn Sfbßange blieb, gefunbwar, aber »enn einer berfelben in eine gamilie heiratbete, welche auf ber-ftorbweftfeite * @§ toiirb feftt ©etneiS in TOr. fparfer’S ©rief gege&en, Imfs ©d)tt»nbfu meitläufiger auSgefbrodjen, fann man felfen, mie 2llfol)ol bei ffroppuiöfen ober fdjminbiüdjtigen ißerfonen günftig mirft. SSiele Slerjte oerlaffen fid) attjufefir auf folcpe iBefjanbfung; id) habe biete jd)minbfüd)tige ÜJienjchcn beljanbelt, meldje feinen 91ugenblicf p oerlieren hatten, ftd) einer grünblid)en tur p unterjiehen, bie ftd) tjauptfärfjtid) auf 33ourbon*2Bf)tSfie unb ©alpe berliefeeit, ma$ ihnen bon itjren Sterjten ge* ratzen mürbe. 3u einigen gäUen gebrauchten fie abfölut meiter nichts! SSiete jd)minbjüchtige tranfe erfd)reden namentlich, menn ein S31ut* fturj eintritt. ®iefe gnrd)t ift unbegrünbet. äfiänner überleben häufig bie fchmerften Jungenleiben unb erreidjen ein geiunbeS h°beö Stlftr, 3)er alte Snbianerhäubtling D’SBrion ©fabogh erhielt mährenb beS SftebolutionS* fritgeS, als er unter ©eneral JBafapette’ö Gommanbo ftanb, eine fßajone.tt* munbe in ber rechten Junge. $Bor nid)t bieleu fahren noch mar er ein fräftiger, imßofanter ÜJianit bon 104 3al)ren ! ©eneral ©hielbeS erhielt eine jehmere Söunbe in ber Junge im meyifanifd)en Kriege, erholte ftch aber boltftänbig. SBährenb ber großen StebeHion fatnen biele gäüe unter meine Sead)tung, mo ©olbaten ©djufjmunbett burd) bie Jungen erhielten unb fie überlebten. SBenn foldje ,3crreifjung ber Jungen überlebt merben fann, mo bie Jfatur ohne borhergehenbe SBarnung angegriffen mirb, fo ift ficherliri) jebe 3)iöglid)» feit »orhanben, blutenbe SSuitben p heilen, melche burd) tranfheit erzeugt merben, menn bie 9fatür bie angegriffenen Steile bermittclft ihrer guten Heilmittel unterftüf5t. 2>ie Jungenaber, menn fte bon erreicht mirb, jiel)t ftd) pfammen unb füllt ftd) manchmal mit einer faferigen ÜJtaffe, um ben ©lutfturj p hemmett. SBenn aber baS ©ajonett, baS ©cfjmert ober bie tugel plößlid)' einen £I)eil ber Jungen burchbohrt, fo ift bie 97atur für ben ülugenblicf über* mältigt unb eS ift beinahe erftaunlidh, mie fie ftd) zeitig genug erholen fann, um ben bermunbeten £heü 3« hcüen- 2Senn bal)er bie iftatur fold>e munber* bare traft jeigt, um fold)e befrfjäbigte Jungen p heilen, jo braucht ber ©dfminbfüdjtige nicht p berjmeifeln, menn er bietteid)t etmaS ®lut berliert. •ätteine ©rfolge unb biejenigen anberer 51ergtc, meldje ber ihre Slufmerffamfeit mibmetett, haben bie 9}töglid)feit gejeigt, Jungenblut* ©djminbjucht. fturg gu furiren, gleichbiel, ob er burd) ober unterbrächen 2Konat& ftug berurjacht würbe. ®ie gänglidje Berftö* rung einergunge burd) ober ©e* fcßwüre brauet nid)t ernjiliche 33efürd)tun* gen wenn ber Patient ©e* legenheithat,eineriBhle in ber linlen Sruft. 3n einigen frangöftfehen £>ofhitälern ßnben wir Berichte über alte geute, Welche an anberen al« gungenl'ranfheiten ftarben, unb beren Sruftfaßen Wenn geöffnet, geigte, baß fte biele Bahre mit nur einer gunge gelebt hatten. Sia- 9i Sunge unb $erj. S34 Ch^onifetdf|c bie unb bie ©rfafjrung für nüplid) anerfennt, aber Dernachläfftgt nicht, Äraft unb Steiuljeit berjenigen gtiiffigfcit ju geben, tueldje burd) alle Sthe^e bcS @t)fteme8 circulirt unb jebem Organe bie Sltorne ntittt)eilt, tneldje ed gebraust, um ftch ju erhalten unb jü fräftigen. lönnen eher Dernadiläjftgt narben,. als biefeS eine ber beS SluteS; aber ber meife unb erfahrene Slrjt, tüäljrenb er fein fpauptntittel anmettbet, tuirb fo Diele Sülfsmittel gebrauchen, als er nützlich finbet. 3um ©djluffe bitte ia), alle ©iejentgen, tt>eld)e bie borhergelfenben Stuffalje über bie Äranfpeiten ber 21tf)mung|organe gelejen, Kapitel 13 biejeS feiles ebenfo aufmerffaut fcaidjäulefen. Ga&itel 35. gfrottifdje ber £eitt, bes pagetts mtb ber ginget»eibe. r8ane' tt)e^c attt Anfänge biefeS (EapitelS genannt wur* beit, finb mit ber ber 33erbaumtg jufajnmenrcingenb. uns Den -ßrojefj betrachten, meinem bie ©peifen untermofen ftnb, um bas Seben $u ernähren uub Su elften. 3uerfl lommt fte tu ben fßtunb uub fottte orbent» tief) mtt bem ©peidjel burd) gehöriges Äauen gemifdEjt werben. Siefer ©peidjel ift etettrifdjmegattb, weil er eine aI!alifdE)e m glüjftgfeit ift. 2Beuu fte ben ©djlunb ober ©peijeröftre, welcfje gurn Sftagen führt, pajfirt, lömmt fte mit ben SCRagenfäften in Berührung, Welche eine ele!tro*pofitibe jänerliche gliffftgfeit ftnb. £ier, unter ben ©eje£en ber eleftrifd)en 2tn$iehungSfrajt, brtngt bte gaftrijehe ober pofttibe gliijftgfeit in aße ber jdjon tton bem ©peidhel ober negativen glüfftgfeit burdj* brungenen SJiaffe ein. Siefer ißrojeft wirb nod) mehr geförbert burdf) bie ©egenwart ber Serben ober Kräfte, welche bom @et)irne burd) ben pneumogaftrtjd)en “Kerb etne beftättbige telegraphiere äkrbinbmtg jinifdicn bem©ehirne unb bem SDtagen unterhalten. (@iel)e ©eite 28.) Sßenn bie berbaubaren £heüe &er aufgelöft worben unb gehörig mit ber gaftrifdjen ober pofttiben glüfftgteit gejättigt ftttb, !ommt fie gunächft in ben unteren iDiagen ober ©uobenum. £ner begegnen if)r gwei glüfftgfeiten: bie eine, bie ©aße, mirb bon ber 2eber burd) bie ©aßblafe unb ihre Kanäle ge* fcfjidEt; bie anbere ift eine glüfftgteit, welche bon ber 33ruftbrüfe abgegeben mirb unb SBruftbriifenfaft ©iefe festere, ebettfo mte ber ift ftarf alfalifd) ober negatib, unb ba berjenige £hcrt &er Darrung, Welcher jur feinften Sßtaffe gerfefet ift, bie größte Quantität ober pofttiber glüfftgfeit enthält, fo finbet eine IBerbinbung gwifchen ben beiben fogteid) ftatt. ®ie ©aße ift and) etmaS alfalijdj ober negatib, mtb ba bie unberbau* baren £hette ber fftahrung nur mettig bon ber gaftrijdjcn ober pofttiben gliifftg* !eit burd)brmtgen ftnb, fo berbtnbett ftd) natürlich biefe (enteren unter ben ber dE)emifcf)en unb eteftrifd)en Stugiehungsfraft. gig. 92 eilt richtiges SBerftänbnift erleidjtern. 2öir fehen alfo, wie bie nahrhaften SBeftanfctljeite bon ben merthlofen unb nicht ernährenbett getrennt werben. Äranfheiten berSeber, be8 2Jlagen8 u, bi ©ingeweibe. Unter ben ©efepen eteftrifdper StnjtepnngSfraft ftnben ©pen ebenjo wopf jwifcpen tebtojen, wie jroifcpen tebenben Üör» pent ftatt. ©ie sBrujibrüfen» ffilffigfeit Derpeiratpetjüp mit ben naprpaften unb bie ©affe mtt ben nicpt nahrhaften 33e* ftanbtpeiten. ©ie erftere 93er* binbung roirb bom ©pftern für beffen Srnäprung aufgefaugt, wSprenb teuere in ben $o!on ober ©rimmbarm pinabgept, , wetcper eine 3trt ©ammelptap I für allen Sfuswurf be3 tör* 1 per« ijt. 2Bie gut bie ©alte geeignet ift, at« ein jn wirfen, fann erfepen wer* ben, wenn man fiep erinnert, bafj fte eine jeifenartige gtiif* jigfeit unb Wopt geeignet Iji, ben StuSwurf gcfdjmeibig jn maepen, bamit er leitpt burep bie ©ingeweibe pafjtren famu ©ie ©alle giebt auep bem 2Iu3* würfe bie gelbe ftarbe. 3cp pabe in feinem mebi* jiniftpen SBerfe eine ppilo* foppifepe SBefcpreibung be3 SSerbauung8pro3effe« unb ber ©Peilung ber naprpaften oon ben unnaprpafteu SUZaffen ge* lefen. ©iefe ©peorie, wettpe iip gegeben, wirb meinen 2e* fern neu erjtpcinen; aber wenn bie epemifepen ©ejlanbtpeile ber ©alte unb ber ©rnftbrüfen* ftüfftgfcit ebenfo wie bie be3 ©peicpelS unb in ©rwägung gejogen werben, §ig 92. 3?ia.ö2 giebt ein S?erfiänbitif? ber t)e3iet?enbcn vofttiontn ber »ergebenen Serbaupialorgane. 1. obere ßiitnlabe; 2. untere ßinnlcifce; 3 4. sptunbbctfei •, 5 Sreiieröi)«;,6. Suftvü&re; 7. imb8, ©peidielbtiifen; 9, SDhigen; lö 10, Sebcr; 11, @aiIbW; 12. berßund, »elfter bie @ciße ium $uobemmt ober unteren »lagen füljrt; 13:13. $uo. brmim; i4 Sörufibrüje; 15. 15. 15. 15. Men» ®m. aenjeibe: 16. »liinbimg ber fiepen Sinßeiueibe in benflro«en$arm;l7., 18.,19.,2a. sroBetDarm; 21. mij. SSerbauungSmajftme. 340 Är an freiten Per Seber, beS SftagenS u. b. ©ingemeibe.' fttmmt es nidft bottfommen mit bem gefunben SRenfdjenbjerflanbe überein? SBenn biefeS ber gatt ift, unb icff benfe, baß er es ift, fo ift es fel)r richtig, menn bie ©eiten biefeS Suif)e8 bie ©eburt berieten, benn ber Serfaffer bes ©efunben fWenftßenberfianbcS roünfcpt, bafj fte originelle Slnftdjten bringen fotten, meldfe ben ©inbruef felbftrebenber Söaljrljeit Ijcrborbringen. Oie Seher ift ba8 größte Organ be$ Körpers unb ift einer ttftaffe djronifcher jowohf, wie beiger tranfbeiten unterworfen, Ok Arbeit ber Seher befielt barin, bon bent State biejenigen aufjufaugen, aus welken bie ©affe befielt, unb fk bem Ouobenum jugufcbicfen, um bei ber Seroauung gu Reifen, wie in bem borhergehenben Auflage erffärt worben, unb bann ben, bie SttuSwurfSrcaffen in ben ©ingeweiben fchlüpfrig gu machen unb ju er* weichen, um fte burdj ben fd)fangenartigcn Oarmfanaf p führen. Oie Unorbnung, an welcher bie 2eber leibet, ift Orägbeit. Oiefe ift ba« fttefuftat nerböfer Störungen. Grntweber ftnb bie nerböjen Kräfte unter ben Organen ungfeichntäßig bertf)eift, ober e« befielt ju wenig nerböfe SebenStraft im Spfteme. 3n beiben gäben ber Seber nerböfe Anregung unb baö Organ fann ak theifweife gelähmt betrautet werben. Kummer, Sdjrecl, 2fn§fch weifungen ober jdjtedjte ©ewobnbeiten fönnen eine ungleiche Sertbeifung ber ifterbenfräfte unter ben berfdjiebenen Organen be$ Körper» erjeugen. 3Jtir begegnen häufig gäbe, in benen gu bief fRerbenfräfte bem bergen gugefübrt werben, woburd) §ergffopfen entfielt, wäbrenb bie Seher beinahe nichts erhält, ätnbere Organe fönnen manchmal ein 3Miel erhalten burdj Sernachfäfftgung ber Seber. Sßenn nerböfe Schwäche bcftebt, ober wenn ber Patient ftd) einer folgen bewußt ift, unb fein Spftern nicht feinen gewöhnlichen 3uftujj nerböfer SebenSfraft heftfjt, um bk betriebenen Organe thätig gu haften, fo ift bie Statur ftets geneigt, um größere Uebef gn bermeiben, einen Obek her Serben» fraft bon ber Seber hinweg gu jiefjcu. Söarum ? SSeil fein anbereS SebenS* organ mit berfefben Strafkftgfeit bernad)fäfftgt werben fann. Sföenn bem $erge*t bie 92eroenfräfte tfjeilweife entjogen würben, fo würben bie ißukfcbfäge fo fdjwach werben, baß ber Oob bafb eintreten würbe. (Sintgiebt bem3toercb* fett unb ben Sungen biefefben theifweife, unb bas Slthmen würbe fdjwkng werben. Oer ißatient würbe langfam an (Srfticfung fterben. (Sntgiebt ben Stieren biefefben theifweife, unb bk Sfbfonberungen beS lfrink würben ge« hemmt werben unb SSafferfucht ober etwas Schlimmeres bafb fofgen. Ser* bauung ber Nahrung muß int SRagen bor ftdj gcljen, wenn noch f° unge- genügenb, ober baS Spftem feibet an Stabrungsmangef, unb nerböfe Äraft muß genügenb hergegeben werben, um ben SerbauungSprojeß gu förbern. QQtoniföe <£ranßl)eUett ber fetter. Surg, eine theilmeife ©ntgiehung ber fernen? ober etettrtfdjen Kräfte bon irgenb einem anbcren Hebensorgane als ber Mer, mürbe mit flimmeren gotgen oerfnüpft fein, ©ennocf) entjieijt bie gute SRuttcr fRatur, bie bernünf* tige Äranfenmärterin, nicEjt ber Heber ihren nötigen £f)eü oon fRerbenfraft, ohne ben Patienten gleichzeitig baoon gu benachrichtigen, ©ie malt fein @eftaut pbett als bie arbettjamen garmer, weldje barin befteßt, baß in aßen Stabten Siadjt in dag öerwanbelt wirb, wätjrenb bie Sanbteute burd) ipe förperlidje Arbeit ertnübet, früpeitig ftd) jur Sfutje be= geben, ©in ©inwoper einer Stabt im SBeften glaubt, baß er ftd) ber jftacp luft mit nitp größerem Scpben auSfepn fann, als ber ©inwoper ber alten Stäbte int Dften, welker biefelbe dprljeit begeht, dies ift ein 3rrtpm. gftia$matijd)e dünjte, wie jd)on bemerft, ftnb fjäufiger in neuen Stabten unb jur jftadjtjeit mijdjen fie ftd) mit rnep greipit in bie untere Suftfdjidp. die ißftanjenwett, welche bei dage Sopenftoff einnimmt unb Sauerftoff auSjctjeibet, fept biejen ißrojeß in ber 9?ad)t um, fo baß Äofjlenfloffgafc berert nädjtlidje Stusbünftung ift. $ter fepn wir aljo, warum' unjere wejHtdjen Sfacparn ntcp bie Safier ©pronifdpe Äranlpeiten ber Seber. unferer ößlicpen £auptßäbte naipapmen föttnen, opne eine fcf)tt?crerc ©träfe gu erleiben, inbem fte größere Störungen in beten unb ©aßenfpftemen peroorbringen. Um tiefe Störungen gu Permeiben, foßten fte ni<ßt lobten* ßoffpaltige Speifen unb ©etränfe im Uebermaße genießen; fte fottteu gu SSette gepen, bie am pötpßen gelegenen 3immer für ipte ©dplafßuben wäpfen, um über ben miaSmatijcpen ©afeu, meiere in ber ßiäpe ber ©rbober* fläche gur ßiaeptgeit fcpweben, gu fein; bie genfter gur Lüftung offen palten,| unb wenn bie Sdplafftuben niebrig liegen, naffe Safen ober ©eefen Por bie pängeri, um ben giftigen ©ünften gu entgegen, benn Söaffer, wie fdpon bemerft, ift ein auSgegeicpneteS SuftreinigungSmittel unb nimmt leitet aße fdpäblidpen ©afe auf. 3n ben ungefunbeften ©egenben ift eS beffer, burdp SBorricptung bie Sdplafftuben gu lüften, als beftänbig bie burep 2lu$* bünftuugen ber Zungen unb £aut Pergiftete £uft wieber unb wieber eingu* atpmen. S?eute aßer Sänber mit ftijenber 33efdpäftigmtg fönnen au» ben Porperge* penben ßtatpjcplägen wie notpwenbig eS ift, reine Üuft gu atpmett unb bie richtigen, biätetijcpen Regeln gu befolgen, wenn fte eine gejunbe Seber unb eine reine $aut, frei Pon aßer ©aßettfarbung, erhalten woßen. ©8 giebt eine £eberfranfpeit, weldpe baS poßftänbige ©egentpeil ber ©rag* beit ift. ©iefe wirb fpepatalgia genannt. Sie erjdpeint feiten, außer in fräßen einer Geneigtheit gu ßterPenfranfßeiten. ©8 ift in ber ©pat eine Irt ffterPenfranfpeit ber ßeber. ©8 beßept ein Uebermaß unb eine ungewöpn* liche ©hxulation ber eleftrifcpen trüfte in ben ifterPen tiefe« Organes, welcpe frampfpaften Sdpmerg perPorbringen mit 3wijdpenpaufen Pon fRupe unb SSepaglicpfeit. ©ie gmtftionen pes Organes finb niept geftört, unb bie 3unge ift ßänßg niept belegt. SSenn fte überpaupt belegt iß, fo pat fte ein fapnenartigeS SluSfepen, unb ber Urin iß größer an Ouantität unb pat eine peßere §arbe als gemöpnlicp. Söie fcpou bemerft, ftnb nur ißerfonen, weldpe eine Steigung gur ©ereigtpeit unb ©ntgünbung ber ßteroen paben, biefer firanfpeit unterworfen, unb 9lüeS, was nnnötpiger ©Seife in folcpen gaßen baS ßferPenfpftem aufregt, trägt bagu bei, einen Slnfaß perporgurufen ober gn Perfcplimtnent. ©ie 2ltmofppäre feuepter teßer, bumpßger ©ebäube, unb fumpßger ©e* genben Perurfacpt päußg SBürmer in ber Seber. ©S ift burep genaue mifroSfopijcpeSeobacptungen entbedEt worben, baß bie Suft in folcpen gewöpnlidp mit einer SÜrt Slnimallulae angefüßt iß, weldpe neues £eben erpalten, wenn ße pon Semanb eingeatpmet werben, ber unreines SSlut pat. Sftandpmal bleiben ße in ben SItpmungSorganen unb Perurfadpen Söurrn* fcpwinbfudpt, aber päußger Perfucpt bie fftatur, ftdp Pon ipnen gu befreien, inbem ße ße in baS Penifdpe SBIut bringt unb ber Seber eine ©elegcnpeit giebt, 346 Äranfheiten ber 2eber, beS SKagcnS tt. b. ©iugemeibe. fte mit ber ©äße tmb bem Abfälle beS 2luSmurfeS los ju merben. Sßenn bie Seher nid)t träge ift, urtb baS $Blut feine Unreinig feiten enthält, um fte 3« ernähren, jo mirb biefeö gemöhn* Itcfj erreicht, Slber menn Untätig* feit ober eine anbere Störung ber Seher, burcf» unreines Slut, beftet)t, jo 3eigen fte ftch als unangenehme ©ejdjöpfe unb ftnb fd)mer barauS gu betreiben. „iftenault analpftrte einjt ben 9Jfa* gen, bie Seher unb bie Zungen eines SftanneS, melier in einem feuchten Setter jtarb, atte Sheife einer mifro8fopijd)en Unterjudfung unter* merfenb, unb fanb, bajj baS innere Sithmungsjbftem beS SD?enjd)en buchftäblich bon Slnimalculae mimmeltc. ©r erflärt, bajj es nid)t nötljig ift, bag bie SÄafje, in melcher fte leben, in ben 93iagen gebracht mcrbeit muß, um fie in bie menfd)liroitifcf)en ©harafter annebmen, unter beneu Sntjünbung unb Vergrößerung ber Scher ftnb. Oiefe $ranfi)eiten werben non mehr ober weniger duften, Äopfwef), afchfarbenem (»tubtgang, ©d)merjen in ber rechten ©eite unb ben '©(buttern, unb häufig üon einer 2lnfd)weßung ber ©egenb oberhalb ber S-ebcr begleitet. Oer Sfranfe ift abgemagert unb Derfitopft. Verfiopfung ift gewöhnlich mit aßen Seberleiben eng Oerbunben. Oie Urjad)e ift, baß, wenn bie Seher erfranft, bie ©aße nid)t orbentlid) abgefou* bert wirb, unb wenn biefc glüfftgfeit bem Ouobemtm öorentljalten wirb, fo Wirb bie nidjt nahrhafte ©peife üon ber nahrhaften nidj't' gehörig getrennt, wäfyrenb bie SuSwurfSabfonberungen in ben ©ingeweiben hart, trocfen unb 348 $ranf ljetten ber Sebcr, bc82Jiagcti3 u. b. (Singetoeibe. reizbar werben, weil bie feifigc glüfftgfeit fehlt, welche, wenn fte in genügen* ber EJZaffe norhanben ift, ben 2luSwurf erweicht unb fd)lüpfrig macht, wo* burd) er leicht burch bie SingeWeibe gehen fann. Seberleiben aEer SIrtcn, welche gewöhnlich bie Urfachen ber IBerftopfmtg unb hunberter anberer unangenehmer Spiuptome finb, ftnb gewöhnlich heilbar, Wenn orbetttlid) behanbelt. SJterfur ober Ctuecfftlber erleichtert häufig» aber heilt nie chronifdje Seberfranfheiten. Sogar Wenn eS ein wirflicf) fpejififcheS Sftittel wäre, würbe baS Heilmittel weit fchlimmer fein, als bie Äranfheit. ®ie fErt unb Seife, wie bie Duedftlberpräparate bie 2eber jur Shätigfeit aitfpornen, gefdjieljt burd) eine (Srjeugung eleftrifcher ober fjferüenfräfte im 2Jtagen, weld)e Kräfte ber £eber burch bie Serben, welche fte mit bem aKagen »erbinbeit, zugefüf)rt werben. Duecfftlber wirb häufig bom Sleftrifeur ge* braucht, um SleftrogalbaniSmuS hcrüorjubringen unb bie gaftrifdjen ober fäuerlicEjen «Säfte beS STtagenS mad)en benfelben (Gebrauch babon, wie bie Säuren ber gatbanifcfjen ©atterie. SaS baljer namentlich Verlangt wirb, um augenblidlidje Srleichterung ju geben, ift etwas, baS int Stanbe ift, eleftrifche ober Sfterbenfraft jur SEnfpornung ber Seber burch mit ben übtagenfäftcn tu erzeugen. Sin folcheS Mittel fann gefunben Werben, ohne baS Stiftern burd) Salomel ober blaue Rillen ju bergiften. Steine magnetifche anti*gaUifche fßiEe ift ein gutes Srfatjmittel für bie blaue unb wirb als foldjeS boit Sillen gejd)ätjt, weldje bereu Sugenben erprobt haben. Sie Diothwertbigfeit, Duedftlber in irgenb einer gorrn &u gebraudjett, ift be* feitigt, wenn überhaupt eine fold)e sJtotI)menbigfeit je beftanb, burd) bie Snt* bedungen in ber eleftrtfdjeu Heilmethobe. füteine magnetifche ißilte, Welche id) als ein unfd)ulöige8 Srfafjmittel für Ouedftlber halte, füllte in jcbcrn Haufe in ben Seft* unb Sübftaaten fein, benn ba fte ihre Sirfungen burch eleftrifche Anregung ber bcS ©aEenfpftemeS erjielt, ift fte allen Semperameuten unb in allen Älima’S paffcnb. 3n ben erften Stabieu ber Seberfranfheiten giebt fte augeitblidliche Srleidjterung unb fann in ber Shat in aEen mit Gtufjen angewaitbt werben, Wo bie ber alten Schule Salomel gebraudjen. Semanb, Weldjer biefeS ausgezeichnete fUtittel gebraucht, fann ftd)cr fein, bah £r Spftent nidht mit fd)abf)aften ©iftcn anfüEt. (Siehe Seite 819.) 3n ber 23ef)anblung hartnädiger mtb fdjwieriger ?eberfranff)eiten ftnb aber baS giftige Ouedftlber unb beffeit harntlofe Srfatjmittel tion geringem 33or* theil. 3n folgen gäEen fällten bte U r f a d) e n erforfdjt werben. Senn fte einen nerböfen Sljaralter haben, wie etwa Srägljeit unb Hepatatgia, fo muff eine 93ehanblung8weife gebraust Werben, in weldjer Sleftricität in einer ge* wiffen angewenbet wirb, unb wenn ber Äranfe feine (Gelegenheit hat» bie belebenben (Strömungen meines SleftromotorS in SSerbinbung mit folgen Magenfchwäcpe. 349 HüIfSmitteln, als nötljig fein mögen, anjumeuben, fo fottte er eine eleftrtfdje SJtebijinfur gebrauten. (©. ©eite 278). 2Benn fte burd) franftjafteS ißlut entftehen, mie es ber galt ift bei SBürntern, ©chminbfucht, tf)romjd)en Snt* jünbungen unb SSergrößerungen, fo ift eine efeftrtjtfje äftebijinfur bie einige richtige Sehanblung. 3d) befyanbte recht gerne Seberfranfheiten. bernunftgemüfieS ©Aftern ber efeftrijdjen Heilfunbe fdjeint ben regten gteef ju treffen, unb fo mancher berjmeifelnbe Äranfe nmrbe burch bie belebenbe SBirfang meiner eleftrifdjen äSefjanblungen, begleitet bon paffenben HütfS* mittein ober burd) ben ©ebraudj meiner eleftrijchen SÜtebicatiouen erfreut, diejenigen, welche mid) nid)t perfönlich befugen fönnen, ftnb auf „fragen für Äranfe" Sine beutlidje 93efd)reibnng ber $ranl* Ijeit beS pattes mürbe mid) befähigen, eine richtige (diagnoftS) unb SBerjdjreibung ju geben. SSor Stttern aber bermetbet Duecf* jttber. SS ift ebenfo angenehm, bou ?eberbefcf)Werben ijeimgefucht 5U werben, als bon SRpeumatiSmuS ober SDierfurialgefchwüren. SS ift beffer, Söarmbier mit önfetfen (!)ju trinlen unb auf ber ©teile $u fterben. dies ift ein Sftittel, meines bon einem unge» ________ bilbeten SJtenfcpen neulich in ©Ijerbourne, Snglanb, empfohlen mürbe unb nahe baran mar, ben Patienten ju tobten, dennoch ift ber dob ein ©egen im SSergleith ju ben ütterfurpqualen, unb id) mürbe lieber baS ©herbournifdje SDiittel, als bie blauen Ritten anmenben. • SSenn ben mannigfachen Söegen gehörige 23ead)tung gejehenft mürbe, melche in biefem fttuffafse gegeben mürben, um bie betriebenen Seberlranlheiten ju bermeiben, fo mürben biete Seiben berpinbert merben. diejenigen aber, melche fdjon bie Opfer biefer Setben gemorbeu ftnb, füllten gehörige Heilmittel gebrauchen unb in ber Haft, gefunb jtt merben, biejenigen giftigen unb ftarfen Präparate bermeiben, welche geeignet ftnb, baS ©pftem in einem fd)timmeren guftanbe ju berlaffen, als fte eS gefunben haben. SS berloljnt {ich !aum, eine Äranlljeit gegen eine anbere auSjutaufchen, namentlich wenn eS fo ‘tdier ift, bajj man angeführt mirb. Big. 96. Die ober bie SBruftbrüfe unb bereu ftanate, burd) weifte bie Druftbrüjenftüfiigfeii *u bem unteren '.Dtagen t>inbur$getjt die« ift eine ber gewöhnlicpften trantheiten, welche bie iD2enfd)f>ett fudjt, unb ba8 S?eiben unb bte Sd)tnerjen finb burdjauS iticfjt auf ben jo fctjr mißbrauchten Silagen befchräntt. da8 ©epirn wirb fogleid) itt SDtitleiben- fdjaft gejogen, wenn biefeö wichtige 93erbauung8organ geftört ift. die 95er* bütbung, welche jwifdjen bem topf unb SJtagen befielt, ift eine fo intime, (Jtyspeplk). 850 hranffjeiten ber Seber, bes SDlageitS u. b. ©ingeroeibe. burd) bas yicrbenJbßem baß getfhge Störungen beit vlppetit berben unb bie SSerbauung aufbalten; unb Störungen in bcr Serbauung »evurfadjeit gefcblagenljeit, Sfteij* barlcit, Scbmermutb unb beinahe 2Bal)tt* fxnn. 2>ie erften einer 9Äagcnfranfbeit ftnb beinahe Sebent belamtt. ©ß ftnb: fcbnettcß, übermäßt* geß unb unregel* mäßiges ©ffen unb Ürinfen, f$äblid)e Slrjneimittel, ein fefteS Schnüren ber £aitte, übermäßige @ct)irnarbe.it( Sunt* mcr, Skjorgniß unb ©iferjud)t. Snbiekit gatten ucrurfad)t baß £abal!auen unb Siaucbcn eine fold)e S3er)d}menbung bcö Speidjelß, baß bie yiabrung in bcn 2)ia» gen gelangt, ebne ge; nügenb bautit Der» mijd)t $u jein. 2)ie 2Bid)tig!eit beß Spei* djeiß bei ber SSer* bauung iftin ber ©in* leitung biefeS Sa* pttelß gejeigt. liebermäßiger ©enuß alfobolijeber ©etränfe retjt unb ent* Siinbct bie SDiagenbaut, unb bieö berurfadjt Sßßpcpfta., 2iur Siejentgcn, meldje einen jdjroadjen 9ftagen haben, ber nidjt jur 9ieijbar!eit geneigt ift, merben burd) bcn ©ebraudj bon 3leijmittein jieben. 2)er übermäßige ©enuß »on ©emürgeu berur}ad)t auch eine SKeijbarieit unb ©ntjünbung ber inneren £aut beß SRagcnß. Sd) tuerbe häufig über atte SOiagen iiberrajd)t, ffifl- 97. SMe o&enjieVtüie ffißür' jeißt, in toeldier SluSbcimuttß ber ÜJlagcn unb StctbaiumßSanparat non Sternen burd)}Oßen ift $te Seber (i) ift in tote öölje ßthoben, um bieSRotbcrjeite bc§ WflßcnS juReiften ; ebenfo bie ©afienblofc (2); 5£>ie orßctnifdien Üleröen finb mit 3 3 bejeidjnet, iuät)rcnb bie untere fDtnßenpforte mit 4 nnb 5 bcjcidjnet ift; 7 7 7 bejeidinet bie Wefebout. SDie Sterben bc§ fDtaßenS. Magenfdjmädje. 351 toentt idj tote rnandje Leute itjren Magen mit Pfeffer, Senf unb Mecrrettig en-groS*meife betabeit. die Quantität irgenb einer biefer Sadjcn, toeldje öon mandien Menfdjen mätjrenb einer einzigen Matßgeit m-fcfftungen merben, mürbe in furjer 3etf, menn fte als Tßffafter auf bic äußere £>aut ge» legt mürbe, große Stofen sieben. 2£ie es bem fragen mögtid) iß, biefe ©adßen $u befeitigen, oßne ßdj ju üerbrennen, iß ein Siättjfct für Obermann, mctdjer roeiß, mie Diel größer bie ©mpßnbfamfeit ber Scljreimfjaut als bie ber äußeren §aut beS Menfdjen iß. daßer fetjen mir, baß bie; erßen Urfadjen ber Magenfranfßeit ebenfo gatjtreidj ßnb, mie bie ber fdjtedjten ©emotjnbeiten. die Urjadjen aber, metdje eine Steigung bagu ergeugen unb biefetbe befeßigett, merben gemiJfjntidj überfetjcn. SBeldjeS finb biefe Urfadjen? Unreine« Stut unb Storungen beS 9ierbcnft)ßcmS. SBenn baS Stut ße Ijeröorbringt, fo iß bie innere fpaut beS Magens leidjt einem 2luSbrudje einer ©ereigttjeit ober ©ntjünoung 3n biefer jorm ber Stanfljeit ßat ber Patient Sdjmerj, ©mpfinbtidjfeit, ßtagen, Srennen ober anbere Symptome, metdje auf eine innere ©rttgünbung fdjtießen laßen, öerbunben mit bem ©efütjt eines teeren Magens, Säure, SBinb, »jittertt', Uebelfeit u. f. m., nidjt aber atte biefe Symptome in einem fortbem einige ober mehrere berfetben. 2ßenn bie Magenfranftjeit burdj 91 e r ö e n * ßörungen erjeugt mirb, fo ßnb bie Symptome gemöfjnttd): Bittern in ber Magengrube, ein ©efütjt öon Sdjroädje unb ©rfdjtaffung im Magen, mätjreijb ber Äörper abgemagert unb baS ©eßdjt btaß erfdjeint, ges- parter Sdjtaf, gebrüdte ©emüttjSßimmung unb eine Unterbrücfung ber geiftigen unb förpertidjen ßfätjigfeiten. 3n beiben gälten ber oorßergeßenben formen Don Magenfranfßett iß bie Speife meßr einem SerfautungS* atS Serbauungsprogeß Unterworfen, unb bie ©afe, metdje aus biefer auftöfenben Maße emporßeigen, öerurfadjen Säure unb Söinb. 3n biefem gatte merben bie natjrljaften Seßaubtßeite fo angeßedt, baß ße baS Slut retgen unb entgünben, fo baß öerfautte Ütepfet ebenfo gut als 9fal)rung bienen fönnten, als gefunbes Obft unb gteifdj, unb mürbe öon itjnen bas Spftem giemtidj benfetben ßtüfjen tjaben. ©pituräer, geinfdjmeder ober diejenigen, metdje als „Lebemänner" be* geidjnet merben, unb diejenigen, metdje forputent ßnb, ßnb am meijten ge* neigt, biejenige gum öon Magenfranftjert gu ßaben, metdje burdj Stutun» reinigfeit entßetjt. Unmäßigfeit im ©ßen ergengt im Magen Unretnig» feiten, metdje, Don bort ben Stutßüfßgfetten mugeftjeitt, mit ber 3eif öer= beerenb mieberfetjren. Sie befucfjen iljre müttertidje .'peimattj unb ifjre @e* genmart iß burdjauS nidjt angenehm, benn mte unartige Äinber bematen unb öerunßatten ße bie SBänbe unb feeren 5tt£eS öon unten nacfj oben. Siete ungUt cflidje Leute tjaben biefe §trt Magentrant Ijett, metaje jrijeinbar 352 Äranfhetten berSeber. b eS ÜRagenS u. b. ©ingeweibe. regelmäßig in ißren SebenSgewoßnßetten waren. ©ieS riißrt baßer, weil fte entweber jtropßulöfellnreinigteiten erbten ober bureß 2lnfteetung erhielten, ober bureß feßäblicße Sftebijin ober auf irgenb eine anbere Söeife Vergiftet würben, ©iefe 2ttagenfranlen ftnb je naeß ißrent ©emperament mager ober torpulent. 3fcß ßabe Ärante getannt, beren ©Itern einestßeil« unb anbern* tßeilfl mit Seberteiben unb fdjwacßent 2Jiagen behaftet waren, — eine befon* berä geeignete Skrbinbmtg, eine magentranfe fJlacßtommenfeßaft ju erßatten. ©ie Äinber ©Itern ftitb ebenfo fteßer, fOlagentrantßeiten ju erben, als biejenigen woßlßabettber ©Itern Steicßtßiimer erwarten tonnen. ©tubenten unb anbere ©eßirnarbeiter ermatten leicht biejenige gorm bon Hßagenfrantßeit, meteße bureß ftterbenftürungen immermäßrenb erhalten wer* ben. ©ureß ju große geiftige Slrbeit erfeßöpfen fie bie Sieruenträfte unb als golge wirb ißnen ju wenig Dlerbentraft mitgetßeilt,.um bie ©peifeu gehörig ju »erbauen. 2Jlagenfrantßeit biefer Strt tann aueß burd) nerböfe ©türmt* gen entfteßen, weldje bureß ju ftarte ©emiitßSerfdjütterungen ßeroorgebraeßt würben ober bureß 2luSf<ßweifmtgen im ©efd)leißtsuutgange; ©etbftbe* fledung; ober bureß ertranfte ©efcßleeßtSorgane beiber ©efcßlecßter, ba biefe flets bie nerböfen Kräfte feßwäeßen. 3n bieten gälten wirb bie äftagentrantßeit ebenfo woßt bureß 23lut* als bureß 9kroenftörungcn befeftigt; ober mit anbereu Sßorten, bas 33Iut beS SUlagenfranten, welcßeS unrein geworben ift unb bie 9?erbenlrafte, weteße nießt geniigenb ober nießt rießtig bertßcitt worben ftnb, berurfaeßen eine »ermittelte Ärantßeit. itiiebergcfdjlagenßeit unb Sfteijbartett, wenn nießt eingebitbete ©cßrecten, begleiten ftets biefe Ä'rantßeit, wenn beibe biefer con* fütutionellen ©törungen bie SBurjet biefeS Uebels bilbett. ©in ©eßriftfteller, Welcßer bon biefen tränten fprüßt, fagt: „förpertieß ßat ber 2Kagentrante mit bielen liebeln ju tämpfen; ©djmerjen in ber 23ruft unb anbereu ©ßeilen beS ÄörperS, namentlicß in ber linfen ©.eite unb bem Sruftbeine. ©ieüttus* teln beS Körper« werben feßwaeß unb weieß, »erurfaeßen bei ber geringsten ungewößntießen Inftreuguug ©eßmerj unb Säßmung ber ©lieber u. f. w. 3n ber Sölagengegenb.unb ben -föüften geigt fteß bei bem tleiuften ©ruete eine große ©mpfinbfamteit. ©ie äußeren ©liebmaßen finb talt unb fteif; bie $aut trocteu, rauß unb blaß; §änbe unb güße gewößntidj fatt, maneßmat btenneub ßeiß. ©er Patient wirb ßäufig bureß 9iaeßtfeßmeiß, feßlccßten ©d)laf unb fcßleeßtere ©räume beängftigt. ©r fdjeint ein ©rbe bon taufenb liebeln ju fein, welcße in ißrer fßatur weeßfetn — alte berftßwinben, neue lommen. ©inige ber beängftigenbeften ©pmptome fittb §erjflopfen unb £uftett. ©r leibet an ©cßminbel, Dßrentlingen unb anbereu ©eräufeßeit in ben Dßren. Sütancßmal ift er unfdjlüjftg in ber ©praeße (ftottert)—ßanbelt mit Uuftcßerßeit —nießts erfreut ißn — er erfreut STCiemanben — ßat ßäufig Magenjcpmäche. 353 ©elegenpett, feine Manieren nnb ©itten zu bebauern. ©ittlidje Kraft jeheint ihm zu fehlen; er hat bie Macht über ftd) jelbft Verloren, folgt biejer ober jener Saune, aber niemals ben Sorjcpriften beS SoftorS bis zu ©nbe, er fann nicht lange genug in biejer Saune bleiben, um es zu tl)un. Saljer mirb bie Kranfpeit Verlängert, meil zu feiner Teilung 3eit erforbertidj ift. ©r hat bafür feine ©ebulb, er ift zu launijd), zu manbetbar. Mit einem Söorte, er ijt nur jein ©epatten." SiejeS ift eine ziemlich gute Sejcpreibung beS Körpers unb ©eifteS eines complicirten Magenfranfen. ©in Mann ober eine grau, bie jo leiben, fönnen nicht praftiid)e ©priften jein. SaS Opfer murrt unb ganft beftänbig unb fepafft eine häusliche -jpölle in jeinem ober ihrem Umgebenbe greunbe tierjuchen es, aüe mögliche fftaepftept mit ber unglüdlichen, förperlichen ©törung beS Kranfen zu haben; aber Vorfälle gejepepen, meldje bie ©ebulb beinahe zerreißen unb bann fragen Scrmanbte unb greunbe, „2öa8 noch?" uiie bie Kaulquappe gejagt paben jolt, als fte ihren ©cpmang Verloren patte! ©S giebt nod) eine anbere Klaffe Magenfranfe, melcpe außer an 2lbmage* rung, ©eneigtpeit zur ©rfättung, unb allgemeiner Mattigl'eit, menig leiben, ißerjonen, melcpe jo leiben, haben folgen untpätigen Magen, bajs bie ©peife ebenjo gut braußen, mie brinuen ift. ©in ©uppenbab mürbe bebeutenb bej- jer fern ! Ser Magen ift nie angejpornt, um baS ju gebraudjen, maS er erhält unb in oielen gälten ift ber Appetit biejer Kranfen orbentlid) ungeheuer, 3eber munbert ftdh, mo jo tiiel ©peije bleibt. ©8 jdjeint, als meun baS hungrige unb abgemagerte ©hftem beftänbig nad) Nahrung jcJjreit, hierburd) einen erjeugenb, mährenb ber Magen ein müßiger 3ujd)auer bleibt. ©S ift fraglich, ob jolcpe Kranfe überhaupt burd) ben gemöpnlidjcit SerbauungSprojeß Nahrung erhalten. Sie ©chteimhaut jaugt genug 9iah= rung auf, mährenb bie ©peijett burd) bie Luftröhre, burd) ben oberen unb um teren Magen unb enblicp burdj ben Irummen Söeg ber ©ingemeibe pajftren, um mit ber §ülfe tion 2uft, ©onnenfdjein unb gejelljdjaftüdjen MagnetiS* muS tebenb ju erhalten. Sie hierju neigenben unb befeftigenben Urjathen biejer Särt Magentranlheit futb ju menig rothe Slutförperdjen unb Mangel an nertiöjer SebenSfraft; unb bieje Urjadjen merbenin allen gallen burd) bie Kranfpeit jelbft mehr befeftigt. 3n Magenfranfpeiten letzterer 2lrt ift eine eleftrifdje Sepanblmtg notp= menbig, um bie jdjlummernbe Spätigfeit beS Magens zu meden. Sßenn Sein gelbarbeiter unter einem Saume im §eufelbe jdjläft, jo mirft Su ju if;m gehen unb if)n tüchtig fcpütteln. SiejeS ift gerabe, maS Seinem Magen notp tput. 2lttimafijd)er Magnetismus, begleitet tion tätiger kneifen unb janfteS Kneten ift manchmal geniigenb. Sie Slnmenbung tion eteftrijepem Magnetismus burep einen gejepidten Operateur ift ausgezeichnet. 354 Sranfßeiten ber 2eb er, b e« ftflagenstt. b. ©ingemeibe. 3cß ßabe bie ßartnädigften gäöe bureß jebe ber »orßergeßenben SInmenbun* gen ebenfo mie bureß eleftrifcße 2Jiebijinen geßeitt. ©ine eleftrifcße ÜJlebijin* für (@ieße ©eite 278), ober eine richtige Snmenbung »on ©leftrici* tat unb btutreinigenben SDiebijinen ftnb gemößnlicß erfolgreich in ben be* fproeßenen Slrten »on SDiagenfranfßeiten. ©äuertieße fomie alfaüfcße §eil» mittel, ebenfo mie fReij* unb S3erußigung«mittel merben angemanbt, um bie ©cßreden ber fßiagenfranfßeit ju befeitigen; aber fte furiren bie Sranfßeit felbft nie. 2)ie „§ungerfur" ßat noeß nie 2)ß«pepfta furirt. 25urcß gern galten »on feflen ©peifen au« bem SJiagen ober bureß ben forgfamen ©ebraueß »onSiät mirb ber SOiagen rußiger unb meniger geftört; man fann ben SDZagen ebenfo gut mie milbe £ßiere bureß junger aäßmen; aber in biejen gälten, fobalb ber Patient mieber fefte ©peifen $u fteß nimmt, mirb fein SJiagen mieber aufrüßrerifd). Scß ßabe SJiagenfraitfe beßanbelt, mclcße einen »ollen ©urfu« in einer Söafferßeitanftatt gebrauchten, melcßer gemößnlicß eine junger* für mit einfeßließt. @ie »erließen bie Söafferßeilanftalt in bem ©tauben, baß fte »otlftänbig gefunb ftnb, aber fobalb fie ißre gemößnlicße 2>iät mieber gebrauchten, famen alle ißre ftörenben ©ßmptome mieber jurücf, unb fte ma» reu mieber auf ber Äranfenlifte. 3d) erinnere ntid), einen galt biefer 2trt mtterfneßt ju ßaben. 2)er flranfe ßatte bie gemoßnlicßen 2ftebijinjcf)ulen in Slnfprncß genommen unb aueß bic annoncirteit Uni»erfal=§eilmittel, unb ba er »on ißnen feine $ülfe erhielt, lebte er einige gaßre in Söafferßeilanftalteu; enblicß glaubte er ftd) »ollftänbig geteilt unb naßm feine alte 2)tät unb Sefcßäftigung mieber auf (er mar ein ©djifföfapitän). 2Me feine alten ftörenben Symptome unb Ißefcßmerben feßrten mieber jurüd, nadfbem er feine gemoßnlicßen ÜJtaßljeiten mieber ge= nommen, baß er große SSorftcßt in beufelben gebraudjte. 91acß einer Unterfucßung feine« 23lute« erflärte icß e« für ffropßulö« unb bemerfte, baß er einen Slußfrfjlag in ber inneren fWagenßaut ßabe, meldjer, in ber äußeren §aut »orfontmenb, ©aljfluß genannt mirb. ©r jögerte feßr, meine 2Jlei* uung als richtig anperfennen, meil er in feinem ganzen 2eben nie Iranfßeit ober ba« fleinfte ©efeßmür gehabt ßatte. 2Jteine eigene 3u»erftd)t in berSiagnoft« mürbe maitfenb gemefen fein, menn icß nießt anbere untrüg* lid)e üDterfmate gefunben ßätte. ©r mürbe beinahe oßne 3utrauen »tein Patient, aber nad) jmei SBocßen fam er in großer Slufregung unb gureßt ju mir, unb iitbent er fcßnell feinen 9iod au«jog, »erlangte er, baß id) feinen Sinn anfeßen fottte. ©ieße ba ! »on ber ©cßulter bi« jum ©llenbogen mar er mit ©aljfluß bebeeft! ©in fdfuppiger, finniger, entjünbeter unb gefcßmol* lener Sluöjdßlag ! Siefe« gefiel ißnt burdjau« utd)t! @r fürstete, baß bie fUiebijin an tßätig unb ftarf mirfte! „sÄber mie geßt e« gßrern fragen?" Serftopfung. 355 wDf), ber ift hebeutenb beffer!" 3dj erinnerte ihn an meine SDlcinung, welche td) ifjttt bei feinem erften Sefuche gefagt; unb nachbem baff btefe äußere ©chwierigfeit berfd)Winben würbe, fobalb ftd) fein Slut gereinigt habe, fuhr er im ©ebrauche feiner föfebigin mit neuem SJiuthe fort, unb würbe innerhalb einiger SJionate gängüd) geheilt. 3SaS bie £>nngcrfur anbelangt, ober ttgenb eine ähnliche Sehanblung biefer S£raufheit, fo fannbaffelbe Sßort, welches 3emanb gebrauchte, um ben Sransport bon Sliubcrn ohne gutter unb Srauf gu betreiben, ebenfo auf ben menfthlicljen Sörper angewanbt werben. „SaS ©efeh animalifd)er Defonomie ift berart, baß, fobalb bie regelmäßige ©mährung aufhört, bie in Sieferbe gehaltenen blutergeugenben Slblagerungen angegriffen werben, um ben Verbrauch ber 2JtuS!el* uttb Sferbenfräfte im ©pfterne gu erleben; unb biefeS hat fdjneß gurgotge, baß bie ber* braucht werben." Ser tranle mufj baher orbentlich ernährt werben, aber burch was ? üReine Antwort ift, 2IßeS, was für berbaulidje Stauung gehalten wirb, unb welche fleh am heften mit bem 2eibenbeu berträgt. Stiemanb !ann für irgenb einen befonberen gaß bie @peifen fo gut wählen, als ber tranfe felbft, boranSgcfeht, bajj er bie folgen beobachtet unb ftd) hiernach richtet. Slber aße SDiagenfranfe mögen biefe eine Siegel mit grofjem Sinken beamten, nämlich: ©ffet langfam — fanet jeben SJiunbboß 9fatjrung gehörig, elje Sßr ihn berjdjludt, unb entweber nehmt gar feine ober fehr wenig förperliche Uebung nach ber SDiahlgeit bor. SaS ©emütlj beS Sßtagenfranfen foltte ftetö eine Sefdjäftigung haben. Sfeifen, ober ein leichtes ©efdjäft, welches mehr SßtuSfel* als ©cfjirnanftren* gung erforbert, ift feljr bienlid); wenn ber ©eift nicht bcfdjäftigt ift, fo benft er gubiet an bie beftehenbe $ ranfheit. SDtagenfranfe erhöhen baher ihre traut* heit, wenn fte gänglidj ihre Sefdfäftigung aufgeben, aufjer, wenn fte eine anbere ergreifen, welche als gefünber angefehen wirb, ober burd) Steifen ihre 3eit auSfüßen. Siejenigen, welche Seljanbtung unb 3tatlj wünfdjen, wollen jebe 3eile beS 13. ÄapitelS in biefent Sheile mit Süufmerffamfeit lefen. Um bieUrfachen gehörig guberftehen, welche biefe gewöhnliche unb befdjwer* Äranfheit heröorbringen, ift es ben ißrogeß gu fennen, bitrd) welchen bie feften Abgänge aus bem Silagen entfernt werben. 5ßnt Anfänge biefeö GEapitelS würbe fdjon erflärt, wie bie 2eber, wenn fte tljätig ift, eine jeifige glüffigfeit, ©aße genannt, ergeugt, um ben feften SlnSwurf leidet ent* fernbar gu machen. Seim Eintritte in bie (Singeweibe geigt ftd) eine wurm* artige Bewegung berfetbcn; ober mit anbereit Söorten, eine 3ufamntengief)ung ber gafern ber ©ingeweibe oberhalb bcr gu entfernenben SJiaffc, welche fte be* fiänbig weiter beförbert. Ser Sltljem wirb beim ©tußlgaitg fo eingegogen, 856 Äranffjeiten ber Scbcr, beSäftagenS u. b. (Singeraeibe. baß er ba8 Swerdjfeß htnabbriieft, Wieberum ein $erabbrüden ber ©ingeweibe üerurfadjt; unb bie SSaudjmuSfeln gieren fidt) fo gufammen, unt einen 55rud bon borne auSguiiben, unb burd) biefen ißrogeß wirb ber Ueberreft ber burd) ben 2Kunb erhaltenen Nahrung unb bie 2Iu8wurf8abfonberungen be8 ©rimmbarmeS aus bem törper entfernt. SEBenn ber Sefer e8 nod) nid)t getßan hat, fo wirb er eSintereffant finben, ftd) gig. 92 genauer angufeßen unb ben gefrümnt* ten 2Beg gu beobachten, welchen ber2Iu8* Wurf gu gehen hat, ehe er ba8 ©pftem berläßt. Unt eine§emmmtg gu berhinbern, unb bie wurmartige $hätigfeit ber Singe* Weibe gu ermutigen, furg, bamit bie ntenfd)lia)e 2Jtafd)ine orbentlid) bon aßen Slbfäßen befreit wirb, füllte jebe ißerfon WenigftenS ein 9M in bierunbgwangig ©tunben einen orbentlirfjen Stuhlgang haben. ©inige fehr ftarte ©ffer foüten ihn fogar gwei SDial haben. SBenn ber SluSwurf troefen unb ein ftarfer 2)rucf gu feiner ©ntfernung nothwenbig ift, fo famt biefe ißerfon fehr richtig als an 33er* ftopfung leibenb betrachtet Werben, fogar wenn regelmäßig eine tägliche SeibeSöffnung ftattfinbet. Siefer träge Suftanb fann ernftlidje Störungen herborbrhtgen, g. 33. ein gaßen beS 2Jiaftbarme8 unb bie golbene SCber. SSenn ba8 33Iut ffropf)utö8 ift, fo fann ein fchwerer Stuhlgang ©ejdjwüre, ©iter* beulen ober 9töhrgefd)würe (giftein) berurfachen. ®ie augenblid'lidjen Urfad)en ber Serftopfung ftnb — eine erfranfte Seber, woburd) nicht genügenbe feifige ©aße ergeugt wirb, um bie Slbfäße gehörig gu erweid)cn unb gcfdjmcibig gu machen; ein 3urürucf Oon oorne auSüben; unb tpeilweije ober boUftünbige Säptnung beS 2Jtaftbarme8, in wei» cpem « feine $raft pat, bie feften 2lu8» Würfe ju entfernen. Sie pimteigenben Urfacpett ftnb gewöhnlich: eine fijsenbe 23efchäftigung, welcpe bie tterböfe Spätigfeit nieberbrüdt unb biejenigen Kräfte fd)wäd)t, welche ben t>erfrf)iebenen Speiten ©pä* tigfeit geben für bie energifcpe ÜtuSftofjung ber feften, 93eftanbtpeile beS ©pftemeS. 33iutunreinig feiten pinbern in riefen Raffen bie ffterüenfräfte unb öerurfacpen fjraftijd) biejefben Stefultate. Sin 3eber, welcher je an SSerftopfuitg gelitten, fennt riefe ber g°lgen: bie gebrängte, au8» gebepnte Sntpfinbung in ben Singeweiben; bie ©d)iäfrigfeit unb SD^attigfeit; Sopfwep; unb in einigen unangenehmer 2ftpem unb übelriecpenbe Sfuöbünftungen. ®ie meiften Seute fennen aber nicht ben ©(haben, Weichen bie gatgungSorgane beiber (Sefcf)fecfjter erfeiben. 2iu8 bie» fern ©runbe habe id) bie Sffuftrationen gig. 98 unb gig. 99 entworfen unb beigefügt. 2)ie gegenfeitige Sage be8 9Jlaftbarme8, ber ©aamenjelfen, unb ber ©aamenbrüfe ift kt j$ig, 98* gegeben. 3n 21 jener Süuftration geigt ftch bie ©aamenbrüfe, wie fte au8ftept, wenn fte nicht burd) einen rerftopften 2J?aftbarnt gebrängt wirb. 2)ie ©aamenbrüfe ift jener fnoffenartige Körper, weicher ftch gerabe über ber Sttünbmtg be8 iOtafibarnteS geigt, ®ie ©aamen» gelten liegen hinter ber ©aamenbrüfe, gwifchen ber 2öafferblafe unb bem üftaftbarm. 2>ie Sage biefer 3dfot fann noch beffer rerftanben werben, wenn man ftch 3P9*136 anftept. 3ej3t betrachtet 23 in $ig. 98 unb wir fepen, baß, wenn ber 9Jtaftbarm mit 2lu3wurf überfüfft ift, bie Srüfe unb 3etfen eingeffemmt werben. SSenn nicht Semanb, weicher fo angegriffen ift, in bie» fen STheUeu außergewöhnlich ftarf ift, fo ntufj er ohne 3weifel unwiltfür» lief) ©aamen unb ©aamenfiüfftgfeit oeriieren. fftamentiich mufj biefe8 beim ©tuhigange ber gall fein, wenn biefer 2)rucf burch 2infirengung erhöht wirb. Orifl- 99. w'btadleu”cJjJan/ i'urd) »erftopfung leiben. 358 firanfheiten ber 2eber, beSSDiagenS u. b. (Singeweibe. SBetttt bie Oeffnung be« ÜJtafibarme« burch biefen Srud mtb Reibung gereift unb entgünbet roirb, fo tbeilt fid) beinahe ftet« btcfe ©ereigtbeit ber Saanten* brüfe unb ben 3eÜen mit unb t>erurjadt)t ober üerfdjlimmert unmilltürlicbe nädjtliihe Saantenergüffe. SBettn SBürmer ba ftnb, mie e« fo häufig ttt biefern erfranften überfüllten 3uftaitbe be« äJtaftbarme« ber galt ift, jo retd)t ba« gudcn unb Sitjeln, meldje« bon ben Schntarogern mirbf bagu bin, um gernanb, ber fo leibet, gu unmittfürlicben Saantenergüffcn geneigt gu machen. Sie fürchterlichen golgen biefer Saamenberlufte finb in einem fttuffafce über Saanten jcbmäclje in einem ber folgenben Sapitel auöeinattber» gefegt. 3efct miß itb ©ure Slufmerliamfeit auf gig. 99 lenfen, meldje bie meib* liefen Organe barfteßt. Sie 3ßuftration, melcbe burd) ben Sttdjjlaben 21 begeidjnet ift, geigt alte Organe in ihrem orbentlidjen 3uftanbe — bie 2Saf* jerbtafe borne; bie 9Kutterid)eibe gunäcbft; unb ber SDiaftbarm bitten* Ueber bie Sftutterfdjeibe ift bie Slufjenlinie ber ©ebärmutter angegeben unb bereit innere §öt)lung punftirt. Unterhalb biefeS Silbe« geigt S biefelben Organe, mie fie auöfeben, menn ber untere St) be« SKaftbarnte«, meldjer mit 2 begeidjnet ift, burcb 2lu«murfsntaffe auögebebnt ift. ÜJian mirb hier feben tönnen, baß bie ber SJtutterjdjeibe beinahe berbrängt ift unb bie ©ebärmutter etma« über ihre natürliche «Stellung binauSgebrüdt ift. Siefe 2lu8bebnung fängt in bielen gälten jogar oberhalb ber 3abt 1 an unb in biefen güßen mirb bie ©ebärmutter herunter unb bormärt« gebrüdt, unb manchmal jd)redlid) berbrängt. Söenn fte febr berunterbängt, fo mirb fte entgünbet, aufgebäuft unb gefchmoßen; unb in biefent 3uftanbe mir!t fte auf ben ßJtaftbarm guritcf unb gmar in manchen gälten fo ftar!, um ben Sanal, burch melden ber 2lu«murf gebt, beinahe gu berfdjließen. £ier entfielt ein Umftanb, metcher in feinen gotgen febr befcbmertid) mirb. ©8 ift ein Un* glüd, menn eine ißcrjon be« einen ober anbereit ©efdjledjte« burcb biefe« gcgenfeitige Sßiberftreben unb Srängen biefer Organe leibet. 3n gefunbem 3uftanb ift ipiafs unb Spielraum genug für Sille, um bie ihnen gugetbeil* ten gunftionen gu berridjten; aber menn ber Samt ober bie ©ingemeibe burcb 2lbfaß überfüllt merben, fo entfteben Störungen unb ein richtiger ga* milienftreit ober Sürgertrieg, melier mit ber 3*it jebe« Organ be« Stjfle-» me« bineingiebt. 3n einigen gälten gelingt e« ben ©ingemeiben unb bem oberen Sbeite be« SDlaftbarme« gang gut, ben 2lu«murf bormärt« gu bemegen, mäbrenb ber um» tere Sbeil be« Sarmc« beinahe gelähmt ift. Sei folgen geigt ftd) t>ic Hemmung an bem fünfte, meldjer burch 3 2 tu ber gßuftration S bie meiblidjen Organe borfteßt. -£>ier entftebt ein förmlicher 2lu«rcurf8» pfropfen ber mit ber 3«it fo butt mie ein ©untmibaß mirb. ©8 geigt ftch SSerftopfung. 359 eine beftänbige Weigung jum ©tuhtgange, aber nach toieberholten geht* jinbernifj ju bejeitigen; aber es wirb batb entbedt, bafj bie auflöjenben golgen ber Sübführmittel burdfauS nicht biefen pfropfen erreichen, währenö bie ©ingeweibe unb beren Snpalt unangenehm burch, bie Shätigleit ber Wiebijin leiben. Sßenn fdjliejflict) ber 2trjt ober ein berftänbtger greunb ju Wathe gezogen wirb, fo erljatt er eine ©infprifsung bon Del, ©prup unb SBaffer ober etwas StnbereS, um auf biefen pfropfen ju wirlen. Surd) biefe 3Jtittet wirb ber ißatient erleidjtert unb mit ber £inwegjunb bie gufjjlapfen feines §errn leidjt tjerauSfinbet, wenn alle Sftenfdjen fo franf wären. 360 Uranlheiten berBeber, be« Stagen« u. b. ©ingeweibe. 3n bet Belfanblung bon Berufungen füllten bie Urfad)en ergrilnbet Werben unb fo lauge, wie bte nteiften fUtenfchen jo mtwiffenb in ber ©in« ridftung ber ntenjd)lid)ett 9ftajd)ine ftnb, foHte ein Slrgt gu SRathe gegogen »oerben, um 3rrtf)ümer gu Dermeiben. welche meinen 9tatlj wün» fdjen, mögen bie gragen an Krante auf Seite 539 beantroorten. Borfjer ifl e« aber gut, wenn etwa« Sorgfalt in ber ®iät beob* achtet mirb. ©in grütj- ftiicf Don geröftetem SBeijj- brob ober ein ©abelfrüh* jttid au« ,3wiebad unb Köfe beftehenb, wirb ntd)t feiten Don Serfonen ge- noffen, welche an Ser* ftopfung leiben; wenn in großer Stenge genoffen, wirten fte bagegen Der- ßopfenb. ©ebratene ober geröftete Kartoffeln, ©e- miife unb glcijdj, braitn gcfocht, feine« SSeigenbrob, 9tei« in jeglicher gorm, füße Stepfel, Brom- beeren, frijdj ober eingemacht, unb alte Steifen unb grüdjte, welche ju- fammengiehenbe ©igenfchaften beftfeen, ftnb ungefunb für welche an Serjlopfung leiben. Unter ben Sad)en, welche ohne ©efaljr genoffen werben tonnen, ftnb: braune« Stai«-, Kleie- unb 9toggenbrob, gemahlener BJcigcn, £omato’«, Bohnen, ©rbfen, Kürbi«, grüner fDtai«, getobte Kartoffeln, ein wenig getobte« gleifch. Serftopfung fann häufig burd) abführenbe grüchte erleichtert werben. SBeintrauben ftnb in fotdjen gätlen am nüfclichften, wenn bie Saamentörner mit bem gleifch ber Traube Derjdjludt werben. ®a« „Stebical Stagagine" bemertt wie folgt: „Bei Dotter ©efunbheit üerfchlucft nur ba« gleifch ber SBeintrauben, wenn bie Särnte an Berftopfung leiben, fo eßt bie Saamen- törner mit bem gleifdje unb werft bte Schale weg; wenn 3h* eine gu große ©rfdjlaffung ber ©ingeweibe hemmen wollt, Derfchtudt ba« gleifd) unb nicht ftig. 10O. (Sine tuotiljiljmedenbe iDtebijin. Siarrhoe. 861 bte Saamenförner unb laut aud) orbentlidj bie £ant unb berfdjludt ben bin- benben Saft berfelben. Sie Söeintrauben lönnen auf biefe SBeife als 2Jie» bijin gebraucht werben, wäljrenD fte als Slbführmittel unübertroffen bor allen anbern grüdjten hafteten. Sin Srwachfener !ann brei btS hier tag» lieh mit Srfolg effen. SS ift gut, biefelben währenb ober gleid) nach ber regelmäßigen SÖlafjljeit ju effen." Sie grattjofen fagen bon ben Söein* trauben, „baß fte nicht nur biäeS 33lut berbünnen, fonbern baffelbe aud) jur Dberfladje fdjiden unb ’tjterburcf) bie SSangen färben; bafj fte £emmntffe ber Jungen unb Jeber befeitigen, bie SSerbauuftg beförbern, ben 9ftagen unb bie Samte gefunb erhalten, ben Stein unb anbere frembe ©egenftänbe aus ben Vieren entfernen, unb bem gefdjwädjten Spfteme Straft unb ©ejunbheit ber* leihen." Sille fäuerlid)en grüdjte, wie 3. 33. faure Slepfel, Slpfelfinen, Si= tronen :c. ftnb gut gegen SBerftopfmtg, aud) geigen, obgleid) füjj, ftnb nü§* lieh. Stegeimäßigfeit im Stuhlgange ift äußerft nothwenbtg, um 3$er* ftopfung ju berljinbern unb ju heilen. Sie Särme mit ben fpänben fneten ober fte anberweitig bearbeiten, hilft bei ber JeibeSöffnung. hieran ju benfen, hilft auch, währenb Jefen ober ©ebanfen an anbere Singe fehr eine freie Bewegung beS JeibeS hiubern. Sille bie öorhergehenben Regeln fürSiät u. f. w. füllten gewiffenljaft bon Jeu* ten, welche an 33erftopfung leiben, befolgt werben, unb wenn bie ©efdjwerben fortbauern, berftd)ert Such gewiß, wo bie Urfadjen liegen unb gebraucht eine ÜBebanblung, welche geeignet ift, fte ju befeitigen. gbrontfefie |HattJ}oe. 2Sir haben hier eine Äranlheit ber Särme, gerate entgegengefeht bon ber, bie wir im twrljergebenben Sluffafje befprochen. Siarrfjoe ober Surchfall Seidjnet ftd) burd) häufigen biinnen unb wäfferigen Stuhlgang aus, §ifce unb manchmal Sd)merjen in ben Särmen, ein ober Srüden im Slfter unb in einigen gälten ÜJtattigleit beim Stuhlgange. 3n ber gorm ber träntet jeigen ftd) ein ober mehrere biefer Spmptome, bisweilen ftnb biejelben jeborf) nicht bemerlbar. (äs giebt Jeute, welche an djronifd)er Siarrhoe leiben unb bod) nur einmal beS SageS (Stuhlgang haben; aber biefer ift lofe, oietteicht wäfferigunb möglicher SSeife mit Slähung Uerbunben. SS giebt anbere gäHe, in weldjen in jeben oierunbjwanjig Stunben häufiger Stuhlgang flattftnbet, ohne oon anberen unangenehmen Symptomen be* gleitet ju fein. fJlamentlid) werben ißerfonen, welche fo leiben, bei jeher 2luf= regung eine Neigung jum Stuhlgange haben. Sann giebt eS aud) wieber ißerfonen, Welche abwechfelnb Siarrhoe unb SSerftopfung haben. SBährenb ein paar Sagen ober Söodjen ftnb fie unangenehm berftopft unb ohne JeibeS* Öffnung, bann plöfjlid) unb beinahe ohne borhergeljenbe SBarnung tritt eine 362 Äranfheiten ber Seber, be82ÄagenS u. b. ©ingeweibe. Ptt$ ein unb ber SüuSwurf in einem erweichten ober fliifftgen 3ußanbc ade paar ©tunben wäfjrcnb einer gewiffen 3eitbauer hinweg. Sie Urfadjen ber djronifdjen Siarrhoe ftnb berfdjieben. 3n ber julefjt er* Wähnten $oxm bleibt bie Üeber eine3eitlang träge; bann wtrb fte bas ©egentl)eü unb entwidelt eine ju große Sljätigfeit, unb bie ©alle, weld)e im ©pfteme gehemmt würbe, ftrömt jefct burd) bie Sriifen in ben unteren 2Jlagen mtb Särme unb löf’t bie Sluswurfsmaffe in eine gdnfftgfett auf unb biefe geht bann in Strömen hinweg, jur großen Unbequemlidjfeit unb Stö- rung beS Äraitfett, welker, wäljrenb er ftd; oon ber Schwere, Schläfrigfeit unb beS »erftopften 3uflanbe8 erleichtert fühlt, jefct an großer Schwäche unb einem beinahe unerträglicher. @cfüf)l non Herabjtehung unb Srud leibet, jugleid; mit ©rennen ober anberen Schmerjen nad) jeher SeibeS* Öffnung. Ste Störung ber Seber in biefen gäden entfielt burdf unreget* mäßige ffteroenthätigfeit biefeS Organes, uttb bie Steigung ber belebenben Äraft einiger ißerjonen, eine 9ferbentl)ätigfeit ju erjwingen unb bie Hemm* niffe ju bejeitigen, wenn bie ©irculation mit ©ade belaben iß unb ftd) bie ShtswurfSmaffen in ben Särmen jufammenbrängen. Siarrhoe fanit aud) entftehen, wenn ba§ 93Iut io unrein tfl, baß bic ©atteit» ausfdjeibmtg ju jdjarf mtb auflöfenb wirft, wo bann als gotge ber Snljalt ber Samte wäfferig wirb unb bie innere Haut berfelben retjt. 2Jiand)tnal »erurjachen ©lutnnreinigfeiten HautauSjddäge int Ämtern ber Särme, wo* burd) eine ju große fatarrhalifdje Slbjonberung ftattfinbet, welche als ein SlupfungS* unb SRetjmittel Wirft, ©ei ißerjotten mit einer ffrophulöfen Neigung entfielen manchmal ©efchwiire in ben Särmen, bereit SüuSftröntungen ftdj mit bem üludwurf mifdjen unb ihm eilt biarrfjoeartigeS 2tn8|ef)en geben. UebermäßigeS mebijiniren gegen Seberftörungen, ©erftopfung unb anbere ©efd)Werlid)feitett hat häufig eine 9teijbarfeit ber ©ingeweibe f)eroorgebrad)tf Welche wiebcrunt eine d)roniicf)e Siarrhoe berurfad)t. ©in bhSpeptijdjer SDiagen, welker große Säure unb ©lähung t>crurfad)t, fann bem Sttbfade ju große auflöjenbe ©igenfdtjaften geben unb baburd) Siarrhoe »erurjachen. 2lm Schluffe ber großen jRebedion würbe id) non einem ©olbaten befugt, welcher eine Äugelwunbe int Unterleibe brei Saljre borget- erhalten hatte, feit welker 3eit er beftänbig an d)roni)d)er Siarrhoe litt. Sie Äuget war entfernt wor* ben, aber eine ßfeijbarfcit blieb, welche fatarrf)alifdje unb ©efdjroürabjon- berungen erzeugte unb bie ©erbauungSorgatte in ÜJfitleibenfdjaft jog. ©r War abgentagert mtb eben jo blutlos, als wenn er im lebten Stabittm ber @d)winbfud)t wäre. Srofc ber biefeS gadeS unb feiner unter 21nwenbuttg nerjd)tebetter Sföebijinfqfteme wiebertjolten gehljd)Iägef gtfunb ju werben, widj feine Äranfhcit leidjt meinen Heilmitteln, welche $ämorrßoiben ober golbene Slber. mit Bejug auf bie Söieberßerftettung feines Blutes unb ber Belebung feines gefcßwäcßten SlerbenfßftemeS präparirt waren. Sn alten gatten bou eßronifeßer diarrßoe wirb baS Blut jeßwaeß unb ge» wößnlicß unrein fein. Beinaße in allen gälten befielen Sferoenftörungen. Bei ber üJleßrjaßt ift bie Heber in Unorbuung unb in Dielen gälten ber SDiagen erfranft unb bie Verbauung geftört. Es ift baßer nießt gut, nur einfad) 33er« ftopfungSmittel anjuwenben. Sn Dielen gälten tann fein größeres Ungtüd geftßeßen, als bie Berftopfung ber ßäufigen Slbflüffe, wenn beren Urjaeßen unberiißrt bleiben. SllS Siegel mit wenigen SluSnaßmen, füllten diejenigen, Weld)e mit eßronifeßer diarrßoe beßaftet ftnb, gar feine Derftopfenbe fDiebi» jinen gebraudjen. die Hemmung beS SluSfluffeS biefer fcßarfeit Blaffe Der» urfaeßt ßäitfig ©allem ober anbere gieber. dennoeß bilben fttß Biele ein, baß, wenn fie nur biefen SluSfluß ßemmen fönnen, alles in Drbnung fein Wirb; unb naeß biefer BorauSjeßmtg ßanbelnb, füllen fte ißren Blagen unb därme mit binbenben Blebijinen, ober ertauben ißren doftoren, es ju tßun. Sn jebem gatte eßronijeßer diarrßoe fann icß leießt bie Urfacße ober Urfacßen entbedeu, unb bureß Entfernung berfelben eine grünblicße Teilung erjieten, Wenn meine gragen an Kranfe beantwortet werben. Sille BerftopfungS« mittel, welcße notßwenbig ftnb, fönnen bureß eine rießtige Sluswaßl ber Spei» fen erlangt werben. ©eröfteteS SEßeijenbrob, 3wiebad, gefoeßter ffteis, SleiSfpeifen, geröftete Kartoffeln, gefoeßte Blilcß mit Söeijenbrob, Brom- beeren, frifeß ober eingemaeßt, iüße Bratäpfel, baS gleiftß ber SBeintrauben unb ber Saft Don beren Scßaalen oßne bie Saamenförner, jdjwarjeSoßanniS* beeren, ißfirfuße, wilbe Kirjcßen unb alle anberen gejunben Speifen unb grüeßte, welcße milbe binbenbe Eigenfcßaften befißen. golgenbe ©etränfe fönnen aueß präparirt unb mäßig gebraueßt werben. SleiS, gebrannt unb präparirt, cbenfo wie Kaffee, Brobrinbenfaffee, Brobfuppen, Brombeerenfaft unb Brombeerenbranntwein ftnb in eßronijeßer diarrßoe nüßließ, wenn fte mäßig gebraueßt werben unb man fteß nießt barauf Derläßt, eine Kur babureßf ju erjielen. Sn ber Einleitung biefeS SlufjaßeS null ich juerft erflärett, baß ber SERafU barrn ber britte unb ber leßte SCtjeit ber großen Eingeweibe ift. gig. 98 unb 99 geben eine beutlicße Sttuftration beffelben. die gewößnließfte Kranfßeit beS SJiaftbarmeS unb feiner SJlünbung ift bie golbene Stber. Sitte ißerfonen, voelcfje an Berftopfung ober diarrßoe leiben, werben leicßter bon biefer Kranf» ßeit befallen, als biejenigcn, weleße an leinen Unregelmäßigfeiten ber därnte leiben. das Süden beö SlfterS wirb häufig bureß große fReijbarfeit unb tnandjmal bureß Slnfblajen ber Seßleimßaut ßeroorgebracßt. deJftn giebt eS ober golbene Jlbet. 364 Ärantheiten ber Seber, beSSDßagenS u. b. ©ingewetbe. tjaue, ttt Denen etn §autau8brud) judenben G£f)ara!ter8 fiattfxnöet, welcher tn ber ©egenb be« öftere and) judenbe, golbene 2lber genannt »erben lann. ©ie bejroürartige unb Irampjljafte 9?atur annimmt, wie tn gig. 101 bezeichnet Wirb. ©ie Arterien be8 üDiaftbarme« ftnb jahlreid) unb ob bie Vergrößerungen einfach als Äramhfabern ober ©ejcßwüre befielen, jo! brängt ba« Vlut auf bie leibenben ©heile, unb in einigen gäUen entfteßen jdjrecten- erregenbe Vlutftürje ober geh hatte einft einen intereffanten gaU biejer 2trt, »o bie Äranle, ei)e fte meine Patientin ge* worben, über ein gaßr lang täglid) an £ä* be« 9Jtaftbarme« litt, unb in joldjer fürd)terlid)en SluSbeßnung, baß jte eine leid)enarttge Vläffe hatte, begleitet »on fotdjer Sd)Wäd)e, baß fte faum außerhalb be« Vette« bleiben fonnte. 3ßre grennbe bjofften »ergeben« auf Teilung, nadßbem ber gami* tienarjt fte aufgegeben hatte. Sie war eine gübin, unb au« ©anlbarleit beftanb fte barauf, baß fte iljren ©rftgebornen nad) bem Verfaffer nannte, welcher eingelaben würbe, ber eigentümlichen Screntonie ber Vejchneibung beiäuwohnen. Sie« war eigentlich gegen ben ©ebraud) ißrer Religion, aber fte beftanb barauf, baß ba« $inb, welches fte nad) ihrer Jjpcrftellung hatte, nach ©oftor g. genannt würbe. ©ie augenblidliche Urjache ber golbenen 2lber !ann für? in allen Sachen angebeutet werben, welche baju beitragen, ben Elfter ober 2Jiaftbarm unnö* tljiger SBeije ju reijen. £arte 21u«wurf«hfro:pfen unb wäfferiger unb bren< neitber Stuhlgang »erurjadjen häufig einen 2lnfall biejer Sranlßeit. SGBenn wir ben ®efäßreid)thum be« Sftaftbarme« bebenfen, jo erjdjeint e« jdjredlid), wenn ein großer trocfener 9lu«wurf«pfropfen, jo hart unb unregelmäßig wie) ein Stein, unb brängenb in ben 9Jlaftbann hinabgleitet, auf ber einen Seite bie innere £aut $erreißenb, unb auf einer auberen biejelbe au«* behnenb, baß ba« Vlut tbatjüd)lid) au« ber pjammengebrängten §aut her* auSftrömt. @8 giebt aber Welche jo unwiffenb in ber eigentßüm* ließen Vejchaffenheit be« Sftaftbarme« ftnb, baß fte ber Verftopfung erlauben, bieje 2lu«wurf«j)jropfen ju bilben, welche alle paar ©age, Söocßen unb SDtonate lang hcrau«geworfen werben, bi« fie bie bartnädigften$ran!heiten ßeröorrufen. Cfig. 101. @ e f d) w ü r uttb f r a nt b f. artige golbene Silber, wie fie f ich im 91 f ter jeigt. 91. Sifterweg ober ©dhliefjmuS» fei, wellte bie ©efdbwiire fefthält, nadhbem fie fidj ausgedehnt haben ; SB. ©ejchwttre, welche burdh eine ge. idjwoflene ©tbleimhaut unb Bergrö» Berte Setten gebilbet werben (bie fogenanntegolbene9lber): ® Silfter. Öffnung. Hämorrfjoiben ober golbene 21 ber. 365 jftadjläjßgfeit in ber 2tu«maf)l ber ©egenßänbe, um nach bent Stuhlgänge bie Sh«*« gu reinigen, berurjachen häufig eine SReigbarfeit, meld)e bie gotbene Stber entmidett. Sieje« Uebet ift jo au«gebef)nt, namentlich auf bem Sattbe, baß ich bie iRadjßcht be« Sejer« auf einen Sfugenbtid anrufen muß, mät)renb ich bie Slufmertjamfeit hierauf tenfe. E« ift nicht« gemöhnlicher al« in ben Abtritten be« garmtjofe« einen Stoßen Haufen 9Rai«folben gn biejent gu finben. Holgftüdchen merben fogar manchmal gebraucht. Sa bie 9lei- bung ber äußeren Haut mit einem harten ober rauhen ©egenftanbe geniigenb ift, um Bernanb, melcher mit SBlutunreinigfeiten behaftet ift, 2lu«jd)läge un» ©ejchmüre gu berurjachen, jo ijt e« fanm möglich, baß, menn bie garte Haut be« Elfter« jo behanbelt mirb, bieje Sranfljeit au«bleiben fann, menn ba« SSlut nicht außer gern ähnlich rein ift. ißftangenblatter merben häufig mit bemfelben jRejultate gebraucht, beinahe alte in ber ißßangenroelt ftnb mehr ober meniger rauh unb berurjachen fReigbarfeit in ber @d)leimhaut, menn ße mit berjelben in ©erüfjrnng fommen. ©emöhnlidfe« braune« ißa* hier iß beinahe ebenjo mtpaßenb, meil e« gu hart unb rauh ift, mährenb Bet' tung«papier ebenjo untauglich ift megen ber reigbaren Eigenjchaften ber garbe, mit melcßer e« bebrudt ift. E« mürbe gut jein, menn 2lüe biejen @e» genftanb bon genügenber 2öid)tigfeit hielten, um ftch paffenbe« Rapier angu= jehaßen. 5Rur ba« meichfte unb gejchmeibigße Rapier jottte gebraucht mer= ben, ma« alienfaß« ßatt £afd)entudj gum 2tbmijd)ett bon fßaje unb 2Runb angemanbt merben fönnte. Seute, meld)e eine fifsenbe S8ejcf)äftigung haben, foßten and) beobachten, ma« jte al« @t§ gebrauchen. 3n auggeftopften ©tüfßen ßfcenb, metd)e mit Beug ober anberen erfyifcenbem Material bebecft ftnb, berurjadft fReigbarfeit im äöenn Bemanb nur bie geringfte Neigung gur golbenen Stber hat, jo ftnb fRohrftüfjle atten anberen borgugiefjen, unb ein gemötjn{id)er Holgftuht ift bebeutenb beffer, al« ein lupurio« auggepolfteter. Unreine« 93lut ift ftetS bie tjinnetgenbe llrjadje ber golbenen Stber. SBenn nicht ba« 93lut Unreinigfeiten beßf3t, jo mag ber 9Kaftbarm burd) trocfenen nicht meicßenben Stu«murf bejdjäbigt merben; ber Elfter mag burd) ÜJiaiSfol» benf Holgftüdd)en, unb rauf)e« ober burd) anbere reigbare unb ergeugenbe Sßittel gerteben merben, ot)ne baß fid) bie gotbene Stbei entmidett. Inf ber anberen @eite menn ba« SSIut jefjr unrein ift, fo iattn bie Entßefjung ber golbenen 2lber gemöhnlidj berfßnbert merben, menn biejt Urjadjen bermieben merben. Verhütung ift ba« befie Heilmittel, aber menn biefe« nid)t au«reidjt, jo fei nidjt teidjtßnnig in ber 2tu«maht bon Heilmitteln, @3 ift nid)t berläßtidj, totale bittet gu gebrauten; jo manches Sehen mürbe burd) Einreibungen unb ©alben geopfert. Ser ©ebraud) jold)er ÜJiittet ber. treibt nur bie Unreinigfeiten nach ebteren Stilen be« ©tjfteme«. Sie golbem 366 SIber, wenn nicht burd) ©ewoßnheit berüorgebradjt, iß nur ein Hülfs* engel für bie Oerfdjlechterten ©igenjdjaften beS StuteS, benn biefelben würben ftdjerlid) irgenb ein SebenSorgan angegriffen haben, wenn fte ftch nicht im Elfter ober im SJtaftbarm feftgefefjt hätten. Sie einjige totale Sehanblung, weldje überhaupt anwenbbar iß, iß ©lettricität. Siefe fann entweber bireft burd) eine elettro*magnetifche SÄafchine ober in ber gornt eleftrijdjer ©inrei* bungen ober Salben angcwanbt werben. Slber biefe totale Seljanblung fottte ftets Oon conftitionetten Heilmitteln begleitet fein, um bie Urfachen ober U r f a d) e, welche btiergu eine Steigung heroorrufen, ju entfernen. SJtein elettrifcßer Apparat für biefe Sranlljeit iß ber üotttommenfte, Welcher ju bie* fern 3mede erfttnben würbe. 2Äir begegnet aber feiten ein galt, wo nicht blutreinigenbe unb nährenbe SJtebijinen jur grünblichen Heilung nöthig ftnb. SKit biefen üerbunbenen Heilmitteln erreiche ich faß in jebern gatte eine Sur, wenn ber Patient nicht ju alt iß; ob nun ber Patient meinen mag* netifcßcn Stuhl gebraust ober ob er, wenn er in ber ©ntferuung lebt, Se* hanblung burd) meine elettrijchen SDtebitamente anwenbet. Siefenigen meiner Sefer, welche mich nicht perfönlid) teunen unb an biefer Sranfheit lei* beit, ftnb auf Seite 272 unb Seite 530 hingewiefen. Srantheiten ber Seber, beS 3ÄagenS u. b. ©ingeweibe. Sie tünßlidje Setyanblung faitn aber in j[ebem gatte feßlfchlagen, toenn nicht Stufmertjamfeit ben ©ewohnheiteu gejd>en!t wirb. 3d) tjabe fchon bei ber Sefpred)ung ber Serftopfung gezeigt, tote bte* jelbe befeitigt toerben fömtte; aber bte 2ßid)tig!eit, um bei Hämorrl)oibattei* ben eine Serftopfung ber ©ingeweibe ju Oermeiben, ift io notlpoenbig, baß man mir eS beleihen muß, toenn idf ttod) beinahe baffelbe ju toieberholen fdjeine. SaS ©rfte unb 2lUeinwichtigße, itad)bent bie Siät gehörig beamtet tourbe, ift ein regelmäßiger Stuhlgang. 3eber SDtamt, jebe grau unb jebeS Sütb jottte eine beftimmte Stunbe haben, oon weldjer er, fte ober e8 nicht abtoeidjcn jottte, toenn jogar baS Haus brennt. Sßerfonen, weldje ftch baran gewöhnen, jeben Sag ju einer beftimmten 3eit eine SeibeSöffnung ju haben, werben finben, baß biefeS Organ bereit ift, feine ju erfüllen, unb fte werben auch finben, baß, wenn fte oiet über ißre gewöhnliche 3cit hin* ausgehen, ftch Scrßopfmtg jeigt. Sie ©ewohnßeit, welche Stele haben, wäßrenb fte beim Stuhle ßnb, $u lefen ober an ©efd)äfts= unb anbere Sachen ju benfen ober bie Sergangentjeit büßer oorübcrjießen ju laßen, trögt bagu bei, bte Scwegmtg ber Särme ju hin* bern, mtb bnbttrd) Serßopfung herbeijufüljren. Ser „Harbinger of Health'* jagt hierüber: „©inejebe geiftige Sejchäftigung, welche ber gehörigen mtb jchncttcn Verrichtung biefer gunttion fremb ift, toirb unbcbingt beit Stern* pet ber Srantßeit auf ben jcßwächßen Shetf öriicten; unb ba, währettb bieje gunttion oerridjtet toirb, bie 3etten unb gajern beS SJtaßbarmcS ausgebeljnt §ämorrßoiben ober gotbene 21 ber. 367 unb angegriffen ftnb, jo wirb eine Unaufmerlfamfeit wäßrenb biefer 3eit feßr waßrjdjeinlid) eine ober mehrere ber öorßergenannten gen ßeroorbringen." Vknn ber 2Bille auf bie Steile concen- trirt wirb, welche beu ütuSwurf entfernen, fo werben ßart= leibige fßerfonett eS öiel leidster finben, fid) biefer 2lu8wurfs* tnaffe gu entlebigen. Unter ben ßerüorrageitb ßeilfräftig&n Uebungen für nen, welche an -£>ämorrßoiben leiben, ift baS Seiten. ©aS ©Rütteln ber erfranften ©ßeile auf bent ©attel befdßleunigt ben Vlutuntlauf unb Ijitft ßieburdß eine 3ufammengießung gu befeitigen unb wenn ©efdßwülfte beftehen, biefelben aus* gugießen. ©ßeobor parier fagte einft, baß bie 2lußenfeite beS fpferbeS für bie innere ©eite beS 9Jf enfdßen gut ift. ©ie jeS begog ftd) natürlich auf ©pspeptifer unb welche wenig förperlitfje Uebung haben, benn bie Stußenjeite eines ift ebenfo gut für bie Slußenfeite eines fütamteS. grauen würben ebenfooiet flinken Dom Seiten haben, wie bie 9Jlänner, wenn fte eine foldße fßeitfteibung < wollten, welche es ihnen geftattet, bernunftgemäß auf bent j gu ftfcen. ©8 ift fraglich, ob fie bureß eine SeibeS* Übung, wie fte für grauen üblirfj ftnb, irgenb einen anbern großen Vortßeil gießen, alstüdjtig gefcßüttelt gu werben unb biefrifcße Sltnto* fpßäre beS §intntels einguatßmen. gßre frampfßafte ©teüung auf bent ©attel ertaubt fein freies unb leichtes ©piel ber SfJiuSfeln, foldje, wie fte ben SJiännern, ntit beiben güßen in ben ©teigbügeln unb offne Verrentung beS Körpers, möglich ift. ©ie grauen tnüffen in biefer Vegießmtg eine Slenberung treffen. ©3 ift fein üernünftiger ©runb norßanben, warum eine grauenSperjon eines ißrer ©lieber über bem ©attel einfdjtafen laffen unb jebeS SDfat, wenn fte auSreiten will, ißren Sörper unnötßiger SGBeife berrenfen muß. SSäßrenb bie SJiobe eS oeräcßtlich finben mag, baß eine grau wie etn SJiann naturgemäß auf bem fßferbe reiten foü, wiberfirebt eS bem gefunben SJienfdßenberftanbe, bie gegenwärtige lächerliche 2Jiobe gu rechtfertigen. gür äußere ©efeßwüre ober eine Verlängerung beS öfters giebt ber „fßile ©ontpreffer" (fuße ©. 819) große ©rleicßterung. ©ie gotgen, weldje burd) baS ©ragen biefeS nüfjlidjen fjnftrumentes werben, ftnb äßn* ließ benjenigen, weld)e bureß baS fßeiten ergiett werben, ©er anßaltenbe milbe ©ruef, welcßer auf biefe ©heile auSgeübt wirb, erleichtert feßr beren fdjmergliche unb unerträgliche Verlängerung unb trägt bagu bei, einen natur* gemäßen Vlutumlauf in benfelben gu ergeugen. gür ©iejenigen, weteße Weber 3ett nocß ©elb ßaben, um reiten gu fönnen, unb namentlich grauen, Sig 102. $er ädaftbarm, of« feu gelegt, um feine ©rjctieinung ju jei. .geit, wenn Sie gol« 'bene ülber befte^t. 368 Welche fo wenig Sinken üon benfelben haben, ift ber „SHle ©ompreffer“ un* fdjähbar. Selbft bei öerftänbigcr Vepanblung ift ©twaS nöthig, um, Währenb baS gute SBetf oor ftd) geht, gur ©rleidjterung behülflid) gu fein, benn eine folcpe Äranlpeit lann nicht grünblich in ein paar Sßodjen befeitigt werben, außer, wenn fte burih unnerftänbige lolale SÄittel in baS Spftern hineingetrieben wirb. Samt giebt eS Seute, welche fo weit in ihrem Sllter Oorgcrüdt finb, baß fie nidft mehr gu heilen ftnb, unb weldje baher etwas nötl)ig haben, um es ihnen erträglich gu machen. Solchen würbe icf) ben „ißilc ©ompreffer" ernftlich empfehlen, Währenb ©iejenigen, welche an einer Verlängerung beS Stfters ober beS ©armes leiben, bieje mechanifche ©nt* bedung einen unberechenbaren Segen nennen werben. Ära'nfheiten berSeber, beSÜJtagenS u. b. ©ingeweibc. gtt/ief QStöfirgcfdmmr) int Jtfter. 3)ie8 ifl eine befdjiüerlirfje unb gefährliche Sranfheü, Icidjt au« einer bernachläfftgten ober fdjledjt bebanbelten golbenen Slber entfieht. Siefe Äranffjeit lann andf bei ffrophulöfen *ßerfonen entfielen, ohne eine borhergehenbe Äranf'heit im Stfter ober 2Jtaftbarm. Sie fängt nid)t meit bom Elfter an unb macht ft* burih SfucEen, Sdjmerj ober Unruhe bemerfbar, ob* gleich i° einigen fidj feine unangenehme Shnüptome geigen, bi« bie eiterige SJtaffe an- fängt, ftd) einen 2lu«meg gu fud)en, unb bann mag bie« nur ba« eingige Beiden ihre« 93e» flehen« fein. So lange, mie e« nur eine Deff- nung ifl, mirb fte mtbottflänbig genannt; aber menn ba« ®efd)mür fo meit borgefchritten ifl, um ben üftaftbarm ober irgenb eine anbere Höhlung gu burdjbredfen, nennt man fte boltftänbig. gig,103 jeigt e*n tmüflän» bige« ©efchmür im Slfter. fUtanchmal biefe« ©efdfmür berfchiebene Deffnungen im SUlaftbarm ober anberen feilen, unb ber Sana! ifl in einigen fällen fo boltftänbig, bah er beinahe eine eigene Schleimhaut befifjt. 3d) hatte einmal einen Patienten, meldjer an einem SRöhrengefchtbür litt, bei bent eine bollftänbige SSerbinbung gmifd)en bent fölaftbarm unb ber Harnröhre beftanb, fo baff beim Stuhlgange ein fliifftger $heü be« 2tu«murfe« au« ber Deffnung ber Harnröhre fam. SBenn ba« ©efchmür thätig ifl, fommen große Ouantitäten eitember Sföaffe hetatt«, namentlich beim Stuhlgange, menn e« bon bem herabfommenben 2lu«murfe gebrüeft mirb. 2Senn eine ©ntgünbung entfteht, ift biefe« Seiben feljr fchmerglidj. 33ei allen Stöhrettgefchmüren follte ber 2lrgt guerft bem 331ute feine Stuf* merlfamfeit mibmenunb ba« 2Jieffer ba« tefcte Mittel fein; felbft menn e« an» 3=10.103. •JJJaftbarm. SSoflfommenel SRöbrgefcbtoür im Stfter. galten beS 2Jlafibarme$. 369 gemenbet mirb, ift eS bennoch nöthig, baS Vlut gu reinigen, ober ein ähnliches ©efdjmür entfteht mieber. ©S mürbe baber in allen gälten ein bernünftiger ißlan fetn, bon Slnfang an bas Vlut gehörig gu berüdfteßtigen, unb fd)on bies mirb genügen, um bie ann giebt es ©djmerjen, welche jo concentrirt, jo hoppelt beftiüirt jtnb, baß eine jßerjon jooiel bat, nod) genug abgeben jn fönnen, um eine ganje gamilie in SBerjerrungen p ohne baß fie jelbj't nötljig bat, aufpbö» ren, unwittfürlicbe ©rimaffen ber pfriebenen Äafje unter bem £ijd)e ober bem gemütblicben §unbe auf ber p machen; nod) pubern p Wünjdjen, baß fte al« ober £>unb geboren Wäre. SBettn wir baber bie Ouantität unb bie coucentrirte Dualität ber jpein unb bie SSerj'cf)iebenartig= feit ber ©djmerjen, an benen bie menfct)Iid)c gamilie leibet, bebenfen, jo wirb ber SBerfaffer nur berjuchen, Don weniger als einem halben Suijeitb p jpreeben, welche gewöhnlich im 2llltag8leben borlommen, währenb er Der» fpridjt, baß er feine 2lufmerfjamfeit unermüblid) ber Linberung bon l|Sein unb ©chmerjen jeglicher 2lrt in feiner jßrayi« wibrnen wirb. «^opftoeh. SBenn id) nid)t türslicß bon einem $inbe, meines im SBeften geboren* mürbe, gehört ba« oßne ftcßtbareu Sopf auf bie 2Belt !am — ber Sftnnb, bie SatßmungSorgane unb Stugen befanben ftd) in ber 23ruft — jo mürbe id) biejen 2tufja£ bamit anfangen, baß id) bie 23eßauptung auffteüte, baß fHientaub je gelebt ßatr oßne Sopfmeß gehabt jn ßaben. ®a eine SluSnaßme fein muß unb ba bietteicßt meßr Äinber ebenfo geboren morben fxnb, oßne bon Leuten gu fprecßen, meldje ficß jo betragen, al« menn ©dj merken un b $ ein. fte fopfio« waren, fo muß td) meine ftattfttfdje SBeßauptung Darauf befdjrän» fen, ju fagen, baß 2tde, wetdje ftdjtbare topfe ßaben, unb mit ben töpfen ©pmptome t>on ©eßirn ßaben, topfweß gehabt unb geneigt ftttb, es $u ßa» ben, wenn fte im ©intlange mit Dem ciöitiftrten Steile unfere« ißtaneten leben. ©adtge« topfweß ift ba« gewößnticßfte. Söorau« entfteßt es? Sd) werbe e« mit ein paar fagen. Sn ber ©efunbßeit jießt bie Seber eine gewiffe ©igenfeßaft au« bem 23tute, Wetcße ©alle genannt wirb — eine !oß* fenftoffartige, feifige fDlaffe, wetdje in ben unteren 3Jlagen geleitet, bei ber Verbauung ßitft. SBenn bie 2eber untßätig mirb, fo wirb ba« 93tut mit biefer 2Kaffe übertaben unb bie SBerbauung tßeilweife geftört. ®iefe irritirenben Staffen im 93lute be» fueßen ben topf ebenfo gut wie anbere Steile be« törper«, unb wenn fie mit ben jarten Heroen in 93eriißrung fommen, reifen fte biefelben unb Perurfacßen ©eßmerj unb <ßein; unb biefc ©(ßmerjett werben bureß bie geftörte Verbau» ung oerfeßtimmert, wetcße bureß ba« fftidßtPorßanbenfein ber ©alle im unteren Sdtagen erzeugt wirb. ®ie ©ade ift gerabe, wo fte nid)t Perlangt wirb. Snt unteren 9Jta» gen ift fte nüßließ, im Stutumtauf ift fte ein ©törenfrieb; unb wäß* renb fte it)r eigene« ©efcf>äft Pernacßtäffigt, mifeßt fte fieß in anbere ©aeßen, bie ißr nidft« attgeßen; ein 9tefuttat, welkes nießt fetten Seute erjieten, bie ftd) uid)t um ißr eigene« ©efcßäft tiimmern. ©8 giebt ttoeß einen anberen 2Beg, auf wetdjem biefe« periobifeße topfweß ßerborgebraeßt wirb. Sn einigen ©onftitutionen Perurfadjt bie 2tnßäufung ber ©alle in ber ©irfutation faft nießt« at« SJtattigteit unb ©eßwere, bi« mit einem Sftate bie Seber au« ißrer Untßätigfeit erwart, unb bie ©ade itt feßr großen fUtaffen aufnimmt unb in ben unteren Stiagen gießt, wo» burd) biefer gereijt wirb unb eine fdiaffe biefer irritirenben gtüffiigteiten in ben oberen Sftagen jurüdwirft, wo bie ©peifen juerft antangen, naeßbent fie ben Sdiunb unb bte ©peiferößre pafftrten. 2)ie ©egenwart biefe« ©inbring» Iing« Perurfadjt unevträgtidfe Uebelfeit unb eine folrfje ©törung ber äftagen* ftifl. 104. ßopftoel). nerben, bafj bie lüopfnerben mit angegriffen merben, biefe« ßopfmep mirb geroöhntiep burep ©rbreepen erleichtert. Söenn bie ©aEe gängtiep bom EJta* gen pierburep entfernt mirb, fo berfepminbet ba« Äopfroep. Ser untere 2)ta- gen tann biefe Etüdmirtung gu jeber 3eit binbern unb ben Ueberftug ber ©aEe in bie ©ingemeibe fepiden, moburep Siarrpoe anftattÄopfmep entftept. pierburep tommt e«, baß bei fotepen metepe geneigt ftnb, Sopfmep unb auep Siarrpoe gu paben, bie SBeobacptung gemaept mirb, baß fiep ba« Sopfmep verliert ober ftep nur teiept geigt, menn bie ©aEenmaffe lefjtere berurfaept. Äopfmep. 375 SSeinape alle ißerfonen, geneigt fittb, fotepe« gu paben, paben eine gelbliche Hautfarbe, metepe burep ben ©inftuß ber ©aEe in ber Sirfuta' tion perrüprt, unb gemöpnlicp merben fie am Sage bon ©epläfrigfeit beläftigt unb be« bon einer Neigung gur ©eptaftofigfeit; mäprenb Siejenigen, metepe teiept einfeptafen, bemerten, baß fte gu feft gejrfjtafen paben unb ftep pierburep unerquidt fügten, ©in fepteepter unb bitterer ©efepmad im SDtunbe geigt fiep häufig auep bei biefen Leuten, Weit ba« 93tut bon ©aEe überlaben, biefe bittere, übte ©igenfepaft burd) bie ©epteimpaut beö EJlunbe« unb Sta- gen« ausfepmifst, ebettfo mie burep bie äufjere £aut; unb menn bie SDtagen» mänbe mit biefen ungefunben Stbfonbermtgen bebedt futb, geigt bie 3unge gemöpnlicp ein gelbe« fepteimige« EtuSfepen. Siefe innertiepe gaEige Etu«* bünftung gerftört oft bie Sfteinpeit be« Sltpem«, ebenfo mie bie äußeren 2tu«* bünftungen in fotepen unangenehm ftnb. Sie Sefstere ift jeboep nid)t fo maprnepmbar, meil fte fid) über ben gangen itörper Verbreitet, mäprenb in erfterem gaEe ber unangenehme ©eruch mit jebem Sltpemgug au«geftofjen mirb. Etiemanb braucht gurept vor bem gaEigen Äopfraep gu paben, benn e« ift nid)t leben«gefährlich. SSiete, metdje Saufenbe SoEar« für fepöne Käufer, feine SDteuble«, reiepbefefcte Safetn, unb anbere Slnnepmticpfeiten be« Sehen« begabten, ftnb ihr Sehen lang mit biefem Seiben behaftet, moburep e« ihnen unmöglich gemacht mirb, fich boEftänbig ber Slnnepntlicpteiten gu erfreuen, metepe fte fo berfepmenberifep für ftth unb ihre gmtnbe jdjaffen. Sßenn bieje Seute einen Slugenbtid bie« bebenfen mürben, fo mürben fte ein* fehen, mie biet angenehmer fte leben tonnten, menn fte meniger üppig lebten, unb etma« für ihre „innere SSerbefferung" thäten; benn, ungeachtet aüer po* titifchen ©treitigteiten über biefen tann icp beftimmi verftepern, bafj aüe gäEe btefer 2(rt ftreng „conftitutioneE" ftnb. ©in menig Slufmertfam* feit auf bieSeben«meife mürbe Saufenben größere« Eßoptjein unb ©tücffetig* feit in aEen Sagen beö Sehen« fepaffen. metepe an gaEigem Sopf* mep teiben, unb biefe ©rmahnungen beobachten, motten ba« Äapitet tefen, metepe« über bie Seher panbett. 376 ©djntersen unb ißein.- Sopffdjnters epiftirt feiten ohne Äranfljeit ber Seber; jebodj giebt eS gälte, in welchen biejeS liebet burch einfache Sierbenftörungen entfielt. Sine an* fangcnbe Sleroenfranftjeit fann alle ©tjmptome eines nerböjen Äopfwelj’S geigen. SBenn bie Sieroenfranftjett noch nicht fo weit borgefdjritten ift, um eine 9ieisbarfeit ober Snt$ünbung sn berurfadjen unb Wirflidje Sterben» fchmersen su erseugen, fo fann biefe Smpfinbung mit bem tarnen $opf* weh beseidjnet werben. Sin überarbeitetes ©ehirn fann nerböfeS Äopfwelj berurjachen ober eine Steigung basu befeftigen. Oie fernen fowoht als bie fDiuSfeln fönnen burch su biele Uebungen überfpannt werben, unb in foldjen gälten werben fte bagegen proteftiren unb ihr eine ißein ober ©djmers fein. OaS ©et)im erweitert >ftdj wirtlich manchmal burch su biet Slrbeit. Sch habe unter ben ©djriftfteUern unb ißrofefforen Patienten gehabt, bereu §auptübel richtiger aitgejdjwoUeneS ©ehirn genannt werben fönnte. Bu große Slnftrengung irgenb eines Of)«Ie$ ober Organes beS ÄörperS fann eine Sntsünbung unb als golge Vergrößerung berurfachen. OaS ©ehirn bilbet für biefe Sieget leine Ausnahme, u'nb wenn es fo angegriffen wirb, fann es ftdj nicht biet auSbefjnen, weit ber ©djäbetfnodjen eS baran berfjinbert unb hierburd) ein Orud unb ©chmers entfielt, welcher burch «ne Ueberanfüüung ber ißulSaber noch Vermehrt wirb. 2>aS@efüfjl beS SrudeS seigt ftd) häufiger om oberen £lj«f *>eS SopfeS als anberSwo, manchmal aber geigt ftd) ber Orud auch cm gansen ©ehirn. fterttdfc* feute, Welche nicht an Sierbenerfranfungen leiben ober eine nicht ju große ©eljirnarbeit haben, fönnen in einigen gälten bennod) su nerböfem ßopf* weh 9eneigt fein. Äummer, Snttäufdjung unb anbere außergewöhnliche ©e* tnütf)Sbcwegungen fönnen eS berurfadjen; ju große Slnftrengung ber Singen bei ©onnen* ober ©astid)t fann einen Unfall berurfadjen; wenn bie @el)ör* nert'en angegriffen finb, fann ein unangenehmes ©eräufd) nerböfeS Äopfwel) crjeugen; Stüdenmarfsfranfheit fann eine Neigung baju berurfadjen; ein gereister Buftanb ber Srseugungsorgane beiber ©efdjlechter berurfadjt ©e» hirnftörungcn unb eine Neigung ju Äopfweh; unb fchließlich fann eS burch eine fdjledjte Simulation ber Sierbenfräfte ober einen fanget berfelben ber* nrfacht werben. 3n festerem gatte, wenn bie Slerbenfraft fchwadj ift, fehlt bem ©ehtrne Äraft, unb es wirb burch bie leichtefte 2Jiülje ober burch gewöhn* ltdjeS Oenfen ermübet, ebenfo wie ©liebmaßen ein furjer ©posier* gang fo ermubet, baß fte beinahe ebenfo fchmersen, als wenn eine fotdje Ver» fon, fobalb fte ftdj nadj einer fofdjen Slnftrengung Ijinfeht ober hinlegt, Bahn» weh hatte. gür nerböfeS Äopfweh 8«bt eS nichts VeffereS, als was ich auf ©ette 272 empfehle. Sßeuralgia o ber Sßerbenlranlljeit. 377 Oieie 2lrt Sopfweh jeigt ftd) meiftenS bei Leuten, welche lorpu* lent unb oollblütig ftnb. Oie unb Benen Oerjenigett, welche fo fett ftnb, baß ihre Haut in ihrer boßftert 2luSbel)nung auSgeftopft ift, ftnb häufig fo gebrängt, baß baS Blut nur langfam cirtuliren lann, unb in fol» epen güßen wirb ber Äopf geneigt fein, gu jd)ntergen burd) gu Diel langfatn ftch bewegenbeS Blut in bemfelben. BJenn eine folche ißerfon ftd) DorwärtS neigt, fo wirb ber $opf beim 2tufrid)ten fd)wer fein ober fd)Wintnten, unb wenn Sopfweh beftänbig ift, fo wirb eine Schwere unb ©eneigtheit gunt Schwinbel im Äopfe beftehen, unb in manchen gäßen ein Klopfen in ben Scptäfen unb über ben Slugen. Soldje Seute faßten eine SSßebigin anwenben, bie ihr Blut üerbünnt, unb eine Oiät unb Uebuitg befolgen, weldje ihre Be- leibtheit oerminbert. dif. äßageren ißerj oiten ift biejeS Äopfwef) ober fciefe $opfgid)t ein feljr läftiger ©efeßfepafter, burd) unorbentlidjc ©irculation fjerDorgebradjt. Söäljrenb bie äußeren ©liebmaßen lalt ftnb unb bie ülbern berfelben beinahe burd) Blut- mangel gufammenfd)rumpfen, ift ba8 ©epirn übermäßig mit Blut berforgt unb getränft. ©in gutes Heilmittel hierfür ift in bem Sluffafse „wie man bie güße warm hält" in bem Sapitel „über Berhütung ber $ran!ljeiten" gegeben. grauen ftnb manchmal baS Opfer periobifdjer Slnfäße biefer Sopfgidjt, wenn fte Störungen in ihren monatlichen Steinigungen haben. SInftatt ba§ baS Blut gur richtigen 3£it abftiegt, ftiirmt e8 gum $opf unb ©efid)t unö giebt ein gerottetes unb aufgejd)Woßene8 SluSjeljen unb bem ©rfte- ren einen joldjen Srucf, baß es manchmal Kopfweh Derurjadjt. grauen ftnb namentlich liefen gälten unterworfen, wenn bie gunltion, weldje unter bem Stamen SDtonatSfluß belannt ift, eben anfängt, ftd) elngufteßen, unb auch in berjenigen ißeriobe beS oorgefd)rittenen grauenalterd, wo ber fo» genannte 2ebensmed)fel eintritt; eS giebt auch Solche, welche bei jeber 2Bic» berleljr beS SßonatSfluffeS ein gerötete« ©eftdjt unb Kopfweh haben. OaS einzige Heilmittel befiehl barin, ben ©ierftöden unb ber ©ebärmutter gehörige mebijinijepe Beljanblung gu geben, unb Wenn bie änderen ©liebmaften fall ftnb, bie Ursachen babon gu beseitigen. ©8 iftlaum nöthig, gu fagen, baft folihe Uebel burch Äranlfjeit entfielen unb bei Stiemanbem natürlich ftnb. Bei gefunben grauen wirb ber SftonatSflufj mit wenig ober gar leinen Schmerjen ücrbwtben jein, unb wenn er aufhört, fo wirb er einfach »er« fd)Winben, ohne bie geriitgften 3£i mungen gänjlid) gehemmt wirb. ÜRandjmal bauert biefer Ärieg mit gwifegen* häufen 3agre lang, wenn nicht etwas bernünftigeS gethanwirb, um bie Statur ju untergügen. ©s ift leicht, bie nötgige .fpülfe ju berfegagenwenn bie Äranf* heit, wie ge hier erflärt worben ift, begrigen wirb. SBenn S3lutunreinig!eiten bie Serben anfatten, fo müffeu bon ben Patienten ÜRittel genommen werben, welche baS 93lut reinigen unb ernähren, unb ju gleicher 3eit fottte ©teltricität als lofaleS ÜRittel angewenbet werben, um bie fchmerjlicheu Slnfätte unb bie ©ntjünbung ber leibenben Sterben ju erleichtern. Söenn ÜRineralgifte im ©hgeme ftnb unb ftch in bem jarten Sterbengebilbe berbreitet gaben, fo ftnb berftänbig gegebene eleftrijdgcgemifche 93äber nothwenbig, um bie Urfacge ju entfernen, unb eleltrifcge Slpglicationen ober ÜRebijinen, je nach ben Sin» 380 ©chmergen unb Pein. jeidjen beö $;alle8, um bie folgen gu heilen, ©ie gortfdjritte, welche in ber SBiffenfdjaft ber (Sleftricität gemadjt worben ftnb, ha&en tiefe Heroen* franlheit unter bie heilbaren gebracht, troijbem Diele ber bigotten SlEopatgen ftch nod) heute weigern, beren §eilbarfeit auguerfennen; unb warum? Ein- fach, weil ge megt fähig gnb, biefe äöiffenfchaft gu begreifen, um ge in ber IBefjanblung fegwerer Äranfheiten anguwenben. diejenigen, welche an 9ieu* talgia leiben, öerweife ich auf ©eite 272 unb (Sajntel 13 biefe« ©heiles. Stgcumalismus. ®te Sheorte biejer ift nie richtig bon3entanbem erflärt worben. 3ta ber 2:^otr e$ jetgt fid) nicht ein 2lnfer liefet muß berftel)en, baß baS arterifche SBlut bie Hebens* unb 9?ab* rungöelemente enthält, welche e« in ba« SBlutjeUenfbftem auöleert. 2>iefeS 3ellenfhftem ift eine 2lrt Sölutfiltrirer, unb nad)bem bie nahrhaften (Sigen* fdjaften au@ ber arterifchen glüfftgfeit würben, wirb letzteres burch bie {'leinen 3n>eige beS löenenfhftemeS anfgefaugt unb in bie Hungen jur Belebung jurüdgeführt. ®ie nahrhaften Sltome, welche aus flüfftgen St8- 106. KljeumattämuS. SRIjeumati 8mu8. J?ttodjen, pfftger SDluöIel u. f. w. befiehen, bctxjegctt nad) beit ©efeljen ber SlnjiehungSlraft ju ben Oerfd)tebenen feilen, wo fte hingehören, um biefelben aufjubauen. re jeßrenbe ©igenfdjaft entjünben. Duedftlber ift häufig ein £l)eil biefer angejammelten £heildjen, ebenfo wof)l wie anbere fdjäblid)e SDlinerale. Sie geftfefcung berjetben unb bie ©ntjünbung, welche fte oerurfad)en, erjeugen eine ©mpßnbtid)leit ber SSlutfanäte, unb bie Sirfulation beS ffterüenfiromeS wirb jd)merjhoft, ebenfo wie eS fcbmerjbaft iß ju trinfen, wenn bie Äeble wunb ift; ©tul)lgang ju haben, wenn bie golbene fttber im 2Jlaftbarme beftebt; SßSaffer ju taffen, wenn bie Harnröhre entjiinbet ober anberweitig erlranlt ift. SöaS tt)ut ba bie 9iatur? ©ie fdjidt S3lut im Ueberpffe in biefe unt wenn e8 möglich ift, biefe feftgefefcten ÜJtaffen hinweg ju fpülen ober ju entfernen, unb bie Sh«** werben rotb burd) bie fänhäufung ober ben Srud beS SSluteö. SiefeS wirb SHjeumatiSmuS genannt. 2öaS gefcbiebt, wenn bie fftatur nicht im ©tanbe ift, biefe ftörenben Sltome hinweg ju wafdjen? ©ie jieht ben unnüfjen SStutanbrang oon biefen juriicf, giebt ben Äampf auf unb Oerrichtet bie Munitionen beS SSlutumlaufeS fo gut fie lann, aber bie 2)urd)ftrömung be« S3tuteö burd) biefe angegriffenen Kanäle bleibt fcßmerj* lid). SiefeS heißt Rheumatismus. Söcnn, wie fo häufig go flieht, ba« Seiben ftd) in einem einigen Sage, in einer Rad)t ober ©tunbe, Oon einem beS Körpers ju einem anberen oerpflanjt,fo wirb biefe« ba* burd) oerurfap, baß biefer fdjäblidje glugjanb oon einem SCtjeite jum anberen 382 ©chnterjen unb «ein. hinweggewafd)en würbe. 5)urd) ein werben biejelben bon ber (Sirfulation ltad) einem weit entlegenen SijeUe beS Körper® geführt. Söer will jagen, baß niefjt hier in ein paar Porten bie ganje ber Sranfljeit, welche 9iheuntatiömu$ genannt wirb, gegeben würbe? ÜBie meine erfolgreiche Sehanblung ber S bie Theorie eingegeben hat, jo jeigt bie £Ijeorie wieber, wie eine richtige Seljanblung angewanbt werben muß. 2llleS, was biefe fdjabhaften 11 los* unb auflöft u n b biefelben ait8 bem @hfteme entfernt, unb baS Slut reinigt, wirb beftänbige (Erleichterung geben. (Sleftricität, orbenttid) angewenbet in Serbinbuttg mit blutreinigenben fDlebijinen (ftef)e ©eite 272) werben e$ ge, wohnlich ebenfo gut thun. Siele glauben, baß fte geheilt ftitb, wenn bie\c jufammeugeiogenen j£he^^en aufgeliift unb jerftreut finb. 2lber foldfe £ei» lungen ftnb nie Don Seftanb. ®iefelben ntüffen entfernt unb baS Slut ge* reinigt werben ober bie ftörenben werben ftd) bei bem geringften 2Bitterung8wed)jel, welche bie «oren ober anbere Sßege, auf welken fte ftd) entfernen, wieber fdjlieht, noch einmal bereinigen; benn fo lange wie baS Slut unrein bleibt, ebenfo lange wirb auch bie ßirculation, bie unnterflidje 9Iu8bünftung, ber 2tu8wurf unb ber Urin mit ben täglichen Slnfammluttgen belaben werben. Suftiibung unb 2>iät follten forgfältig beachtet werben bon Sranten, welche an d)ronijd)cm $Rheumati8mu8 leiben. (Sine trodene ?ltmofphäre ift bon bet größten 2Bid)tig!eit unb trodene Dfenljihc ift bei weitem einer feuchten Üuft borpjiehen. Sei trodenem SSetter ift eine Bewegung im freien bon größter SBidjtigleit, unb wenn ber Sranfe jo leibenb ift, bafj bie 9Jiöglid)!eit be8 ©e* henö auSgcfdjloffen ift, fo füllte er auSfahren. 2>iät ift beffer als ©emiife unb weil fte in einem größeren ©rabe eleltrifche SluSftrömung erzeugt, ©chweinefleifd) follte bon Utiemanb gegeffen werben, unb namentlich öon Sranlen bermieben werben. 9tinb*, Hammel*, Salb* unb £irjdjfletjd) ftnb am beften geeignet für folche Sranfe. 2>ie »cljanblung Her ©chmerjen unb «ein atter 2lrt, mufj bon ben Urfa* chen abhängen. ©apitel 13 biefe« £h«fe§ »irb biejenigen ©djmersen, welche in borhergehenben iuffäfsen befdjrieben ober nicht befchrieben worben ftnb, nodj weiter beleuchten. Kapitel 5. Äugen- unb $$renfeibeit. rS ifl fein HetneS Unternehmen, unt burdj biefe SBelt mit ein paar guten Singen unb offenen Ohren hinburcf) gu forn* men. Oiejenigen Seute finb gewöhnlich aud) nid)t feljr erfolgreich, welche bie Singen unb Ohren nicht offen halten. Um ein gutes ©lücf in ber Siebe ober im Raubet gu haben, finb gwei Slugen wohl bas menigfte, um bamit orbentlid) burd)gu!ommen. Oer Schullehrer, ber ©efd)äftSmann, bie grau, welche große förperlidfe Schönheit beftßt, bie reiche SEBittwe, ber wotjlbelannte Millionär unb bie 2Rutter oon gwölf Sin* bern haben Slugen überall um ftef) nöthig, unb Ohren, ebenfo lang wie bie* jenigen beS fo feljr mißachteten Oberes, welches etwas mit ber (Srfdjaffung beS SßiaulefelS gu thun hatte. (Sin mebiginijcheS SBerf würbe batjer unöolU fornmen fein, wenn e« nid)t oon ben Äranfljeiten ber Slugen unb Oßren ein Sapitel brächte. .Äffe Äuge«. 2Benn irgenb 3emanb anfängt, jein 23ud) ober feine 3eitung in einer un- gewöhnlichen gerne »on fitf) gu halten, je jagt man, bafj feine Singen alt werben. Xieje (Srfd)einung ted)nijd) ißreSbpopia ober „gernfid)t"; aber id) habe es üorgegogen, biefem lufja§ ben Xitel alte lugen gu geben, ba eS beffer tierftanben wirb; unb unter biefem Xitel will id) einige Söinfe geben, welche gewiß ein bcrglidjeS SBillfommen öon allen öernünftigeit Seu* ten ermatten werben, beren lugen an llterfdjwädje leiben. Xiejcnigcn, welche glauben, baß eS ein ebrwürbigeS luSfeben wenn fte ihre lu- gen hinter conöeje ©läjer öerfteden, unb ben $opf beinahe mit golbenen Sriüen einrabmen, werben natiirlid) biefeu luffa§ nid)t mit 3ntereffe lefen. ©lüdidjerweife ift bie Slaffe entfdjieben in ber SDiinorität, wenn man fte mit Xenen öergleid)t, weldje alle unb jebe lngeid)en eines Ijeran- rüdenben llterS unb beffen Schwachen ungerne äßenn irgenb eine Irt oon (Sitelfeit gu entfcf)ulbigen ift, fo ift eS biejenige, weld)e ben SJlenjdjen antreibt, alles, was bie SBiffenfdjaft unb Äunft um bie SJugeit* unb Dßrenleibeu. Schwachen be8 unter« ju bejeitigen ober jogar gu berbergen, ju benutzen. Söenn baS Sitter eljrwürbig ift, jo ift bie gugenb wünjcheitSwerth unb bewun« berungswürbig, unb eS mag einem geben bergeben merben, wenn er banach ftrebt, bie Äraft beS SlugeS unb ber ©liebmaßen unb jogar bie Schönheit ber £aut unb ber ©eftdjtsjüge ju erhalten. 2Bir bewunbern jtet« alte Heute beiber ©ejdjlechter, wenn wir jefyen, baß fte ifjre geiftigen gähigfeiten unb förperlidjen Kräfte bi« in thr hohes Sitter erbalten haben. «Solche ißerjonen berbienen mpralijth bieje Sewunberung als eine weil fie bie ge* hcinutißbollen Kräfte, welche ein gütiger ©ott in ihren ©eift unb Körper eingepflanjt, orbentlich in Sicht ge* nontmen haben, anftatt fte ju miß* brauchen unb ju bernachläjftgen. Slber biejenige (Sitelfeit, welche junge Heute beranlaßt, alt auSje* hen ju wollen, giebt ein fixeres Shtjeidjen wenigftens einer Äranf* heit, mit ber fie behaftet ftnb, nänt* lid), SBlöbftnn. Sßir lönnen baher jtd)er jdjließen, baß bas fragen bon dritten ober Stugengläjern ftd)e* reS Seiten einer Äranfßeit ftnb. Grntweber ftnb bie Singen jdjabhajt, ober ber ©eift berrüdt, unb in leh« terem gatte wäre eS beffer, baS ganje ©eftcht hinter einer talbS* haut ju berbergen, anftatt nur bie Slugen hinter burdjficijtigem ©laje ju berßeden. Unglüdlicherweije hat bie SBiffenfchaft bis jej3t noch fein ttJiittel entbedt, um eine ju große Sßölbung ober Schärfe ber Organe beS Sehens ju heilen unb baljer ftnb furjftd)tige Heute ju entjchulbigen, wenn fte concabe ©läfer tragen, um ihr jehabhafte« Sehen ju aber wenn bie £hatjache allgemein befannt wirb, baß gernftdjt, welche ben ©ebraud) bon conbepen ©läjcrn bebingt, wie alte Heute fie tragen, in ben meiften gälten mit nur wenig SluSgabe unb ttlfüße berhinbert ober befeitigt werben fann, jo fömten wir hoffen, baß bie Slugen bon Heuten im 2Jfittel= unb borgejehrittenen Sllter we* niger häufig mit ©täjern bebedt ftnb. (Sße wir biejen ©egenftanb weiter »erfolgen, jottte ber Hejer mit ben Dr* ganen beS SlugeS befannt gemacht werben. ®aS menjd)tiche Singe fann wie ein ©lobus angejeßen werben, unb obgleich es nidjt Wie ber planet in öftlidje if'M■ 107. ©enfredpter S5urdpfdmitt beS 9lugeS. 1,1,1, 1, baS 9lugenmeifs; 2, 2, Jjornhaut beS SlugeS; 3. 3, 3, 3, bie iRefchaut; 4, bic frljftattenc Sittfc; 5, 5, bie SRegenbogenhaut; bte»oaffrige SOlafle, welche bie SISafferlinfe hübet, nimmt beit jwijchen ber 5,5, uttb ber Jjjornhaut 2,2, ein; 6, 6, bie hintere Kammer beS ülugeS, welche mit einer glasartigen burdjftd). tigen SDiaffe auSgefiillt ift. Sllte Slugen, 385 unb weftlicpe Sßelttpeile getpeilt Werben !ann, fo !ann man eS bennocp in toerfcpiebene Slbtpeilungen abjonbent. Sie berfcpiebenen Speile beS SlugeS, welcpe nötpig ftnb, um in biefem Slufjape befprocpen gu werben, ftnb: baS Slugenmeifj, bie £ornpaut, bie beiben Sinfen — Wäfferige unb frpftallene — bie glasartige ober burcpficptige EJtaffe, bie fftefcpaut unb ber Slugennero. j$ig. 107 erläutert biefelben unb ipre Sage. SaS Stugenweifj ift eine feftc, faferige, unburcpftcptige §aut, welcpe öier fünftel beS SlugenbaüeS ober@lo= buS bebecft unb fcpü£t, wäprenb bie §ornpaut, bunfel gefärbt, ben Vorher* unb SWitteltpeil beS Slugapfels bebecft unb fcpii£t. 3n ber äJfitte ber §ornpaut ift eine burcpficptige üJiaffe uon ungefäpr ber ©röjje eines ©tecfnabelfnopfeS, burcp baS Sicpt in bie bunfle Kammer beS 2tngeS einbrtngt. Sieje £ornpaut bilbet gu gleicher 3eit eine Vorpaut ber wäfferigcn Stnfe, conoep in gorm, um bie Sicptftraplen gufammen gu bringen, hinter ber wäfferigcn Sinje liegt bie frpftallene Sinfe, beren Äapfeln ein fefteS, burd)ficptigeS ©e* webe ftnb, couöep, unt nocp ntepr Sicptftrapten gufantnten gu brängen. Sie fftefcpaut liegt in bem pinteren Speile beS ©lobuS, unb geigt eine concaüe ober pople Dberpcpe, auf welcper bie Sicptftraplen empfangen werben, unb bie gorm ober baS Vilb irgenb eines ©egenftanbeS giebt, auf bent bie Slugen rupen. SSenn bie beiben Sittfen — bie wäfferige unb frpftallene — Weber gu biel nocp gu wenig conüep finb, jo geigt fiep eilt ricptigeS Vilb in ber Dicfj* paut, wie in §tgur 108 bargeftettt ift. Söenn gu conbep, fo formirt fiep baS Vilb, epe es bie fftefspaut erreicht, wie giguri09 geigt; folcpe ißerfon ift furg* jtdjtig, fo bajj ©egenftänbe tn bie Sliäpe ber Slugen gepalten werben miiffen, baS Vilb weit genug guriiefguwerfen, um ein ricptigeS ©emätbe auf ber 9ieb* paut gu erpaltert; wenn abgeflacpt ober niept genügenb conöey, fo ift paut niept weit genug entfernt, um nape liegenbe ©egenftänbe beutlicp abgu* fpiegeln, unb bie letzteren miiffen immer eine genügenbe ©ntfernung paben, bamit baSSlbbilb beS©emälbeS rieptig auf bie e£paut falle (fiepe gig. 110). ©olcpe Seute ftnb fernfteptig unb eS wirb öon iptten gejagt, bajj ipre Singen burcp bas Stlter gefcpwäcpt würben. Ser optijcpe ffterü ift an bie -fteppaut befeftigt, ober richtiger, bie fftefepaut tji eine Verlängerung unb Verbreiterung beS StugenneröS. Siefer iftcro baS Slugenweijj int Hinteren Speile beS 2lugeS, get)t in baS ©e* pirn unb öerbinbet ftcp mit bem ©innen* ober ©ntpfinbmtgSorgane ober ©enjoriunt, woburdp es wie ein Selegrappenbrapt bem ©epirne oon 3eit ju3eit bie öerfcpiebenen Vilber, welcpe auf berfftefjpaut gebilbet werben, mittpeilt, unb bem inneren Sluge ober bem ©eifte geigt. Vis picrper tonnen wir öerftepen, wie baS ©epen erzeugt wirb, aber nacpbem wir öollftänbig bie ißptlofoppie beS -Uiaterials öerfolgt paben, fo fommen wir gum spirituellen Speile, wo bieippilofoppie aufpört unb ber©laubeanfängt. 386 Augen* unb DhreJtieiben. ®ie betriebenen Xfyih beS Auges gufammengefieöt, hüben ein optifcfjcS 3nftrument — eine mechanifcßc aJtafdjine — welche ihre gunftionen fogar nach bem £obc üerrtcf)tet, unb was nod) wunberbarer ift, nachbem ber ©lohn» aus ber Augenhöhle entfernt worben ift. 2)ahcr wirb es uerftanben werben, baß baS Auge fo organiftrt ift, um Sid)tfirahlen aufjufangen unb jufammen gu bringen, biefelbe Arbeit berrichtenb wie 93renngtäjer. fftehmt gtg. 108. ©in Sluge mit richtiger ©onrejitlt. a ift ber ©egenftanb, toelrber gefetjen mitb, b. bie §ornl)«ut, ioctdje bie Sidbtftraßlen auf* fängt unb ba§ Söilb teä @cgenftaiibe3 tmebergiebt; c, baä SBilb, richtig auf ber Diegßaut tDiebergegcbeu. ein SinfenglaS mit ber conneyett Außenfeite gegen bie @onnenfirat)len ge» halten, unb biefe (Sonncnftrafjlen werben fo gegeueinanber jufammen gebrängt werben, bis fic fdjliefjlid) in einer größeren ober Heineren ©ntfernnng, je nach bem ÜJerbältniß ber Gronöejität, hinter ber ©laSlittfe einen SJtittelfmnft er* reichen; je mehr conoej:, befto fdjnellerwerben fte jufammentreffen, je weniger giä- 109 3u große ßonöejitat ober Stßärfe ber $ornijaut. a. ber ©egenftanb ; b. bie ju conbeje ober fdjarfe ; c. bte üid)tftral)ten, jufammen* gezogen, fbiegeln ba» S3tlb ab, etye e§ bie Steßbaut erreicht. üjiejeä ift Sturjficbtigteit. conuej:, befYo entfernter wirb iljr 3ufammentreffcn fein. ©in ©las mit einer flauen Obcrftäd)c öeränbert niefjt bie 2id)tftrat)len, unb wenn bte Augen ftad) wären, würben fte nidjt im @tanbe fein, baö S3tlb trgenb eines ©egenftanbeä ?u erf)alten, wenn bicjelben nidjt ebenfo groß wären, wie ber ©egenftanb fetbft. Um $. 93. einen (Slepfjanten in ber ffiäfje {eben ju tonnen, müßten bie Singen ebenfo groß fein, wie ber unb um ein ©ebaube feben 211 te Slugen. 387 ju tonnen, eBenjo grofj wie ba8 ©ebäube jetbft. 3ebcrntann fann nun jogar ebne 2tugen feiert, baß e3 unbequem feilt würbe, Drgane bon jotdjer ©röße mit ftd) betum $u ! (Sin concabeä ©ta3 bie ©trabten ouSeinanber, unb wenn bie Stugen concan wären, jo würbe bie 9tcj5baut nid)t groß genug jein, ba8 Söitb eineä ©egenftanbe3 aujnebmen ju tonnen. @3 wirb baber gejeben werben, baß bie Ütugentinjcn genau ben richtigen ©rab bon Sonbejität beftljen muffen. Sie Statur, ber größte ber SBannteijler, begebt jetten einen gebter tn bet Gonftruftion bed 2luge$. Dtanißmat treffen wir ©oldje, bereu 'Äugen ju connep unb baber at§ einegotge turjftdjtiq ftnö. 2tbcr wenn bie Stugentinfen gu ftacb ftnb, jo tann bie« gewötjntid) at« burd) tünftlicbe SDtittet I)crbor ge- bradjt, betrachtet werben, wie $. 33. burdj ba8 Steiben be3 2luge8 bon ber Staje nad) außen, entweber beim SSajdjcn ober wenn fte gereift ftnb. Sie Sbeorie, bajj e3 burdj Stter t)erborgebrad)t wirb, iß bon ben neueren Sßtjilo* Orig. 110. «. ber ©cgenßanb ; 6. bie fgorntjaut, ju fta$, um bie Sidjtflraßlen, melißt beit Oegenflattb micberfpiegcltt, gehörig auf ber piammen ju jießen; c. too ba3 ®ilb fein follte, aber b. mo ba§ 93ilb pinfaHen mürbe, menit bie Sffefchaut bort märe, um ju empfangen. Tieä ift Sfcrnfidpigleit. ®ie meiften alten öeute haben biefe Sdjroiengfeit, unb fle tönnen baber entferntere tstegenftänbe bejfer al§ bie in ber 'itätje befinblidjen. (Sine ju ftadje £#rnf)ig, baß fte jd)on in ber kinberftube angenommen wirb — mit bem 2t S3 © gelernt wirb, unb mit berjelbeit SluSbaucr, weld)e jebe anbere ©ewohnljeit fcnngeid)net, »erfolgt Wirb. Seren ©influß ift nid)t genügettb, um bie ©onbepität beseitigen Singen herjufiellen, wetd)e fdjon bttrcfj berfladjte Slugenlinfen angegriffen würben. @ie brauchen etwas kräftigeres — etwas augenblidtidjere 9icful* täte ©ine kenntniß ber rid)tigen ober falfd)cn SBcfjanb* tung ber 2(ugett hat einen Söertfy für Siejettigen, wetd)e nod) nid)t aus iljrcr kinbl)cit heraus ftnb, unb ©Itern füllten iljre kittber nad) bcn SSinf'en, bk t)ier aegeben würben, unterrichten, ©ine foldje kenntniß würbe auch gut fein für Siejettigen, welche bie ©oitbejcität ihrer Slugen wieber erlangt l)abett, benn bie knuff fdfeint Senjenigen helfen gu Wollen, beren 2lugcn befd)äbigt finb oberes werben. -Seher Stjeil beS mettfdjlidjen Organismus, außer bcn großen knodjen, ift phhfifdjen ©inbrüden unterworfen, grauen, Welche fid) (feft um ihre Saiüeit tleiben, ergielett Heine Saillen; baS beftänbige Sragen »ott ©trumpfbättbern berurfadjt einen gleifrfjcinfdjnitt atu guße, weld)cr ttod) nad) bem Sobe bemerfbar ift; feftftfjenbe ©d)uhe ergettgen Heine güße, was man namentlich bei beit ©hinejen in gotge ihrer ©ewol)nhetten unb förperlidjen ©igettthümlid)feitcn bewerfen fann; Heine gingerringe ergeugen unPcrtilgbarc 2)terfmate an bengingern; baS Sragen jdjwercr Saften auf bem-köpfe fladjt ben oberen Sljeil beffelben mit ber $eit ab: kinber, welche bie (5>emohnl)cit haben, auSfdjlicßlich auf einer ©eite gu ruhen, geigen bie golgen‘babott in ber köpf» unb ©efidjtsbilbnng; ©äuglinge, welche bon Surjfidjtigfeit. 389 ißren SJlüttern nur an einer ©ruft genäßrt werben !önnen, geigen eine @en- fung ober Vertiefung berjenigen dßeile beS ©efidjteS unb beS ÄopfeS, wetdje naße ber ©ruft gelegen, wätjrenb ber SJionate, in benen fie fftaßrung non ber SDtutter betommen; baS -fpaar wirb getodt, wenn es eine Beit lang in Rapier ober Sodenwidter eingewideti wirb; natürtidjeS IodigeS§aar glättet ftdj mit ber 3ät> wenn es antjattenb gebürftet ober getämmt wirb. SS ift ebenfo fwaßr, baß baS menjdjlicße Stuge förperticßen Sinbrüden unterworfen iß, unb /baß eS mit einem Bnßrument feine richtige Sonoerität wieberertangen !ann. dies ift nicßt nur eine dßeorie, fonbern audj dßatfacße, Welcfje burcß bie Sr* faßrung daufenber, bie nadj jahrelanger ©Hauerei ber Slugengtäfer burd) bie Stnwenbung eines einfachen BnftrumenteS befreit ftnb, bewiejen worben ift. der ©ebrandß beffetben ift Uottftänbig parmtoS unb !ann burdjaus ni«fjt bie Stugenorgane befdjabigen. der ©ebraudß beffetben macßt leine SJtüße, wenn man es mit bem fragen non ©ritten nergteicpt, aucp ift ber ©ebraudß beS* fetben nacß ein paar SDlonaten nidjt mepr nötßig, je nadj ber Sänge ber Beit, feit welcher bas Stuge abgeftacßt worben ift. Stur ein paar Stmoenbungen futb nötpig für diejenigen, wetcpe baran benfen, Stugcngtäfer gu gebrauchen, unb epe folcße Seute ©Hanen berfetben werben, würbe icß ße ernßtidj erfucpen, bieS Snßrument ju gebrauchen, benn tünßlidße Stugentinfen ßnb oft, jur größten Unbequemticßfeit ber baran ©ewößnten, nertegt ober abpanben ge* tommen, wäprenb bie natürlichen Stugentinfen, wenn forgfättig erpatten, ßets ba ßnb, wo ße gebraucht werben, unb nidjt im £>aufe ober in ber SSerf* ftätte nergeffen werben tonnen, diejenigen, wetdje jcßon mit ©ritten Oer* forgt ßnb, werben nicßt angefpornt ju werben brauchen, bie Sntbedungen ber äßiffenfdßaft unb fünfte aujuwenben, um ipre optijcpe ©djwäcpe ju befeitigen. SBie befcpäbigt audj ihre ©epfraft fein mag, ipre klugen werben nicfjt mübe werben, biefen Sluffafc non Anfang bis ju Snbe mit großem Sntereffe unb Vergnügen 3U tefcn, unb iprem Srtöfer bantbar ju fetn. Sine nottßänbige ©efcpreibung biefeS bemertenSwertpen BnßrumentS unb fdjriftlicße Slttefte non Verfonen, wetcpe eS gebraudßt paben, ßnbet man in einem ißampßtete: „Sitte Slugen berjüngt", (f. ©eite 549.) SS ßnö genug ©riefe, non benen einige StuSjüge auf Oorgebadpter ©eite mitgetpeitt ßnb, in ben §änben beS VerfafferS, wetcpe bie 9tüf$licßteit biefeS BnftrumentS beweifen, um jebe ©eite tiefes ©ucßeS bamit ju fütten. c&ttrjfufjftgßeif. der norßergeßenbe Stuffat? giebt einer großen klaffe non Leuten, reelle an ßurjßdßtigfeit leiben, wenig SrfreuticßeS. ©eit idj tor nieten Baßren juerft ba8 Snftrument für empfohlen patte, würbe idj mit Srßn* bungen iiberßäuft non Seuten, Wetdje glaubten, baß fie eine Srfinbuitg jur 390 Singen* unb Dl) ten leiben. Slbfladjung be§ Singe« in £änben hätten. 9tatürlid) ift es rttrf)t logifdj, ?u jagen, tag ein ©eitenbrud auf ba« Singe bic Sonbejität Ijerftetlt, toährenb ein flauer Srud auf baffelbe nid)t baS ©egenthcil errieten fönnte; aber eS ftnb jwei Sintoettbungen, meldje gegen ben ©cbraudj oon gnftrumen* ten jur Slbfladfung bcr .jpornhaui jpredjen. aar gemeinfamen öli* gen SIbfonberungen, um ju bertjinbern, baff bie wäfferigen SIbfonberungen ber ©fyränenbrüfen biefelben jufammen« Heben. 3U “Cent biefen lommt nod) bie ©Ijatfadje fjinsu, baff bei ©efunbfjeit bie Stbern ber Slugen ju Hein ftnb, um bie rotfjen SSIutatome außunefjmen unb burd) biefe Ginridftung behält ba8 SSSeiße be§ gejunben Slugeß feine Slarljeit unb bie Slugtnlinfen werben bnrdp farblofeS S3Iut Bereichert, benn fonft würbe fogar wälfrenb eines gcfuubenSu* ftanbeS baS Sfugeulidjt burd) glede, fünfte u. f. w. gehemmt werben. G$ wirb Ieid)t gefefjen werben fönnen, baß biefe medjanifdjen Ginridjtun* gen beS SlugeS burd) Gntgünbung ober ungehörigen SSfutbrud auf bie ©eftta* gfironifdje fdjfimme ilngett. Sig. 112. Ülugcnentäünbung. (Optytljalmt).) Slugen* unb £) l>r enteib eu. Organe unb beren unmittelbare Umgebungen in itjren gmnfttonen geftört metben fömten. Söemt entgünbet, fommett rotbje, fieberige 33Iutförperd)en in bie SSenen; fxe rötljen baS SSeiße beS StugeS, fte befjncn bie SSenen ber Slu* gentiber unb bie inneren fpäute beS Slugapfels aus; fte Uerjd)letztem bie 2lb* fonberungen ber jtfjränenbrüfcn unb berurjadjen brennenbe (Sigenfdiaften in ben £l)ränen; fte toertrocfnen bie öligen Slbfonbermtgett ber ®rüfen am 9tanbe ber Slugenliber, unb biejeuigen, meldje bie Slugenmimper am 3niam* menfleben Ijinbern. SBenn äße tiefe (Störungen eintreten, fo tjeifjt biefe $ranfl)eit Slugenentgünbung ober Dpijtfjalmt). SSenn biefeS Uebcl anljaltenb mirb, ob es nun burd) ©rfältung ober Äatarrf), ober burd) eine frentbe ßJlaffe, ober burd) totale Stnfteäung ober burd) Duetfdjung, ober ob es burd) unbelannte Urfadjen nad) unb nad) entfielt, jo nennt man es d)ro* nifdje Slugenentgünbung. ©ine Slugenentgünbung, meldje einfad) burd) eine ©rfältung fierborge* bradjt mirb, fteljt entjiintet unb gejdjrooßen aus, begleitet bon einer SBaffer* menge unb ©mpfinblid)feit gegen baS 2id)t; burd) Äatarrf) erzeugt, geigen ftd) äf)itlid)c ©pmptome mit einer Slbfonberung ungefunber ©djleintmaffen; Ijeruorgebradjt burd) einen fremben ©egenftanb im Shtge, ©mpfinblidjfeit unb manchmal große ©djntergen, gefolgt bon einem übermäßigen £Ijränen* ftrom; burd) Ductfdjung ober ©toß geigen ftd) äljnlidje (Symptome mie bie eben befdjriebenen; aber menn fte burdj Slnftecfung er* geugt mirb, mie g. 33. burd) ben meißen gluß, ©aamenfluß, ober ft)pt)ilitifd)e Sftaffen, ober menn fte burd) ffropljulöfe ober ft)pl)ilitifd)e 33lutunrcinigfei* teit befeftigt mirb, fo ftnb bieSlbjonberungeneitcrnb, unb mit allen borljerge* fycnbcn ©pmptomen berbunbcn; menn biefe giftige Sftaffe, meld)e au8gefd)ie* ben mirb, mit ben Sfugenlibem gefuttber Singen in 33erütjrung fommt, fo mirb fie aitftedenb. ©3 mirb bon ntandjen Leuten geglaubt, baß baS bloße Stnfeljcn foldjer erfranfter Slugen gefunbe Slugett anftedt; aber id) bin feft iibergeugt, baß alle joldjc borauSgefcfjten gäße auf irgenb einer Sßeife menig* ftcitS mit einem Sttomc biefeS ©iftcS in 33erüfjrung famen. 3* in einer gamilie, mo eins ber Äinber eine d)ronifd)e Slugenentgünbitng tjat, unb biefe ifranfljeit ftd) anberen mittfjeilt, mirb eS maf)rjd)einlid) bei genauer Unter- fudjung gefunben merben, baß fte gegenfeitig ifjre ©pietfadjen gebraudjt Ija* ben, ober ftd) an bemfelben fpanbtudje abgetrodnet, unb baß auf beut einen ober bem anberen biefer Söcge ein fleineS Sörndjen tiefer SJiaffe bie Slugett ber gefunben Äinber berührte. grauen, meldje ben meißelt ffluß Ijaben, unb SJiäntter, meldje am ©aamenfluß leiben; ober anbere non beiben ©efdjtedj* tern, metdje fppljititifdje ©eidjmüre ober 33eulen Ijaben, follten immer äußerff öorftdjtig fein, bie Slugen nid)t mit bem Ringer gu berüfjren, nadjbem fte mit ben erfranlten feilen in 33erüf)rung famen, unb foßten forgfältig Her- da« Schielen. meioen, baS ©eftdjt mit bemjetben §anbtuche aBjutroduen, metdjeS fte für ihre §anbe brauchten. 3n ber Vehanblung djronijcherSlugenentjünbungmuh baS Vlut biefpaupt* aufmerljamteit erhalten. Sein gall mirb djronijch merben, m'ettn baS Vlut nicht borljet unrein mar oberes burch Sinftedung mürbe. 3d) habe biete gälte ohne irgenb metdje lofale Vebattbljing fürirt; aber meint gebraucht mirb, jo jottte fte eine ntilbe unb Ijeitenbe Statur haben unb ftets burch Vlut* reinigung Begleitet merben. diejenigen, melche eine Srantf)eit biejer Slrt haben unb ben Verfafjer ju 9iatt)e gieren motten, jollten biegragen im Schlußlapitel beS jmeiten dheileS beantmorten. diejer befielt im bottftänbigen Verlufte ber ©efyfraft ofjtte eine BemertBare Veränberung in ber (5rid)etnung beS SlugeS. (Sr entftefjt geroöbnlid) burd) Saljmung beS optijdjeit Heroen. dieje üäbntung !ann burch Mangel an nerböfer Sebensfähigleit beS SpftemeS entfteben; ober burch eine SUtjantm* lung bon Vlutunrefnigteiten um ben optijdjen Slerb, moburdj bte SRerbencir» cuiation berljinbert mtro. Söenn fie burd) SZerbenftörungen entfielt, jo mirb (Slettricität ober animalijdjerSJlagnetiSmuS, jorgjältig am Sluge angemanbt, in allen heilbaren gälten eine Sur Bemirten; aber wenn jfrophulojesober Vlut jeine llnreinigleiten bcm Sterb jenbet, jo bajj er in ber Verrichtung jeiner gunttionen geft’ört mirb, jo muß eine Vetjanb* lung gebraucht merben, melche biejelben entfernt. gälte biejer 2lrt höbe ich ohne totale Vehattblung geheilt. das fperannahen beS jdjmarjen idj bewegt. Oiefe faßen auf baS äußere Oljr — ein üottfommcneS ©d)att= ober ©ehörinftrument, — welches jo mo* bellirt ift, baß eS fte in bte Ohröffnttng leitet, wo ftc balbntitber Ohrtrommel ober Trommelhöhle iw Berührung foinmen. Oieje erbittert augenblidüd) tn üottfommener Uebereinfunft ober Sllforb mit ben Bewegungen ber Ton* wetten, unb bie Sinterungen biefeS Organes jefjen wieber attc SBetten in Bewegung, welche in ber eingef.Derrten 2uft ber fotgenben -jpöljle ßattfiuben, unb fjter wirb bie Bewegung 9töf)ren aus jarten Änocpen — ben fleittften Unodjen beS SÜöruerS — unb ttßuSfelfafern, wetcfie wie bie ßtöhren einer Orgel Dibriren, wenn fte Don Suftftrömen ergriffen werben, ober wie bie ©aiten einer Btotine, wenn fte burdj bie ginger ober ben Bogen berührt 396 Singen* unb D tjrenl eiben. toerbett, mitgetljeüt. Sieje SBellen bemcgen jid) nun burd) bie unregelmäßig gen §öl)lungcn, gcjdjluttgenen Kanäle, »erjdjlungenen SRößreit unb garten tjpäutdjen, alle »ott ber tüunberbarftett 3ujammenfteflung, bi§ fte enblid) ba$ Pabprintl) ober beS Dl)re§ erreichen, t»o fte jtd) auf fliijjt* gen ©effeltt ober ißolftern ttieberlaffen unb eine Unntaffe Heiner, falfartiger Sorperdjen in Bewegung bereu Bewegung bie empfinbjanten Heinen 3t»eigc beS @el)örner»3, welker bie @äde, bie bieje Heinen $örperd)en $u* jammenfjalten, burdjboßrt, anregt. ®urd) biejen ©influß erhält ber ©eift ba8, ma§ man gewüßttlid) @d)all nennt. Siber gerabe, mie biejeS erjeugt mtrb wirb tuoI)l laurn ein menjdjtidjer Slnatomift ober ipijpjtologift jein, barjuftcllen. tJifl-114. $a§ mctijdilidje Oljr. Sßemt roir bie 3u?amtnenjefcung biejcr ganjen ©djörntafdjine unb bie ber »erjd)iebetten Steile, tueldje fie hüben, bic jogar in mandjen Sejieljungen beit munberbaren 33au bed SlugeS iibertvifft, bebenfen, jo mirb e§ garnid)t befrembett, baß jo »tele 2Jienjd)eu tfyeilmetje ober gänjlid) taub finb. 9?id)t eine einzige Stöljre fann uerjd)loffen, nidjt ein Knorpel» d)en ober §ajer jerftört, nod) bie geringfte ißeränberung in Quantität ober Dualität ber gliijfigfeiten ber @äde ober bcrjenigcn, meld)c bie .Jpüute ber Kanäle ober §öl)lungen auötapejiren unb anjcudjten, jiattfinben, oljne ©dpmerpörigfeit. 397 bie ©enauigfeit ber ©inbrüde gu beeinträchtigen, meldpe bem ©eifle burcp ben SDieepaniSmuS beS OpreS überbraept merbe». 2aßt uns bie gemöpnlicpen Urfacpen ber ©cpmerpörigleit betrachten. SEßir moßen gleich mit ber Ohrmufchel anfangen. Sn ber äußeren Oeffnung, gmifepen berfelben unb ber Ohrtrommet, {mb gelbgefärbte Srüjen, meldje auf biefen Sanat eine fettige, eimeißartige, gelbe SUZaffe auSftrömen, bie gallenartige ©igenfepaften hat unb melcpe mir baS Ohrenfchmalg nennen. Ser mirfliepe frühen biefer SluSfonberung beftept maprfcpeinlidp barin, Sn* feiten Don bem Ohr abgupalten, ba fte äußerft unangenehm unb bitter ifi. fliegen, SDtüden, glöpe unb aße anberen ©(plafgimmerbemopner lönnen ebenfo menig burcp biefe SluSfcpeibung bringen, als burcp ©prup, mährenb beren ©efepmad ihrem epicuräifcpen ©aumen meit meniger hepagen. ©o lange mie biefe 3luSfonberung niefjt mangelhaft, übermäßig ober üerborben ift, berrieptet biefer Speil beS OpreS gemöpnlicp feine gunltion orbentlicp. Söenn fte auftrodnet, fo lönnen ftd) bort Snfelten einniften, ben Äattal reigen unb bie Suftbemegung hemmen; menn fte übermäßig ober gu bidpt unb fiebrig mirb, hemmt fte ben Äanal unb füßt ipn manchmal »oßftänbig an. ©in SJiangel, ein Ueberfluß ober 5Berfd)lecpterung ber SluSfcpeibung, beS OhrenfcpmalgeS, mag baper ©cpmerpörigfeit berurfaepen. Sie äußerliche Oeffnung be§ OpreS enbigt mit einem Organe, metcpeS baS Srommelfeß genannt mirb, eine beinahe IreiSförmige §aut, in einem Änocpenringe befeftigt. Sie äußere Oberfläche pat eine fpitje SSölbmtg, fein* geplättet, unb bei einem lebenben Söefen ift bie §aut beinahe burcpftdjtig. Sm natürlichen 3uftanbe ift fte ohne Oeffnung, aber bei einigen fperfonen mag fte burcp 3ufad ober leidjt burcplödpert morben fein, ohne bem ©ehör febjr gu idpaben. SBenn bieö Organ aber febjr beinahe ober gänglicp üernieptet, ober öerbidt mirb, ober menn bie Sftusfeln, meld)e fte controßiren, gefdjmäcpt ober gerftört morben finb, fann ©cpmerpörigfeit ober Saubheit entftehen. hinter bem Srommelfeß ifi bie Sromraelpöple. Siefe muß mit Suft an* gefüllt fetn, um bas ©epör gu tocröoßftänbigen. ©ie erlitt bie Suft aus bem ©cplunb burcp bie euftacpifcpe fftöpre, welche ftcp mie eine Srompete öffnet uub groß genug ifi, um beu fleinen ginger pineinfteden gu fönnen, unb ungefähr gmei3oß taug ifi; bie innere £aut fonbert einen ©dfleim ab, burcp melden beren SBänbe angefeucptet merben, unb bei einer famt biefe 2lbfonberung fo ftar! unb bi(f>t merben, um bie euftacpifcpe ßtöpre angufiißen unb pierburcp bie Suft abgufcpließeu unb in mannen fräßen felbft bie Srontmelpöple angufüßen. SBenn bie StJiaftoibgeßen ober ©ädcpen, meiere in ber Sromntelpöple nahe ber euftaepifepen SJöpre eine Oeffnung haben, affi* 398 Slugen* unb Oljr enfra n ff)ei ten. girt jxnb, fönnen bieje Slbjonbermtgen bie Trommelhöhle überjdjwemmett ober bie euftachijehe Stöfjre berftopfen. 3n einigen gäEen werben bieje SBänbe, £>öf)len unb Stöhren bon Satarrfj ober Schnupfen angegriffen unb mit fatarrf)alijd)er SDtaffe angefüEt. SBann ober wie gehemmt, jo wirb ßets baS $ören jdjwierig, wenn überhaupt nxög* lid). ©S gejehieht manchmal, baß baS Babtjrintfj mit aEen jeinen garten 3ubehören ber Si£ einer Äraufhcit wirb, unb hierburd) bie Sommunifation mit ber Trommelhöhle hemmt, ober eine jolche Skränberung in ben glüjfxg* feiten ber Sadd)en, welche bie falfartigen Hörnchen enthalten, öerurjad)t, baß ber ©ehörnerb feinen ©inbruef Don ben ©rjd)ütterungen, welche in ber Trommelhöhle ober bereu Stad)barjd)aft ftattfinben, erhält. 3n jebem gaEe muß gänjlid)e ober tfjeilweije Taubheit folgen. ©ejdjwiire entjichen manchmal in ben garten Organen beS Ofjre8. ©S iß fdjredlidj, jolche §eimfud)ungcu gu haben, benn fxe gerßören gewöhnlid) bie SBänbe ber Stohren, Kanäle unb Höhlungen, jerfreffen gängtidj baS Trommel* feE, gerbred)en unb gerftören bie garten Snödjeldjen unb SDtuSfeln, welche bie Stäbchen unb Seiten bilben unb entfernen fxe gänglid) burd) bie äußere Oeff* nnng in gorm jd)äblid)er SDtaffen. SSoEftänbige Taubheit entfieht manchmal burch bieje ©ejdjwüre. teilte Sranfljeitsform fann aber ooEfommener fein als bie, welche burd) bie Bähmung beS ©ehörneros entfielt. SlEe anberen Organe beS Ohres Ibnnen öoEftänbig inDrbmtng fein unb med)anifcf) mitjeber atmofphärifd)en TonweEe Dibriren. ©ieje TonweEen fönnen regelrecht burd) aEe natürlichen fohlen unb Stohren fid) bewegen unb in baS Babprintf) in ber größten iprä* cifton unb Orbnung eintreten; fxe mögen aEe jene eigentümlichen lleinen $örnd)en in welche auf bie SDtünbung beS ©eljoraerbS fpiclen, wenn aber gelähmt iß, jo wirb baS ©ehirn leine Stadjridjt erhalten fönnen. Tiefe Tclegraphenlinie iß praftijdj gerftört, unb obgleich baS ©chim üon ber äußeren Söelt burch bie Singen unb aubere Sinnesorgane 9Sad)rid)ten erhalten fann, jo wirb eS feine Tepejdjen burch baS Ohr befom= men. TaS Slnnähcrn ber Zähmung beS ©ehörnerüS wirb gewöhnlich burd) ©eräujch im $opfe, Ä'lingen unb Saufen in ben Ohren, unb in mandjen gäEen burch hefti8cn ©djnterg angebeutet. ©8 giebt eine beffänbige 33e* wegung in ber Sltmojphäre, welche jo jdjwad) iß, baß ber gejunbe ©ehörnerü feinen ©inbrnef baöon fpürt. SBenn eS ©udj gefäEt, bieje Bewegung einen SdjaE ober Ton gu nennen, jo giebt eSTöne, Welche ber normale ©ehörnerb nicht bemerft. SBenn aber ber Stert) irretirt ober entgünbet wirb — wie ein empfinbjamer 3al)n — )° fühlt er jeben Suftbrud, wenn noch f° gering, unb weixn xoir bebenfen, burd) was für Kanäle bieje ©inbrüde Ijinburchgehcn, jo begreifen wir leicht, wie baS ©chirn burch cincu foldjen gereiften Sterb meh^ © d) m e r p ö r i g l e i t. bie ©rfdpütterung eined ©aufend unb 23raufend erhält. Oiefed mirb nament* licp burcp bie pinterfte Slbtpeilung bed Sabprintpd ergeugt, melcpe eine conijcpe fftöpre, jdjneclenförmig gemunben, unb gmei Slbtpcituugen Ijat, mobo# bie eine am SSorpofe bed Opred anfängt unb bie anoere ber Strommelpöple ftcp entlang ftredt. SSeinape pat mopl bemerlt, mad für ein ©aujen in einer großen 9Jlufcpel ijt, menn man fie an bad Opr pält. SBcnu ber ©epörnerb nur bie ©mpfinblicpteit befxbt, melcpe er in feinem gejuitben 3,l= ftanbe pat, jo muß bie SDiufcpel beinape ober gang jo groß mie ein Hühnerei fein, aber menn er burcp ©ereigtpeit ober ©ntgünbung eine heftige ©mpfinb* licpleit befltgt, jo berurjacpt bie Suftbemegung in biejer lleinen, gemunbeneit, tnujcpelförmigen fR'öpre in bem Sfterb unb bon ipm in bem ©epirn einen £on, metcper bem äpnlidj ift, menn eine große 2Rujcpel an bad Opr gepalten mirb. Oiejed ift eine neue unb meine eigene Stpeorie, aber icp glaube, fie mirb ftcp ben ißppfiologen empfeplen. Sllled cigentpümlicpe ©eräujcp, melcped bon Semen in ben Oprcn empfnnben mirb, mie bad ©ingen, filingen, £iäen unb SSraujen, geigt eine gu große ©mpfinblicpteit bed ©epörnerbd, melcpe im ge= junben nid)t bemerlbar ift. Söenn biejed ©eräujcp eine lange £>tit anpält, jo tritt manchmal eine SRüdmirtung ein, unb bann änbert fiep bie gu große ©mpfinbtidjleit in eine tpeitmeije ober gänglicpellnempfinblidjteit, unb hierauf folgt ©cpmerpörigteit ober Taubheit. 399 33o£tftänbige Taubheit ift gemöpnlid) unbeilbar. SBenn aber Sernanb ein meuig bören lann, menn mit Hülfe einer Ohrtrompete bie menfcfjlidje ©timme unb beren ©pracpe gebärt unb berftanben merben lann, jo proppegeipte8 SDiöglicpfeit einer menn ber richtige 2öeg bon bem Slrgte einge* jcplagen mirb, melcper ben galt bepanbett. Sitte, meldje tbeilmeije taub ftnb, jollten ihren galt einem gejcpidten Slrgte anbertrauen, meldjcr bollftänbig bie Slnatomie bed Obred lennt, unb in ber SSepanblung beffelbeit ©rfaprung bat, fftiemanb, bem bieje gäbigfeiten fehlen, foltte ed berfudjen, tbeilmeije Staub» beit gu bebanbeln unb namentlich jollte bad Opfer eined foXrf) en Seihend leine lolalen Heilmittel anmenben, menn nicht bon einem Slrgte empfohlen. ißerjoncn, meldje bie Slnnäperung bon ©cpmierigleiten bed ©epörd benter* !en, lönnen häufig bie ©ntmtdelung ber Staubpeit bcrpinbern, wenn fte an* gemeffene Heilmittel gur Reinigung unb ©tärlung bed 33luted nehmen, benn alle Slbfonbermtgen bed Opred lomtnen aud ber ©irlutation, unb merben gefunb ober aucp mtgefunb fein, je nacpbem bad S3lut rein ober unrein ift; ober menn bad Seihen trop einer milben conftitutionellen SBepunblung beftän* big gugunepmen jcpeint, jo foIXte ber Statt) eines ÜKebiginerS, gu bem man.ßu* trauen bat, opne SSergögermtg gefugt merben. Säpmung ber ©epörnerben mürbe in einigen gälten burcp richtige Slnmen» bnng ber ©leftricität geteilt. Saubpeit, melcpe burcp partnädige SSerftopfung 400 Singen* unb Dljrenfranfljeiten. ber euffadjifdjcn fftöljre I)erborgebrad)t würbe, ifi burd) Ourdjfiedjung bc8 SrommelfeHeS geteilt worben, inbent IjierburdE) Suft in bie £rommell)öl)le gelungen fonnte. @d)Werl)örigfeit, welche burd) gänglidje 3erPtung be§ OrommclfeüeS entftanb, !ann bejcitigt werben burd) baS fragen eines faX* fd)en ober !ünftlid)en SrommelfetleS (ftelje Seite 819). Seute, weldje an Äatarrlj, toerbunben ntit SEaubtjeit, leiben, werben fjäujtg burd) Teilung beS ©rftercn aud) bon Sefjterer geteilt. S!ropl)ulöfe Seute, wetd)e beinahe gäng* lidj bas ©el)ör berloren fyaben, mögen eS gewötjnlidt) burd) gänglidje 5Befei= tignng ber ilnreinigfeit wieber ermatten, Wenn ©efdjwüre nidjt bie Organe beS DJ)re§ gerftört l)aben. 2tlte, weldje einen getjler in ben ©e= prorgancn Ijabcn, unb ben SSerfaffer gu Statlje gu gieren wiinjdjen, foHteu bie fragen auf «Seite 539 beantworten. 3>a8 gange ©apitet, in Weldjem bie fragen an firanfe enthalten ftnb, wirb anregenb fein. (Japitct 6. bes ßetiens. fandet nerböfe Sejer, ftdfj einbitben mag, bafj er eine §erj!ran!t)eit fjat, wirb ofjne Bmetfel biefe ©eiten nad> ©pmptomen burd)fucf)en, weldje baS SBeftefjen eines jofd)en Reibens anjeigen; aber er wirb getauft werben. Bef) werbe fie nicffl angeben. 25iefeS wirb baS unboll* fommenfie ©apitel beS SöudjeS fein. fdrtemuS Söarb (ein berühmter fomijdjer 9iebner. 2fnm. b. Ueb.) gab cinrnat in ben 9tew*2)orfer Bettungen bie Slnjeige, bajj er eine SSorfejmtg über ben rufftfdfen 33är galten würbe. 25er ©aal war gebrängt boH unb nadf)bem er feine über eine@tunbe burdj feine fontifdfen 2öi§e in einem beftänbi* gen ©efädfter gehalten Ijatte, fcfjfofj er, inbem er jagte, bafj er feine Bett Ijätte, ben angejeigten ©egenftanb gu befpredjen, aber bafj 25iejettigen, welche ifyn über biefen ©egenftanb ju f)ören wünjd)ten, an ber £l)üre SBittete erhalten fönnten, roefdje es ifynen geftatteten, feine nädjjle Sorlefung, bie in ©an grancisfo flattftnben würbe, anjuljören ! 25er Sßerfaffer wirb e§ nidjt ber* fndfen, bie ©nttäufdfung beS nerböfen Sefer« burcf) ©päfje ju befänftigcn, fonbern wirb offen bie Urf adje befennen, we8f)afb ein ernftlidjer Sluffatj über biefe Äranffeiten bermieben wirb. ©8 ifi biefe: Stlte nerböfen ober bpspep* tijdjen 5ßerfonen, wefdje eineS3efd)reibung ber©pmptome einer £erjfranff)eit lebten ober lefen, bilben ftd) ftets ein, bafj fte Dpfer berfelben ftnb. @8 ift bafjer ebenfo gut, iöefdjreibungen biefer 2lrt nur in Sßerfen, welche auSbrüef* ltd) für Slerjte gejdjrieben werben, ju geben, ba nerbbje ober 3Jtagenbe|d)Wer* ben häufig ©pmptome erzeugen, welche benen jo äfjnfidf) finb, bie burdj wirf* Äranfljeiten beS §erjen8 entfielen, bafj eine fritifdje, ärgtlidje Unter* fud)ung nötf)ig ift, bie grage mit ©idjerfjeit ju entjdjeiben. Jtiemanb, wel* d)er botlftänbig bie ©pmptome lennt, fann jtd£) auf fein eigenes Urtfjeil in biefer ©adje berlaffen, unb um unnötfjige gurdfjt 25erjenigen ju bermeiben, wtfdje eljer eine ©emütfjS* ats eine §erjfranffjeit Ijaben, fo ift es beffer, SSftleS in einem Söerfe für baS SSotf ju bermeiben, WetdfjeS mögfidjer SGBeife bie fau* nifdjen Neigungen eines ©entütfjsfranfen berjdjfintmert. 25pSpeptijcf)e unb nerböfe 5ßerfonen ftnb nid)t bie ©injigen, wefdje geneigt 402 ftnb, ftcß etngnbtlben, baß fte bte Opfer etuer fpergfranfßett ftnb. ©te äußere £>aut, welcße baö §erg umgiebt, wirb ober £ergfell genannt. §ier geigt ftd) ßäufig Sntgiinbung, unb wenn fte befteßt, jo ftnb ©eßmergen in jener ©egenb unb gewößnlicß berbunben mit aßen ben ©ßmptomen, bon benen man borausjejst, baß fte eine cßarafteriftren. fann bureß berfeßiebene Urjacßen ßerborgebraeßt werben. 68 fann eine gu große jfterbenfraft biejem Organe gugetßeüt werben, unb wenn biefeö ber iß, jo finbet man gewößnlidß, baß e8 auf Soften anbe? rer Organe gefeßießt. SSenn bie Üeber träge Wirb, jo entbeeft man ßäufig, baß bie Serben* fraft, welcße biejem Or* gane gufommt, auf ir* genb eine SSeije bem bergen gugefüßrt wirb, Woburcß natiirlidß Un= tßätigfeit @r ft er er unb gu große ©ßätigfeit beß Sejjteren entfteßt. ißer* jonen, welcße an falten §änben unb giißen lei* ben, ßaben ßäufig alle ffterbenfräfte unb S3tut= flüjftgfeiten, welcße bie gitßeunb ©lieber warm ßalten jollten, in unb um tßätig, wo* bureß e8 unnatürlicß ßef* tig unb jtßäblicß jprin* gen unb Hopfen muß. ©3 giebt Sranfßeiten ber ©rgeugungSorgane, weldße bon folcßeit 9?cr* benftörungen begleitet ftnb, baß fte mtb ba8 £crg eine gu große ßferbenbewegung erßalten. 93cibe ©ejcßlecßter ftnb benjelben unterworfen unb wenn fte befteßen, fo werben alte mtberen Organe be8 Sörpers beraubt, um bieje abnorme SSertßeilung gn Sranfhetten be8 §ergen8. 8rlß. 115. $a§ fyetj. a, b, Me linTc unb red)tc c, e, f, bie grofce Schlag, ober BulSaber; g, 1), i, bte 3nnommata, linfe unb ©djltiffclbeinaber; f, bte SungettbulSaber, tu ld)e baS Blut au§ bcr regten .feeräfamtner itt bic gungett fütjrt; I, l, Bwetge ber SiuttgenpulSabcr, ttteldje jur red)ten unb Unten Smtge fiib* ten; tn, nt, iiungenttenen, tneldje baS mit ©auerftoff geträutte bon bcn jungen jum linfett Jgerjot)* bringen; r, baS rcdite o, o, bte auf. unb abftetgenben SSenenb’öblcn, tocldje baS Blut aus bctn ©tjftcme jutn rcditcn £er*ol)r bringen; V, Betten, tneldje ta§ Blut au§ bcr Scbcr, ben ß-ingeioeibcu unb ber Btilj bringen; §, bie ßrattäfdjlagaber, welche baS Blut in bie fiiljrt. $ranfl)etten b e 8 $ e r 3 e n 8. Derurjadjen, meldje bie Siebesorgane beS ©eljirneS in 95ranb unb ba8 fperj in franftjaftcr Aufregung fdüagen laffen. Ser üKagcn !ann jo burd) Söinb auSgcbehnt merben, roenn bie Sßerbauung träge ift, um auf bie fpöh* lung, me!d)e baS §erg einnimmt, ju brängen unb mit befjen Shätigfeit in jol* d)em ©rabe ftöreub ju mirfen, um ober jdjmierigeS ju Derurjad)en. 3« bie! ober ju menig S3!ut, ju ftarfe ©emütf)3bcmegungen ber greube ober beS Kummer« unb $u heftige uub anhaltenbe förperliche 2ln= ftrengungen fönnen eine unnatürliche SEfjätigfeit beS fperjenS t»erurfad)en. SBenn mir bat)er bebenfen, raie jeljr bie £f)ätigfeit beS-fperjenS burd) öerfcf)ie=* beneUrjad)en beeinflußt merben, ohne mit irgenb einer Sranfljeit beS fetbft in Serbinbung ju ftehen, fo mürbe es jchmierig jein, biejeS Sapite! unb patfjologijd) genau $u jdjreiben, ohne in bem ©ernüthe beS nicht fadjfunbigen SejerS Befürchtungen bejügttd) bem 3uftanbe feines fperjenS $tt ermecfen, menn er bie geringfie ©inbilbungSfraft Sie Berridjtung beS §erjenS ift im erjten ©apite! biejeS Bud)e3 bejchrieben, uub ich werbe baljer biejeS ©apite! jd)!ießen uub nur noch Sbenjenigen, me!d)e glauben, baß fte eine -gserjfranfljeit hoben, rathen, einem gemifjenhaften jttrjte ftch anjuoertrauen unb fte merben gemöhnüd) bie angenehme Ueber* rafd)ung erhalten, baß ihre @hwf)tome Don meniger gefährlichen Urjadjen entftehen. 2!ntmorten auf bie fragen an kraule im ©apite! 13 biejeS £f)ei* !eS merben bem SBerfaffer erlauben, eine richtigeSiagttoftS oberßranfpeitsbe* jchreibung ju geben. Sitte SSerfonen fönnen, menn fte motten, burd) Beant» mortung biejer gingen ihre ©hmpiome präjentirem. (@ette 539.) (fopitef 7. €0(0ttife(d)e n'.djt in ber 3Huftration ge- geben ift, ba Segtere ohne ©ejd)led)t ift, unb organe beiber ©e|d&Ied)ter jeigt. 406 ©pronijtpe Hamfranfpeiten. faprboHen Stiffe unb Klippen gu geigen, unb bann jeine Stufmerfjamfeit den- jenigen wibmet, weldpe jdjon Sdpiffbrucp gelitten paben. 3ftp werbe baper einige ber angefüprten Äraufpeiten bejepreiben. Uierenßranßpeifett. ©ßronifißc Gmtgünbung ber hierin wirb burdp Htfje unb ©tpmerg über ben Senben unb mepr ober weniger bumpfem Sdpmerg im unteren £peite be« Stüdfen«, päufig ftdp bi« gur SBafferblaje unb gum ©dpambug pingiepenb, dparafterifirt. SSenn ein wirflid)er ©epnterg nidpt tn ber ©egenb ber Stieren beftept, jo geigt ftdp bei einem ®rude eine Steigung gur (Smpfinblidpleit. Sieje ©pntptome ftitb mepr gemäßigt ober beränbert, wenn anbere SSerwidelungen beftepen, unb c« ift gewöpnlicp ber gall, bafj bieje Äranfpeit bon anberen (Störungen begleitet ift. Stierenentgünbungen entfielen gewöpnlicp au« Slutjtörungen, aber wenn burep eine Duetjdjnug ber £peile jo wirb bie ©efapr unb Hartnäcfigfeit ber SBejdfwerbe erhöbt- 2)ie finbet gewöpnlicp ntedpanijepe S3ejdpäbigungen fepr jepwierig gu bebattbeln. 3n ber £pat, in fdjwicrigen füllen biejer 2Crt erjdpeinen bie gewöpnlicpen Heilmittel gegen (Sntgüttbung ungulänglicp. (Sin Sanbmann in ©aratoga (Somttp batte ba« Ungliid, bei beut fallen eine« 33aume« bon bemjelben niebergcfdjlagen gu Werben, unb erhielt eine SSefdpäbigung ber Vieren, weldpe ipm beinahe ba« Seben foftete. (Spe er midp conjultirte, batte er alle Heilmetpoben unbSlergte, welche er lannte, aufgefuept. (S« würbe ipm gerätsen, gu mir gu lommen, unb wie er erjtpien, batte er ba« Sluöjepen eine« ich beeilte mich, meine £eimatlj in ©laffad)ufet« ju erreid)eu, ermuthigt burch 3l)re ©fteilnabnte unb ©üte, unb brachte bie Heilmittel, welche ba« ber ®heuren tourben. ©ie ©ehanbtung begann am 18. ©lärj. ©nt 1.Slpril jeigte ftd) eine be* ftimmte ©efferung, obgleich @ie, wie id) 3hnen fcfjrieb, baten, nicht p hoff* nung«bott p fein, ©a« ©agebuch meiner ©chwefter geigt, bajj am 29. be«* felben ©lonat« fte mit ber gantilie ©littag unb Slbenbbrob einnahm. Slnt l. ©lai ging fte pnt erffen ©lale feit bem bort)ergehenben Dftober au« bem Haufe. ©on ba an nahm ihre ©efferung beftänbig ju, bi« fie ftd) einer befferen ©eimtbljeit erfreute, als fie biete gatjre bor ihrer Sranftjeit hatte, ©eit ihrer .fperftetlung Ijat fte ungläubige förderliche ©nfirengungen unb |©emüth«?orgen erlebt, unb obgleich manchmal ein ©efiitjt fte befdjtid), bajj (fte mtmögtid) Sitte« ertragen fömte, brach fte bemtoch nicht pfamnten. SJleine ©chwefter hat ©ie nie gefehen, aber fte fühlt, baß mit ©otte« ©ci= ftanb ©ie e« waren, welcher-fte bom ©rabcSrattbe enporpg. ©ie }prid)t nie bon gtjncn aujjer in ©önen, ©Sorten unb ©liefen, weldje bie tieffte ®anf= barfeit auöbrücfen. ©löge ber gütige ©ater ©ie in 3hrem menfcfjlichen ©Scrfe fegnen unb 3hneu behiilflid) fein, joldje greube in bielen gamilien p toerbreiten, mit weither ©ie unferc gamiüe begtüd't haben." 3ürmer in ber Seber entfielen. (©. ©eite 346.) Sie Statur »erfüllt es manchmal, bieieS Ungeziefer mit bent Uvine ju entfernen; aber menn bie Stieren nidjt bnrd) reines Slut genährt merbeit unb gehörige Steroen* ober eleftrifdje Kräfte erhalten, fo ftnb fic niefjt im ©tanbe, ba§ geftfefäen biefer 3nfujorien 3U üerf)inbern, meld)e es fid) ebenfo be* quem in ben Stieren ntadjen, mie bie SBürmer in einem Slpfel, Sie gemöfjn* lidjften ©tymptome bon SBürmern in ben Stieren ftnb: ©in tnurrenber im unteren Steile beS StüdenS, übelriedjenber Urin, mehr ober meniger fdjfeintig, Sfnfdjmeßungen beS SeibeS, ber Seine unb güße, unb in manchen gäßen ©ntfernung einiger SBürmer mit bem Urin. ©S giebt feine Sefyanbtung, meiere fo gut ift, bie SBurmer in ben Stieren ju gerftören, als ©leftricität. ©in Heiner Sfifsftralft, ber faum bon bem Patienten gefüllt mirb, tobtet ebenfo ftcfjer biefe Keinen ©ejdjöpfe, mie größere Stf)iere bon ber 3tiefenfd)lange beS Rimmels üernid)tet merben; eleftrifdje SDtebijinen ({.©eite 272) ftnb ein gutes ©rfajjntittel; aber med)anifd)e ©feftricität, um bie 3tt* fuforien ju tobten, gefolgt bon blutbereidfernber, ernäbrenber SDtebijin, fann faum berfefjlen, in ben gäßen eine Reifung 3U bemirfen. itrattßljcitett bcr /Aantgättcie. Siefe jmei Sandle, welche ben Urin »on ben Stieren &ur SBafferblafe führen, finb mit einer ©djleimbaut gefüttert unb ebenio mie jeher anbere 2:ljeit beS SörperS, mo eine ©d)leimbaut »orbanben ift, benfelben Sranf= feiten mttermorfen. SBenn eine ©ntjünbung in ben Vieren befteijt, fo fann ftd) biefelbe bis in bie unb »on biefen bi« jur Söafferblafe er* ftrecfen. Sie |>arngdnge föntten ebenio gut ber ©i£ »on Satarrb, d)roni= fdjer Steijbarfeit, Verengung jein unb in mandjen gäßen burd) faltige Slbfon- berungen »erffopft merben. 3n aßen Sranfbeiten ber .jparngänge, meldje »on ©ntjünbung begleitet finb, jeigt ftd) mehr ober raeniger ©djmerj in ber @e* genb jmifcben ben Vieren unb ber Söafferblafe, aber menn aße Steife ober Urinorgane entjünbet ftnb, jo ftnb bie @d)tttcr3en bon einer foldjen Slrt, baß 410 ©hron §arn!ranfheiten» ber $ran!e glauben ntufi, bap bie Harnröhre, Söafferblafe, £arngänqe unb liieren ein einjige« traute« Organ wären, welche« ftd) üon ben Sfenbett bi« jur fütunbung ber .fparuröbre erftreeft; unb bann, wenn bie benachbarten Dr= gane »on ber aßgemetnen ©ntjünöuug mit leiben, fo bemertt ber Ä'rante richtig: „geber 5££)eit meine« Äorper« unterhalb ber Saiße ift erfrantt." gebe Sewcgung unb namentlich Süden unb ©eben unbülßc«, wa« benÄijr* per erfd)üttert, oerurjad)t eine ©mpfinbung im Seibe, al« wenn er mit fd)merjlicb*empfinbfamctt Körpern angefüßt ift, welche in ber größten Un* orbnung ftd) gegenfeitig fiepen unb brängen. itrattftljetten bcr (Sljrontfdfe ©ntgiinbuug ber äöafferblafe tft ettte Krank l)eit, welche burd) Slutftörungen cntfteljt* geigt ftcf) Siterung ober ©efdjmür, unb menn man lernen miß, mie fdjroerglid) e8 ift, fo fanit man eine Sbee baoott erhalten, menn man einen ronnben ginger in ben Urin ftedft. ®ie 2lbfonberungen ber liieren finb fciuerlid), unb baljer ebenjo unpaffenb, in eine entgiinbete üöafferblafe gu gelangen, mie (Sfftg in einen entgiinbeten SDtuub. 2Benn alfo Sntgiinbmtg befielt, fo geigt ftd) trennen, ©djmerg ober @mpfinblid)feit im unteren Steile ber Särme, in ber Dtälje ber SSafferblafe. 9ftanc£)mat firnißt biefe ©egenb an unb ift gegen Serüfj* ruitg empfinblict). Sßenn Sntgiinbmtg ober ©efdjroüre am §alfe ber SSafferblaje beftepen, fo geigt fid) menig Uubequemlid)!cit, bi« ftd) ber Urin bi« gur §ö|e be« §alfc« anfammelt unb bann mirb er fogleid) fdjmerglid) unb. e« geigt ftcf) ein unmiberftel)lid)e« Verlangen, SBaffer gu laffett. Skr untere £l)eil ber SBafferblafe liegt ttiebriger mie bie §antröf)re ober bie üJtiin* bmtg, troljbem, baff anatomifdje Silber gemöljnlid) e« nid)t geigen. 2Bir moflen baff gig. 118 bie Söafferblafe barfteßt, mit einem ©e* jdjmür ober entgünbeten gleden. Skr untere 3H)cil ber Söafferblafe ift burdj a begeidjnct; ba« ©efdjmiir ober ber entgün* bete Sßjeil burd) b. @o lange, mie ber Urin unter* Ijalb ber Sinie, burdj Heine Suulte mit c begeidjnet ift, bleibt, mirb menig, menn überhaupt irgenb metefje Unbequemlidjteit berfpürt, ©obalb aber b erreicht mirb, geigt ftdj fogleicf) brennenber ©djmerg unb manchmal berurfadjt bie ©äure ber gliifftgleit eine folcfje plöfslidpe Ulnfcproeßung, baß bie Deffnung gänglid) gejdjtöffen mirb, unb ba« jdjnterglidje Verlangen gu uriniren, mirb nur er* I)öl)t burd) bie Unfäljigteit, e« gu tljun. SScntt biefe« nidjt ber gaß ift unb ba« Söcrffer oljne Hemmung ablaufen tann, fo cjiS. 118, $ie ®affert>late. firanfheiten ber SBafferblafe. 411 toieberholt ftdj baS Verlangen, fo oft ber Urin ben ißunft b erreicht. SJBenig mirb nur jebeSmal abfließen, aber es mirb häufig unb fchmerjhaft fein. SBenn ber Hals ober bie Oeffnung ber SBafferblafe fo anfdjroillt, baß ber Urin nicht abfließt, fo ift bie einzige Erleichterung, melche gebraucht merben fann, baS Einlesen einer fohlen fKöbre, meld)e Katheter genannt mirb, burch melche ber Urin abftießt, ober eine SBad)Sfonbe, melche mit einer heilenben Salbe eingeölt ift, um bie 9teisbarfeit p linbern. ift borpjiehen, menn eS ben ermünfdjten Erfolg hat* 3d) habe biele berfdjiebene §äüe biefer 2trt gehabt, bon benen ftd) einer ber* jetben meinem ®ebäd)tniffe eben jeigt. Ein Viabchen mar unter meiner Ve* banbtung für berfchiebene Vermidelmtgen, mobon eine cfjroniftfje Sntpn* bung, p 3eäen mit ©efchmüren berbunben, am Hälfe ber SBafferblafe mar. Sie mar gelungen, brei ober bier ©age lang ben Urin fid) anfammeln p laffen unb litt mäbrenb ber lebten acbtunbjierjig Stunben in golge ber 21n* fammtungen mehr als ©obesfehmerjen. SBenn fte es ni(f)t mehr auSpfjal* ten febien unb bie fftatur ihr nicht p Hülfe tarn, fo mürbe bon ihrem Slrjte ber Äatheter angemanbt. beinahe bei jeber biefer Operationen entleerte fte eine ©attone (SUiaaß) Urin. Sie berfuchte berfchiebene berühmte fUlebiginer, ohne aud) nur theitraeife Erleichterung p erhalten. 21m 2lnfange biefer 23e= haublung bermieb id> ben Katheter unb gebrauste bie 3Bad)Sfonbe, melthe ich mit einer heilenben Salbe einölte, um baS Sßaffer abjujiehen, aber pr glci* dfen 3eit gebrauchte id) eleftrifcße unb mebijinifd)e Heilmittel, um bie mirf= lidje Urfarfje ihres 2eibenS p entfernen. Es bauerte nur eine furje 3eit, bis Sleftricität einen freien Slbfluß beS Urins bemirlte unb fobalb bie conftitutio» nelle Vebanblung hattef 8U mirfen, mürbe bie 21nmenbuitg ber Eleftri* cität aufgegeben, benn bie 9iatur bempte bie SBefferung fogleid), um bte Verrichtung biefer gunftion naturgemäß aufpnebmen. 21usbauer tm ©e* brauche eleftrifd)er Vtebijinen bemirlte eine 9iabitalfur. Üäbmung Der SBnffcrbiafe iffc eine tranfbeit, welche Sdjmiertgfeitett Beim SBafferlaffen berurfadjen Jann. ©ie muSlnlöfen gafern beS Organs laufen in jeber 8üd)tung unb memt fte pfammen gesogen merben, befeitigen fte gänjlich bie Höhlung im Snnern ber SBafferblafe. ©ie gefunbe Entfernung beS UrinS Bangt ebenfo bon bem ©rüde biefer ÜJiuSfcIn ab, mie bie Sntfcr* nung beS SluSmurfS bon ber ©ßätigleit ber VauchmuSleln unb ber Singe* meibe abbängt. SBenn baber bie 2JluSfeIn ber SBafferblafe gelähmt ftnb, fo !ann eine botlftänbige unb geniigenbe Entfernung beS Urins nidjt ftattfinben. 2lm Halje ber SBafferblafe frnb bie jogenannten SdjließmuSleln, um ben Urin jurüd,subalten, SBenn aud) biefe gelähmt finb, fo finbet ein beftänbi* geS ©röpfeln beS Urins ftatt, unb auf «Seite beS Ärattfen eine Uufäbigleit, ben Slbfluß p beberrfdjen. ©ei Äinbern finb biefe SftuSleln häufig fd)ma(b, 412 ©htottifchc Hamfrottfhetten. ohne gelähmt gu fein unb bie natürliche golge ifi, baß ein Ablauf beS Urins mtWiEfürlidj ftattfinbet, wenn fte fchlafen unb nicht barauf achten fönnen. ©otche Umftänbe finben auch manchmal bei ©rwadjienen unb älteren Seuten ftatt. ©leftricität irgenb einer gorm muß in aEen brei Uebeln angewanbt werben. 25iS jefct ift noch nichts 33effereS entbeeft worben, welches, wie bie- feS ©lernent, baS üDluSfelfpftem fo fräftigt. ©egen Sähmung irgenb eines TheiteS beS ©pftemeS ift fte baS eingige Heilmittel. SGSenu eine birefte 2£n* wenbung ber ©leftricität für biefe Theile nicht benutzt Werben fann, fo joEteu eleftrifcße SDiebiginen als ein angewanbt werben. ©tein ift ber -Karne einer tranfljeit, bie faltige, erbige ober fanbige 2lb* fagentngen in ber äßafferblafe herborbringt. SSerurfacßt wirb fte burd) faffige ober fanbfteinartige SDtaffen, welche im Ueberfluß im 93Iute ftnb, unb eine ungenügenbe Ouantität ©äure im Urin, um biefelben aufgetöft 31t halten. Tie $ranfljeit geigt ftd) gewöhnlich in Salfgegenben ober wo baS Trinfwaffer f>art ift. ©fropßulöfe Seute föunen biefe Äranfljeit in jeber ©egenb befommen, aber namentlich bort, wo baS Sßaffer hart unb falfig ift. Kaffee wirb gegen biefe fdjmergfidie Sranfheit als ein SBerhütmtgSmittel empfohlen; aber berfelbe fann natürlich nur gebraucht werben, wo feine ■Keigung gur @aEenfud)t üorl)anben, Tr. 9JioSlet) bemerft in feiner 2fb« hanbtung über Kaffee, baff ber aügemeine ©ebrauch beffclbett in granfreief) baS häufige ©rjdjeinen ber ©teinfranf'heit berhinbert haben foE. 3n ben fraitgöfifchen Solonien, wo ber Kaffee mehr gebraucht wirb, als in ben eng* iifdjcn, ebenfo in ber Türfei, wo biefer baS Hauptgetränf ift, ift nicht nur ber ©tein, funbern aud) bie @id)t beinahe unbefannt. Tr. gaur ergählt als einen außergewöhnlichen beweis ber ©rfolge beS Kaffee’« bei ©ichtfranfen ben gaE beS Herrn Teoerau, welcher in feinem fünfunbgwangigften 3al)re Don ber ©icht befaEen würbe unb fie bis gum fünfgigften 3af)re hatte, mit faltigen ©teinen in feinen Hanb* unb gmßgelenfen; aber bier 3af)re bor ber 3cit, in welcher Tr. gaur btefen gaE Veröffentlichte, hatte er auf Stnratljen Äaffee gebraucht unb feine 2ßieberfef)r ber @id)t berfpürt. Ta ©idjt unb fällige ©feine in ben ©elenfen ein Uebel ifi, welches nur ffrophutöfe Senfe tennen, fo ift eS augenfcheinlid), baß Kaffee nur infofern ein Heilmittel ift, als cS auf ©frophula günftig wirft Äaffee ift tfjcilmcife ein ©egengift gegen ©frophula, wenn baS Temperament für beffett ©ebraud) günftig ift, unb Wenn baher ©frophula bie Urfadje beö ©teineS ift, mag ber ©ebraud) bcffelben bem Patienten wol)ltfjun; id) bezweifle aber feinen ©rfofg als Heilmittel, wenn er nur allein angewanbt wirb, ©leftrifd)e fepeinen am befien jene conftitutioneEen ©törmtgen, welche ben ©tein er* geugen, ju bejeitigen. ©aamenftuß unb Strittur. 413 Söenn ber StuSftuß beö ©aantenS im gefißteißtticßen Umgänge bei bent SDiamte ftattfinbet, wirb bie gtüjftgfeit in abgejonberten ©traßlen nießt nur burtß bie SStuSftußfanüte ßerauSgeftoßen, fonbern burtß eine trampfßafte 3m fammengießung unb 2lu8beßnung ber-jparnrößre wirb ein jeber (Straßt gleicß-- geitig mit ber Bufammengießung biefeS Banats entfernt, gebe SluSbeßnung öerurfaeßt aber tn ber §arnrößre ein Vacuum (Seere), in welcßem 2lugenbticfc, wenn bie Stbjonberungen ber 2Jhitterjcßeibe reießtieß ftnb, biefetben in bie £>arnrößre gegogen werben; unb, wenn bieie Stbfonberungen anftedenb finb, üerurfaeßen fte eine ©ntgünbung in ber §arnrößre, weteße natß ein paar Sagen einen f'ranfßaften Slbftuß geigt. Siefe Äranfßeit wirb gewößnücß ber Sripper unb tetßnijcß ber ©aantenfluß genannt. ,5aamenfruß unb Jtfrtßfur. 8ftß. 119. 8=t0- 120. ®aß „ber ©aamenftuß" ei« mtpaffenber lernte ift, brauet ßter m'dßt erörtert 311 werben. 2Bemt ber weiße ging einer grau eine feßr fdjarfe ffta* tur befißt, jo fann bieje Ärantßeit auf bie fparnrößre beS 3Jtanne§ übertragen werben, aber fte wirb gewößnticß ßäufiger in ben §urenßäujern erßatteit, wo gegen eine ©etbentjdßäbigung bie grauen bie Umarmungen ber Scanner ertauben, oßne bie geringfte Neigung für bieietben 3U ßaben. Sie ©onorrßöe (©aamenftuß ober Tripper) be« öffenttießeu 2Jläbd)en3 ift ftet« giftiger at« ber Weiße gtuß anftänbiger grauen3immer; aber letzterer öerurfarfjt ntaneß* mat eine Sranfßeit in ber fparnrößre be§ 2Jlanne«, welche alte (Sigenfcfjaftcu einer tienerijtßen Sranfßeit an fieß ßat. ©ewößnticß geigt fteß unter bem SKifroStop ober Vergrößerungsglas ein bemertbarer Unterfcßieb in ber SHaffe gwijcßen ben Stbfonberungen beS weißen gtuffeS unb be8 Tripper«, ©in Sropfen beS weißen gtuffeS ßat meßr baS SttuSjeßen öerjeßteeßterten ©tßtei* me«, wie in gig. 119, wät)renb ein tropfen beS ©aamenfluffeS beinahe biejelbe ©igenfeßaft geigt, nur baß eS ülnimatlutae im ©ntfteßen gu ent* batten feßetnt, wie gigur 120 geigt. fDiänner, weteße fo angeftecft worben ftnb, fönnen biefetben Äranfßeiten auf gefunbe grauen wicber über* tragen; aber Seßtere werben gewößnticß eßer tn ber SDiutterfcßeibe als in ber £arnrößre angefteeft, ba teueres Organ bei ber grau fürger unb oerftedter SDtateric bc3 toeigen 3=Iuffe§. ®er ftxcng t>erjd)wiegen. 414 §arnfranfhatten. gelegen tft, als bet bent äftamte. ©ennod) fmbet btefe Iranlljafte ulbfonberung manchmal ihren SBeg in bie meibticJje unb bann leibet fte giemlid) ebenfo mie ber 2ftann. ©ie ©hmptome beS ©ripperS geigen ftd) gemöhnlid) bei bem Spanne innerhalb einer SBodje nad) ber 2Inftcdung. 3«crft geigt ftd) ein unangenehmes ©efüljl unb eine unnatürliche Stötlje an ber SSRünbuug ber Harnröhre, in einigen fällen ein Süden, in anbern ein ©cljnterg, als mie er burdj fJiabelftidje herborgebracht mirb. Smtächfl ftd) ein 2lb* ftuß aus ber Harnröhre, gering guerft unb nad) unb nach ftärfer merbenb. ©ie garbe beffetbett ift berfdjieben. Set ©inigett ift fte meiß ober gelb, bet Slnbern grünlich ober trübe, ©ine ©mpfinbfamleit geigt ftd) beim ©rüde ber Harnröhre, ungefähr einen Soll lang tmnt ©nbe berfelben unb gemöljn* lieh ein brennenbeS ©efüljl beim Söafferlaffen. Sn einigen berfdjlimmerten gätlen biefer Äranlheit begleitet unenblidjer ©djnterg baS Uriniren. ©ie ©ntgünbung ber Harnröhre ift mandjntal fo groß, baß, menn ftd) bas gange Organ aufridjtet, bie SRöljre felbft ftd) nicht auSbeljnt, unb menn baher eine ©rljebung beS Organs ftattfinbet, nimmt fte eine gebogene gornr an, beren äußerfte herunter* gegogenift, ba bie Harnröhre in ihrem entgünbeten Suftanbe nicht ihre eigene ©ehnlraft Sn biefem galle bie $ran!l)eit §arnftrenge unb ift fehr fdjmerglidj. ©ie ©pmptome beS ©ripperS bei grauen ftnb meniger beftimmt; nur ein erfahrener Slrgt lar.n unterfdjeibett, menn eine grau einen SKuSfluß ber 9Jiutterjd)eibe hat, ob fte am ©ripper ober meinen gluß leibet ; unb menn Sefjtcrer fehr fd)arf ift, fo liegt ber gange Unterfdjieb im Hainen, benn bie golgen, bem STCamte mitgetheilt, ftnb genau bie* fclben. Sft eS befannt, baß fte einige ©age nach einer SloSftellung einen 2Ibfluß erhält, meldjer non einem Srennen beim Söafferlaffen begleitet mirb, fo famt itjre Äranf'heit als ©ripper betrachtet merben. ©ie braudjt aber meiter leine ©pmptome gu haben, als einen einfadjen SluSfluß Don aiusfdjeibmtgcn ber SJlutterfdjeibe, meldje mettig bont meißen gluffe berfdjieben ift. Seinahe ein Seber, meldjer in feinen ©emoljnhcitett fehr ausfdjmeifenb ift, ein bon einem greunbe erhaltenes „unfehlbares 9?egept" gur Teilung foldjer $ranll)eiten. ©S leiben mehr üeute an ©triltur ober Ser» enaeruna in golge ber fog. „unfehlbaren fRegepte" alS bttrdh bie Äranlheil 8*8-121. SSctcngenmgett ber ©aamenflmß unb ©trittur. 415 jelbß. ©3 iß in ber Oßat taum möglich, &aß baS Opfer beS OripperS gwifcßen biejen SRegeptcn, ben annoncirten Uniberjalßeilmitteln ber Ouadjalber unb ber ßeroifcßen Veßanblung ber regulären Stergte einer ©trittur entgehen fann. 2öa3 ift eine ©trittur ber Harnröhre? 3n tur3en Söorten: eine tßeilweije ober 3erßörung beS HarntanalS burd) ©nt3ünbung ober Verhärtung einseiner ber Söänbe. gig. 121 geigt eine ©trittur im männlichen Organe, ber Harnröhre. 3m erften Vilbe ift bie Harnröhre offen gelegt, um bie Umgebung beS Kanals 3U geigen, wenn berjelbe öurdj ©tritturen gehemmt iß; swei ßcrborragenbe Verengerungen ftnb angegeben OaS sweite Vitb geigt nur eine fRößre, in ber bie punttirten Sinien bie Ver* engerungcn anbeuten. OaS britte joll einen ©uß ber berengerten Höl)Ie geigen, um bie beinahe gänglittje ©djließmtg mandjer gälte gu illußriren. 3n einigen gälten befleiß nur eine Verengerung, gewöhnlich nur einen 3olt bom ©nbe ber Harnröhre entfernt. SERandjmal werben bie Söänbe ber Harn* roßre in ißrer gansen Sänge ebenjo berfnotet gcfunben, als wenn ein SBaffer* roßr bom Anfang bis sunt ©nbe gujammengebrüdt ift. Oie ©pmptome ber Verengerung ftnb in manchen gälten jo jdjmersßaft, baß eine jo erfrantte ßkrjon unfähig ift, oßne eine metallene ober ©uttaperdja* roßre ßinein3ubringen, VSaffer laßen 3U tonnen, ba bie Verengerung beS Kanals jid) ßäußg bis 3ur SBafferblaje erßredt, unb nur burd) jold)e ßtößre ber Urin abfließen tann. Oie Sranfßeit geigt jtdj bei einigen ßkrjonen in einer 3ertßeilung beS UrinftraßleS beim SBafferlaffen, wäßrenb in ben erften ©tabien ber ftrantßeit biejelbe nur burd) ein tröpfeln beS JßafferS aus ber Harnröhre nad) bem Uriniren bemerflid) wirb. Sßäßrenb Verengerung ber Harnröhre gewöhnlich burd) bernacßläjfigten ober unridjtig beßanbelten Tripper entfielt, fo fann fte and) burd) ©ntjiin* bung beS HarnfanaleS unb burd) anbere Urjadjen entfielen, roie 3. 33. ©rFdl* tungen, Harnfatarrß, Ouetfdjmtg ber Steile,. Verrentung, Slbßuß fallartiger SÜnjammlungen mit bent Urin, übermäßiger ©ebraudj bon ©ewürsen unb aufregcnben ©etränten. 2öaS auch bie augenblidlidje Urfadje jein mag, jo muß, jo lange biejelbe befleiß, innere Veßanblung angewanbt werben, um bie ©djärfe beS Urins 3U milbern, bas Vlut 3U reinigen unb absufüßlen, ber* bunben mit einer totalen Veßanblung einer ßeileuben unb reinigenben ©in* fprigung. 2öenn baS jdjtimmße ©tabium ber Sranfßeit eintritt unb ©trittur iroirilicf) borßanben iß, jo ift eine conßitutioneüe munbär3tlid)e Veljanblung in ben fdiwierigßen gälten notßwenbig, wäßrenb in benen bonnidjt jo ernftent ©fjaratter conftitutionelle Heilmittel, berbunben mit jotdjer lotalen Vetjanb* Imtg, wie ber jelbft anwenben tann, oßne Hülfe eines Erstes ober SiuubarjteS erfolgreich gebraudjt werben tonnen; aber Weber Tripper nod) 416 ®b*°nHtbe $arn?ranbciten. anbere ©ntjönbungen ber $arnri5bre, ebenjo wenig wie @tri!tur, foltten tion bent Äranten felbft nad) feinem eigenen ttrtbeit unb Mitteln bebanbett wer- ben, wenn er nid)t in ber 23ebanblung biefer $ran!beiten jebr erfahren ift. tBcbanblung Her Sraafljettcn ber §arnorgotic. 2118 eine felbfttierftänb- lidje @ad)e ftnb habet fogenannte b torne öffnet unb bib jum fjjalfe ber ©ebarmutter, beitfelben umgebenb, erfireeft; 4. bie Söafjevblafe mit ber £>arnröi)re; 5- linfe ©djamlippe ber 'JTtutterf^eibe; 6. ber fogenannte ßitfler, ein Heiner bertwnagenber ftörper, ber mit bem männlichen ©Hebe bie SBitbung gemein tjat, nur bafe er Heiner unb optte ift; 7. jofl bie ©teile anbeuten, weldjc burd) baS fogenannte 3uugfcrnbiiutd)en eingenommen Wirb ; 8 ber iffiaftbarm ; 9. bie fleinen ©itbungen einer ber fafiopijcbeit iHötneit; 10. eine ber fatlopijdfen 3töb» reit; 11. eincä ber iSierftöcte. Organe ber 3rrau, ©törugen be« 2Jtouat«fluffe8. 419 Weniger bannt behaftet ftnb. Oiefe firanlheiten greifen bie grauen nicht nur einfach in biefen Organen au. 2>a« GrrgcugungSfpftem ift fo eomplicirt unb betifat unb fo eng mit alten 9ier»erbergweiguugen jebe« &’övperorgane« »er* bunben, baff fte nicht erfranfen föttnen, ohne bah ber gange Körper barunter leibet, ©ogar ber fo natürliche ißrogeh ber ©ntftehung eilte« tinbe« im 9Kut* tertcibe ftört bie ©efunbljeit unb bie ©emohttheiten beinahe einer jeben grau, welche fdfwanger wirb, Diantentlid) in ben erften ©tabicn ber ©chwanger* fdjaft machen ftd) Uebetfeiten be« SDZagen« unb anberc unangenehme ©tjntp* tome bemerfbar, währenb einige grauen fchnterglidje unb furdjterregenbe ©pmptome haben. 3)a8 3ournal be« Blnnonce« berichtet öon einer grau in Spie, welche fünf fiinber bei einer ©cburt hatte. SBäprenb ber testen gwei fDlonate ihrer ©chwangerfchaft fah fte alte ©egenftänbe boppett, aber nad) ihrer ©ntbmbung erhielt fte ihr richtige« Ütugenmajj wieber. SSenn nun eine grau fo geneigt tft, gu leiben, wenn bie ©ebärmuttcr einfad) eine ber gunftio* nen berridjtet, für wetd)c fte gefchaffen Worben, ift e« nid)t3ebermann einleuch* tenb, bah bie ©egenwart einer Äranfheit ungleich gröbere ©chmergen hcroorbringt? 3d) lann wenigjien« wahrheitsgemäß beftätigen, baß bie große fülehrgaljl meiner weiblidjer Patienten meljr ober Weniger §arn!ranf- heitcn haben; unb bah biefe wieber bie 3wif(henurfachcn anberer bcftetjenber Uebet waren. SBa8 id) unter 3wifdjenurfachctt meine, ift biefe«, baß bie* fetben Serben* unb Stutftörungen folgen unb ihrerfeit« wieber anbere förper* lid)e ih'anfheiten herborbringen, ©efunber unb nicht bor- her erhaltene (Sinbilbungen ober SBorurtlfeile möge ben SSerftanb meiner Seferinnen regieren, währenb id) in ben folgenben füuffäjjen bie am häufig» fien borfommenben chronifchen Äranlljeiten ber weiblichen 3eugung«organe befpreche. 3ebe« fleine ÜJiäbchen fottte bon ihrer Sllutter ober 2luffd)erin gehig unter* rietet werben, bag, wenn ihr ©Aftern gefunb ift, fie in ihrem ter einen SBlutflufj au« ben @efd)leä)tSorganen haben wirb, wcldjer ungefähr aHebierSBodfen wieberfehren wirb. SbiefeS nennt man monatliche Reinigung ober 2ftonat«fluh. Uöegcn Mangel an hat fo manche« erfdjrodenc 2Jiäbd)en alle« 2ftöglid)e berfud)t, biefen, wie fte glaubte, unnatürlichen unb' gefäljrlidjen Sßlutfturj gu hemmen; unb fjierburd) monatlidje ©törungen eingeleitet, welche ihr Beben frühgcitig enbigten ober itjr grauenalter fdjwädj* ten. grauen jebe« Stlter«, welche mid) confultirt haben, erfannten freimütig, baff ihre lörperlidfen Beiben burd) BtnWenbung Don (2?tS, ©d)nee ober aitberer tatten Umfdjläge t)ernorgebrad)t würben, weit fie unfmniger Söeife ben erften SJionatgfluh hemmen wollten I 3hr öerftänbigen iDiüttci, bie 3f)r im Körungen bcs 420 ÜJtäbdjenatter biejer Unmiffenheit, biejeS Verbrechens gegen bie Slatur unb biejer (Strafe enttarnet, ich bitte Sud), menn St)* bie ©ejunbbeit nnb ©lüd* jetig!eit©urerSöchter jd)äj}t, nehmt es nicht für jelbftöerftänDlid) an, baß bie* jelben ebenjo glüdlid) jein merben, mie Sh* *8 maret, jonbern erfüllt ©ure gange <ßflid)t uub gebt ihnen jene Belehrung ihrer lörperlichen gunltionen, meldje beren Sicherheit Oerlangen. ißriüatleftüre für grauen. äftonatlidje Reinigung fängt gemöhnlich gmijd)en bem 12. unb 14. Sabre an, funb es giebt alle Slrten unerflärlid)er Variationen biejer Sieget. Sn ber (Stabt Saunton, 2Jtaff., lebte im Saljre 1858 auf öffentliche Äoften ober im Slrnten* bauje eilte üftutter, metd)e nicht gang 11 Saljre alt mar ! Ser Verfaffer lannte einen gab, in meldjem ber SDtonatSfluß ftch bei einem brei Sabre alten Ä'inbe einftellte unb gu gleicher 3eit eine ©ntmicfelmtg ber Prüfte, mie bei ber ©e= jd)led)tSreife. ©in anberer galt ift mir belannt, mo ein junges 9Jläbd)en ftd) in ihrem fiebettgeljnten Sabre berheiratbjete, unb linberloS im Sitter non breißig Saljren [tarb, ohne einen SftonatSfhtß gehabt gu haben, ober eine be* tannte .jparnlraulhcit. 2ßal)rjd)etnlid) beftanb eine bunfle, ttid)t hernortre* teube Unorbnung in bem oberen Sheile ber ©ebärmutter, ben fabopijd)cn Siöbreit ober ben ©ierftücfen. 9lad) ben @emol)nl)citen unferer nod) unnollftänbigeu ©ibilijation geigt ftd) nor bem erften ©rjdjeinen beS äftonatSfluffeS bebeutenbe SJlattigleit, Siüdenfdjmergen, Sdjmcrgen in ben ©liebem, gröfteln unb Unruhe, uub menu er tangfam cintritt, ein Vlutanbrang nad) bem $opfc, Äopfmel) unb Sdjminbet. Ser ©intritt biejer gunftiou giebt @rlcid)terung, unb tnenn bie einen burrfjfdjnittlidjen ©rab non ©efunbtjeit bejtj3t, jo mirb ber glujj regelmäßig ftd) mieberl)oleu, ohne unangenehme St)mptonte bis gunt fogenannteu üebenömedjjel, ausgenommen mäl)renb ber Sd)man= gerjd)aft unb beS Mährens; manchmal begegnet man einem gaUe, mo ber üDtonatSflujj mät)renb ber gangen ©d)mangerjd)aft anhält. 2ebenSmed)jel ift bie 3eit, mo bie Siatur bie monatliche gnnltion beenbigt unb bie grau Don ben aßre ober ba ßerunt bie gabrif gänglid) ge* fd)loffen wirb, unb bie 93ilbung ber ©ier aufßört, fo ift Weiter feine 9cotßwcn* bigfeit für bie SBafcßtage oorßanben unb bie manatlid)e ber* feßwinbet. Sie Prüfte unb bie ©rgeuguttgSorgane ber grau geigen bie intimfle 33er= wanbtfdiaft. 2Öemi ber SRoitatSfluß im 2Räbd)enalter anfängt, bergrößern ftd) fogleicß bie Prüfte. Sranfßciten ber ©ebärmutter ober ber ©ierftöcfe Derur* facßen ßäuftg Scßntergen in ben Prüften. Unfrudjtbarfcü, welcße burcß tut* tßätige ©ierftöcfe entftcßt, ßemrnt bie 21uSbilömtg ber SBriifte, unb in einigen gälten fcßrumpfen fte gänglid) bis gur SSruftwargc gufammen. 3cß unter* fucßte einmal ben galt eines citernbcn ©ejcßwiircS in ber 53ruft einer grau, welcße mir jagte, baß, Wenn baS ©efdjroür täglid) laufe, fie feinen ERonatS* fluß ßabe, wenn es aber auftrocfne, erfd)eine ber 9JionatSßuß regelmäßig, unb baß and) feit ffaßren ein wedjfeljeitigcr Abfluß beS ©efcßwürS unb ber ©ebärmutter ftattfiube. SDiit biefen notßwenbigen einleitenben Semerfungen gum befferen SJerftänbniß beS ©egenftanbeS will idj je£t bie Störungen beS SRonatSfluffes bejprecßen. Unregelmäßige unb fißmerglicße SRonatSreinigung ifl bie gewößnliißc Störung. 3fcß faffe unregelmäßig unb ftßmerglicß gujammen, tucil bicfe Symptome fuß gewößnlicß gufammen geigen, obgleicß unregelmäßiger 2Ro» natsfluß oßne Sdjmergen ftattfinbcn laun unb jcßmerglitßer SRonatSfluß oßne Unregelmäßigfeit. Unregelmäßigfeit beS äRonatSfluffeS mag burdj gu wenig S51ut im Stjftem entließen-, fo baß bie gmtftion monatlicß ni<ßt einmal ber= ridjtct werben fann, unb in biefern galle mag er jtßmergloS fein. Scßmcrg-- ©törungen be8 ÜDi 0 n atsf luj j e 8. 423 lieber 2Jlonat3flujj fann burch ©ntsünbung ober anbere ©törungen ber ©ebärmutter in ben gälten entftefjen, wo bie -Jiatur Iräftig genug ift, alle £>inbcrniffe 3U burd)bred)en unb ben heriobijdjen gluß mit mathematljijd)er 9iegelmäßig!eit 3U Derurjadjen. gn ben meiftert gätten aber, wo jene Urjadjen gettügenb finb, baS ©ine 3U erlangen, lönnen fte aud) ba8 Slnbere erseugen. Vei manchen jungen ttJläbdjen ftnb bie 2Jlonat8ftüffe unregelmäßig unb fchmerjlid), weil bie gungfernfjaut noch nid)* serriffen ober geftört würbe, ober wenn bie Deffnung in berjelben ju flein ift, um ben freien Slbflujj beS fttionatSbluteS ju erlauben. 3nriicthalten unb gaefehnng ßeg SJlonatSblute« oergiftet bie allgemeine ©irculation, unb bie jo entftanbenen llnreinigfeiten lehren 3U ber ©ebärmutter juriid unb entjünben unb sieben biejelbe jufammeit, jo baß nad) einer ber SftonatSfluß nicht reget* mäßig eintritt ober ohne ©djmersen, jogar nadjbem bie gungfcrnljaut 3er* ftört würbe. Ourdj baS Jpemmen beS iüionatSflußeS, wie e3 im erften £ljeüe beö StufjafjeS bejprodjen worben ift, unb burd) ©rlältung üor unb wäljrenö ber 3eit, wirb berjelbc 3nftanb oerurjacht. Verengerungen beö §atjeS ber ©ebärmutter ftnb häufig bie Urjadje jrf)mer3licher ©törungen ber monatlichen gunltion. gn ber SLbjat, 2ltteö, waö bie Dehnung ber ©ebärmutter hemmt, !anu bie Stegelmüßigleit unb 2eid)tigfeit beS monatlichen gluffeS ftören; @ejd)Würe ober anbere ©iterbeulen in ber ©ebärmutter haben biejelbe Söirfung. gn einigen gälten wirb bie Sage ber ©ebärmutter jo üeränbert, bajj fie bie monatliche gunftion ftört. SBenn 3. 33. bie ©ebärmutter jo gefallen ift, baß ber 2Kunb biejeS Organs fid) in bie 9vüd'wanb ber ü)iutterjd)eibe ein* Hemmt, jo ift bie Deffnung ebenjo üottftänbig oerftopft, als wenn bie £anb fejt auf ben 2Jlunb gebriieft wirb, gn einem joldjen gatte wirb bie ©ebär* mutter mit Vlut angefüttt, ohne baß bafjelbe einen ülusweg jich bahnen fann, unb bann geht eS nur langjam unb unter Dielen ©djmersen hinweg. Unreittig* leiten beS VluteS Derurfad)en bie ©ejehwüre unb ©iterbeulen, unb baS jJitd)t* Oorljanbenjcin genitgenber Sebeuöfraft im Vlute, um ber ©ebärmutter bie gähigfeit ju geben, fid) in ihrer rid)tigen ©tettuug aufrecht 3U erhalten, »er* urjadjen biejeS Uebel, obgleich anbere augenblidliche Urjadjen eS bejdjleunigt haben mögen, ©ntjünbnng unb Slutanfjäufung in ben (Sierftöcfen unb ber ©ebärmutter tterurjad)t häufig jdjnterjhafte unb unregelmäßige SJlonatS* reinigungen, unb bieje wie bie üorljer angegebenen Urjadjen werben am häufigften in ber mebijinijehen ißrajis gefunbeit. Unter Denjenigen Urjadjen, weldje weniger häufig erfd)einen, !nnn 3. 33. baS gatten ber ©ebärmutter, Verhärtung ber inneren fjaut berjelben unb ba8 periobenmeife Abfällen ber inneren §aut in ber ©ebärmutter angelegen werben. 2Jiand)mal berliert bie innere §aut im ©anjen unb manchmal 424 tpriöatleftüre für grauen. fällt jte jtreifenmeije hinweg. SfRandjmal merben unfruchtbare grauen f® meit jeßmanger, baß eine be8 ©aamentßier(ßen8 unb beS ©ie8 ftattfinbet, unb bie 9fatur Derjucßt e8, btejen Äeint be8 neuen 2öejen8 feftgu» halten; aber entmeber burd) ©ntgünbung ober ©dfmädje ber meiblicßen ©rgeugungsorgatte unb burd) ben ÜRangel an Seben8fraft im Äeime felbft Derßinbert e8 nur einfach &u8 @rfcßeinen be8 2Ronat8fluffe8 ein paar dage ober Söocßen, unb bann öffnen ftd) ßlößlicß bie ©cßleujen unb bte SRonatS* retnigung erfeßeint gu einer außergemößnlicßen 3«it unb in manchen gälten mit großen ©djmergen Derbunben. ©in unnatürlicher ober gu ftarfer SSlutfluß fann burd) fReigbarfeit ober ©ntgünbuttg in ber ©ebärmutter entfielen, unb menn e8 anßält, fo bemeij’t c8 anßaltenbe •©ntgünbung unb Slnßäufung. grauen Don ftarfer gefcßlcdjt» ließer Seibenfcßaft ftnb gu einem jolißen Uebel metjr geneigt als 2lnbere, ob» gteieß gäße öorfommen, mo diejenigen jo leiben, melcße mettig ober gar feine foldje 2cibcnjdjaft befißen. Ungenügcnbcr ober gu geringer 9Jionat8fluß fann and) burd) ©ntgünbung ber ©ebärmutter entfielen. 3n matteßen gälten fann bie ©ntgünbung fo ftar! fein, baß fte beinahe ober gänjticf) bie .jpößlnug biefeS DrganS Derbrängt ober bie Deffnung beffelben ßemrnt, mo b«nn ber gtuß gering unb feßmierig ift unb in manchen gälten lange anßält. ©in geringer 9Jionat8fluß !ann burd) 23lutarmutß entfielen, mtb eine ißerfon, melcße fo leibet, ßat mirftidj gu mcitig üßlut, um biefe gunftion orbenttid) gu Derricßten. ©roße lieber« gejeßlagenßeit unb 2Jiattigfeit geigen ftd) gu foteßen 3eiten. @8 jdjeint, at8 menn bie 9ter0enfräfte unb ba8 23lut faum im ©tanbe finb, bie täglidje 2trbeit beS $ör!per8 gu Derricßten, unb menn biefe ©ftraarbeit ßingufömmt, jo fann fte faum biejetbe öerritf)ten. ©8 ift beinahe baffetbe, at8 menn eine dampfmafdjine gerabe genug darnßf ergeugt, um eine gemiffe ülngaßl 9fäber in einer gabril gu beroegen, unb jobalb ein ©jtrajcßaft unb 9fab ßingugefügt rntrb, bie gange SJRajcßinerie fogleid) tangfamer geljt, at8 menn fie aufßörett mollte, ftd) gu bemegen. Unterbrüdter ‘H'lonatgflufj !ann burdj eine ober mehrere ber Dorßergeßenben Ur)'ad)en ober burdj ©mpfängniß ober ©djmangericßaft entfteßcn. Söenn Sranfßeit bte Urjacße unb bie ißerjon nicßt btutlo8 ift, geigt ftd) geroöbjnlid) ©eftdjtSrötße, 93lutanßäufung im Äopfe, Jiopfmeß, ©djminbel, meßr ober metttger ©cßmerg in ben (Sierftöden, ber ©ebärmutter nnb im 9iüden. Sßenn bie ßeüenben Kräfte ber Statur ober eine richtige SBeßanblmtg nid)t im ©tanbe ftnb, bie Unterbriidmtg bc8 9)tonat8flujfe8 gu bcjeitigen, fann ein ?ungenbtutfturg ebettfo regelmäßig auftreten, mie bie monatliche Reinigung e8 tßun mürbe; ober ba8 $8lut !ann jeben SäJlonat burd) bie fließen unb heftiges 9tajenblutcn üerurjadjen, ober and) burd) benSDhtnb, bieSlugcu, ben Störungen beS SDtonatsflujfeS. 425 2ftagen ober bnrd) ben Sftaftbarnt. Sßenn Unterbrücfung burdj ©djmanger* entftefjt, jeigen fid) ge»bl)nlid)e ©pmptome attmätiger ©eränberuug ber garbe ber ©ruftmarje bon einer gemötmtidjen Stütze bis jur *J3urpurrötf)e, 2luSbef)nung ber Prüfte unb beS SeibeS: Uebelfeit beS SDforgenS, unerHärlidje Abneigung gegen einige ©peijen, »etdfe borper gerne gegeffen »urben; ein Verlangen nad) (5t»a8, »orau früher »enig gebaut »urbe. Me biefe ©pmptome ftnb nidjt gemößntid) in einem gälte nortjanben; aber bie bret erfteren jeigen ftd) beinafje bet alten grauen, »eldje in foldjen Umftänben finb, »äfyrenb bie anberen ©pmptome je nadj ben perfönticßen ©igenfdmften fiel) jeigen. Oann fottte bie nid)t überfepen »erben, baß anbere Urfadjen genau biefelben ©pmptome ßerborbringen fönnen. 2Safferfud)t j. ©. lann ben 2eib unb bie ©rüfte auSbetjnen unb ben SJionatSftuß ber* Ijinbern. ®efd)»üre in ber ©ebärmutter unb ben (Sierftöcfen fönnen biefelben Stefuttate jeigen, unb bie Störung beS SJtonatSftuffeS burd) irgenb etne biefer Urfad)en fann einige ©pmptome, wetdje be* gleiten, berurfaeßen. Slerjte miiffen fogar mand)mat »arten unb es bereit ant)eimftetlen, bie grage ju entfdjeiben. 23aS fann in ioteßen gatten gettjan »erben? SDteine 2tnt»ortift: nefjrnt nur fotdje SJiittel, »etd)e baju beitragen, bem (SrjeugungSapparate ©efunbt)eit unb Äraft ju berieten. ©S joltten aber niemals SJtittet angemenbet »erben, um ben ÜJtonatSftuß ju erjmingen. 3d) »eiß »otjt, baß bieS bie ge»öt)ntid)e aber burcffauS nia)t fixere 2Jte* tf)obe ift, fotdje Uebet ju beljanbetn, unb fein 9trjt fann ftd) bernünftiger Sßeife entfd)utbigen, »enn er burd) fotdje üftittel eine SRißgeburt erjeugt, in* bem er borgiebt, in bem gatte nidjt genau gemußt ju tjaben, baß eine ©d)»angerfdjaft epiftirte gür ben Patienten ift es genügenb unb »eit beffer, Heilmittel ju gebrauchen, »etd)e ber ©ebärmutter, ben ©ierftöden unb ben benad)barten Organen ©etunbfjeit berteitjen. Oiefe ©el)anbtung fann, »enn ©d)»angerjd)aft Beftetjt, feinen ©cßaben anridjten unb »irb eS ertauben, baß bie botte natürliche bor ftd) geßen fann, otjne bent Äeime ju fdjaben, »ätjrcnb in Äranft)eitSfätten, »enn bie Heilmittel richtig auSgefudjt unb präparirt »orben, fie alle Hemntniffe befeitigen unb bie ©tut* circutation in ben ©tanb fe£en, bie gunction »ieber aufjuneljmen, jobalb bie Statur es otjne Störung ber allgemeinen ©eiunbpeit tljun fann. SJionattidje Steinigungen jottten nie bernadjtäffigt »erben, benn in allen gälten, ausgenommen bei Unterbrücfung burd) ©d)»angerfd)aft, füfjren fte anbere Ä'ranftjeiten ein, »etd)e fd)»terig unb beinahe fcpäbtid) »erben Tonnen, ©ei jd)»ad) gebauten grauen berurfacßen fte häufig ©d)»htbfud)t be§ ©tuteS ober ber Sungen; bei forputenten grauen bentrfadjcn fie Äranlljeiten beS ©efjirnS, ber £ebgr, beS HerjenS unb beS SÄagenS, bicfe Organe etner ©tut. anl)äufung untcrmerfenb, unb madjen eine ißerfon bem ©d)lagftuffe Vrtoatleftüre für grauen. geneigt. 3n otelen bernachläfftgten gälten berurfaeßen fte fcfjmierige unb gefährliche Slrteu bon Vlutfturg. ©ine Stntwort auf bie gragen, welche in einem anberen £heile be« Vuri)e« gegeben ftnb, werben ben Verfaffer be* fähigen, in alten gälten bie Ur/adjen gu embeden unb bie beften Mittel, fie gu befeitigen, angeben gu tönnen. 5>er weiße gtfnß. ©ewöhntid) geigt ftdj berfetbe anfängtid) at« eine bünne, wäfferige Stbfon* berung ber ätZutterfcheibe. SDZit ber 3eit berbid)tet fuh biefer gtuß unb fließt reichtidjer. 3n beit borgefdjrittenen ©tabten faitn berjelbe ein grüne«, gelbe«, braune« ober geröthete« Stu«fehen hoben. 2)iefe Stbfonberung beränbert manchmal in einem gatte bon 3eit gu 3ett nicht nur bie garbe, fonbern auch bie Dualität unb Duantität. ©ewöhntich wirb bieje Äranfheit begleitet bon einer großen üßattigfeit, namentlich be« SDZorgen«, bon Dhnmadjten, wechfetnbem furgcrn Slthem, Vläffe, bunflen Greifen um bie trugen, 9Züden= unb Senbenfchntcrgen, unb in manchen gälten bon einem trennen be« Urin«, wie bei einer benerifchen Äranfheit. 3n fchtimmen gälten nimmt fie in ber £t)at ben ©harafter unb bie @d)ärfe ber tef3t ge* nannten Sranfheit an. 2)a ich fcijon bon ber Stehntichfeit, welche gwifdjen ber benerifdjett Ärant'heit unb bem Weißen gtuß befteht, gefprodjen habe, fo brauche id) e« nidft gu wieberhoten. 2Sa« ich meine, ift in bem borherget)en* ben ©apitel unter bem Stitet ©aamenftuß ober Tripper unb Verengerung ober ©triftnr gegeben worben. ®a bie anftedenbeu ©igenfchaften be« weißen gtuffe« in bieten gälten fef)r ftar! ftnb, fo fottten berheirattjete ?eute nicht gteid) argwöhnifd) werben, wenn ftdf alte 3etcf)en einer ©efd)tcd)t«lrantheit geigen. Vertriebene STlate würbe ich bon SDZännern confuttirt, wcldfe an einem Stbftuß ber Harnröhre litten, unb eiferfiiebtig genug waren, ihren grauen 5£reutoftgfeit gugutrauen. Stuf ber anberen ©eite bin ich wieber bon grauen confuttirt worben, Welche ftdj bei ber erften ©rfd)einung eine« fcharfen, weißen gtuffe« einbitbeten, baß ihre Sftänner etwa« unternommen hätten, welche« mit beren Xreue nicht gu bereinbaren wäre, ©ine au«gegeid)nete Nachahmung einer ©efd)tecf)tsfranfheit gwifchen SJZann unb grau !ann herborgebradjt Werben, wenn eine« babon ftrophutö« ift. SBennVeibe ftrophutöfeUnreinig* feiten befttjen, haben fie eine noch größere ©etegentjeit, eine Äranfljeit biefer Slrt gu ergeugen. 2)er weiße gtuß tft eine Ärcutffyeit, wetd)e gewöhntid) große @d)Wä?en>enauiregmtgen, Sbiutterbejdjmerbeu, jdjwierigeS Sltßnien unb ©djminbjudjt. Söenn eine 93erjon jecirt wirb, weldje an ben folgen biejer Äranffjeit ftarb, jo jeigt bie 2Jiutterjdjcibe etu blaffeS, erjdjlaffteS 2lu3jel)en. 93et geuuen ift bieje Sranfßeit m ber Oßat in bielen .jpinfidjten jiemlid) baS* jelbe, was ber ©aamenfluß ober unmitlfürlicbe ©aamenüerluft beim SUianne ift; fie untergräbt nad) unb nach bie ©onftitutiou ber grauen. 2)te Urjadjen, weldje eine ©eneigtheit jur ©ntfteljuug beS weißen gluffcS bilben, finb 93lutunreimgfeiten unb Sfterbenftürungen; bann giebt eS auf-- regenbe unb augenblidlidje Urjadjen, oon bcneit ich einige beschreiben will,. (2lUe aufregenben Urjadjen ftören bie ©ejunbfjeit ber Serben unb beS 93luteS unb hoben baßer eine gegenmirfenbe 93ermanbtjd)ajt mit etnanber,) ©S ift bemiitfjigenb, ju befennen, baß ©elbftbefledung ober Onanie bei jungen ©amen eine f)üufige Urjache ift. 9Iber bie 9Baf)rt)eit jollte Sinken berer gejagt werben, weldje burdj Unmiffenljeit ber folgen ©Haben biejeS Saftet finb, unb uirgenbS fann es befjer gezeigt werben, als in einem mebi- 93erfe. Unter jedjs$el)n ober arf)t$ef)n Sapreti Ijulbigett bie iD'inbdjen biejer ttadjtljeiligcn ©ewoljnljeit nidjt jo jeljr mte bieKnaben, abernad) biejem SHter unb bis sur wirb bieje Siegel umgefetjrt. Oieje ©igentpiim* lidjfeit fann erHört merben. 2lu8jd)Weifenbe junge Scanner Ijaben intmet 3utritt jur guten ©ejellfdjaft, mäbrenb 3eid)en einer Sieberlidjfeit ber jungen Oamen immer bie bittere 3unge ber 93erläumbung wedt, unb ein jolcfjer jchledhter Siuf fann nur bejdjmicptigt werben, wenn biejelben jefjr jurüdhaltenb unb ftttjam in iljrem betragen jiitb, wäljrenb ein fedeS 99enef)men fie aus jeber guten ©ejeüjdjaft berbannt. 21uj bieje 9Beije berleitet baS l)i£ige 93lut beS feimenben fDtanneS* unb grauenaltcrS, burd) aufregenbe ©peijen, ©e« tranfe unb ©emiirje erhöht, ben jungen SOiann in bie Umarmungen oer fpure unb baS junge üüiäbdjen in bie Safter beS gefjeimen 3«nmer8, jo baß ©rfterer jeine DJioral aufopfert unb Sej3tere ihre fürperlicfje 93liitf)e unb ©ejunbljeit. ©S ift woßl maljr, baß ber junge SDiann jich einer benerijdjen Wnfteduug aus* jej$t, aber fein Safter ift troj5 bieiera Siififo nicht jo nachtheilig für bie förper* liehe unb geiftige ©ejunbljeit. Äürsltcf) würbe id) bon einent SJianne coufuttirt, beffen btibe Oödjter, bon jwei* unb 3abren, franf mären. 9?ad) ber 93efd)reibung jdjienen fie förperlidj (Schiffbrüchige $u jein unb litten an beinahe atten 93er* widelungen, weldje jemals arme ©terblidje beimgejudjt hatten. 2tu§ tbren ©pmptomen erfah ich, obgleich Serben* unb 931utftörungen bie gegen märtigen Urjadjen ihrer Seiben waren, ©elbftbefledung biejelben erseugten. 428 Sßriöattettiirc für grauen. 3cß fagte bem ©ater bie fftatur ißrer gegenmärtigen ©eiben, aber um bie ©e* füßte bcr jungen Samen p feßonen, feßrieb id) ißnen pribatim, unb erttärte ißnen bie gange Söaßrßeit beß fdjredticßen Safierß, meteßeß fte gerftörte. äftit anerfennenßmertßer Dffeußcit beantmorteten fte meine ©riefe, geftanbeit bie ©efeßutbigung ein, unb bcnaißridjtigten mieß bon ißrer Unmiffenßeit über beren ©cfäßrließfeit. @ie erftärten bann itoeß, baß fte tauge 3«* aut heißen gtuffe litten unb baß fte fogar bureß geile Srättme geftört mürben, auß benen fte in bem ßödjften ©rabe motlüfiiger Slufregung ermaeßten. SSiele äßnticße gälte mürben mir mitgetßeitt, um meinen 9tatß unb ärgttidje §iitfe barüber gu erlangen, aber nie borßer fotdje ßoffnungßtofe gälte, mie bie eben mit* getßeitten, benn fte maren am 9vanbe beß Söaßnftnneß unb litten fd)on jeßt bon geiftigen ©inbitbungeit einer eben fo fdjredticßen SIrt, atß Siejenigen, metdje ben gefunfenett ©äufer ßeimfudjen. Uebermäßiger geftßteeßttidßer Umgang ber ©ßeteute, fdßteeßte ©emoßnßeiten gur SSerßiitung bon 9?acßtommenfd)aft, mit unpaffenben ©atten, gegen meteße leine Siebe geßegt mirb, ftßenbe Sebenßmeife, 3ur“ö* ßattung beß monattießeu ©tuteß in ber SRutterfcßeibe, ftnb einige ber gemößn» ließen augenbtidtießen ober anregenben Urfaeßen beß meißen gtuffeß. äßenn eine orbenttieße ©eobad)tung ber 9ieintid)tcit befiänbe (entfeßutbigt rnid), meine Samen, aber eß ift fo), jo mürbe biefeß feßmäeßenbe Seibett me* niger ßäuf g fein. gebeß metblicßc ©efdjöpf, menn cß baß Sitter ber 9icife erreicht ßat, joltte je ben borgen bie jötutterfeßeibe mit reinem SSaffer haben, ausgenommen menn fte ißren Sftonatßftuß ßat. (Sine freigebige Stn* menbung bon (Seife unbSBaffer auf ben ©cßamlipßen ber SKutterjeßeibe !ann gteießgeitig angemanbt merben, beun eß befteßen Srüfen unb ©täßd)en in ber ©egenb berjetben unb beß Äißterß, meteße eine ölige gtüfftgfeit abfonbern, um biefetben feueßt gu ßatten. SBettn biefe Stbfonberungeu gu lange bort bleiben, ftnb fte einem eßemifeßen SBedjfet imtermorfen, metdjer nießt nur einen unangeneßmen ©erud) berurfaeßt, fonbern aud) eine ©djärfe, meteße Ieid)t ßerborbringt. Sitte öligen ©egenftänbe merben mit ber 3eit rangig unbunangeneßm, unb biefe Stbfonberungen, meteße bon ber Siatur gur ©rßattung ber©efunbßeit biefer Sßeite beftimmt mürben, ftnb bemfclben ©ejeße untermorfen. SBentt bie 2)Zutterfd)eibe unb bie ©cßantlippen rein geßatten merben, fo ftnb fte eben fo rein mie ber Sftuttb unb bie Sippen beß ©efteßteß. Ser übermäßige ©cbraud) bon Söaffer gteid) nacß gefd)led)tlid)em Um* gange gur ©erßütung bcr @cßmangerfd)aft ift feßr fd)äbticß. Sie Serben ber (Srgeugungßorgane ftnb gleid) nad) einer jolcßen großen teibenj(ßaftlid)en Stufregung gereigt, unb bie innere £>aut ber fKutterjdjeibe ift bei foteßer ©ete» genßeit nidjt fäßig, eine Ueberfdjmemntung irgenb einer anguneß* Ser ro e ißc g luß. 429 men. 23enn bie glüfjtgteit falt ijt, fo giebt fte ben aufgeregten Serben eine foldje ©eteiubung, baff, menn biefelbe häufig mtrb, fie bie ©mpfin* buug mit ber 3ett gänglid) abftumpft, unb bie 2luffaugunggporen ftnb bei folcfjer fo baß eine große ber glüffigteit aufge* nommen mirb, feßr gum enbltdjen fftadjtbeile ber allgemeinen ©efunbbeit. SBenn aber bie 9ieruen unb ©djletmljäute biefer Organe nid)t unter bem ©inftuffe ber Siebegaufregung ftnb ober ftd) eben erft babon erholen, fo tön» nen fte nicht nur oljne StadjUfeil, fonberu mit entfdjiebenem ebenfo häufig gereinigt merben, mie man ben 3)tunb augfpült. Sage nadj bem fHufböreit beg Sftonatgfluffeg follten bie SBiiitbe ber SJlutterfdjeibe gehörig mit SBaffer unb ©eife auggemafdjen merben unb mit reinem SSaffer nacbgefpült, fo baß jebeg beg ©ionatgbluteg, melcbeg nod) gurüct* geblteben iein mag, entfernt mtrb unb bann eg jeben Sag big eg 3eit ift für ben SUtonatgfluß, gu eridjeinen, um bie ©efunöl)ei't unb Steinzeit ber Stjeile gu erhalten. „2lbcr Sottor, ©ie mürben bod) nicf)t unöerbeirate* ten grauen ober 2Jtäbd)en btejeg ratfjen ?" ©emiß mürbe id) eg, unb gmar aug bem einfadjen ©runbe, metl cg für fie ebenfo gut ift, mie für Perbeira» ttjete grauen, ©efunbbeit tfi mtdjtiger alg bie Saunen ber ©efeHfdjaft. Sa tdj ein Slrgt bin, brauche id) nid)t Unmiffenljett in ber Anatomie ober ber ©tlbung ber 2Rutterfd)eibe bet Jungfrauen unb merbe and) nicht, alg ©eroobner biefer ©rbe, mo fo biele tomifd)e ©emotjntjeiten unb tböridjte ©inbtlbungen befielen, bie 3üod)geitggäfte oljne bag 5Kat)t 430 ißrtbatleftüre für grauen. nad) $aufe geben." Oiefe ©ewoßnbeit, obgleich jte bet »erftünbigen Leuten unwürbig {ein Würbe, iß bet bett Reiben ju entjcbulbigen; aber fieljt eS für Oiejenigen gut aus, weldje im 2id)te ber (Siöilijation leben, fo weit fciefeS nacfypaljmen, baß fxe eine unjerftörte 3ungfernl)aut als 3^^en ber Äeuftf)* beit anfefien ? Sterjte wißen, baß biefeS ein feßr fetjlbarer beweis ift; baß biefe SSortjaut burd) öerjdjtebene get> ftört wirb; baß $autau8fcbläge tjäufig an ben ©cbantlippen einen folgen judem* ben (Ebarafter haben, baß bteje SSortjaut burd) baS unaufhörliche fragen jcrftört wirb; baß btefclbe Ijäuftg burcß wnnb- ärjtlicße Operationen in ber $inbl)eit bernid)tet wirb; baß 9Ziejen, duften, bef* tigeS Stnßrengeit unb unzählige anbere Urjadjen biejelbe jerftören tonnen, jo baß biejer SewetS gar fein SBeweiS ift. (Sin tleineS 2Jtäbd)en bon nur fteben 3af)ren, wcldjeS eine £antfranfbeit an ben Schamlippen batte, fragte biejefbe jogar wiibrenb beS Sd)lafe$, unb jerftörte bie 2>orbaut. Oiefer unb biele ähnliche gäbe tarnen unter meine lenntniß. SSarum joü bicje SSorbnut erbalten wer ben? SBarum fte als 3etdjen ber $eu)d) I)eit anfeben, wenn bicje SBorbant bei fö bielen jungen Ißerjonen burd) ürantbeit ober anbere Urfacßen ?erßört Wirb. Oie üBejdjümmtg einer jerftörten baut fällt auch nur gemöbnitd) auf Un* jd)itlbige unb Otejentgen, weld)e bie ?aßcr ber SBelt itidjt fennen. Oie 33ub« lerin unb füiaitreße, ebcnfo wie bie ange* febene junge grau, Weldje Dom SÜpfel ber (Srfenntniß gefoßct unb gegen bie focialen Siegeln bcrftoßen bat, wißen gan; gut, foldjeOäufcbnngen anjuwenben, baß aller Strgwobn befeitigt wirb wenn fie fid) oerbeiratbeu. €s giebt (Srßnbnngen, welche für biefcn aus# britdlidjeu 3wed' ba finb, um junge (Ehemänner 511 täufd)en unb eS gefdjiebt jo grünblid), baß btc üftänner, weldje jegar btcjcS SDtittel lennen, betrogen Sftg. 123. giaiüvlidie Sage ber ©ebdrmutter. I), bie 9JJutterf$eibe unb oberhalb berjelfien bie ©cbärmutter; g, bic i, bet 'ÜJaftbarm. ©er weijje glujj. 431 Werben. «Sogar ein Slrgt fann tion feiner Braut burch biejeS £unftftüacf)en betrogen Werben, wenn er nicht ungalant genug ift, torljer eine Unterjudjung anguftellen. 2llS Siegel fittb nur biejentgen grauengimmer ftug genug, Welche gejd)techtlid)en Umgang mit einem Btanne hatten, um joldje iSrfim bungen gu gebraudjen, währenb nur Diejenigen nidjtS wiffeu, weldje bie@hc unfchulbig betreten. 3n ber Behauptung, bafj bie Bungfernhaut ein graujameruub ungtttierläjfigei Beweis ber Äeujdjheit ift, ftelje id) nicht allein ba. 3eber ticrnüuftige 2lrgt, namentlich wenn er eine auSgebeljnte befiel, fennt bie £hatjad)e, Wenn er fte auch aus Sichtung für allgemeine Borurtljeile tierheimlicht. 2lber Biele auch »Hären eS offen, Bancoaft jagt: „SaS Borhanbenjein ber öungferuhaut würbe früher als fid)erer Beweis ber üeujd)heit angejehen, Weil biejelbe währenb beS BeijdjlafS gerftürt wirb. ©iefe 3bee ift jd)on längft aufgegeben worben, benn fte wirb häufig tion $ranff)eit, Butaü u. j. w. gerftört. 3n tiielen gälten bleibt fte wäljrenb beS erften unb gweitett Oe- fd)led)tSumgangeS unb währenb ber Sd)wa«gerfd)aft. 3n joldjen gäßeu gehen bie Saamenthierd)en beS ÜÄanneS burch bte Deffnung ber 3ungfcrn= haut, pajftren bie Sölutterjdjeibe, bie ©ebärmutter unb tion hi» aus in bie faüopijchen Röhren, wo bie Befruchtung ftattfinbet. ©aljcr betrachten SOtc» biginer nicht länger bie ©egenwart ber Sungfcrnhaut als ein 3eid)en ber Ä’eujchheit, ober beren Siichtöorhaubenjein als ein 3eid)en ber Unmoralität." 2)r. gergujon jagt: „©ewöhnüch ftnb bie SSäitbc ber äJiutterjchcibe eng anjchließenb; aber fte hat bie gähigfeit einer enormen 2luSbel)nung unb einer SBieberfeljr gu ihrer natürlichen gorrn. 2)ie Deffnung wirb burd) eine Sd)letmhaut, Sungfernhaut genannt, gefd)loffen. ©icje £>aut fann leidjt gerftört werben, ober fte fann jo erjchlaffen, baß fte faunt bemerfbar ift; ba =• her beren Seltenheit bei ©rwad)jenen. Seit ben jrüljeften feiten wirb fte als Beweis ber Äeujdjljeit angejehen; beren 9itr. Barr jagt: „Ste 3ungfcrnf)aut jdjrumpft mit ben Sauren gujammeu ober wirb burd) Slnftrengung gerftört unb öerliert ftd) häufig in einem frühen Sitter. Sie fann baher fetn Beweis ber $eujd)heit jetn." 2)r. 2Stl jon bemerft, baß „bie Sungfernljaut n i aut mit einer Deffnung auf beiben ©eiten." Ser natürtid)e Bwed ber Bungfernßaut ift ber, bie empfhtbjamc gcjd)led)t» ließe Drganijation beß wcibtidjen SBejenß bor bcm Sitter ,ber Steife gegen Srtältungen unb 33toßftettungen gu benn biß biefe ftd) gcnügenb entwidelt ßat, um bie guitftion ber SDtonatßreinigung bcrricßten gu liinnen, ift fie äußerft gart. Sie SJorforge ber Statur geigt ftd) ben berftänbigett SBefen in alten ©ejdföpfen nnb in beren S3itbung. Sie SBIätter ber gewößm ltdjen umljüüen ben neuen «Sproß, biß er ftd) genügettb entwidelt tjat. Sine jebe Shtoßpe wirb biß gu ihrer Steife bon einer grünen Steßbaut eingefißtoffen, um it)r garteß ©ebitbe gu bcjdjüijen, biß fte, gereift, biefetbe burd)brid)t, um in ißrer frijeßen ©djönßeit ben borübergießenben Sßinben angenehme Söobtgerücße mitgutbeiten. Sitte Stußarten ftnb bon ber Statur mit einer äußeren Schale berfeßen, um fte in ißrer Sntwicfelung gu uttb wenn ber §crbftfroft fornrnt, wirb bie Staate, wetdje baß gleijcß enthält, fräftig genug, fo baß bie äußere fpütte entfernt werben i'ann. @ß ift fd)wierig, genau gu jagen, wiebiel bie SSorßaut ber weibticbett Srgeugungßorgane wäljrenb ber erften Sntwidelungßperiobe biefelben gegen Bufälle unb $ranff)eiten bcjd)üt3t. Sß ift nur befannt, baß junge SJtäbdjett, toeldjc biefe jdjitjsenbe -jpaut auf irgenb eine SBeije berloren fjaben, leichter bon Äran!t)eiten ber Srgeuguttgßorgane werben. Slber baß Sitter ber Pubertät ober Steife, welcbeß burdj baß Srfdjeinett beß SJtonatßftuffeß fidj funbgiebt, beftimmt audj bie 3eit, bon wetdjcr ab bieButtgfernbaut gänglid) entbefyrbar ift; bcnn ob ein BufaH ober beß jungen wetblid)en Sßefenß innerhalb jedjß Sagen ober fedtjß Sauren nadf bcm Srjd)einett beß SStonatß* ftuffeß ftattfinbet, — ftd)er ift, baß if)re Srgeugungßorgattc boEftänbig gereift ftnb unb baß bie Sungferntjaut ben Bwcd, für ben fie beftimntt war, erfüllt bat. 3n einigen gatten ift biefe SBorßaut ein fotcßeß §inberniß beim SDto* natßftuffe, baß ber gange Sanal ber SJtutterjdjeibe bon bem S31ute angefüttt wirb, Wetdjcß 9Jtutterbefd)Wcrben unb anbere frampfbafte berur« fad)t. Unter fotdjcn Umftänben muß fie notßwenbiger äßeife gerftört werben, unb wenn fte feßr ftar! iß, burdj baß ÜDteffer beß SBmtbargteß. Söenn bie Bungferntjaut biß nad) ber fpodjgeit befteßt, fo wirb fte manchmal mit ber Beit fo fnorpetig ober berßärtet, baß fte ben Shtgang gur SDtutterfdjcibe ßentmt; in fotdjen gälten bteibt ber mtglüdlidjen S3raut nidjtß übrig, atß ftd) einer Operation gu unterwerfen. ©otdje Unannebmtidjfeiten lönnen berntieben werben, wenn biefe -jpaut nidjt fo forgjam gehalten wirb, unb eß Würbe biejenigen bon Slvgwoßn befreien, bei welchen fte burdj Bufatt jerftört a. er weiße gluß. 433 Würbe, ©er Slnfang beS SJtonatSfluffeS ift eine neue @doche im Seben eines Weiblichen SöejenS. @ie zeigt mehr Slnmittl) in ihren SDtanieren, il)t @efid)t beränbert ftch, if)te Prüfte entwicfeln fich jd)nett, fie berliert ipr finblidjeS SluSfehen unb wirb anzieljenber unb weiblicher, ©ann jottte fie nicht nur geiettichaftlich, jonbern auch na(h ben ber ©ejunbljeit unb ÜJlcbizin als grau bef)anbelt werben. ©as 33lut ber monatlichen Steinigung wirb im alten ©efiamente, bon ben arabijchen Slerjten unb in einigen Sänbern als eigenthümlich unrein unb fd)äblid) angejehen, unb bie ©ejetje unb ©ttten berlangten, baß grauen Währenb ihrer monatlid)en iperiobe abgejonbert ober eingeflöftert werben jottten. ©er Prophet §ejefiel jdridjt babon (CSapitet 18. SSerS 6), unb in mehreren anberen ©teilen in ber SSibel wirb eS angebeutet. ipiiniuS benachrichtigt uxtS, baß bie ©egenwart eines weiblichen SßejcnS währenb ihres 3)tonatSfluffeS ben Sßein berbirbt, bie S3äume bie grittf)te berlieren läßt, biejelben bertrodnet unb unfruchtbar mad)t; trübt ben ©lang ber ©die« gel unb bie Politur beS ©IfenbeinS, ftumdft jcparfeS (Sijen, berwanbelt SDtejftng in Stoft unb berurjadjt ©ollheit bei ben £unben. ©ieS jott baburch entfiehen, baß baS23lut beS SDtonatSfluffeS jcßäblicfje unb giftige (Sigenfdjaften enthält. Sßenngleid) ich feine 3bee für beraltete ©inbilbungen habe, ausgenommen wenn fie burd) SSerftanb unb begrünbet ftnb, jo fann id) mit biefen alten 2fnftd)ten jo meit übcrcinftimmen: baß, »nenn baS monatliche 33lut in ben galten ber 9)tutterjd)eibe bleibt, es einer äerjetjung untermorfen ift, welche eS jo berwanbelt, baß ber weiße gluß, ©ejchwüre in ber SJtutter- fcheibe ober in ber ©ebärmutter häufig l)ierburd) ftd) entwideln, namentlich bei jungen grauenzimmern, beren SSorhaut nicht jerftört ift. SJteine 23eob* adjtungen betätigen bieje ©d)tußfolgerungen, aber id) glaube ntd)t, baß baS S3lut, welkes bei ber monatlichen Reinigung hinweggeht, jchäblid) ober gif« tig jein fann, Wenn ein 9Jtäbcf)en ober eine grau barauf ad)tet, baß bie 2Jtutterjd)eibe »on atten Ueberbleibfeln biejer glüjjigfeit gereinigt wirb. ©aS 2Jteujd)engefd)led)t fjat taufcnb Saunen unb Sinbilbungen, unb id) fühle mid) txtc£)t geneigt, biefelbett ju wiberlegen, jo lange fte nicf)t gegen Steintichfeit unb ©ejunbf)eit ftnb; aber id) betrachte cS als mein 9ted)t, ©ie* jenigen zu befämdfen, Welche gegen bie förderliche Grntwicfelung, bic 2ßol)l= fahrt unb ©efunbljeit ber Stace gerichtet finb; unb id) fann nur bie ©ummheit ober Unwiffenljeit eines jungen ©atten als erniebrigenb für ein bernünftigeS SSejen halten, Welches ftd) überzeugen will, ob feine junge SSraut baS eingebilbete 3eid)en ber Äeu|d)heit befij3t. Unberheirathete, ebenjo mie SBerheiratl)ete fotlten bie ÜJtutterfdieibe bon allen llcberbleib- jeln beS SJtonatSfluffeS reinigen, unb baß eine ©dritte adjtunbbicrzig ©tun« 434 fßriöatlef türe für grauen. ben, ttadjbem ber 2Jtonat«ftuf; aufgel)ört hat, gehörig gebraucht merben füllte. 3e beffer ba« gnftrument biefe« Dcrrid)tet, bcfto nützlicher ift eö. Sic ge* möhnlidjen ©Ia8* unb SJtetallfprifjen fxnb taum beffer alß gar feine. Sie berfd)iebenen Slrten Don ©ummifprifjen ftnb bie ©eften, meil fte eine größere Ouantität SBaffcr merfen tönnen unb and) mit geniigenber traft, um jfebeS gerfehenben ©lute« tjinmeg mafdjen gu tonnen, gig. 124 geigt bie befte Sprite biefcr 2lrt, menn man beren ©infad)hcit unb bie geringe 9JlögUdjteit, aujfer Drbnung gu tommen, betrag* tet, (ftche ©eite 819 ). Sunge 2Jläbd)en (ober foHten e« menig* ftcn«) ben Statf) ihrer Derftänbigen SDtutter, al« erfte unb größte in ber Slnorbnmtg ihrer ©e* mänber unb ißrer ©emohnljeiten. 3d) mürbe ihnen nicht ben ©ebrauch einer Sprite Su ®nbe jeher monatlidjen ratl)en ohne bie ©inmilligung ihrer SDtütter. Stber barf id) nid)t ßoffen, baß Der* ftänbige fDtütter, mit beforgtcm Singe bie erften 3eicßen einer tränt* heit unb @d)toäd)e in ben eben aufblithcnbeu Södjtern bemerfen, bie Söiute, meldjc ich gegeben hübe, prattifcf) gu betradjten unb forgfättiger bie ©ebin* gungen ber ©efunbljeit gu beobachten, alö bie unroürbigen unb ©orurtljcite eine« lüfternen fKenjchengcfdjlechte«? ©evl)eirathete grauen ha- ben burdjau« teine (Sntfcfjulbiguxtg, rocnn fte bie Siegeln gur ©rhaltuug bcr ©efunbtjeit nicht beobachten. Sie feilten eine ©umntifprifze am ©nbe jcber monatlichen Steinigung mit Seife unb SBaffcr gebrauchen, unb bann täglidj reine« SBaffer anmenben. Ser ©cbraud) fdjarfer ©iufpriijungen ift bie gemöhnlidje Slrt unb SBeifc, mie ber mcifje ging bchanbett mirb, aber mie Diel ©rleidjterung auf biefc SBeife aud) crgielt merbcit mag, fo ift fte nur norübcrgef)enber Statur, mcnn nicht bie allgemeine ©efunbljeit unb Sebenßfcihigteit bent gangen ©rgeugungefpfteme gegeben mirb. ©ine ernftlidje ©rtranfung am meifjen gluffe ift gu gefäht- tid), unt leidjtftnnig beljanbelt gu merben; unb bei beffen erftem Stuftreten füllte gleich berftänbige ©cljanblung ftattfinben, ehe fte einen fd)mierigen unb an» haltcnben ©haralter annimmt. 3-iö. 124. (Summtftnifee. Söenn bcr längliche QSummi. Ball 91 gebriicft ttntb, fo snitb ba§ SSJaRer in SB eingejaugt uub bei (£ auägefto&en. SBoit SB bi§ al8 an ber anberen; in ben meiften gäßen faßt bie ©ebärmutter efjer Vorwärts ober riidwärts, mit einer mehr fchrägeit als {jorijontalen Sage, gig. 125 geigt äiemlid) beutlid) bie Sage ber ©ebärmutter, wenn fte Vorwärts faßt, ©emöfjnlid) ift ber f>alS ber ©ebärmutter in einer foldjen ©teßung, in ber fRüdwanb ber 2Jtutterfd)eibe gebrüdt. SiefeS geigt fid) nid)t fo gut in bie gßuftration. ®ie ©teßung aber, weld)e fie gegen bie Söaffcrblafe einnimmt, ift beutlidjer ju fef)en, unb in biefer Sage berurfadjt fte ein 33er* langen, I)äufig SBaffer ju laffen. SBenn fte rüdwärtS fäßt, wie gig. 126 geigt, ftört fte ben freien Abgang beS üluSwurfeS burd) ihren 2)rud gegen ben 9Jiaftbarm, Ijierburd) eine Neigung pr Serftofifung geigcnb; unb wenn, wie e§ manchmal ber gaß ift, ber §alS ber ©ebärmutter gegen bie üJiitnbung ber äöafferblafe brüdt, fo wirb baS SBafferlaffenfdjwier-igunb manchmal fdpterä* lid). 2)iefeS fann aud) wenn bie 3JJuöfelerfd)laffung fo groß ift, baff bie ©ebärmutter fo weit vorwärts fäßt, um gegen ben £>al8 ber 2Baffevs 436 fßriüatlettür e für grauen. Blafe ju lommen. Sie gemößnlicßcn ©ßmptome be§ gallens ber ©ebärmut» ter ftnb ßerunterjießenbe ober ßeraBbriidenbe ©mpfinbungen im unteren £ßcite beS SeibeS; ©cßmerj unb ©rftarrung in ben ©liebem; ©cßmäcße in ben Senben unb unteren Sßeite beS ßlüdenS; aßgemeine ©ntlräftung unb neroöje SKetsbarteit. Sd) jage, biefeS ftnb bie gemößnlidjen ©ßmßtome aber 3fifl. 125. 3)ie ©cbärmutter borne auf bte SBafferbtafe gefallen. tdj foßte ßier Bemerfen, baß mir in meiner fprapis Patienten Begegneten, trelcße ein galten ber ©cbärmutter ßatten, ot)ne unangenehme ©pmptome ju ßaben. 2)ie SagenPcränbcrung fanb in jolct)’ früßent Stlter ftatt, baß bas ©ßftern fuß nacß unb nad) in bie unnatürliche Sage biefeS Organes fanb. SBenn ber 2tr$t in folcßen gäßen Bcargmoßnt, baß etmaS nicht in ben ©e» feßlecßtSorganeninOrbnung tft, fo mirb bie Patientin ißm geraößnlicß jdjneß antworten, bafj fte boHlommen gefunb in biefer ©egenb ift; unb fte fjat aud) ©runb, biefeö ju gtaubeu, benn fte bot leine @hmPtome> welche biefeö an» beuten; aber eine Unter jnchung geigt, baß ber Strjt richtig tn feiner Meinung war; unb e8 wirb gewöhnlich bei gälten biefer 2Xrt gefunben, baß birelt ober ®a§ galten ber ©ebärmutter. 437 3% 126. SMe ©efcamutter, riidwärtS gegen ben TOaftbarm gefallen. frtbtreft ihre lörperlichen Selben bon einer falfdfett Sage ber ©ebär* mutter berrithren. ®er weiße gluß 9 gewöhnlich bem gatten ber ©ebärmutter tiorau« unb in manchen gälten begleitet er itjn. Söenn fReijbarleit ober ©nt* günbitng bon metjr ober weniger 23tutant)äufung begteitct ift, fo ift baS Seben eine Sürbe, unb bie ein glucf), anftatt ein ©egen. Söcnn nicht ©rleid)* 438 fßribatleltüre für grauen. terung ober Rettung gegeben werben tarnt, jo ijt je nach ber StuSbauer be> Seibenben ütionate ober gahre langes (Slenb ibrSooS, bis ©djwinbjucbt ober irgenb eine anbere trantbeit fte jür immer Don ihren törperlidtjen Seiben befreit. gn ben erjlcn ©tabien ber tranfbeit iji bas ©eben notbwenbig, um bie übrig gebliebene SJtaStellraft aufrecht ju erhalten; aber in ben borgejchrit* tenen ©tabien wirb biejeS gewöbnticb ju jdbmerjlid), um ertragen werben ju tönnen, unb in jottten gälten jottte häufig eine SJtanipulation beS SeibeS burch eine gejunbe §anb ftattfinben. Me SJtuSfeln tonnen in ber Stjcit burd) Srudt unb einer gejunben £anb geftärtt werben. 9Serjd)iebene ntecbunijdhe ©rfinbungen, um baS gatten ber ©ebärmutter ju furiren, ftnb mehr um ©etb ju uerbienen, als um Don Sinken ju jein, ge* mad)t worben. Sieje ©rfittbuttgen berurjadhen 9ieigbar!eit in ber ©ebärmutter unb 2)iutterjd)eibe, metd)e jo jartorganifirtunb bon empfinb* jamen Sterben burdbsogen jinb, bajj beftänbige mit §otj, ©las, trbenen ober metallenen ©egenjtänben nur (Erleichterung geben unb in ben ntetjlen gätten jcbtiegtid) jdbaben; wäbrenb gälle bortommen, in wetd)en bie erften gotgen Steiabarfeit unb häufig ©ntjiinbungen berurjad)cn, woran bie tränten fterben. ©otdje mtberftänbige jottten gänjlid) bei ©eite getaffen unb bie tränfbeit totat unb conftitutionelt bebanbett wer* ben, wie ber gejunbe 35erjtanb eines gejdbidtten StrjteS es bebingt. in bcr (Seßärmuifer. Sieje trantfjeit geigt gewöhntidt) bei jfropfjulöfert grauen; ein Denen* fd)eö ©ift im @t>ftem !ann fte aud) berDorbringen. Mbere weniger heftige 33tutunreinigteiten mögen fte Derurjadien. Ser $at§ ber ©ebärmutter wirb gewöhnlich oon ben ©ejchwüren begleitet Don einem mibrigen Slbftuffe ber Sftutterjcbeibc unb §it3e unb im Serbe. Sieben ben fdjttmdjenben, jd)mer$Ud)en unb mibrigen gotgen entfielt ,cbtiej3tiä) berÄrebS in ber ©ebärntuttcr, eine fcfjmerglicfje welche gewöhnlich jehr jdjwie* rtg 3U Ijeiten ift, namcntlid) in ihren Dorgejdjrittenen ©tabien. 9ied)tjeitig bebaubeit, tonnen ©ejcbwüre leicht bcjeitigt werben unb jogar ber $reb$ in ber ©ebärmutter >ft nid)t immer unheilbar. Sßenn ©ejdjwüre ober $rebs bie 9)hitterjcbeibe ober bie ©ebärmutter beintjucben, jo ftnb bie idjarfen, eiternben Mjonberungen ber 2lrt, bajj fte bcm männlichen Organe bei ber ©opulation bicje Srantheit mittbeilen, wenn nid)t mäljrenb bicfeö 2ltte§ eine — 2üem* braueouS ©noelope — (ber Siame, welchen ber Sr. einer getrodneten gijch* blaje gegeben bat, bie ben Seutjdjen and» unter bent Siarnen: franjöfijcfce ©ouDertS befannt ftnb) gebraust wirb. SSafferfudjt tu ber ©ebärmutter. StefeS iß eine Sranfßeit, metche ftd) burd) bas äöaeßsthum eines fleifchtgeti gafergeroäcßjeS auSgeicßnet, baS manchmal eine außergewöhnliche ©röße an* nimmt. Siefe Äraulßeit entftebt jetten, außer tn gälten, mo mehr ober Weniger ©troßßula beftet)t. 3fn joldjtn gäüen geigt ftch manchmal mehr als ein 2tuSmud)S, moüon einige ßari unb feft in ihren gafern, unb anbere meid) unb jehmammig ftnb. 2)täbcßen ober grauen metche bieje Äranfßeit haben, merben häufig für jd)manger angeteßen. ©ine Same, welche an einem $olt)j) in ber ©ebärmutter litt, bejuchte mid) etnft nadibem berjeßiebene 2tergte, roeldje fte conjuttirt, erhärt hatten, baß fte jeßmattger märe. Söürbe ihre Äranfßett ruhig wäßrentr neun Sftonaten ihren Verlauf genommen haben, jo hätte fie hoffnungslos unheilbar werben fönnett. ©ine griinblidje Unterjucßung geigte mtr jogieich bie ßtähnrißro Äranlßeit unb befähigte mich, ihn ridjtige §eil* mittel ju öerfeßreiben. jPoftjp ber Gebärmutter. paflferfudjt iit ber Gebärmutter. Sieje Sfranffjett iß nicht jo häufig tüte bie Dörfer beschriebene* SUiandjmal geigen fidEj gälte in einer anSgebefjnten iprafis, unb id) habe fte in meiner ebenjo häufig gefunben, wie bie Sßafferjudjt in anberen feilen beS tör« her«. Sieje Ärantßeit oerteitet häufig jogar Stergte, wetd)e beffer unterrichtet fein joltten, ju ber Stuftet, baß bie Patientin jdjmanger märe. Surd) bie ftdfjtticfje Unroiffenheit ber Stergte ©ngtanbs mürbe 2abß gtora Rafting«, ©ßrenbame ber Königin Victoria, entehrt bonf §ofe getrieben. ©s mürbe »orauSgejeht, baß fte fdjmanger mar, unb ba fte eine unoerheirattjetc Same mar, jo mürbe eS, wenn fte ütftutter gemorben wäre, übte gotgen für ben §of gehabt haben. Sie gebammen unb Slergte mürben git IRathe gezogen, unb beren (Sntfcheibung beftätigte ben fcßredtichen fürgwotju. Sie gefräntte Same ftarb halb barauf an ber 2Bafferfnd)t in ber ©ebärmutter, welche ihre ärgttichen linterjudjer getäufcht hatte, ©rößere ärgtliche Summ* beit tann faurn gebadjt merbeit! hätten bie Sterjte ihre ißrofejfion fo ber* ftanben, mie eS ihnen gufam, fo mürbe bie Ä'ranfheit ber Same leicht entbedt unb ihr Sehen unb ihr 9tuf gerettet morben jein. @omof)l beim tßolijj) als bei ber SBafferjucßt ber ©ebärmutter berurjaeßt bie giereret ber ÜJiäbcben unb grauen, ftd) einer Unterjucßung su unterwerfen, unb ber Mangel an ärgtUcßer ©infteßt, häufig gefährliche SJiißberftänbniffe. Obgleich id) eS jetten notb* menbig finbe, eine Unterjud)ung ju machen, um bie richtige Statur ber Äranl* heit gu erfennen, jo geigelt fieß hoch mandjmat gälte, mo ich es Jtotßmenbig finbe, fte gu machen; unb menn nothmenbig, je füllte ber gute ÜSerftanb ber Patientin alte« 3artgefüßl bei ©eite taffen, geh hatte einmal bie ©eiegen* heit, benüDtutß unb benSSerftanb eines jeßr achtbaren unb bejeßeibenen jungen 440 Ißribatleftüre für grauen. fed)«$ef)n= ober ftebenjel)njäf)rigen HMbdjen« jit bewunbern, welche ben SfrebS auf einer ber ©djamtippen ber Sftuttcrfdjetbe Ifatte, mtb ber fo roeit borge* fdjritten war, um lofale Seljanblung notfjwenbig ju madjen. Obgleich fte alle bie 23efd)eibenl)eit befaß, weldfe einem wohlerwogenen 2Jiäbcf)en jufommt, jo unterwarf fte ftd) bod) otjne ©inwenbung unb mit emf>fef)Ienöwerthem 4?eroi§mu8 ber örtlichen 83el)anblung jwei ober breimal in ber SBodfe, unb id) bin boßftänbig überzeugt, bajj mein (Srfolg biel bon ber grei' abl)ing, weldje mid) in ben ©taub felgte, ber $ranftjeit bie notljwenbige Stnfmcrffamfeit ju fdjenfen. .jpätte fte weniger SScrftanb unb mehr feit befeffen, fo fann e8 fein3weifel fein, baff i^re fd)limtne golgen berurfad)t hätte. Sßettn grauen an Äranffyeiten ber ©efdhledftSorgane leiben, fo füllten fte bebenfcn, bap, wenn fte einen fürst ju SRatlje gieren, bevfetbe eine grünblid)e Semttnifj ©hftemeS beftljt. £0rotttfdje ftttjöttbttttß bet $e0ätnmtfer. SBemt burdj ©ittbinbung, Fehlgeburten, Duetfcßungen ober anbere Ur* fodjen hißige ©ntgünbung eutfteßt, fo fann entmeber ber Oob ober d)ronifd)e ©ntgünbung biefeS Organes burd) unrichtige SeVnblung entftel)en. Oie d)ronijd)e gorm biefer tranfßeit geießnet fid) burd) ©mpfmblicßfeit in ber ©egenb ber ©ebärmutter, große ©eßmergen beim gefd)led)tlid)en Umgänge, ffterböfität, SBerbrießticßfeit, unb in Dielen gälten burd) große ©eßmergen aus. fDiancßmal bergrößert fuh bie ©ebärmutter unb b:r 2UonatSfluß mirb unregelmäßig, gu gering ober gu ftar!. Oie entgünbete ober gefcßmoHene ©ebärmutter !ann fo auf bie SBafferblafe brüden, baß fie btejeS Organ mehr ober meniger hebert. Äranfßeit fann burch heiße ttnb aufregenbe ©peifen, ©emürge, heftige Semcgung ober Kummer berfcßltmmert merben. SofaleSeßanbtung genügt nid)t, um d)ronifdje ©ntjünbung ber ©ebärmutter gu heilen, beim in allen gälten Dieser 2lrt giebt es conftitutioneüe Störungen, meldje befeitigt merben müffen. ürrutßfietfett ber £8ttfferfdiet&e. ($8 mürbe faum nötßig erbeuten, nod) eine ©rflärung gu geben, ma8 bie 2Jlutterfd)cibe ift; oberes fönnte bennod) jein, baß eintge aus ben borhergeßenben 2Iuf}ä£en nicf)t bereit (Stellung, (Sonftruttion ober guttfrion erfannt hätten. ©ie ift ein chlinbrifcßcr Äanal, fünf ober feeßs lang, gmifd)en bent Sftaftbarm unb ber Söafferblafe gelegen, beren untere tDtiinbung bie borbere, äußere Oeffnung unter ben ©djamlippen bilbet unb beren oberer £ßctl ben -fpalS ber ©ebärmutter umfcßlicßt. ©ie befielt aus einer Vage jdjmamtniger ,3eltengcmebe, meldße mit einer ©cßleimhaut auötapegiert ftnb. S'thnthhawat1*2* 441 ©ie tjat SWuSfetn, 2tbern ltub Serben, uub it)re Slufgabe ift, baS männliche Organ beim gefchled)tang für gefd)ted)tlicf)en Umgang. £ooper befdfreibt fte als „eine Strt Sßahnftttn ober ein fyoijer ©rab bon Ster» nenaufregungen. @ie jeigt fid) burd) baS lüfrerne Setragen ber ipatientin; fte jprid)t unb hanbelt mit ungehemmter Unjüd)tig!cit unb menn bie trau!* heit junimmt, fd)ilt, meint unb lacht fie abwed)felnb. ©o lange fte nod) im Seftfce ihres SerfianbeS ift, bleibt fie ruhig unb fieht melattcholifd) aus, (SiebeSlranfheit ober 2üfternl)eit bei grauen unb Stäbchen.) 442 für grauen. aber ißre Slugen berratßen ungewöhnliche Süfletnßeit. Oie ©hnthtome er* retten ißren ßödjften ©rab, wenn ftd) bie Äranfßeit nähert, unb bann geigt fid) biefelbc ungweibeutig burd) febeS 2Bort unb jebc §anbtmtg." $ooper’S 23efd)reibung begießt ftd) natürlich nur auf bie bemertbarften gälte bon 9ihmpt)omanie. ©ie geigt ftrf) aber in berfdßiebenen ©rabcn, unb berurfadjt nur in ben milbefien gälten ein Verlangen nad) übermäßigem ©cfcßlecßtsumgang, oßne ftd) burd) ©hmptomeißrer Umgebung gu berratßen. Oie Urfacße biefer eigentümlichen Sranfßeit wirb non ben SDiebiginern gäitg- ließ einer totalen ©ereigtßeit ber ©rgeugungSorgane gugefcßrieben. 3d) tann hiermit nid)t bollftänbig übereinftimnten. Oaß nerböfe ©ereigtßeit ober biet* mcßr gubiel fttevbentraft ober ©lettricität ftd) tu biefen Organen geigt, ift oßne 3ü>eifet maßr; aber eine ungleichmäßige ber ffterüentrafte ber berjdjiebenen Organe beS©eßirn6 gef)t augenfd)eintid) biefer (Srfcßcinung borauS ober begleitet biefctbe. ift eine Oßatfacße, weld)e genau berftanben werben foltte, baß 9ierbenträfte manchmal in gotge einer ä>erlef3ung ber ■Jiaturgefehe tßeilweife ober ganglid) einem ober mehreren Organen entzogen tnerben unb ber Ueberfluß einem anberen Organe mitgett)eitt roirb, fo baß, wäßrenb biefe ffterbenfräfte bem einen ober mehreren Organen entzogen wer* ben, baS Organ, weld)e§ ben Ueberfluß erhält, in einem ungewöhnlichen ©rabe aufgeregt wirb. Stuf biefe Sßeife tann ein ober mehrere Organe be« ©eßtrneS unnatürlich aufgeregt werben, gunt anbercr Organe, wetd)e gur gegwungen werben, fo baß eine über einen ©egenftanb ein ganatifer werben tann unb an nichts anbereS benft unb fpricßt. Äurg, eS ift ein ©tecfenßferb. 3n gotge biefer geiftigen Ungleich* mäßigteit, welche burd) ungleiche SBertßeilung ber 9teroenträfte in ben ber* fd)icöenen ©eßirnorganen ßerborgebracßt wirb, begegnen un§ häufig über* fßannte Oidßter, fanatifd)e SSetbrübcr, tolle Kolititer, wahnftitnige (Srfinber, Uniberfalärgte u. f, w,, u. f. w. SSenn bie Urfadjen biefer eigenthümlichen ©eifteSguftänbe nad) meiner (grtlärung berfianbett werben, tann man nicht teid)t fehcn, wie ein Uebcrftuß ber ffterbenfräfte auf baS Organ ber Siebe im ©ehirn, gunt fftadjtfjeile ber anberen ©eßtrnorganc concentrirt werben tann? Söemt bie Organe be$ SSerftanbeS unb ber ©ittlid)teit beraubt werben, um biefen Ueberfluß ßerborgubringen, wie natürlid) tann bann ein Weibliches Söefen unbeßerrfcßbare ©mpfinöungen in ©egenwart bon fföännent in extremen gäHen geigen, ober eine Neigung für übermäßige gcjd)leerftanbeS= orgatte ftnb beinahe gelähmt, unb bie -Kerbenfraft ober Grlettricität, wetd)e ißnen Oßütigteit geben fottte, ftnb bem Organe ber Siebe gugewanbt; unb äöolliiftige Sräurne. 443 biefeS Organ oermenbet fetjr natürlich feinen Ueberflufj auf bie Serben, meldje auf baS ©efd)lethts» ober ©rgeugungsfhftem einroirfen, üon beuen eS baS £aupt unb ber Leiter ift. 9?pmpf)omamefraufe öevbienten elfer bie @pmpatt)ie als ben Sabel ber greunbe. SiefeS ift eine 2lrt Söalfnftnn unb ihr Opfer füllte gegen ungerechte unb hartljergtge ©efchulbigungen gefcpüt|t roerben. Söenn baS ©lut erlrantt ift unb 9ipmpf)omanie epifiirt, geigen ftd) ©nt» günbung, Sfteigbart'eit unb manchmal auch ©efchmüre in ben «Schamlippen, ber fWutterfcheibe unb ber ©ebärmutter, melche biefe Sheile fetjr empfinblich mad)t. 3lber btefer beö Organs genügt nicht, gefchlechtltchen Umgang gu berhinbern, menn ficf) bie ©etegenpeit barbietet, ©ine fehr achtbare berheirathete welche mit biefern Seibeu behaftet mar unb ein beftänbigeS Verlangen nad) gefchlechtlichem Umgang hatte, befdjrteb mir ihre Shmptome in einem ©riefe folgenbermaßen: „3lcd)te wenig lebensfähige fßbfonberungen ber* loren gehen, fo ftnb hoch bie SebenS* ober 9ieruenlräfte ohne 2luStaufd) eben* jo wie bei ber ©elbftbefledung üerfd)menbet. <2iu SiebeStraunt ift tn ber unwißlürliche Onanie. @S mürbe oft bemerft, baß leine Sänftrengung bte ÜJiuSleln fo fehr ermübet, als nach 3U fdjlagen ober gu ftoßen. (Sin 3fcber weiß auch, was f“r eine ©rfd)ütterung es ocrurfad)t, beim ©eben etne ober gwet ©tufen gu iiberfehen unb plbhlid) fjinabjutreteit. ©tne ©aloe ber 9lerüenlräfte wirb oott aßen Seiten Äörfjers angejammelt unb mit bet größten £>eftiglett gegen einen üorauSgefefjten Sheitnehmer in 444 ißrüatleftüre für grauen. ber gefcf)lecf)tlicf)crt Umarmung gerietet, unb ift üerloren, wenn bie eleftrifd)e unb 9terüenfalüe üotn üorauSgefefjten Sheilnehmer nicht als Grntfd)äbigung empfangen wirb. 33ei Scannern wirb bicfer ffterüenücrluft nod) üon einer S3erjd)Wenbung ber beften glüfftgfeit feines ©pftemeS begleitet, berjenigen glüfftgleit, weldje aus ben -jpobenbrüfen abgefonbert unb aus ben elementen beS 33luteS gcbilbct wirb. 23eim weiblichen @efchled)te wirb bie nur üon einem SSerlufte ber Srüfenabjonberungen be* (gleitet, welche feinen höhnen SBerth haben, als ber ©peidjel im SDiuttbe. !Aber bie 9terücnüerfd)Wenbung — bie 9terüenerfd)ütterung —, bie äöirfung auf baS magnetifdfe ©hftem ift ber Art, baß, Wenn fte häufig wieberljolt wirb, fte bie 9terüencnergie lähmt, baS ©ebädjtniß gerftört unb alle gäljig* feiten beS ©eifteS fchwäcfjt. SPtandjc öerheirathete grauen, welche burd) natürlichen Umgang nicht be* friebigt werben, haben biefe Sräutne. Sie gunftion ber Siebesorgane ift jo ücrfchrt, baß bie ©inbilbung auf bie ©efd)led)t8orgatte einwirten fann, währenb gcf(hled)tlicher Umgang fte nicht aufregt. Siejcr fränfltd)e unb unnatürliche ßuftanb würbe in ben meiften gälten, wo er befteljt, burd) ©elbftbefledung Sie SiebeSorganc beS ©el)irn8 unb biejenigen, Welche ihre natürliche Sage im Körper haben, Würben fo gu fagen barin ein* geübt, allein ober ohne einen Sheilnehmer beS anbern ©efd)led)t8 tbätig gu fein, unb eS geigt fid) nach ber §od)geit fchr gur 23efd)ämung unb Sau* fd)uug ber grau, baß fie nicht fähig ift, baS Vergnügen ber gcfd)lethtlid)en Umarmung gu theilett, währenb ihre Sräurne burd) baS eingebtlbete 35er* gnügctt an 2Sal)nftnn grengcn. ©8 fd)eint, als wenn bie SPtuSf eifafern unb baS ßeHengcwebe beS ber (Schamlippen unb ber 2ftutterfd)eibe ftd) fo baratt gewöhnt haben, ihre ©mpfittöitng ober SülagnetiSmuS (um eine gewöhnliche Ölluftration gu gebrauchen) burd) bie -jpinterthürc gu erhalten, bafj fie gegen alles Älopfcu an bie ÜBorbcrtljüre üollfommett taub finb. Sie Organe waren gewöhnt, einfach burd) lofale uuntagnetifche Sicibung, unb noch bagu üon ber heftigften Art, bebaut gu werben, baß bie ntilbere Dieibung beS männlichen Organs unb bie ©egenwart einer magnetifdjen Sraft gar feine ©mpfinbung auf ihre 9terüen üerurfadjen ©ie fd)einen ftd) üon ihnen gurüdgugiehen. SSerljeirathete ober Unüerljeirathete erwadjett aus bicjeit träumen mit einer ©ntpfinbung üon ©d)Wäd)e ober üJlattigfeit, beren Urjad)e fte häufig reicht begreifen fömten. ©ie beargwöhnen leinen Attgenblid bie Urfadje. Allgemeiner SJiangel an geiziger unb förperlidfer Energie, manch» mal 9iüdenjd)mcrgcn, ©d)Wäd)e ber ©lieber, 2Jiattigfeit unb Appetitloftg* feit geigen ftd) beS Borgens, namentlid) wenn einer biejer träume in ber «orhergehenben 9tad)t ftattgefiuiben hat. 21 n t h r o p o p h o b i a 445 ©elbftbefteclung ift nid)t in allen gatten bte Urfadje biejer fchwächenben ©räume; gejd)led)ttie« Schamgefühl ftd) jurüdhalten laffen, ftch Siath« ju erholen, ©onfultationen, pcrjönltch ober brieflich, fintnetf. mit bottem SSertrauen auf 23erjd)wiegenheit ftattfinben. «Antijropophoßia. (Slbjcheu unb fttbneigung gegen gejchledjtlidhen Umgang.) Oieö ift gerabe ba« ©ntgegengejefjte bon 9lt)ntpbautanie. ©a« erjtere Seiben berurfad)t eine gureijt ober einen SBiberwitten gegen gefdjlecfjtücfjen Umgang, unb ba« anbere bollftänbige ©leichgültigfeit ober Abneigung gegen biefen Slft. Oieje Äranfljeiten ftnb wett fjänfiger al« S?t)mhf)omanie. 3dj nenne fie Äranffjeiten, weit fte augenfcheinlicf) biefe Benennung berbienen. Sülle ridjtig cntwidelten weiblichen SSefen, wenn ihre Organe ber Siebe na* turgemäfj tbätig unb bie gefibled)tUcben Organe gefunb.ftnb, Werben Siebe«* bertangen unb ©ntpfinbung unb angenehme geithled)ttid)e Slufregung haben. ®a bie Organe ber Siebe bei ben berfchiebencn SSefen berfdtjiebene ©röfjen haben, jo ift natürlich biefe ©mpfänglichfeit berjcfjicbenen ©raben unter* worfen; wenn aber SBiberwitten ober gdnjlidje ©leichgiiltigfeit borhanben, jo ift eine ber gäljigfeiten gelähmi, welche ©ott bem weiblichen SBeien ber* liel), ebenjo wie ein 2lrm gelähmt ift, wenn ihm ©ntpfiitbung unb Bewegung entjogen ift. ©ö ift aber nid)t meine Stbfidjt, bieje Ärouffjeiten eingeljenber 31t Befpredfjett* 3ch e« bor, eine weitere 33eff)rcd)ung bcrfelben in einem im bterten Steile ju geben, auf welchen ber ober bie 3nterefftrte hingewiefen 446 fßribatleftüre für grauen. merben. 3fd) münfdhe nur biefelben hier gu nennen, meil ich gefdhledhtlidjen SSibermiEen ober ©leidjgültigfeit als $ranfljeiten betraute, bie fo häufig borfommen, bajf fie bedienen, in öiefem Kapitel ber d)ronijdjen Sranfheiten ber meibüdjen KrgeugungSorgane genaunt gn merben. &cfanb- iung be8 SWanneö mirb falfd) anSgelegt; nnb menn bie fraitfe grau eine Neigung gur Kifcrfucht hat, fo mirb bie Sltmojphäre be3 $>aui'e8 mit unruhi* gen Sümpfen angcfüEt, mcld)e ftd) auf bie unidmlbigcn ßöpfe unb bergen aber Snjaffen ebenfo nieberlaffen, mic ber SZujj einer raud)enben OeEampe. Sie magnetische Itmofphäre ift fchroer, erftiefenb unb giftig, üobftänbtg abc8 jo» ciale Vergnügen gerftörenb. Kß giebt in ber Sfjat feine DZuhe für trgeul Äranfßeiten Der © i e r ft ö et e. 447 eine ißerfon unter bemfclben Sacße; unb Der gequälte, ßalbDerrüdt gewor* bene ©atte rauft ftd) Die fjaare; brüdt fteß bie Sd)läfe; ßolt fteß feine Stie* fein unb läuft Don §dufc weg in ©efettfeßaft, um fieß zu überzeugen, baß er nießt in Der -fpotte iß. Sie augenblidlicßcn Urjacßen gefcßlecßtlicßer Sß§pepfta ftnb Dcrfdjteben. Sie lann burd) eine ©elegenßcitsßeiratß, anftatt burd) Zuneigung, entfteßen; bureß ein gatten Der ©ebärmuttcr; burd) iHeijbarleit Der Stuttcrfcßeibe ober Slutanbrang in Der ©ebärmuttcr; burd) zu große ©lcid)ßeit Der Sem» peramente; totale Unpaffenßeit unb Saunenßaftigfeit. 2Benn fte Don einer Der letztgenannten Urfacßen ßerrüßrt, fo liegt e8 nid)t in Der Stacßt be8 2trjte3, fte ju befeitigeu; aber wenn fte bureß anbere Urfa* ißen entfteßt, fo tann eilt 21rjt, wcldjer geßörigc 2tufmcrtfamfcit für bie SSeßanblung Der ßranfßeitcn Der ©cjdjledjtSorgane aitwenbct, gcwößnlicß erfolgreich) fte befeitigen. Sie erfte unb Iej$te Urfad)e ßängt nid)t Don tör* perlicßen Störungen ab, wäßrenb Die attberen Urfad)cn mit 5Wei 2Cu8naß> men baDon abßängen. grgenb gemaub, welcßer an gcfdjlecßtlicßer SßSpep* fta, geftßlecßtlid)er ©leicßgültigteit ober fttntßropopßobia leibet, tann Den 25er f aff er confultiren. bcr fterßorfie. Siefe Äranfbeiten lönnten eigentlich in biefent (Sapitel befproeßen werben, aber Da tcß nodjmal baffelbe wieberbolen müßte, wenn id) Unfrucßtbarteit befpreeße, jo wirb ß«r Staunt erfpart werben, wenn id) Den Sefer ober Die Sejerin auf Da« ©apttel, „SSinte für Äinberlofc" ßinweife. Uitfrudjtbar* leit ift nießt allein Den grauen eigentümlich unb Da id) feßr Diel Darüber $u fagen habe, fo gieße id) e8 üor, in jenem Kapitel Darüber ju fpredjen. SefiantUunfl Der Äranfßeiten, tueldje in Diefem (Sat tel befprocßeit tour* Den. — ober weniger ift jefjon in jebent über bie 23eßanblung biefer Sranfßetten gejagt worben, aber e3 tönnen noeß einige SBorte Darüber werben. ©8 ift leiber ju häufig Der gaü, baß fteß gänj* ließ auf Siebung unb ©infprij3ung ober anbere totale Siittel Derlaffen. Sa8 9tcfultat ift, baß alte (Srmutljigung, weliße Patienten burd) Dorübergeßenbe Sinberung erbalten, feßließließ Don ©ntmutßigung gefolgt wirb; e§ giebt Saufenbe üon grauen, weteße heutzutage an (Störungen Der ©rjeugungS* organe leiben, bie wirtlid) glauben, baß für fte leine Teilung öorbanben ift. @8 giebt fogar einige Slerjte, weliße bureß ißre ©rfolgloftgfeit öerleitet, fte für unbeilbar anfeben. gcß Bin feft überzeugt, baß alle ©ntntutbigung fei= ten8 Der Patienten unb alle (Srfolgloftgleiten Der üterjte, nantentlid), wenn fie nitßt gänjlid) baßer lontnten, baß Diejenigen conftitutionellen Störungen, welcße entweber Der totalen Ärautßeit Dorßergingen ober bie 25erwicfelungen, 448 iprtbftttettüre für grauen. wetdje entftanben, nadjbem bie totale Trautheit ftd) geigte, überfeinen würben Sn meiner IßrajriS war ich fähig, ooffftänbige Leitung in biefen borausge* festen unheilbaren Trautheiten gu bewirten, guerft übergcitgte ich mich, was für conftitioneffc 33erwicEelungen Befielen, währenb ich bie totalen Trantljeiten behanbette. 2SaS ich in ben borhergetjenben ühtffäfcen als augenbtidtiche ober heröorbringcnbe Urfachen bezeichnet hflbe, tann als Utebenurfadjen betrautet werben. SaS 23lut» ober ifterbenfpftem ober beibe biefer ©hfteme müffen jcf)on borher geftört worben fein, um eS biefen Stehen» urfachen möglich in machen, biefe Organe mit chronijchen Tranfpeiten heim» gufudjeit, wenn fic nicht burch mechanif(f)e©d)äbenf geplgeburten ober bene» rifdje Stnftecfung erzeugt würben; unb fogar in biefen gälten wirb baS 93lut unb Stcrbenfpftem angegriffen unb wirft bann auf bie totalen Transiten guriiet, fo baß eine boüftänbige SBteberherfteffung in affen gäffen bon etner grünblichen SSeljanblung ahhängt. ©leftricität, richtig angcwanbt, hat mertwürbige fpeitfräfte in affen Trant* fetten ber (SrgeugungSorgane, unb feit ber (Sntbectung meines magnctifchcn ©tutjleS glaube tdj, baß bie hoffnungSlofeften gatte geteilt werben tonnen. Teinc jufiinftige (Srfinbung btefeS Zeitalters ber (Sntbecfungen icßeint mir heffer für bie 23et)anblung weihltdfer Tranfheiten ju paffen, beim eS befähigt ben Operateur, genügenbe Slpptitationen gu geben, opne im gcringften bie ißerfon ber Patientin bloSgufteffen. Ser mitbe elcftrifche ©trom wirb auf bie ertrantten Sfjcite geteuft, ohne birette Vermittelung beS SlrgteS, nod) wirb irgenb etwas bon einer Patientin gebrannt, was in perföntidje i8e= rütjrung mit anberen tommt, fo bafi bie Patientin nicht gu befürchten braucht, ba§ giftige ober anftedenbe Transiten f)ierburcf> bcrmittclt werben, dieje- nigen, weldje meine perföntidtje 23ef)anbluug anwenben tonnen, werben bie Slnwenbung ber (äleftricität burcf) meinen magnetifdjen ©tul)f als ein wertl)* boffeS §ütf8mittel finbeit. Sie @ntferntwo£)nenben unb Siejenigen, Wetdje mich nidjt befugen tonnen, werben auf ©eite 272 unb 539 hingemiejeu. Gaptte! 9. S&fttße für rnfrudjtbarfeit ift ein Sßort, meldjeS einen förperlidjen gu* flanb bebeutet, ben alle ©ßeleute berabfdjeuen, toeltfje nidjt fcfyon ©Itern ftnb. (Sine StuSnaljme bon biefer Siegel bilbeit nur diejenigen, meldje eben erft in beu ©Ijeftanb treten, ober Soldje, welche nod) nidjt eine größere gamilie ernähren ober gu ergießen im Stanbe finb. 0b nun bie Siebe gu fiinbern befeßränft ober unbefeßränft ift, fo mirb Sebcr babor gurüdfdjreden, meldjer längere geit berßeiratßct mar unb menigften« ein Sinb um ben gamilienfreis gu beleben, ©in folcßer 3uf*atli> ß«t in ber Statur nur ein ©leicßniß, unb gmar baS einer SSüfte mit ißrer mtenblidjen 2luSbeßnung, meldje meber baS mübe Sluge burd) einen ©raSßalm, Statt, 3roci9 °i*er Saum erquidt unb bem t>orüberftreid)en= ben Sßinbe ein SBißfommen bietet, noch einen äBafferfrpftaß bie priSmatifcßen garbeit ber golbenen Straßlen ber Sonne mieberfpicgeln läßt, fielen grauen mürbe baS ©rab miflfommener fein, als ein lange«, linbertofeö Seben, unb nidjt menige ©ßemämter mürben eS borgießen, in ißrent beftenSOtanneSalter gu fterben unb einen ©rben gu ßinterlaffen, als ein graues Sllter gu erreidjen unb nidjt geugungSfäßig gu fein. 2)ie forgtofe SÜelt lennt nid)t baS geheime Verlangen finbertofer ©Itern, unb nur ber 2lrgt lernt bie §ergen foldjer um glüdlicßen Spionen fennen; fogar ber gamilienargt fattn cs nießt jo beur= tßeilen, mie ein 2lrgt, ber fo gu jagen eine gange Nation beßanbelt. (Sine SReßrgaßl linbertofer Seute berfudjen eS, ißren ißadjbarn glam ben gu madjen, baß fte Äiitber nießt auSfteßen föatnen, mäßrenb ber 2Irgt, gu melcßem fte gutrauen ßaben, unb ber bießeidjt geßn, gmangig ober taufenb Steilen entfernt ift, baS ©eßeimniß ißreS fpergenS erfährt. 2Benn id) biefe allgemeinen Senterlungen madje, fo berleße id) baS gutrauen bon feinem Patienten. 3cß beröffentlicße nie profeffioneße ©efjeimniffe, unb id) mürbe aud) biefe aßgemeinen Semerfungen nidjt maeßen, menn nießt einige meiner Sefer, meldje ein §aus boß Sfinber ßaben, fteß munbern mürben, baß biefem ©egenftanbe ber UnfrudEjtbarfeit ein *ßlaf3, menn aud) noeß fo befdjränft, ge* gönnt ift. ©ine grau, meldjebier ober fünf Äinber ßat, münfdjt gemößnlidj bonba an 450 unfrncfjtbar gtt fein, bemt fie glaubt, baß fte il)reit ©Ijeil bagu beigetragen Ijat, bie SSclt gu beböllent, unb fie ift burd) iljre grudjtbarleit unfähig, SJiitleiben gu Ijaben gegen ©iejcnigc, meldje Sinber tiebt nnb leine eigenen gu lieben l)at. Slber um evnftticf) gu fpredjen, menit Äinber aud) manchmal nod) fo fdilcdjt gerätsen, jo ift ein linberlofeS Sllter eine traurige 3nlunft, unb wenn e3 erreid)t mirb, fo ift eS nid)t meniger troftloö. ©er- IjäuSlidje fpeerb mirb burd) bk ©egenmart ber j|)ifcbübifd)en Singen eleltrifirt, meldje mutljroillig baS Säbeln unb Stirurungeln beö gufriebenen oberungufriebenen ißapa’S unb berSJlanta beobad)ten, mätjrenb leine ©pradje fo begaubernb tft, als bie erften jögernben unb lomijdjctt Steuerungen „unfcreS ÄinbeS", menn e3 juerft anfängt, bte ©pradje gu öerbrel)en. ©er junge SJater erfdjeint mür* biger unb betrachtet ftd) felbft mit gufriebeneut Stolgc, mäbrenb bie SDiuttcr nie miibe mirb, bie aujjcrgemöljnlidjcn ©Ijaten unb Talente ober bie meifen Lebensarten iljreSÄinbeS gu ergäben unb gu mieberljolen. SSenn bie Sehens* mitte übcrfdjritten mirb, fo fetjen bie ©Itcrn mit Stolg auf baS entfattenbe ©alent eines inclüerfpredjcnben SoljtieS ober beit gmteljmenben ©lang, bie Sdjönljeit unb ©üte einer SieblingStodjter, wäl)renb bte SJiüljjeligleiteti beS SllterS burd) bie liebevollen Stufmerlfamlciteit banlbarer ffinber il)ren nieber* brüdeitben ©influfj Verlieren. ®aS Verlangen, üinber gu haben, ift bal)er natürlid), unb jebe eljrlidje Söeife, fie gu erlangen, cntfdjulbbar. ©ine grau, meldje jefjr auljönglidj ift, lamt ftd) nicht einbitben, mie mett fie in iljren Skr* fudjen gehen mürbe, eine SJiutter gu merben, mettn fte nid)t in ber Sage ©er* jenigen ift, meld)e Viele Safjreoerljekatljet mar, oljttc ein3ciäjen von Sdjman- gerfefjaft gu bcnterlen. $ie Heilten 9Diäbd)cn geigen fdjon feljr früh iljw Siebe gu Siitbern. ©in IletneS SLäbdjen, meld)eS nichts bavoit meifj, mie fte ein lebenbigeS $inb er* galten lauit, noch gcuügcitbe förderliche ©ntmidcluug befitjt, um eines gu er- geugen, geigt ihre Siebe für Ladjlommenfdjaft, inbem fte ftd) SÜinbcr aus allen miiglidjen ©itdjcrn ltttb.Sänbern anfertigt, unb bie ißujipe Ijergt, meldje für fie in einem Saben getauft mürbe. Söenu fte älter mirb, öerliert ftd) bie 9ln$id)ung3lraft für biefe Ladjaljmung beS mirllid)en ©egenftanbeS unb fte liebt eS, eilt lebenbigeS Siub gu iibermadjcn. ©ine eble grau fagte: „©er SDMtcrftaub ift baS gbeal in ber grauenmett für jebe grau, meldje iljn nicht erreichte. * * * grauen ittiiffen fid) nach bem fßiutterftanbe fernen, meil fte grauen finb," ©aS lange unb lurgc ber gangeit ©efdjidjte ift, bafj cS leine grau giebt, meldje in iljrem inneren bergen gufriebeit ift, menn fie meifj, baß fie förderlich unfähig ift, Sinber gu Ijabeit. gbr, biegljrbieS lefet, unb im vorgeirf)rittcncit Sllter liubcrloS feib, merbet ©ud) felbft gufliiftcrn — „biefcS ift ma b r." Leben bem Sporn, Äittbcr gu Ijaben, melier Seitens ber grau birett aus Sßinfe für Äinberlofe. Söinfe für Äinberloje. 451 Siebe gu Kinbern entfielt, fornmt nodj bic natürliche gurdjt bcr ©atttn, baß jte bie Siebe ihre? 9Jlanne? berliercn wirb, wenn fte nad) Dielen faßten ber ©he finberto? bleibt. 2>iefe gurcßt ift and) nidjt ohne SSegrüitbung, benn cS giebt gälte genug, in benen biefeS ber eingige ©ruttb für ©Reibung war. Sftapoleon unb feine 3ofephine bilbeu ein weltbefaunte? SBeifpiel biefer 9lrt itnb wahrscheinlich wirb jeher Sejer ähnliche gälte !ennen. SISenigften? bin id) »oHfontnten übergeugt, baß jeber Sürgt einer größeren Sßrapi? einen ober mehrere foldjer gälte fennt. SBenn wir baljer bie 2öid)tig!eit biefe? ©egenftanbe? betrauten, berlangt nicht oon mir, baß id) wie bie Äafje um ben beißen SBrei fdjleidie, benn idj Witt burdjau? alle falfdje 3iererei bei ©eite laffen, unb foldje SBorte unb 3Eu» firationen gebrauchen, um eine bernünftige Sttnficfjt über bie ber ©rgeugung?organe gu geben. 2)iefe ©eiten würben für Sinberlojc gejdjrie* ben bon gcmanbem, ber jeßr biete 2lufmer!famfeit ber fogenannten Unjrudjt* barfeit jdjenlte; aber diejenigen, welche in biefe Kategorie gehören unb eine ©djeinfpröbigfeit befifeen, fotlten biefe ©eiten gar nicht anfehen. Unjer ©chöpfer hat bi? jcfct, jo weit bie be? Sßerfaffer? reichen, nur einen 2Beg für ©rgeugung gegeben. Siefer ißrogeß mag beränbert werben, um ben Sftotljwenbigfeiten ober ©igentljümlichfeiten berjchiebener gälte gu begegnen; aber auf irgenb eine SLÖeife muß ber ©aamen, welcher in ben Robert be? Spanne? fich bitbet, mit bem ©aarnen, ber fid) in ben ©ierftöden ber grau gebitbet half in ber ©ebärmutter gufammenfontmen. 2Bir, bie wir un? menfdjliche Söejen nennen, gehören gunt unb werben baßer bon ben ©efetjen regiert, Welche ba? animalijdjeSebenunbbeffen Söeitcrpflangung beßerrjdjen. SBenn wir auch HOCh f° fehr ben gefd)led)ttid)en Umgang al? einen 2Ift gur SBefriebtgung gefchtechtlidjer SBegierben anfehen, fo fotlte ber* fetbe, wenn er gur gortpflangung unb SBermeljrung be? menfchtichen ©e» fdjledjte? ftattfinbet, frei bon allen orbinairen SBeurtßeitungen fein, unb als notßwenöig unb göttlich rein angejebcn werben, wenn Wtr nicht bie fophie unb XtjeoXogte ber©ßafer annehmen wollen. 3n berdljat, e? ift nidjt bie eigenthiimtiche förperlidje 3ufammenfunft gur gortpflangung, wcldje bie gange ©adje pribatim angiehenb unb unbermeiblich, öffentlich al? efelhaft ober wibrig betrachtet werben läßt, jonbern bietmetjr ber au?fd)Weifenöe ge* fd)lechtlidje Umgang, welcher einfach für ba? SBergniigen, welche? er ergcugt, gepflogen wirb, ©in SDlamt, welcher feinen SDtagen bon SDZorgen? frütj bi? Sltbenb? fpät mit reichen ©peifctt unb ©etränfcn bollftopft, wirb fdjtießlidj bpspeptifd), unb wenn fein Slippetit bertoren geljt, fo betrachtet er aüe ©peifen als wibrig unb efettjaft. 2öcnn er feine erften ©cwoßuheiten bergißt, fo wunbert er ficf) über ben SJtadjbar, welcher ein iolcßer SBietfraß fein fann, weit er noch lewen franfen SÜJtagen befommett hat, unb er glaubt, bic SEßcIt 452 Stnfe für Ä'inberlofe. bcftcht aus SiicptS, als berabfepeuungsmürbigett Vielfreffern. ©ine große Vfebrßeü Vfänner unb Frauen finb gefcplecptlich bpspeptifep. Sie unb ihre Vorfahren haben ben Vcdjer beS gcfcplecptlichett Vergnügens fo tief unb un» natürlich geleert, baß ber 2lft, melchen ©ott zur Fortpflanzung ber äftenfcp* heit befümmte, unb bie Organe, melche er zur Verridjtung ber Funftion ber ©rzeugung gab, nicht nur an unb für fiep mibrig, fonbern gänzlich unmürbig ber Veacptung cibilifirter SJfenfcßen angefehen merben. @ejcf)lecf)tlid)e äufammenfünfte fönnen, als thierifdje fJfothmenbigfeit, in ber ©tnfamfeit beS Schlafzimmers ober fogar in ben Raufern ber öffentlichen Frauenzimmer borgenommen merben; aber ein Sdjriftftücf über biefe Or* gane uitb bie beften glätte, um Frud)tbarleit für diejenigen zu ftchern, melchen bie Viuttcr* unb ©Iternfreuben entzogen ftnb, mirb mahrfdjeinlich als für Seftüre unpaffenb angefehen merben. 2Jfeine 3bee ift einfach biefe: baß gefcpledjtlicher Umgang, menn mahre Siebe nicht borpanben ift, meber moralifch noch religiös erhaben fein fann; zum .BwccJe ber Erzeugung ift er nicht erniebrigenb, fonbern eine Befolgung beS göttlichen ©eboteS. @8 mag boltfommen redjt unb im ©inflange mit ben Slbftchten beS Slllmächtigen fein, baß Üftänner unb Frauen in einem gemiffen ©rabe gefdjlechtlichen Umgang beS Vergnügens halber haben fönnen. ©S giebt Viele, rcelche bieS begmcifeln. ©S ift f t d) er im ©inllange mit ben 2lbfid)ten beS Schöpfers, baß gefd)led)t* ltd)er Umgang zur Fortpflanzung ftattfinben foll. dies fann nicht bezmeifelt merben non Verjoncn, melcpe feine aut ber üJiutterfcpeibe ftep auf eine folcpe SBeife zujammenfcpliegen, bag fte ben männlichen Saanteit entfernt unb bie linbcrlofc grau pnbet am ©cpluffe einer jeben Umarmung gu iprer großen ©nttäufepung bie befrueptenbe glüfftgfeit auf ipren Kleibern, bi8 fte burep bie anpaltenbe §äufigfeit biefeö UmftanbeS aufpört, etwa« bef» fereö zu erwarten unb ipre jugefte Hoffnung, ÜJiutter zu werben, berliert. Sn biefen Sttufirationen Xofater Unpaffenpeit ftnb bic Derfcpiebetten unna* türlicpen Sagen ber ©ebärmutter mit einbegriffen. Siefe finb felg: päupg; häufiger, wie gett>öf)nticf) geglaubt wirb, »eil allgemein angenommen wirb, baß ein folcpeS galten ber ©ebärmutter nidjt bei gcfunben grauen öorpam» ben ifi. ©ewöpnlich geigen ftcp ber weige glug, unb berjcpiebene anbere Spmptome in foXcfjcn gälten; aber häufig mirb eine SJerfcpiebung ber ©e* bärmutter fo allmälrg bei jungen 2JZäbcpen eintreten, Dag bie fftatur ftch einer fo Deränberten Sage fügt. Sie ©ebärmutter nimmt gewöhnlich, Wenn ein Srucf ber ©ingeweibe nach unten ftattfinbet, bie gig. an, welche mit S bezeichnet ift; ober mit äufammengiehung ber fpöplung, wete Sage nicht in allen gätlen bie gehörige Sf)ütig!eit ber SBafferblafe beeinträchtigen Sollte, aber in bielen gälten ift e8 !aum bemerfbar, bemt ich pabe fit bei 456 SBinfe für Sinberlofe. grauen bemerlt, Welche bureßau« feine Unbequemlicßfeit ober Unfäßigfeit, ba« Sßaffer angußalten, hatten, ober welcße irgenb eine anbere ungewöhnliche Grjcßeinung in ber Gegenb ber Gebärmutter fpürteit. Sieben ben frühen folgen einer fcßlecßten Gewohnheit in SBefleibung berurfadjen auch nocß ßef3 tige Sörpererfcßütterungen unb Äranlßeit im SMbcßenalter berfeßiebene 2tr» ten bon 33eränberungen in ber Sage ber Gebärmutter, weldje, wenn mcßt geheilt, im erwacßjenen 311ter ohne bie gewöhnlichen fcßmerglicßen e Organ bie gemöpnüdje Sänge pat, mie es in S gezeigt roirb, lönnte !aum genügeub fein, ben füiunb ber ©ebärmutter gu erreichen. Sin 9iaum bon gmei 3oll gmifepen ber Sichel unb ber ©ebärmutter ift geniigenb, Um* gang unfruchtbar gu machen, menn Septere nicht ÜluffaugwtgS* unb ErjiereS nicht SluSfprihungSlraft genug beft^t. E geigt bie ©ebärmutter in ber richtigen Sage, aber baS männliche Organ |eigt eine Krümmung, fo baff eS nid)t nur niept ben 2Jtunb ber ©ebärmutter erreicht, fonbern bie befrud)tenbe glüffigleit auf bie hintere SBattb berüJiutter* fcheibe ausgiegt, bon mo eS herausfliegen lann, opne ben 2Jlunb ber ©ebär- mutter gu berühren. 3dj pabe berpeiratpete Seute gefannt, melthe eine folche Neigung gurgormirung zeigten, bag eS bem SDlanne gelang, burch eine folche Sage beS Organs in ber äftutterfepeibe im Slugenblide beS ©aamenabfluffcS, ©dpmangerfdjaft gu berpüten. Sie eingige Urfadje, marum eS nicht als eine juberläffige Verhütung angefepen merben lann, ift bie groge SluffaugungS* traft ber ©ebärmutter bei bielen grauen; aber bei benen, bon meldjen ich fpreepe, mar eS erfolgreich, unb fte hatten nurSinber, menn fte eS münfepten. g geigt eine anbere Ungeftaltung beS männlichen ©liebes. £>ier hat baS Organ eine ©eitenbiegung unb ridjtet fiep nach einer ©eite bcr Söänbe ber üDlutterfcpeibe. Sie Slblabung ber ©aamenflüffigfeit an biefer ©teile bei jebera Umgänge reicht hin, baS tinberloS gu taffen. © geigt ben §als ber ©ebärmutter fo gebogen, bag er beim gefcptedjtlid)en Stfte ber Sid)et nid)t gegenüber tommt. Siefe SDtiggeftaltung ftnbet fleh häufig. 3aut ber 3)futterfd)eibe eingebettet, bajj nichts als medfanijche 2Jiittel eine jolcfje grau Von Unfrud)tbarfeit retten fönnen. 2ßenn er nur gegen bie hintere Sßanb ber 9Jhitterjcheibe liegt, jo getjt baS männliche ©lieb barübtr hinauf unb SdjWangerfdjaft erfolgt nid)t. J jeigt bie Sage, in welcher ber 3JZunb ber ©ebärmutter gegen bie grontwanb gebrücft wirb, welche bie SJfutterfdjeibe von ber SBaffer* blaje trennt, in welchem gäbe baS männlidje ©lieb unterhalb beS SÖtunbeS ber ©ebärmutter unb jeitwärtS Vorbeigeht. SBenn bie ©ebärmutter eine joldje Sage einnimmt, ober wie fte in 3 ge?eigt wirb, jo ift ber Sbtunb ebenjo vobftänbig verjdjloffen, als wenn ein ginger barüber gelegt wäre. Oieje jwei Sagen unb bie in 21 unb 23 gejetgten, Verurfadjen am meiften Unfrud)t* barfeit. Ä jeigt eine ähnliche Sage wie J. Oer Unterjchieb heftest b'arin, baj? bie ©ebärmutter ebenfomol)! hinunter wie rücfwärts gefaben ift. @S giebt aud) herunter unb nach öorne geneigte gäbe, wo ber obere £l)eil gegen bie SSaffer* blaje unb ber SJtunb gegen ben SJtaftbarm ju liegen fommt. 3n biejem gäbe brüeft baS männliche ©lieb gegen eine Seite ber ©ebärmutter unb fann nicht tief in bie ÜJfutterfdjeibe einbringen. SBenn aber baS männliche ©lieb furj ift, jo entfteht bei ber Sobulation feine Unbequemlid)feit. ©S ift aber jef)r unangenehm, wenn baS männliche ©lieb 311 lang ift. S jeigt bie ©ebärmutter in ber richtigen Sage unb baS männliche ©lieb gleichfalls; aber bie (Sicfjel wirb mit ber 2Sorbaut bebeeft, welche nid)t rücf* wärts weichen will, unb bie (Sichet Vollfommen einhüllt. 2$enn bie Oe ff» nung ber Vorhaut nicht genau in einer Sinie mit ber ©id)el ift, jo wirb bie Saamenftüjfigfeit abgelenft unb bie 2tufjaugungSfraft gehemmt. giebt einegbee ber Sage ber ©ebärmutter, wenn fte umgebogen ift. Oie 23iegung ift manchmal weit Vollftänbiger, wie eS bie gigur jeigt. 3n einem jolchen gälte hat baS männliche ©lieb feine Schwierigfeit, mit bem SJlunbe ber ©ebärmutter in 23erüf)rung ju fommen; aber ber Sanal, welcher burch ben jpals in bie ©ebärmutter führt, ift beinahe ober ziemlich burd) bie ein* gefperrte Sage eingejc£)loffen. Oer SJtunb hat hierbei wenig ober gar feine 2lufjaugungsfraft. SBenn bie SlufjaugungSfraft genügenb ift, jo fann ber Sofale Unpaffenhcit. 459 460 Sötnfe für Äinberlofe. jufamntengebriidte Sanal eS bert)inbern, baß bie ©aamenthierd)en hinburch lönnen, unb fjierburd) bie 9Jiöglid)leit einer Befruchtung auSfdjließen. 9i jeigt eine unregelmäßige, jufammcngejogene 2)iutterfd)eibe, meld)e baS (ginbringen eines geroöhntid)en mäunlid)en ©liebes bis ju einer genügenben Siefe berljinbert, ben Sötunb ber ©ebärmuttcr ju erreichen. Oie ©ebärnmtter felbft iß in einer guten Sage unb auf ber redjten ©teile, aber ße ift ßraftifd) blodirt. oiele foldjer 3ufantmenjicl)ungen erblicf) unb unljeitbar ftttb, jo merben öiele burd) Äranf'tjeit erzeugt unb finb heilbar. O jeigt eine ähnliche Unßaffenheit meldje aber burd) 3ufammeu* jiel)uug ber ßftutterfdjcibe entfielt, fonbern burd) bie nngemöhnlidje ©röße beS männlichen Organes. Söenn ber Ourdjfdjnitt beS männlichen ©liebes über jmei ßoü beträgt, fo lann eS fid) als ein befd)mcrlid)e8 ©lieb ermctfen. 3d) mürbe fürjlid) in einem gälte confultirt, mo ber Umfang beS männlichen ©liebes fteben 3oü unb bie Sänge ad)t 3oü mar, unb wo bie 9)?uttcrfd)cibe ber grau nod) nicfjt im ©tanbe mar, es einbringen ju taffen. SBemt ber SOimtb ber@ebärmntter fel)r tbjätig ift, fo braucht biefe Unpaffenbfjeit ©chman* gerfd)aft ntd)t ju üerljinbern, aber meitn er träge ift, fo jottten 9Jiittel ange= manbt merben, mefdje in ben 93emerlungen über Heilmittel empfohlen merben. iß jeigt bie ©ebärnmtter in ihrer richtigen Sage, aber trofsbem bie ©id)el tn ber fftähe beS SDlunbeS ift, fo mirb bie ©aamenßüfßgleit über, ober in mehreren galten unterhalb ber @id)el ftattfinben, meil bie natürliche Oeffnnng ber Harnröhre burd) f ranft)eit gefd)toffeu ift. 3n einem foldjen gatte lann bie ©id)el fo gegen ben 2)lunb ber ©ebörntutter gebrüdt merben, baß bie Oeffnung oollftänbig gehemmt ift nnb ftd) ber ©aamcn nad) unten ober nach oben ergießt. SSentt in einem folgen gatte bie fttuffaugungSlraft ber ©ebär* mutter thätig ift, unb bie ©idjet auf folche SBeife bie Oeffnung hemmt, fo mirb bie ©d)maitgerfd)aft nicht ftattfinben. äöentt ber 2Jiunb ber ©ebär« mutter in einem fotdjen unthätig ift, fo mürbe beinahe ober gänjlid) unmöglich fein, ausgenommen, menn foldje ÜDlittel angemanbt merben, meld)e für lofale Unpaffenßeit an einem anberen gegeben fmb. Sßemt mir bebenfen, mie Seute blinblingS ftd) berheiratljen, fo ift eS lein Sömtber, menn lolate Unpaßenheit fid) häufig jeigt. 2luf mcldje 2lrt unb SBeife 3rrtl)ümer biefer 9trt bermieben merben lönnen, iß fogar für ben Ißhh* fiologen fchmierigjubeantmorten, menn er bie ©idjerßeit mtfereS ©efettfd)afts= fhftemS beachten mitt. ©ogar menn gentanb einen ©atten mählt unb nur einjig auf 3uneigung ftelß, fo lann bie 3Sat)t theilmeife ein gehlfdjlag fein, ©in Stttann lann ftd) in einem Äleiberlaben ein ÄleibungSftüd auSfud)en, melcheS ihm genau in Dualität unb ©cfjnitt jufagt, unb er mag finben, nad)* bem er eS nad) Haus gefd)idt ohne eS anjuprobiren, baß eS ihn unter ben Firmen Inetft, über bem ßlüden ju eng iß ober eine ju lange ober lurje Oaille hat. ©in junges ttttäbetfen mag ftd) in einem @d)uhgejd)äft ein ißaarSdfuhe ausfudfen, welche nach ihrer Meinung gerabe für fte gemacht ftnb, roenn fte fte anprobirt, finbet fte aber, baß biefelben bie gehen brücten, über ben guß fpannen ober anberroeitig unangenehm paffen. §ier ift eine grage für iphh* ftologen unb Sittenlehrer su ertebigen. SBie jott atte totale Unpaffenheit bermieben werben ? Srantheiten ber grau. 461 SDtögen ftd) atte Sinbertofe ernfitidh ermahnen taffen, ihre (SrseugungS* Organe unb bie Stellung berfelben, roetd)e fie roährenb ber (Kopulation eiu= nehmen, tennen su lernen, um, roenn möglich, fetbft su erfennen, ob totale Unpaffenheit bie roirttiche Urfadje ihrer Unfruchtbarfeit ift. (Sine forgfättige ber fftamen, Sage unb 33efd)reibung ber Organe, roie fte in ber für grauen" gegeben roorben ftnb unb in ber „ißribattettüre für ttttänner" gegeben roerben rotrb, fottte, roie es mir fdheint, Sehen befähigen, ohne birette |>ülfe beS 2lrsteS biefelben gu erfennen. gatten ber ©ebärmutter ift eine häufige Urfache ber Unfrudhtbarteit. 3dh tjabe fdtjon gezeigt, rote bei totaler Unpaffenheit biefeö Reiben (Schwanger jdfjaft berhinbern tann, unb id) brauche hier nur su bewerten, baß, roäi)renb eine beränberte Sage fetjr häufig ohne Äranf'heitSgeichen befielt, bie 28ett bennod) botter Seibenber ift, roetdje eilte jchmergtiche SSeränberung in ber Sage ber ©ebärmutter haben. ttßettn fdjmergliche ©hmptome jugegcn finb, roirb eine ©djroangerjdjaft roeniger leicht ftattfinben, weil beren ©egenroart geigt, baß bie ©ebärmutter nicht nur auö natürlichen Sage gelomnten ift, fonbertt baß gleichseitig biefetbe unb alt’ beren gubehör angehäuft, entgiinbet unb gefd)roäd)t ift. Ser ganse 2Jlu8fetbau beS (SrseugungöapparateS ift erfcfjlafft unb jebeö Organ mit angegriffen, Umgang ift mehr ober roeniger fchmerg=» lid), ber ttttunb ber ©ebärmutter ift träge, häufig angefdjroottett unb manch» mal gegen Srud empfhtbtid). Sie Deffnung ift beinahe ober giemlid) bnrdb ©ntsiinbung gefchloffen ober offen unb fo gelähmt, baß fte unfähig ift, bie 33efrudjtungSftüffigfeit gu erhalten ober su behalten. 3n einigen gälten, roo nur totale Unpaffenheit befteht, tann burdh ittiittel ergielt wer» ben, roetdje ich fpäter angeben roerbe; aber in ben meiften gälten ift bärmutter su tränt, um biefe wichtige gunttion su berridften. Sogar roemt iBefruchtung ftattfinbet, tann eine grühgeburt eintreten; benn roetin bie ©ebärmutter entsiinbet ober angefdjrootten ift, behnt fic ftcb nid)t genug aus, um <ßla£ fiir ben roadjfenben Äeim su geben; roenn erfdhfafft, fie nicht Äraft genug, ober bie sufammensiebenben SDiuSfetn finb nicht ftart genug, um ihre roertbüotte grucht roährenb ber natürlidjen fßeriobe ber Sdjroangerfchaft behalten gu tonnen. <&rattß$ eifett ber 462 3n manchen gälten, menn bic ©ebärmutter mirflicß in ber richtigen Sage unb alte ©rgeugungSorgane gejunb jinb, lann bie £öhte in ber ©ebärmutter burcf) ©ntgiinbung gejcßloffen jein. 3n anberen gälten fann bie innere fpaut jo entgiinbet jein, baß fte jid) abjdßätt, entmeber im ©angen ober tßeitmeije, jo baß, wenn fiattfinbet, menn fte überhaupt mögtidß iji, ber Seim be§ SiitbeS mit jeiner Umf)ültung früher ober jpäter burd) bieje §aut* abtöjnng ßinmeggefuhrt mirb. 3n einigen gälten biejer Sfrt, metdße unter meine tarnen, fanb 33efrud)tung ftatt unb bie ©cßmangerjdjaft bauerte gmei, brei unb manch* mal jogar bier 2J?onate, unb bann Ibjte ftdß Stiles ab unb ging in einer formtojen SJtaffe ober ftiidfmeife Pertoren. ®e* feßmüre tonnen in ber inneren £aut befteßen unb ba8 geben be8 @aamentßierd)en8 Pergijteu unb Pernicßten unb ßierbureß eine 23cfrucßtnng Perßinbern. SQtancßmaf hemmen ange- häufte ©imetßmaffen ben Sa* nat, meldßer Pom Sftmtbe ber ©ebärmutter fitljrt, fo baß bie ©aamentßierdjen toeber ßinburdß nodß nebenbei tönnen. @8 giebt nämlich ©rü* jen in ber ©ebärmutter, metdße eine Strt ©imeiß abjonbern, um fte einguöten unb bie ©eburt be3 SinbeS gu erleichtern. 2)ieje SDrüjen fmb geroößntich tßätig bei gejd)led)ttidt)cm Umgänge unb audß einigermaßen bei ber monatlichen Steinigung: nicnn biejeS @imeiß aber unnatürliche, namentlich fiebrige ©igenjdjafteu bejtßt, jo fann e8, mie icfj jdjon erftärt habe, ben 2ßeg Per* jperrett unb obgteid) bad fpinberniß jeben iDtonat burct) ba§ 33tnt ßinmeg- gejpütt rnerben fann, ftd) häufig jogteidß burdh bie unnatürliche SCßätig* feit ber 2)rüjen ein neuer pfropfen feft, jo baß ben ©aamentßierdjen feine Gelegenheit gegeben mirb, ben Sanat ßinaufgubringen. ©ßronijeße Steig* barfeit ober ©ntgiinbung fann ein Stnjcßmelten im £atje ber ©ebärmutter Perurjadjen, jo baß bajfetbe Stejuttat ergiett mirb. SSerengerung be8 f>atjc8 ber ©ebärmuttc fann auch ©inbringen ber ©aamentßierchen Perhinbern. CShronijefje Svcigbarfcit fann nid)t nur in ber §aut beS £>atje8 entließen, jon* bern aud) in ber fpößtnng ber ©ebärmutter, unb gmar gerabe gcitügcnb, um einen hohen ©rab ©mpfinblicßfeit hcrPorgubrtngen, mie c8 ftd) mandhmaf SBiitfe für Siuberlofe. 3ig. 129. @r!ran!ter ©ierftoö. Sranfheitett ber grau. 463 im SJlagen zeigt. 2Benn ein foldjer 3nftanb beftef)t, berattlajit bie Sünweien» hett beS männlichen ©aantenS in ber ©ebärmutter 3uiammenzicbungen ent» Weber zu ber ßeit, »0 er empfangen worben, ober einige Sage nachher, nnb Wirb ebenfo hiuauSgeworfeu, wie ber ÜJtagen ©peile burd) ©rbredjen entfernt, wenn eine joldje ©ereiztpeit tn ber ÜRagenfjaut beftefjr. Äranfheiten ber CSierftöcfe berurfadjen häufig Unfrndjtbarfeit. Sie ge- funben ©ierftöde futb biejenigen Organe, welche bei bem SSeibe bic (Ster erzeugen. Siefe ©ierftöde futb ber grau baS, was bie Robert bem Spanne fmb. 3n benfelben wirb ber Heine ©aanten erzeugt, welcher, mit bem männlichen berbunben, ben Äeim beS JfinbeS bilbet. Sie ©ierftöde ftnb bielen Seiben unterworfen, wie ©ntziiitbung, ©e- fchwiire, ÄrebS, (Eiterbeulen, SSaffer- jud)t unb Zähmung, gig. 129 jeigt einen (Sierftod mit einer unnatür- lichen ©terbtlbung. Siefe unnatftr» fiepen ©rzeugntffe ftnb mit b bezeig net. SaS weibliche 2öefen, weither einen (Sierftod mit biefer Sranfljeit beftfjt, fann mit einem Obftbaume bcrglidjen werben, ber franfpafte Slütf)cn herborbringt unb beffen grüßte unreif abfallen. ©olthe Säume fiept man häufig, uub wenn fte auneifel gehegt werben fönnen, baß eine foldje unfähig ift, fd)Wangcr ZU werben. ©8 ift wohl Wahr, baß üiele grauen, welche ben weißen gluß haben, Diele Äinber haben tönnen. 3n folgen gäüen ift biefe Abfonberung entweber nicht giftig, ober es befteljt eine foldje lotale Anpaffmtg, baß ba« männliche ©lieb im @tanbe ift, bie ©aamenflitffigfeit bireft in ben Sftmtb ber ©ebärmutter fo baß fte gar nicht erft in Berührung mit ber glüfftgfeit ber äftutterfcheibe tommt. Sie faüopifdjen fRöfjren, burclj welche bie ©ier in bie ©ebärmutter getan* gen, ftnb manchmal burd) ©ntjünbung, ©efd)Würe, fiebrige Abjonberungen ober Verengungen »erftopft. 3rgenb einer biefer 3nftänbe ber faüopijdjen Sföljren tann beftet)en, ohne bie gewöhnliche ©efunbheit anzugreifen. Strophulöfe Verfonen tönnen foldj’ erfrantteS Blut haben, baß ben ©r* Zeugniffen ber ©ierftöde SebenSfäljigfeit mangelt. Siefer iDtangcl an üe- benSfäljigfeit tann genügenb fein, um Befruchtung gänzlich Zu Derljinöern; ober e8 tann genügen, um Befruchtung zu erlauben, aber es reicht nicht aus, ben monatlidjcn gluft zu Dertjinbern; unb in manchen gäüen tann eS fogar bie ©djwangerfdjaft einiger SRonate erlauben unb bann tritt, ehe baS linb Döüig entwicfelt ift, ber Scb beffelben ein, ober es finbet eine geljlgeburt patt. Bei ben Äinbern, welche geboren werben, ftnb aüe ©rabe Don Sebens* 466 SBittfe für &tnlTerlofe. jäßtgfeit bertreten. ©inige ffarben in ber finbßeit, anbere tnt friißen Äna* ben* ober SOtäbdßenalter, bicle als Sünglhtge ober Sungfrauen, maneße in ißren beßen Saßrctt, wäßrenb nur wenige ein reifes 2llter erreießett. ©8 geigen ßtß alte ©rabe ton 2eben8jäßigfeit in ben ungeborenen Äinbern, unb bie Sebensjäßigfeit eines jeben biefer menfeßließen Seime ßängt bon ber ©e> funbßeit ber©ltern ab, ebenfo wie bon bem,3ujammenpaffen ber Temperamente unb bon ben Umftänben, unter melden 93efruißtung ßattfanb. Unfrucßtbarfeit jeigt ßd) mancßmal bei ju corpulenten grauen. SDie gett» «taffen fönnen nießt nur bie ©ierßöde fo cinßiißen, baß fie meßr ober wenn- ger beren gunftionen ßinbern, fonbern biefelben and) bon ben SKuStäufern ber fallopifcßen Siößren fo trennen, baß bie ©ier nidjt in bie ©ebärmutter ge* langen fönnen, Sn einigen gälten fann ju biel gleifd) in ber ©egenb biefer Organe ben Körper fo auSbeßnen, baß bie fallopifcßen Stößren ju furj ftnb, um bie ©ierftöcfe ju erreießen. ©in Seber fann fteß teießt borftelfen, wie eine fofeße Slusbeßnmtg beS Körpers jwifd)en ben lüften biefe fteinen Organe ober ©ierftöde fo weit ton bem äußerßen ©nbe ber fallopifdjen Stößren ab* fonbern fann, baß ße gänjltcß ijolirt finb. Söenn ein folcßcr 3»ßanb befteßt, fo fallen bie ©ier, fobalb fie reif werben, in bie Saucßßößle, wo fie oßne 3weifef ßtß jerfeßen ttnb burtß ülufjaugung entfernt werben, wäßrenb bie ©ebärmutter, bie 2Jfutterfd)eibc unb ba8 ganje ©rjeugungsfßftcm boHfont» men gefunb ju fein feßeint. ScugungSunfäßigfeit berurfaeßt ©eitenS ber grau ünfrncßtbarfeit. Tiefe Äranfßeit fann in ben SDtuSfel* unb „geßengeweben, ebenfo woßt bei ber grau wie bei bent SDtamte borfomnten, in weldjem gatte eine ju große ©cßlaffßeit be8 .geugungSfßßenteS befteßt, um bie ©aamen* tßierdjen beS SDtanneS aufjuneßmen, ober ba8 ©i bis jur SSefrmßtung beßal* ten ju fönnen. Sn foldjen gälten geigen fid) ßäußg feine anberen ©ßmptome als bie Unfäßigfeit, beim gefcßledßlicßcn Umgänge SBergnügett ju ßaben. (Eiterbeulen ober ©efcßwiilße in ber fDtutterftßeibe, bem SUtaßbarme, ber SBafferblafe, bem §als ber ©ebärmutter ober ben faltopißßen Stößren fön* nen fo befteßen, baß ber männlicße ©aanten nießt im ©tanbe iß, bis jum ©i ber grau borjubringen. Tie ©egenwart ber ©ejeßwüre fann bureß in- nere ober äußere Unterfueßung bemerlt werben. Unterbriicfte, unregelmäßige, fcßmerjlidje, geringe ober ju ßarfe monat* ließe Steinigung erfeßeinen ßäufig als Urfatße ber Unfrucßtbarfeit, aber alte tiefe monatlichen «Störungen entfteßen bon irgenb einem ber Uebel, melcße ftßon befprodfen worben finb. ittftttßfleifett bes gäatmes. ©8 ftßeint feiten beargwößnt ju werben, bafj ber 9Jfann an einer unfnußt« Staren ©ße ©djulb ßat. hebert beit SSeweifeit, weltße baS 2KtfroSfop gtebt, Äranfheitenbe83JfanneS. tfi cS bcfannt, baß finbertofc SBittrocr gunt gweiteit ober britten SDlafe heira* tbeu .unb bettnodj jterben, ohne 2Sater geworben gu fein; wäljrenb eine ober möglicher SSeije alle jeine grauen Äinber üon früheren ober späteren ©atten befantett. Unfrudjtbarfeit, glaube id), obgleich e« gcwöhnlidj nur bei grauen genannt Wirb, !ann ebenjo gut bem Spanne gugcjdjrieben werben, wenn er nidjt ift, ber grau einen gefttnben @aanten 311 geben. Ser Sftann tann allem äußeren 2lnjdjeine nacf) öollftänbig gejunb jein. ©r wag fäb)ig jein, ben gejdjledjtlidjen 2lft in ber Oottjten ShtSbeljnung gu genießen unb bennodj unfähig jein, ein SSater gu jein. ©ine grau wirb häufig oon ihrem ©atten unb greunben gejdjoltett, baß fte itid)t üElutter wirb, wenn cd burdj* and nidjt iljre ©djulb ift. Me«, wa« iljr um SJtutter gu werben, ift bie ©inführung eine« gejunben ©aamenthierdjeit« in bie üBhitterjdjeibe, jo baß e« in Serüljrung mit bem 3Jtunbe ber ©ebärmutter fomnten fann. Sie gewöhnlidjfte Urjacße ber Unfrudjt-- barteit ©eiten« be« SJianne« ift @djwädje feiner @rgeugung«organe, nnb nament* fid) ber §obettbrüjen, welche leben«unfä= bigen Saamcn heröorbringen. 3n gig. 132 geigt 2t eine mifroSfopijdje 2lnjidjt lebettbiger unb gejunber Saamentljier» djen; wäljrenb 23 eittemifro«fopijdje 2ln- franfer unb leblojer ©aamentfjier* eben geigt, weldjc in ber Saamenflüjfig= feit be« unfruchtbaren Süianne« gefunben Werben, Selbftbefledung im Sfnabettal* ter ober übermäßiger gejdjledjtlidjer Umgang im güngling«* ober 2Jlanne«al* ter fönnen bie £>obenbrüjen jo fdjwädjen, baß fte unfruchtbar werben. Uttna= Stbjonberungen in ben £oben fönnen ein ähnliche« jJtejultat hcröor- bringen, währenb eine jdjwere Äranfljeit irgenb einer 2Irt, bie natürlichen Mjonberttngen ber £>obenbrüjen Oerfdjleihtern fann. Duecffilbcr im Körper fann bie §obenbrüfen jo angreifen, baß bie Saamenthierdjen erfranfen, jo baß, wenn fte auch fähig fab, ein ©i gu befruchten fte boaj nur einen fran* feu Seim ergeugen, weldjer nidjt lange in ber ©ebärmutter ftdj hatten fann. Söenn ba« Stjfknt conftitutionell ift, jo fann ber männliche Saamen nicht fräftig genug jein, einen gejunben $eim gu entwidefn. Stjpfji“ fitijehe Unreinigfeit wirft in manchen gällen jo auf bieSaamentljierdjen, baß fte unfähig fab, ein ©i gu befragten. Sie 2lu«beljnung bei einer jolcfjett fann bei ben ©aamenthierdjen »erjdjiebener SJfänner oerjehieben Wirfen; unb fte fann bei ein unb berjefben ißerjon gu öerjdjiebenen Beiten *nberg wirfen. ©in 2ßann, weicher gewöhnlich fränflidj ift, ober eine fötale 3rlB. 132. ÜJtifroSfobijd)« 3in"fid)t gejunbtt @aa» mentt)terd)en. SB. SJHkoSfobijdje älnfi$t franfer uttb Itblojer ©aamenttyieräitn, n>elinbernig, fo bag beren Sfbfonbernngen nidjt ben 9Jtunb ber §arnrögre erreichen fönnen. Sn mancgen gälten gnbet ein Slbgug aus ben ©aamenbrüfen flatt, wetdjer einem mtge* iibten Singe alle Slngeidjen eines natürlichen ©aamenS mägreitb tiefe ©aamenflüjftgfeit nicht ben geringgen £geil ber SBefrud)tung«fIüffigfeit aus ben .jpobenbrüfen geigt. Sn gölten ftnb tie ©aantenbrüjen tbjätig, Wögrenb tie £obenbrüfen untgätig ftnb, ober auf irgenb eine Söeife berginöert werben, fug mit ben ©aamengetten in Verbinbung gu jejjen. Sn bent Ka- pitel: für Scanner", wirb bie Sufantmen* fefsmtg berKrgeugungSmafdjinc beS 2JtanneS erffärt werben, unb man wirb Ieidjt fegen, wie biefe Keinen Stögren, meldje bie 21usjd)eibungett ber §oben auf einem giemfidjen Umwege ben ©aamengelien gufügren, gehemmt werben fönnen. Oeren natürliche Deffnung ift nur grog genug, um eine Vorfte ein* gufaffen, fo bag irgenb eine Sranfgeit biefe Stögren feiefjt bcrfdjliegen fann, unb es ben .jpobettörüjcn mtntöglid) mad)t, beit wirflicgen SebenSfaantett ab* gugebett. (Sitte Verengerung ber-jparnrögre fann auch bie ©aamenfiüfftgfeit Oerginbern, beim gejdjledjtlidjen Umgauge gerauS gu fommen. Sn biefem gatte geht ber@aamen in bie Saffcrblafe unb entfdjlüpft mit bem Urin bci’m Safferlaffen. OiejeS fann öernüitftigermeife erwartet werben, wo jogar nur eine geringe Verengerung befielt, unb eine ißerfoit nur wenig Sftüge gu uriniren, Weif ber Sfft beS SB a ff er! aff enS gewöhnlich ftattgnbet, wenn baS männliche ©lieb nicht aufgerid)tet ijt unb fann bann ber Urin feid)t abfliegen unb bie ©aamenflüfftgfeit mitnehmen, meldje ftdj in bie SBafferblafe ergoffen hat, währenb bie ©aamenflüfftgfeit nidjt währenb ber Slufricgtung beS männ- lichen ©liebes abgiegen fann, weil ber angehäufte Suganb beS Organs eine Buiammengiehung ber Harnröhre berurjachi. Kine Verengerung fann faum begehen, ohne bag eine V«fon, weld)e baran leibet, eS weig. Senn ge mögt bas Safferlaffen ginbert, jo theilt fte gewöhnlich ben Slbflug, ober geigt in Uebermäßige 8iebe«leibenf djaft. manchen gälten eine ©piralbewegung. Sa bie ©pmptome, Welche ftch bet einer Verengerung feigen, fdjon im borhergehenben ©apitel gegeben worben finb, fo ift e« unnötig, biefe« noch einmal ju wieberholett. 469 ©hronifdfer Sripper fann Unfrud)tbarfeit beim Spanne herborbringen, benn wenn bie ©aantenthierdjen bollfommeu gefunb in benfpoben erjeugt werben, fo wirb beren 2eben8fäl)igfeit angegriffen ober jerftört, wenn fte burch bie Harnröhre gehen unb bon beren giftigen Slbfonberungen angegriffen werben. SSie ber weiße gluß bei ben grauen, fo jerftört ber ©aamenfluß oberSrip*' per bie ©aamenthierchen. Sieber, ber ihn fann ihn leidjt erfennen.' ©ntweber in äwifeßenräumen ober beftänbig geht ein franfer ©cßleint ab, ober wenn er nicht abläuft ober abtröpfelt, fo fann er burch bie Deffnung ber Harnröhre Ijerauegeftoßen werben. Katarrh ber SSafferblafe ober Harnröhre fann bie Sebensfäßigfeit be« ©aamenerguffe« beim SJianne jerftören unb ihn unfruchtbar machen. 3eöe ungefunbe Slbfonberung ber Harnröhre ober Söafferblafe, ober irgenb einer ©eJd)Würmaffe, Welche beftänbig burch bie Harnröhre fließt, fann hinreicßen, bie ©aamenthierdhen ju tobten unb ben ©atten unfähig p machen, grucfjtbar» feit p ersielen. Katarrh, ebenfo wie ber Stripper, muß oon Gebern bemerft werben, ba ein beftänbiger Ülbftuß au« ber Harnröhre ftattfinbet. Ser Sejer hat au« ben borhergeheitöen Paragraphen bie gewöhnlichen Urfachen ber Uw frmhtbarfeit be« Sftanne« erfef)eu. Siejenigen Vefdjwerben, welche burcß Ungeftaltung be« männlichen ©liebe« entftehen, fmb jehon in bem Stufjafse über lofale Unpaffeitljeit gegeben. SDtefeS !ann ©eiten« beS 9Jlamte« ober ber grau bie Urfadje ber Unfruchfc» barfeit fein. Söenn fte bon ©eiten be« ©rfteren beftefjt, fo fann er jo häufig Umgang haben, baß bie ©aamentpierchen nidjt genug 3eit haben, ftd) gehörig ju entwicfeln, ober er ift fo heftig wälfrenb ber Sopulation, baß gerabe in bem Slugenblicfe, in welkem bie ©ebärmutter unter bem ©influffe ihrer aufjau* genben fein füllte, fte ftd) bor ber Berührung be« männlichen ©liebe« prücfjieht. 3n lepterem galle mag ber 2lft ber ©opulation bie grau befriebigen ober nicht beliebigen; Wenn fte aber befriebigt wirb, fo gielft ftch bie ©ebärmutter unroitlfürlich im widjtigfien Stugenblide bon ber heftigen SBeriiljrung, welche fte erhält, juriicf. /teßejsfetbenfdjaff. SSenn eine 51t große Aufregung bet ber grau befielt, fo werben bie (Ster manchmal burcf) eine ju heftige Bufammengiehung ber fallopifchen SRöljren tbatjächlich ober burch bie ©egenwart ju großer Serben* ober de!» trifcper Sraft gdäbtnt. Sie ©ebärmutter fann nicpt nur wäßrenb einer foU djen Aufregung fo heftig pfornnten gejogen werben, um bie ©ier gerabe«weg8 470 Sinfe für Sinbertofe. ju entfernen, fonbern auch ben Eintritt ber ©aamentlfierchen beS 9ftanne8 berhinbent. 3n einigen gälten biefer 2trt mirb ohne Steifet baS ©i aus ber ©ebärmuttcr ebenjo heftig herauSgeftoßen, mie bie ©aamenflüffigfeit aus ber Harnröhre, mährenb baS Gsi in ber ©ebärmutter bleiben fottte. 2Bie heftig auch baS (Si aus ben (Sierftöcfen heraus unb burd) bie fatlopifdjen 9töt)ren geht, fo fottte eS nicht aus ber ©ebärmutter fontmen, benn bte Befruchtung eines (§ie$ finbet nie in ber Sttutterfcheibe ftatt. 3n einigen gälten, menn bie SrjeugungSorgane jetjr träge ftnb, finbet ©djroangerjchaft in ben fatto- gig. 133. 51 unb 58 foltert ein (Sbebaar jeigen, unb <5 unb ® ein anbereS 'liaar. ®te erflerert Set. ben haben bette 'Äugen unb §uare, unb bie Sweiteit haben Slugen unb £aare. Unhaiienhett bei- Semperantente. Spifcpen Stopren ftatt, jum großen SDtißbehagen ber Patientin; aber ftiemanb, ber bie meibtidjen Drgane fennt, brauet t»erfid)ert ju merben, baß ein (Si in ber9Jtutterid)eibe nidjt befruchtet roerbenfann. Uebermäßige Siebesaufregung ift eper bie Urfadje öoit Unfruchtbarfeit, als es ©teichgültigfett ift. ItnpnlTettßeif ber femperainentc. gn meiner iKnfübrung ber Unfruchtbarteit fommt Unpaffenfjeit ber Sem* peramente julefet. Syenit id) über ben fdptechten (Srfolg ber ©roßjiehung Unpaffenheit ber Temperamente. 471 einer Familie bon Äinbern fprechen wollte, fo mürbe id) biefer Urfadje ben erftett fßlaij geben. 3ßa« ift Unpaffenljett ber Temperamente ? Tie£t)e eines SftanneS unb einer grau, weld)e in ihren forpcrlichen ©igenfdfaften unb 3Se* ftanbtbeilen ju gleichartig ftnb. ©ie foitnen fo ungleich wie möglich in ihren 3been unb ©efchmad fein, Wenn fie aber nicht ungleich in thren conftitutio* netten 33efd)affenheiten unb atomifd)en 33eftanbtheilen ftnb, werben fie ent* meber gänjlich unfruchtbar, ober uufähig fein, gefunbe, fräftige Äinber ju haben. 2ajjt mich etn aar sufammen gruppiren, wie wir fte fo gtg. 134. Unb«ffent)ett ber Setnberantente. C tfibtr (Satte hon ff, unb © ift ber ©atte non ®ie Detben Grrften haben braune Hugen unb buntelbrauneä $aar, unb bie t)etfe unb §aare. feljr häufig bet ©tjek'jten finbett. @efjt Such einen 2lugenbticf gig. 133 unb 134 an. Tie gan$e 3ufammenftettung ift falfd) nnb muß entraeber oollftän* bige Unfrud)tbarfeit ober fchroäd)lid)e unb früh?eitig hinwelfenbe 9fiad)fotnmen erjeugen. 31 fönntc gefunbe Sinber wenn er mit T ober § berbunben märe. £ mürbe in biefer fMnfidjt mit 33 erfolgreich fein unb jiemlid) gut mit § fcrti9 werben. £ mürbe fidf ganj gut mit T unb nod) beffer mit £ ftetten. © mürbe gefunbe iftachfommen erzeugen, menn er mit 33 berbunben wüte, unb bie mürben nodj fräftiger fein, menn er ber ©atte bon fj 472 SBtnfe für Stnberl ofe. Wäre, ©ine pppftologifdje Tpatfadjc ift, baff ein ©pepaar fo abwetdjenb wie moglid) in ber 93ilbung bcS ©cfidjteS, SopfeS unb SiirperS fein follte, unb wenn Tiejenigen, welcpe tmfrudjtbar finb, naep einer fritifepen Untcrjucpung finben, bafj fte ppgfijcp glctcp finb, würbe eS gut fein, wenn fieuuterfud)ten, was für eine förpertidje Ißaffenpeit fte beftpen. Ta alte Regeln ipre SluSnapmctt paben, fo ift eine unb nur eine pier angegeben, weld)e in biefer Siegel ge* nannt werben follte. ©in fhtberlofeS ißaar mag fagett: „wir finb ftdjerlidj unglcid) genug." Safjt uns fepett. Ter ©atte ift ein magerer SJtannmtt* einer grogen, breiten, jenfreepten @tirn unb tleinem fpinterfopfe, wäprenb bie grau plump unb entfepiebene 3ei eines Igmppatifcpen Temperaments pat; ober tnelleicpt ift es baS ©egentpeil: ber ©atte ift Igmppatifcp unb bie grau pat eine foldje ©cpirit* unb Sörperbitbung, wie icp juerft beim Spanne befdjrieben pabe. Tiefes ißaar fiept nngleicp genug aus; aber wie ißowell eS nennt, ift baS eine Temperament enceppafifcp unbbaS anbere Igmppatifcp, beibe biefer Temperamente peigen „nicptlcbenSfäpig“ ober „non üital". Tie* fern Ißaare werben feine Stacpfommen geboren, ober wenn fte welcpe paben, Werben fie jung fterben. TieS ift bie SluSnapme. gn allen anberen ©igen* tpümlicpteiten ift eine Unglcidjpeit gwifepen 2Jtann unb grau, je gröger fte ift, befto beffer für bie Stacpfommen. 3n ben pöcpften gälten temperamentaler Unpaffenpeit lann 23efrud)tung intmöglicp ftattfinben; in ben weniger peröorragenben ift ©efrueptung mög* lief), aber ber Seim überlebt feiten bie Ißeriobe ber ©(pwangerjipaft; in ben* jenigen gälten, wo pppfijdje Unpaffenpeit einen ©ebanfen beffer ift, tonnen gefunbe Sinber geboren werben, aber nur, um Sinbergräber ju füllen. SBcnn wir Don ben peroorrageitbften gälten ber Unpaffenpeit abfepen, fo finben wir Sinberfamilien, welche aSe ©rabe ber ©efunbpeit unb Sehens* fäl)igfeit befipen, obgfeitf) bie am träftigfi SluSfepenben nicf)t immer baS jäpefte lieben paben. Ter ©egenftanb biefeö SluffapeS ift ein fepr wicptiger unb foltte bie Stuf* nterffamfcit Derpeiratpeter wie unöerpciratpeter iperfotten ermatten. Ta tut inerten Tpcile bie Temperamente griinblttf) befprodjcn werben, will icp in j biefent Slnfjape nidjt eine pppftologifdpe ober nojologifcpe ©rflärmtg geben» Ter,3med biefeS ©apitelS ift nur, ben finberlofen Sefer barauf aufmerffant ju ntad)en. ©ntftept eine Unfrucptbarfeit nidjt burd) Unpaffcnpeit ber Tcntpe* ramente? Söenn Tu biefe grage nidjt burd) bie allgemeinen SBinfe, weldje pier gegeben worben ftnb, entfcpeibeu fannft, tterfcpaffe Tir eine beffere Sennt* nifj ber Temperamente, unb wenn Tu bann nocp in 3weifet barüber bift, toeube Ticp perjönlid) ober briefticp an ben SSerfaffer. 2Sie Kinberergeugung beförbert werben fann. 473 (Seeleute foßten fid) in aßen gäßen bon Unfrud)tbarfeit juerft mit ben ©rseugungSorganen unb ben berjdfiebenen 2trten totaler Unpaffen- feiten befanut machen, wie fte in bem 2luffahe über lofale Unpaffenheit be- fdjrieben worben finb, unt ftd) ju berftd)ern, ob totale Unpaffenheit nicfjt bie Wahrfd)einlid)e Urfadfe ift. Söenn eine Unter fudfung unb Beobachtung bieje Borausfehung beftätigt, berfudjt fogleid), burd) bie Befolgung ber folgenben Söinfe ba« Uebet ju beseitigen. £rften« erinnert Such, bajj bei einer grau bie empfänglichste Sßeriobe jnr ©dfwangerfdjaft gewötjitlid) gleich muh Slufhören ber monatlichen Steinigung ift. Oiefe Smpfänglid)!eit bauert ungefähr jehn Sage, nach Welcher 3eit fte fid) gewöhntid) gänjlid) bei ben grauen berliert, bie nicht teid)t empfänglich ftnb. SSälfrenb biejer ber ©mpfänglid)leit fann geschlechtlicher Umgang mit folgenben £>ülf«mitteln pr Befruchtung jwei ober brei Sltat ftattfinben: Söcnn bie Unpaffenheit eine fotche ift, wie fie fid) in 21 unb B gig. 127 jeigt, mache ein runbe« Kiffen bon ber ©röjje ber -f?ant>fläd)e unb Stopfe eS mit paaren ober Baumwoße au«. Samt mache ein £od) in ber 2Jlitte, grojj genug, bamit ba« männliche ©lieb hinburch gehen fann. 2)a« Kiffen foßte gerabc bief genug fein, um ba« (Snbe be« männlichen ©liebe« beim Um- gänge genau bem ßftunbe ber ©ebärmutter gegenüber ju bringen. ©ebvaud)c biefe« Kiffen, fo oft Kopulation ftattfinbet, wenigften« ein gal)r lang, Wenn ber Btuecf nicht früher erreicht wirb, benn eine grau, welche nicht leicht empfänglich ift, fann bießeidjt Wäßrenb ber ganjen breihunbertfünfunbfed)«- jig £age nur ein ober jwei 2Jtat empfängliche Sßerioben l>aben. SBenn fid) eine Unpaffenheit jeigt, wie fie in £ unb 2) gig. 127 befteht, wirb in manchen gäßen e« genügen, wenn eine Banbage feft um bett Seib ber grau in ber ©egenb ber ßingeweibc, währenb Sopulation ftattfinbet, getragen wirb, burd) welchen Oruct bie ©ebärmutter fo herabgebrängt wirb, baß ber Sßtunb bieje« Organ« mit ber Oeffnung be« männlichen ©liebe« in Berührung fommt. 2lu« leicht begreiflichen ©rüttben foßte gleichseitig ber ■fnntertbeü ber grau erhöht werben. Söenn nad) 6 ober 8 iDtonaten e« nod) nicht gelingt, mag bie grau in bem 2tugeublide, wo fte ben ntännlid)en @aa- men erhält, ihren 2ttl)em fo oiel wie möglich einsielfen unb hierburd) einen SDrucf bewirfen. Oiefe« Sefstere foßte nur angewenbet werben, wenn bie erftcu Berfuche nicht erfolgreich finb, weil biefer Orucf be« 2ltl)em« bei grauen, welche eine erjd)laffte ©ebärmutter haben, e« berljinbert, bap bie ©aamen- ßüjfigfeit in ben Sßtnnb ber ©ebärmutter gelangt; aber e« giebt gäfle, in welchen ein folcfjer Berfuch Befruchtung begünftigt. Söenn aße biefe Sßläne nach einem Berfuch öon einem Safjre fruchtlos finb, foßte ba« „impregnating ©peculunt« (Befrud)tung8fpiegel ober gnftrument) gebraucht werben (fiehe £Ste ütubererjeuöunß ßcförbci't werben Rann. 474 ©infe für Äinberloje. ©eite 819). ©iejeS 3nftrument jollte aud) bei jolchen üJiißgefialtungen, wie fte fteß in ®r g unb © geigen, gebraudjt werben, währenb bei einem jolchen Uebet, wie burd) @ ittuftrirt wirb, ber ©ebrauch ber BefruchtungS* fpriije am beften fein wirb, (©iehe ©eite 819). Söenn bie Unpaffenheit eine fotdje ift, wie fie ftch in 3, gig.127 jeigt, joltte bie SSafferbtafe nicht währenb mehrerer ©tunben borher, noch dreißig Sftinuteit nach bem Umgänge entleert werben. Sßenn ber Umgang bei einer jotchen aitSgebehuten BSafferblafe fd)nterglid) ift, mache ein Äiffen bon ber ©röße unb 2)ide einer .fpanb, mit paaren ober Baumwolle auSgeftopft, unb ein anbereS bon ber ©rüge unb ©eftalt einer halben Slpfelfine. Befeftige bie ftaepe ©eite beS Septerett an einer ber flad)ett ©eiten beS großen SiffenS genau in ber Sftitte. ©amt entleere ben Urin bor bem Umgänge unb lege bie erhöhte ©eite beS ÄiffenS über bie ©egenb ber Söafferblafe, ober mit an* bereit BJorteit, ein wenig oberhalb beS SnocpenS, weldjer über bem ©ingange ber Splitterjdjeibe liegt, unb befeftige eS an biefem iptaf} burd) einen ©ürtel ober Banbagen, welche um ben Hörper reichen. ©ieS wirb einen ©rud gegen bie äöafferblaje berurjachen unb bieje wirb gegen ben oberen ©h ber ©e* bärmutter brüefen unb hierburd) ben 9)innb ber ©ebärmutter bon ber hinteren Söattb ber 9Jtutterjd)eibe abheben. Um bieS gu erleichtern, jollte ba§ gange ©ewidjt beS mäitnlidjeu Körpers in bem Slugeublide ber ©aamettergießung auf ber grau ritl)en. Söenit biejer tßlan mißlingt, jollte noch gu ben obigen Borrichtnngen bie Borfid)t gebraucht werben, baß bor ber ©oputation ein ©tiief eines naffen ©ammetjd)wammeS jo unter ben §als ber ©ebärmutter gelegt werbe, um it)n ein wenig gu erhöhen, aber brücfe ben ©d)Wamtn genug guriid, baß er nid)t ßerabfatlen fann. üöenn baS männliche ©lieb bei bem ÜDiunbe ber ©ebärmutter borbeigeht, würbe eS nötßig werben, ein Äiffen gu gebraudjen, wie eS für s2t unb B empfohlen würbe. SBentt eine Unpaffenheit baburd) entfielt, inte in 3 unb Ä gezeigt wirb, jo würbe Befruchtung eher ftattfinben, wenn ftd£) ein Verlangen gum ©tul)I* gange geigt, ba ber 2>rud beS DtuSmurfeS im SDtaftbarme ben oberen 2t)eil ber ©ebärmutter in jeine richtige Sage bringt unb tjierburd) ben 9Jiunb ber ©ebärmutter bon ber Borbcrwanb ber äftutterjeheibe abhebt. SBenn bieje Sieget beobadjtet wirb, joltte biergig fDZinuten nach ber ©opulation fein ©tublgang ftattfinbeu, ba eine augenblidliche Slnftrengung ben männlichen ©aanten aus ber jd)machen ©ebarmutter entfernen faitn; unb fogar ein [tarier ®rud beim ©tuljlgange innerhalb gwötf ©tunben fann Befruchtung berljinbern. Söemt bie ?luSbef)nung beS BlaftbarmeS ben Süiunb ber©ebär« mutter nicht geniigenb üon ber borberen 2Sanb ber ÜRutterfcheibe abhebt, jo fieefe einen naffen @amntetfd)mamm gwijchen ben Jpal« ber ©ebarmutter unb bie üßanbe ber ÜDiutterjcheibc, unb gwar tief genug oberhalb be« iitiunbcS Sie bie Äinbererjeugung beförbert merben fann. 475 ber ©ebärmutter, um ein £erabfatten gu öerljinbern. Senn nach Befolgung biefer öorljergebenben 9tathfd)läge innerhalb bier ober fünf äßonateu eine Befruchtung nidjt ftattfinbet, fottte noch Su ben angegebenen Regeln bie grau ftch baran gemöhnen, meßr ober mentger jfebe 9tad)t unb gmangig ober breipig SDtinuten bor ber Kopulation, unb fogar, menn e§ nötljig ift, mährenb beS gefd)led)tlichen Umganges mit ihrem Borberförper ober ©eftdjte nach unten gu liegen, ba biefe Stellung bagu beiträgt, bie ©ebärmutter in ißre richtige Sage gu bringen, meil ber obere unb fdjmerere ©heil gegen bie Stüdroänbe ber SJfutterfheibe liegt. Senn baS männttd)e ©lieb lang ober bie ©ebär* mutter gu niebrig in ber Dtutterjdjeibe liegt, mirb eS aud) nötljig fein, bie Stegein für % unb 33 gu befolgen. Senn Unpaffenßeit burch ißhimoftS, mie eS in £ gegeigt ift, entfielt, fottte bas männliche ©lieb befchnitten merben, ober mit anberen Sorten, bie Bor* haut fottte burch eine Operation entfernt merben. Oiefe Operation mirb häufig in meiner munbärgtlidjen Slbthcilung auSgefüßrt unb ift mit fefjr menig Schmergen oerbunben. Senn ber fpals ber ©ebärmutter ftch umgelegt hat, mie eö, gmar etroaSun* bottfoinmen, in 2Jt gegeigt mirb, füllte eine mebigtnifche Beßaitblung ange* maitbt merben, um bie natürliche ©eftaltung mieber beröorgubringcn. Oer gefchidte 2lrgt fann gemöbnlid) biefeS Hebet beseitigen, menn cS ihm aber nid)t gelingt, fo fann bie Befrud)tungSfprthe, melchefür © empfohlen ift, an* gemanbt merben. 9t geigt bie 9Jtutterfdjeibe in einem 3ufianbe, baß eine ©ntbinbung un* ftd)er märe, menn eine Befruchtung auch möglich ift. Oie Meinung eines Slrgte« foltte baßer erft bariiber eingetjott merben, ob eS gut märe,‘eine 33e* frucßtung gu ergielen. 3n ben meiften gälten biefer 2Irt mirb ber ©ebraud) ber Befrud)tungSjprit3e Schmangerjcbaft ergielen; aber fönnte eS nid)t lebend gefährtid) für bie grau fein, menn fte ftd) ben möglichen ©efahren ber ©nt* binbung untermirft ? Senn bie angeborene ober entftanbene fölipifbung ber 9Jtutterjdjeibe burch baS fttteffer beS SunbargteS befeitigt merben fann, jo fönnte Befruchtung auf eine natürliche Seife ftattfinben; aber menn eine munbärgtlid)e Operation bie Oeßubarfeit ber ftttutteridjeibe beeinträchtigen jottte, fo mürbe e§ unmöglich fein, baß ein tebenbigeö Äinb burch bicfe nicht* nacßgebenbe fpößlung gur Seit beförbert merben fann. Säßrenb in manchen bieier gälte grudjtbarfeit ohne große ©efaljr ergielt merben fann, mürbe eS bod) gut fein, menn grauen, melcbe burd) biefe Urfacfje unfruchtbar finb, erft ben Statt) eineö erfahrenen ittrgteS juchten. Senn Unpaffenfjeit befteht, mie fte in O unb ff?, gig. 128, ftch geigt, tfi e8 häufig nothmenbig, ben Befrud)tung8fpieget gu gebrauchen. (Siebe (Seite 819 ). 3n einem gatte mie bei iß fann manchmal Unfruchtbarfeit befeitigt 476 5ü5*i n I e f ü r $ i n b e r 1 o f e. Werben, wenn baS fiffen, wie es für 21 unb 23 empfohlen wirb, eine fottfie 2)ide befiel, baß es öerljinbert, baß bas ©nbe beS männlichen ©liebes bcn 2Runb ber ©ebärmutter brüdt ober auch nur berührt* 2)iefe 23orftcf)t wirb wenigftenS öerhinbent, baß ber SRunb ber ©ebärmutter gehemmt wirb. SSenn aubere Mittel fehljd)lagen, fo !ann eine Operation, bie 9Rünbung ber Harnröhre auf ihren natürlichen Ort ju bringen, gewöhnlich mit @id)cr* heit angewanbt werben. 2Benn eine $ran!l)eit ©eitenS einer ber ©atten Befiehl, Welche Unfrud)t= 'barleit jur golge hat, fo ift eS immer beffer, einen 2lrjt ju 9iatf)e ju jieljen, welcher feine 2lufmerffam!eit biefem Zweige ber ‘ißhhM unb ber 9Rebi. jin gegeben hat. Sßenn eS möglich ift, fo fottte eS perföutich gefcßehen; wenn unmöglich ober unbequem, wirb es brieflich» nothwenbig fein. 3n lefeterem gjalle werben Antworten ju ben fragen an Ä'ranfe eS bem 23erfaffer möglich machen, ju erfennen, welche ber Parteien unfruchtbar iß, ebeufo bie Uvjache ber Unfruchtbarleit. 3fn einjelncit obfcuren fällen ift es nothwenbig, bie ©aamcnflüfftgleit unter bem SRifroSlop ju unterfucheu, ehe eine befriebigenbe ©iag* noftS gegeben werben lann. ©iefcS lann perfönlid) ober brieflich gcfcßehen. !Reben* fteljenbeS 23ilb 135) *cigt baS 3nftru* ment, welches ber üScrfaffer braucht, um folche Unterfuchungen anjufteHen. ©S ift fo ftar! unb öergrößert bie ©egenftänbe fo, baß bie @aamentl)ierchcn beS 9RanneS un* gcfäßr fo groß erfd)eincn, wie biejenigeit 2lnimal!ulä im Siegenwaffer, auS benen ftd) bie 2Rüden fchtießüch entwideln. ©in ©rop* fcn eines gefunbcn menfd)lid»en ©aamenS, nicht größer wie ein ©tednabelfnopf, jeigt unter biefem 23ergrößerungSglafe £unberte bon lebenbigen hin* unb hcrfdjießenben ©aa* meuthierchen. Surd) ein einfaches ©rod* nen eines 3Thctle« ber ©aamcnflüfftgleit unb burd) fpätere SÖcfeitigung ber ©roden* heit lann ein geübtes 2Iuge lebensfähigen öon nichtlebensfähigem ©aamen untcrfcpci* ben, woburch es möglich wirb baß biejeni» Sig- 135. Da» SBergröberunsSfllaS. 2Bie bie fi tttber ers eu gun g beförbert werben lann. gen, welche entfernt wohnen, ben Berfaffer hierüber ju fftatlfe giefjen fönnen, Wenn Unfruchtbarleit befielft, unb geglaubt roirb, baß ©eitenS bcS Stttaro» neS bieje Unfäfftgteit einer Befruchtung herborgebracht roirb. Hartnädigc Unfruchtbarleit be§ 9J£anneS tfi manchmat jdfWer ju heile« unb tn manchen gätlen roiberftet)t fie ber $unft beS ülrjteö.- SBunberbar, roie es jchetnen mag, fo ift bon entjchtoffenen, aber tugenbhajten grauen in ghrer Itnbertofen Bezweiflung berjudjt roorben, gejunben männtictjen @aa* men auf lünfthche Üßetfe in bie üDiutterjdjeibe einjujpritjen. ©inige logen behaupten, bah bie ©aamentlfierdfen beS 2JianneS ihre BefuidftuttgS* fähiglett behalten, Wenn fte in Warmes äßaffer gebracht roerben unb beratit* telft einer ©prtfje eingeführt roerben; aber lein erfolgreiches ©jperimettt Wirb angegeben, um bteje BoranSjeljung jn mtterftüfjen. 2)ennodf giebt eS SDtittet, welche eine lünfttidje ©injprifjung ber gejunben männlichen ©aa* menftüjfigleit, um Befruchtung ju erjeugen, möglich machen. Sn ber 2Retjr* jahl bon gälten tarnt aber ein unfähiger fDlann alle feine gälfigleit roicber erhalten, roenn er lüiebijin ober ©leltricität ober beibeS braudjt. fiei.it ©he* paar füllte bezweifeln, fiinber ju haben, bis eine gejdfidtc, mebiäinifche Be* hanblung berfndft roorben ift; richtige eleltrijdfe 2lnroenbungen lurirett häu* ftg, roenn bie ©rftere nidft auSrcidft. Sine ®ame, welche nach fahren einer unfruchtbaren ©he, roeldfe burch firanlljeit entftanb, jdfroanger roirb, lann nidft ju biet ©orgfalt berroenbett, um ben fieirn im Stttutterleibe ju ©ine joldfe ijJerjon roirb elfer geneigt jein, grühgeburten 3U haben, unb eine jebe joldfe grühgeburt befeftigt nur noch beren Unfruchtbarfeit, Sch ha6e grauen unter meiner Behanblung gehabt, roeldfe mit geöutbiger 2luSbauer ben jo lange geroünjdften Suftanb errcidft hatten, aber burd) ©dfred, über* mäßige 2tnftrengung, gatten ober anbere ähnliche Urjadjen rourben fie ber* hinbert, iljre Hoffnungen erfüllt 3U jeffen, uttb idf habe eS beinahe unmöglich gefuttben, in eiujelnen gälten bie ©rjeugungSorgane roieber jo roeit hez«* [teilen, baß ©dfroangerfdfaft noch einmal ftattfinben lomtte. SSenn übermäßige SiebeSleibenjdfaft bie Urfacfje ber Unfrudftbarfeit ift, ja Wirb ©elbftbeherrjdfung unb ©ntjagung notlfroenbig fein, um fftadflontmen erzielen $u lönnen. SBenn ber gel)ler beim Spanne ift, jo mujj er gefdfledft* licfjen Umgang nid)t fo häufig haben, unb ben ©aamenthiercffen Seit erlau* ben, i'ebenöfäijigfeit boüftänbtg 31t entroicfeln. Sßenn er roäljrenb ber ©opulation heftig ift, jo jottte er ein Riffen gebrauten, rote es bei 2t unb 23 empjotjten rourbe, bamit er nic£)t ganj ben SDtunb ber ©ebärmutter berührt. Sn mandfengätten biejer 2trt ift bie SluSjprihungSlraft jo groß, bafj bie gliij* figfeit bie ©ebärmutter erreicht, roenn auch bie (Sichel jroei ober brei Sott ent*- fernt ift. 28enn baS äöeib 3U leibenjdfaftlid) ift, jo jottte fte eine äöodje ober 478 Söinfe für Äinbe110fe. gehn Tage borher unb mäljrenb beS 9Konat8ftuffeS feinen Umgang haben, bamit boS ©i fid) bodftänbig entmidetn fann; am ©nbe ber monatlichen Reinigung jottte ber ©atte in ftd) jelbft jo biel Stufregung ergeugen, bafj er im ©taube ift, bie ©aamenPffigfeit jogteich nad) bem ©inbringen beS ©lic* be« in bie 9Jlutterjd)eibe auSguftogen, jo bajj er nicht bie Siebesaufregung ber grau berurjacht. 2Bie jdjon bemerft, ift eine Theilnahme beS BergnügenS nicht gur Befruchtung nothmenbig unb bei einem Uebel biejer Strt berhinbert fte fte nur. Tann jollte menigftens mäljrenb einer Söodje jebe Stufregung ber-mieben merben, bamit ber $eint hot, ftdj feftgufeheit. Tie grau fann ftd) in ihrer @etbftbet)errfdjung bor, mährenb unb nad) ber Befruchtung jehr unterftütjen, menn fie alle aufregenben ©peijen unb ©etränfe bermeibet, mie ftarfgemürgteS gleijch, ©ier, gifd)c, Slufient, ©ederie, ißeterfttie, ißfeffer- münge, ©emiirge, Söein, Siqueure, ftarfer Kaffee, ©hocolabe u. j. m. 3e ein- facher bie Tiät, befto beffer. Tägliche ©infpripng bon männern Söaffer in bie SDtutterjdjeibe berurjacht eine fitl)lenbe 9iüdmirfung unb berminbert bie Stufregung. Söenn ©chmangerjchajt befte£)t, jo ift SOtäjgigfeit beim gcjthled)t* liehen Umgänge nothmenbig, um geljlgeburten gtt berl)inbern. Äein ©he» paar jodte entmutt)igt merben, ehe fte bie borhergepenben 9iathfd)Iäge ein 3af)r lang befolgt hohen, ©liidt cS ihnen nicht, jo mirb in bett meiften gäden richtige üJlebigin ©rfolg hoben. SBcnn Unfruchtbarfeit burd) Unpaffenheit ber Temperamente berurjacht mirb, ober menn Äinber geboren merben, btefelben aber frühgeitig fterbcn, jo ift mein 9iatf) atS ißppfiotog unb 9Jienjd)eufreunb — gel)t nad) einem (Staate, mo Spr teicfjt eine ©djeibung befomnten fönnt, löf’t (Sure unnatür* lid)e Berbinbttng unb fd)tief?t eine anbere. ©ucf) barauf, ©ott hat ©ud) nid)t gujammengeführt, benn jeine ntoralifd)en ©eje£e ftreiten nidfjt hnber jeine pl)t)fijd)en ©ejetje. ©8 ift ohne 3'üeij:el leidster, einen jo!d)ext 9iati) 31t geben, als it)n auSguführen, benn biele joldjer ungliiiflid)cn Scute führen trot,3bem eine jo gliidtid)e ©he, jo roeit it)r ©ejcfjmacf unb gcjeltjdjafttidje Neigung in Betracht fommt, bafj ber ©ebanfe an eine Trennung aud) nid)t für einen Stugenblid beherbergt merben mag. Tann giebt es aud) Biele, meldje burd) ©igenthum ober gantilienberljältniffe ober burd) bie gurd)t bor ber offentlidjen Meinung, ober burd) anbere ©rünbe, ©elb, ©tedung, ©in* fing ober Älatjdjjud)t einen joldjen ©djritt olS unpraftijd) anjef)cn. Slde bieje merben fragen — „giebt eS jiir uns feine anbere fpülfe?" Tiefen muß idj antmorten — faunt irgenb metd)e ©inige 9iatI)jd)Iäge merben unter bem Slufjatje über „phhfifd)e Stnpaffuitg" im bierten Tfjeile gefunben merben, aber gettmeife ober gänzliche Trennung unb 2Siebertierf)eiratf)ung mit paffen- beren ©atten ift in ben meiften gälten nur eingig unb allein I)inreid)enb, ausgenommen fiinftlid)e Bcfrud)tuitg, unb auch honn mujj ber männliche 2öie bteÄinbererseugung beförbert werben fann. 479 @aamen außerhalb ber gamitie genommen werben. Viele Tjaben in ihrer ©ntfdjloffenljeit, wenigftenS ein Äinb 31t erhalten, erftereS gethan, unb nur SBenige baS SRandfe haben gänjlicf) alte Verbinbungen aufgegeben unb neue angefangen. Siejeniaen, welche jährlich ober alle paar 3aßre ein Äinb haben, werben glauben, baß biefe Sßatfadjen wunberbar ßnb; aber nad) ißaut ©ibe — „2)er SÖöunfch, fRad)fommen 3U haben, war in allengmtaltern ber -fpauptgrunb ber (äße — bie erfie Gcmpßnbung, welche einer Verbinbmtg ber beiben ©efchlechter einen ntoralifchen GEßarafter unb eine regelmäßige gorrn ber .jpeiratß gegeben hat." 3n alten feiten würbe Streue gegen ein unfrudjt* bares SBeib als ein Verbrechen gegen bie ©ötter angefchen, unb fßäter im cibiliftrten Europa Würbe ber SRann geswungen, ftd) non einer unfruchtbaren grau 3U trennen. SRanon jagt — „wenn bie grau in 3nbien unfruchtbar iß, fo berläßt ber üftann biefclbe unb nimmt eine anbere; wenn ber 9Ramt unfruchtbar ift, fo giebt er feinem Vruber ober einem ber männlichen Ver* wanbten seitweife bie Slecfjte feiner grau. ®a biefeS gefchießt, um bie @1)« fruchtbar su maeßen, fo wirb eS als ein würbiger unb rcligiöfer 2£ft aner* fannt." 3m alten 9ttf)eu fonnte ein 2Rann jeine grau berlaffen, wenn fte üjm feine Sinber gebar; ober Wenn er eS borsog, jo fonnte er eine Veijdjlä* jerin nehmen unb beren Äinber aboptiren. 3n ber früheren ©efchid)te beS 2Renjd)en, wie fte im alten £eßantente gefdjrieben ift, giebt ein unfrudjtbareS Söeib ihrem 2Ranne eine SieblingSbienerin, bamit berfelbe fRad)fontmen haben fann. 2>ie ntenfd)lid)e fRatur hat fich feitbem nidjt jehr biel beränbert, unb obgleich eS gefeUfdjaftlidje Siegeln berbieten, folcfje fDiittel 3U gebrauchen, um Sinber 3U erzielen, fo wirb eS bennod) häufig je§t bon fielen angewanbt, welche ftch nad) 3aßre langer Snttäujdjung basu eittjdjließen. @fje tdj btefett Sluffafj fd)Iiepe, will id) nod) ein 2öort an ben eiferjudftigen ©atten, welcher nad) gaßre langer unfrudßbarer (Sf)£ Vater wirb ober ge< worben ift, unb nad) ber ©eburt biefeS einen ÄinbeS bie @h£ wieber 3aßre lang unfruchtbar bleibt, ridften. 3n manchen gälten werben bie Urfad)en, Weldje Unfrucf)tbarfeit herborbringen, auf eine furse 3eitbejeitigt, felbft wenn Weber 9Rann noch grau £in£ Veßanblung gebrauchten. Sine un* fruchtbare grau fann währenb eines ungewöhnlichen unb nur seitweijen gu* ftanbeS eine Verbefferung ber (SrsettgungSorgaue haben, fo baß fte ein bolt* fontmeiteS @i bilben fönnen, welches befruchtet werben fann unb ftd) 31t einem gefunben Äeirn entwicfelt; ober ein unfruchtbarer Ü0?ann fann währenb einer auSnaljmSmeifen ©efunbheit feiner ©efchlechtSorgane mit einem gleichen fRe* fnltate feiner grau ein gefunbcS @aautentf)ierd)en geben, aber ein iRüdfaH jur Unfruchtbarfeit braucht ben 9Jfann uod) nidjt glauben 3U machen, baß 480 ihm feine grau untreu gemorben ift, benn bie ©rgeugungSorgane beiber ©e= fdjlecpter, menn fte in einem unnatürlichen 3ufianbe ftnb, Hinnen ebenfo gut mie jebeS anbere Organ beS ÄörperS, plößlid) mieber ihre gunltionen auf* nehmen. ©S haben ficb gälle gegeigt, mo Seute beinahe mäbrenb ihres gangen Sehens blinb maren, bennodj aber iljr Augenlicht auf einen Augenblid, Sag, SSodfe ober Ülionat erhielten, um ftcb bann bläßlich mieber in biefelbc gin* fierniß eingehüllt gu finben. 2Jiagenleibenbe ftnb manchmal im ©tanbe, eine Ijergbafte SDiaplgeü gu ftcb gu nehmen, ohne bie gemöbnlicben ©epmergen gu entpfinben, meil eine plößlicpe, borübergepenbe 95erbefferung in ihren 25er* baumtgSorganen ftattfanb. Alle Organe beS ÄörperS ftnb einem foldjen Söecpfet untermorfen. 2ßenn fie gemöbttlid) gefunb ftnb, fo !ann eine ©tunbe ober ein Sag ber Äranfpeit eintreten. Söenn gemöhnlicb Iran!, fo fömten fte auf eine ©tunbe ober Sag bon ihrer Äranlpeit befreit fein. Sie ©rgeu- gungSorgane machen beritt leine Ausnahme. äöittfe für $inberlofe. Sie Uorbergebenben Sßinle gebe id), »reit einige gälle bon ehelichem Utt- gtiid unter ntchte 25cobad)tung fanten. 3d) miß einen gatl I}ier ergäblen. ©ine grau befudjte ntid) einmal, mclcbc gmölf ober fünf jeljn gafjre berhciratljet mar unb im neunten gabre ein $tnb batte. Sie borhergehenbe unb folgenbe Ißeriobe ber llnfrud)tbar!eit ermedte ben Sämon ber ©iferfud)t bei’rn iDfanne unb fte berftd)erte mir, baß i!)r fpauS in ein mir!liantröf)re, rneldje mit 3 bejeicßnet ift. Sie -iparnrölfre beftetjt au« einer feljr fdpuamnttgen Orig. 136. Sütunb ber Jjjarnrßljre €enfred>te 9tnflcf)t be3 männlidjen Organs. SDie Heine ftiflur, welche mit SB beseicbnct ift, ßiebt eine beä Organes, atS menn eS mit einem SDtefjet abgefdjnitten Worben märe. SDtaffe, meldje ftcf) an ber Deffnung jo an«bel)nt, mie fte in bem größeren SBilbe gezeigt tnirb unb bie (Sidiel Seißt. Sie £arnröfjre fiißrt ben Urin au« bcr SSafferblafe, unb beim gefd)led)tlid)en Umgänge tutrb ber ©aarne au« ben ©aamenseöen, toeldje hinter ber äöafferblafe liegen, in biefen Fanal ge- 484 ißriöatleftüre für äRänner. flirrt. Ser fpauptjmeig ber fmbifdjen ißulSaber geljt in baS mämtlidje ©Iteb nnb füllt baffetbe mit 33Iut an, menn eS mirb. SaS ganje Or- gan ift mit einer lofen £aitt umgeben, meldje am £>alfe ber (Sichel au fängt, ftd) über bie ©idjet bobbeit I)imiel)t unb bie jogenaunte Söorljaut bilbet, meld)e bte ©id)el in ber $iubl)eit öößig eint)ülltunb beim ©rmadjfencn jurüägejogeu werben fann. Sab männliche ©lieb l)at, wenn eS rubig ift, nidjt meljr wie ein Srittet feiner Sänge unb Surd)tnefferS, als wenn eS aufgerid)tet wirb. Söenn burd) Siebesaufregung ober Äifjeln baS ©lut in bieS Organ geführt Wirb, beljnt eS alle 3eüen unb SRuSfelfafern ju ü)rem größten Umfange aus, unb bie burd)fd)nittlid)e Sänge ift fünf bis fed)8 3oIl unb ber Snrd)nteffer ein bis anbertljalb giebt alle möglichen 2Ibweid)ungcn öon biefem SDtaße. 3d) bin confultirt worben öon @o!d)en, beren ©lieb, Wenn auSge* bef>nt, nid)t utebr wie ein 3oß war, unb ülnbcre, bei benen eS ad)t 3°ß war. SebeS biefer ©jtreme fann als eine äRißgeftaltung bctradjtet werben, ebenjo aud), wenn ein ©lieb öier ober fteben 3oß lang ift. Sa id) bricfllid) ober anberweitig gefragt würbe, ob biefeS Organ, wenn eS ju flein fei, fidj öergrößern laffe, will id) I)ier bemerfen: nidjt feljr öiel, wenn eS nid)t burdj ©elbftbefledung ober Sranfljeit eingefdjrumfift ift. Sßenn eS burd) irgenb eine Urjadje gefd)wäd)t ift, fann eS burd) Söiebererlangung ber ©efunb* öerljältnißmäßig an Sraft unb ©röße juneßmen; aber wenn eS flein öon ■Jfatur ift, fann eS nidjt öiel größer werben, obglcidj eS ftd) ein wenig burd) SRittel entwideln läßt, welche ber SSerfaffer benf)er{önlid)3nterefftrten,wenn fte eS wünfdjen, angeben miß. SaS männliche ©lieb ift öerjd)iebenen Äranffjeiten unb mandjen 2Riß. geftaltuugen unterworfen. Sie gcwöljnlid)ften ber Äranffjeiten fxnb bie* jenigen, welche burd) unreine Sopulirung entftanben. Sie Siegel luirb häufig öerbrüljt burd) fdjarfe Slbfonbermtgen beS weiten gluffeS unb anbere giftige 2IuSfd)eibungen, mit beuen fte in ber 2ftntterjd)eibe in ÜBerüfyrung fommt. Sßeun bie fßbfonberungen ungemöl)ulid) giftige ©igenfdjaften be* fi(jen unb bie (Sidjcl mit iljnen in Serüljrmtg fommt, bilben ftd) auf ber* felben ©ejdjwüre, unb menn biefe lofalen ©rfd)einungen nid)t orbrnttid) bc- fjanbeft werben, öertljeilt ftd) baS ft)pf)ilitifdje ©ift burd) baS ganje ©ßftem unb erjeugt eine große Neigung ju ©efcfjwüren, id) fönnte fagen, ju einer öerfaulcnbeit Äranfljeit. Gss giebt jmei Sfrten biefer ©efdjwüre, mefd)c in gig. 137 burd) a unb b bejeidjuet finb. Srei ober ad)t Sage nad) bem Um* gange mit einer ft)pl)ilitijd) Sfranfen jeigt ftc£) ein 3uden unb ein leid)teS trennen an ben ©teilen, wo bie Sßnftecfung ftattfanb; bann jeigt ftd) ju* näd)ft ein Heiner rotier <ßunft, auf welchen ftef) eine Ijeße Slutjcßc öon ber ©röfje eines ©tednabelfopfeS feijt, beren 3n!jalt halb in ©iter übergebt, ©ewöfjnlid) finbet eine SIbfonbcrung aus einem foldjen ©efdjwüre fiatt, Oa§ männlidje ©lieb unb feine Äranfheiten. 485 Welches in Quantität unb 2tn8fel)en feljr öerfchieben ift unb in ben borge fd)rittenen ©tabien grün ober grau unb etwas rötEjlid) gemifdjt auSfteht. SBenn bie ©runblage beS ©efd)WürS giemlid) runb unb hart ift, !ann eS als ein gewöhnlicher ©panier angelegen werben, wie er in 21 iltuftrirt ift. ©er obere geigt eine ©eitenanftdjt, unb ber untere, wie er Don oben angefehcn, ausfieht. SBenn bas ©efdfwür eine unregelmäßige ©renge geigt unb eher Vertiefungen als ©rpfywtgcn bitbet unb eine bünne §aut geigt, be= gleitet bon einer gerfefcten unb blutigen 2lbfonberung, welche aus ben galjllofen flehten 3ellen, bieeSfo jdjitell gerftört, fo !ann es als ein äfseuber ©dfanfer angefeljen werben, wie er in 23 gegeigt wirb. ©ie Slufjenlinie eines benerifdjen ©efdjwürS biefer 2lrt ift gewöhnlich gerriffen, büitn, unegal, bräunlich ober biolett. ©er gewöhnliche ©d)anfer berurfadjt häufiger conftitutioneHe ©phili§ unb ber äijenbe ©djanfer gcr= ftört gewöplidh baS gange männliche ©lieb unb bie umgebenben Zl)dU, benn er frißt baS gleifd) fdjneller auf wie ber $rebs. @8 würbe unnüh fein, Siegeln biefer gefährlichen Äranfheiten hier gu geben, benn fogar ber befjanbelnbe Slrgt mit all7 feiner Srfahruttg muß, um erfolgreich gu fein, alle möglichen SKittel anmenbeu, um ben ftetS wechfelnben biefer $franff)eit unb beren gerftörenben folgen begegnen gu lönnen. 9üd)t ein Stugenblicf füllte toerloren werben, wenn ftch Semanb eine foldje gugegogen hat, um ben Statt) unb bie Veljanbtung eines SlrgteS gu judhen, gu welchem er uttbc» bingteS Vertrauen hat, benn eS giebt leinen fd)redlicheren V$eg, bie 2ßelt gu berlaffen, als burd) einen gewöhnlichen ©panier gu berfanlen ober burch ein äfjenbeS ©ejdjwür aufgefreffen gu werben. SBenn SÄänner in ihren ©ewoljuheiten unreinlich finb, fo !ann bie ©id)cl burd) ihre eigenen 2lbfonberungen angegriffen werben. 2lm fpalfe bie|eS Organes finb Heine Delbrüfen, um bie Sichel unb bie Vorhaut feucht gu er* halten. ©iefeS Del ift ebenfo rein, als baS ber 2lugenliber, wenn aber baS Organ nicht rein gehalten wirb, fo unterliegt eS einem djemifchen SBedjfel, erhält einen unangenehmen ©erud), unb manchmal eine fold)e ©chärfe, baff ©ntgünbung unb ®efd)Wiire entftehen. ©iefe ©rüfen finb bor bem Sllter ber SJiannbarfeit nicht fo tlfätig, aber nach biefer tßeriobe foüten bie ©e* fcf)led)t8organe täglich mit ©eife unb SBaffer gewafdfen werben, bamtt and) bie @id)el eine grünbliche Steinigung erhalten fattn. SBenn orbentliche ©e= woljnheiten ber Steinlid)feit bei beiben ©efd)tcd)tern beftänben, fo würben bie- felben weniger 3iererei,«foweit cg bie ©rgeugungSorgane betrifft, haben, unb 3=iö- 137. € djanfer. 91. btr 58. beräfceitbe Sdjamei-, 486 ißriDatteftüre für SDtänner. e8 mürbe ebenfo Diel ©orgfatt auf bie 9ieintid)feit unb ©efunbheit biefer Dr* gatte üermaubt merben, mie bie ©eftdjtSorgane erhalten unb fie mürben ebettjo gefunb fein. Sein SÄettjd) t)“t baö ntoratifdje 9ied)t, fid) in ©efettfefjaft ju bemegen unb mit feinen ober ihren greunbeu in S3eriihrung ju fommen, bef* fen Sörper nid)t Dom §ats bis ju ben giigen in jeher §infid)t ebenfo rein ift ,mie baS @eftd)t. Seine nod) fo groge fünfttidje SBohlgcrüdje Don ©an be /©otogne ober anberen $arfüm§ fönnen perföntidfe Steinlidjfeit erfcjjen. Sranftjeiten ber §arnröf)re finb fdjon in bem CSapitet „Sranfheiten ber £arttorgaue" bejdjrieben morben. ©dfanfer in ber §arnröl)re fommt f)üu« figer Dor, als bie Stcrjte glauben, ba bie meiften Slcrjte menig Unterfdjieb 3mifd)ctt einem gemötjntidjen unb einem ft)pl)ilitifd)en Tripper machen. Sa§ ©ift ber gemöt)ntid)cn ©pphitis Derurfad)t Ejäufig feinen ©djanfer auf ber ©idjet, mätjrenb es bie fparnrötfre angreift. Ser unerfahrene Slrjt t)ält es für ben gemöf)ntid)cn Srippcr, it)n banad), unb natürtid) erfolglos, gd) tjabe häufig gälte biefer Slrt gehabt, meldje burd) fdftedjte 33ehaitbtung ber Slerjte üerfdjtimmert morben, ba fte ben mähren ©harafter bcö Deneri» fd)en ©iftcS nicht erfannten. geh flehe nid)t atteiu in bem ©tauben, baß ber ©d)anfcr in ber -fpavnrötjre eine gemöhntid)e Sranffjeit ifi. ißrofeffor ©ieg* ntmtb aus SBien erftärte in einem SSortrage über biefen ©egenftaub 1S53, bag aus Dicrhunbertbrciuubachtjig ©djanferfranfen, metd)e unter feine 23eob* Ortung famen, ftebenuitbDieräig berfetben bett ©dhanfer in ber Harnröhre hatten. Sie SBorfycmt beö männlichen ©Itcbeö ift häufig entjünbet, mettn bic ©idjct ober $antröl)re erfranft ift. ©ie fantt and) burd) attbere Urfadjen gereist ober entjiinbet merbett, mie trennen be3 Urin«, Unreintg* feit, ©djanfer u. f. m. (Sine fdfmadje Stuftöfung Don 33teimaffer, tiiglid) an bie gereisten unb entjünbeten Stfcite angemanbt, toirb biefcS Hebel befeiti* gen. SBenn mir ben ungefunben guftanb ber ntenfd)lid)en gamitie beben* fett, bie ©emofjnfyeiten ber Unrehtlidffeit unb bie-fpänfigfeit ber erfranften ©r* ,3euguug§organe ber grauen, fo ift e§ gut, jobatb ba§ Sitter ber Sftannbar* 1 feit erreicht ift, burd) ein tägtid)e3 3urüd$iet)ert ber SSortjaut biefetbe bat)in ju bringen, bag fte Don fetbft jurüd bleibt, unt auf biefc Söeife bie (Siegel abjut)ärten, fo bag nid)t fo leidft eine Slnftedung erfolgen fann. Sitö eine ©ptraborfid)t, metdje fid) ber 2)fül)e mot)t lohnt, fottte bie S>ort)aut über bie ©id)ct gesogen merben, mettn ein frentber Slbtritt mirb, ober mentt in einem fremben SBette gefdjtafen mirb. Söenn Sranf'hcitcn ber ©r$eugung3* organe bei einer grau Dorljanben finb, fo fottte ftets mätjrenb ber ©oputatiou bie „‘äftembranoud ©nDetope" gifdjbtafc) gebrandjt merbett, unb Sranfheiten ber ©id)et, ber §arnröt)re unb ber SSortyant mürben fetten Dor» Oer «jpobenjad unb feine Sranfheiten. 487 Jommen. SSenn bie Slbjonbermtgen ber 9Rutterjcheibe nod) |o frf)arf unb giftig futb, jo ift bie „Snbelope" ein unfehlbares ©chuhmittel. SSenn 9Jlannbarfeit eintritt unb bie Vorhaut nicht hinter bie Sichel jurücf* gebrängt merben tannr ift eS eine Äranfljeit, melche ißhimofts 3n man* d)ett gälten biefer 2Irt ift bie SSortjaut fehr lang unb bie Oeffnung jufammen* gejogen ober nicht öehnbar. 2luS ©ejunbljeits» unb ftteinlidhfeitSrüdjtchten, ebcnfo mie jur S3equemticf)feit mäifrenb ber Sopulation, jollte fte burd) baS Sfteffer beS SBSunbarjteS beseitigt merben. Sine foltfje SBejchneibung ift fo ju fagen eine fchmerjtoje Operation unb fein Sftann braucht baoor jurüdjn-1 fchrecfen. Oie nteiften Sefer miffen ohne Zweifel, bajj guben mie SDfohame* baner, bie SBorljaut burch SBejdjneibung entfernen, unb Srfahrung geigt, bafj ücnerifche Äranfffeiten meniger häufig bei ihnen üorfommen. Sßenn bie Sichel beftänbig oon ber Vorhaut bebecft mirb, jo ift fte feljr gart unb empfhtblich, aber menn bie Vorhaut gurücfgebrängt ober burch 33ejd)neibung entfernt mirb, jo mirb bie Sidjel nach unb nach abgehärtet, mtb als natilr* liehe golge meniger empfänglich für üenerijehe ©ifte, mit benen fte in 35c= rühruitg fommt. @ie mirb auch weniger Oon ben chronijchen SScränberun- gen ber Orüjen=2lbjonberungen angegriffen. OaS männlidje ©lieb ift jo jn jagen eine offene Obüre, burch weldje oiele ber Ärantljeiten, meldje bie menjchliche 9tace heimjuchen, eintreten. SS hQt eine jolclje fOlaffe bon 2tuf=- jaugungSjeEen, unb eS mirb jo häufig mit ungefunben Ütbjonbernngeu in Berührung gebracht, bafj baS ©hftem häufig Oergiftet mirb, ohne baff ftd) lolale Sranlheiten geigen. SBenn baS männliche ©lieb aus einem gemül)n= liehen ©djmantnt beftänbe, fo lonnte eS launt beffer unreine ©äfte birelt in bie Sirfulation beS ©pftemeS führen; unb menn biefe Ohatjache grünblich bon bem männlichen Obeile ber menjcplichen gantilie Oerftanben mürbe, jo mürbe eS nicht lange bauern, bis jpurenpäujer roegen 2Rangel au S3ejud)ern gefd)loffen merben müßten, unb ein SRann-mürbe ebenjo gern feinen Ourft an einem öffentlichen fStbjugSfanal Iöjd)en motten, als bie fpäujer ber ißrefti» tution jur S3efriebigung feiner SiebeSleibenjchaft bejudjen. 5er $obenfobenjade wären, würben fte fcljr leid)t burd) bte Bewegungen be8 ungeborencit SinbcS befdjäbigt werben tonnen, unb wenn bie Saamenartcrien fdjon jo friif) berlängert wären, würbe ber Äeint nid)t genügettb mit Blut üerforgt jein. 2ßäl)renb fte unterhalb ber Stieren nefteln, gct)t eine Sehne norn unteren Sljeile jeber §obe burd) einen $anal auf jfeber Seite be8 SeibeS burd) ben Sd)ambug jum fpobettfade, wo it)r jutünftiger fttufentbältSort ift. Sie unteren ©nben biejer Seinen ftttb am obcn hinab unb bitbet einen Sacf, wetd)er ibjre beftün* bige fpütle wirb. Stad) bem £>inabtommen biefcS SI)eile8 ber Sarmljaut in ben -jpobenjad, jd)liefjt ftd) ber obere Sting unb burd) ein Stneinanbcr* fdjliefjcn ber §aut oberhalb ber «jpoben oerljitt* bert e8 wieber in bieBaud)l)öt)lejurücf ju feljren. Sn gignr 139 wirb biefe jpermatijd)e Sehne, welche mit Stummer 8 bejeidjnet ift, beut- lid) ba8 -jpinabgteiten ber fpoben jeigen. Sie Steife ber -jpoben non ihrem Originalplaüe in ber Stäbe ber Stieren bi8 ju ihrem äuüinftigeu Stuf* entbaltSorte, bem fpobettjade, wirb gewöhntt-h 5ie uttb tflre «^raitft^ettctt. &iß. 138. $>er innere Sßnu ber §ofcen. ©ie §oben unb igre tranig eiten. 489 im Monate botlenbet; obgleidE) gälte borfommen, roo eine ober beibe nie gänglid) bie S8aud}t)öbte berlaffen, unb anbere, wo ftc im ©cfjambug blei- ben. Ser Aufenthalt einer ober beiber in ber Saudjljöf)ie ober im Sanalc beS ©chambugeS beeinträchtigt nicht ihre gmtftioneit, unb e§ giebt baher üDtämter, welche gefunbe $inber ergeugen, welche attjcheinenb feine fpobcn beftfsen. Siejefbe Shatfache befielt, wenn nur eine ber §oben hinabfam. SSenn baher bie §oben nicht burdf Äranfheit ober burch bas SJleffer beS SöunbargteS entfernt worben ftnb, jo braucht 9liemanb gu glauben, bafj, weif er feine §oben im £obenfacfe hat, er nicht im ©tanbe wäre, atte Pflichten eines ©hemanneS gu berrichten, ober unfähig jei, Sater gu wer- ben. Sie £>oben erreichen nicht eher ihre boHe ©röpe, bis ber SDfann, was wir gewöhnlich bas SJfittelalter nennen, erreicht hat, gu welcher 3«it fte ihre burdjjchnitt* liehe AuSbehnung erreichen; fte ftnb bann ungefähr anbertljalb 3ott lang, einen 3°ft breit unb brei* biertel 3°tt bief. Sie rechte $obe ift gewöhnlich etwas größer unb liegt ein wenig höher int §oben» fade als bie finfe. gig. 138 geigt ben S9au einer biefer fpoben. ©ie beftefjen aus vielfältig bcrfchlmt* genen 9föf)ren unb finb mit $a* ttälen berbnnben, welche bie Ab* fonberungen ber $oben gu ben ©aamengetten führen. Sie @aa* menröhren in ben £oben ftnb nur ein hunbertftel Sheil eines 3oKeS im Surchmeffer, unb wenn aus* einanber gerollt, ftnb fte eine hier* tel beutfefje üJfeile lang ! Sagt uns einen Augenblic! bie wunberbare 3nfammenftettung ber ©rgeugungSmafchine beS ÜJfanneS betrachten. Auf beiben ©eiten Sig. 139. fBlanntidje Organe. 1. (Sitte ber £oben. 2. ©teht über einer ber Körten, welche bte S5n§ $eferen§ (bte vaeifec Sinie) genannt wirb, wo biefelhe bie fpermatifche ©ebne »crläBt, unb beit ©aanten in bie©aametuetlen führt, Weldje mit 3 bejeidjnet ftnb. 3Mefe 3töi)re läuft mit ber jpci> matijdjen ©ebne, biä fte bcn Spuntt erreidjt, wei. eher gerabe unter 2 liegt, wenn fte für fid) allein ftd) abäWeigt, unb in jpermatifcben Setten, tueldje mit 3 beäeidjnet ftnb, führt. 4. ®ad männliche ©Heb mit ber Jpavnvöhre ; 5, eine ber Klieren; 6, einer bet |>arngänge, welcher ben Urin bon ber Kliere jur äßafferblafe führt; 7, bie Süüafjerblafe; 8, bie fpermatifche ©ebne; 9, bie Qlorta, burd) welche bie §oben ihr SBlut erhalten; 10, ber SJtaftbarm. 490 $ribatle!türe für Sftänner. i bcS Körpers geßen bie fpermatifdjcn ©eßnen ßinab, vuclrfjc ß3ulsabcrn, SBeneu, Ißmpßatifcße 3eßcit unb Serben ßabett (fielje 8 in gig. 139). Sie ßat ungefähr bie Sicfe einer Sräßenpofe. Siefe 3Jber füßrt ben §obcn ba3 $31ut in, au§ meldßem biefe Srüfcn mit allem ißren eigentßümlicßen ßftecßa* niStnuS bie SebenSclcmcnte be3 ©aanten3 abfonbern unb erzeugen. SBie feßott borget bemerlt, glauben SSiele, baß mäßrenb ber Sopulation bie fpoben ben ©aamen birett in unb burdj bie £arnrößre au8ftoßen. SDiefeS ift nid)t fo. Sie $obenbrüfen ißre Slbfonbcrungett burd) einen $anal, roclcßer bie SSaS SeferenS genannt mirb. Sicfe Kanäle ßaben eine äußere £aut bon Knorpeln ober ©eilten, aber fie ftnb mit einer ©cßteimßaut auStapejiert, unb ißre Ceffn.utg ift nur groß genug, eine SSorfte einjulaffen. ©ie fteigen mit ber fpermatijd)en ©eßtte aufmärts, bis fte in bie SSaucßßößte gelangen unb neigen ftd) bann auf jebe ©eite ber SBafferblafe unb berbinben fid) mit ben ©aamenjcUett. (©eßt ©ncß ein paar ÜJiinuten gig.139 mit ißren rungen an.) Ütnftatt baß baßer bie §oben beim gefcßlecßtlidjen Umgänge tßeitneßmen, ftnb fte üerßältnißmäßig rußig, unb menn ber .fpößepunft ber Siebesaufregung erreidjt ift, fo merben bie fübfottberungen, melcße in benfper* matifeßen ober ©aantenjellen fiep angefammelt ßaben, bureß bie fogenannten StuSfprißungSfanäle unb burd) bie ©aamenbriijen, bereit ülbfonberungen fteß mit bem ©aamen ber .fpermatifdjcn 3cßen bermifeßen unb ßierburd) bem ©aamen eine größere Ouantität geben, naeß außen gefprißt. Surcß bie 9lu8* fpriijungslanäle unb frampfßafte 3uJammenjicßung ber £>arnrößre mirb bie ©aanteuflüffigleit mit bieler Sraft aus bem Sftunbe ber -fparnrößre ßinauS* geftoßen. SBenn mir bie 3bfammenftetluitg ber männlidjen ©rgeugungS* Organe betradjten unb bie SJiißbräudje, betten fte gebanfcnloS untermorfen ftttb, fo ift eS itid)t feßr crftaunlicß, menn mir finben, baß biefelben fo ßäuftg bon Äranfßciten ßeimgefutßt merben. ©eftßledjtlidje SluSfdjmeifungen ©citcnS beS 2Jlannc3 ftnb biel nacßtßeiliger, als bie ber grau. Sie Urjacße babon iß, baß bie fpermatifeßen SIbfon* berungen bie ßöcßften SebenSeigenfcßaften beftijen, melcße ba8 33lut im ©taube iß, abpgeben. ©in ©aamentropfen, ber auf ber einer ßiabel auf* genommen merben !ann, jeigt unter bem SkrgrößermtgSglafe fpunberte Heiner Stnimatfutae, ©aamentßierdjen genannt, unb ßierauS !ann man berniinftiger SSeife fcßließen, mie feßr bie SebenSqueüen angegriffen merben, menn bie ©aamenßüjftgleit berfeßmenbet mirb. Seber 2trjt, melcßer biejem 3meige ber ßSßpftologie feine ßtufmerffamlcit mibrnet, meiß feßr moßl, maS für fdjäb* lidje golgen eine unmäßige SSerfcßmenbung nad) fid) gießt. SSeim gcfcßlccßt* lid)en Umgänge giebt bie grau nur eine Srüfenabfonberung ßer, melcße faunt fo biel Sebenslraft erforbert, mie ber ©peicßel. ©3 ift moßl maßr, baß in ben meiften gällen ße auöß noeß einen Äeitn, ©i genannt, ßergiebt; aber biefeS Sie unb ihre Ärantheiten. 491 gefjt Weg, fobatb eß reif geworben ift, ob geieblethtlidjer Umgang fiattfinbet ober titelt. Sie (Sierftöcfe erzeugen beftänbig ©ier, unb fobalb fte reif ftnb, gefjen fte hinweg, fo baß ber SBerluft berjelben bie ©efunbbeit ber weibiitfjen Organe nicht angreift. Stußfchweifungen beim weiblichen ©efd)tecbte ftnb namentlich beShalb fcbäblicb, weil baß ftterbenfpftem bureb heftige Siebeßleiben* fdhaft gu fehr aufgeregt wirb. 3fn einigen gälten üerurfad)en biefc 2lußfoben beränbert, mäbrenb bie StuSbebnung, metche Sezieren eigen ift, fte bis gu einem gemiffen ®rabe ermeicht mtb ben unteren Sbeil mehr ausbebnt mie ben oberen. 23ei fann man bie jpermatijcfje ©ebne füllen, mäbrenb Söafferbrud) ben £>oben* fad jo anfüttt, baß bie ©ebne nicht gefühlt merben fann. Sßenn bie §obe bor ein 2id)t gehalten mirb, geigt ftd) meiter nichts, als ber bunfle, ber* gröfjerte Äörper ber fpobe; menn SBafferbrud) in ber §obe beftetjt, ift ber Sbeil ber $obc, melchcr mit SBaffer angefüllt ift, burchfichtig, benn SBaffer« brud) ift meiter uid)ts, mie eine 2Safferjud)t ber Sarmbaut, meldje bie $obe einfchüejjt. ©S fomrnt aber auch häufig bor, bafj 01eifcf)bru(i) unb 2Baffer* brud) gujammen befteben, ober bajj anbere ©ergröjjerungen ber fpoben mit 9ieigbarfeit ober Sripper in ber Harnröhre, ober burd) unreines 231ut, melcheS SlnfcbmcEungen ober ifrebs begünfiigt, berbunben finb, unb fann baber nur baS erfahrene 2luge eines SlrgteS in allen fold)en gälten angemenbet merben, um grrtbümer gu bermeiben unb bie @efal)r einer icbliejjlicben Äaftrirung abgumenban. $erricf)tet, menn nid)t eine $ran!ßeit beließt. Söern eS notß* menbtg märe, baß bie Saamenflüffigleit in beftimmten ent* fernt merben foEte, marum merben fte nidjt burdj biejenigen Äanäle entfernt, fftg. 140. ®tc fjoben in @efwnbf)eit unb Jtrantbeit. Sff jeigt eine gefunbe, SB eine buni) ©elbubefleefung gcjd)n>.id)te £obe. 494 ©ribatfeftür e für üJiünner. weteße bie üiatur gut ©bjonberung unb Entfernung ber umtüßen SDiaffeu erjd)affen ßat, anftatt bie 3iuße be« Sräumer« gu ftören unb ba« üierben* jtjftem jo aufguregen, baß fid) am fotgenben borgen ftopfweß, ÜJfattigfeit unb geiftige ©bjßannung geigt? ÜDiejem fann entgegengejeßt werben, baß ein weibtidje« SBejeit mouattid) einmal einen ©tutbertuft ßat, »oit bem erften Srjcßeinen be« 2Jionat«fluffe« bi« gu ißrem 2ebenöwed)jel. 2öenn ein ©rgteirie jotd)e Erwieberung madjte, würbe id) fragen, ob er wirftieß glaubt, baß ba« ©tut be« 2Jfonat«ftuffe« irgeub wetdje üeben«eigenjeßaften befißt. 3ft c« überßaupt ©tut in bem ©inne wie baSjenige, wetdje« in nnjereit ©ul«* abern unb ©enen eircutirt unb ba« Sieben erßätt? ©Jeiß er nießt unb weiß nießt jebc grau, baß, wenn ba« reine ©Int ber ©ut«abern au« ber üJfutter* j.ßcibe abftießt, c« Stutfturg anftatt 9Jfonat«ftuß genannt wirb ? ©laubt irgenb ein ©rgt aud) nur einen ©ugenbticf, baß ba« ©ßftem ein folcße« ©tut ßergeben muß, um bieje monatlicße ©bjonberung gu ermögtid)en, ober bagu gcbraudjt werben muß, bie ©aamengeUen mit ißren ©bjonberuttgen gu ber* feßeit? SBirb er aud) nur für einen ©ugenbticf bie jßermatijdjen ©bjon* betungen unb ben monattießen ©bftuß nebeneinanber ftetten unb ißnen gteieße« Sehen unb Sebeu«fäßigfeit gujpredjen? 3ft e« nießt eine Sßatjaeße, baß, wiißrcnb bie jperntatijcßen ©bfonberungen bon lebenben Söejen wim* mein, bie monattidjen ©bjonberungen ebenjo tebto« in ißren Eigenjcßaften ftttb, wie ber Urin? 3n einem anbern £ßeite jßradß id) bon ber Entfernung be« Eie« al« unwittfürtieß ftattfinbenb. ©ber bieje Eier ftnb bureßau« nidjt au« Sebenöetementen gujammengejeßt; fatfartige ober erbige ©ubftangen ftnb mit berjeßiebenen animatijdjen ©taffen eine« lebtojen Eßarafter« ber* fmnben; um fic gu ergengen. ©ie geigen bureßau« fein Seben unter bem 2Jii* froficoß unb beftßcnnur irbijeße ©taffen, welcße ber ©aamen aud) ßat. Eö fann gejagt werben, wenn bie ©aamenabjonberungen jo teben«bolI jinb, wie !ommt c«, baß berßeiratßete ÜJfänrter unb ©nbere, welche bieUeidjt au«* feßweifenb bieje ©aamenftüjftgfeit ßergeben, feinen ©djaben bureß beren SSer* luft geigen? hierauf würbe id) antworten, baß bei natürlichem Umgänge, wenigften« wenn aud) nid}t boüfontmen, eine Entjcßäbigung ein* tritt, wie id) in meinem ©uffaße über bie ©ßitojoßßie beS gejd)led)tlid)en Um* gange« jage. (©ieße ©eite 581.) 9tu«jd)wcifungen werben aber mit bet 3eit biejetben golgen ßaben Wie ©efbftbeftcdung ober unwittfürtidje ©aa- menergiifje. 3cß ßabe gejagt, baß al« eine Siegel mit wenig ©u«naßmen ux angeneßme gotgen beim unwittfürtießen SBerluft be« ©aarnen« eintreten, nue förpertidje ÜJiattigfeit unb geiftige Siiebergefcßtagenßeit u. j. w. ©dßließlid) werben aud) bieje ©ttSnaßmcn biejetben folgen fpiiren; unb baß eine jotdje ©d)Wäcße, wenn fte nid)t geßeitt wirb, ftets bie £ßeite angreift unb unait«* bteiblicß foteße ©ertufte beim Uriniren unb beim ©tußtgange jiattfinben, © a a nt e n j cß w ä cß e. 495 WeleßeS enbließ Unfrueßtbarfeit erzeugt. 3cß weiß bieje« öottflänbig, ba id) Saujenbe beßanbelte, weld)e ßieran litten; bin ißnen täglicß jeit .jünfjeßn Saßren begegnet unb ßabe in biejer 2lrt Sranfßeit unb brieflich waßrjeßeinlicß eine größere ißrayis als irgenb ein Strjt öon 9iew 9)orf; unb jjeber Slrjt, weldjer jo wenig Äenntnijfe non ©permatorrßoea beftßt, baß er jagt, baß eS natürlich ift, wenn junge 2)iänner in gewijfen 3wijcßetträumen unwißfürlidße ©aantenergüffe ßaben, jottte feine 3eit öerlieren, ju erflären, warum bie 9iatur eine jolcße gunftion jeigt, wenn beren folgen jo jeßred* lid) ftnb. ©old)er 9iatß, wenn er nid)t richtig ift, jeßabet unb bemoralifirt ben Patienten noeß meßr. SKir würbe öon jungen Scannern gejagt, weldje in bem SBaßne lebten, baß unwißfürlicße örgüjfe natürlich Wären, unb baß jie einmal in aeßt ober geßn Sagen einen wittfürlicßen bureß ©elbftbeflecfung ßeroorriefen, inbem fte bemerften, baß bie augenblidlidjen golgeit nießt jo fcßlimnt wären, als wenn ber unwillfürlicß ftattjänbe. 3d) ßabe burcßauS feinen 3weifel, baß bie augenblidlicßen folgen befjer ftnb, Oie jeßtießließen golgen jinb aber besßalb jdjlintmer, weil fte nur bie ©aamen* jcßwäcße befeftigen, Weleße fte ju erleid)tern öerfueßen. einige Patienten jagen, baß fie fteß woßler füßlten, Wenn fte bie ©efbjt* beftedung fortjeßten. OiejeS fam baßer, weit bie ©ewoßnßeit eine joteße unnatürlicße Sßätigfeit in ben $obenbrüjen erzeugte, baß bie ©aamenjeüen mit ben ©aamenabjonberungen überßäuft tnuvben unb bie (Sntferuung jot= eßer Stbjonberung öerurfaeßte möglicher äßeije eine ebenjo große Srleießterung Wie baS üiajenbluten einen SSlutanbrang junt Äoßfe crleicßtcrt, OiejeS ijt aber ein jeßr jößöbticßer äöeg, 9lnßäufnngen in ben Stutjellen ju erleichtern, benn jobalb fie entleert jinb, füllen fie fuß jogleicß wieber, unb üerurjaeßen balb eine neue 2lnßäufnng. Um eine natürliche Sßcitigfeit ßeroorjubringen, tft e« nötßig, bie $u große Sßätigfeit ju ntinbern unb nießt ju oermeßren. Oie ©aamenabjonberungen werben, wenn nießt gebraueßt, in bie Sirculation jurüdgejogen, bie belebenben SBeftanbtßeile baöon geßeit ju bem 9Jiittclt»unfte beS SebenS junid unb bie irbijeßen (Sigenjcßajten ju ben Änoeßen, paaren, Nägeln u, j. w., um bie männließen ßigenjcßaften aufjubanen. (©ieße ©eite 570.) 2Iber in feinem gaHe krjeßwenbet bie 9iatur bieje Sebensflüj* ftgfeit bureß unmittfürließe örgüffe, wenn bie Sßeile nießt erfranft ftnb. <ä§ gtebt in ber Sßat jwei Strten non @permatorr()oea, meiere in ißrer jftatur jo entgegengejeßt ftnb,baß bas was ber einen nüßt, ber anberen jeßabet. Oie eine entfteßt bureß ju großen jJZerbenreij anf baS Organ ber Siek unb bie GrrseugungSorgane; unb bie anbere bureß einen Sftangel an SebeuSfäßig* feit ber Serben in ben SrseugungSorganen, wäßrenb baS Organ ber Siek unnatürlicher Söeife aufgeregt jein mag ober nießt. 3n ben ©rfteren, ober Wo in große Sieiibarfeit in ben Organen ber Siebe unb Urzeugung bejfeßt, 496 für SJiänner. 3eigen fiep ©aamenergüffe in Don woUüfttgen ©räumen nnb Slufridpten beS männlichen ©liebes. ©as Opfer erwacht plöfclidp wäprenb ber liebeSleibenfdpaftlidpen Aufregung, gerabe wenn ber. ©aamen abgept, ober in mannen gälten ntag er nidpt entbecfen, was fiattgefunben pat, bis eine geraume 3eü »erftridpen ift, obgleich er ftdp Har ober unttar eines Siebestraumes erinnert, wäprenb beffen Stufregung ber ©aamenüerluft ftattfanb. 3emanb, Welker eine Steigung ju foldper Kranfpeit pat, fann burdp Stabeiwürmer im SDtaftbarme ober anbere Kranfpeiten beS S3lutfpfte* meS, welche ein 3fud£en in ben £>arn * ©rjeugungSorganen üerurfadpen, Derfdplimmern. ©ie SSürmer fifjeln bie Sterben, wetdpe ju ben ©efdpledpts* teilen fixeren, berart, bafj Slufridptwtg unb ©aamenberluft ftattfinbet. (Sine leidfjte ©ntjünbuitg ober ein .fpautausfcplag im §atfe ber Söafferblafe fann, wenn Sefjtcre burdp Urin im ©cplafe angefiittt wirb, eine Slufridptung berur* fadpcn; unb wenn baburdp genügenb gewedft wirb, um aufjuftepen unb SCöaffcr ju taffen, fo fann ber unnatürliche ©aameuergufj berntieben werben. 2öenn er eS nidpt tput, fo finbet beinahe fidper ber Stbftug ftatt. ©ie anbere gorm ber ©permatorrpoea entjiept burdp eine ©rfcplaffung ber Organe ober einem SDtangel an Sterbenfraft, um ben ©aamenjellen unb ©rüfen bie gehörige Kraft ju geben. ©iefeS ift gewöhnlich bie ©dpwierigfie. ©ie ift bie offene ©püre Jur Unfrudpt« barfeit unb beftept päuftg gteidp* jeitig mit berfctben, ober bietteidpt wäre es beffer, wenn idp fagte, bafj biefeKranfpeit fortbauert, uadpbent Uufrucptbarfeit eingetreten ift. 3e« ntanb, wetcper ©permatorrpoea biefeS QEparafterS heftet, bertiert bie ©aamenpfftgfeit beinape bei jeher ©elegenpeü einer Siebesaufregung ober förpertidpen Slnfirengung. ©ie gept ipm ab, wenn er in ©amen* gefettfdpaft ift, ober wenn er reitet, gept, urinirt unb beim ©tuptgange? namentlich wenn er an SBcrftopfung letoet. $tg. 141 geigt eine mifroSfopifdpe Stnftdpt beS fdpwimmenben ©cpteimeS unb ber ©aamentpierdpen, wie fte in bem Urin einer Stofon gefunben werben, wetdpe mit biefer Kranfpeit behaftet ift. ©ie ©aamen» ftüffigfeit fann auf biefem 28ege SBodpen, SDtonateunb mandpmat 3apre lang berfdpwenbet werben, wenn bie Sonftitution beS Opfers eS fo lange auSpHIt, 5i9 Hl. ©ciamentl)ierd)en u. f. to. l»n b'8 ®ifroifo»§ 1« bem Urin btr lajumtnften gorm ber ©bermatorrjjoea entbedft. ©aamenjcpwätpe. 497 opne bafj er bemerft, was für eine ©cpwäcpmtg jein©pjfem erleibet, obgleitp er bie gotgen gewiß jpüren wirb. ÜÄanepe ißerjonen, weltpe jepr an ®er* ftopfung leiben unb bieje gorm ber ©permatorrpoea paben, berlieren große SJfaffen bei jebem ©tuplgange; wäprenb Stnöere nur bei Unterfucpung ein ober zwei Sropfen finben, weldje aus ber -jparnröpre fommen. Sieje tägti* epen 33erlufte jinb wo möglicp noep fdjwädjenber als bie nädjtlidjen, unb bie ©emütpSleiben beS Patienten ftnb gewöpnlicp jepr peftig. 3cp muß jept noep eine fcpwierigere unb jcpwäcpenbcre gorm bon ©perrna* torrpoea, als wie bie genannten, befdjreibeu, unb bie beftept in einer SSer- wicfelung ober 3ujammenftellung beiber gormett biejertranfpeit. ißerfonen, weltpe auf bieje SBetje leiben, paben mancpmal 2lufrid)tungen beS männlicpen ©liebes, begleitet mit fiircpterlicpen ÜSerluften, wäprenb fte beinape beftänbig täglicpe Slbflüfje paben. Spre ©rzeugungSorgane bibriren zwijdjen einem Uebermaaß ber ifteroenträfte unb einem botlftänbigen geplen bei jelben. 3n jolcpen gälten ift jetten eine ©ontrolle über bieje Speile borpanben. Stuf* ritptungen finben unwiüfürlicp ftatt, wenu an Sopulation nidjt gebadpt wirb, wenn eS aber gewünfdjt wirb, jinb bie SlufriiptungSzellen unb Söiusfeln jdplaff unb matptloS. Sie totalen ©pmptome, weltpe bie betriebenen Strten bet ©permatorrpoea begleiten, pabe itp jtpon angegeben. Sie conftitutioneHen ©pmptome fxnb öerjtpieben, je natp bem Semperamente ober ber Äorpereigenpeit beS 3noa* tiben. 3n einigen gäben jeigt fttp nur wenig nerüöje 9ieisbar!eit ober ©tpwätpe, wäprenb ber ©eift natp unb nad) jeine Äraft unb Spätigfeit ber« Itert. SaS Opfer lennt ebenjo tbenig baS atlmälige £>erannapen beS Un* öermögenS, wie ein alter franfer 2Jiann, wetcper Sag für Sag feine gäpig* feiten berliert, anfcpeinenb ben langjamen SSerlufi feiner geiftigen gäpigfeiten merft, unb er würbe böfe werben, wenn man jeine gäl)igfeiten bezweifelte, ©in Slnberer fennt jeinen wirflitpen 3uftanb — finbet, baß jein ©ebätptnij? jdjwinbet — baß er niept rnepr jo biel traft beftpt, jeine ©ebanfen jnjammen ju nepmett — unb baß jeine förpertiepen unb geiftigen gäpigfeiten oerloren gepen. 9iod) ein Slnberer wirb plöplicp wapnfinnig unb geifteSjcpwacp. ©ine noep größere Sfnjapt lebt in geiftiger unb pppjijcper SBerzweifluttg. ©ie Wer* ben -jpßpodjonber; — fie ftnb Dotier Saunen unb ©iubitbungen; fie erwarten alle möglitpen llebel; fte jinb beftänbig einer gnrept unterworfen, eS graut ipnen bor bem Sobe, als wenn eS ein ©prung in einen brennenben ©tpwefel* abgrunb ober noä) etwa« jtplimmereS wäre, unb nicptS in ber ganzen -Katar erweift ipre Sewunberung ober bereitet ipnen greube. ©ie jinb bünb gegen bie jepönen Sßerfe eines freigebigen ©djöpferS, womit er ipren Sebenspfab beftreut, unb jepen in ber iftaept ben ©ternenpimmel eper mit ©ntmutpigung als mit ©ntzücfen an. 3pre ©tnbilbung umpüHt fte mit einem Srauer» 498 ißrtbatleftüre für SJlänner. mantel, unb obgleich fte manchmal aus ben galten herauSgncfen, unb einen ®trat)l ber Hoffnung unb beS @onnenfd)eineS auffangen, fo erfchredt fie ber Iteinfte Umftanb unb fte menben fich öon einer äöelt beS ©chvecfcnö bon außen gu einem Tempel ber gurdjt nach innen. Söenn biefe geiftigen (Sinbilbungen fte uid)t beängftigen, fo ftnb fte bem ©chminbel, lurgent 2ltl)em, SJiagen- fd)mächc, @d)laflofig!eit, Sierbenfranfheiten, Hergltopfen unb ©abnftnn 9totlj» jud)t begebt. Söcnn bic $rau 9Jtad)t hätte, ©ejefse gu geben, jo würbe fte wahrscheinlich bic gerftörung ber ©rgeugungSorgane bc8 unglücklichen 3?er= bredjerS ats genügenbe ©träfe anjeben. Sn bem SBaijenbauje in bicjcm © a t h t i a f i 8. 501 Staate hatten mir hierzu fürjtid) eine gduftration gehabt, ©in tnabe bon jeljn gafjren, melcher babei ertast mürbe, eine Ungehörigleit gegen ein Heine« 2Jtäbcf)en — auch eine ©inmohnerin be« SSaifentjaufe« — ju begehen, behielt aber burd) bie Sdtilbe ber Vorfteherin ba« Seben, meld)e ftch bamit begnügte, bie ©räeugung«organe be« jungen Verbrecher« burch Vitriol ju 3 er ft ören ! @8 ift bielleicht ein menig fchmer, jmifdjen midfäljrigen Verbrechen unb moralifdjem SBahnftnn ju entfcfjeiben; aber e8 jeigen ftd) Umftänbe, meldje beutlid) genug bemeifen, bafj ber Verbrecher nicht feine redjten ©imte hatte. Söenn bie ©attin eine« reichen unb geadjteten Vürger« bon jeber Vequemlichleit, melche fleh ba« -fperj nur münjd)en fann, umgeben ift, eine fftetgung jum Stehlen Ijat, fo bittet ber ©atte, baß bie Äaufleute fte beob* achten unb bie Siebftäljle ihm jur Vesahlnng anredjnett ioden. Sie Sol* toren unb SJiänner be8 ©efetje« galten biefe roat)nfmnige ©igenthümlid)leit für eine mahnftnttige Äranlljeit, melche fte Äleptomanie nennen. ©8 giebt fel)r biele fdtanie’3, beren Dpfer für fold)e Verbrechen nicht beftraft, fonbertt berartig beobachtet merben fodten, baß fte lein Unheil anftiften tonnen. Drbnmtg«liebenbe Seute, melche ihren gefunben Verftanb fodten gegen bie unerllärlichen Shorheiten Serjenigen gejd)üht merben, melche irgenb eine SKrt bon Ueberffmnntheit, SDtanie ober VSahnftnn haben; e8 fdjehtt mir aber, als menn e« leine Sdtante giebt, meldje ben öffentlichen grieben fiort, baß bie gän$lid)e 2lu8rottung foldjer Sßahnftttnigen ober ©ehtrnlranlen nothmenbig märe. ©att)riaft3 (mibernatürlid)e ©eilljeit) ift oljneBmeifel „ntoralifchcr 2öal)n* ftnn" unb gemöhnltdj, aber nid)t immer, bie golge „gejd)led)tlid)er 35er* hungermtg". ©8 ift etne bemerfenewertlje Slfatfadje, bafj ©nthaitfamleit bet ben grauen gemöhnlidj bie 2iebeSleibenfd)aft tijeilmeife ober gänjlich jerftört, mäfjrenb bie ©nthaitfamleit eine« leibenict)aftlid)en ÜJtanne« in ben meiften gäden feinen Siebeäafjpetit erhöht unb i£)n jum SBahuftnn treibt. Vei näherer Unter)ud)ung mirb mau finben, baß gemöljnlid) ein SDtann, ber begebt, entmeber fo Don ber @efedfd)aft ber grauen abgefonbert mar, baß er gefd)led)tlid) berljungerte, ober baß er fo lange bott ben 2tbfättcn ber gefüttert mürbe, bi« ber SBunfd), gefunbe gefd)led)tlid)e Ve« friebigung ju erlangen, ibn roahnftnnig machte. ©r ift mie ein Vettler, ber lange 3«t ohnf 'Jtahrung mar ober nur bon ben Slbfäden ber ©enlgruben ftd) ernährte, bt« er enblicf) bor ben berfiif)rerijd)en genfteru eine« Väd'er* laben« ftebt unb feine £>anb nach bem begehrten Vrobe burd) ote genfter» fdjeibe ftöfjt. s5totbjud)t ift eine SBeletbigung gegen ein tngenbfame« meibüche* SBefen, berßeiratßct ober nidßt berßeiratßet; aber moratifd) unb förperlidß erßätt fte, ausgenommen, baß ber SSerbredfer erfranft War, feinen größeren ©djaben, ats wenn fte einen plößtidßen ©d)redf burd) irgenö einen Umftanb erßatten ßätte, woburdß ißre Serben unb Äörpcr eine äßnlidje ©rfd)ütterung erlitten Ratten. 3dß fage pßßftfdß unb moratifd), weit icß weiß, baß bie öffentlidße SJieinung notß weit rncßr baßinter fteßt. ©S iß bie ißfticßt ber ©efeßfdjaft, einen ßtiann fo un|d)äbtid) gu madßen, baß er feinen Seiben* fdjaften nid)t wieber bie 3ügel fdjießen taffen famt; aber eS ift ein üfforb, fein 2ebcn gefefdid) burdß einen ©trief ober eine $ugel git beenbigen. ©r ift ein SSaßnfutniger, ber eingefperrt, geiftig unb moratifd) beßanbelt werben unb eine fcßwadße 2Hät erßatten foßte. ©inen foteßen SJiann ßeiten unb gu einem guten Bürger madßen ift teid)ter, als au§ einem ©pifjbuben unb 25er* Srecßer einen eßrtidjen unb friebfertigen SDf attn gu madjen. Unter bem ©in* ftuffe einer paffenben ©ße fann er ein würbiger S3ürger, ein guter ©atte, ein liebeboßer SSater werben, ©ettau berjelbe 2tft, wetdjen er beging, wirb in ber ©ßc nidßt ats ein 25erbre<ßen angefeßen, obgteid) cS, wenn gegen ben Sßtßcn ber grau, ein 23erbrccßen genannt werben foßte. 2>aS ©efeß flim- mert ftdß aber nidßt um eßetüßc fftotßgudjt! tßriöatteftiire für SDtänner. 2)amit idß boßftänbig berftanbcn werbe, miß idß ben borßergeßenben 2tb* fdßnitt nocß mit ein paar Söorten erläutern, ©in ©pißbube ober ©inbredßer ober burd)triebencr ©dfwinbter beftßt ©ßaractergüge, wdd)e erft auSgerottet werben miiffen, um einen guten Bürger aus ißrn gu madßcn, — fein ©ßa* rattcr muß gängticß umgeänbert werben. gernaub, ber eine iftotßgucßt be* geßt, fann eine natürtid)e ©utmütßigfeit ebenfo wie eine griinbtidEje ©eftßäftSeßrlicßfeit beftfjen, aber eine gügeßofe Seibenfcf>aft ßaben, baß er, um fte gu befriebigen, einer anbern ißerfon Uurecßt tßut. ©ein gelter !ann befeitigt, feine 2eibenfd)aften unterbrüdft ober wenigftenS burd) eine ©ße ißrn feine ©elbftbeßcrrfdjung wicbergegeben werben, ©r beftßt baßer feine ©igcnfdßaft, wdeße gängtidi entwurgett werben muß, Wie fte bet öieformer immer bei einem gewößntidjen 25erbredßer finbet, wenn er einen eßrtidfen, friebfertigen Bürger aus ißm madßen wiß.. ®er SDiann, wddjcr weiß, baß er eine giigeßofe beftßt, mti> wetdßcr aufrichtig wünfcßt, fich fetbft beljerrfdjcn gu fönnen, fann e$ in beu meiften gäßen burd) leidjt erretdßbare SKittet tl)un. ©ie ftnb: eine einfache ober grudßt*2)iät; 23ernteibung bon ©ewürgett unb aufrcgenben ©etränfen; ber ©ebraud) tüßlenber ßftebiginen, wie SBranfepulüer, öcr* fdjiebene ©atgc, SJiagncfia unb STlineralroaffer; ein tägliche« 23aben ber ©e* fdßtecßtsorgane mit ßeißcm SBaffer unb eine freie Ülnwenbung öon Stpfcl» weinefftg mit einem ©djwamme nacß bcn 2tbwafdßmtgen. 2)ie totalen SSäber foßten ßeiß, anftatt tatt fein, weit heißeä SSaffer eine füßtenbe Siücf* Satpriafif. 503 ttnrfung äußert. SSenn biefe Vehanblnng nicht auSreidjt, confultire man einen berftänbigen 3Irgt, welcher, wenn er mit ber Veßanblurg Hon Satpria* ftS Oertraut ift unb paffenbe SDtittel für Xentperamente anwenbet, wenig Sdjwterigfeit hoben wirb, @rleid)terung gu berfdjaffen. 2lm Sdjluffe biefeS fffuffafseg wünfdje id) bie öffentliche Meinung gu brtngen, eine Veränberung in ihren 2Inftd)ten über biefe firanütjeit, welche fid) bei beiben @efd)ledhtern geigt unb in einer unbejäljmbaren fHebeöleiben- fdjaft befteljt, heroorgnbringen. Störung beS Srgeugunggfpftemg ober ge* fd)ledhtlidhe Verhungerung ftnb ftets bie Urfadje. 3fn beiben gälten oerbient ber Verbrecher ÜJJitleiben unb §ülfe gu feiner Vefferung. Ohne ift e§ notlfwenbig bei ben gröbften Vergeben, ben Sranlen fo lange eingufperren, bi« fid) ber Vkljnftttn legt unb er fid)ere Reichen giebt, baß er fo ooHfommen hergefteüt ift, baß feine Vefriebigung nicht bie perfönlidje Sicherheit gefähr* bet. Sie -peiratp einer folchen fßerfon, wetd)e geiftig unb förperlid) für ihn pagt, ift in beinahe allen gälten eine genügenbe ©arantie für ein gufünftigeS gute« Vetragen. Sie Vetjanblung ber Ifranfljciten bicfeö ift fd)on in jebent Sluf? fafje befprodjen worben. Unter betn Xitel: ißrioatleltüre für SDiänner" Ijatx td) eine 33elet>rung für 9ftänner gegeben, treidle icf), burd) meine anggebetjnte Sorrefponbeng unb $rapi8 oeranlaßt, für notljraenbig biett. Sollte 3e= manb bie Xienfte bc« SSerfaffer« wünfdjen, mag er fidf) brieflich ober perfön* Ud) an mid) wenben, unb bei brieflicher (Sonfultatton bie fragen anSranle* in ©apitel 13 beantworten. Gojiitel 11. Stttl* O t CttJ. ff iefe famt für biejenige Untlfätigfeit ber Sie« be8organe angewaitbt Serben, ober bie Unterbrechung ber Heroen: ober eleftrifdjen Skrbinbung mit ben @r$eu* gmtg8organen, wetdje bte 2tufrid)tuttg8$etlen ober 2)tu8« fein lärmen. @8 wirb gewöhntid) nur bott einer foldjen Ärant'heit bei SJiänitern gefprodfen. 2lbcr e§ ift eine phh* ftotogifdje 3Ba^r£)citf welche hiev junt erften SJtale aufgeftettt v wirb, wenn fte nicht in einem ntebßinifd)en äßcrfe, ba8 ich nicht baS Vergnügen hatte, ju lefen, jd)on enthalten ift, baff grauen ebettfo wotjt wie ÜDiänner impotent fein fönnen. „3tufrid)tung85eEen" ftnb Xofe elaftifdje Selten mit -Kerben burdjjogen, welche wälfrenb ber Aufregung mit 23lut angefüüt unb bis $u ihrer größten 2Iu8behnuug erweitert werben. Oie ., fidj aufrid)ten, fonbern aud) unter Siebeäaufregung. Me bie Organe bjabeix and) nod) 2lufrid)tung«mu8= tetn, metd)e, wenn fie bon ber ©egenmart ber eleftrifdjen Stuf» vegung frei ftnb, fdflaff unb gefunfen, unb mäbrenb ber Stufregung angef)äuft unb fteif ftnb. Sie fatlopifdjen fööbren ftnb nid)t nur fdjmammige Äörper, meldje ftd) burd) in au«bet)nen fön» nen, fonbern ebenjo tuie baä ntännlid)e ©lieb, ber Äifcter unb anbere Stafridj- tungSorgane beiber ©efdjlecfjter 2lufrid)tung3mu«leln. Siefe 9iöf)ren, ntetdje an ber ©ebeir* mutter anfangen, unb in einen franfenartigen Äörper enbigen, metdjergimbriae genannt rnirb, ftnb in gig. 142 gegenüber ben ©ierftöcfen mit c, c, unb b, b, bejeidjnet. SSenn bie grau nid)t imfo* tent ift, fo ergeben ftd) bie fatlopifcfjen iRbt)ren mätjrenb ber ©ofulation unb am beS Sitte« ergreifen bie gimbriae bie ©ierftöde. Söettn ein ©i reif ift, fo ttürb e§ bon iljnen aufgefaugt unb ben @aamentbierd)en be« 2Jianne8 jur S3efrud)tung entgegen geführt. 3fdj tneig, bag einige $ljt)ftolo* gen e« befreiten, baf bie gimbriae ba« ©i mäbrenb be« ©influffe« be« ge» fd)led)tlid)en Umgänge« ergreifen, aber iljre ©inmenbmtgen merben burd) Sfatfacfen mibertegt. Stunbett fagt: „Oie 3Jiutterfd)eibe ift, wenn erfifst, nie rufig; fte berfürjt fid), fte bertängert ftd), fie beränbert fid) beftänbig in freisförmigen SIu8bet)nung unb namentlich, tuenn fte gereift ift, jietjt fie fid) ju einem Srittel ifjreS Surdjfdjuitte« pfantmem Sie SJtutterfdjeibe fügt aud) nod) ju ben obigen Semegungen eine anbere tjinju, rnetefe barin befteft, baf ber Sfeit berfetben, metd)er ber ©ebärmittter junädjft liegt, ferunterfäüt, unb fref) ffad) bor bie Oeffnung legt, genau fo, als menn man eine fpanb bor ben Sttunb legt." Sie SKutterfd)eibe bat aud) am ©ingange eine @d)Iufmu«tet, 3m potenj. 505 3=10.142. ©ebärmutter, Gierfiöcfe, fallofnfcbe Sötten, u. f. tt). a, ber rechte (fierftocf; b, b, bie fyimbriae auf beiben ©eiten. Stuf bet einen ©eite finb bie Sfimbriae über bcn CJrierftod ausßebreitet nnb auf ber anberen finb fie im SBegtiff, ein (Si aufäunetimen; c, c, bie faüo» bijdfjen Btöbren; b, ein bon ben aufgcnom« meneS 6t; e, ein @i, ireicbeä burd) bie faUob>ifd)e in bie ©ebärmutter gebt, naibbem eS bon ben fjimbriae aufgcnominen mürbe; f, §öl)Iung in ber ©ebärmutter; b, SBanb berSRuttcrfdieibe; i, BJtut» terfebeibe; j, j, breites Sigament; ! t, runbeS 2is gament. 506 3 m p o t e n j. welche in gefunbem ßttfianbe ftd) jufammeujteht, um bie ©ntfentuttg ber Saamenflüffigl'eit, welche fte erhalten hat, gu öert)inbern. SKeine SJietnung ift, bag, wenn baa Organ ber Siebe int ©ebirne in feiner gehörigen eleftrifd)eit 33erbinbung mit ben 2lufrid)tunge3eEen unb SJludfeln gehemmt ift, fo baß bie 2Utfridjtung unb gehörige ©tjätigteit ber ©rseugungd* organe unöoEftänbig ift, biefe Äranlbeit 3mpoten$ genannt werben fann, ob eine männlich ober weiblich ift. ÖebenfaEa ift bie $ranfbeit in ihrer fttatur unb ben gotgen in bem einem ©efd)lecf)te genau baffelbe wie beim anberen. ©ie 2^f)atfad)ef baß ba8 Organ ber Siebe im (Songreg ober Parlament ber geiftigen gäbigfetten baajenige Eftitglieb ift, weldjea bie Siebedgefüble regiert, tag baa ©rjeugungaorgan unter feiner Seitmtg fteljt, unb bag ea mit Se(3te- ren burd) bcn ifteröentelegrapI) »erbttubeit ift, wirb iEufirirt burd) bie (Srfran* Jung ober 33ejdjäbigung bea (SerebeEum (bea ©fjcilea bea ©ebirnea, wo baa Organ ber Siebe liegt). 3dj bähe augenblidlid) eine ad)tbare üerfjeiratbete $rau unter meiner 35ebanbtung, beren fleiuea ©el)irn ober (SerebeEum ber Sif$ einer fdjmersbaften fJieuralgia ift, unb jeit bem Anfang biejer Sraitf* beit behauptete fte, bag ibr Weber bie ©he, nod) gejd)led)tlicber Umgang redjt wäre unb nur mit Sd)wierigfeit fönnen ihre greunbe fte oerbinbern, ftd) »on einem gütigen unb anhänglichen ©atten jn trennen, für weldjen fte öor ihrer Äranfbeit bie größte guneigung fjegte. «ßancoaft erwähnt „ben goß eined jungen Offijier’8, welcher am fßorabenb feiner -jpocbjeit »on einem Ißferbe fiel unb jwar jo, bag er einen heftigen Sd)tag auf ben £interfopf erhielt, ©r würbe impotent, ohne irgettb eine anbere Störung feiner förperlidjen ober geiftigen gunftionen, unb in feiner SSerjweiflung, nad) ber (Sntbedung feiner Unfäbigfeit, beging er am £od)jeit8morgen Selbftntorb." 2>ie »er fd) (ebenen ©lieber bea Äörpera finb in ber ©efmtbbeit unter ber Kontrolle bea (Songreffed ber geiftigen Organe. SBeitn ein §anbwerfer ein £au8 bauen will, jo telegrafiert baa SRitglieb bea ©efirnea, weldjea ber (Srbauer. oberSBaumeifter genannt wirb, bcn §änben nnb gügen, pie Arbeit ju berrid)ten. (Sin (Songreß ber öevjcfjiebcnen Organe bea ©ebirnea lomntt jujamnten, nnb bie betreffenben Herren Urfadje, SScrgleid), Umfang, Sbeal ober SSorbilb, u. f. w., u. f. w. haben aEe eine Stimme in ber Sache. 2lber ber $err (Srbauer ift ber füleifter ber SBerlftatt nnb bat banad) ju feben, baß bie Arbeit gehörig »errichtet wirb. Slber wenn £>err (S. feine SSerbinbnng mit ben §änben unb bat, welcpea burd), wie ea gewöbnjidj genannt wirb, Säbmwtg, Cjerriifyreit faitn unb bie .fpänbe fönr.en bie Arbeit nid)t ner- rieten, jo fönnte .jperr (S. ebettfo gut jeinc Söerfftatt jcf>lieBen, bia bie ©cle* grapben* ober 9ta»emierbiubuug wieber Ejergefteüt ift, uttb er wieber (Son* trolle über bie SMljte ober Serben bat. Sie üDZitglicber bea ©eljirneS, 3mpo t e n 3. 507 iuetepe bie Siebe unb bie ©efcplecptsfortpflanjung peifjen, haben ipre Sfgenten, ipre Arbeit ju Derricpten. 2Senn aber bie telegrappifcpe Serbinbuug jwifdjen bem fleinen ©epirne unb bem ©rjeugung«organe abgefepnitten ift, wirb 3m* potenj ba« fRefuttat fein. 3u Diele« ©tubiren leitet manchmal bie fJterDenlraft fo Don bem fleinen ©epirne pinweg, bajj gar feine Steigung jum gefeüfcpaftlicpcn Umgänge fiep bei benen jeigt, welche früher jepr Diel Siebe«leibenjcpaft befaßen. Sn einem folcpen gaüe Derbraucpen bie geiftigen Organe be« ©epirue« alle fReruen.lraft unb ba« Organ ber Siebe berpungert. Sann jeigen ftep wieber gäüe bei SRännern unb grauen, welcpe ju Diel über gefcplecptlicpe ©aepen nadjöenfen, fo baß bie geiftigen gäpigfeiten geftört werben unb ba« Organ ber Siebe Wirb fo aufgeregt, baß ein jügeüofe« Verlangen jur SSefriebigung ber ge* fdilecptticpen Snftinfte fiep bilbet. 23ei ben grauen petßt biefe Äranfpeit fRimppomania, bei ben 2Rännern ©atpriaft«. Sie StufrichtungSjeEen unb ÜRuSfetn ber ©rjeugung«orgaite werben manch* mal in gwijcpenväumen, mit Heroen* obereleftrifdjer Äraft Derfehen, Don bent fogenannten 9tüdenmarf«fnoten erhalten, währenb alte birefte ober äugen* btidtiche SSerbütbung jwifepen benfelbett unb bem Organ ber Siebe aufgehört ?u h“ben fdjeint. Sn fotchen gäben werben Slufricptungen unroiüfürlicp ober burep äußerlichen fReij ftattfinben, aber fte ftnb gewöhnlich fcf)taff unb macptlo«, wenn irgenb ein 23erfucp, Sopulation ju haben, ftattfinbet. ©oldfe gäüe ftnb häufig bei üRännent, bemt ich ha&e üiele foldjer gäüe behanbett unb e« ift roahrfepeintiep, baß beiben grauen biefe©cpwierigfeitebenfohäufig ift, obgleich ich bei lederen niept fo Diele gäüebepanbelt habe, mtb e« fie aud) nicht Derpinbert, eine tpeitnahmtofe Skrbinbnng mit bem anberen ©ejcpledjte ju paben. Smpotenj bei beiben ©efd)led)tern Derurfacht triebt notpwenbiger SBeife Unfrucbtbarteit. Sffienn bie -fpoben be« SRamte« ©aamen abjonbern, welcper gefunbe ©aamentpierchen enthält, unb bie (Sierftöcfe ber grau üottftänbige (Siev perDorbriugen, }o ftnb fteniept, ftreng genommen, unfruchtbar, grauen, welche impotent finb, fönnen in Dielen gälten fchwanger werben, wenn ba« ©aamentpierepen, tr>etct>e8 in beu SRunb ber ©ebärmutter eingefpript ift, bort ein reife« @i finbet, welche«, wenn e« nid)t burep bie gimbriae ber fallo* pifepen fRöpren währenb ber Soputation aufgenommen würbe, eine furje $dt Dorher burch eine ber fattopijdjen fRöpren pinabgelangte. Sa« Organ ber ©efcplecpt§fortpflatt$ung ift häufig tpätig, wenn ba« Organ ber Siebe mad)tto8 ift, unb bie $ranfpeit eine« impotenten üRanne« beftetjt barin, baß, wenn er gefunbe ©aamenthiercpen bat, er unfähig ift, in bie weib-* lidjen Organe einjubringen. Sennocp !ann unter einer totalen Sfufregung ber wenn biefe benupt wirb, ber Slft au«gefüprt werben. 3n manchen 508 Smpoteng. gälten fann fogar baß Organ ber Siebe tßätig fein, unb eine jolcße Pcrfott ntag baß Ijeftigfte ©erlangen gum gcfd)lcd)t(id)en Umgänge haben, ohne bie gäßigfeit gu beftßen, ben 2lft außgufüßren. Söetut biefeß ber galt ift, fo geigt fid) baß Organ ber Siebe bon ben fJierbenfräften bcß ©eßirnß geniigenb ange- regt, aber entmeber ift bie ffterbenberbinöung gmifdjen benfetben unb ben gefd)ted)tticßen Organen, ober bie Serben in ben geicßlecßtlichen Organen felbft, tßeil- meife ober gänglid) gelähmt. Sie Urfacßen ber 3mbotcng fmb ebenfo gaßlreicß mie biejenigen, melcße Sfterbenftörungeu jeglidjer Sfrt berurfacßen. Sie gemößnlicßftcn ftnb Unmäßig- feit im ©ebraucße aufregenber Sßeifen unb ©etränfe, Selbftbefledung unb außfcßmeifenber gcfEflecßtlicßer Umgang. S3ei grauen ift namentlich eine ftßenbe Sebenßmeife bie ßäufigfte Urfacße. ©tangel an frifcßer Suft unb gu menig ©emegung im greien erfcf)Iaffen bereu SJtußfelfßfteme unb ftöreu ißre ffterbcncirctt- lation. gmßoteng berurfacßt häufig eheliche Ungufrieben- heit, unb beinahe in allen ©efeEfdfaften toivb biefeß alß genügenber ©runb gur or nid)t bieten Safjreit glaubte ein Säumer, ober eineperjon, wetdjer irgenb einShetl ihres Körpers gelähmt war, bajj er ober fte ein Ä'riippel geitlebcnS bleiben würbe, wenn bie Statur nid)t fräftig genug Wäre, bie Hemmung ber Sterben gu bejeitigen. A(lopatijd)e Heilmittel I)aben nod) nie ui\b tonnen aud) jefct nod) itid)t Säljmung bejeitigen, aber unter ben$änben eines gcfd)icften ©lef* trijcurS unb ArjteS weidjt biejc Üranfpeit ebenjo wie jjebe anbere gorm dhro* uijcljer (Störungen. @3 ift and) nid)t ein Ptangel in ber Pathologie b*w Äraut'heit, bajj bie Aerjte jo unerfolgreidj in bereit Sebanbtung ftnb. Sr. Spooper bcjdjreibt fie jebr richtig wie folgt: „Sie tann burd) Sdjtagfluji her* borgebradjt werben. ©benjo burd) jebeit ©egenftanb, weither bie ©ircutation ber Sterbeufraft bom ©ehirtte in bie Bewegungsorgane hemmt; baher ber* urjadjen ©ejdjwüre, Anfdjwellungen unb Anhäufungen biejelbe. Sie tarnt auch burd) Untcrbrüdung beS gewöhnlichen Stuhlganges unb burd) äußeren Srucf, Ouetjd)uugen unb Sunbeit entftehen. SkftänbigeS Hanbljabett bon ©eruhigungSmitteln tann ebenjo Zähmung berurjadjen, ba wir häufig Üälj* ntung bei perjonen finben, weldje 23lciweijj 31t ihren 23ejd)äftigungcn be* niifjen; ebenjo bei Senjenigen, welche ben giftigen Sümpfen bon Ptetallen mtb Ptineralien auSgejetjt finb. Alles, was baju beiträgt, baS Spftern ju cvjdjlaffen unb ju entträften, tann ebenjo bieje Srantheit berurjadjen." derfetbe betreibt auch ©hmptome, welche einem Hnfaße borljergehen nnb benfetben begleiten, gang richtig fotgenbermafjen: „Zähmung jeigt (ich gewöt)ulid) burcf) einen plötzliche« unb augenblicftichen SSerluft ber Bewegung unb ömpfinbung ber Stjeite; aber in einigen geilten geigt fiep teilte, 53läffe, (Srftarrung, unb manchmal frampfhafteö ,3ue bie SBiffenfdjaft ber (Sleftricität in ihrer Slntbcnbung bei $ranff)citen bes ntenfchlidjen ©hftenteS grünblidj erforfd)t haben. SBiete äkrfd)reibungen 512 unb iftezepte ber alten Schute befeftigen unb bermeßren bie f ranfßeit eßer, als baß fie biejelbe erleichtern. Schröpfen, Aberlaffen, Srecßmittel, Dpiunt u. f. w. ziehen häufig fcßäblicße golgen naeß fieß. über Äranfßeit. ©8 giebt hier SäßmungSarten, nämlich: „tßeitweijeSäßmung ober Säßmung eines gewiffeit fDtuSfetS; Zähmung einer Seite beS Ä'örperS, ober fen!red)te Säßntung; Säßmung ber einen Hälfte beS Äör» per 8, wie j. 33. beibe Seine unb Hüften; Säßmung, Welche bureß ©ift erfolgt, welche aüe in ben erften Stabien unb häufig auch,wenn fie oorgejehritten finb, oollftänbig geheilt werben fönnen. Sei jungen Seuten !ann meiftenä eine Heilung ber Säßmung, welche jahrelang beftanb, bureß richtige Scßattb» lung erfolgen. Siele gnbaliben, Welche an einer jolcßen Äranlßeit leiben, berliereu ißr Zutrauen in bie Heillraft ber ©teftricität bureß eine faljcße An» Wenbitng beS Elementes. (SS fann feine beftimmte fßegel für ben ©ebraud) einer ©leftriftrmajcßine gegeben werben, Welche erfolgreich in allen gäEen angewenbet werben fönnte, weit bie Anwenbung ber ©leftricität je nach ben ©igeuthümlicßfeiten ber berfcßieöenen gälte in ber 3eit unb fRicßtung beS Stromes beränbert werben muß. ®ann wirb aud) Säßmuitg ßäufig bureß ©ejeßwüre ober Anhäufungen gegen ben 9ierü ober Serben berurjaeßt, unb in biejen gäben muß baS Slut gleichzeitig mit ber Anwenbung ber ©teftri* cität beßanbelt werben, ©in richtiges Serftänbniß ber notßwenbigen Heil* mittet ift genügenb, beinahe jebe Säßmung ju bejeitigen. (Ueber Seßanb« lung fteße Seite 530). «Üre6s. ©s ftnb erji ttjcntge Sfaßre berftoffcn, feitbent ber ÄrebSim 2C£Cgcmcinen bon ber ärjtlidjen tßrofejfioit nocß für eine unheilbare Äranfßeit gehalten würbe, obgleich bte rohen SDZänner beS äöalbeS fct>on ftetS eine meifterlidje ftunft in beffext Seßanblung zeigten, inbent fie folcße Heilmittel anwanbten, welcße jo Zahlreich in ihrem wilben Aufenthaltsort borßanben waren. Sor zwanzig ooer breißig fahren tonnte mau häufig franfe, welche bon biejen jcßmerz» lidjen Seihen ßeimgejucßt würben, eine 2öaüfal)rt bon ßunbert bis fünfßmt» bert Steilen autreten feßett, unt ju ben fRothbäuteu ober Snbianern ju ge» langen, bereu inftinftmäßige Äenntniß ber mebizinijcßen £ugenben ber 2ßur» 5etn unb ißflanjen ihnen Heilung gewährte. Seit jener 3eü würben biete liberale 9Kitglieber ber xnebiginijdjen mit ben wertbbollen ©eßeint* niffett bcfannt, weldje bie Ureinwohner jo lange unb auSfcßtießtid) bejahen, unb benuod) giebt eS nur wenige unter ben Aerzten, welche fte anweitben, ba ein großer £ßeil berjelben jebc Neuerung aus ben S!eßren ber alten Sdjulen auSfcßließt. ®aßcr lommt es, baß, wößrenb borurtheilSfreie Aerjte biejenigen 2)iittel gebrauchen, welcße ber nidjt wiffenjcßaftlicß gebilbete 3nbianer jur $ r c b 8. 513 Teilung bcS &rebfe« injtinftmäßig anwanbte, bie mehr ©igotten ftS bamit begnügen, SIrjneimittel unb ba« SDteffer ferner ju gebrauten, trogbem es }o Wohl befamtt ift, baß in ben meiften gälten biefe nurftidj graufamen, »eil mtgenügenben, ©Saffen jur ©efäntpfung ber Sranfheit niSt au«reiSten. ©Senn ba« ©hflem be« SKenfSen in einem folgen 3uftonbe ift, IrebSartige ©efSwüre ju erjeugen, ift es rathfam, baffelbe burS Snflrumente unb Sftebifamente ju oerwmtben. (5s giebt wohl 2tu«nahmen, unb obgteid) bercr nur wenige ftitb, ermutigen fte bennoS ben ©Sunbarjt wie ben Patienten, burS eine Operation ben ©inbrhtgling, pbgleiS gewöhnlid) er- folglos, ju befeitigen. 3n Dielen gälten habe iS ba« Seben ÄrebSfranfer gerettet, welSe ftS eben einer wunbärjtUSen Operation unterwerfen wollten, inbem iS ihnen fagte: „(Erneuert erft grünbliS öuer ©tut unb gebt bent ©hfteme traft, fidj leidjt Don einer Operation erholen ju fönnen; biefe« lamt Sure Äranfljeit heilen unb ben ©ebrauS be« ©teffer« unnötig mactjen; wenn nid)t, fo werbet 3'hr beffer im ©tanbe fein, bie Operation ju über* winben. 3S erinnere miS nur eine« gälte«, tn welchem biefer 9tath an* genommen würbe unb meine äftebijinett md)t ohne Hülfe be« SDieffer« eine Teilung erjielten, unb in biejem einen gatte hielt iS if)n bon Slufang an für tjoffnunglo« unb fagte bie« bem Patienten unb beffen greunben bei ttjrem erften ©efuSe. (Sine wunbärjttiSe Operation, obgleich fte unternommen würbe, nadhbem fein ©hftern RS fo weit erholt hatte, um [ich leid)ter auf* raffen ju tonnen, jeigte ftS bennoch fcfjncIX töbtliS* ©erfSiebene treb«fatben unb ©flafter finb jur Leitung biefer gefürchteten trantheit erfunben worben. Söährenb meiner ©rayi« habe id) mehrmal« unter bielen toften fRejepte biefer Slrt angetauft, welche burd) ihren bchaup* teten Erfolg bei Oenen, welche fte gebrausten, fehr populär geworben ftnb. ;«h bezahlte einhunbertunbfünfjig Ootlar« für ba« legte Diejept, unb werbe feine fünfzig Sent« per Ougenb für anbere ausgeben, unb jwar au« jwei ©rünben: erften«: weit iS bie fefte Ueberjeugung gewonnen habe, baß ber Äreb«, wenn heilbar, nur burS ©efeitigmtg ber giftigen (SigenfSafteu be« ©lute«,welSe ihn erjeugen, erfolgreiS behanbelt werben tann;unb5weiten«: weit iS gefunben habe, baß alle bie geheimen ©alben unb ©flafter, welSe fo merfwürbige ©ntbedungen fein foltcn, Stegmittet ftnb, wenig ober gar nidjts beffer in ihren gotgen al« bie gewöhntiSen Heilmittel ber ©rofeffion. 3n jebent einjelnen gatte würbe iS enttäufSt, fo halb iS Sre ©eftaubtheile er* tannte, unb jwar in einem folSen ©rabe, baß iS fte nid)t in einem eiujigeit gatte anwanbte, unb iS glaube, baß ber ©rfolg meiner eigenen Heilmittel größer war, at« ber, ben iS mögliSerweife burS ben ©ebraud) berjelbeit hätte erjielen tonnen. 2>a« SReffer unb Slegmittel finb itt feinem gatte au- juwenben, fo lange ber ÄrebS feine offene, taufenbe ©Junbe ift, in wcld)’ 514 ©cßlußauffäße über Kranlßeit. Unterem gatle bie Kranlßeit aud) gemotjitlid) ftd) als unheilbar geigt. 2lu$< fd)neibmtgen ober Siebungen bcjcßleunigen nur in fotdjem gatte btefelbc, »nenn fte ftd) nid)t als ©eilung geigt, ©obalb eine ©ejcßmulß, groß ober Hein, gu eitern anfangs berurfadßt bie ©eriißrung mit ber 2uft größere ©tßörfe ober gäulniß; bie 2luffaugungSgeHen neunten große ÜJiaffen in baS ©ßßem auf unb bie ©irculaticu Dertßeilt eS im ganzen Körper. Sann getgt ftd) bie allgemeine ©ejunbßeit als fdjnetl Derjößminbenb uitb ber gnDalibe mirb mirflid) burd) bie eiternben Stbfliiffe eines KrebSgefcßmiireS, Don benen nur ein Heiner Sßeil nad) außen abläuft, öergiftet. ©S giebt Diele KrebSarten, meld)e aber alle Kmtbgebungen einer Kranlßeit ftnb, bereit ©itj baS ©lut iß. Sic 2lrt unb Söeije, in melcßer ber Krebs ftd) geigt, tjängt Don ber©on= ßitution beS ©atienten ab. ©on Dielen ©erfonen, meld)e Krebsjcßäben im ©lute ßabeu, mirb ßd) bei bem ©inen ber jog. ßtofenlrebs geigen, meld)er guerß mic eine PtofenlnoSpe auSfteßt; menn er ftd) Dergrößert, öffnet unb beßnt ftd) berfelbe aus wie eilte Stofe. Siefe KrebSart greift geroößnlid) eine Sritfe beS Körpers an, wie bie ©rüfte unb ©ierßöde ber grauen, bie fpoben beS ©tamteS ober bie £alSbriijeu in ©erfoneu beiberlei ©efcßledßS, ober geigt ftd) in irgenb einem anberen Sßeilc beS ©ßßemS. gn ben Dorge= jd)ritteneu ©tabien iß biefe 2trt jeßr fcfjmergtid) unb erreicht ßättfig eine intgcßeure ©röße. ©ine anbere ©erfon ßat ben fog. ©pinnirebs; biefe 2lrt ber Kranlßeit geigt ftd) gemößnlid) guerft als ein Heiner ©unlt, nießt größer als ein ©tednabelfopf, buniel ober purpurfarbig, mit SBurgetn, meld)e wie ©pittnettfüße auSfeßen. SBenn er feine Dolle ©röße erreicht ßat, ßellen ftd) Ineifenbe ©eßmergen ein, meltße im ©littelpunlte anfangen unb bent Saufe ber SBurgel folgen, gudett unb ©rennen geljt gemößnlid) DorauS, eße baS ©tabium ber ©djntergen eintritt. ©ine anbere 2lrt Krebs iß ber fogenannte gcfpaltene Krebs, ein trodener ©palt ober ©injtßnitt, meldjer baS gleifd) ringsherum Derßärtet unb ju* nimmt, inbem ftd) bie $ößlung Dertieft, unb bie gafern ober gellen läßmt; gemößnlid) greift er bie Unterlippe an; Stancfjcr merben ßäußger baDon l)eimgefud)t, benit anbere Seute. ©in Slnberer mag einen KnocßcnlrcbS ßabeit, mcltßer ftd) babureß geigt, baß er harte 9tiitge bilbet, ober ftd) mit •bcttfelben umgiebt; unb menn Dollfommen entmidelt, eine eigentl)ümlid) unangenehme ©laffe aus ber SDtitte abjonbert. Siejc KrebSart bringt tief ein unb frißt baS gleifd) jeßr fcßnell meg, ttaeßbem er anfängt, gu eitern. Sann giebt cS uoeß ben SBoIflrebS. SEßenn feßr Hein, fängt bedclbe fd)on an, bie Sßcile, in welken er ftßt, aufgufreffen unb dou Stnfang an geigen ftd) fürd)= terlid)e ©eßmergen. ©in anberer mirb eilten fcßlafeitben Krebs ßabeit, mcL ißer aus einer macßjcnbeit ©ejcßmulft beßeßt, Don menig ober leinen ©d)mer* gen begleitet, bis, menn er feßr groß mirb, jein Opfer mit einem ©iale bie © a 15 f l u &. 515 fcbredtidjften ©cbmergen fpürt. SBenn biefe 9lrt fo wett üorgeiebritten ifl, um »iel ©ebrnerg gu »erurfadjen, fo ift eine Heilung febr febwierig. 9iocb ein Unberer mag einen blutenben ÄrebS haben; ber ©rftere bilöct judettbe, brennenbe, fchuppenartige SSunben, welche mit ber 3«t gu ©efcbwiiren wer* Den, öer geltere eine rotbe unb feurige 9lttfcbweßung mit ©luten unb heftigem ©djmerg begleitet. 2luf biefe ©Seife geigt ftch biefelbe Sranlbeit febr »erfd)ie= benen ©erfonen. Sie »orbergebenbe ©enennung ber ÄrebSarten ift leine tedjnifcbe ober profefftoneße, aber fte wirb bem gewöhnlichen ?efer leichter »erftänblicb feiu. 3n manchen gamiüen »ererbt ftd) ber $rebs »on ©eneration auf ©ettera* tion, wenn ber unreine ©lutftrom nicht burch einen gejd)icften ÜDtebiginer in feinem erblichen ©baralter geänbert würbe. ©Iropbulöfe unb ibPhilitifcbe Seutc ftnb beffen Unfällen «uSgefefst; ©ejdjwüre in ber ©ebärmutter enöigeit häufig in einen ÄrebS biefeS Organes, ©in öerurfaebt mand)= mal eine Hautanjcbweßung unb »erwanbelt ftch ©erfonen, welche fefjarfe ©lutunreinigfeiten in einen ÄrebS. 3febe ©erfon, welche eine große ober Heine ©ejdjwulft befttjt, füllte biejelbe, fobalb fte entbedt ift, beljaiibeln laffen, ob fte IrebSartige ©igentbümlid)feiten geigt ober nicht benn wenn tjernachläjftgt, lann fte gu biefer gefürchteten Äranlbeit fuhren. 3u ihren erften ©tabien finb ÄrebSanfchwellungeu leicht gu befeitigen. Ser ©erfaffer bat Diele berfelben lurirt, inbent er biejenigett Heilmittel gc* brauchte, welche bieSftänner be§ SßalbeS fo febr erfolgreich attroanbten; aber je weiter bie Sranlbeit »orjdjreitet, befto fcfjmieriger ift fte gu heilen, unb fJiiemanb füllte 3eit »erfcbwenben, gweifelbafte ©jrperimcnte gu machen, in bent guten ©lauben, baß ein gejdficfter Slrjt bie 3erftörungen in feinen lebten ©tabien aufhalteu fann, nadjbent ftd) anbere ©ebanblung als ungulänglid) erwiefen. Siejenigen, welche ÄrebS in ber gamilie füllten nid)t warten, bis ftch berfelbe geigt, jonbern conftitutionelle ©ebanblung gcbratt* er SBcife erfolgen, gig. 146 jetgt eine hoppelte Krümmung. Sa« Stüd'grat biegt fid) red)t« unb lin!8, wirft bie red)te Sdjulter unb £üfte in bie >f?öf)e unb briicft bie ber linfen Schulter hinun* ter. 3dj habe häufig gälle biefer 2lrt burch eleftrifdje, me* d)anifd)e mtb mebijinijdje Heilmittel furirt; aber nur eine SSerbinbung unb gefdjidte Slnwenbung berfclben tarnt eine Teilung erzielen. Srojjbem Krümmungen, wie fdjon bemertt, burch unret* ne« unb fd)Wad)e« 93tut entftehen, fo geigt fid) gewöhnlich eine augenbtidlidje Urjadje. 33ei ffrophutöfen Leuten gerftört (Sitcrung bie Stufen, weld)e ba« Stüdgrat aufred)t erhalten unb manchmal ba« 9tiicfgrat felbft. 2Bo aber $31utfd)wäd)e ober allgemeine Sdjwädje e« öernrjad)tf ftnb jdjlechte Stellinn giüdigraflirüutmungeu. Sig-145. 9tatütlid)e ©eftalt be§ 3tücfgrat§. © f r o p ß u l a. 517 gen int ©ifcen, ©tehen ober Stegen bie tätigen ober augenblicflichen Uvfachen. 3n einer tjatbijorijontaten Sage, tnenn ba8 ganje ©e»id)t be« ÄärperS auf bern ©ttenbogen ruht, ju Hegen, ift für fcfjroacfje Slüdgrate fdjäblich. Söenn fdj»ächlid)e ißerfonen häufig biefe ©tel* Hing etnneljnten, jo öertiert ba§ Siücfgrat bie natürliche gorm unb roirb gefrütnmt. SSiele junge grauen jetgen biefe 9JJi§gc- ftaltung ber ber einen ©d)ulter unb ©rljöhung ber anberen« ©djnürleiber, ©djulterbinben unb an* bere ntedjanifche SDZittel »erben ange* »anbt, eine foldje SSTZißgeftaltung ju oer= bergen unb gewöhnlich gelingt e8 ihnen, obgleich, fobalb biefe fünftlidjen Mittel bei ©eite gelaffen »erben, baö SZüdgrat burd) eine noch ©rfdjlaffung ber 2Jtu8feln eine ftärlere Biegung jeigt. Söenn burch ©!ropf)ula erzeugt, fo ntujj biefe« ©ift befeitigt »erben, ehe eine 9Zabical!ur erfolgen fann; »enn burch ©ch»äd)e entftanben, fo ntufj ba8 23lut in Duantität unb Dualität- berbeffert »erben. gür S3ehanblung ftehe Kapi- tel 13. Sifl. 146. Eoppelte ßrümtnung. gßropflttfa. $ieje8 ifl bie SBursel bcr §älfte ber menfchticben 2eiben. 2Ba§ ijt @!ro< 3ie2tergte fönnen nid)t genau fagen, woraus ba8 ©ift befielt; audj ber ©Ijemifer fann nidjt genau jagen, was für 23eftaubtf)eile bas geuer t)at. äßir jeljen, wie ba« geuer brennt unb bemerfen mit ©taunen bie ©djnelligfeit, mit ber e« ein ©tücf §olg Dergeljrt, woran wir mit ber 2l£t in ber fpanb arbeiteten, bap uns ber ©dfweip Don ber ©Urne rann. ©8 lad)t un« an mit feinen flacfernbeit glantmen, Wäl)renb e8 bie gäljen gajern gu fßutoer rebugirt. SBir fönnen wenn wir wollen, wie bas ffvopljulöfe ©ifl einen ÜJiann angreift, welchen unfer ftärffter 33ruber nid)t begwittgen tonnte, wie eS bie iöeftanbtljeile feine« 23lute8 jdjmilgt, feilte 2ftu8felu er* fd)lafft, feine $nod)en Derfrümelt unb iijn fo fcplaff wie eine 3eugpuppe wer* ben läßt. 2öir wiffcn, waö ba« geuer löjdft, unb bie 2)oftoren — einige ber« felben — wtffen, wa« ©fropfjula gerftört. äßir wiffen and) Diele Urten unb Steifen, wie baS ffropfjutöfe ©ift ergeugt wirb. 2luf ben nörblid)en unb weftlidpen 2lbl)üngen l)ol)er$ügel ober@ebirge gu leben, wo bie magnetijdjetT ©tragen ber ©onne nur ein paar ©tünben Don ben Dierunbgwangig Unfällen fönnen, werben in mandjen ©enerationen, wenn in ein paar Sauren, bie 33ewoI)ner ffroppulöö werben. (©ief>e ©eite 234 unb 326.) ©in langer 'Aufenthalt in feuchten ©egenben, beftänbig in Simmern gu fd)lafen, wot)in ba« ©onnenlidjt feiten lömmt, tägliche 23eriif)rung mit laltcr, feud)ter £uft, ungenügenbe Siaprung, ©cfjwctnerleifd), unreine Suft unb perjönlidje Unrein* lid)fcit fönnen fte IjerDorbringen. Sd) habe fd)on Don feiner erblichen ©igen* fdjaft gefprod)cn. ©8 fann aud) burd) unreine Smpfung entfteljcn. (©icpe ©eite 234.) 2)er beworbene ®r. 95prb ffJowett fam nad) gwangig Sapren Sorgfältiger föeobadjtung gn bem ©d)luffe, bap ftd) ©fropljnla gewöhnlich in © t r o p p u t a. 519 ben Sladptommen gefunber ©Itern geigt, »elcpe bie StbaptionSgefepe begüg- ticp ihrer ©pe nid)t beobachtet paben. ©nblicp tonnen fcplecpte 2tu8fcp»eifun« gen unb ©eroopupeiten, unb aße©inflüffe, »eldpe bagu beitragen, bie Sieben«» träfte gu fdpwäcpen, bie Spüren be« ©pfteme« bem Sttpem beSSeufel« öffnen unb ©troppula einfiipren. ©Irophula ift eine eigentümliche trantpeitSerfdpeinung unb öerfdßieben- artiger in ihren golgeit, al« irgeub eine anbere. ©ie fann bie äußere §aut angreifen unb fte mit gdetfeitr ©efdpwüren unb allen möglichen Slnfdpwel« lungen bebeden; fte tann bie Srüjen in irgenb einem Xßexte be« törper« peintfucpen unb biefelben anidpweüen — beinahe alle Slnfcproellungen unb Vergrößerungen be«£alfe« haben einen ftrophulöfen ©parafter; fte tann ftch in bie ©dpteimpaut feftfepen unb einen fchlimmen §alS, tatarrp, Suftröpren* tranfpeit, ©d)»inbjucpt, Spspepfta unb ©efdpwüre in ben ©ingeweiben oer* urjacpen. ©ie tann Stugenfranfpeit unb Slinbpeit Oerurfacpen, ©efcpwüre in ben Dpren unb Saubpeit, fte tann an irgenb einer ©teile in bie tnocpen einbringen unb biefelben gerftören, Stüdgrat« • SKißgeftaltmtgen, trumnte Seine, §eroorftepung be« Sruftfnocpen« unb Verfcpiebmtg ber lüften Oer* urfadpen. ©8 giebt feine tranfpeit, »eldpe fo oiel Stacpt beftpt, Unpeil an* guftiften. Sie Meinungen ber Xergte ftnb eigentümlich »iberfprecpenb über bie bien« lidjfte Sltmofppäre für ffropputöfe ißerjonen. Einige üerbammen ©ebirg«- luft, Weil tropf unb anbere äußere ©ntraidelmtgen biefer tranfpeit häufiger in ©ebirgSgegenben unb poper unb trodener 2ttmofppäre beobachtet »erben, al« in ©egettben, bie »ärmer unb feuchter ftnb. Siefe Schlußfolgerung ifl bem ©influffe ber nörbtidjen unb »eftlidpen Stbpänge gugujcpreiben, »eldje noth»enbiger Sßeife in folgen ©egenben befielen, »o füblicpe unb öftlicpe Abhänge oorfontmen. Slnbere begünftigen bie ©ebirgäluft uttb untcrftüfceit ihre Meinung burch bie größere §äufigfeit tuberfulöfer ©chwinbjudpt in »ar- men unb »edpfelnben tlima’8. 2öa« ba« Sorperrfdpen ber ©froppula an« belangt, fo glaube ich nidjt, baß e8 oiel Unterfchieb mad)t, ob ein tlima !a(t unb trocfen ober warm unb »ecpfelnb ift, benn in tonnen »ir genug ©dpwinbfücptige finben, unb foldpe, »eiche innere, Stlagerungen haben, um biefenigen be« erfieren aufguwiegen, »elcpe äußere ©rfdpeinungen berfelben tranfpeit geigen; aber id) behaupte, bafj ein »armes, feuchte« unb »echfelnbe« tlirna nicht fo gut ift, benn in einem foldpen befteht gu Oiel ©lef- tricität, unb XjierbnrcE) gehen bie elettvifcpen Stuöfcheibungen be« törper« lang* fam oor ftdp unb geben bem ftrophulöfen ©ifte eine größere Neigung gur i.nneren um bie garte ©dpteimpaut be« .topfe«, fpalfe«, ber Zun- gen, be« Stagen« u.f.». angugrcifen. ©ine gebirgige, trocfene unb negatioc Sltmofppäre, »enn bie ber ©efunbßeit guträglichen ©eiten aufgefudpt werben, ©cßfußauffäße über Äranfßeit. befeßfeunigen deftrifdjc Sludftrömungen unb geben biefer ßranfßeit bie fftet* gung, äußerfieß gu erfd)einen. (©ieße ©eite 90.) 2ßer mürbe nießt lieber einen Uropf am Hälfe, ein ©efeßmür an ben ©fiebern ober ©algpß an ber $aut ßaben, afd innere Sfufcßmeüungen, Smtgengefcßmüre ober ©iftbeufen imSUfagen? (Sin trodened, gleicßförmiged Älima, ob ßeiß ober fatt, unb eine fübfidße ober öftlidfe Sage, ftttb am beften geeignet, bie gefäßrfießere (Snt» middung ber ©fropßufa gu ücrßinbern. ©fropßufa mirb bon Dielen Slergten als eine nnßeifbare frattfßeit äuge« feßen unb öiefe ©pfer berfetben, naeßbem fte aüe ntögfidjen Sfergte ber bipfo* matifeßen unb ©cßminbeffcßulen öerfudßt ßabett, berfalfen in benfetben ©fau* ben. (Sin ffropßuföfer Äranfer ßat fuß fetten an mieß gemanbt, ber nid)t borßer ein guter Sunbe ber SDfebiginer mar, unb beffen 3utrauen in ber £>eif* barfeit ber Sranfßeit unb ber ©efeßidfießfeit ber Slergte bureß mieberßofte SSerfudje berfeßiebener ©ßfieme beinaße crjdjöpft mar. Unter ber93eßanbfung ber alten ©cßufe ift er ein Dpfer berafteter Slpotßeferberjdjreibungen, unter ber neuen ©cßufe gu ßäufig ein Dpfer abgefeßmadter (Spperimente. 2lber um bie ÜJlebiginer ber neuen ©cßufe gu reeßtfertigen, fann man fagen, baß, menn eine Reifung erfolgt, fte biejefbe ßerborriefen. 3cß ßabe nod) nie ©fro* pßufa bureß atfopatijcße Seßanbfung geßeift gejeßett, aber SBicle, in mefeßen bie Äranfßeit bureß fte jdjraieriger unb ßartnädiger mürbe. ®ie gemößnlicßen fogenattnten Heilmittel berußigett nur bie ©äßrung beä ©futed, mefeße fuß gemößnlid) geigt, menn bad ©ift tßätig ift. ©ie roirfen ungefaßt ebenfo auf ÜBfutgäßrung, mieSlffoßof auf ipffangengäßrung mirft, fte für ben Sfugcnblid unterbrüdenb; aber mie bie SSerffüdjtigung bed 2tlfoßofd ben ©äßrungdprogeß bei ben ißftangen mieber geftattet, fo ertaubt bad ülufßören ber (Sinpffe ge* mößnficßer Heilmittel, baß bie ffropßutöfe ©äßrung non ffteuent beginnt. Um ©fropßufa gängücß gu feilen, muß ber Patient Diel friieße 2uft, ©on* »ettfeßetn, fräftige ®iät, mddße mctftentEjeilS au« ben befielt gfeifcßfpeifen befielen muß ftetö ausgenommen) unb gut fdben3eit gebuf* big fofeße bfutreinigenbe ißftangenmebigin gebraudjcit, mie ein gefeßidter 2lrgt, ber affe conftitutionelfen (Sigentßümfid)feiten beamtet, berfeßretbt. SSäßrettb ber lebten gm'öff 3aßre meiner fßrajüd ßabe feine ©eßmierigfeit gefunden, ©fropßufa erfofgreitf) gu beßanbefn, unb ßabe furirt, meicße faum mit ißrent£eben au« benfpänben ber alten ©cßufpraftifer unb ißatentmebigin* fabrifanten entfamen. ©fropßuföfe 3nt>afiben gebrauchen gemößnficß i|3a» tenfmebiginen, ttaeßbent bie ©efeßidfießfeit ber gacultät erjeßöpft tfi, inbem fte glauben, baß eine jebe Sötutmebigin für fte bientief) ift. Stbcr ein Unmerfaf* Heilmittel mirft ßäufig nid)t auf bie Äranfßeit ein, unb wenn fte bent ®cnt* perament nicf)t angemeffen ift, »erurjaeßt fie©d)abett, anftatt ifhtßett. (ließe ©eite 13t).) 3n ber 33eßattbfung feiner Ärattfßeit ift cd notßmcnbigcr, bad G ß ß ß i li 3. 521 demßerament beß $u beaeßten. ©fropßulöfe Sefer, welcße ben SSerfaffer ju confultiren wiinfeßen, ftnb auf bie gragen in bem näcßften Sa- ttel ßingewiefen. ©ßßßiliß ift ©oufin jur ©fropßula, ein Slbfömmling ber ©fropßula, unb fann bie SDhitter ber ©fropßula werben, — eine feßr gemijeßte SSerwanbt* fdßaft; aber fte fann feießt bewiefen Werben. §xt9§itis. ©ßpßiliß fann ber ©ouftn ber ©froßßula genannt werben, weil ©rftere ein Sinb ber ©ünbe unb Seßtere ber Unwiffenßeit ift; unb bann nod), weif SBeibe merftieße ©igentßümlidjfeiten ber ÜBerwanbtfcßaft beftjjen. Sn bieten Oinfidjten ftnb bie förperlidjen golgen beß ©inen benen beß Slnbern feßr äßn* ließ. 2Senn bie 28ctt biß ju einem gewiffen ©rabe ber ©rfenutniß borge* feßritten ift, werben bie 3Jiaffen beß SBolfeß berfteßen, ©froßßula $u ber* meiben, unb ber bererbte ißorratß, welcßer in ben Slbern bieler aeßtbarer unb evleucßteter gamitien ift, wirb außgerottet fein. SBenn bie SGBett bie jo feßr gewünfeßte unb lange erbetene 3eit ber dugcnb erreicht, werben bie öffentlitßen gabrifen ber ©ßßßitiß gcfcßloffen werben unb ber bererbte üBor« ratß wirb bureß bie ©ntbedungen ber Söiffenfcßaft aufgejeßrt werben. ©ßpßiliß fann baß Äinb ber ©fropßula genannt werben. ©froßßula, ßerfönlicße Unreinficßfcit unb gefrf>ted)tlict)e Slußfdßweifungen fönnen ©ßpßi* liß ßerborbringen. @8 ift ein allgemeiner ©taube, baß baß fßpßilitifdje ©ift bureß alte ©enerationen fteß jur 93eftrafung derjenigen ßinjießt, welcße lieber* ©ewoßnßeiten ßaben unb bie £uren befueßen. Oieß ift nid)t gänjlid) waßr, benn bie Äranfßeit mirb tägtieß fabrijirt unb brid)t mancßmal in Ouartieren auß, wo ©runb genug borßanben, ju glauben, baß baß ©ßeßaar nur ber Unreinhdjfeit unb 2lußjcßweifung im gefcßlecßtlicßen Umgänge jd)ul* big ift. ©fropßula fann bei ber grau bie SUfutterfcßeibe angreifen unb einen jdjarfen weißen gtufj berurfaeßen; biefe ungefunbe Slbfonberuttg fann burd) SBernacßtäffigung giftig werben; bann braucht nur nod) gejcßlecßtlicße Stuß, jdjweifung ßinsujufomnten, um eine Sttijdjwellung ober äöunben am männ* ließen Organe ju erjeugen; biefeß lofate Seiben beß SWanneß Wirb ßeftiger, wenn eß in ©iterung iibergeßt, unb wenn eß bann in SBerußrmtg mit ber SJtutterfcßcibe fommt, bringt eß nur ju bem geuer, weldjeß jeßon in ben weiblidjen Organen befteßt; in furjer 3eit wirb eine Äranfßeit erzeugt, welcße fo äßnficß mit ber in ben öffentlichen fpäufern gefunbenen ift, baß ber Strjt mtfäßig ift, einen bemerfbaren Unterfcßieb in ben ©ßmptomen ju entbeefen unb aueß ber Patient in beren golgett feine 33erjcßiebenßeit fpiirt. gälte biefer 2lrt, welcße unter meine SBeadjtung famen, waren bon »er* jtßiebenen Sterjten alß eine Äranfßeit erfannt worben, bie fte, ofjne einen 522 über Äranlßeit. Zweifel gu ßegen, al« tofale ©ßpljilis beurteilten. fftod) rneßr: in ben europäifdjen §ofpitälern für Oefdjled^tstränte ift baS ©£periment Verfud)t worben, bie (Sichel eines SDianneS ein wenig p ri§en unb ißm bann ©opu* lirung mit einer grau ju geftatten, weldje Slnzeidjcn non ©fropßula ßatte unb am meinen gluß litt, unb jur richtigen 3eit entwidelte fid) ein bollftän* biger ©d)anfer 6eim SÖtann. Sfatürlid) wirb fftiemanb wünfdjen, baS ©Speriment ju Verlängern, um ju fetjen, wie weit biefe Äranfßeü entwidelt unb Verbreitet werben !ann. 3ebe:tfall8 geigt baS ©fperiment genügenb, baß biefe Äranfßctt mit §ülfe bon ©fropljula erzeugt werben fann, unb es ift fein vernünftiger ©runb Vorßanben, um jn bezweifeln, baß ein in bicier äöeife erzeugter ©Sanier, wenn Vernadftäfftgt, eine gejunbe grau anfteden fann; unb baß eS nur 3£ 2fuSfd)Weifnng unb Uitreinlidjfeit bebarf, um eine fppßilitifdje 2lnftedung gn entwideln, welche berjfenigeit ebenbürtig ift, bie in ben niebrigften Käufern ber iftroftitution erlangt Werben fann. ©8 ift wof)f oßne waßr, tag bie ßeftigfte gornt biefer gefürsteten Sranfßeit ge* WößnliS ans ben Sorbetten l)eroorgel)t; aber fogar ßier ift eS uiSt immer ein intportirteS ©ift; eS ift in ber Sßat Jjäufig bas ißrobuft beS USlafjeS, wo eS gefunben wirb. ©S wirb gewößnlid) geglaubt, baß biejeS ©ift burd) einen fd)leSten SUfatrofen ober böfeit SKeifenben ben ganzen 2öeg Von ben ©übfee» infein, Von Elften ober Von ben Borbellen ©uropa’S in baS £>au8 ber ißrofti* tutton gebraut wirb. 2)em ift nid)t fo. ©8 giebt waßrfSeinliS ebettfo. wenig importtrte ©ppßtliS wie franjöftfSen Branntwein in 9few 9)orf; ©ppßiltS wirb ßier erzeugt. @S tft baS birefte ißrobuft woüüfti* ger Hlänner unb filziger, prinziplojerunb ff'ropßulöfer grauen unb beren über* mäßigem ©efdjleStSumgange. grauen, weldje gegen Bezahlung eine un* begrenzte 2Inzaßl Scanner tägliS, SBodjett, SJionate unb3aßrelang entpfatt* gen, müffeit mit ber erfrattfen, unb bie EJiutterfScibe, weld)e allen biefen SDiißbraud) erhalten ßat, wirb ber ©iß ber Sranfßeit, ebettfo wie ber ftftagen erfranft, wenn er beftänoig mit aßen möglidjeit unverbaulidjen fowoßl wie VerbaultSen ©egenftänben überfüllt wirb. SBenn bie grauen ffropßulös ftnb, befteßt ein Äeim unb tßre ©ewoßnßeiten geben ben anberen, weldjer ttotljwenbtg ift, eine ft)pßilitifS£ Äranlßeit zu erzeugen, bie ber importirten fo äßnlid) ift, baß fte tn Dualität wie tn ißren golgen ttidjt geringer ange* jeßen zu werben brauSt. 2)te Borbelle ftnb baßer bie fDiiftbeete, in weldjen venerifdje Äranfßciten entfteßen, unb ntdjt nur einfaSe Agenten für beren Berbreitung. SBenn bie grauen nidjt jfropßulöS ober burd) Vorßer zugezogene ©ßpßilis conftitutioneE geimpft worben ftnb, verurfaeften beren 3luS* fdjnmfungen b£n Kipper; aber wenn fie ißre mit erblidjer ober erhaltener ©fropßula antreten, ift ©ßpßilis baS natürltSe ißret BefSüftiguitg. ©hPhiliS wirb bie SJtutter ber ©frophula. Sie8 ift bie britte unb lefjte ißofttion im Anfänge biefe8 3d) baftre bicfe Slufftettung auf bie Dtefultate meiner profcffionetten 23eobad)tung. 3d) werbe l)iiufig non fonen confultirt, beren 33Iut alle Reichen be8 ffrophulofen ©ifteS f)at unb beren Reiben meljr bie ©igentl)ümlid)feiten ber ©Iropfjula wie bcr ©t)pl)ili3 Ijaben, bie Slutunreinljeit bireft ju ber ©pphilis Oerfolgt werben fann, welche fte üor fünf, jeljn ober jwanjig 3at)ren empfangen t)aben, ober ju einer betannten ft)Philittfd)en Unreinheit, welche ftd) bei ben ©Item ober ©roßeitern gejeigt hatte. Hieraus habe id) bie folgenben gejogen: baß entweber manche Heilmittel bie Statur ber fo Oeränbern, baß fte bie Statur ber ©frophula annehmen ober baß entweber burd) bie golgen üon SJiebijin, ben Verlauf ber 3cit ober bie Heillräfte bie ft)pl)ilitifd)en ©d)nta* rofcer aufhören ju beftepen, unb baß ba8 übrig gebliebene ©ift einen ffrophu* töjen ©harafter annintmt. ©hPhiiis. 523 2öa8 ift ©pptjilid? Oa8 SSergrößerung8glaS enthüllt bie SSSaljr* fd)einlid)feit, baß e8 ein ©dfmarotjer ift. Ueber biejen fßunft wirb nod) ge* flritten, ba bie 3nfuforien fo tlein ftnb, bafj fte nur mit 9Jiitl)e burd) ba8 SDtifroSfop entbedt werben tonnen. SJteine eigene Unterfudjung üeranlaßte rnidj, ju glauben, baß bie fppl)ilitifcpe SDtaffe üott Oon lebenben ©d)maro§ent fei. Sie ©ntftehung fotoie ber eigentümliche ©harafter biefer Ärantljeit bc* günftigen bicje 2:t)eorie. ©ie wirb burd) erfrantte Slbfonberungen ber SJiutterf treibe, gemifdjte ©aamenabfonberungen unb fdjmufnge 2lnl)äufungenr gehörig oermijdjt unb erjeugt. 2lußerl)alb ber 2)tutterfd)eibe würbe ein foltf)eS ©emifcf) Oerfaulenber animalifdjer SDtaffen Ungejiefer erjeugen, Warum nid)t in ber SJiutterf d)eibc ? ©d)tnaro£er werben im 3nnern bcS menfd)tid)en ÄörperS erjeugt, wie bie Söiirmer ber ©ingeweibe beweijeu. ®ie Sigentl)ümlid)!eiten bcr erfien ober birelten ©t)pf)ili8 ftnb in ber f batleftüre für üJianner" angegeben. Sonftitutionelle ©hphüid roirb mand)» ntal empfangen, ohne bie ©pmptome ber btrelten ©ppfjitid ju jeigen. Qinige ber 2luf)augung8jetten beS männlidjen @liebc8 Begleiten bie 23lut* jetten unb enbigen im Unterleibe. Oie Haut, welche bie (Sieget unb Orüjen umt)üttt, mag jäf)e genug fein, ber SBilbung eine« ©djanferS ju wiberftcljen, wäßrenb bie SluffaugungSjetten tfjätig genug finb, ba8 ©ift aufjunehmen. ■Sn biefem gatte wirb ba8 Slutfpffem Vergiftet, ohne ein äußeres 3eid)en ober Söarnung ju geben. 3n manchen gättett, wo ftdj fein ©d)anfer bifbet, wirb ba8 ©ift non ben SluffaugungSjettcn in bie Oriifen be8 ©dtatnbugS geführt. SBenn biefeS ftattfinbet, erhält ba8 Opfer wenigftenS eine SSarmtng burd) bie Ülnfdjwettung, welche üon SSielen als notljwenbig angefef)en wirb, ehe fte conftitutionett oergiftet werben tonnen; bieS ift nicht wahr. ©8 ift aud) eine befannte Qrfjatfadje, baß ber ©panier nid)t immer eine 2tn* 524 Sd)lufjauffähe über Ärantbeit. fd)wellmtg ber Srüfen im Sdjambug nad) ftd) giel)t unb bennod) ben tßa» ttenten conftitutionell !ann. 3n einem gaüe biefer 2Trt wirb baS ©ift bireft bon bem Sd)an!er burd) bie SluffaugungSgellen in baS Spftern geführt unb in nur geringem ober unmerflidjem ©rabe oon ben SluffaugungS* gellen ber Srüfen beS SdjantbugS aufgenommen. SSenn eS auf biefe Söeife aufgenommen ift ober oljne ernfte Spmptome gu geigen, wirb ber fd)laue gcinb halb entbedt werben, wie er fid) in feinem regelrechten SRode, gebet unb Sporn, im §alfe ober unter ber äußeren £aut bufdffleppernb geigt. ©inige merfwiirbige gälte fppbilitifd)er Slnftedung erfdjeinen ab unb gu, in besten bie Äranlljeit erft in mehreren Sauren gunt Slusbrud) fommt. Cie* feS !ann folgenbermafjcn erltärt werben: Sie Sdfntarofcer ober baS ©ift gieljcn in ein Spftem ein, beffen ©rf)olung8!räfte ftar! genug ftnb, bie ©nt* widetung ber Sranf'beit aufgubalten, unb gur felben Beit ift bie Ä»an!l)eit fräftig genug, ftd) ruljig eingubürgern, bis eine anbere Sranlljeit ober Schwäche bie HebenSlräfte fo berminbern, baß eS gunt SluSbrudj lommen fann, wo ftd) bann alle conftitutioneüen Stjmptome einftellen. SöaS ftnb beren conftitutionellen St)mptome ? ©inige ber gewöl)nlid)fien ftnb, fupferfarbene ©efdjmüre im •fpalfc, wcld)e feljr tljätig in ber 3erftörung ftnb, mo fte fid) befinben. 2ftand)mal greifen bie @ejd)Würc ben©aunten an, nnb jerfrcffen ben Snodjentbeil gwifd)en füinnb unb fJZafenlödjern; manchmal faft eS eine bei ber 9iafe unb inbem fte ben Änodjen, mcldjer bie ifta* fenöffnungen tl)eilt, gerftört, läßt fie biefeS tjerborfteljenbe ©efidjtsglieb fo einfinlen, baß eS mit ben SBaden eine Cinie bilbet. Cb in §als, ÜJtunb ober fRafe, fo berurfadjt eS gemöbnlid) übelriedjettben Sltbern, unb meint nid)t burd) rid)tig& Sbtebicamente aufgcljalten, entfteüt fte baS ©efid)t, bie Sprache, Sehen, fpörett unb 3tied)cn, menn eS nid)t alle ÄräftebeS Körper« lähmt, inbem eS baS Heben jelbft gerftört. 3n einigen gälten getgt fid) biefe SranHjeit feljr fpröbe in einem fleinen ©efdjmitre eines berftedten SbeileS beS Sd)lunbeS, bott meld)em fünfte eS atlmälig borwärtS fdjreitet, bis eS ben SSorIJang beS ©aumenS ober ben meinen ©aumen erreicht. SiefeS Cr* gan berfdjminbet fdjnell bor feinen Störungen unb burd) alle bie fdjwantnti* gen Stellen beS SdjlunbeS unb 3JlunbeS berbreitet cS ftd) wie ein geucr in einem trodenen Sorfgrunbe. ©in anbercS Symptom ber St)pl)iliS iji bic ©rfdjeinung fupfevfarbxgcr glcdeit auf ber .fpaut, gemoljnlicf) an ber 33ruft unb ben Sinnen unb häufig auf ber Stirne. Sie erl)öf)en ftd) burcf) eine bünne xvelcfje eut* fliegt, eine Strt Schuppen, welche fefjr Icidft burd) Reibung abfallen. 3n t)ie= len gälten bergeben el)e fid) bie ©cgeitwart ber SppbiliS im SBlute bemerlbar rnadjt; aber gewöhnlich entftehen früher ober fpäter ©efdjwürc. 2Kancf)tnal geigt ftd) eine Slnlfäufung ber ©puppen eine über bie anbcre, bis fte ein §orn bilbet. Slüe bieje äußeren 3eidt)cn bringen mit ber 3eit in baS gieijdj unb gerieten eS unb Derurjad)eu gerftörenbe eitcrnbe SBmtben. © h p h i 11 s. 525 OaS SluSfalten ber §aare ift noch ein anbereS ©pmptom, obgleid) biejeS noch burd) anbere Ur)ad)en eutjießen fann. SBenn aber bie$aare jepr jcpnell auSgepen, jo ift eS gut, bie Urfadfe gu erforjcpen, um gu jcpen, ob biejeS ger* fiörenbe ©ift nid)t tm ©pfteme ift. SSenn bas fppßilitifdje ©ift eine jlroppulöfe Ißerjon anftecft, ober eine lßerfon, Welche burd) Ouedfilbtr fpeidjelfranf geworben ift, jo iß es ebenfo, als wenn fetter p ßtulDer fommt, unb bie Dorpergepenben ©pntptome ftnb nid)t nur beutlidjer unb jcpneller in iprer ©ntwidelung, fonbern alle Knod)en werben angegriffen; unb wo bie Knodjen nur einen bünnen Ucbcrgug Don £aut ober Sftusfeln paben, wie bie ©tim, bie ©cpienbeine, Jpeile ber Sinne unb ©cpultern, geigen ftd) Slnjcpwellungen. Oieje Slnfdjwellungen ftnb bei naße oben unb unten gleichmäßig auSgebcpnt, mit ber SluSnapnte, baß eine fleine (Erpöpmtg burd) bie gejcpwollene §aut Derurjadft wirb. 3n manchen gälten paben fte bie ©röße unb ©eftalt einer palben SBallnuß, wenn wir uns Dorftellen, baß bie ftacpe Hälfte auf bent bloßen Knodjen rupt unb mit ber £aut bebecft wirb. Sßenn fte gu eitern anfangen, jo wirb gewöpnltcp ber ßnodjen angefreffen unb eS entftept ein großer ©dßnterg bnrd) biejen Kno- chenfraß. SftpeuntatiSmuS Wirb päufig burd) fppßilitiftße Slnftedung Dcrurjacpt. SJlancpe (Eonfiitutionen werben nur in biefer SBeife angegriffen. 3u anberen (teilt ftdj ein heftiger ©cpmerj ein, Welcher faum IRpeumatiSmuS genannt werben !ann. Oie Knochen werben orbentlicp burcplöcpert, verfallen in man* cpen fallen unb laffen ipre jppf)ilitifd)e Saba burdj Oeffnmtgeu ab fließen, fte im gleifdje machen. Oie ©cpienbeine ßnb gcwöpnlid) ber ©i£ biefer Slrt ©törungen. @S gibt $er jenen, welcpe ber SDleimtng ftnb, baß feine Heilmittel für ©pppilis gegeben werben jollten. SBenn mir DorauSjetjen, baß bcr SM* mäcpttge jo jlreng wäre, tnaS würbe aus uns Sillen werben ? SSelcpe Kran!- beit im ganjen fRegifter pppftfcper entftefjt nid)t burd) unfere Unwiffenpeit ober Srrtpümer ? (EpriftuS peilte bie 3luSjä£igen, unb was waren fxe, als bie Opfer ber ©pppilis? Oie Siebte paben entbeät, baß ber ©al$fluß eine Slrt ©Iroppula ift unb fte werben and) noch finben, baß bcr StuSjcplag ber Slusfäijigen eine äußere ©rjcpeinmtg conftitutioneller ©pppilis ift. 3n ber Ofjat finben wir, baß Diele 3aprpunberte lang Dor ber ©eburt (EprifiuS, ebenfo wie Diele Saprpunberte nachher bie Kranfpeit, weldje wir jeljt ©pppilis nennen, opne einen beftimmten Siarnen grafftrte. ©ie Wirb im alten Oefiantent befcprieben; -öippofrateS, ber ©vünber ber gricdji- fdjen Üftebijin, welker 460 3‘apre Dor Spriftus lebte, befcprieb eine Kranlpeit, 526 ©chlußaufjähe über Sranfbeit. Welche ohne 3tt>eifel biefelbe war; Habicenna unb 2tretu8, bie berühmteren ber crjten arabifchen Slergte, bejehrieben biefe Äranfbeit unb führten beren ©ntftebung auf unreine grauen gurüd unb clafftficirten fte mit bem 2tu8» fafce. ©rfi am ©nbe be8 fünfzehnten 3abrbunbert8 würbe bie firanfbeit Don ben europäifchen Hergten feftgeftcttt unb ihr ber Stame ©bpljilis ge- geben. Sie oerftbiebeuen SJtebiginfcbulen ftimmen nicht über bie bejte 2trt unb •SSeife, ©bbPi3 5U bebanbetn, überein. Sie Slltopatben, ohne es anfdjei* nenb gu wiffen, haben feit ben Sagen ihre« ©rünberö— ?Paracet)u8 — bie» jclbe nach !jomöoHatif(f>en ©runbjähen bebanbelt. bie meiften meiner Sefer werben Wobt Wiffen, baß bie Ijomöopatifdjc ©«hule tebrt, „©lei* d)c8 mit ©leidbem gu furiren". Sie ülergte biefer ©ihnle glauben, baff fie ber Statur helfen, wenn fie einem franlen SJtann in flehten Sojen ba8jenige ge- ben, wa8 in großen Sojen bei einem gefnnben SJtanne biefelbe Äranfljeit ober golgen berüorbringen wirb. Dueäftlber in ber gornt oon Salontel ober in einer auberen gorm übermäßig gegeben, üerurfad)t eine SJierfuriat» trantbeit, bereit golgen ber ©ppbilis fetjr äbnlid) finb. ©8 berurjadjt ©e» fdjwürc unb SBunben, öerfault bie $nod)en, unb giebt ben 2Jtn8feln u. j. to. ©djmergeu. SiejeS Duedfilber war bie große Sßaffe ber 2ttlopatben in ber SBefäntpfitng ber ©ppbiliS. ©oUtcn fie nid)t beSbalb oon ben Homöopathen üerflagt, oerurtbeilt unb au8 ber ©dfule binauSgcworfen werben ? ©8 ift meine fefte Uebergeugung, baß bie r ©ra“, tüte fie ge» itattnt würbe, burd) bie Stnwenbung be8 CuedfitberS al8 ein Heilmittel her* aufbejd)»üoren tmtrbe. 3m üiergebnten 3abrbunbert tourbe Ducdfitber mit förmlichem Sriumpbgefd)rei in bie gamilie ber SJtebigincn burd) ißbillippuS 2lureolu8 23ombaftu8 ißaracelfuS eingefübrt. @8 tourbe jo» gleid) ein Uniüerjalbeitmittel nid)t nur in ben Hänben ber @d)üler beS ißara» celju8, jonbern fogar eine Hau8mebigin. @8 tourbe für Kopfweh, Hübner» äugen ober Duetfdjungen angemanbt! Sa8 gleifd) unb SSIut ber ganzen etjriftenljeit tourbe bamit üergiftet unb toätjrenb bem fünfzehnten unb fed)8» gelitten 3at)rt)unbert wütbete ©ppbiti« toie eine ©pibemie burd; ©uropa, fo bafs jene 'ßcriobe feitbem al8 ©ra" bcfannt tourbe. ©8 ift wobt toaljr, baß bie itrcmftjeit fd)on in Neapel bie gorrn einer (Spibemie an» nahm, nur gwei 3atjre nad) ber ©eburt be8 <ßaracelfu8, aber bieß tann ber 2tnwefenbeit ber frangöfijchen Slrmee in jener @tabt jttgefdjrieben werben; beim e8 ift allgemein wahr, baff, wo große Armeen ftationirt ftnb, bießraitt» tjeit gewöbulid) oorbcrrfd)t; aber ibr ptöthidjer 2tu8bruch über gang Europa unb gu einer 3eit, wo OuecEftlbcr ba8 Uniücrjatmittel für äße Sranl'bcitcn war, fann meiner Meinung nach bem weit üerbrcitctcn ©chrand) unb SJtiß- braud) biefe8 9Jtineral8 jugefdjricbcn werben. Sitte Stationen ber ciöiliftrtcn S t) p p i l i 8. 527 2Bett fchtmpften ftd» gegenfeitig at3 bie Urheber ber Äranfpeit; aber bie mirf» lid)c Spatfadje ift, baß fie burch ihren unPerr.ünftigen ©ebraud) Pon Ouccffil* ber „ben Söinb fäeten unb ben Sturm entbieten". 2118 ein Hülf8mittel gur Rettung ber @ppt)ili3 !ann ba8 Duedfitber nad) f)omöopatt)tfd)ett 23rincipien einigen SBertb) 3n meiner ißrapis gebe td) baffetbe aber nie burd) SJimtb ober ßftagen. @8 mag tolat bei fpphititi* fcf)en SBuuben angemanbt merben; e8 mag äußertief» in ber gorrn Pon Sämpfen in Bäbern angemanbt merben unb e8 mag burd) ba8 Spftent in Begleitung mit unb fontrottirt burdj galPanifdje «Ströme getjen. -3n feinem gatte ifi e8 mterläßlid). 3d) f)a&e Pon gälten burd) einfache bota* nifdje Heilmittel furirt. ©benfo mie bei ber Sfropfjuta ift c8 notßmenbig, bie conftitutioneßen ©igenthümtichfeiten be8 Patienten unb bie Bermideluu* gen. meldje beftefjen, gu beachten unb bafjer muß bie Beffanbtung ben 9iott)* menbigfeiten ber inbioibueßen gäße angepaßt merben. ©ntferntmol)nenbe fppßititijdße Äranfe, menn fte at6 Patienten be8 Berfaffer8 angenommen merben, erhalten fotdfe Heilmittel, mie fte auf Seite 272 angegeben ftnb; aber in ber ißrapis in meinem Haufe Perorbne id) häufig eteftrifdjc unb 9Wer= enriateinreibungen unb Bäber, um eine Hutung gu befd)teunigcn. 3fn bem 2Jfagen ift Ouecf ftlber ein 2tnt)äufung8mittet unb ber Patient erhält einen neuen geinb; nadßbem er ba8 fpphilitifche ©ift beftegt bat, ftcfjt ißm plöfslid) ba8 SJfercuriatgift entgegen, melcfjeS in Pietcn gäßen ftd) at8 ein fräftigerer geinb geigt. 2tß’ ber 9fu§en, meldet Pon biefem SDiinerat erhalten merben fann, ift erreichbar ohne innere 2lnmenbung, mie ÜPlebiginen gemöbntid) gegeben tnerben. ©in gatpanifd)er SJfercurialftrom, ober einer, meld)er bie auflöfen* ben ©igenfdjaften be8 9Jfineratc8 heftet, fann burd) ben ©ebraud) oonOuecf- fttber in ber ber Batterien ergeugt merben; unb menn biefer eigentümliche 2tgent angemanbt mirb, fo erhält ba8 erfranfte Spftern nur einen Befud) be8 2Jiercurialftrome8. Obgleich ber gange Körper mäprenb breißig ober Piergig Minuten baPon burchbruitgen ift, fo ift es nur ber ©eifi unb nicht ber Sörper be8 MetaßeS, metcher gegenmärtig ift; nicht ein Speit* d)en be8 fcpäbtichen Minerales bleibt gurücf, um ba8 Blut gu Perfd)lcd)tern, fonbern ber Strom, metcher eintrat, geht mieber nach ben raelchc ben ©atPani8mu8 regieren, in feinem Umlauf Pom pofittPen gum ncgatiPen 'ißole heraus, nad)bem e8 einen telegraphifchen Befuch ben Perfchiebenenen Shctten be8 törperS abgeftattet hat. 2Bemt bie bireftc ober erfte Äranffjeit Befielt, ober menn in ber confHtu* tionetten gönn ©efchmiire einen äußeren angreifen, fo ftnb SJfercurial* bampfbäber ben eleftrifeficn ober galoanifchen Porgugtef)en. Sem be8 2Ir;te8 muß e8 übertaffen bteiben, gu entfdjeiben, ma8 am befien gu ge» braunen ift. Beinahe alte gatte Pon SpphüiS ftnb heilbar, tocttn mcife ©chluhauffähe über Kranfheit. behanbelt. diejenigen, weld)e ben ©erfaffer p eonfultiren witnjehen, ftnb auf ©eite 539 hingewiefen. ISerfcfnebene t&ronifdie eiten, welche nod) nicht erwähnt würben, fönnten im jweiten ©heile noch ihren ©lafc finben, aber btefe Slbtheilung beS SßerfeS ift fd)on auSgebehnter, wie id) e« beftimmt hatte, ©a aber bie hauptfächlidfften Kranfheiten fchon befprod)en finb, welche burch phhfijdje Störungen entfteljen, fo werbe id) mid) hiermit begnügen. Üefer, welche Sterben* ober ©lutftörungen haben, bie in biefem SBerfe nicht fpejieU genannt worben ftnb, wie SJtiljfudjt ober £>hpod)onbrie, SDtutterbefchwerben ober Krämpfe, ©lutgejdjwüre, ©puppen am Kopfe, gledjten, ober Eiterbeulen, ober ©iejenigen, welche anbere d)ronifd)e Kranfheiten haben, wie Sßafferfudjt, ©icht, allgemeine ©chwäche unb Kranfheiten einer ungewiffen Statur, bieüeicht ohne Stamen, fönnen ben ©erfaffer eonfultiren, wenn fte bie fragen auf ©eite 539 beantworten unb jotche Erklärungen hinpfügen, welche ihren galt beleuchten. Obgleich ich wohl weih, baS es eine 3eit giebt, wo ein 3eber oon uns fterben mu§, fo glaube id), nein, idj weiß es, bag ©aufenbe täglich an alten Mben fterben, beren Men 3al)re laug ©erwanbte nnb gremtbe glücflich machen fönnte, wenn fie nur bie ©ehanbluug gefdjidter Slerjte hätten, welche ihre ganje 3eit bem ©tubiurn unb ber ©rapiS djronijcher Kranfheiten wibmeten. @8 ift in ber ©hat erftaunlich, wie »iele pfrieben ftnb, 3af)r ein unb3al)r an« ihr Men bont gamitienarjte erträglid) gemadjt p feljen, wenn fte burd) eine ©efjanblung, welche bie lirfache ober Urfadjen, ebenfo wohl wie bie folgen entfernen fann, unb bie wöd)entlid)en, monatlichen ober halb* jährlichen ©efudje beS gamilienarjteS unuöthig machten, um baS Men, an* ftatt bah &er es nur erträglich finbet, burch bie Kräftigung beS ©eifie« unb Körper« als ein ©lücf unb nicht als einen fraglichen ©egen anpjeben. SDie Siebte fittb fo baran gewöhnt, nur für bie ©rleidjterung beS fßatienten etwas p oerfd)reiben, unb bie Patienten finb aud) gewöhnlich fo pfrieben, Wenn fie Erleichterung, wenn auch noch borübcrgefjenb, erhalten, baf$ biefeS fogar auf djronifche Kranfheiten angewanbt wirb, tjeber Snbalibe ober Kranfe follte folgertbe erfettnen: Urfadfen mitffen entfernt werben, ebenfo wohl wie folgen, ober anhaltenbe Erleichterung fann nicht erreicht werben. ©er SCrgt, meldjer in chronifchen Kranfheiten nur ©chmerj, @d)Wäd)e ober Unbequemlichfeit milbert ober erleichtert, ift ebenfo thorid)t, Wie ein ©ärtner fein würbe, wenn er öurd) feinen ©arten ginge unb bie 3weige unb ©lätter beS UnfrauteS nur abfehnitte, anftatt biefelben mit ihren SBurjeln aus bem ©oben, welchen fte oerfd)led)tern, p entfernen. Sille djro* nifchen Kranfheiten haben eine tieffthenbe Urfache, unb bie ©chmerjen unb 35erfd)iebene «hronijche Trantheitett. 529 UttamteljmHdjfeiten finb nur bie folgen jener Urjadjen. 3n btclen bermictefc ten gatten beftefjen nicht nur Urfadjen, fonbern aud) 3£ebenurfad)cn, ober mit anberen äöorten, eine ober mehrere Urfacben fönnen gemiffe Seiben t)erüoi> bringen, meld)e nod) anbere Störungen üerurfacben. gu atten biejen gatten ifi eS notbmenbig, um eine Siabicalfur gu ermöglichen, alle bieje Urjadjen unb iftebenurfacben gu erforjdjen, unb richtige Heilmittel angumenben. 5)em Dpfer einer Transit mürbe ich, wenn es auf &a8 Srantenbett niebergeftredt mirb, empfehlen, ben gamilienarjt gu gebrauchen, fobalb es aber mieber auf bengüfjen fielen tann, unb bie förperlidjen Setben bennod) SBocpen, SJtonate obergabre lang anpalten, fo füllte e8 ftd) ber Sepaitblung beffen untergeben, tueldjer feine auöfd)lie§liche 2lufmer!famfeit d)ronifchcn Trautheiten mibmet unb ber burdj ein grünblicpeS unb nahrhaftes ttKebiginfpftem bis auf bie 3önr* geln ber gangen @ad)e einbringt. 2efet baS erfte unb lefcte SapUel beS imei». tat Gabitcl 13. $c§r Uniöerfalmittel auffteHen, fo mürbe bie beS nittprofefftonellen SeferS in ber fpeiltunft — menn fte in biejem gaüe überhaupt eine Tunft genannt roerben tonnte — nidjt nur mög* lit, fonbern leitt fein; ober menn mein ©pftern mie baS berfenigen 2)tcbi* giner märe, melte ein fpecielleS 2Jiittel für jebe Trantbeit haben unb bie ein Tufjenb Patienten, melte an berfelben Tranfbeit leiben, genau auf biefelbe Sßeife bebanbeln, mürbe eS ein angenehmer geitöertreib jejn, bingufef3en unb bie Seibenben ber SBelt gu unterritten, mie fte fit felbft curiren tonnen. Slber ber aufmertfame Sefer mirb finben, bafj it ein foldjeS Sntmeber-ober ifßringip nitt Billige unb barauf befiele, baß eS notljmenbig ifi, nidjt nur für Trautheiten, fonbern aut für Sonftitutionen ober Temperamente gu »er* ftreiben. ÜJiebijinifte Vüter für aügemeinen ©ebraut, in meltem Vor» ftriften ober fftegepte gegeben merben, um bie Tranten gu befähigen, ihre eigenen Seiben felbft gu bebanbeln, haben ftt ftets als erfolglos ermiefen, in ben meiften gälten fogar ftlintme gotgen gehabt, meü es Seute »erleitcte, mit ftt felbft gu epperimentiren, bis ihre Trautheiten unheilbar mürben, ober thätige Heilmittel gu gebrauten (beren Statur fte nitt »oltftänbig tannten), menn bie Transit beren ©ebraut entgegen mar. Ter Hauptgmed beS VerfafferS bei ber Veröffentlidjmtg biejeö SBerteS ifi ber, ein Vut IjerauSjugeben, baS originelle Sbeen enthält, bie, mie er glaubt, ber 2öelt gunt gereidjen roerben; betn Sefer bie Urfadjen ber Trant» heit unb beS focialenUnglüdS gu geigen, bamit erbte Reifen unb ©anbbünfe, welche in ber unruhigen @ee beS Sebeng »erborgen liegen, »ermetbcn lann; biejenigen, «jelclje natiirlidje 21uffaffungSgabe beftjsen, gu befähigen, gehörig bie Vortheile ber gu beurteilen unb 2tt(e nitt nur gegen bie ungereimten Vorurteile ber regulären fonbern aut 3e3cn bie Se* triigereien ber Uniüerjalftttnnbler gu fd)itf3en. SBenn it biefeS Vud) für ben au«ftlieBliten ©ebraut unb ber tnebijtnifcfjen ißrofefjiou ge» fd)rieben mürbe eS nötig fein, eS fel)r auSgubeljnen, gu bertcuern unb bem nitt Sefer giemlit unllar merbett, benn mcnu ausführ* lite Veftreibungen ber Vehanblung eine« jeben g-alleS mit feinen oielen mögliten Grigenthümlitteiten unb Vermittelungen ehrlit gegeben mürben, müßte ber Sejer, um biefe gu begreifen, eine auSgebelfnte paihologifteTcnnt* SBeb«nblung ber franfbetten. niß beftfcen. @8 ift möglich, baß idf nod) einmal bie mebtgtnifd)e Literatur mit einem biefer 2trt bereitere; aber ich begmeifle meine gäljigfeit, ein Söerf biejer Drt fo gu fd)reiben, baß Sefer, meiere menig ober gar feine mebiginifdje f enntniffe beftijen, im ©tanbe ftnb, ftdj felbft gu befjanbeln. Ooftoren merben fo lange „notlfroenbige Uebel" fein, bis bie SJtenfcbbeit mäljrenb mehrerer Generationen bie Gefefce beS Gebens unb ber Gefunbbeit ftrengc befolgt, ober bis bie Äranfljeit nur Oiejenigen angreift unb gerftört, meiere mäßig burdj ben grübling unb ©ommer ihre« OafeinS lebten unb ben Sßinter ihrer itbifdjen betreten; ober fte müffen fo lange ausljarren, bis ißbbftologie, Pathologie, SDateria Dicbica, 2BafferIet)re unb SSunbargnei- funft gamilienmiffenfdjaften merben, unb nicht nur in aEen Sebranftalten, fonbern aud) in ben f inberftuben ber gamilien gelehrt merben; unb ba mie in jeber anberen ober §anbroerf „Ucbung ben SOieifter mad)t", mürbe ein f ranlcr, melier irgenb ein Seiben bat, eS borgten, fich ben §än* ben eiueS fotdjen Dlenfdjen anguoertrauen, ber feine gange Arbeit auf Teilung f ranfer befdjränft, als fich einent f ünfilcr, 2Ibüofaten, Geiftlid)en, f auf* mann, §anbmerfer ober Sanbmann anguoertrauen, menn berfelbe aud) ein nod) fo großer ©tubent ber .fpeilt'unft ift. 2ßenn einüJtann bie notbmcnbtgen gäbigfeiten unb natürlichen Gaben beftfct, SJiebigin erfolgreich angumenben, fo »ermebren bie Grfabrungen eines jeben OageS feine Gefdjictlicbleit; jeber gaE, ben er bebanbclt, bereitet ihn bagu bor, ben nödjften erfolgreich gu be« fämpfen, unb mie bie Grfolge feine ißrapis auSbebnen, bermebrt mieberum bie $rapis feine Gef«hicllichfeit. S3ei bem Slrgte noch mehr mie bei jeber anberen Sefcbäftigung gilt ber ©prud): „Gins paßt ftd) nicht für 21 Ee unb ÜIEeS paßt ftcb nid)t für Guten." Dur Siejenigen, meldje bie Dlebight mit boEer Ueberlegung anmenben, föttnen borfteEen, mie bermidelt djronifdje f ranfbeiten ftnb; feiten mirb ein eingelneS Organ ober gunftioit angegriffen, gemöbnlid) befielen gleich- zeitig mehrere £eiöcn, bon benen ein jebeS baS anbere berfd)limmert, unbein SDtittet, meines günftig ijt, baS eine Ceibcn gu Ijeilen, fiört oft aEe anberen. 3n feinem foldjcn gaEe fann eine eingelne ÜSorjdjrift ober Degept biefe f ranfbeiten erreichen, nod) fönnen in einem äöerfe für baS Soll Slnmeifmt» gen gegeben merben, meld)e ben inbalibett Scfer befähigen, eine Slngahl De* Zeptc, melcße für feinen beftimmten gaE gegeben merben, berflänblicf) angu* menben. ©elbft menn einfold)er ißlan möglich märe, mürben bie SBerfälfcbmt* gen ber f räuter unb 9Debiginen bie Deputation eines beliebten SSerfafferS auf’S ©piel fefsen. (©iebe ©eite 176.) 2)er Dcbaftcur einer einflußreichen Leitung in Dem-?)orf, meldjer baS „gournal ber angeroanbten Gbemie" getefen, barin einen 2tuffafc ge« funben, ben er folgenbermaßen fommentirt: „Oer Strjt bergrößert entroeber Sebermann fein eigener Ooltor. feine Verfdjreibungen ober berwirft biefelben gänglid); ober wenn er burdj feine Erfahrung in bem ©ebraud) eine« fotcljen 2lrtilel« bie gehörige Ouan* tität gefunben hat unb nachher ben unberfälfdjten ©egenftanb belommt, wirb er ftnben, bag fein Vntient alte @t)Wptome einer Vergiftung geigt. Oie Verfalfcpung ift aud) nicht nur unter einigen wenigen principlofen -fpäublern hier unb bort burd) ba« Sanb begrengt, fonbern fie ift fo allgemein, bag bie erften 3ntporteure bon 2lrgneimitteln e« jef)r wohl wiffen; fte beftreiten e« aud) nicht, obgleich wan weinen fottte, bag e« in ihrem Sntereffe wäre, e« gu berheimtichen." 533 Oerfelbe 9tebalteur bemerlt: „3n ber Vefpredfitng einer Verbefferung würbe gefagt, bag gu biel Zutrauen auf ben gabrilanteit wirb, benn ber 2Ipotheler probirt feiten bie ©iitläufe. ©« wirb un« aud) berichtet, bag e« unter ben 2tpott)e{ergel)ülfen feine ungewöhnliche ißrayi« ift, ein anbere« Strgneimittet, al« ba«, welche« in einem Diegepte üorgefdjrieben ift, gu geben, um bie SDiülje gu fparen, e« anberSwo gu holen unb aud) um ftdjer gu feilt, einen Verlauf gu bewirten, unb inbem fte bie (Gelegenheit berechnen, einer Sntbecfung gu entgehen, »erlaffen fte ftd) b>auptfad)Iid) auf bie Unwiffenheit ber Patienten unb bie Unaufmerfjamfeit be« 2lrgte«. 211« ein wirlfamc« SÄittel gegen biefe Verbrechen unb Unwiffenheit mufften unjere Vcljörben ehr* liehe 2lrgneimitteI*3njpeftoren für groge unb fleine attfieüen, bereu Pflicht e« wäre, alle 2lrgneimittel, welche »on fleinen §änblern »erlauft werben, gn unterfud)en, überhaupt 2lße« gu tfjun, Wa« in ihrer Ü)iad)t fleht, gu üerhinbern, bafj bie 2lpotheler foldje 2IrgneimitteI »erlaufen. 2file mebiginen fottten auch nur »erlauft werben biirfen, wenn ein Vergeidfnig ba* bei ift, au« welchen 21rtifeln fte ftttb, fo baff ben Ouadfalbern ihr §anbwerl gelegt werben fann. Oie Snfpeltoren fottten alle biefe 9Jtebi* ginen genau unterfudfen, benn e« wirb »on beit ©igenthümerit behauptet, bag fte befchäbigte 2IrgneimitteI laufen, weldje für geben aubern 3wed nufc* Io« ftnb, unb baff fte aud) fd)led)te SSeine unb Vranntwcine bei ber Vereitung ihrer „triftigen SDtagenbitter" u. f. w. gebrauchen. 6« jottte auch Verboten fein, bag ®iejenigen, welche 2tIoe raffiniren, bie Ueberbletbjel ben Vrauern »erlaufen, auch fottten bie gabrilanten »on (£f)inin unb SDtorphin ihre au«* gefaugte fßinbe unb Opium ben 2Ipothe!ern nid)t »erlaufen, benn e« wirb un« gefagt, baff fte ftet« ihre Strtilel trodnen unb pulberifiren unb fte gur Verfalfd)uitg ber echten 2lrgneimittel gebrauchen. 9htr bon ben Snfpeftoren geftentpelte Söeine unb üiqueure fottten für mebiginifdje 3wecfe »erlauft werben." Oerfclbe jagt ferner, ,,e« mug für Oiejenigen, Weldfe SJtebigin unb Vier nehmen, bie« feljr abfd)redenb fein. 216er alle foldje Unterfud)ungen finb fruchtlos. 2Benn wir etwa« tiefer biefen ©egenflanb betrauten, fo werben mir feljen, baß btefes burd) eine Serfälfdjung einer gans anbcren Strt er3eugt mirb unb unfere SRcinung ift, bafj nur (Entfernung biefer es bejcitigcn laun. 2Bir meinen bie SSerfälfdjung ber menfdjfidjen Datur, benn bieS ift ein notljmenbigeS ©runbmittel, nidjt nur 3ur Skrfälfdjnng ber jonbcrn auch bon ©peifen unb jebent anbercn ©egcnftanbe, burdj beffen Skrfälfdjitng ©elb ersielt merben lann. daffelbe Sournal enthält eine Annonce, „erijtcS 23leimeiß“ unb fte fügen in einer 2lrt Dadjfdjrift Ijinju, baß fie audj einen fpecieKen Slrtifel fabriciren, metdjer bent jebeS anbereu (Stabliffements gleich» lommt. die unauSbleibtidje gmlge biefer meitberbreiteten Srniebrigung ift, bie 3Roral im SRenfcpen 3U serftören; unb eS jdjeint feine Hoffnung einer Deformation, bis Lug unb drug bie ©ejeHjdjaft fo burdjbringen, baß ber fociate 23au burch bas ©emidjt feiner Duchloftgleit 3ufammenbrid)t unb bie Söelt mieber bon -Renern anfängt". SBeljanbtung ber Äranlpeiten. das borattgehenbe, aus einer nicht intercffirtett Ouelle, giebt beffere S3emeije als ber SSerfaffer geben lönnte, Snbalibett 3U beranlaffen, nur foldje Slerjte anjuuehmeit, meld)e bie Slrjneimittel 3uberciten, bie fie bcrorbnen; unb meldje pierburd) ©clegenpeit haben, bie Heillräfte ber äRebijinen ridjtig ju beurtheilen. ©elbftintereffe unb Deputation, menn leine ebleren 6emcg- grünbe, merbeu ftetS bie Siebte biejerÄlaffe beranlaffen, aufnterlfam ju pan* bcln, um bie Hebet einer 2Serfäljd)uug 311 bermeiben. Hier ift leine geteilte 33erantmortIidjfeit. (Ein 2Rißerfotg einer 25erorbnnng lantt nidjt ber Unfä* pigleit, Uneljrlichleit ober Dadjtäjfigfeit eines DpotpeferS 3ugefdjriebeit merben. 3n ber erflcn Auflage biejeS SBerfeS fdjtug id) bor, Deccpte gu bcrfdjreiben, menn id) eine bolle 23efdjreibung eines goßeS erljielt, aber id) fanb mid) batb gejinungen, biefeit iplan aufsugeben, benn troljbem ntein (Erfolg in ber 33e» tjanbluug derjenigen, meldje bon mir präparirte unb gelieferte STlebigineit gebrandeten, faft immer gleichmäßig mar, fo mar ber (Erfolg derjenigen, meldje nur meine Decepte erhielten, i'epr gering. diefeS entftanb namentlid) baburdj, bag bie Kräuter unb Sßuqeln burdj ju lange äCufbemaljrung unb SSerfätfdjung mit fdjtedjteu Sitten mertpIoS maren, metdje jie faft ftetS in ben droguem.jpanblungcn erhielten; ober biefelben maren in einer unredjten Sat)» reSjcit gefammelt, cpe bie mcbijinifdjeu (Eigenjcfjaften reiften, ober nadjbeut bie äBitterungSmedjfel fie jerftörten. SSiele iperjoiten, mclcpe id) befdjäfttge, fold)e ©adjen, meld)e id) in meinem Laboratorium gebraud)e, einjufammeln, mad)en ein ©cfdjäft barauS, nadjbeut fie in ber richtigen 3al)reS3eit mid) ber* forgt Ijaben, für ben 2Rarlt 3U fammclit. Decepte ju berfdpreibeu, mar ba» rnals nodj cper möglid), mte jejjt, meil bie 2trt unb SSeije, mic id) meine SRebijinen präparirc, fid) fetjr geänbert hat. (Einige berfelben finb jo origi- nell, baß ber Stpotljcfer nidjt bie Heilmittel präpariren fönnte, meint er auch © t ä t. bie jftecepte erpielte. ©ann ift eS auep in bielen gälten notpmenbig, ©let* tricität in irgenb einer gorm angumenben. ©a ©tele, melcpe bie ©peorien be3 gejunben SRenfepenberftanbeS in biefem ©uepe lefen, raünfcpen merben, ba3 ©epanbtungSjpftem, meld)e8 fie natürti* djer ©Seife anregen, gu gebrauchen, fo miü id) fagen, bap, menn Sttüaliben pier ober entfernt mopnenbe (ftepegragen an gnbaliben) mir bie Gelegenheit geben motten, baSjenige für fte gu tbun, ma8 jfeber inbioibuette galt gu erpei* feben jepeint, id) diejenigen, metdbe id) ©Sillens fein mag, gu bepanbeln, mit auf ©rfotg unternebme. tränte unter meiner ©epanblung finb niept utiprer ©iät ober SebenSroeife eingefdpränlt; unb®iejenigen, meld)e fäpig ftnb, ipr ©efepäft gu »erfolgen, merben »on ben golgen ber 2Rebigiit nid)t barin unterbrodjen, fonbern fte nur beffer in ben ©tanb gejept, ipre ©ejd)äf* tigungen erfolgreich gu »erfolgen, dieö ift für einen ©efepäftSntann fepr mieptig. ®a bie jcpraäcpenben golgen ber meiften @ad)en, mclcpe ben •Ramen SRebigin füpren, fo befannt ftnb, fo ift e3 niept munberbar, bap ©iejenigen, toelcpe ein ©efepäft ober eine paben, roeldpe ipre perjönliepe lieber* maepung nötpig mad)t, lieber fo lange leben unb leiben, bis ber ©ob ipren ©cpmergen ein ©nbe rnaept, als irgenb ein ©gftern einer 2Rebigi* nirung gu gebrauten. SReine ©epanblungSmeife befeitigt biefeS, benn id) „reifje niept nieber, um aufgubauen", auep finb meine SRebiginen gemöpitlicp niept unangenehm für ben ©efepmact. 3cp gebe n a p r p a f t e, anftatt © r o g u e n*©epanblung. 5>iai. ©Sa8 ©iät anbelangt, jo füllte icp »iellcicpt bemerfen, bap 3?n»atiben niept immer ba3 effen biirfen, ma8 ein erfranfter 2lppetit »erlangt. ©8 giebt öiete ©peifen, metcpe nur ber träftigfte DRagen »erbauen !ann unb mie eS ftepmopl »on felbft »erftept, btefe follten »on ben 3n»aliben berntiebett merben, ob feine ©erbauungSorgane gefc£)ruäd)t finb ober niept. @8 mürbe faum notpmenbig fein, bap ein Ülrgt einem 3n»aliben ratzen mup, frijcpeS ffirob, reiche ober fernere ©aetmaaren jeglicher 2lrt, ©djmeinefleifd), ©urten, topl unb foldje ©peifen, metcpe groeifctpaft guträglicp für gefnnbe ©erfonen ftnb, gu »ermei* ben. 2Rein 9iatp für tränte ift — ©jfctnurfolcpe ©peifen, m e l d) e ttjr »ertragen g u tonnen j cp e i n t unb »ermeibet alte bie* jenigen, metcpe Sud) befepmertiep finb. ©ieüeidjt mirb ein 9Ragenfranter fagen: „9tber ©ottor, alle ©peifen »eritrfacpen mir ©efemer» ben." ©olepent mürbe id) antmorten, 3pr »erftept etmaS »on ben »erbauli* tpen ©igenfepaften ber ©peifen unb 3% müpt bie naprreiepften ausfuepen, »on benen ©uer SüRagen am menigften geftört mirb. ©ieS ift meit beffer, als eine $ungertur gu gebrauten, metepe fo t)äuftg »on tpöridjten 2tergteu 536 empfohlen mirb. Sa« welche« unter ber SSürbe dßronifdßer Äranf» heiten mantt, gebraudjt weit nothmenbiger Stahrung mie ber gefuube Sorper unb nid)t« lann fein, als bie Heilkräfte ber Statur burch ein Hunger» fhftem ju fchwäcpen. SBepanblung ber Äranfheiten. fin reines tfi ßeljfer afs ein verwohnter plagen. 9)tir fd)eint, bap biejenigen Sterjte, meld)e fo niele Stathfdfläge geben, sorgfältig ben SJtagen 31t beobachten, beffer thun mürben, menn fie Setten, welche unter ihrer 23el)anblung ftnb, bie Stotßwenbigfeit einprägen, ein gute« ©emiffen ju erhalten, ©in überlabener Üftagen brüdt bie förperlicpe ©efiutb» heit nidjt halb fo herab, mie ein fitnbenbclabeneS ©emiffen. 3d) habe fchon in berfchiebenen Steilen biefeS 93ud)eS über ben ©inflttg beS ©eifte« auf ben Äötper gefprochett, unb eS famt als eine abfolute Shatfadje angefehen werben, bap, menn ein franfer üßtamt ober eine franfe $rau täglid) ©troaS begeht, welches er ober fte für Unrecht hält, bie ©emiffenSbiffe, meldje barauf folgen, aße bie förpevlichen Seiben, bie befielen ntiigen, ernftlid) &erfd)ltm* mern, mährenb grohlichfeit ober roenigften« ein ruhige« ©emütl) fepr baju beitragen, bap SJlebifantente eine Teilung bemirlen fönnen. SBenn mir lachen unb babei fett merben lönnett, fo ift mohl anjunehmen, baß, menn mir mit uns ielbft im leben, mir burdf richtige Heilmittel, welche bte Statur unterftüijen, ©rleid)termtg üon unferen forperlichen Üeiben erhalten, Wenn fte überhaupt heilbar ftnb. Unter einem fünbenbelabenen ©emiffen idf ein ©emiffen, meines burd) Saaten beunruhigt wirb, non benen 3fjr glaubt unb wipt, bag fte un- recht ftnb. Söebcr hier noch anberswo roiH idf als auftreten. 3d) bin ein unb Slrjt, unb fcpr menig mit Sljeologie befannt. SiefeS Söerf mirb wahrftheinlich in bie Hänbe non ©me» benborgianer,3fraeliten, Hormonen, Seiften, Reiften unb 'ßanthciften fom* men, unb eS mag tneßeid)t non 2JiaI)omebanern, ©imonianern, ©ttpralap- fariaitern getefen merben, unb möglicher SEBcife finbet eS 2efer unter beit ©pringern, ©eifern, ©räbcrn unb anberen ber epentrifdfcren SteligtouS- fecten. ©S mürbe Paper nufcloS fein, menn non meinen ißatienten »er* langte, irgenb eine gcmiffe iKoral ober Religion ju beobachten; aber ich lann barauf befielen, ohne bie Stidftigfeit ber [Religion irgenb eine« 2Jtcnid)en in grage 51t [teilen, baß fte ben »oßlomnten h'öchften begriff, mcldjcn fie non Siecht unb @ered)tigfcit haben, nicht »erleben, bamit fie mit fid) fclbft unb ihrem ©emiffen in griebcn leben. Dbgleid) eine Spat an unb für [ich nicht unrecht fein mag, fo foßte fte nicht non irgenb 3emanb Oerübt merben, wcldter benft, bap fie unredft ift, benn es folgt uidjt nur Ungtüdfeligleit auf ein folcheS fonbern bie folgen für bas fittliche ©efühl finb genau Sin reines ©ewijjen ift bejjer als ein üerwöhnter Üftagen. 537 ebenjo jdjlimm, als ob ein wirtliches Unrecht begangen wäre unb fte öffnen ben 2Seg für SDlit anberen SBorten, Seute fönnen jtd) jo baran ge» Wohnen, ihrem ©ewiffen entgegen ju hanbeln, bap jdjlieplid) jowofjl wirf» liehe, wie eingebilbete ©ünben begangen werben, währenb ftd) in beiben fällen gewöhnlid) Vorwürfe einfteden unb bie törperlichen Kräfte ebenjo jel)r herab« brüden, wie fte bie 9iuf)C bes ©emütheS ftören. Sin Slrjt hat baf)er bas fKed)t, üon jeinem Patienten ju üerfangen, bap er ftd) morafijd) beträgt, ebenjo wie er baS sJted)t hat, ihm Vorjd)riften über 2)iät unb bie Slrt unb Söeije, wie er ein Slrjneimittel ju nehmen hat, u. j. w. ju geben. Sranfe, wefdje mid) conjuttiren, jagen mir oft, bafj fte üon 3tt>eifefn über refigiöje .@ad)ett beunruhigt werben. SS giebt feinen guten ©runb, warum irgenb 3emanb fein ©ernütf) in jd)merjfid)er Aufregung haften jottte, weif er nid)t im ©tanbe ift, jeinen ©tauben mit bem jeineS SftadjbarS übereinftimmen ju faffen. ©o fange, wie bie @et)irne ber üeute in ©röpe unb ©eftalt oer- jdjiebenfiub, jo fange wirb eS für fte fchwierig jcin, gleidjmäpig ju benfen, unb Siiemanb joffte ftd) beunruhigt füfjfeu, weif er nicht bie Meinungen jeineS 9tad)barS annehnten fann, ebenjo wenig wie er ju weinen unb ju famentiren braucht, bap er nid)t jeineS 9iad)barS §ut, fRocf ober ©tiefein tragen fann. Sillen joftheit jage id), lebt mit Such jefbft unb mit ber Srfeuöhtung, welche 3h* beft£t, in Uebereinftimmung. §anbeft jo, wie 3f)t gfaubt, bap 3I)t hanbeln jolft, fuftiüirt Suren Verfianb unb Suer ©ewiffen unb fapt Such üon Veiben feiten. Sßenn 3f)t ju irgenb einer 3eU bie 3tidjtigfeit irgenb einer Meinung ober eines ©faubenS bezweifelt, welchen 3f)t lange gehegt habt, fo unterjud)t fröfjfid) unb jorgfäftig, aber nicht jd)merjfid) unb ungebuf* big, unb überlapt bas fftejuftat einer gütigen Vorjeljnng. SS ift Wirffid) wichtiger, bafj baS ©ernütf) eines Patienten frei üon Unruhe tji, als ber SWagen frei üon ungejunber SJaljrung. Sin jünbenbefabeneS ©ewiffen hat jo manchen fräftigen üfiann auf baS Äranfenbett geworfen unb es ift unnüfc, bie ju üerheimfid)en, bap eS bie übriggebüebenen Kräfte bes Sranfen jehr angreift. 3n einem anberen $f)eife biejeS SöerfcS habe id) eS angemeffen gefunben, einen 2Iufjatj über „SSerlefjung ber ©ittlid)* feit" ju geben, um bie folgen ju jeigen, welche bie Verlegungen beS ftttfid)eu ©efüfjfeS auf bie Heroen» unb Vfutjhfteme haben, benn ebenjo wie ber innere 2Jfenjcfy burd) Verfemung ber $>hhftjd)en ©ejefje mit bem äußeren SKenjdjen feibet, ebenjo feibet ber innere Sftenjcf) üon ber Verfemung ber ftttticfjcn ©ejegc. 2Kit biejer Slnftd)t ber ©adje würbe id) meinen Patienten jagen, nehmt ©ucf) ebenjo jel)r in Sld)t, Sucr ©ewiffen ju überfaben unb ju befetbigen, als Suren SKagen. 3d) !ann Sud) nidjt gerabe jagen, was 3f)t glauben fönnt ober müfjt; ebenjo wenig fann id) Sud) genau jagen, was 3l)t offen fönnt ober müfjt. 3tö fann Sud) juüerftdjtlid) oerftdjern, bap 3h? nid)t fügen, Seßanblung ber Sfranf ßeiten. betrügen, ßeßlen ober töbten bürft; baß 3ßr nießt ©eßweineßeifeß, frifdje« 23rob fdjwere ©peifen ober 23adwaaren, ttoeß ©cßußnägel effen müßt; aber e8 giebt taufenb ®inge unb ©ewoßnßeiten, welcße 3ßr je naeß bem 3«ftanb ©ureS ©ewiffenS unb SftagenS befolgen ober nießt befolgen fönnt, welcße pßßftfcße ©tßmerjen üerurfaeßen ober nießt berurfaeßen mögen. 2US ©iter 2lrjt — nießt al3 ©uer ©eiftlicßer — ratße icß ©ueß, tßut nicßtS, wa8 3ßr für Unredjt ßaltet; effet nicßtS, wa§ ©ueß nießt gut befommt. 2Sa3 ©ßrlicßfeit anbetangt, fo würbe itß fJiiemanb ratßen, eßr* ließ 51t fein, weit e3 bie befte iß. ©ine jolcße 2lnftd)t ift ju ernie* brigenb — ju fleinlicß. @ie umwöllt unb erfäuft feßließließ eine cble ©igen* feßaft — bie ©eele ber ©ßre. ©ärtner, welcße bie beliciöfen girüeßte* einjeln ober in üJfaffen au8 ben kannten unb ©träueßen ßeroorlcud)tenb, nur mit bereeßnenbem 2luge anbliden — wie biel ©cßeffel bie griteßte geben werben unb wie Diel jeber ©cßeffel im SRarlt bringen wirb, erßalten feine 33egei* ßerung unb moralijeße unb pßßftfcße ©rßößung »on ber ©cßönßeit unb bem Söoßlgerucße, wetdje bie Sinne ©eSjenigen erfreuen, berßierin bie freigebig* feit unb mtenblidje ©dföpfwtgSfraft eines ßößeren SSefenS erbtidt. @0 ber ©efcßäftSmann unb alte anberen, welcße glauben, baß ©ßrlid)feit bie beße ift unb nur beSßalb eßrlicß finb, um baS nteiße ©elb pfamnten ju fd)arren; fte empßnben nießt jene moralifcf) erßößenben unb gefunbßeitsbrin* gettben ©mpfittbuitgen, welcße bie 33ruft ®e3jenigen erßeben, ber eßrlicß ßan* beit, weil er feine 2ßitmenfd)en unb ben 2Ulöater liebt — Weit er Vergnügen ßnbet, bie ganje 2Hcnfcßßeit gereeßt ju beßanbeln unb barnaeß ftrebt, ein Oolt= fommener üDienfcß ju fein. Verlaßt ©ud) barauf, e3 beßeßt eine SUiine ber ©efunbßeit, wetd)e fteß benen geigt, bie ein waßreS Scben gegen ©ott, bie SJfenfcßßeit unb fteß felbft füßren. itrattße otttflett ttirfjf uttgcbufbfg fein. Um cßronifcße ßranfßeitcn ju feilen, iß3eitnotßwenbig unb e8 wirb ntefits gewonnen, eßer öertoren, bureß ben ©ebraud) fogenannter augenblidticßcr Uuwiffenßett ber ®ßatfadje ober eine ßiidßbeacßtung berfelben ift bie Urfacße öon geßtfdjlägen toieler fogenannter gefeßidter Slerjte, Welcße bieUngebulb beSÄranfen fennen, fdjnett gefunb ju werben, unb eSnerfucßett, in ein ober jwei 2Bod)en eine franfßeit ju feiten, welche ÜDtonatc unb biel* leicht Saßre lang ftd) im ©pßente anfammelte. fDiein 91 atß ift, Ijabt © e b n l b — neßmt @ud) 3 eit — ttnb id) will bei®enjenigen, welcße ftd) unter meine 53eßanblung begeben, bie Urfacf)en ebenfo wie bie folgen feilen, wäßrenb bic=* felbe leine größeren Umftänbe öeruriad)t, als bie regelmäßigen Sßaßläeiten unb ber©cßiaf; wäßrenb fte ruljig im ©ßßeme arbeiten, erweden fte bie £>cit* Iraft berftfarur unb ftnb bcßiilßidj, jeben erfranften 3»ßaub ber geiftigen ober ßßpftfdjeu £)rganifation ju regeln. gragen an Äranfe. 539 5frttgett an iirattße. 1. 2Seldje ift bie garte 3t)re§ §aareß, Slttgen, unb welche 3fjre ©eftdjtßfarbe ? Sttter? ©inb ©ie groß, mittelgroß ober flein ? ©inb ©ie fleijd)ig, forpulcnt ober mager? 3ft 3ßt firniß lang, mittellangjrter für,;? 3Bie öiel mtegen ©ie gegenwärtig ? üßaß ift 3t)r ©erntet, wenn ©ie gefnnb ftnb ? 2. 3ft fiaut meid) unb fernst, ober hart unb troden? 3ft fie blaß ober gelb, ober jetgert ftd) braune ober roti)e gleden irgenbmo ? 3. Seben 3t)te (Sltent nodj, unb wenn, wie alt ftnb biejelben? Söenn ©ater ober 9Jiutter ober ©eibe tobt ftnb, woran ftarben fie? 3ft eine erblidje Ärattfljeit tn ber gantilie? ffiiffen ©ie, ob 3i)re Eltern ober ©inß berfelben $ur 3f»rer Urzeugung, ©eburt ober Äinbbeit Iran! waren, unb wenn, maß mar bte Äranffjeit? ©tauben @te, baß Unpaffenbeit ber Temperamente ©eiteitß 3l)rer ©Itern beftanb, nnb menn, bejcfjreiben ©ie baß perjiinlidje Stußfeljen ©etber. äöenn ©ie nahe ©ermanbte haben, moran ftarben bie» felben? 4. fiaben @te ein ©emütbßleibett, unb metjtt, maß berurfadjt eß? fiaben ©ie je Krampfe ober frampfartige Üeiben gehabt ? ©tnb ©ie jemals heftig erfd)recft ober eine lange 3ett unter bem dinfluffe großer gurdjt ober ©orge gemefen ? fiaben ©te je 3ljren ©eift burd) ©tubiren ober itopjarbeit überhaupt ju fefjr angeftrengt? Seiben ©ie an ©erluft beß ©ebäd)tniffeß? ©inb 3pnen (Snttäitjcbungen begegnet, meldje ©te jur 3&it bet» nabe ober gänjltd) niebermarfen ? 3ft 3br ©djfaf gejunb; menn nidjt, macht bie 2age, roeldje ©ie beim ©tblafen einnebmen, einen Unterjdjieb ? Äönnen ©ie beffer auf ber einen ober anberen ©eite neben? fiaben ©te fd)rccfliehe ober unangenehme, Siebes* ober mollüfttgc Traume? ©tnb ©ie am Tage fdjläfrtg? Sadjen ober meinen ©ie leidjt ? 5. fiaben ©ie eutc forpcrlidje 5Dtißge|taltung, unb menn, mürben ©te bannt geboren, ober oernrfadjte irtanfßeit ober 3«fa£( biefclbe? 3ft 3f)nen ttgenb ein Unfall begegnet, roo» bureb 3b«ck jur 3eü Äranffjeit, Säbmung obet befuge ©d)nter$en öernrfacbt mürben, unb menn, weldjer 3lrt mar ber Unfall? fiaben ©ie ginnen, ©aljfluß, 9fotfjlauf ober 9iofe, ©ejdjwüre, ©tterbeulen ober Srebß, ober ftnb ©ie bei roarmem Söetter geneigt, ginnen ober fiibblattern jn befontmen? ©inb ©ie geimpft, unb menn, oernriad)te bte Smpjung eine ungewöhnliche Sntjitnbung ober SBnnbe? ©inb ©te je burd) trgenb etroaß, maß ©ie ge» geffen haben, ober burd) bie ©erütjrung mit einem ©egenftanb, welcher einen giftigen £f)arafter hotte, oergtftet morben ? fiaben ©ie Diel Ouedfüber ober ©alomel gebraucht ? fiaben ©ie tigenb meldje ©ejdjroüre ober 2lnfd)Weüun» gen, unb menn, mie lange haben ©ie btefelbcn unb mo ? fiaben ©ie einen ©rud) ober irgenb melcbe fieroorragungen am ©audje, ©djambug, fiüften ober anberßroo, unb menn, »eridjroinben btefelben, menn ©ie ftcbnieberlegett, ober treten fie jdjltmmer heroor, menn ©te niejen, hrtften ober ftd) anftrengen? giihlejt ©ie ftd) förperüd) fräftig ober fd)mäd)lidh? wett fönnen ©ie gehen? können ©ie laufen, ohne außer 2ltbem ju fomnten? 3ft 3br gletjch hott, meid) ober ftappig? Sieben ©te förperltdje Uebunaen, ober »erfudjen ©te biejelben 5U bermeiben ? ©inb 3bre $onbe ober güße falt- ober metrnt? ©inbJte feuebt, troefen ober heiß? 6. S3oß für ©emobnheiten haben ©ie; gehen ©te regelmäßig jn 23ett? ©ebraueben ©te 9feijmtttel, unb menn, maß für meldje? ©ebraudjen ©te Tßee oberÄaffee? Äauen, rattdjen, fd)nupfen ober tunfett ©te Tabaf? ©ebraudjen ©ie Opium, ani» malifebe ©peifen? ©ffen ©te ©aefmaaren, eingemachte ©urfen ober @e« 540 Veßanblung ber Äranfßeiten. Würge übermäßig? Gxffen «Sie ©dßweinefleijd) ? ©ffen ©te bor bent %\i» bettegeßen? Sßtffctt ©ie, ob ©ie ftdß burtß irgenb eine fdjlecßte ©ewoßnßeit befdjabigt ßabeu? 7. .fjaben Sie irgenb etne Störung im Äopfe, &opf* Weß, ttcrööje ober anbere ©d)ntergen im Korber* ober .£interfopje ober an ben ©eiten be8 ÄopfcS, im ©eficßte ober §alfe, ©cßwinbel, Vtutanbrang gunt Äopfe, jdßwere, nieberbrüdenbe ©efüßle? Vermutßen ©ie Ä'atarrß ober ßaben ©ie übermäßige ©djleimabjonberungen au8 ber Diafe ober bem ©djlunbe, begleitet bon ©cßwere ober ©cßmcrgen über ben klugen? 8. -fpabcn ©te fd>noacf>e ober entgünbete Dlugen ober gereiste Dlugenliber, ßaben *©ie gefcßwädjte ©eßf'raft, ©terne, Rieden ober Sicßtftreifen bor bem Dinge, einen §of ober 2id)tfrei8 um ©a8*, Üarnpen» ober Sicßtflamnten, Dlngeidjen bon Döotfen ober Diebel bor ben Dingen, iftSßre ©eßfraft bergrößert, jcßielen ©ie, finb Bßre Dingen wäfferig, baß bic £ßränen über bie SBangcn laufen, ßaben ©ie Buden in ben Dlugenober Dlngenlibern, ©cßmergen ober Klopfen im Dlugapfcl ober um bie Dlugen, irgenb eine Unfäßigfcit, bie Dlugen offen gu ßalten, Heben bie Dlugen wäßrenb be8 ©cßlafeö gufäntmen, ftnb fte burcß trgenb etwas, waö ßineingefomnten ift, befcßäbigt ober finb fte operirt wor* ben? 9. Seiten ©ie an trgenb einer Störung berDßren, an ©tßwerßörig* feit, ©aufen uttb Älingen in ben Dßren, finb fte feßr empfinblid) für @e* räufiß, ßaben ©ie Dßrenf cßmergen, Dlbfottberungen, lleberftuß an Dßren* feßmalj. Strodcußeit? 10. 3ft bie Bunge belegt, unb wenn, überall ober ftellenweije, weiß ober gelb; geigen fteß tiefe gurren, Klüngeln, Heine rotße fünfte ober VläScßen auf ber Bunge? 11. £aben ©ie Störungen im Hßuube, erfranlte Bäßne ober Bußufletfd), &reb8 im Dftunbe, £rodenßeit ober ju biet $eud)tigfcit, irgettb einen üblen ©ejeßmad im ÜDimtbe, übel* riedjenben Dttßent ? 12. .jpaben ©ie irgenb weleße Störungen im f>alfe: DluSwurf auö bcnt fpalje, im §alfe, Dfeigung gu entgünbetem iipalfe, erftidenbe ©mpfinbuugen, Apeijerfeit ober feßwaeße ©timme, Vergrößerung ber SOianbcln? 13. ©rfälten ©iefieß leid)t, unb wenn, wie greift c8 ©ie an, ergeugt e8 duften, trodenen ober böjen duften, wann ßuften ©ie am meiften, 5ftad)t8 ober DDtorgenS; ßaben ©ie jetjt einen duften? 14. DBenn ©ie glauben, baß 3ßre Sungen angegriffen ftnb, Wie biel meffen ©ie um bie Vruft, wenn ©ie Dltßem ßoleit, unb wie biet, wenn ©ie ben Dltßent auöftoßen? SBeun ©te wiffett, wie, gäßlen ©ie bie ißulöfcßläge am -fpanbgelenE unb tagen ©ie, wie Wiel in einer DÄinute in berfdjiebenen Stellungen, licgcitb, ftßenb unb ftcßenb, berfelbc feßtiigt. $aben ©ie eine ©mpfinblidjfeit, Dfeig* barfett, ©cßrncrg, Verengerung ober @d)Wädße ber Vruft? £aben ©ie Dlu8* Wurf, unb wenn, finit berfelbe im Döaffer, ift er mit Vlut burdjgogen, werfen ©ie Vlut au8, ftnb 3ßre $nöd)el angefd)wollen, ßaben ©ie Dfadjtjcßmeiß, be8 Diacßmittag'S gerötßeteS ©efießt, gröfteln, bilden ©ie ftd) beim ©eßen ober ©tßen? $aben ©ie je äöc<ßfeU,i£ppßu8*, ©a!len*ober falteS lieber geßabt? 15. fpaben ©ie ©eßmergen ober (Smpfinbltdßfeit in ber ©egenb be8 §ergen8, irgenb ungewößnlid)e ©efüßle, eine ©mpfinbuug be8 ©til* leßcßenö, ober anbere unangeneßme ©pmptome ? IC. 3rgenb weld)e Stö- rungen bc8 9Jiagen8, ®p8pepfta, ©mpfinblidjfeit, DZagen, Vrennen, ober ©djmergen im Vfagen, irgenb ein ©efüßl einer Seere ober ©djwödje, ©äure, 5Binb, Bttf Uebelfeit ober Äranfßcit in jetter ©egenb? 3fi ber Dlppettt gut, fcßledßt, Oerfdjieben, §eißbuuger? ©ittb ©ie ober wa* ren ©ie unatßtfam, was unb wann ©ie effen? 17. Störungen in ben (Stngewetben, ftnb ©te offen, öerptopft, angefcßwoüen, wnnb ober empfinb« gragenanÄranfe. 541 Beim $rude? $aben ©ie riet 2lbfüf)rungs* ober SBerftopfungSmittel GenommenV fabelt ©ie bie golbene 2tber; wenn jo, blhtb ober rerfteeft, lutenb, juefenb, innerltd) ober äußerlich ? -jpaben ©ie giftein ober 9iol)rge» fcfjrcüre? 18. §aben @ie ©chmädje, ©djmeräett, ©mpftnbjamfeit ober Scifj- ntuitg am untern beS iRücfeitS? .jpaben ©ie irgenb einen ©djmer} ober unangenehme ©efüßle am unterften S£t)eite ber ©ärme, über ber ©egenb ber Sßafferblaje ? SDtüfjen ©ie häufig Söaffer taffen; unb trenn jo, mie oft, unb geht riel ober raenig jebeSmal hinweg? -jbaben ©ie ©djmerjen ober beim Söafferlaffen ? 3cigt fid) Sobenjah; unb mentt fo, ift er ’roth, weiß, braun, gelb oberfanbig? £at ber Urin ein mildjartigeS 2luS* fehen? 3ft baS Söaffer fehr gefärbt ? ©eljt Slut, ÄieS ober anbere Pfaffen mit bem Urtn toeg? cjpaben ©ie eine benerijehe Äranfheit gehabt; trenn jo, maS für eine, mann unb trie lange mären ©ie bamit behaftet'? 19. .jpaben ©ie ©d)mer$en in irgenb einem ©heile beS ÄörperS; menn jo, mo ? Jpaben ©te ©d)mäd)e, ©mp'finbtichfeit, ©rftarrung ober anbere unangenehme @m- pfinbwtgen in irgenb einem ©heile SfjreS ©hfienieS? Üciben ©ie an Krämp- fen? 20. ©tnb ©ie rerheirathet ober unrerheirathet; haben ©ie Kinber; mtb Wenn fo, ftnb fte gejuttb? SBettn feine Ktttber, münjehen ©ie trelche? 3ft eS baß ber gehler gänzlich ©ettenS beS PtanneS ober ber grau ober Seiber befteht? PBentt Kitt ber gemünjd)t merben, bejdjreibcn ©ie bie garbe ber iülugen, beS JpaareS, ber ©efichtSfarbe, ©röße, ®eroid)t unb Sllter ShteS ©atten ober ©attin, mte rtel gahre rerheirathet? Schreiben ©ie and) bie ©tim ron ghretn Partner unb ghre eigene; finb ©ie in beiben gälten giemlid) breit, roll unb jenfredjt, ober treten ©ie nad) oben jurüd unb fladjen fief) nad) beit ©eiten ab ? ©ber ift bie ©ttrn beS ©inen fehr Oerfdjieben ron ber beS 3lnberen ? (äßenn mögltch, fdjirfen ©ie in einem gatte ron Uufrud)tbar* fett Photographien beS PfanneS unb ber grau, meldje eine breiriertel ittnfidjt beS ©e_ßd)teS ober eine ©eitenaufidjt jetgen; lejen ©ie auch ben 2tuffaf5 über „PhhfM'ehe ülbaptation" im rierten ©heile nnb baS ©apitel „SSinfe für Kin* berloje" biejeS ©heiles, unb bann geben ©te mir alle SluSfunft, meldje ©ie für midjtig halten, mich in ben ©taub }u jef3en, bie Urfadje gljrer Unfrudjt- barfeit $u erfennen). 21. SSenn etn Piann, haben ©ie unroittfürlidjc ©aa» menergüffe; unb menn jo, roie häufig, DfadjtS ober bei ©age, ober beibeS, mie oft fjfacf)ts, mie oft unb mann mährenb beS ©ageS? ©ntftefjen biefe ©rgüffe aus ©elbftbeflecfung ober burcß ju riet gejd)led)tlid)en Umgang ober beibeS? gft glfre Slufridjtungsfraft theilmeije ober gättjlid) rcrloren? Söenn rerheirathet, haben ©ie unmittfürltdje ©rgüffe ror ber Serheirathung ge- habt? Serfleinern fich bie .jpoben? ©inb fie angejebtroflen, rergrößert, jchmerjliih, empfinbfam bei Serührung ? Söenn ©ie bie .jpoben anfaffen, haben ©ie ein ©efül)l, als menn etn klumpen jRegetttrürmer in bem ©act mären? Jpaben ©ie übermäßige ober mtnatürlidje ßiebcSleibenfchaft ? 22. SEöettn eine grau, haben ©ie ben meißelt gluß? .jpaben ©te in ber ©egenb ber ©ebärmutter ein @efül)l beS £>evabbrücfeit§ ober .jperabßängenS? gft ge- fchlechtltcher Umgang fchmerslid)? Seiben ©ie an gefd)led)tiid)em SBiber- mitten ober irgenb einem Ptangel an ßiebeSanfregung mährenb beS gefdjlecht- liehen Umgangs? §aben ©ie 51t große SiebeSleibenfchaft? gft 3hr 2RonatS* fluß regelmäßig, ror, mährenb ober nach bem S^uffe' 9er’n9 Duantität ober 31t retd)lich ober ungefähr richtig ? 2ßie riel ©age bauert er? £aben ©ie 9feijbarfeit, Srennen obergucf'en in ber SDfutterjeheibe? ©ie je gcljfgeburten gehabt; menn jo, mie riele unh 542 ©eßanbtuug ber Itranfßeiten. p weltßcr ißeriobe ber ©cßwangerfißaft jebeSmat, unb waren bie Urfacßett pfäüig, nteöhinijcß ober witnbärjtlid) ? 23. Sft bie Sage Sßrer SBoßmtng gefunbr SBenn au ber ©eite eines S3ergeS liegt fte gegen Storb, ©üb, Dft ober Sßeft? 3ft fte feueßt ober nebelig ? Antworten 31t ben obenfteßenben gragen werben mich in ben ©tanb feßen, beinahe, wenn md)t ganj fo richtig, bie tftatur ober StuSbeßnung einer Äranl- heit p beurtheilcn, als wie perföntieße Unterfud)ung. 3«t Craucßen bie gorrefponbenten nicht jn fagen, baß fie biefe, jene ober bie aitberen Reiben nicht haßen, fonbern nur biejenigen ©ßrnp* tome anjugeben, Weiche fie haben, wie fie bie gragen einer nach ber anberen bureßtefen. Sorrefponbenten werben aud) erfudjt, nicht einfach £a ober ftein jn fagen, naeßbent fte bie faßten, wefefte vor einem jeben ließen, angeßen, fonbern bie ©pntptomc »oltftiin- big anpgeben. S3iete ber gragen über ©efießtsfarbe, ©röße, ©ewießt, 9Jtaß u. f. w., mögen beim erften Mblicfe geringfügig erscheinen, aber fte finb non großer S55ichtigfeit, weit eS non btefenAntworten abßängen muß, mir ein SScrftünbniß beS ©empexamenteS beSjcnigen p bitten, weteßen icß nid)t jeßen fann; baßer fottte 9iientanb in ©efeßreibung feines ober ißreS gatteS biefetben unbcrücEftcßtigt taffen. SBenn eS teine Umftättbe berettet, fo tönnte neben ben Stntworten p ben gragen ein SSitbniß ober eine ißßoto* grapßic mit bem SSriefe gcfdjictt werben. SBiete entferntwoßnenbe Ä'rante befolgen biefen ißtan, unb obgleich es burcßauS in alten gatten nießt wid)tig ift, fo fann maneßmat, wenn eS ber Patient tßut, etwas babureß gewonnen Werben. Me mögen fteß bem tßerfaffer anoertrauen, inbem fte einen galt bollftiinöig unb offen bcjißreiben ober bie 3tcfuttnte ber 25eßanblung augeben. 5fd) erhalte täglich SBvicfe non Patienten, wetdie bie befriebigeubften Sliacßricß» ten ber ©rfolge bringen, bie fte bttreß meines 9tatßeS erhalten, unb Wctd)e, wenn öeröffenttießt, meinen Stuf jeßr tierbreiten würben, aber i<ß beröffeuttieße nie ober MSäüge ans mit tarnen beS ©d)rci« bcrS, wenn nicht feine ober ißre Sewittigung auSbrücflicß gegeben worben ift, unb fogar bann nur jetten, ba bie guten Stcfuttate meiner iprapiS p Woßt befanut ftnb, um fficweije biefer 2trt uötßig p ntad)en. gd) ßabe aber in ben ©cßtußjeiten biefeS Sapitets ein paar SBeweife meines ©rfolgeS pm Stuben berjenigen gegeben, weteße nicht bon ben Erfolgen meines ©ßftemeS gehört ßaben, unb weitere 83eweife werben pgefcßidt werben, Weteße fte wünjeßen. SJteine Mreffe ift auf ©eite 818 gegeben. Reifungen garanttreu. 2ßir wirb häufig bie grage borgetegt: „Söotten ©ie eine Teilung garan« tiren?" ©amit diejenigen, weld)e biefe ©eiten Icfen, biefen ißunft berjtetjen, oljne ntid) p fragen, fo beantworte itß biefe grage mit einem entfd)icbetten ift e i n. Äranfe miiffen ftd) erinnern, baß fie ebenfo Diel, unb häufig nteßr als ber Strgt bamit p tßun haben, Teilung in ihren gälten 51t bewirten. iPiebijin muß mit Siegetmäßigteit gebraucht werben, mtb allgemeine Mweifttngcn genau beobachtet werben, um (SrfoXg p ftd)crn, unb es fann einem Strjt nirf)t pgemutßet werben, baß er bie gaiije 33erantwortIid)!cit auf feine ©dpltcrn nimmt. 2Sie gefd)icft ein SCrgt audi fein mag — wie paffenb feine Stlebijinen aud) für irgenb einen beftimmten galt fein mögen — Wie weife auch fein Sftatß über ©efunbßeitsregetn fein mag — wenn nießt ber Beweife Äranlljeiteu. 543 Ißatient feinen ober ipren Speit getreulid) erfüllt, fo fann eine Bepanblung, Wenn fte noch fo paffenb—nod) ’fo gefdjidt—fein mag, feptfdjtagen. Gsbenfo Jönnte ein fDlann, welcher baS eine Snbe eines Ballens trägt, feinen Kom- pagnon fragen, ob er garantiren würbe, baß ber Ballett nid)t fällt. Ser Heitere Würbe greifet antworten, „icp tann nur für meine @eite gut jagen." Siejenigen, weldje SBiüenS ftnb, meine Sienfte ansunepmen, lönnen fiep auf ©ineS oerlaffen, nämtiep: baß id) nid)t meinen 9iuf aufs @piel fepen werbe, welchen mir burd) unauSgefepte ©tubien unb gapre lange tSrbeit erworben habe, inbem id) unoerantworttidje ©rmutpiguitg ober ungewiffen« Ijafte ÄranlpeitSbejdpreibungen gebe. SJiein welches id) bis jept befolgt pabe, werbe id) unter leinen Untftänben, auep nid)t in ber gulunft, aufgeben. gdj mag wo 1)1 itid)t in a tlen gälten fo erfolgreich fein, tute id) guerft erwarte, aber id) will garantiren, baß id) einen größeren ißrocentfap meiner Patienten luriren will, ttad)bem fie Hon ben Slcrjten ber alten ©cpule aufgegeben worben ftnb, wie bie erfolgreichen aüopatijd)eit Softoren in ber Bepanblung Hon gälten, welcpe fid) ipnen juerft anuertrauen, Hon benett niete meöer fepmierig nod) Herwidelt ftnb. Beittape Sille, weldje meine Patienten werben, waren unter ber Bepanblung Hon fecpS bis jwanjig Sterben, epe fie meine Sienfte annapmen, unb id) labe jept bie miberjpen» fiigften unb unregierbarften gälle eilt, mid) ju confultiren, benn eS ift mein ©prgeij, bie poffnungSlofeften gälte bem ©riff ber Äranfpeit gu entreißen. ©ewöpntiCe gälte lönnen burep gemöpitlicpe-fpeitmittel lurtrt werben. geber Drt muß feine 3ter,te paben: wte fd)on bemerft, ftnb fte „notpwenbige Hebet" unb id) will fein 28ort ju iprem hiaeptpeile auSfprecpen, wenn fte niept ipre Patienten mit Sroguen unb mineralifdjen Ifftäparationen Hergiften, gd) Wünfcpe nur bie Konfultationen Serfenigen $u erpalten, welcpe unter bereu Bepanblung feine ©rleicpterung fanben. gn jotdjen gälten finbe id) in ber Äranfpett etnen geinb, Weld)en icp gern befämpfe, unb mit ©otteS |>ülfe beftege. IScwctfc &al« ift in befferem 3uftonbe. Söcnn id) über ba« gegenwärtige ©efübl meiner linfen Sunge urtbeilen jottte, Würbe ich jagen, baß fte je£t beinahe gejunb ift." 2t jt b m a. Sin £err in Dueen« So., ?. 3., jchreibt: ,,3d) babe in biefer ©egenb unb in Sonnecticut wäbrenb ber testen fünf 3al)te bie nteifte gelebt, unb wenn ich 3U §auje war, ging ferne SBodje norüber ohne einen Stufall öon Stffbma, bi« ich im testen ©ommer 3b* würbe. ®ie Stnfälte waren gewöhnlich jebr heftig unb fd)merglidj. ©on ber an, ba ich 3ßre ©tebigin gebrauchte, würbe bie $ranff)eit teiebter unb leichter, ttnb nach brei ober öier SBocben öerließ fte mid) gängtid), feit welcher £eit ich feilte Stnfälte mehr gehabt habe, obgleich id) mid) eben erft non einer heftigen Sr* fältung erhole. S« ift jefct fecb« ©Soeben, feit mein alter gfeinb öerjd)Wanb, um hoffentlich nie wicbergnfcbren." © ch w i n b j ti ch t. Stne ®ame jchreibt au« ©ranb 3«te So., ©t.: „Un* gefäßr bor öier fahren fumten fte meinen ©ater, nadjbem bret unjerer ®of= gfftffe »oit bcr lüfituungsorflatte. •35a* eib!i$l Ktttft über bie biefet SluSjUge ©eite544. Söeßanbfung ber Äraitfh eiten. 546 toren iljn ungefähr jed)S SJionate behanbett Raiten unb ihn aufgaben, inbent fte jagten, bafj für iljn feine §ülfe wäre." SBemerfung: SBätjrenb idj bcn obigen gaö beljanbelte, erhielt id) einen 93rief beS Patienten, folgenbermaßen lautenb: gebrauchte guten S3rannt* »ein unb ftärfenbe Suiittel, »ie bie Slergte jie nannten, mar aber nidjt int ©tanbe auSgugeljen. 9fad)bent id) Sbfe 2Jiebigin erlieft, fiep id) erftere SJZUtel bei ©eite unb habe nur bie bon 3l)nen berorbneten gebraucht, feit ber „Seit tnid) audj bebeutenb geftärft gefüllt. Sie 9Jad)barH benfen. baß ©ie einen lobten aufermeeft haben, ba 9Jiemanb glaubte, baß id) gefunb »erben tönute." 23lutfpeien berbunben mit © aamenberluften. ©in ßerr fd)reibt aus Sßafljington, 2). ©.: 3d) fjoffe Anfang oberSDiitte nädjfteit Mo- nats nad) 5fte»*j!)or! gu fommen nnb »erbe ©ie natürlich befud)cn, bamit ©ie einen neuen lebenbeu 23e»ci8 Ännft fef>en töunen, — ein anbereS be»a()rteS ÜJfonument ber ©nabe — ein anbereS menjd)lid)eS3Scjen, in beffen bergen 2)anfbarfeit gegen ©ie unb beu §immel »ofynt, uubmeldjer »ünjd)t, eö münbltd) auSgujpi:ed)en." 2ungeufdj»inbfud)t. ©inJperr fdjreibt ans ißomeffjief ©o., 3o»a: w2)icjcncgen, »eldje meinen .guftanb fannten, fallen meinen galt beinahe als ein üüunber an. 3dj fühle, baß id) bie SOßicbcrherfteUung meines SebcnS Stjnen bevbanfe, unb halte eS für meine ißflidjt, ©ie Stnberen gu empfehlen." ©d)»inbjud)t, in »elcher bie tinfe i!unge gang gerftört »ar. ©in -perr fchreibt and SSorcejkr ©o., SD?aff.: ,,3'd) wünfehe nnr gu jagen, baß »ir uns fcfjr berpftid)tet fühlen für baS, »aS ©ie für uns gethait haben, inbem ©ie meine grau bon bem fdjeinbar fid)erett ©rabe retteten." ber <£e6cr, bes Jagens »ttb ber fingctoeibc. Jebergejd)Würe. (Sin 2lrgt, ehemalsißrofeffor in einer bermebigint» fdjen ©d)nlen vßl)ilabelphia’S, fd)reibt aus Sountt), ißa.: „311« id) gu Sljnen fam, mar id) |o abgemagert, baß ich faum einljunbert iß f unb mog. 3d) glaubte, baß id) an einer 31uSgef)rnng ber Jungen leibe, jagte 3t)tten anSbrücflid), baß bie Jungen tum ber Jeher angegriffen maren unb baß and) eine organifd)e jpergfranfheit beftänbe. ©ie fpotteten über beibe iSorauSjefmngen unb jagten, baß id) an einer Jebergefdjwürfrant'ljeit (Hepatitis) leibe, bajj bie ©cjdjmüre ber Jeher fdjon baS'BmerchfeU burd)* gefreffen Ratten unb bie Juftrößren oergehrten ober menigftenS it>re eiternbe ober frebsartige 9Jtaffe burd) biefe Dcffnuugeu unb beu ©d)lunb entleerten. 3d) nahm 3f)re SiagnoftS als eilte jefjr richtige unb Pernünftigc an unb be* gatxn einen (SurjuS 3I)rer eleftrifd)en einjdjlteßiicf) beö frönen imb fidferen Apparate«, lneldjer non Seiten erfunben mürbe. 9fad) brei 2öod)en mürbe id) fräftiger unb nahm an gleijdj gu, unb efjc ber erfte gmei» monatliche (SurjuS gu (Snbe mar, mog id) Ijunbertuubadjtjepn ißfnub, eine „Suuahme non gmangig ipfunb in acht 2Sod)cn. 3d) gemann nid)t nur an Straft im ißtuSfclban, fonbern bie Oteroeitgellen mürben felfr bemerfliri) Per* befiert unb gehoben, Ijierburd) bie Jehre ber tüchtigftcn Sßiagnetifeure befteiti» genb, baß bie (Sleftricität baS ,£eöen ift,xmöbaß (Sleftricität, ob nun als SOtagnetiSmuS, ©atuaniSmuS ober ionftmie, rairflich ein uit b b aS* SBeraeife ber eprontfeper Kranfpetten.* leibe ober glet h B ebeutenb mit Bern nerböfen ©tufluffc ber animalifhen Defonomte ift. 3ebenfaß$, San! bet miebcrhergefteßten Kräfte burdf 3fjre fo angenehmen eleltrifhen SJZebiginen, 3h*e beruhtgettbeu cleltri* fdjen Operationen auf meinen phpftfhen DZahmen —ein wirtliches ©erippe, Wie man, bie Knodjen auf Srähte gegogen, in ben üDZufeen unb anatomifhen ©äteu ber raebijinifhen ©hulen finbet), — unb 3bm biatifhen unb ©e* funbheitSregeln erholte ih mich au« ben Siefen ber Ijoffnungälofeften Seiben gu einem ©rabe öon ©emädjlichtett unb ©cjunbheit, Beinahe ben fdjönften fahren gleich, welche xd? roäprenb meine« ?eben« bon einem halben 3afjr« hunberi genoffen habe. 3d) fühle mich, — in ber Spat förmlich wteber ein Knabe — »aller Snft, Sehen unb Kräfte, welche wenigsten« groangig 3atp auShallen fonuen, wenn nicht länger, ober bis ich ba« biblifhe 9ltter erreiche.« Untbätigfeit ber Seber, SBerftopfung u. f. w. ©in £crr in Slspinwaß fchreibt: „3h habe eben 3h*eß fDZebigincurfu« bcenbigt unb muff geliehen, bajj xd) mich feit fünf Saljreu nicht fo wohl gefühlt habe — in ber Spat, ich bin ein «euer SKenfcf).* S h 8 p e P f i a n. f. w. ©in £err in ©anaba SBefi fchreibt: „3 a r t n ä ieftge 3)oftoren fagen, baß ber SDtantt, weld)er fperrn S’8 Sohn furirt hat, ein gejdjeuter fOtann ift.“ Serfelbe Sorreffwnbent fagt in einem fpäteren Briefe: „Seitbem Sie Ferrit 3’8 Sohn helfen, Oerbreitet ftd) 3l)£ ntame wie ein Lauffeuer. Sie fagten Stile, baß biefer junge fDtaun nid)t leben lonnte. Sie glauben, baß Sie einen beinahe Sobten aufgewedt haben.“ SBeftättbtgcß topfweß,@d)mer3ett in benStugen, S3 r u ft unb 501 a g e n; ßerabbriidenbeS © e f it ß l tut 3DZ a ft b a r nt unb ber ©cbärran tter. ©tue Same aus Soot So., 3Ü.: „3cß faun mid) nitßt entftitnen, je eine beffeve ©ejunbßeit unb weniger ©cßmerscn gehabt ju ßaben, unb swdr nur burd) beit ©ebraud) 3ßrer üÖZebigtnen." $4imcräCtt uttb 9? c r t» ö f e s unb ©allenfopfweß unb große©cßwäcße. Sine ©eroeife ber §eitbarleit ebroniftber Siran !b eit en.* 549 3>ame aus ©uffot! So., 9t. 2)., ffbreibt: „Stile meine glauben, bajj bie 33efferung meiner ©ejunbljeit, wäbrenb ©ie mich bebanbeiten, etwas wie an ein Söunber grenjt." SOtagenfrämpfe begleitet PonSonbutfioncn. ©ine SDatne in öoufton So., 90tinn., fcfjreibt: ,,3d) jeigte ben 33ricf, welchen fic fd)rtc= ben, bem Ooftor, weicher unjeren ©obn wäbrenb biejer Sttifätte bebanbette, unb fagte ihm, bafj id) mir Obre ÜÄebijinen beftellt habe. 9iad)bem er ben S3rief gelefen, fagte er, er würbe ihn eher in Obren £änben atS in benen alter 2>ottoren in §oujion So. taffen. Od) glaube, Obre SOtebijinen, mit ber £ülfe ©otteS, retteten jein Üebcn." 9teuraIgia(9teroenfrantf)eiten)u. f. W. ©ineOamein ©reene So., SöiS., fchreibt: „Och fotd)e Oantbarfeit gegen ©ott, baß er mir einen 2lr$t Perichafft hat, wie ©ie einer ftnb. 3d) f)afae fo febr wäbrenb ber lebten jwötf Oafjre gelitten. 3d) bflbe febr Piet 9Jiebi$in genommen, welche mir auch nicf)t ben geringften Stufen brachte, bis id) anfing, bie Obrige ju nehmen. Od) bin fo froh, bag id) Buirauen genug befaß, mich Bbren £>än* ben anjuoertrauen." fDtercuriatrheumatiSmuS unb ©ciatica (f? ü f t e n f cf) m e r* Jen), ©in fchreibt aus Äenbaü So., Oil.t ,,0cf) würbe Pon §errn S. erfucht ju fagen, bajj es ihm Piet Vergnügen macht, fagen ju tönnen, bajj er jetjt fo gefunb ift, wie er eS je in feinem geben war, unb baff Ohre 25ebanb* lung ihn in ben ©tanb fefjte, fotcbeS fagen ju tönnen." Sitte 2t u gen. (Sin £err fdfreibt aus Änoy So., Ott.: „Odj tjabe ben ©ebrauchPon ©täfern aufgegeben, nadjbem icf) biefelben jweiunb* j w a n $ i g 3 a b r e getragen habe. ©S fommt mir nterfmürbig Por, baß id) ein ©efangbudj, £eftament ober Bettung aufneljmen unb mit meinen natiir« lieben 2lugeu tejen tann." © e f cf) ro ä d) t e © e b f r a f t mit 23ermicfelungen. ©ine 25ame fchreibt aus ©t. üarorence ©o., 9t. 2).: „Ooftor, alt’ ber btaue Stand), raie id) ihn nannte, ijt Por meinen Singen Perjd)wunben. ©ogar bie 23tumen anberS aus. O ! mie icf) münjcfje, ©ie jeben unb mit Obnen jpredjen ju tönnen. Stiles, mas id) fagen tann, ift: ©ott fei Oant, id) fann roieber feben. San! ®r. gfoote, icf) lann raieber |ef)em" © a u j e n in ben Obren, 2tbftüf|eauS b e n f e 1 b e n u. f. w. ©ine Oame fcfjrcibt aus üöntter So., Df)tt>: „©rbatten ©ie taujenbfad)en betrieben®anf für 2UteS, maS ©ie für mid) getban haben; unb id) bete, baß 3t)r Sehen gefegnet fein möge, ber teibenben 9Jtenjd)l)eit ©rteidjterung ju geben." ©päter fdjreibt biefelbe ®ame: „föiein ©ebör bat ftd) febr gebeffert, alte meine ©d)merjen haben aufgebört." Taubheit, ©in fperr in Stenffetaer So., 9t. 2)., fd)reibt: „SSor jebn fahren bef)anbelten ©ie meinen @of)n, welcher fetjr taub war, mit Pott» ftänbigem ©rfotg, unb bieS ift ber ©runb, baff ich fte (eine anbere SJerfon, welche an Taubheit litt) Obnen fcfjicfe." Jlngen- »ttb fö0rcn&*ueten 3uftanb, namentlich bie 9cul)e unb SSefanftigung ber äßafferblaje unb ber 2eber, Streit Heilmitteln Derbanfe, jo glaube id), baß eS paffenb ift, (Sie baoon ju unterrichten." Shronidjer Sripper. Sin Herr jdjrcibt an« ©uffolf So., 2J?aff.: ,,3d) habe nrd)t mehr Slbftup mic früher, unb wenn etwas, jo ift er ein wenig bünner unb heller." Serjelbe Sorrcjponbcnt jagt in einem jpäteren ©riefe: „melleid)t wirb eS ©ie freuen, ju hören, baß iß) 9 a n g g e j un b btn.*' ©rennen be« Urin«, unb ein beinahe un er tr ä g 1 i d)e8 unb beftänbige« ©erlangen, Sßajfer ju lajjen, u. j. w. Sin Ratten! feßreibt au« ©uffolf So., 9i. 9).: „28äl)renb ich jehreibe, !ann ich nicht Dermeiben, meine gegenwärtige ©ejunbheit mit meinem früheren 2etben ju Dergleichen," u. j. w.- «ÄranftOeifeu ber itraußßetfcn, wcfdje ben Tratten eigen* ßütnftd} (ht&. Unregel Mäßiger unb fdjmcrxtidjer SDion atsfluß. Sine junge Same jdprcibt auSSompfinsSo., 9t. 9).: ,,3d) freue ntidj, 3ßnen mit* teilen gu fönncn, baß idp rnidp weit beffer befinbe, al§ »nie idp anfing, 3pre Seweife ber eßronifeßer $r anfßeiten.* 551 Sftebiginen gu nehmen. fDfeine jfreunbe glauben, baß, wenn id) mid) in Sicht neunte, eä ttidjt nötljtg fein wirb, einen gweiten SurjuS gu gebrauchen.“ Störungen beS 9ftonatSflujfeS unb große allgemeine © d) w ä d) e. ©ine Same jcßreibt aus ©t. SouiS So., ÜJto.: „Ste ©efunb* heit meiner Sodjter nimmt flets gu. 3d) glaube, baß fte fid) jajnetl erholt unb jelje guoerfidjtlid) ißrer HerfteKung unb Ooliftänbigen ent- gegen.“ , ©chmergli djer StfionatSfluß, 93lutüberjd)Wemmuug unb Weißer ffluß. ©ine Same jcßreibt aus Dnonbaga So., 9t. 9).: ,,3d) jeben Sag meßr IBefferung. 3d) muß 3ßnen jagen, baß id)' eben mit meinem monatlichen jfetbgug fertig bin, unb bin bis je£t allen ©djmergen entjdjlüpft, unb biejeS ift ber Gierte Sag. Habe id) nidjt ©lüd?“ ©djlimmer roeißer §luß unb allgemeine ©djmädje. ©ine Same fd)reibt aus ?)ateS So., 9Z. ?).: „3dj bin ©ott jeßr bantbar für jeine liebeooüe ©orgfalt unb Sr. goote für feinen guten 9iatlj unb 9Jiebiginen. 3I)io: ,,3d) bin recht bantbar, baß ich 3hjen tarnen tennen lernte. Hätte id) mid) nid)t 3h?er ©orge anüertraut, jo weiß ich nicht, wo ich jetJt wäre. 3d) hatte ein ©efüljl, als ob mein Seben gu ©itbe ginge. 3d) habe bie 23ef)anbtuug oon jed)S oer- jehiebenen 9Tergten Oor 3huen gehabt; feiner oon ihnen jagte mir, baß jie mich heilen fönnten. 3dj hatte alle Hoffnungen aufgegeben, bis id) ©ie con- fultirte. 3d) werbe 3t)ren 9tamen, jo oiel ich fann, oerbreiteu, ba id) glaube, baß er wertß ift, gelobt gu werben.“ (©pätere berjelben Sorrejponbentin jagten, baß fte feine weitere iBeßanblung bebürfe.) ©ejdjwüre in ber ©ebärmutter unb galten berjelben. ©ine Same jeßreibt aus SBoulber So., Solorabo: „3ßre 2)?ebigineit haben tneßr für mid) gctßan, als irgenb welche ÜRebiginen, bie id) je genommen habe. 3d) füßie mich oollfommen ftdjcr, ©ie beu Äranfett als ben beften Sottor ber 2öett gu empfehlen. SBir glauben, baß 3ßr mebiginijdjcS 23ud) alle, welche wir je gejeßen haben, übertrifft.“ ©rfranlte ©ierjtöde, gejcßledjtliche ©teichgültigleit, SpSpepjia unb allgemeine @d)mäd)e. @ine Same feßretbt au« Soo! So., 3H.: „3dj behübe mich wirtlich jeßr woßl unb fräftig unb id) glaube, baß alle« biejeS 3ßrer Seßanblung gugujd)reiben ift.“ ©ejchlechtliche ©leid) gültig feit. ©ine Same jdjreiöt aus Sole« So., 311.: „3a ©cotia: „3cp toiH 3pnen ben Unterfcpieb jagen, welcpen fie (bie 2Jiebi« jtnen) in mir pernorgebracpt paben. 3d) bin jcpt nid)t mepr bon ben melan* Unfällen geplagt, wetdje icp jo päufig patte; feine liifterne ©e* banfen, Siebeöträume ober madjenbe SBeforaniffe mepr, unb id) bin erftaunt, bafj meine ©ebanfenloftgfeü, an ber id) jo jepr litt, gänjlid) bejeitigt ift." ©aamenjcpwäcpe. ©in §err jcpreibt au« ©oof ©o., SB.: „3cp finbc, bafj meine ©ejunbpeit mieber pergeftellt ijl unb glaube id), bafj e« nicpt nötpig ift, bie Sepanblung ju erneuern. 35ie näcpttupen ©aamenergüffe paben auf* gcpört unb id) pabe jd)on jepr an Kräften jugenommen." Säalicpe ©a am enbertufle, tpeilmeije 3mpotenj unb barfeit ber 2öaf jer blafe. ©in £>err fdjreibt au« ®at>ibfon So., £enn.: „3cp befinbe miep jepr mopt; bie föiiclenjcpmersen paben mid) faft aanj berlaffen unb icp fiiple mid) jo fräftig mie ein junger ©tier. üDfcin ©ejd)ted)t«orgau unb bie $oben paben ein gefunbe« 2tu«fepen, mein Jlppetit iji gut unb metn ©eftept ftropt bon ©ejunbpeit. SDieine Slugen ftnb nidjt mepr jo eingejunfen unb bie buntlen Greife paben ftep beinape berloren, SDanf 3prer 23epanblung." Vermittelte ©permatorrpeea. ©in #err jcpreibt an« Slancafte» ©o., Sßa.: „SJteine nächtlichen unb täglichen ©aantenberlufie haben boH- ftänbig aufgehört." 3 nt poteng u. f. w. ©in Herr fchreibt aus ©uScarawaS So., Ohio: ,,©ie folgen ber Heilmittel, welche ©ie mir oor ungefähr einem Sftonatc jdjidten, haben mir jo »iel Stupeu gethau, baß ich überzeugt bin, baß meine ©efunbheit mit Hülfe ber Statur halb wieber pergeftellt fein wirb." ©aamenfd)Wäd)e u. f. w. ©in Herr fchreibt aus Higpfanb So., SSa.: „@ie (bie Hoben) ftnbbeibe bebeutenb fefter, als bantals, wie ich 3bre SSepanblung anfing, unb mein ©lieb ift größer; ebenfo meine Hüften unb Hinterbaden." SSemeife ber eßronifeßer Äranfßeiten.* 553 |?erfd)tebene Srälte. ÄrebS in ber 33rufl. ©in Herr jchreibt aus Stew-jpor! ©o., 9?.-S).: „Nebenbei gejagt, id) begegnete heute ber grau @ie fteht gut aus unb befiitbet ftd) wopl; ÄrebS geheilt. ©ie ift b)üd)lidjft mit 3prer SSchanblung jufrieben unb bat unbegrenztes 3utrauen zu 3pren Heilmitteln, befinbet fid) tn ausgezeichneter ©emüthsftimmung unb jdfeint oolllontnten üerjüugt ju fein. H- 3. 2ß." (©iejer gall war ein SSruftlrebS Don ber ungefähren ©röße ober SluSbehnung eines halben OuartS ober ißinte. SSerfcpiebene ber angefehenften Slergte unterer ©tabt hatten erflärt, baß ohne Operation feine Hülfe möglich fei. Stad) ihrer Heilung bejud)te mief) bie grau; es ift lein ©runb, anzunehmen, baß bie Heilung eine unDollflänbige fei.) ©! r o p h u 1 a, welche beinahe jeben ©heil b e S ©hftemeS ongriff. Sin Herr fchreibt aus SÜSinbjor So., SSt.: ,,3d) !amt 3puen meine ©anfbarfeit nid)t auSbriiden für ben Stupen, welchen id) bon 3hnen als ein 3nftrument in ben Hänbcn ©otteS, erhalten habe." 3n einem fol- genbeit SSriefe fchrcibt er: ,,3d) habe mid) feit breißig 3ahren nicht fo wohl befunben." ©froppula, in welcher bie franlpeit nach einer Slntpu» tation ben ©tumpf beS ©liebes ergriff, ©in Herr fchreibt aus Samoille ©o„ SSt.: „SJteine gamilie unb ich glauben, baß id) 3h.ren 2Webijinen mein Seben berbanle. Stad)bem id) 3hnen jeprieb, berlor id) fel)r fdpnell meine Äräfte, ehe 3hre SDtebizinen anlamen. SJtein ©efchwür hatte einen heftigen ©iterabfluß unb meine greunbe weiffagten mir einen fdjnelten ©ob. 3d) hatte bie größte 3uberftcht, baß ©ie im ©tanbe fein würben, mir meine ©efunbheit wieberjugeben, unb meine ©rwartungen fdjeinen erfüllt gu werben. 3d) habe fo fcpnell an ©efunbheit, gleijcp unb Äräften juge- nommen, baf? 3eber meine fcpliefzlicbe Heilung erwartet. SJtein Sterben* fhftem ift in einem befferen 3uftanbe unb mein Slppetit fann nid)t beffer jein. 3ant 3brer jeltenen ©ejdjidlichleit unb ber wunberbarett 3bw SJlebiginen." 2äffmung, u. f. w. ©in$err fdjreibt aus3effer* jon ©o.f 91.9).: ,,3d) tjabe bie Sölebiginen gebraust unb baS jftejultatift, baß id) mid) jefct wieber einer natürlichen ©efunbbeit erfreue. Heilmittel waren milbe unb berrid)teten ooßftänbig ifjr SSerf. 3d) ßabe ©ie noch an gwei empfohlen unb hoffe, baß ©ie ihnen Reifen lönnett." 2abntung einer gangen ©eite beS Körpers. ©ine Same fdjreibt aus 9llbant) ©o., 9?. ?).: ,,28abrid)cinlid) glaubt er (mein SJiann), baß id) bie unmittelbare ©mpfängerin Sbrer ©efd)idlid)feit unb ©ütc bin, bennod) erlauben ©ie mir, unfcre beiberfeitige 3ufriebenbeit mit3l)rer ntebi* jini{d)en ©eßanblung auSgubrüden. 9Äeinerfeit6 ift meine 3ufriebenI)eU jo nabe nerwanbt mit 3uneigung, baß (platonifd), wie fxe fein !ann) fie bem Ilügften SDtetapbbfifer @d)Wtcrig!eit machen mürbe, ben Unterfd)ieb gu er» Hären." 2äbntung ber g ü ß e u. f. m. ©in Herr fdjreibt aus 3efferfon ©o., 9i. 9).: ,,©ie waren btS jefct in meinem gaße munberbar erfolgreich, bcnn id) bin im ©tanbe, Sbnen gu fdjreiben, fann aud) giemlid) gut geben. •Sftein linier guß bat feine normale ©efunbbeit, unb ber rechte beffert fid) gu* febenbS. 3d) fonn jroei bis brei SDfeilen geben, ol)ne gu ermüben. 50iein Slppetit ift gut, unb feit ich unter 3brer Sdehanblung mich befinbe, bin ich fräftiger geworben." 2Baff er jud)t. ©ine 2>ante fchreibt aus Herlimer ©o., 9i. 9).: „2)er gmeite SurfuS 3l)ver 2Kebigineit bat uns ebenfo otele ©rmutbigung gegeben, wie ber er[te. 3d) glaube, meine ©efunbbeit beffert ftd) aßmälig. ®ie ®e* fdbwulft nimmt gmar langfam aber hoch fichcr ab." ©emerfuna. SSegen ÜJlangefS an 3eit fann td) nicht eine fo große Auswahl bon 9luSgügen aus ©riefen über bte ©erfd)iebenbeit ber Iran!* beiten geben, wie ich wünfd)tt. ©inige 2eiben aber, welche bis jefct nod) nicht angeführt ftnb, werben unter ben folgenben Xiteln gefunben werben. gfftffc. SQ3afferfucf|t ber ©ierftodfe, djronifdbe ber SB a j j e r b l a j e unb Vieren, unregelmäßiger 9K o n a t Sf l u ß unb @d)mergen in allen $f|cünt beS ©gftemS. (Sine Same jd)reibt aus Soof (So., 3ß.: „Steine ©d)wefter in «S'rginia jagt, fie befin« bet ftcb jo wol)l, baß fte nid)t wetß, was fte mit fid) jelbft anfangen fott," ©emeife ber §eilbarleit eßronifeßer tranfßeiten.* 555 @fropbula, ©dbmöebe beS 91 ii anben." * 9Zeröenfran!beit ber 2eber, «Störungen in ber©erban* uug unb in ben Urinorganen. Sin £err jdjreibt «uS Orleans So., 2a.: „®a ich iejjt, jeitbem ftcb bie folgen 3brer ©Zebiginen entwidelt haben, in auSgegeichneter ©efunbbeit bin, mit guter ©erbanung, gutem 21p» petite unb gejunber $bätigfett meiner 2ebcr unb ©Safferblafe," u. j. w, 9Zotl)lauf ober 3Zoje, 21 n j ch Weitung im ©aud)e. Sin §err fchreibt aus 2lßegbant) So., ©a.: „3err fdjreibt aus ©Binona So., ©Zinn.: ,,3d) habe jeht3hre ©Zebiginen feit einem ©Zonat genommen unb id) muß jagen, baff fte nnöergletcblid) bie heften ftnb, welche ich ie gebraucht habe; fie haben einen jold)en beruhigen» SDaä etbCidje %ttcfi übet bie ®d)tf)eit bicfec SluSjüfle (lebt Seite 614. 556 ben mtb fräftigenbeit Srfolg im jRerbenfhfteme unb in bei ©Ijätigleit be$ bergen«." ©djroinbf u d)t in ben erften © ta bien, Sntgünbung b eS erx beutel«, 91 eig barfeit be« 9Ragen« unb be« Ä'anale« ber Singeweibe. (Sine ©ante jdjreibt au« Söfyitefibc (So.r 311.: 2ßa« meine ©efunbheit anbelangt — id) effe Ijerghaft, idjlafe feft, arbeite, lefe, Iadje, unb freue mid) be« Seben« im ©äugen genommen. ©d)ließlid), ich in meinem gangen Seben leine gefiinberen ©age gehabt ; baher weiß id) nid)t, ob id) überhaupt nod) 9Rebigin bebarf. ©a id) aber bic ©emoljnheit l)abe, Me«, ma« id) unternehme, grünblich ?u jo glaube id), baß ich ttod) eineu 2Rebiginfurju« brauchen werbe." @d)uppiger § a tt t a u 3 fd) I a g , Baricocele l e i f dj f u ch t) ©permatorrhoea, ©djlaflofigfeit, © e m ü t h;8 f r a n f h e i t, © r ä g h e i t ber S e b e r u. f. m. (Sin £err jdjreibt fünf 3al)re nad) feiner Behanblung, mie folgt au« Meghant) (So., fßa.: „SRcinc @ejunbl)eit mar beinahe jo gut, mie id) fie nur ober ermatten tonnte, für welchen ©egen id) 3ho«n aufrichtig nerbittblid) bin. @d)Wäd)e unb SRattigfeit finb mir unbefannt, unb troh aüer ©emütljöqualen unb pl)hftfd)er unb geiftiger Berlufte, welche bie unausbleibliche Begleitung alle« beffen mar, ma« tdj burd)gemad)t habe, ift meine Äraft ungcjd)wäd)t geblieben." Bewertung. BSäljrenb unter Behanblnng, hatte ber obigefßatient feine „crf)cbcnben unb itieberbrüdettbeit ©efiil)le", unb mar fel)r furd)tjam, baß er nie feine©cfunbhcit miebcrerlangen mürbe; aber am (Snbe einer fech«=- monatlichen Beßanbtung hielt er fid) für geheilt, unb nad) Berlauf non bei* nahe fünf fahren großer Bejd)merben unb ®efd)äft«lummer jd)rieb er, mie, oben angegeben. fpt)pod)oitbriaunb©törungenberBerbauung,berwidelt mit Srfranfung ber SrgeuguttgSorgane. (Sut £>crr fdjreibt au« Suca« So., Ol)i°: w$ätte id) feine Srleid)termtg belommen, jo müßte id) nid)t, ma« au« mir geworben wäre, mahrfdjeinlid) märe ich je(3t in einer 3rrenanftalt, ba SRiemanb weiß, ma« id) für nerttöfe furcht unb ©djreden auögehaltcn höbe; id) fann nur meine ©anfbarfeit ausbritden, 3tmeit be* gegnet gu fein unb mid) unter 3hfe Behanblung begeben ju hoben. 3 eine allmälige Beffcrung." ©frophula, welche ben 9R a g e n, bie ©arme, fRieren u. f. m. an griff. Sine ©ante fdjrcibt au«-Robaroat) So., 2Ro.: ,,3d) be* firtbc mid) gut unb jeße auch öiet beffer au« unb erwarte gunerftdjtlid) eine §erftettung meiner ©efunbljeit, ober oielmehr, mid) einer joldjcn ©efunbhcit gu erfreuen, mie id) nie in meinem Sehen gehabt habe. S« hot fid) entfdjic* bene Beffcrung in meinem fftüden, üRagen unb Singcmeibcn gegeigt. 3d) finbe bie.2Rebiginen mtb ©iät angenehm unb gut in ifjrett folgen." fRerneiterfd)laffung, S u f t r ö b r e n f r a n f h e i t u. f. m. Stn §err jdjreibt au« ©tort) So., 3oma: ,,3d) tann 31jnen faunt meinen jehigen ,3ufianb bejd)reiben, oljne gu jagen, baß ich tnid) in jeber äöcije bej* Bepanblung ber Sranfpeiten. fer füf)le: habe einen gelleren Äopf, ftfjärfcrc 2tugen, befferen SECppctit unb fiifjlc mehr, als wenn icf) lebe, anftatt bem früheren Oefiitjl beS Sterbens." Spermatorrhoea,3ut))ot'että,SDt)8Pepfia unb am bere ©erwicfelungen. Sin £err fdjreibt aus $ent So., Sanaba 23eft: „2Mn galt würbe mit ber größten Sorgfalt bebautett unb bie §eit=< mittel würben immer in guter 3eit unb Drbnung erhalten. Sch !ann auch fagen, bafj ich biefelben wunberbar paffenb für meinen galt fanb, unb woljl fähig, SlüeS 3U thuu, baS bon ihnen gefagt würbe." Shronifdje Sntjünbung beS ber 2eber»j liieren unb djronijd)e ©audjfranfheit. Sine ®ame fdjreibt aus1 SJiacon So., 2JZo., nad) einer jweintonatlidjen ©eljanblung: „2)ie ibiebijin, welche ich genommen habe, ift jejst öcrbraudjt, unb ich bin fo ba| ich nicht glaube, baß ich uoch SÖtebijinen brauche." 2>h8PePfia» ©erftopfung, Störungen ber fparnorgane unb ©efd)äbigung burd) Saubanum. Sin ©ciftlidjer fdjreibt aus SWabifon So., ili. 9).: „geh glaube, ich habe mich uie einer beffereu ©ejuttb* heit erfreut, wie jejjt. 2)ie Äranfljeitcn, an benen id) litt, als ich Sie cottful* tirte, haben mich g ä n j l i d) berlaffen, unb ich biefeS ©or=» fehriften 3U. feilte auch noch hiujufügen, baß es Shuen gelang, tnid) bon bem täglichen ©ebraud) beS fd)äblid)en SaubanumS ju befreien; unb hier* für werbe ich Shuen ftets banlbar jein. 2)cr unter bieten ©erbinb« lieh feiten unb mit beglichen unb banf baren ©efühten", u. f. w. (Sd) glaube, tiefer £err hat Saubanum elf Saljre gebraucht, wenn ich utid) recht cni|inne.) Suberculöfe Schwinbfucht, Störungen in ber üDiutter* fdjeibe, galleu beS.9ftaftbarmeS unb Sßtjmpbuntanie. Sine 2)ame fchreibt aus ®a!ota So., SJiimt.: „3dj habe bie üJiebijinen, Weld)c gerabe baS fmb, was id) uöthig habe. Sd) famt nid)t einzelne St)mptome befdjreiben. SS fei geniigenb, ju fagen, baß id) mich in jeber £>inftdjt er* leichtert unb gebeffert fühle, unb an gteijdj juttehme; id) wiege fünf ©fuub mehr, Wie ich je gewogen habe. ®o!tor, (Sie wiffen nicht, wie biel beffer ich mich befinbe. 3dj fage Sebent, bafj ich weiß, wo man geheilt Werben !ann. Sd) borge mein ©utl) Sebent, ber eS lejen will. Sch muß mein langes Sdjrei* beit fdjliejjen, inbem ich Shuen unb beu Sljrigen ein langes Scben wünfd)c, um ©uteS tljuu ju tönnen." Sn einem fotgenben ©riefe fdjreibt bie Sor» refpoitbentin: „3dj habe nicht bergeffett, bafj ich Shuen einen Sollar fdjulDe, unb werbe ihn fdjicfeit. Sdj jdjulbe Shuen mel)r, wie ich je bejahten t'önnte. Sch als ob Sftebijitten mein Sehen gerettet haben." Slrophula, ©erfiopfung unb weiter g t u fj. Sine Same fdjreibt aus St. SouiS So., 3Jlo., Wegen ihrer £odjter: „SS freut mich, Shuen mittheiten ju fönnen, baß fte jtdj über bie hödjften Srwartungeu beffert. Söenu ich bebenfe, bafj ihre Srantljcit feit fünf ober fecfjs Sahrcn beftcl)t, währenb welcher 3eit fte unter ber beinahe beftänbigen ©eljanblung ber erften 9lerjte biefeS Staates war, fo jehe id) ihre ©efferung für wirtlich wunberbar an. Sch halte eS für einen glitcflidjcn Umftanb, ja fogar für eine ©orfehung, Welche mich beranlafjte, Sie ju confultiren. 3ur wie ich juerft jdjrieb, ©eweifeber§eilbar!eitc^rontf(^erÄrantl)eitcn.* 557 " 5DaS tiblidjc 3ltte{t übet bic Gdjttjeit biefer Sluäjüae fief)e Seite 544. 558 war idj Beinahe in 9Ser)Weiflnng. ©ie Sonjiitution meiner ©odjter Bätte oljne Srleid)terung nid)t meBr btele 3aBre ausBalten lönnen. ©nrd) 3B* me* SBerl fanb td), baß jie entfernt woljnenbe Patienten beBan beiten. 3ur jelben 3«t machte id) bie SBetanntjdjaft etner ©ame, weldje 3abre laug Iran! gewefen War, unb weldje bie §erfleÖnng iljrer ©ejunbBeit t>er* banlte. ©ie in foldj’ warmem ©one Don als baß id) eittfdjlog, fogleid) meine ©odjter 3t)rer SSeljanblnng anpoertranen. ÜDietn einjigeö Sebauern, meines td) jefct Babe, iji nur, baß id) eS nidjt früher getßan Babe." Krümmung beS SUidgrate®, flienralgia be8 KatarrB, ©d)WerBörigteit, djronijdjernftrößrenfranf* Beit, ©BSpepjia, golbene21 ber, Sntjünbung berSSaffer* blafe unbanbere 23 erwidel uuaen. Sine ©ame fcBretbt nad) jed)Smonatlidjer 25eBanblung au® Soffee So., ©enn.: „SReine ©ejunbBeit Oerbeffert fid) immer nod). 3d) Babe jebe Söodje, feit jed)S 2Sodjcn, ein ißfunb an ©ewidjt angenommen, neben ben elf Ißfunb, weldje id) anfangs berloren Babe. SDiein ©eBör ift gän jlidß Bergeftellt. 3d) bin ötel träftiger; tann einen Balben ©ag anBaltenb bei meinen Ölumen arbeiten." ©emntBSlranfBeit, K a t a r r B, ©rägBeit berEeber, i e * renjdjmädje, tBeilmeife 3mpotenj unb Sntjünbung ber £ o b e n. Sin £err, weldjcr in Sanaba woBnt, beffen genaue Stbreffe id> nidjt baS 9ied)t fiiBle, anpgeben, jdjreibt: w3d) lann 3Bnen nid)t bie Berj* Iid)e ©anlbarleit auSbriidett für bie gütige Slufmerffamleit, weldje ©ie mtc gewibmet Baben, feitbem tdj 3B* Patient geworben bin. fJiadj einem 23er= lauf üon oier unb einem Balben SOionat, WäBrenb Weldjer 3eit id) bie SJiebi* jinen regelmäßig naBm, erlaubte id) mir bte greißeit, bamit aufpßören, ba id) mid) als öotlftänbig geteilt betradjtete, unb Babe feit bem lebten 3)ionate leine genommen. 3 baß id) nid)t btefclbe ißerfon bin, weldje id) »or fed)S 2Jionaten war, wie id) ©ie befudjte. Samals Batte id) bie bunlclften ülßnungcn für bie ©egenwart unb 3afunft unb war jet>r un=* glüeflid). 3d) befdjäftige mid) iu meinen äftußejlunben, für bie 3eitungen p jdjreiben. 28enn id) meine alten Stufföfse anjclje — bie Kinber meine® eigenen ©eljirnS — fo tonnte id) nur ab unb p einen SidjtftraBl entbeden, weldjer aus bem ©nntel Beröorleudjtete, alle meine ©djreibereien floffen in eine jogenannte djronijdje ©entimentalität. 3infuf)ten, baß er nidjt biel mehr ift, als ein ungeheures 3crrbitb beS fd)önen@eifte8, beffen Annäherung er herborbringt. ©laubenb, nein wiffenb — nad) einer langen unb auSgebehnten ißrapiS, währenb welcher ich eine Art 23eid)töater unb geheimer fRatljgeber ebenfo wie ©tnpfänger bon ©eheimniffen unb inbibibuellen ©rfaßrungen Kaufenbec SDtäuner unb grauen beS nörblid)en gcftlanbeS Don Amerifa war, Welche mid) pcrjönlich befud)ten ober brieflich abrefftrten —baß ein fehr großer Kffeil tör= perticher Äranfheiten unb geiftiger welche bie heimfuchen, aus Unwiffenßeit ber wahren gunftionen unb bem ©ebraud) ber ©efd)lcd)tSorgane entfteht, ebenfo wie falfcfje begriffe über bie natürlichen ge* genfeitigen 23egief)ungen bcr ©efdE)led)ter unb irrige Anftd)tcn über ©he, f° fühle id), baß ich niieje 2eute mürben mit ber benjenigen gegenüber geftellt, welche ben wahren ©ott anbeteten, mtb Welche burd) bie eigentümliche ©öhenreligion ber Reiben jo beteibigt Wur= ben, bajj beren Borurtheile gegen bie mit ber Beit in Borurtfjcile gegen bie natürlichen Organe au«arteten, welche ©ott mit jeinen eigenen §änben gejehaffen. 3)ieje« Borurtljeil reifte mit jebern 3at)rhunbert unb üererbte bon ©eneration auf ©eneration, bi« e« ein £ljeif unjerer Religion unb ©ibili* jation mürbe. 35a bie bajj bie Reiben ©öjjen anbeten, meld)e ben ©rgeugung«» Organen nachgebilbet mürben, einigen meiner 2ejer neu jein mag, jo Witt id) jagen, bajj Slrchäologen in ihren 9iad)forjd)ungett in Jperfulanum unb ißotn* peji unb in berjdjiebenen Steilen be« europäijcfyen gefitanbe« genug bic)er eigentümlichen ©öjjen gefuttben fjaben, um ein 9Jtujeum in l gu bil* ben. ®iefe Sfteberlage ber eigentümlichen Ueberbleibjet be« Sllterthum« ijeip ba« „geheime SKufeum". 35ieje ©ö£en ftnb bon ©teilt, SOtetall, irbener SSaare» ©Ifenbein u. j. m. gemalt, abmeidjenb in ber ©röjje bon Amuletten ober ©tuljmitteln, welche augcnjdjeinlid) unt ben £>al« getragen mürben, bi« ju Figuren bon 9iiejengri5jje. * „9iid)t bejdjränft auf bie alten 9tömer, berbreitete ftd) bieje Ütrt bon Sin» Betung burd) Steife 35eutjd)lanb« unb Britannien«, mie c« bemiejen mürbe burd) ©ntbecfitng ihrer SÄonumente in biejen 2änbern". — (Ü)t. ©. @. Slme» rifanifdje« Büreau für literarijdje bon j$. ■£>♦ Norton.) „©« ift merfmiirbig, bajj, mäfjrenb in einem Sanbe ba« männliche Organ für allmächtig gehalten mürbe, in einem anbern e« ba« raeiblicf)e mar, bem bie munberbaren Kräfte ber ©ottheit jugejehrieben mürben. 3n Srlanb mürben über ben ©ingängen ber Äirchen gejehnigte giguren be« weiblichen Organe« gefunben, mäfjrenb bon einem ber erften Äönige @gt)foten« er* gählt mirb, bafj er in einigen ber beftegten 2änber ©äulen aufrichtete, auf welchen er baffelbe ©hmbol au«hauen lief)". — (3bib.) ©« mag bietteidjt für diejenigen, bie an ihre Xfjürjchwcßen fjufeijen nageln, ma« ©tüd bebeuten joll, eine jiemlid) intereffante jein, bajj bieje« ein Ueber-* bleibjel ber borherbefd)riebenen ©ögenanbetmtg ift. ©« mar bie allgemeine ißrayi« ber Slraber be« nörblidjen SlfrÜa, bor ihren gelten über ihren Spüren bie ©rjeugungöorgane ber Äuh, ber ©tute ober be« weiblichen Äameel« $u nageln, um bie Riefen unb ba« böfe Singe abjuhalten. BJenn e« unmöglich mar, bieje ju erhalten, jo mürbe eine einfache 3eiihnung berjelben bafür an» * Die Dijatfadje Mefer ©o#enanbetuna ift einem „DiäcurS über Me Slnbetunj t>e3 5pri» oi>u3" bo* Änigtjt entnommen. 568 gebracht, ©a biefeS roh unb unfünfllerifdj ausgeführt würbe, fo nahm cS Derfcpiebene ©eftalten an, aber ftets fid) ber 9iatur nähernb. 2Iuf biefe SBeife nahm eS enbtid) bie ©eftalt eines £>ufeijen8 an, unb als bie erfte SBebeutung biefeS BeicpenS öergeffeu Würbe, war baS $nfeifen ber OaüSman geworben unb !ann häufig in ber gangen SBelt gefunben werben". — (Bbib.) Oie gefchledjtlichen Organe. Oie ©efdjicbtsfcbreibcr behaupten, bafj bie phattifdje Anbetung, wie jene 9teligionSform genannt wirb, welche bie erwähnten Sptpbole oergöttert, älter ift, als irgenb eine Religion ober ©laube. Sicherlich war fte 3ahrl)unberte Dor ber djriftlichen Spocpe befamtt. Sie beftanb Dor ißlato, ippthagoraS unb SlriftoteleS. Sie beftanb Weit Derbreitet in ber §eibenwelt gur 3eit ber Stpoftel unb lange nadjper. 3n ber ©pat, fte beftanb in 3jernia, im $önig* reich Neapel, bis biefeS Sönigretd) burd) baS Srbbeben Don 1805 Dermüfiet würbe, unb nod) feltjamer, fie befiehl gur gegenwärtigen Beit in einer gient» liehen 2tuSbef)nung in Sapan. Stn Jperr, welcher im ©ienfte ber bereinigten Staaten Dor einigen Bahren jenes Sanb befud)te, benadjricptigte mich, bafj fte oerjepiebene Heilte ©ötter \)abtn unb unter benfelben auch foltpe, weldje ben männlichen SrgeugungSorganen nachgebilbet ftnb. Unfrudjtbare grauen, wenn fte $inber wiinfepen, beten fte an. Sie ftnb öffentlich in ben Spiel- geugläben gum Verlauf auSgeftellt. Bn Samafuara, einem ißlape, wo Diele ©empel ftd) befiuben, tft eine grojje gelsntaffe, auf weldjer eine getreue ©ar= ftetlung ber äujjerlidjen weiblichen SrgeugnttgSorgane angebracht ift. Sie jagen, bafj biefer Stein mit biejem Spmbole auf bentfelben gefunben worben ift, was nach &cn Sntbedmtgen ber 2lrd)äologen fepr wahrfd)einlid) fein tann. OiejeS gelSftüd ift burd) einen Baun eingefd)loffen unb unfruchtbare grauen gehen hin, Inien, beten, bringen ©elbopfer u. f. w., in bem ©lauben, bafj eS ihre Unfrud)tbarfeü beteiligen wirb. Oie mittleren unb niebrigeren klaffen füllen alle fo abcrgläubifd) fein. Sin Sd)riftfteller bemerft: „bei üielen Nationen war es (Sitte, bafj bie 3ungfrau ihre guugfraufd)aft einem phaEifd)cn ©öpen Dor ber .jpochgeits» ceremonie opferte, um Unfrud)tbarfeit gu Dcrljinbern. Oiefe Sitte beftanb in gnbien, Bapan, Dielen Unfein beS OceanS unb befielt nod) in Deifd)iebe* nen ©egenben. Stuf einem öffentlidjen 9Jlar!te in SBataoia bat bie hollän* bifd)e eine Don ben Singeborenen als ©rophäe genommene Äa* none aufgepflangt, bie bie Sigenthümlidjleit l)at, bafj baS 3ün auf einer ppaHifcben Jpanb angebrad)t ift, inbetn ber ©aunten ben bil- bete. 3ur gingen bie matapi)'d)en grauen gu biefer tanone unb festen ftd; auf ben ©aumen, um ftd; ber grudjtbarleit gu Derfid)ent. 33eim liefen fte einen SBtumenftraujj als Opfer gurüd." @8 ift oljne pra!tifd)e Sebcutmtg, 311 erforjd)en, wann bic phaKifdje 2ln» betung begann; aber 3eber, ber bie £eftigfeit ber reltgiöien !ennt, wenn ftc griinblid) gewedt ftnb, !ann fid) burd) baS Scfen ber SBtbel Dor» pellen, mit wcldjer £>eftigfeit bie alten Israeliten unb bie erpen Triften biefe die U r j a cb e n ihrer ©taube. 569 angriffen uitb tüic natürlich ftdj Vorurtbeile bilbcten nicht nur gegen bie ©öfcen, jonbern jogar gegen bte geringste VIoS* fte&ung ber Organe, nad) welchen fte gebilbet würben. Sonnen wir nid)t au8 allem biejen bie ©ntfteljung ber übertriebenen Vegriffe gefdjledttlicher ©djtdlid)!eit entbeden, welche burd) bie gange (Sbnftenbeit befielt, unb nicht nur burd) bie gange Sbriftenbeit, jonbern wo immer eine bösere Religion gegen bie ber pballiicben ©öfsenbiener [tritt? 3m Orient, wo bie weiblichen Organe guerft mehr allgemein wie anberswo öergöttevt würben unb wo bie mobamebanijebe [Religion ben pbatlijd)en befiegte, war bie [Rüd* Wirhmg [o heftig unb baS Vorurteil burd) religiöfe GEonflilte Verftärlt, bajj bie fDlobamebaner ihren [ReligionSlrieg gegen pSalli)d)e Slnbetmtg noch weiter Verfolgten wie wir, unb nicht gufrieben bamit, bie weiblichen Organe burd) Sleibung gu öerbergen, halten fte ihre grauen gäitglid) Von ber Oeffent- licbleit gurüd; jogar ihr ©eftdjt muff berfchleiert fein, wenn fie aus* geben, hieraus ift erfid)tlich, ba§ bie 2Robamebaner ihre Verfolgung gegen bie phallifcbe Anbetung fogar noch weiter getrieben haben wie wir, unb wenn baber unfere Vorurteile unb Sitten begüglidj ber ©rgeuguugSorgane wobt begrünbet ftnb, follten wir mitunferer Vibel hinter Oenjenigen gurüdfteben, welche ben Soran Verehren ? Söenit nicht Wol)lbegrünbet; würbe es nicht gut fein in biefem Zeitalter ber Verhältnismäßigen Slufflärung, bie Ver* nunft unb fßbilojopbie mit nuferer [Religion gu Verbinben? Obgleich leine ©efabr vorbanben, baß wtr je eine pballijdfe Anbetung an* nehmen, taugt eS boeb nidjt für uns, in unferen Sbecn über bie ©d)idlichleit fo roh wie bie alten Reiben ober wie unfere neue Velanntfdjaft, bie 3apa* nefen, gu werben; — aber ift esgut, bie ©rgeugungSorgane jo geheimnisvoll §u bebanbeln unb ein jolcbeS über biefelben in unferem jo* cialen unb moralijihen Umgänge aufrecht gu erhalten, baff SRänner nnb grauen jpröbe, unwiffenb, unnatürlich unb üoßlommen tbörid)t werben nnb unjere ©ivilifation bem 2:beite unjerer [Race, welcher fte annimmt, eher ein glud) als ein ©egen wirb ? Sft eS nicht für uns Sille beffer, in biejem 3eit* alter ber Vernunft unb d)rijtlid)en [Religion grünblich uns jelbft lennen gu fernen unb uns ohne unnötbige §inberniffe nad) üRitteln umgufcljen, weldje nnjer förderliche« wie ntoralifd)e3 ©lücf erhöben? 2Rir jeheint, baS hierauf nur eine Slntwort jein lann. Oie nädjfte grage ijt: wo lann baS fpublifum Slufllärung über biejenigen Oinge, welche gu jeiner gejd)led)tlichen Organijation gehören, unb bie XijciU nähme be« jocialen ©lüde«, welches Von einem Verftänbnijj unb richtigen ©ebraud) berjelben abbängt, erhalten ? Sann ich nid)t als Antwort mebi* gintjdje unb pbbftologijche SSerle anfübren, weldje in einer für Sebermann verjlänblichen ©prad)e getrieben ftnb ? Ourdjbrungen Von% biejer 3bee unb bem gejunben Verjlanbe eines aufgellärten fßublilumS vertrauenb, habe t)ftfd}e fttfwitftefutig. ©ieße, 2efer,ich in meiner §anb eine Sittel uni) einen {leine Ginget nur, nidjt größer, als baS ©nbe ©eines ©auntenS. 2Benn wir fte in paffenben ©oben einpflattjen, was finben wir? 2lu8 bcr Sichel ent* jpringt juerft ein fdßanler, imnner 3weig. ©er©ten* get beS ift botb ein fräftig auSfehen* ber ©prößling. ©ie beiben wachjen neben einanber, unb eine 3eit lang würbe ber ©eobadßer, welcher bie ©igentßümtidjfeiten ber jungen ©prößlinge nicfjt fcnnt, jagen, baß ber Heine fßflaumenbaunt fchticßlidj ber größere unb fräftigere ©aurn jein würbe. Sa ff et uns baS ißaar einige Seit bergeffen, bamit fte ftd) entwideln fömten. Saßre »ergehen unb wir fefjrett jurüd. ©eßt! ©er ©prößling ber @id)el ift ber Sönig beS äßalbeS geworben ! Sh* tönnt nid)t mit Jpütfe öon ein paar Slrmcn feinen ungeheuren ©tamm umfaffen. 2öie rauh unb Htorrig ftttb jeine großen moosbebedten ©lieber ! Iber was iß aus bcr Pflaume geworben? Sn ©urer Ueberrajcßung ßabt Sßr nidjt baran gebadjt. Id), hier ift fte! ©in jdjöner unb ebler ©aum; bie ©lieber jo fdjön gewadjjen, als wenn ein ©ärtner fte bcftänbig gehütet unb gepflegt hätte, ©eine ©pifce ift nicht höher als ber erfte Swetg beS fräftigeren ©idjbaunteS. ©er fräftige, majeftätifche, mooSbebedte ©ichbaum — ber fchlanfe, grajiöfe, mooSloje ißflaumcnbaum! Sn jold)’ ähnlicher 23ei beut SCttev ber Steife näßert, wo bie Stößren unb ©ierftöde ißre Arbeit anfangen, »erlangen fte ©pielraum, unb wie fteß ber f>arte ©eßäbelfnodjen mit ber ©ntwidelmtg be« ©eßirn« au«bel)nt, fo erweitern fieß aueß bie Äuocßen, welcße ba« ©eden be« Unterleibes bitben, unb e« firtb baßer bie ©r5eugung«organe ber grau, welcße ißr bie eigentßümließe ©reite »on ©lifte ju ©iifte geben. Slber wa* rum wäcßft fte förperlicß fein, ober wie e« aueß genannt wirb, weiblid) auf, unb ber junge SDtamt förperlicß rauß ober männlicß? Scß werbe (Sud) ein ©eßeimniß fagen, welcße« bie ©rofeffion bi« jeßt uotß entbedt ßat; we* nigften« ift e« mir bi« jeßt in ber mebijinifeßen Literatur noeß nid)t begegnet, unb icß beanjpmcße ba« ©orreeßt ber ©ntbedmtg. @« ift bie«: Oie ©ierftöde ber grauen faugen jene irbijtßen unb faltigen ©eßanbtßeile, welcße bie Snoeßen, ba« ©aar unb bie roßen gajern entwideht, auf, unb werfen fte weg: wäßrenb bie ©oben ber SDtänner biefe Sefianbtßeile in großen ©taffen abfonbern unb ju ben ©aamenjellen feßiden, au« benen fte, wenn nießt burd) Sopulation, Onanie ober unwiüfürlicße ©rgiiffe au«* gegeben, in ba« ©pftem juriidgenommen werben unb bie roßen, männli* d)en unb förperlicßen ©igentßümlicßfeiten bilbett. Oie ©iererjeugung ber grauen ober mit anberen ©Sorten, bie ©aameneräeugung in ben ©ierftöden fängt im ©Iter ber Pubertät ober Steife an, ob gejcßlecßtlicße Bufammenfunft ftattfinbet ober nießt. Oieje ©ier werben beftänbig gebilbet unb geßen ebenfo &ifl-148. 3ft e§ Starl ober 9Rarie ? 572 Oie gefdbledbttidben Organe. heftänbig hinweg; wenn nicht burd) faüopifdje 9fübten unb ©ebärmütter, nun, bann falten fie in bie 33aud)böble, aus welcher fte mit ben anberen 3lb» fattmaffen aufgefaugt unb binmeggefübrt werben. 2Benn fte, wie be-> fd)rieben, binweggeben, fo fönnen fte ebenfo wenig als ein 2ebenSelement aufgenommen werben, wie ber männliche ©aamen jurüdgenommen werben fönnte, wenn burd) Orud beim 2lugenblid beS SlbfluffeS er in bie üSaffer- blafe gebrängt würbe; ober 93lut, welches aus einer blutenben 9tajc abflicht, wieber burd) ©injprifjung in bie 9tafenböblen ber ©irculation wiebergegeben Werben fönnte. Oie ©ier, wenn fte einmal bon ihrem ©ierftöde entfernt ftnb, müffen »ertoren geben, wenn fte nid)t einem ©aametttbterd)en begegnen unb in ber ©ebärmutter feftgebatten werben, um ben Seim eines 9?ad)fom= rnenS ju bilben. Oann, Wäbrenb ber @dbwangerfd)aft, bören ©ierftöde auf, bie trbifdjenüJtaffen burch ben $ro$eh ber ©tererjeugung ju öerjcbweitben, bamit ber entwidelnbe Seim üon ber fd)Wangeren grau jenes Sftaterial bejie* ben fanu, welkes feine ©ebnen, feine Snodpen unb fein £aar aufbaut. OaS Slufbören ber Arbeit feitenS ber ©ierftöde palt aud) gewöbntid) wäbreitb ber ©äugungSperiobe an, benn bie Nahrung beS SinbeS mufj einen gehörigen Ob£il faltiger IDfaffen enthalten, unb jo fanb ftch benn aud) burd) Unterfu* dbung, bah bie Slidje ber grauenmilch ,Pbo®Pborlauren Salf, (Shlorfali, pboSpborfaureS 9J£agnefia unb pboSpborfaureS ©ifen enthält, gn jener Üe= benSperiobe bergrauen, wo bie ©iererjeugung aufbört, ftnb ihre förperlidjen ©igentbümlid)feitett ju befeftigt, um materiell burd) baS Sufbören ber falf* artigen Abgänge oerwanbelt gu werben; obgleich bet boHfommener ©efuttb* beit bemerft wirb, baf? fte muSfutöfer wirb; unb in maudjen gällen jeigt ftch auf ber Oberlippe nad) bem 2ebenSwcd)fel ein Slnflug »on 23art. Untcrfucbung beS männlidjen ©aamenS untcrftüfjt bte norgebeitbe $t)eorie, benn nad) Saitquelin enthält er „neunbunbert SBaffer, Oljeite animalijdjen ©d)leimeS, Ob«te ©oba unb breifjig Stjeile faltigen ber golgen beS SebaltenS ober 2$erlufteS btefer glüfftgfeit unterftüljt fte aud), beim wenn burd) Onanie, gefd)led)tlid)e 2luS* fd)Weifungen ober unwittfütlidje SBerlufte junge SOtänner häufig ©aamen Verlieren, jo werben fie weibijdj, furdjtjant, weniger fräftig in Snodjett unb Sßusfeln unb aud) weniger behaart an ©eftd)t unb Sörper. gn mandjeu gät» len wirb fogar bie ©timme weniger ntännlid). Oann beobachtet aud) bie gofgen ber (Entfernung jener fleinen Organe, welche beim männtid)en ©e» fd)led)te bie falfartigen ober irbijdjen SJtaffen fparjant fainmetn unb beut ©p* fleme jttrüdgeben, wetdje fie fo ftarf abfonbern. gn gtalien würben in bem adjtjebnten gabrbunbert jährlich ungefähr üiertaufenb Knaben faftrirt, ntn für bie Oper ju ftngen unb bie Sfteffe ju »erberrlid)en. SSarunt ? SScil bie Operation bie öoüe ©ntwideluttg ber männlichen Stimme aufbält. SBeitn bte ©ierftöde ber grauen nid)t bie roheren (gigerlhaften beten, würben ihre ©tintmorgaite fräftiger unb ausgedehnter werbeni Seren ©infln§ anf bte phhftfdje ©ntwiefelung. 573 *nb baher mehr fähig fein, jene 2Jiuft!tf)eiIe gtt ftngen, weldje ge« wohnlich für bie ntännltd)e ©timme beftintmt ftnb; aber um als ©parbanfen für bie männlichen ©igenjd)aften gu bienen, jo baß irgenb ein Äörpertheil burd) Vanfnoten berforgt werben fann, fönnten bie ©timmor* gane nid)t jene ©ntwidelmtg erhalten, welche ber ©timme ber unfafirirten Scanner ben tiefen Vaß ermöglicht. 3ene Änaben wud)fen bartlos auf,geig ten gwar mehr glaum als grauen, aber nichts Don bent fräftigen Sparte, wel* eher ben SJMnnern fo eigen ift, bie nicht bie §oben ihrer 2Jtännlid)feit Derlo- ren haben. Sie 3e*legung ober Hnalpfe beS Inhalte« eines ©ieS unterftiitjt meine Sheorie. Sa8 ©i irgenb eines ShiereS — gifd), ©cf)lange ober Vo= gel — enthält einen großen $rocentjaf3 non phoSphorjaurem Äalf, fohlenfau* rent SJiagnefta, ©ijenoptjb, unb ©djmefel. 3d) weiß nicht, bah eine 3erle* guttg beS ©ieS weiblichen SßejenS Dorgenommen würbe; aber unter bem Ver- größerungsglas getgt fid) bie Organisation beffelben ungefähr cbenfo wie beim ©i anberer Shiere, ob fte nun ©äugetljiere ober eietlegenbe Shiere ftnb, fogar bis gum ©nthalten eines SotterS; unb wahrfcheinlid) ift eS wenig oerjdjie* ben außer in ber ©röße unb ber -Dualität (einer animalifdjen fDiaffe. Sie folgen beS SBertufteS ber ©ierftöde bei (gier legenben Spieren ftnb ähnlich benen, welche unter ähnlichen Umftanben ftd) bei grauen geigen. $üf)ner, welche burd) Äranfheit ober 3ufatt ihre ©ierftöde üerlieren, erhalten» wie wopl befannt ift, ©djwangfebern uub ©poren wie ber fpalpt unb häufig fräljen fie giemlid) gut. 3cfj erinnere rnid), in meinem f nabenalter ein fol* cfjeö männliches £ul)n gefannt gu haben unb id) habe bon anberen gehört. ©8 ift eine Stjatfadfe, welche ben iliaturforjöjern wohl befannt ift, baß in Dielen gatten baS Vogelweibdjen, nadjbem eS baS 3Uter ber grud)tbarfeit überschritten hat, bie gebern unb ©igenthümlidjfeiten beS SJiänndjens be* fommt. grauen, welche ihre (gierftöcfe burd) franlfjeit ober Operation Der» lieren, werben, wenn berVerluft friifjgeitig ftattfinbet, giemlid) männlich unb erhalten einen ftarfen glaum auf ber Oberlippe unb manchmal auf ben SBangen. Sie ©timme unb anbere Senngeidjen werben männlicher. 3n allen giitten, wo grauen Diel -£>aare auf ber Oberlippe haben, ftnb bie ©ier* rftöcfe ober ©aamen ergeugenben Organe Derf)ältnißntähig untf)ätig, obgleich in Dielen gäüen ihre 2iebc3leibenfd)aft heftiger ift. SSenn im frühen grauen* alter ftd) bie ÜiebeSleibenfdjaft unnatürlich erhöht, unb fid) bieShätigfeit ber gierftöcfe Derringert, fo geigen ftd) bie männlichen ©igcnthümlid)!eiten nid)t nur, foweit fte auf bie 9ftu3teln, Änodjen, Vart unb ©timme Vegug habem beutlidjer, fonbent bie Prüfte -flachen ab unb ber Äifder erhält eine unge* wohnliche 2htSbef)nung. gütige gatte biefer 21rt ftnb mir in meiner (ßragis be* gegnet, unb ich finbe beim 9?ad)forfchen, baß oor einigen 3afjrhunberten biefe 2lrt Don üftißgeftaltung in ©gppten unb Arabien ftd) jo häufig geigte, baß bie Sßunbärgte bie ©emohnheit hatten, einen Sheil beS ÄitjlerS gu amputiren. ©ie gejdjlecptfifen Organe. Sn einzelnen gälten würbe er fo groß unb perborragenb wie baS männlicpe ©lieb. SlitbererfeitS entwidelt Haftrirung bie Sörüfte beS SJtanncS. ©ie ©ewopnpeit, junge $üpc ober Kälber ju berfepueiben, wirb bon ben Sanbleuten in ©anaba unb anbcrwärtS angewanbt, um SlrbeitSbiep ju erjie* len. SSerfcpneiben bebeutet bie ©ntfernung ober 3erftörung ber ©ierftöcfe bei ben weiblidjett ©pteren. 28enn auf eine äBeife auf baS ©pier eingewirlt wirb, baß bie Organe, welcpe bie faltigen ©igenfepaften abfonbern unb berfepweuben, entfernt werben, fo wadjfen bie $nocpen unb SDtuSteln unb fo« gar bie Körner erplten mep baS SluSfepen berer eine« ©tiereS. ©in Slrjt erjäplte mir tinft, baß er ein Sotp Sthtbbiep gefepen pätte, weldjeS aus einem lafirirten äJiänncpen unb einem berfdjnittenen äöeibcpen beftaub, unb patten bicfelben ein fold) übereinftintmenbeS SluSjepen, baß fte für ein gut gepaartes Sod) angefepen würben. ©ieS muß baS natürlicpe Stefultat fein, bemt baS Sepien ber ©ierftode wirb eS bem taftrirten SJtänncpen unmöglidp madjen, alle ©igentßümlidjfeiten ber $up anjunepmen, unb baS Sepien ber -£>oben wirb bie $up berpinbern, alle ©igentpümlüpfeiten beS ©tieveS an* gttnepmen, beßpalb werben bie beiben ftd) an einem ißuntte begegnen, welcper ein SJtittelbing jwifdjett ©tier unb Sup fein würbe, ©er ?efer tann meine bei anberen ©pieren anwenben, wenn fte in iprer Sugenb laftrirt ober berjepnitten werben, unb er wirb finben, baß bie ©patjaepen meine ©peorie beftätigen. ©ieS ift leine neue ©ntbedung, aber Stiemanb, fo biel icp weiß, pat fte ju erllären berfucpt. ©aS nacp berfcpiebenen Stiftungen fi

erot 0tnfTu(| auf bie fSefunbpcif. Oeren ©influß auf bie ©efunbgeit. 575 rohere pfy)ftforurtIjciIe mieber belebt unb mir merbett mit ber SDIildj bon ihnen gefüttert; bei beit ©rmadjje* nen raerben fte burdj Unreinlidjteit, unb auSjdjmeifettbe SBoßuft ttjätig entmidelt. Söer ift gu bejdjulbigen: ©ott, meldjer ben mcujdjlidjen Körper geftaltet, ober feine unmiffenben, irrenben, auöfdjmcifenben unb er* frantteu Äinbcr, erfranft nur in ber ©inbilbuitg, fonbern audj im Sör* per? SSann roerbett mir mtS Oon bicfem Körper beS ©obeS befreien, bie genfter unferer ©eelen bem Sidjte ©otteö unb ber Statur öffnen unb unjerem SBerftanbe ben maljren ©ebrattdj ber ©inge gu erfennen erlauben ? ©8 giebt fßienjdjen, meldje üorgeblidj, aber id) glaube, nidjt aufrichtig, bie gängüdje Unterbriidung ber Scibenjdjaften empfehlen; aber jebem pljilo* foptjifdjen ©eifte muß eS tlar fein, baß bicSeibcnfdjaften ein ungertrennlidjer ©tjeit ber Ißerfon ftnb. ©8 ift erfreulich, in bertirdjegbeen gu hören, meldje mit Stufen in einem phbfiologifcljen SBerte angeführt merben tonnten. Sille ©eiftlidje foßten iphhftologen fein. gn jeber theologifdjen SInftalt foßm auf ber einen ©eite ein anatomifdjer unb auf ber auberen ©eite ein phbftologijdjcr glügel ober ©eitengebäube fein, unb teilt ©tubent faßte grabuiren biirfcn, bi3 bie glügel ber pbhftfd)en SBiffenjdjaft au8 feinem theoiogifdjen Körper als ©tjmbol feiner Sllma Skater herattsmachfen. §ier ftnb ein paar Ißara* grapßen oon ben ißrebigten be8 füenrp SBarb Seedjer. ©ie meiften tenucn ihn unb bie Stadjmelt mirb fein ©ebädjtniß oerehren. 2Jtr. 95eedjer bemertt: „geneS innere ?eben entfielt nidjt aus einem ©heil ber gätjigfeiten, fonbern au8 aßen berfelben. SßaS irgeitb mie gum SJtenfdjcn gehört, gehört gu ©ott in ©fjrifto. ©8 tljeitt gum Scifpiel nicht ein paar moralifdje gähigteiten ab unb nennt beren ißrobuft Steligion, unb fc£t fte als ber übrigen ein unb begeidjnct fte als meltlid). ©8 ift ber aßgemeine 578 die gefdjledjtlidjen Organe. ©laube ber Sfjriflenfjeit, baß eS einen dheil ber Seele giebt, welcher fähig ift, religiös zu fein unb baß baS Uebrige eine angrenzenbe proüinz ift, weldje bie regieren muß — eine Art Eonfularbezirl'eS, welche Sonfuln unb Proconfuln beS ©eifteS ©otteS zur Peobadjtung erhalten muß, um banadj Zu feljen, baß bort leine fReüolution ausbridjt. Aber bie cfjriftlidje beanfprudjt jeben dheil beS Pienfdjen. die perfönlicße fdjließt bie ganze dfjätigleitsfumme jebeS dfjciteS feiner ÜRatur ein." derselbe prebiger fahrt fort: „dieSeele iß ein fhmmetriidjeS ©anzeS. Ss giebt nidjts überflüjftgeS im Pienfdjen; wenn er noch einmal erraffen würbe, fo würbe er ohne 3u>eifel wieber fo erfcfjaffcit werben, des Pienfdjen gäljig* leiten fmb wohl gebilbet. der gehler liegt nidjt in ben gähigf'eiten, fonbern in bem ©ebraudje bcrfelbcn. 3>eber dheil wirb gebraudjt. 3n ber ftnb nid)t bie moralifthcn ©efiiljle allein eingefdjloffett, fonbern and) bie Sin* bilbung; unb nidjt bie moralifdjen ©efüljle unb bie Sinbilbung allein, fon* bern aud) ber Perftanb; mtb nidjt bie moralifdjen ©efühle, bie Sinbilbung unb ber Perftanb allein, fonbern and) bie Siebe; unb nicht allein alles biefcS Zufammengenommen, fonbern auch alle organifd)en Setbcnfdjaften unb phh* fifefjen Perlangen; untergeordnet, beljerrfdjt, fürnatitrlidjeunb richtige Bwecfe angewanbt; aber troß aüebcm bie Seibenfcfjaften unb Perlangen, denn ein Plaun ohne Pegierben unb Seibenfdjaften würbe wie ein entwurzelter Plettjdj fein. So lange, wie ein Pienfdj auf biefer Äugel lebt, unb oon einem phhftfä)en Paue abhängt, zu benfen, zu fühlen unb zu fdjaffen, fo lange muß er aud) Pegierben unb Seibenfdjaften haben. 3n ihren wahren Per* rid)tungen finb fie nidjt ber ©nabe entgegen; beanfprudjt nicht ge* rabe fo Oiel Don bem ©eifte, was man religiöje gäljigfeiten nennt, fonbern bie ganze Seele unb alle iljre dljeile." die üorljcrgeljenben Paragraphen enthalten in zwei tleinen Körnern öiel* leicht alle bie Nahrung, welche nadjbenfenbe Pienfdjen zur geiftigen Per* bauung unter biefent ditel uöthig ljaöeu, aber id) will fie für diefem unb 3enem noch auSeinanber feijen. Sine gänzlidje Unterbritdung, unb wenn mögltdj, Ausrottung ber mcnjd)* XtcEjen wirb üon Planchen, wie fchon üorljer bemerft, angeblid) als ausführbar geglaubt. Peinalje tu jeber ©emeinbe unter ber «Sonne gab es Ajcetifer. Pad) ber Phrenologie ober Sd)äbellel)re ha&en alle organijdjen Scibenfdjaften ihren Sij5 hinter öen Ohren, unb diejenigen, weldje pijreuo* logie als eine Pßiffenfdjaft nicht auerfennen, müffeit zugeben, baß ein großer •fMnterfopf heftige Seibenfdjaftcn anzeigt. Entwurzelt bie Seibeufdjaftcn, wenn cS tnöglid) wäre, unb was würbe baS Qtefultat für ben ptjQfifdjeit SDiext* jd)en fein? Sin Heiner Jpinterfopf unb 3wergluttgen. AIS fRegel werbet 3Ijr bemerfen, baß diejenigen, bei benen bie geiftigen Organe fjeroorrageu, ohne eine gehörige Sntwicfelung bcS .fpinterlopfeS engbrüfti'g firib; währeno diejenigen, weldje einen großen §interlopf heil gelejen hat, 3U bem SUifjafce über „©efdjledjtlidje ©er* Ijungerung" auf ©eite 147. fte gttftrmneitfe attgeueftmer ftupfttibung werben. 3m erften £l)et{ btefeS SOßerfeß f)abe id) fdjon gejeigt, unb namentlid) tm jmeiten ©apitel, baß ©leftricität jebeS Sttorn belebter wie lebfofer SRaffe burd)bringt, unb baß jebeö organifirte SBefen in ftd) felbft ben nött>igen 2lp= parat um fte ju erjeugen unb aufjunebmett. diejer fott jei* gen, tute fte auf bie ©ejdjled)tßorgane entwirft, um Sßolluft ju erjeugen. 3d) merbe baß 28ort ©leftricität tu biefem Sluffaj3e gebrauchen, weil eß beutlU d)cr bte beß gefcf)ted)tticl)en Umganges tHuftrirt. daß SSort 2Jiagnetißmuß mürbe in früheren unb mirb in fpäteren Stuffähen gebraucht werben, wo eß bie ©egenftänbe bem profejftonellen Sefer leister ber* ftänbtich machen wirb, ©leftricität unb ÜJtagneüßmuß finb nicht genau 582 baffelbe in ißrer fftatur unb gotgen, aber id) habe meber noeß jRanm, eine ©rltärung ißrer bejonberen ©igentßümtidjfeiten gu geben, noeß ift es notßroenbig, benn ber Sejer mirb miffen, menn icß bieje SBorte anmenbe, baß tdj einfaiß jenes mtftcßtbare ©tement meine, melcßeS aEen Organen Sßätig* feit berleißt unb bie Äörper, meteße in beren 23ereid) lommen, augießt ober abftößt. Sie gefcßletßtlicßen Organe. tein Sßeit beS menjeßtießen ©ßftemS berbient meßr Stufmertjamteit ber tßßitojopßen, unb beS allgemeinen ißubtilumS, als ber, metdjer bie ßößeren Munitionen berrießtet, burcß meldje ber götttid)e ©cßöpfer ge* jdjtedjtlidje Siebe einfüßrte, unb baS ebetfte SBerl jeiner atlmädjtigen fpaitb tüeiter befteßen läßt. Slngeficßts ber bieten menjcßtid)en ©djiffbrücße, ßer* borgebraeßt burd) bie gerftörenben folgen eßelidjer Untreue, gejd)ted)tticßer StuSjcßmeifung unb ©etbftbefledung fußte id) mid) gegmungen, troß ber Sßorurtßeite ber ©ejeEjdjaft über biejen garten ©egenftanb, StEeS beigutragen, um, jo biet id) fann, bieje Uebet gu berßinbern. Sie SSarnungen ber haben bis jeßt jungen Seuten menig ge* nüßt, meit gute ©ritnbe nid)t angegeben mürben, marunt bie 23efriebi* gung ber SiebeSteibcnjcßaften burcß ©etbftbeflectung nacßtßcitiger als bie na* türtieße Sefrtebigung ift, müßrenb menig geftfjrieben mürbe, um gu bemeijen, baß eßetidje ©ünben ausgerottet merben müffen. 3d) merbe baßer bie 3ic* fultate meiner jorgfättigen Unterjud)ungcn nicßt guriidßatten, jonbern fte gunt SBeften SSerßeiratßeter unb Unberßeirathcter mittßeiten. Samit ber nicßt profejfionette Sejer bottftänbig berfteßen mag, maS id) jagen mitt, joltte eine miditige pt)t) Sßatjadje bemerlt merben, nämtid): leine Organe b c 8 Körper«, außer bem © e ß i r n e, merben fo oielfättig DonSieröen* ober e I e!tr i j dj ett Sr äß ten burcß* gogen, alsbiejenigen, meldje bie um- f a j j e n. @ie erßattcn burd) bie ©egenmart biejer neuartigen Sterben jenen außergemößulicßen ©rab, moburdj mit §ülfe ber animalijdjen ©teltricität ber animatijd)en Drganijation ber ©inn beS ©efüßts gegeben mirb. 3n bem Stfte beS gejcßledjtlidjen Umganges mirb auf bieje ©efüßlsncrben burd) brei toerjdjiebcne Slrten bon ©teltricität eingemirlt, mäßrenb bei bem Sitte ber ©etbftbeflectung nur eine ©tettricitätSart mirlt. 3cß merbe jeßt jebe ber ber* jeßiebenen formen ertlären. 1. ©trttrir itüt. Sie Sßatjadje, baß jeber animalijcße Körper in jtdj jelbft bie nötige SUlajdjinc gur ©rgeugung ber SebenSelcftricität beftßt, führt nocß nicßt notßmenbiger SSeije gu bent ©cßtuffe, baß (SIcftricitdt in alten ißerfonen gleiche Mäßigieiteu befiel unb übereinftimntenb ift. 3m ©egen* tßeil, eS mürbe tßöricßt jein, eine folcße 3bee aud) nur einen Slugenblicl gu beherbergen, menn mir ben Unterjdjieb bebenien, meteßer in ber ©röße, @e* ftalt, Meftigleit, Sitter unb ©efcßledjt befteljt. Sie gotgerung iß unmiberfteßtieß, baß Seute ebenjo jeßr eleltrijcß, mie berfdjieben fßte fie 3n jlrumente angenehmer ©mpfinbung werben. 583 ftnb. Oa biefe beinahe ober böUig jetbftberjtänblich iff, fo ift eS unbeftreübar, bajj zwei ißerjonen berfd)iebenen ©efd)ted)ts unb Oem* peramenteS gegen eittanber ben eleftrifcben Buftanb, welcher pofitio unb ne» gatio genannt wirb, auStaujdjen, unb baß Verübrung, wenn Don genügenber Oauer, eine Ausgleichung ober ©teid)gemid)t berborbringt, ausgenommen, Wenn bie Sperfon, welche bie größere SRaffe fte burch bie Straft beS SBitlenS jurüdbätt. ©teftricität, wenn nid)t unterbrochen, fud)t ebenfo eine Ausgleichung, wie baS SSaffer eine ©bene fucht. Oer SSille fann feinen eigenen Agenten beberrjthen, manchmal benfetben jurüdbatten unb zu anberen Betten mit ©rfotg bon ftch fdfiegen, wie bie©nttabung einer Stanonenfuget. Oie Straft ber inbiöibuelten ©teftricität jeigt ftch in bem SRagnetifeur, weteber baS ©lieb eines 2RanneS fo feftbätt, baß er eS nid)t bewegen fann, feine Augenliber, baff er fie nicht beben fann, unb feine Bunge, ba& er nicht fpredjen fann. Vielleicht bat beinahe jeber Sefer biefer Vtätter bie Spperi» mente eines SRefjmerifeurß gefepen unb beffen eigentbjümliche Straft bewun* bert — oieEeidjt hartherzig geglaubt, baß er im Vunbe mit bem Oeufel fei— innerlich ihn bejdjutbigt, baß er wenigftenS ein ergebener @d)üter feiner ja* tanifchen SERajeftät wäre. Ungtüdtid)er SBcife für fte fetbft fönnen, fooiel Wie ich toeig, 9Reßmerijeure nicht pbilofopbifd) bie Straft erftären, welche fte unb baber bitben ftch abevgtäubifcfje Seute febr natürtid) ein, baß fie unter bem bireften beS Vöfen wären. 3od) beben, ein ©lieb be* wegen ober irgenb eine anbere Bewegung machen, wefcbe er wünfd)en mag. 2ßie bebt @ttre §anb bocb? ©infad) baburcb, baff 3br einen ©front ©urer SebenSeleftricität in Bewegung fc£t, Welcher bie eine ©taffe fföuSJetn am oberen Arme jufammensiebt unb biejenigen, wetcpe barunter tiegen, au8-= bebnt. SBenn 3b* ®ud) nun üben wolltet, anberen ißerfonen, welche, mit ©urem eigenen ©pftemc bergtidjen, in einem negativen Buftanbe finb, wenig* ftenS fo öiel ©urer eigenen ©teftricität mitgutbeilen, um fte jn bewältigen, fo fönntet 3b* batb ein SReßtnerijeur werben, unb wenn fie unter bem ©in* fluffe ber ©teftricität ftnb, einen Arm aufbeben taffen, ibn ftitte tjatteu ober 584 irgenb eine anbere Bewegung ergielen, welcße 3ßr mit ©uren eigenen ©lie* bern machen fömtt. Sie gefdjlecßtlichett Organe. Ser befijst biefe Äraft in einem größeren ©rabe, wie ber 2fteß* merijeur, benn er fann feine ©leltricität bem ©ehirne einer empfänglichen fßerion mittheilen, unb inbem er bie öerfeßiebenen Organe be« ©ehirne« übt, fann er irgenb eine ©inbilbung ergeugen, welche er erfinbeit mag. ©in ©djrift* fteller fagt: „fülltet 3ßr wünfeßen, jene ©inwirlungen be« ©eifte« auf beit ©eift ßerborgubringen, welche genannt werben, fo wirb e« liidjt nöthig fein, jenen ermübenben ber -jpanbbewegungeit gn gebraudjen. Söenn 3ße lat ©tanbe feib, ba« ©emütl) ©ure« Patienten ein paar Minuten auf ein ©elbftüd, einen ißunft an ber Söanb ober auf irgenb einen ©egen« ftanb feft ßingulettfen — e« ift gang egal, wa« für ein©egenftanb e« ift, bor* auögefeht, baß er ben nötigen ©rab bon ©mpfänglich feit beftfct—fo werbet 3ßr fähig fein, ©uren ©influß gwifeßen feinem ©ehirne unb feinem phh* ftfd)cn ©pfteme eiitgujdjicben unb auf biefe SBeife im ©tanbe fein, feine ©ntpfinbungen unb gn beßerrfeßen. SSenn e« wünfchenSwertß er« feßeint, ißm ben ©tauben beigubringen, baß er ein SRebner, SRufifant ober SRönd) fei, fo feßt ©ueß oor, baß 3ßr einen flaren SSegrtff be« ©ßarafter« in ©urem eigenen ©eifte habt, unb bann madßt benSSerjucß, bcitSinbrud mit* gutßeilen". 2ßaö ift biejer ©influß anbereö, als bie ffterbeneleftricitüt, welche ba« un- flerbliche ißringip be« Säfteufchen gebraucht, um bie berfthiebenenSvfdjeinungeit beS anintalifchen Heben« gu berrichten? einige ißerfonen bie meßmerifcheÄraft in einer wunberbarctt 2lu8* beßnung, jo baß fte ißre ffterbeneleltricität teblojen mittßeilen unb ißnen wäßtenb einiger SKomente alle 3eid)en be« Heben« machen taffen !ön> nen. 3cß werbe nie ein ©fperiment bergeffen lönnen, weldje« id) einmal gejeben habe, ef)e id) bie be« 2)ießmeri«mu« nerftanb. 3d) machte einen Msflug auf bem fERtrfjigan @ee. Sin alter ©cßiff«!apitän war ein 9ftitpaffagier — ein fröhlicher ©eemann, üott guter ©päße nnb Melboten. 3d) war einer t>on ber focialen ©ruppe, weldje ißm gußörte. 3cß hatte einen Hiebling«fpagierfiod in ber £anb unb ber alte Äapitän jdjlug nor, baß er btefen ©tod gur SMobie „2)anlee booble" tangen laffen wollte. Sa« ©djiff«* bed würbe genitgenb frei gemalt, um ber unglaublichen 5ßorftetlung gn geben, worauf ber alte 3öße bon einem halben bi« breioiertel 3oß auf unb nieber. ©r machte bieje Bewegung nur ein paar Momente, nicht lange genug, baß ber Kapitän mit feiner 9Mobie fertig werben fonnte. ©r begleitete feine Sftufi! mit einer heftigen £anbbewegung, welche ber ©tod nachahmte, fo 2Bie f te 3nfirumente angeneßmer ©mpfinbung merben. 585 lange, mie er mit ber ©leftricität be« SJtanne« angefüllt mar; menn fie ißn »erlieg, fo fiel ber ©tod natürlicßer SSeife in Uebereinftimmung mit beit Ge- legen ber ©djmere, gu Soben. Sei jeber Söieberßolung be« ©pperimente« manipulirte er ben ©tod. @S ift gar nidjt maßrjcßeinlicß, baß ber alte ©ee» mann bie fßßitofopßie biefe« Äunftftüde« »erftanb, ober einen Slugenblid baran backte, baß er bie notljmenbigen ©igenjeßaften befaß, ein guter Sfteß» nterifeur ober ißjpdßologe fein gu fönnen. Sie älteften .jpieroglßpßeu geigen, baß bie alten ©gßpter lange »orßer, eße ein Sucß gefeßrieben merben tonnte, bie ©r- geugniffe ber meßmerifdjen ©rjdjeinungen tannten. SBieHeidjt »erftanben fie bie berfelben, obgleich e8 gtteifelßaft ift. Sie Äraft ber perföntießen ©leftricität geigt fid) bei ben erfolgreichen öffent» licken fJtebnern unb ben ßcrüorragenben militärijeßen gelben. Sebe« alter geigt bie elettrijcßen Kräfte be« üDtcnjdjen. ©eßt bie gelben ©rieten» lanb« unb 9Zom’« ! ©eljt jenen ungelegnen ©ntßufiaSmu«, meld)er burd) ein paar SSortc an bie ©olbaten bie magnetifeße Äraft be« SDZenfdjen über ben SJlenfdjen geigt. ©eßt bie SDZacßt eine« Napoleon Sonaparte als einen Semei« beffelben ißringip«. ©ogar eine Semegung feiner £>anb gegen ben geinb, menn ber $ampf gmeifelßaft mar, jeßien neuen 9Jiutß gu geben. „ffteljmt eine anbere Älaffe auf einem »erfdjiebenen gelbe. Serfcjjt ©udj in ©ebanten in ba« gorurn gu 3tom unb tjort auf bie feefeuerregenbe 23ereb= famteit eine« ©icero. ©etjt jene lebenbige fOZaffe ber ©cifter burd) feine magnctifdje Äraft aufgemüf)lt, mie bie Siefen bc« 9Jteere« bon ben ©türmen be« f>immel« ßoeßgeßoben merben. ©eßt bie milben, ergreifenbett unb er» ßebenben Söorte feiner Slnrebc ißren aufgeregten Sujen beruhigen, äßnlidj ber ©onne, meitn fie au« ben ©eraittermolten ßeröorbricßt unb ißren ©rimm befänftigt. „3n bem Momente, mo feine ©eele burd) feine eigenen Kräfte uttb bie Snfpiration feine« Sßema’S angeregt mar, eutmicfelte fein gange« ©pftern eine unenblicpe eleftrijdjer Prüfte. 3n einem folgen guftanbe tonnte er in gefjn SDZinuten meljr jagen, al« in einer ©tunbe, ja in gmei ©tunben, unb mandjmal in bier ©tunben eine« negatiben BuftMtbe«.“ 3n unferem ©ongrcg, unserer fttrmee unb auf unjeren Mängeln ßaben mir Scanner gehabt, metdje über alle Stnberen berborragten, bie alle in einem f)of)en ©rabe elettrifdie Kräfte bejagen. $ein fDtann tan« fid) al« ein öffent* lieber Stebner ober militärijdjer .jpeerfüßrer auögeidjnen, beffen ©pftcm bie $raft nid)t befifjt, eine große Quantität be« elettrifcfjen Elementes gu er* jeugeu. ©S giebt ißrebigcr, meldje au«gegeid)nete fßrebigten fdjreiben tönnen, bereu SSortrag nur einen umnerfücfyen ©rfolg in ber ©emeinbe Ijerborbringt. Sßenn ein ÜDZamt mie 9teb gorreft (ein berühmter ©djaufpieler), metd)er einer gut angefüllten elettrifcfjen Batterie gleicht, bie ©rgeugniffe bicjer jDiänner bon ber tangel Ijerab bortragen toürbe, mürbe ber ©rfolg, obgleich ber Soriragenbe 586 Sie gcfdjlechtlichen Organe. nicfjt an feinem ißlahe ift, ergreifenb fein, er mürbe jeben „guhörer 0(0ji giren. Sieidhenbad) l)at bemiejen, ba§ bie £>ättbe beftänbig Ströme aus* fd)iäblid)cn Sefdjäftigungen hingeben. 3oljn Stanbolph'S Äopf mar hctupt* fachlich bor ben Ohren, meShalb er feine Steigung geigte, feine eleftrifdhen Sräfte für moUüftige gu gebrauchen. gn ber Shat, es mirb bon ihm Berichtet, baß er ein „Söeiberfeinb" mar. Siele feiner politifdßen gettgenoffen geigten »erjd)iebene phrenologifdje Organifationen, melche in manchen gälten einen bemerfbaren unb fdhäblidjen (Sinfluß auf ihre Ijeroorragenbe ©arriere ergeugten. Sie Äraft ber perföljnlidjen ©leftricität geigt ftd) auch im focialen Sehen. ©S begegnen uns häufig ißerfonen beiber ©efdjledjter, beren ©efidjtSgüge unb ©eftalt nicht fdhön finb, beren geifttge gäf)igfeiten nicht beflecken, bie aber fehr angicljenb finb. Söir fagen bon einer Same „fte ift fehr be« gaubernb, aber nicht IjübJd); fte l)«t etmaS SlngenehmeS an ftd), obgleich fte meber geiftig noch förpcrlid) angieheub ift.1' 2Ba8 ift beim bicfcS geheimttiß« boüe ©tmaS anbers, als ihre inbibibneüe ©icftricität, meldje fte, ohne eS gu miffen, gcbrand)t, um bie Sichtung unb Semunberung ihrer Sefanntcn gu ergeugen? Sie magnetiftrt in ber Shat jcbe ißerfon, ber fte begegnet, unb beranlafjt fte, ©traaS an iljr'gu bemunbern, — maS eS aber ift, miffen fte nid)t. Slnbere ftnb beim erften Slnblid abftoßenb; ihr ntagnetifdjer ©tnflufj tft unangenehm unb, ohne baß mir im Stanbe ftnb, einen beftiutmten ©runb gig. 150. SftanboWfy. 333ie fie3nftrumenteangeneßmer ©mpfinbung werben. 587 attpgekn, haben mir einen SBibermitten gegen fte. Sie fann uns mag» netijd) feine 2Id)tung für fte »erraffen unb bie eleftrifchen 2luSftrömungen ißreS Körpers unb ©eifteS ftnb für nufere ©efitßle unangenehm. ©nblicß geigt ftd) bie inbibibuette ©leftricität feßr fräftig bei ber gefdjlecßt* litfjen Umarmung, mäßrenb melcßer bie männlichen unb mciblidjen Kräfte auf einen ißunft jufammenftrömen unb ftd) mijd)en, unb jmar in ben ent* pfinblicßen Serben ber @cfd)led)tSorgane. 3n einer p a f f e n b e n Umar- mung ruft baS ©entütß beiber Parteien alle öermcnbbareu elcftrifcßen Kräfte feiner unb ihrer Drgamfation unb gebraucht bicfelben in ihrer bottften 3tu8* behnung, gegenfeitig angenehme ©cfühle 3U erjeugen. 3e größer bie 3Ser* fdjiebenheit in ber 9iatur ihrer inbiöibuelten ©leftricität, befto befriebigenber ber Erfolg. Saßet fomrnt eS, baß ißerfoiten ähnlicher förderlicher Organi* fation, beren ©leftricität folglich ähnlicher fltatur ift, nicht im Stanbe ftnb, ftch gegenfeitig in bem 9Jiaße 31t erfreuen ober 311 beliebigen, mie Tiejenigen, beren Temperamente ungleich finb. ©8 giebt ißerfonen, bie in ihrer pßpfi* fchen Drganijation fo uerfcf}iebcn ftnb, baß irgenb eineSerüfjrttng, mie 3.33. baS -jpänbefdjittteln, 33eiben ein angenehmes magnetifdjeS ©efüßt giebt. Ter £ejer follte mit ätufmerffamfeit biefett Slttffaß über inbibibuette ober perfön* ließe ©leftricität beadjtcu, ba er bie ©runblage einiger ber midftigften origi* netten Theorien unb fRatßfcßläge biefeS SöerfeS bilbet. 2. ßhetnifdjc ©leftricitiit. 3cß nenne baS cfjemifche ©leftricität, maS bnreß eine galbanifcße Batterie,eineboltaifdje Säule ober burch bie 33erbinbung Don Säuren unb Sllfalien erseugt mirb. 3m erften Tßeite höbe id) erflärt, baß Experimente bie Tßatfacßen bemiefen hoben, baß, menn eine 2lnflöfung non Säuren unb Sllfalien jo plagirt mirb, baß ißre SSerbinbung burd) eine animalifche fpaut ober burd) irgenb ein poröfcS 3merd)fclt ftattfinben fann, ein Strom bon ©leftricität entfielt. 2öa3 berurfadjt biefen Strom? ©infad) baS poröfe Swerdjfctt. Stber maS er3eugt bie ©leftricität, morauS ber Strom entftcht? Tic 3Serbinbung ber Säuren unb Sllfaficn. TaS Ta3mifd)enfommeu eines getteSift nur ein ©egenftanb für eine beftimmte Strömung, mäßrenb ©leftricität burch bie 2JZifd)ung ber Säuren unb 311* falien ßerforgebraeßt mirb, ob ein poröfcS gelt basmifdjen liegt ober nidjt. TieS führt uns 3U bem Stßluffc, baß ©leftricität ergengt mirb, menn SSeinfteinfäure unb Soba sufammengebraeßt merben; festeres ift ein Sllfali unb eS ift jeßr mahrfcßeinlid), baß bie braufenben golgeu in einem ©las Sobamaffer theilroeife burch bie ©qeugung ber ©leftricität, bie SSerbinbmtg einer pofttiben mit einer negatiben glüffigfeit, ßerborgebraeßt mirb. 3dj meiß, baß bie braufenbe ©igcnfd)aft ber ber Äoßlenfäure 3uge- feßrieben mirb; aber Tr. 35irb fagt: „eS ift unntöglid), baß 3mei Elemente getrennt merben fönnen, oßne et n e n e l e f tri. feßen Strom ßerb 0 r3U brin gen." 3tt ber Bufammenfunft bott Säuren unb IWfctlien mirb bie Soßlenfäure bon ben ©lementen getrennt, 588 mit metchen fte berbmtben mar. SDtüffen mir baffer einen ©heil ber fichtbaren gotgen ber ©rgcugung ber ©teftricität jufdjreiben? gugegeben, baß ©teftricität burd) bic SSerbinbuug t>'on ©äuren unb Sttfatien erzeugt mirb unb mir finben, baß djemifdje ©teftricität mäfjrenb ber ©opula- tion erzeugt mirb. @8 mürbe im erften Sagtet biejeS SöcrfeS gezeigt, baß bie gange 2tu8bet)nung ber ©d)tcimhaut, ausgenommen berjenigen, meld)e ben SDtagen unb ben 33Iinbbarnt auStapegiert, mit einer atfatifd)en glüjftg* feit gebabet mirb. ©ie äJiutterjchcibe mirb fcfjr reid)Iid) mit biefer gtüffig* feit berjorgt. ©ann mürbe aud) noch gegeigt, baß bie äußere £aut be8 Kör- pers beftänbig eine fäuerlidjc gtüffigfcit abjonbert. ©a8 männliche ©lieb mit 2tu8naf)me ber ©idjel ßat eine SluSftrömung einer jäuerlidjett gtüfflg» feit; unb beim Stft ber ©oputation glaube id), mirb bie Slbfonberung ber atfatijdjen gtüfftgfeit bei ber grau unb bie 2lu8ftrömung ber jäuertid)en gtüfftgfeit bei beut Spanne jetjr bcrmeßrt. gef) ßabe jdjon borfjer bon ber angenehmen ©mpfinbung gejprodjen, meldje im SWunbe unb ©aumcn burd) ba8 ©rinfen einer SSerbinbung bon ©äure unb Stlfati, ©oba genannt, f)«r= borgebradit mirb; ma8 muß nun bie ©mpfinbung fein, menn fid) anima* lifcfje Sttfatien unb ©äuren in jenen ©efd)ted)t8organeu berbinben, meldje mit fo empfinbjamen unb aufgeregten -Werben burdjgogen finb V ©8 ift moßf maßr, baß biefe gtüjftgfeiten nicht in geniigcnben Ouantitäten fjamorge* bracht merbcn, um einen fctjr bemerfbaren ©rfofg gu geigen; aber bcnnod) erhöht bie jo erzeugte ©teftricität bie Stufregung ber ©ejdjledjtsorgane unb bie in ihr hrdmrgebradjten ©mpfinbuugen. ©antit ber 9Wann nicht un= empfinbtid) gegen ben ©inftuß ber mäßrenb ber ©Deputation ergeugtcn djemi» fchcn ©teftricität fein foft, hat ba8 männliche ©lieb jene empfinbjame ©idjet, metd)e nidjt nur hiergu bient, joubertt aud), mie fpäter gegeigt merben mirb, ein ©leftrijeur ift. Unfere Unterfud)ungen geigen atfo bi8 jeftt, baß inbibi« buette unb djemijdje ©teftricität beim Stf't ber ©opulation angemanbt merbcn. 3unäd)ft motten mir bie britte gorrn bcmerfen. 3. ©nrdj Oi ibuna erjcugte ©teftricität. ©ieje fann auf berfd)iebene SSSeife herborgebradjt merben. SBenn man ein ©tiicf ©ta8, SSernftein ober ©iegcttacf mit glaucE, ©eibe ober 'ißelg reibt, jo merben bic crftcrcu jo mit ©teftricität augefütlt merben, baß, menn man bicjetbe in bie Stätje bott Ieidj= ten Körpern bringt, biejclben angegogen merbcn unb an ihnen hängen btet* ben. SJicte fönncn jo biete 9tcibung8eteftricität in ihren Körpern anjammetn, inbem fte mit ©djnetfigfeit iljre giißc auf einem ©eppid) hin» unb herjd)ieben, baß fte im ©tanbe ftttb, ©a8 angugünben, menn fie ißre ginger über ben Brenner etner ©aSfrone jdjnappen. geh habe einen $cr= manbten, ber häufig biefcS intereffante ©pperiment auSfüßrt. 9Wit einer fot» djen angehäuften ©teftricität fann er auch einen giemlid) bemerfbaren ©djtag herb orbringen. ©ine 3eiiun9 au8 Somett bemerft: „©8 ift eine allgemein Verbreitete ©ie gefdjtedjtlidjen Organe. 23ie jie 3n jirumente angenehmer ©mpfinbung merben. 589 SBahrljeit, bafj eine Leibung ©leltricität entmtdelt, unb bie meijten Arbeiter mijfen, bafj, menn ein SLajdjinenfchaft mit großer @d)nedigfeit ftd) breht, berjelbe burd) bie Leibung mit ber Suft pöchft eleltrijd) ift. jahrelang max e§ ein gemöhnlidjeS ©jperiment eine« SlrbeitSmamteS, ©asbrenner angugün* ben, inbent er eine £anb an einen fid) jehned bemegenben ©djaft hielt unb bie anbere an einen offenen Srenner. Sieje ©adje mürbe auf eine mertroürbige äßeije neulich in ben Ütppletonfabrilen biejer ©tabt bemiejen. ©in ftarfet geuergerud) jeigte ftd), bie ©ebäube mürben jorgfältig unterjucht unb eine Keine Ouantität Saummode in einem ©djaftfaften mürbe breuuenb gefuu* ben. Sie Saummode lag auf einem Sailen, meiner bier 3otf oon einem fünfjehn 3od breiten @d)afte entfernt mar unb meldjer jid) gmeibunbevtunb* gmangig SLal in einer SLinute brehte. Son biejem ©iirtel ober ©djafie ging ein beftänbiger ©trorn eleltrijcfjer gunfen gu bem Sailen, meldjer einen eijer- nen Liegel hatte, mit bem topfe gegen ben ©d)aft, unb Ijierburdj mürbe bie Saummode entgünbet. 2Jir. SJiotlei), ber 21 geilt, öffnete ben tafteu eines ähnlichen ©dhafteö in einer anberen gabril. Ser Sailen mar Ijier biergeljn 3od oom ©djafte, aber ber ©trom eleltrijcher gunten jprang bis gu bem Sailen hinüber, obgleich er nichts entgünbete." grictionede ©leltricität !ann herborgebradjt merben, menn man bie |niube jd)ned jujammen reibt ober irgenb einen Sljcil bes Körpers. 3eber äujjcre Sheil beS Körpers fann in einem gemiffeit ©rabc burd) Leiben eleltrijd) auf* geregt merben; aber leinStjeil ber animalijchen Orgauijaticn ijt jo entpfinb* Uch gegen biejeit (Einfluß, mie bie (Sichel beS SL&uneS mtb ber Elixier ber grau. Surd) Aufregung biejer Organe mirb ©elbjtbcflectung herborgebradjt — ein Safter, tüelcfjeS täglich bie ©ejunbljcit bon taufenbeii junger SLänner unb grauen ruinirt. @ie glauben, baß bie SBantungcu ber fie nur abjd)reclen joden — bajj eine mitunter ftattjaubenbe geheime Sefriebi* gung nicht als gefd)led)tlid)er Umgang fei. Sen Opfern bicfcS SafterS mid ich jagen, bafj beim 2Ift ber ©elbfibefledung nur eine gornt ber eieltricität angemanbt wirb, un b bieje mirb au 8 bemLeroeujh* ftem gezogen unb mit fdjredlid)em Sertufte miebergegeben. SicLatnr beabftchtigte, bafj bie ©rgeugungSorgane burch inbiöibuede, chcmifche unb frictionede ©leltricität jur Shätigleit angefpornt merben jodten; gfcr ge* braucht nur bie Sejjtere, meld)e nicht erzeugt, jonbern ©urcr Lemenor* ganijation entjogen mirb. Sei einer natürlichen Sefriebigung ber Seiben* jehaften mirb ba« Lerbenfpftem beiber ©ejd)led)ter für Serlufte, roelcfje fie er- leiben mürben, burdj ©rjeitgung ber ©leltricität mähreub ber SJiifdjurtg ber animalifchen ©Suren unb 3IIfalteit, ©opulation unb bem 2luStaufd) inbibU bueder ©leltricität entfdjäbigt. Sie f>aare, treibe bie ©rgeugungSorgane umgeben, berüodftänbigen bie merfmürbige 2Rafrf)ine. Jpaar ifi ein Lichtleiter ber ©leltricität unb trägt bagu bei, ba6 bei bem Kft ber ©oputation erjeugte unb auSge* 590 Sie gef chlechtlichen Or g ane. taufchte ©lement in bie empftnbfamen Serben eingufchließen, ober bte änße* ren SLheile ber ©efchledjtSorgane abgujonbern. gebe ©ad)e hat ihrer, paffen* ben Blafc unb ift für irgenb eine Aufgabe gefepaffen worben. Sie ©rgeu* gungSfhfteme beiber ©efdjlechter geigen bie höchfle Bottfommenheit göttlicher SBerfe, bewunberungSwürbig fähig, baSjenige, wofür fte erjehaffen würben, gu berridjten. Unwiffenheit ihrer ißhffofophfe unb haben ftetS Berheirathete Wie Unberheirathete berleitet, biefelben gu mißbrauchen. 3n biefem gatte ift Unwiffenheit fein ©egen, nod) SSeiSheit tßöridßt. Sie SÖien* fdjert fottten lernen, einen guten ©ebraud) berfelbcn gu machen, aber eine fo wünfdjenSwerthe Senntniß fann faum erhalten werben, wenn beren ißpilo» fopßie niept richtig berjianben wirb. fit bap Beiträgen, bk forljupfTaiijett. Sie gunltion ber Siebe unb SBottufi ber ©efd)led>t$organe ift wirüith boll» ftänbig getrennt unb berfdfieben bon ber gunltion ber ©rgeugung. Siefe Sl)atfad)e, glaube id), würbe guerji bon bem 9ieb. 3. §. fftopeS, ©rünber ber Oneibagemetnbe, berfünbet. ©8 geigt ftä) als eine fetbft&erftänblidje Shatfache im Slugeubltd, wo fte gegeigt wirb. SBenigftenS auf einer ©eite (bergrau) ftnbet häufig Befruchtung fiatt ohne SiebeSaufregnng; manche SJiänner, welche an ©aamenfchwäche ober mtwittfürlichent ©aamenberlufi leiben, lönnen grauen burch eine einfache augenblidlid)e Umarmung befruch* tett, wenn bie ©aamenthierchen lebensfähig ftnb, ohne lange genug ben ge* fd)lechtlid)en Umgang gu haben, um angenehme ©ntpfinbungen herborgubrin* gen. Siefe Shatfadjcn ftnb Wohl belannt. Bei ben gifdjen geigt fid) ber berfd)iebene ©haralter biefer gwei gunltionen noch beutlidjer, benn ihr Ber* gniigen bejleht nur in bem ©aamenabgange — beim SöcibdEjen ihrer ©icr ober 9loggen unb beim SRänndjeit feiner befruchtenben Seime; es ifi feine förper* liehe Berbinbung gwifchen bem 3)iännchen unb Bkibchen unb wenn nicht erftereS feinen ©aamen auf bie gelegten ©ier beS letzteren ergießt, fo fann eine SBieberergeugung nicht ftattfinben. Sa3 Organ, meines bem Blanne bie greuben ber Siebe giebt, mirb bon brei berfchieöenartigen ©leftricitäten, wie im borhergepenben Staffage er» läutert worben ift, beeinflußt. Siefpoben ftnb biejenigen Organe, weldje beii männlichen ©aamen erzeugen unb leinen wirllitßen Stntßeil bei ber geid)Ied)t* licken Bereinigung haben, ba fte borher bie ©aantengetten mit ben fpermatifchen Slbfonbermtgen berforgt haben. Ser Sinter unb bic SlufrichtungSgetten in ber ftnb btejentgen £f)ette ber grauen, meiere, beeinflußt burd) bte genannten 2lrten ©leftricität, gejdjtecf)ttid)c8 Bergnügcn bereiten. Sic ©ierftöde, welche bic ©icr erzeugen, ttjcilen nid)t bie ©ntpfinbungen bcS gefcßtedjtlidjen Umgangs; bie ©cbär* mutter tljeilt biefelben in einem feßr geringen ©rabe, ba bereu nur baS Zimmer iß, wo bie ©epcinigung beS ©aamentljierchenS mit bem ©t ftattfinbet. 2öie fie baju beitragen, bie Siacc f ortjuf) flanjen. 591 @efd)led)tlid)er Umgang fann baßer fiattfxnben unb in einem befeßränften ©rabe(öteOneibagemeinbefagtimboüften ©rabc)bon angenehmen ©mbfin* bungett begleitet fein, wenn beibe Parteien gcfuitb ftnb unb fid) baran gewöhnt haben, bie Organe ju beherrfdjen, oljne im ©eringften bie gunftioit ber ©r* geugung ober tl)ctlnet)men ?u laffett; beffenungeadjtct ift eS aber baß bie ©rjcugungSfuultion beim SJiamte nicht ol)tte §iilfe ber Siebes* funftion berrichtet werben fann. §err fftoßeS l)ält aber bic guitftion ber Siebe ebenfo Diel höher als bie gunftion ber ©rjeugnttg, wie letztere höher ift, als bie gunftion beS SBaffcrlaffettS. golgenbeS ißuftrirt bte 2Inftd)ten tiefer Seute bejüglid) beS moralifchen ©fjarafters beS gefd)led)tlid)en Um* gangeS, wenn getrennt uon @d)anbe, SfuSfdjWeifung unb ben gewöhnlichen Hebeln ber Sieberltd)feit unb ©erfünbigung. golgcnbeSwar itt einer 9tum= mer ihrer Rettung »her ©ircular" enthalten : ,,3d) glaube, baß gfrf)tedjtlirf)er Umgang ein 2X!t ift, weldjer bie Xb)tiU uehntenbeu nid)t nur gegenfeitig öerbinbet, lonbent aud) mit bem gaitjen unb namcntlid) mit ©ott jelbft. 3ebeS ber Analogie eben* fo wie bie ©rflürungeninber©tbel jeigcn, baß ber ©dföpfer eine 3wcieiuig-- feit ift — baS ©innbilb ober ber Ot)pu3 ber männlichen unb weiblichen ®c* ftalt —; eS ift jene (Sricfjiitterung ber Siebe unb 2tnjiei)uug8fraft int Urquell beS SebenS, rnetdje in aßen gornten gefd)led)tlid)er 2lnjtel)nng burd) baS ganje Sßeltaß fdjaßt unb ein @d)o 3l)r fragt, wie biefeß be* tniefen wirb? gd) fagte nid)t, baß id) e8 beweijeit fönute, joubern nur, baß icE) e8 glaube. 3n ber Ourd)forfd)ung biefeS pfablofen gelbes, wo ©djaam unb gurdjt fo lange jebe geredete unb offene Untermd)ung auSgc* fdfloffen haben, wie e8 in ©egug auf attbere ©egenftänbe erlaubt würbe, müffen wir juerjt bon beit SBinlen unfcreS ©ewußtfeiitS geleitet werben. SJieine ÜJtonung ift, baß in ber Aufregung beS gefd)led)tlid)cn Umganges aße guten ÜJienfdjen ftd) bewußt ftnb, ber göttlichen Oueße ttäljer ju fein, ©in @e* fühl ber §eiligfeit unb $eu)d)l)ett — eine ©egenwart einer himntelSgeborcnen uttenblichen greube waltet bei toldjen ©elcgenljeiten. 2ßa8 ift bieS anberS als ber umhüßenbe SngelSfdjein &e3 göttlichen SöefettS ? Oaß bie Siebe unb ©hrfurd)t ober baS ©efüljl ber Anbetung naf)e öerwanbt ftnb, gegenfeitig wirfett, wirb bewiefen burd) bie Siebeserfahrungen, weldje fid) häufig bei re* ligiöfen ©erjammlungen (reUiöalS) »eigen. „Oie f)rafti{d)en 3?efultate btefcr 2lnftd)t ftnb, bic gefd)led)tlid)en ©egiehutt* gen $u erhöhen unb öon ber ©rniebrigung, tt»eldje Unwiffenheit rntb ber Teufel um fte her öerbreitet f)at, ju erretten. OaSjenigc, was bie ©erbin- buitg be$ einigen ©räutigamS unb ©raut bilblid) barfteßt, ift nid)t mit ©djanbe ju nerbinben; eS ift nid)t eine Orgie, fonbern ein ©acrament." Ohne weiter abjttfchmeifett, miß id) fogleid) ju erflären jucken, wie nad) meiner Meinung bie menfdjlidje gamilie fortgepflanjt wirb. 68 mujj bem 592 Sefer jeßt fefi etngeprägt fein, baß bie £>oben t»eS Cannes bie ©rgeugnngg* ffiifftgfcit abfonbern unb baß ber gefunbe ©aamen belebt ift bon ntilroglopi* fcßen ©efcßöpfen, ©aamentßiercßen genannt, unb baß bte ©ierßöcle bet grauen bte (Sier erzeugen. ®iefelben gelangen, menn fie reif ftnb, burcß bi? fallopifd)en 9lößrett in bie £ößlung ber ©ebärmutter, berenßßunb ftetS bereit ift, trgcnb ein SCßeitdfen ber männlichen glüfftgleit, mit melcßer er in Be- rührung lammt, aufpjaugen. SBenn fie in bie ©ebärmutter gelangt iß, mag bann ? größere unb einige 5pf)t)ftotogen ber neueren 3eit f>aben bie eigentßümlicße £>ppotßefe auf* gefteüt, baß bie ©aamentßiercßen beg Bianneg SKänner unb grauen in 3JJiniatur ftnb unb baß bag ©i beg meiblicßen SBefeng nur alg ßtaßrung für bagjjettige Söefen bient, melcßeg in biefem ©i feine Sßoßnung auffdjlägt! $ieg iß einfacß läcßerlid), »enn man bebenlt, baß bag ©aamentßiercßen leine Organe pr Berricß* tuitg ber gunltionen beg Saueng unb ber Ber* bauung beft^t. grüße ©emoßnßeiten ßaben einen mäcßtigcn ©inßuß bei allen SCßieren, unb menn ber Heine Sert einmal p effen anfängt, mirb er biefe ©e* moßnßeit mäßrettb ber ganzen SBacßgtßumperiobe ber ©cßmangerfcßaft beibeßalten; aber geberntann, ber alt genug iß, bie ©acße berfteßen p lönnen, meiß, baß bag ungeborene Sinb nid)t burcß ©ffen fidß ernäßrt, fonbern burcß bie ißabelfcßnur ber 2Jiutter. ©rft nacß ber ©ebitrt übt eg feine Sau* unb Berbauunggfuitltionen, unb bann gebraucht eg bicfelben mit einer empfeßlenben Beßarr* licßleit big pnt £obe. gebenfaßg mürbe bag Heine Söefen ben ©ebraud) feineg Sßuttbcg unb fDiageng mäßrenb ber ©cßmangerfcßaft nitßt aufgeben, menn eg einmal barnit angefangen ßätte, bag ©i p berjpeifen. ©ffenifteine ©emoßnßeit, meliße man ftcß nicßt leicßt abgemößnen lann, mie geberntann meiß, ber an gute Sßaßlgeiten gemößnt iß. Slnbere ebenfo menig bernitnft* tige Sßeorien ftnb aufgcftellt morben, aber icß miH ben Sßaunt barnit nicßt ausfüßen. 2tUeg, mag ber Berfaffer tßun lann, iß, p tßeorißren, benn big jefet geigt ßcß anfdjeinenb lein SBeg, eine poßtibe Senntniß hierüber p er* langen. 2Bir lönnen aber unfern ©eiß mit ben DZaturgefeben tiertraut maißen unb ßierburcß eine giemlicß richtige £ßeorie erßalten, menigßeng miß icß bie meinige anfüßren unb eg bem guten Berßanbe beg Seferg iiberlaffen, p urtßeilen, ob ße nicßt, fo mcit bie Söiffenfcßaft ber gcfjtgeit reicßt, moßl unterftüßt ift. ©ße biefer £ßeil meincg ©egenßanbeg begonnen mirb, lann ber ?efer bie Oie gefcßl e cßtU dj en Organe. Srifl- 151, $er männliche ©aame, ftarf Oer« größert, um bie ©aamentbier* eben, welche er enthält, ju aetgen. SBaljrjdjeinticljfeit meiner £f)eorte erfennen, menn er ftd) gig. 152 anfteljt, in melier a etn Oeigröfjerte« ©aamentpierdjen barfteßt, b ba« Sftüdenmarl mit jeinen ffteroenjpröfslingen unb bem Hinteren £l)eil be« ©e= Jfirn«, unb c ba« Si be« meiblicfjen Sßejen«. 9Zamentlid) mirb bie Aufmerf* famleit auf bie Ael)nlid)feit be« @aamentl)ierd)enS mit bem Stiicfenmartc gelentt. gig. 153 geigt ba« ©ebtrn, 9iüdenntarf unb beffen jftcroenjmeige in bem entroicfelten ©tabiurn, unb man fottte fief) erinnern, baß e« allgemein äugegeben ift, bajj ba« 9üid'en* marl ber grojje Sieröenftamnt iji. Oer Ijeße ißunft in bem Si in ff ig. 152 mirb öon Anato* rniften al§ ber teim bejeidfnet. SJleine Oljeorie nun ift, bafj ba« ©aamentljierdjen beS 9)ian= ne« au« bem Äeim be« ©clfirn« unb Siüdenmarf« äujantmen* gefegt ift; bafj ber &eim be« meiblidjen Ste« au« ben keimen berjenigen Organe pjammen* gefegt ift, meld)e geroöfjnlid) ber Körper oberfftumpf genannt unb bon meinem fid) bie Arme ober Seine in einer bünnen §aut einget)üüt, abjmeigen; baß ba« ©aamentljierd)en in biefe £>aut unb eine richtige ©tellung annimmt, au« meldjer e« jeine 9ierben= fprößtinge um unb burcf) bie organijdjen Äeime, meldje im Sie enthalten ftnb, fdjidt; baji bie 9terbenöerjmeigungen, melcfye auf biefe SBeije ftcf) Dom fRücfenmarfe ausbreiten, ben 0r* ganen, bie im meiblidjen Äeime enthalten ftnb, in iljrem neuen jftaljrung unb Sebensfraft mittfjeilen, meldje mieberum bon bem 9Jlagneti«= mu« ber Sr;eugung«organe ber Butter neueBufußr erhalten; baß, jobatb ftd) ba« Slutjpftem ober ba« ©pftem ber Abern, Senen unb Arterien genit= genb entroideft fjat, jtef) ber 'iDiutterfudjenC’ßlacenta) an benSöänben ber®e* bärmutter befeftigt unb jein Slut burd) benfelben erhält; ba« Srfdeinen bieje« fliijfigen ffüjftger 9Jiu«!el unb pfftgen fnodjen« (benn au« folgen Seftanbtlfeilen ift ba« Slut mirb baju ba« ©eriift be« $nod)enb«ue« unb bie öerjdjiebenen Ablagerungen unb SJiuäleln 2öie fie baju beitragen, bie fRace fortjupflanjen. 593 ffifl- 153. 3rifl. 152. tRücfanfidjt fee§ ©etjirn« unb SRiicfenmatleS mit jeinen 'Jteroenberjwei* flungen. ©aamentbieretjen, £i unb 'Jtucfenmarf, 594 u. f. tu. aufgubauen, n?cl(f)c Sttorn bet Sttom gu ihren richtigen Ißlähen ge* fül)rt werben, ebenfo ruie bie ©olb* unb ©ilberatome burd) galbani?d)e ©trö* ntungen bei bcm ißrogeh beS ©teltroptatirenS einer nad) bem onbcrtt tjingc* führt unb abgelagert werben, gig. 154 geigt ein ©mbrijo bon fünfunb* eiergig Sagen burd) bie 9iabelfd)nur an ben 9Jtutter!ud)en ober bie Nachgeburt be* feftigt, welche ©rfdjeinung meine giemtid) unterftütst. Sie 2Jienfd)en erlennen fetten, Wenn fte ein Uhrgeljäufe anfeljen, weld)e8galbaniftrt worben ifi, bah baS ©olb ober ©über, mit bem eS fo fcf)ön bebedt wirb, burd) galba* nifdje ©trörne Sltorn nad) Sttom l)inge= führt unb abgelagert würbe, @albantfd)e ober boltaifd)e ©trömungen bon ©teftrici* tat, wenn fte burd) aufgelöfte Süiinerale ge* leitet werben, bauen häufig bie wunberbar* ften Nachahmungen bon Säumen, Doraden u. f. w. auf metallene glatten, bie in biejer Sluflöfung hängen. SBarum löitncn bcnn alfo nicht auch bie anintalifdjcn eleltrifdjen ©trömungen baS ntenfd)lid)e ©ebäube in ber ©ebärmuttcr unter eleltrifdjen ©efefjen aufbauen, Welche ber göttlidje Äünftler hot? Tonnen bie Settue biefer Nerbettfpröhlinge beS NüdenntarlS bei bem ©aa* menthierdjcn burd) baS SNilroSfob entbedt werben? Nein, fte beftehen noch nicht, ©benfo wenig lönnen bie Sßurgetn, ©tämme ober Siehren beS 23ei* genS in ben Heineu Sßeigeulörnern, welche ber Sanbmann fäet, entbedt wer* ben. Sag fie fte aber trofjbem wirb burd) bie Shatjad)e bewiefeu, bah fic Söurjeln treiben, -fpalrne, unb mit ber 3eit bie Süehrc, in welcher eine grohe Slngabl Sßeigenlörner in ber mathematifchften Drbnung liegen. ©3 würbe auch entbedt, bah baS 2Sad)8tljum ber Ißflange burd) Slnwenbung bc§ ©teftromagnetiSmuS befdjleunigt wirb was geigt, bah btefer ohne 3weifel bic grohe Sewegungsfraft ift, weldje bie Natur ben Ißflangenwurgeln giebt, bamit fte fähig ftnb, bie Sltorne ber Nahrung, welche fte aus bem©rb* reich faugen, eines nad) bem anbern, aufgunehnteit. ©ine ßergliebernng mettfdjlidjer Sörper in ben berfdjiebenen ©tabien ber ©ntwidcluug Dom Seben in ber ©ebärmntter bis gum norgefdjritteuen Sitter hat folgenbe Shatfadjen offenbart: bah bas Nerbenfhftem ftd) guerf ent* Wtdelt; bah bas Siädenmar! grofen Seränberungen unterworfen ift. Sie äußerfte untere beS NüdgrateS ragt ein wenig bei allen mcnfd)tid)en SBefen Ijerbor, biefe fperborragttng nennt man Ds Socct)?. 3n ber Sinbl)ctt ift eS nur Knorpel, aber wenn bas Sinb älter wirb, bcrwanbelt cS ftd) all* mälig in eilten Snodjen. Söährenb btefer Serwanblung bilbet cS berjcfjie» Sie gefd)led)tlicben Organe. tjig. 154. ßmfmjo bonf ünfunböieraig Sagen. ©eren ©inflnß auf bie fovtetfe ©tellung ber grauen. 595 bene Änocßen, fRüdenmirbel genannt unb erß beim 2tlter Derbinben fteß biefelben gu einen feftem Snocßen. SJtir erfeßeint ed nun, baß biefe berfeßiebene SSermanblungen bed Sftüdenmarld unb 9iitdenmirbeld meine ©ßeorie unterftüjsen. ©ad ©aamentßiercßen enthält im ©mbrßo bad ©ebirn unb SRüdenmar! in einer fpaut eingebüüt unb fängt bamit an, bieje* uigen ©beite bed ntenfdjlicßen ©pftented mit feinen ©prößlingen ober gen gu bureßbringen, meldje im ©tnbrpo in bem meiblicßen ©i enthalten ftnb unb mit ber 3eit mirb bie £aut, melcße ed umgiebt, Knorpel unb enblid) ihtoißen, unb erft im ermaebfenen SUter ed auf, fteß gu ber* änbern. SBäßrenb biefer Sßeränberungen giet)t ftd) bad 9tüdenmarl in bem fftüdgrat fo lange gurüd, bid ed nur gu bem erften ober gmeiten §üftenmir* bei reießt. ©ied Sejjtere iß eine anerlannte ©ßatfaeße. 3>«rett (HttfTufc auf bie fociate Stellung ber grauen. 3tt jeher ©efeüfcßaft ober ©emeinbe, mo her tnoralifcfje ©tanbpunlt nid)t geniigenb erßößt ifi, um ben ©cßmatßen bor beut ©titrieren gu befd)ü£en, gilt ©ernalt meßr ald 9tecßt. 2Bir haben in bem über ben ©ittfluß ber gefd)letf)tlid)en Organe auf lörperlitße ©ntmidetung gefeßen, mie bie ©ierftöde bei grau biejenigen ©igenfeßaften entfernen, meldje mir bei Sltßle* ten ftnben, unb mie bie §oben bed Sftanned jene ©igenfeßaften abfonbern unb beren S3erjcßmenbung berßinbern, burd) melcßed pßßftologifcße ©efe§ bie grau reuiger Iräftig ald Srubex — ÜDlann gemaeßt mirb. Ratten ©ngel bed ?icßted ober ber ginfterniß ed glauben lönnen, baß ber ÜJtann biefe ©ßatfaeße bagu benujsen mürbe, feine meniger Iräftige gu unter* brüden unb fietd in einer untergeorbneteren ©teüung gu galten ? ©ennoeß ifi bied bad befeßämenbe 33ilb, melcßed bie Söeltgefcßicßte geigt. 2ßo mir fogar eine tßeümeife Sludnaßme ftnben, ift ed nidjt bem boraudgejeßten menfdjlicßer maeßenben ©influffe ber unrichtiger Söeife fogenannten djriftli* eßen ©ibüifation gngufeßreiben. 3n ben ©rabitionen ber SSorgeit lefen mir bon einer 9tace Ülmagonen, melcße bie fperrfdjaft über unb Slbfonbevung Don ÜJiännent bureß SBaffenübung aufrecht erhielten. „@ie lebten in ber tRäße bed gluffed ©ßermabon (jej$t ©ermaß) in Sappabocia fiiölid) Dom fdjmargen 2Jieere. @ie ßatten nie Umgang mitbem anberen ©cfcßledjt, außer baß fte gum 3mede ber gortpflangung bie iJiatßbarbölfer auf einige ©age bejueßten menn hierfür eine 9iotßmenbig!cit fief) geigte. Oie ntännlidjen ß'inber mur* ben ißren SSätern übergeben, aber bie 9Jiäbcßen mürben forgfältig bon ißren 2J?üttern in ben Iriegerifcßen Arbeiten ergogen; ißre recfjte 93ruft mürbe aud* gebrannt, bamit fie ben ©peer Iräftiger merfen lonnten." ffirabe grauen ! 3cß münfeßte, ißre ©eifter befleibet mit ißren unb bemaffnet mit bem ©peer, fönnten beute gur ©rbe berablommen unb ißr ©efcßlecßt befreien,, melcßed nach Dielen Saßrßunberten ber beibnifd)en ©iöilifation Dor ©ßr. unb beinahe nemtgeßn Saßrßuitberte ©iDiltfation, nodß jene ©teüung 2>ie gejdjtedjtlidjen Organe. bet ©leidjheit p haben, welche ihnen p 5£heil würbe unter ben bar» barijdjen Sßolfsftämmen ber alten Seutjdjen unb ©fattbinatier, ef»e Seßrer je beren witbe Pßohnorte burdjbrangen. ©el)t bie welche utt8 bie 2öeltgejd)ichte geigt, unb errotljet über bie CSljre, bie ©roßmutf), bie Pfenjdjlidjfeit unjereS ©ejdjlechteS. SlriftotelcS, ber große gried)ijche Philofophf jagte: „©8 giebt brei Pfen* jdjenflaffen, welche felbftftänbig hanbein föttnen, unb p>ar: ber ©clate, bas $inb unb bie grau. Ser ©Hane hat feinen SSiEen, ber beS £inbe8 ift untoEfiänbig unb ber ber grau ift machtlos." Slber fange bor ber 3eit be8 StriftoteleS, wenn mir bie ©rjählmtgen be8 alten Seftament8 annehmen, fteljt man bie Siebte ber grauen ignorirt. Sie alten Patriarchen behanbelten bie grau weniger adjtuitgStoE at8 il;re beerben. 23ei ben erften orientalijdjen 5Bolf'8ftämmen unb in tiefen Nationen heutptage wirb fie Wie eine $ul) ober ein ©fei berfauft, nicht ton einem übernatürlichen Söcjen, fonberit ton bem Pf ann e. @ie mürbe, mie ba8 ©igentlpm beS PfanneS, ©rbe bcö näd)ften Skrmaubten, unb mar in jeber £infid)t ba8 ©igenthum be8 Pfanne8. 3n bem erften römijdjen unb gried)ijd)en 3eitatter mürbe fte mie ein Sinb be- fjanbelt, ber Pfann mar ihr 3n ben jpäteren Perioben ber rö* ntifdjen Sicpubfif, mo e8 ihr geftattet mürbe, an ber ©ejctjgebmtg in einem gemiffen ©rabe theilpnchmen; als fte, furj gejagt, eine gleiche 33ercd)tigung mit bem Pfanne erreichte, mürbe ber Seijtcre eiferjiichtig auf jeine unter* geljenbe $of)eit, mttermarf ftd) gaf)m bem (Stjrgcig beö ÜfuguftuS unb ertaubte ihm, bie Sfepublif in ein Äaijerreid) p termanbeftt, oljne 3roeifcl in ber Slbfidjt, nod) einmal bie grau p ergreifen unb fte unter jeine ÄontroEe 3urüdpbringcn. SßenigftenS mar e8 eine ber erften ©ntmidefungen feiner Politif, bte Sfedjte uitb pritifegien ber grau burd) p terfürjen. 2113 ob fte ber SBerfiirpitg nod) eine 93efeibignng hinjufügen moüten, jagten bie Pfänner bantals — unb unjer ©cjd)lcd)t beroffentlidjt e3 manch* mal noch heute, — baß bie Siebcrlidjfeit ber grauen ben gaE ber Sicpitblil tcrurjad)tc. mären einige, ticEeidjt jehr tiefe ber grauen öffentlich unb befannter Plagen jefjr jd)lcd)t. Söcmt bieS ber gaE mar, mie müffett ba bie Pfänner gemejen fein? ©8 giebt gemiffe ©ünbett unb 2tu8* jdjmeifnngen, Wcldje grauen uid)t ohne bie gleiche 23etl)eiltgung ber Pfänner begehen föttnen; aber mentt mir aud) borauSjegcn, baß bie grauen nod) nid)t gelernt Ijattcn, einen guten ©ebraud) ton iljrer unb theifmeijen ©leidjheit ju madjen, jo finbett mir baß ihre torübergel)enbe ©r* l)öf)ung bie bemerfeu8mcrthefte ©rnte berühmter Pfänner irgenb cinc3 San* be3 ober 3eitalter3 f)ertorbrad)te. Picorb jagt: „gut 2lnfattg be8 ÄaijerreidjS mar 3fom auf feinem 3pöf)e= unb ©lanjpnnftc; jeine -fpcrrjcljaft mar über aEe Nationen ©uropa’8 au3gebef)ut, ausgenommen einige mächtige nörblid)e Polfsftämnte, welche noch iljre Unabljängigfeit aufrecht erhielten. 3fom beherrjehte bamats ©ng* deren Sinflu| auf bie jociale Stellung ber grauen. 597 lanb, granfreidj, Spanien, Btalicn, ©riedjenlanb, bie jeljige Sliirfci unb btele anbere Nationen; ©tjricn, Äleinaften, i{5aläftina, Arabien, Werften mtb ben nörblid)eu 2B)cil bon Stfrifa; Sftarocco im äßeften unb Ületbiopien int Offen. Surdj biefed gange 9ieidj Ratten bie 9iömer bie fünfte ber Malerei, 53ilbbauerei unb b.ie 23aufunft berbreitet, jo ba§ eine jafjUofe ©täbte in berjdjiebenen feilen ©uropa’d, Slfiend unb Slfrifa’d mit föftlidjen £cm* peln, 2)?armorpaläften, frönen ©tatucn unb mertljboEen ÜJialcreien angefüEt nmrbe; aber 9tom mar bie fdjöufte bon aEen ©täbten ber 2ßclt. ©ie tjatte einen Umfang bon fünfzig teilen unb hier ÜJtiEionen (Sinmobner. * * * Oie 9tomer mären in ben fdjönen fünften boüfommen uub ftnb notf) nie übertroffen morben. ffteben 23irgil, §oraj unb Dbib, Oidjter, beren tarnen Bebermann fennt, gierte ber ©efdjidjtdfdjreiber SibiuS biefe tßeriobe. Äurg, ber 9i uljnt biefed Bei t alter d mirft einen g ö t tlidjen ©djein auf bie menfdjlidje 92atur fetbfi." 9tun, biejer bemerfendmertlje 3uftanbr biefe unoergleidjlidje 33oflfommen= I)eit ber Sßiffenfdjaft unb Äunfi maren bie (Srgeugniffe ber 9iepublif; biefe berborrageuben SÄänner mürben bon grauen gur Sßett gebradjt unb gemiegt, meldje gerabe bor ober gur Beit bed gallcd ber 9cepublif lebten. Dbib mürbe in bemfetben Babre geboren, meldjed beit galt ber römifdjen Sonfultt fal). Sicero ftarb in bemjelben Babre, unb nur ber aümäligen Gfvljöbung ber grau bed letjteu ober borlejjten Baljrljunbertd ber 9iepublif !ann jene ©ntmidclung bed utenfdjlidjen ©eifted jugefctjrieben mevben, meldje gur ©lorie 9iomd führte; beun mar cd nidjt bie ©tbärmutter ihrer grauen, unter bem erfjebenben ©inflnfje ber meibtiefjen Sultur unb greitjeit, mo biefe fje» borragenben SJfänncr gebilbet mürben, unb bie Elemente itjrer ©röfje er= gelten? Dbgleid) ihnen nidjt ©leidjfteEung mit ben EJiänncrn jener Beit erlaubt mar, Ijaben grauen bod) nie Dörfer ober feitbem fo biel politifetje greiljeit unb perföntidje ©leidjberedjtigung gehabt, unb biefer greiljeit fdjreiben einige ©djriftfteEer — ben sßcrfaE ber 9lepublif jit! 2So ift ber SSemeid hierfür ? ÜUiänner finb bereit, biefe SBaffe gu ergreifen unb im 2ln* geftdjte Serer gu fdjmenfen, meldje bie politifdje greiljeit ber grauen bean* fprudjen. Beb bilbe mir ein, bafj ich bie maljrfcbeinlidjeren ©rünbe bed gaEed ber 9?epublif unb bad ©rftefjen bed Äaiferreidjed fcfjcn fann. (Siner berjelben ift fdjon beiläufig angegeben; ein auberer fann in bem (Sljrgeije, ber ©djlau* beit unb bem mädjtigen (Sinflujj ber Säfaren gegeben merben; aber nodj ein auberer ©ruttb, meldjer taieHeicfjt mädjtiger ald aEe übrigen mar, ift biefer: 9tom mar eine angiebenbe 9tepublif, gerabe mie bie unfrige tjeute tft.* BIjv fcljt, mad 9ticorb unb bie ©efcfjicfjtsfdjreiber im ÜlEgemeinen bon jener gro* fjen Nation fagen. Bljre ©röfje, iljr Sßofjlftanb, ifjre bcrljältnijjmäfjige grei=» Ijeit gog nicht nur einzelne £eute, fonbern gange Nationen an. Diejenigen, melcbe nicht aud freien ©tücfen in ben ©djoojj fielen, mürben geroaltfam, 598 die gefdjledjtlidjcn Drgane. Sine nadj ber 2tnbern, ehtöerleibt; bemt fRont roar angreifenb auf eine ftdj felbfl jerflörenbe Sßeife. diefe Seute, btefc Nationen Butten nidjt bie ©djule ber erßen fRönter bureßgemadjt, roelcfje notßwenbig mar, jene politifdje 2BeiS* Beit ju lernen unb burcB fte eine folcße Stepubli! ju erßalten. ©ie waren in ber dßat wie junge SBerfcßwenber, weldje Sfteidjtßum erben, ißn aber nidjt felbfl »erbienen; fte wiffett benfelben nidjt fo gut ju erhalten, als diejenigen, weldje gleichseitig ©rfaßrung mit iBren materiellen ©cßäßen jammetn. Unb als 9tom burdf überlabenen Stagen, burcB t»erfd)iebene Meinungen, un* paffenbepolitifdje] Elemente, ©ünbenmtb perfönlidßen Grßrgeij Iran! mürbe, baß eS nicht länger meBr überleben lonnte, flarb es ebenfo mie unfere 9le* publil fierben mirb, wenn fte nicht einen genügenb fräftigen politifdjen 9Jia= gen beftjjt, bie Gnnflrömung frember unb gemixter (glemente ju »erbauen, weldje nidjt nur au§ ben ciöilifirten Nationen (Suropa’s ju uns fomtnen, fonbern auch aus ben Säubern, weldje ftch Sfaßrtaufcnbe lang üon ber übrigen flftenfdjßeit abgefonbert Baben, mie Sßitta unb 3apan. 2llS ein Slrjt, wel* eher baran geroößnt ifi, conftitutionette (Sigenfdjaften unb ju flu* biren, ßabcidj ein gutes dßeil 3ufrauen$tt unferer fltationallraft unb glaube, baß fte bieje SSerfcßlingung überleben mirb, menn fte nur das nimmt, was ihr aus freien ©tüden in ben 2Runb fliegt, oßne bielfraßartig nadj allen benad)barten Nationen unb 3nfcln ju greifen, welcße äußerlicß anjießenb er= feheinen. SBenn fte eS aber boeß tßut unb babei unterliegt, tann man cS fttßerlidj nicht ber ju großen greißeit jufdjreiben, melcße bie Slmerifanerimten beftßen, menn nidjt ein rabifaler Untfdjwung in ben Meinungen unb ®e* moßnßeiten beS SBolfeö entfteßt, dod) fpäter meßr über amerüanifeße grauen; augenblidltd) wollen mir weiter jurüdblidcn. 3n ben patriardjifdjen dagen SRomS mürben bie grauen für moraltfcß unb förperlidj geringer gehalten, diefe SDleinung mar in einem merfwiirbigcn dontrafle mit ber ber nörblidßen melcße fte nur pßßftfd) bem männ* ließen Begleiter als geringer betraeßteten; unb wenn mir bie dntfteßung ber ©ewoßnßciten unb Meinungen beS ßeutigen dageS »erfolgen, fo Werben mir erftaunen, menn mir maßmeßmen, baß baS S3iStßen greißeit ber grauen duropa’S unb SImerila’S, roelcßer fte fidj jcjjt erfreuen, ßauptfädjlicß ein SBermädjtniß ber roßen SSölfer beS nörblicßen duropa’S iß. (SS tft moßl maßr, bie fliömer mürben »on ber Sieberei ber „grauenreeßte" früßjeitig an« geftedtuub »erbefferten allmälig — feßr langfant — ben ©tanb bergrauen. £ierburdj, mie feßon erjäßlt, mürben bie grauen aufgellärter, einflußreicher unb fllorn mürbe mäeßtiger. 2Sie ßätte cS audj in ber dßat anberS fein !ön* nen ? SBaren nießt bie grauen bie SDtütter ißrer ©ößne ? das erfte ©ßmp* tom ber (Siferfucßt über bie fteß entmidelte 2Racßt ber grauen, menn idj muß nidjt irre, erfdjien in ber gamilic ber dato’S, weldje geneigt waren, ißre pecuniöre Uttabßängigleit 31t »crlürjen. diefe Heine Söolfe, meldße in ber fRepubltf entßanb, entmidelte fuß am Anfang beö ÄaiferreicßeS ju einem ©eren ©inffuß auf bie fociafe ©teffung bergrauen. 599 ©türm bon genügenber Ausbefjnmtg, bie grau unter ber Regierung beS Aitgit- ßuS ju übermäftigen. ©iefe ßtüdmirtung erreichte beinahe ihren -fpöbepurtft unter ©iberiuS, meShafb eS nicht ju bermitnbern iß, baß bte Apoftef bon bet bamafs borherrfebenben ©eißeSfranffjeit angeftedt mürben unb heftige Raffer ber grauenredjte mürben, ißaufus nad) feinen eigenen SSorten, gab manch* maf feine perfönliche Meinung jum Veßen, unb fofgenbe SBorte müffen woßf ju biefer Sfaffe gehören: — „©ure SBeiber fafjet fdjmeigen unter bsr ©emeinbe, benn eS foff ihnen nicht gugelaffen merben, baß fte rebeit, fonbern untertban fein, mie auch baS ©efetj fagt. SBoffen fte aber ©tmaS fernen, fo faßt fte babeint ihre üftänner fragen. ©S ßehet ben SBeibern übel an, uit* ter ber ©emeinbe reben." 9iun, menn ber alte ißaufuS ein guter SSfletfjobiß gernejen märe ober ein SSorfteber irgenb einer ©onntagSfdjufe beS jejjigen Sabrljunberts, fo mürbe er ftcb beS oben Angeführten töbtlicb gefedjämt haben. 3n ber ©hat, Alles, maS bie Apoftef getrieben haben gegen bie maf)re ©tcffuug ber grauen, lann jener aff gemein borherrfd)enben Meinung sugefdjrieben merben, mefdje ju jener 3«t f° oerbreitet mar. ©iefe 93ornrtheife ftarben aud) nid)t mit ihnen aus. ©ertulfian, einer Der berühmten lateinifdjen SSäter, einfjunbert* unbfecbSäig 3af)re nach ©br. ßeboren, fagte ju ben grauen nach feiner 23e* lebrung unb afs ein $irchenältefter: „3h* fofftet ftets in ©rauer unb Sumpen gefüllt einbergehen, ©ure Augen in ©bränen gebabet, als 33iU ßerinnen ßd) jeigenb, um bierbureb für baS Verbrechen ju büßen, mcldjcS 3% begangen habt burd) ben ©ünbenfaß ber Sfienicben. SBeib, ©u biß bie ©oebter beS ©eufefs. ©u biß eS, bie ©enjenigen Oerfiibrt hat, mefeben fogar ©atan bon Angeftdß ju Angeftdjt nicht anjugreifen magte, ©eirtetmegeu ift 3efuS ©brißuS tobt". ©ie Äird)e beS bierten SaljrbunbertS entfdjieb, baß bic grau bem Spanne ltntergeorbnet iß unb baß nur ber ßftann im ©benbifbc ©ottcS crfdjaffcrt mürbe. ®a8 fanonifdje ©efejj erlaubte ißr feine anbcreu als [trieft fjäiiS- liebe S3efcf)äftigungeu* ©ie fonnte fogar nicht als eine 3eugin erfdjeinen; ibr 2öort fonnte eibfidj angenommen merben. Sogar bie Äircfje ernie* brigte auf biefe SSeife bie grau, bis fte beinahe ©Habe mürbe. Allmälig, naeßbem bie römifd)e ©ibififation ftcfj mit bem nörbfidjen 23arbari8mu8 ntifebte, nach ber beS erlitten bie Meinungen beS ctbiiißrten ©uropa’S in ber grauen eine fangfame 3>eränberung. ©ie Verehrung, metebe bie intettigenten ©eutfdjen unb ©fanbhtabier für bas fcrperfidi fcbmäd)ere ©efebfeebt zeigten, betrat affntäfig ba$ fociafe Scbcn be$ geftfaubeS unb mäßigte baS 93orurtheif beS 93offeS unb ber Kirche. 2Bir ßnb noch meit entfernt bon bem aften beutfefjen 33orbifbe in ©uropa fomobf, als in Amerifa, aber faßt uns hoffen, baß mir beftänbig uns bemfefben nä* bern. SBenn mir nur ben ©eift — nicht ben unbeugfamen 33ud)ftaben— beS ©bnßentbumS 311 bem aften barbarifeben SSorbilbe binjufügen moUtcn, fo^ 600 Sie gefd)techttid)en Organe. mürbe bie grau aug ihrem 3fod)e herüortreten unb moratifdj, gefeßfchaftlidj unb potitifd) bem SDtanne gegenüber gleichberechtigt fein; beim eg giebt fein Äenujeicben ber ©eburt, fei eg eine 2tbroeid)ung in ber förderlichen SBauart ober garbe ber §aut, bag gerechter SBeife eine ©renje für bie ©nt» midetung unb fociafe greibeit irgenb eineg ©liebeg ber menfd)licben gamilie beftimmen fann. 2tße folcf)e Unterfdfiebe fütb mißfürlid) unb augenfchcinlicf> ungerecht; fte fönnen nicht in einer maf)ren Siepubtif befteben; fte ntüffen faßen. Siejenigen meineg @efd)ted)teg, mctcbe burd) Setbftfudjt ücrbtcnbet ftnb unb beg anberen @efd)ledjteg, metcbe ftr* hunbert bor ©gr., jeugten nad) ißaul ©ibe: „25ie manbernben SSolfSftämme Slfrifa’S Ratten feinen SBegriff bon ©ge. 9Ränner unb grauen lebten ju* 602 ©ie gejd)led)tlicßen Organe. jammen mie bie ©ßiere bc« gelbe«. Btenn ein Sinb aufgemadjfen mar, jo berantaßte ba« Bolt, baß e« bem SDianne übergeben mürbe, bem e« am meiften äßnlicß mar, eine jolcße Sleßnlicßteit mürbe al« ein genügenber Be* mei« angejeßen, baß berjelbe ber Bater be« ßinbe« mar. ©ieje milben Sitten ber Boltgßämme Slfrila’« mürben aueß an ben Ufern be« jeßmarjen Bleere« gefunben, ebenjo mie in Scßtßien. Slacß Strabo mürben ßier grauen unb Äinber gemeinjcßaftlicß geßalten. Jenopßon unb anbere ©ejcßitßt«jcßreiber, melcße jmet ober brei Saßrßunberte bor ©ßr. lebten, jpreeßen bon anberen aftatijeßen Böllern, melcße biejelben Sitten unb ©emoßnßeiten ßegteu".* Baul ©ibe jagt: 3m alten ©uropa jtßeinen bie Spuren biejer Barbarei jißnell uermijeßt morben ju fein. 3ur 3ett ber ©laffiter finben mir bieje Sitten nur am guße &e« $autaju«, an ben Ufern be« jeßmarjen SDleere«, an berQßlüßc be« Slbriatijcßen ßtteere« in Siibeuropa, ©almatien, inüftaßorla unb SDtinorta, ben Balearen, Britannien nnb Srlanb. ©rieißenlanb unb Statten jeigen inißren©rabitionen, baß, eße ba« Snftitut ber ©ße eingefiißrt mürbe, eine ungeregelte 3uiammeu^unft er ©ejcßlecßter, ober gemeinjißaft- jißaftlicßer Beftjj beftanb. ©learfu«, bierßunbert Saßre bor Sßr., feßreibt, baß in Sltßen bie Bejießungen ber ©ejcßtecf)ter oßne Siegel unb ©efets maren; bor ber ©rfinbung ber ©ße bureß ©ccrop« lonnte lein $inb jeinen ridjtigen Bater erlennen. ©er ©ejcßidßtöjdßreiber ©ßeopompu«, breißmtbertunbfünfjig Saßre bor ©ßr., jprießt ungefäßr ebenjo bon ben friißeren ©inmoßnern Sta- tten«: „Bei ben ©prrßenen mollte e« bie Sitte, baß bie grauen gemeinjam jeiu jollten; alle tinber mürben bffentlitß erjogen, benn ßliemanb tonnte jagen, mer ber Bater be« Äittbe« mar. Bemeije ßierfiir ftnb bielfältig bor- ßanben unb übereinftimmenb". ©ibe jagt noeß: „Sille @ejcßicßt«jd)reiber ßinttnen barin überein, baß bie ©ße in ben früßeften feiten ber mcnjdßicßen ©ejelljcßaft nidjt beftanb, jonbern ein SBert ber ©ibilijation, unb ißre erfte große ©abe iß". Skßtere« mirb bon Blantßen bejmeifelt unb mit Siecßt, meun nießt bie ©ibilijation bieje« Snftitut meßr berbolltommnet, mie e« ge* genmärtig iß. BJir jeßen atjo, büß bie gamilie am Anfänge ber Scßöpfmtg alle Sadjen gemchtfcßaftlicß bejaß; genau ju melcßer 3dt einige gefreute Äöpfe fteß baran machten, ben ©ßeit be« Planeten, melden fie bemoßntcn, einjujäunen, tann bie Söcltgcfcßicßte nidjt angeben. Slber jobalb e« begriffen mürbe, baß bieje« ©runbftücf 3ojua gehörte, jene« bem Seremia« unb ba« anbere bem jo mürbe e« aueß notßroenbig, ben Umgang ber ©e* jeßteeßter ju reguliren, benn jonft mürbe ber 2Jtann eine beöorjugtere Stellung als bie grau einneßmen. ©r lonnte ben Äctrn eine« neuen äßejen« mit ber* • Der 2efer muff etwa ntdtf ßlnuben, bof; hie ©efd)id)tSfd)rtiBcr, totldie biefe Sitten 6e. jn jener Heit lebten, nU bieje ©itten Bortjerrjdjten. ÜBie luir fpäter jeben Wer. Den, hoben wir beftimtnte Utadjricbten über (£t)en jett meljr benn fünftaufenb Stabten. Sßa3 3ene waten nur bie früheren Uebcrlieferunfltn, bie fie tut ©tanbe waren, in ber Seit, in welker fie lebten, oufjufatnnteln. 2)eren © t n f l u fj auf ©ibilifation. felbett Seidjtigfeit pflaugen, wie ein ©aamenforn in bie fruchtbare ©rbc; aber Ülionate lang muß fte biefe wad)fenöe, lebenbe grud)t in iljrem Seibe tragen — muß, wenn bie 3eit fommt, bie grudjt ber ©ebärmutter gur Sßclt bringen unb Oiele Monate nadjber baS hülflofe ißrobuft fäugen unb in Obacht nehmen. £ier feljen wir alfo guerfi, wie ber ©inftufj ber gefchlcd)tlid)en Dr* gane ftd) in ber ©ntbeefung unb ©ntwidclung ber ©ibilijation bemerfbar mad)t. Sßemt wir ben galt »on Sfbant mtb ©ba auSfdjliefjen, fo finben mir, bafj bie erften Sßäier ber 9iacc feine 3been bon grauenrcd)ten bcfafjcn als Sie je* nigen, fte gu erhalten, benn mir finben burd) ttebertieferung ber SSeltgc* fd)id)te, ba§ ein SDtann ftd) fo biet grauen wie er ernähren founte. Cr 3äf)Ue fte nad) Jpunberten, wie fein ©eflügel ttnb feine beerben. Sie« äftono* bol ber 9feid)en berurfadjte einen folgen SJtangel an grauen, baff baS Weib* lidje ©efd)Ied)t eine fpanbclSwaare würbe — ein £f)eü beS S3efif5tb)umS. Sa* her entftanb in benjenigett SSoltSftämmen, wcldje nidjt fo erfolgreid) waren, SDtonogamie (bie (Sf)c einer grau unb eines 9JtanneS). SJiit ber 3eit wur* ben biefe gamilien fo organifirt, ba§ fdjliefjlid) burd) baS teurere Sebcn Scanner nidjt im ©tanbe waren, aud) nur eine grau gu ernähren. Sal)cr entftanb gu jener geit, bon wetdjer uitS bie 2öeltgcfd)id)te berid)tct, ipottjau* brie unb ißroftitution. ißolpanbrie war eine ©Ije bon einer grau unb mclj* reren Scannern, unb obgleich einige Ucberbleibfet Otcfer gamitieuorganifa* tion nod) Ijeute befielen, berbreiten fte ftd) fd)r. Würbe in jeber ©enteinbe wo bie «Sitten ober ©ejej3e bie gamilie befdjüjdeu burd) grauen eingefüfjrt, wctd)ebie SicbcSbegicrbe ber SJiiimter für eine ©clbcntfdja* bigung befriebigten. SBahrfdjeinlid) waren bie crften grauen biejer 2lrt nur bie weld)e burdjattS feinen ipreis im ©hemarfte brachten, SDiit bereit ftd) aber bie ißroftitutiou biel mehr als bie ipottyanbric, unb über* all, wo bie ©ibilifation burd) bie ©he auf baS ©trengfte bcfd)üi3te, fin- ben Wir au il)rer ©eite bie ißroftitutiou. 3n ben fritieren 3dtcn Würbe fo* gar bie ifSroftitution öffentlid) bon beit gamiltenbätcru ermutl)igt, weit fte nur glaubten, baburd) bie $ cufdjheit ihrer grauen bcjdjüfjen gu fönnen. 3n 9fom beftraften unter SluguftuS bie ©efeße ben ©hcbrechcr mit bem SCobe, aber bie ißroftitution würbe nidjt beftraft; bie berorbneten große 93e* tobnungen für bie 3$äter gahlreidjer gamitien unb bieS berleitete belob* nungSfiid)tige ©Ijemänner, welche förperlid) unfähig waren, Äinbcr gu ergeu* gen, iljre grauen öffentlich gu proftituiren, um galjlreidjc Sftadjfomnten gu er» Sielen, unb baburd) bie besprochene politifd)e ©unft unb Scfoljnung 51t er* fjalten. 3m alten ©riedjenlanb, in ben Sagen be8©ofrate3, waren bteCour* tifanen bie geehrten ©efetlfd)after ber Staatsmänner unb „3e* ncr berühmte befudjte fte nid)t nur felbft, fonbern nahm and) feine grau unb £öd)ter mit, bamit and) fte ben SSorgug ihrer höheren ©legung unb@efd)tnacf genießen fonnten; benn biefe ©ourtifauett warcnrcid)c, wol)t* 604 Sie gejdjlecptticpen Organe, ergogene unb pödpft gebilbete grembe unb in biejen jfanben fte meit über bie abgejdptoffetten unb uncuttioirten ©rietpinnen. @ie nap» men biejetbe joctale ©teltung ein in jener ©ejettjcpaft, metcpe peute unjere berüpmten Sidjterinncn, ©cpriftftctlerinnen, ©ipaujpielerinnen, ©äitgcrin* neu unb $iinftterinnen cinnepnten." Sabp ©ugufta Hamilton jcprieb am Anfang biejeö gaprpunbertS über bit öffentlichen Käufer ber fftieberlanbe, metcpe gum Empfange ber ©tabtmäb» dßen polizeiliche ©rtaubniß patten. Siefe ©cpriftftelterin jagt: „f?eute bon ©tanbe bejucpten biefe Käufer öffentlich, opne gurcpt ober ©cpam; benn eS mar gar fein ©fanbat, in einem berjetben gejepen gu merben, cbenfo menig mie in einem Speater ober ©ongert. Sic ©ergnügungen itt biejen Sofaten maren SJiufif unb Sang; Siejenigen, metcpe nicht taugten, faßen bei tpren Siebpaberinttcn in bemfelbett gintmcr. Sßettn irgcnb Siner münjd)te, ftcp mit einem biefer fOlöbcpen gurüdgugiepen, jo maren anftoßettb fteine ©cptafgimmer gu iprer ©erfitgung. 3pr Eingang ober ÜtuSgang gog ebenjo menig ©ufmerffantfeit auf fiep, als mettn fte perauSgegattgen mären, um mit einem greuitbe gu fpred)en. Sieje Seute glaubten, baß fie nur pierburd) im ©tanbe mären, bte Seujcppeit iprer grauen gu unb mäplten bon gmei Uebetn bas geringere," gn gapan föntten peute öffentliche SKäbdjen ober QEourtijanen (spen ein» gepen, ober gu iprer gamitic gurüdfepren. Sie ©ejettjcpaft geigt nid)t mit Ringern auf fte, unb id) bin fiipn genug, gu fagen, baß mentt, mie 2)?and)e bepaupten, ein n o t p m e u b i g e $ Uebel ift", bie ©epanb» lung biefer Unglüdlicpen fo ift, »nie fte jein joltte. ©Senn unjere geridjtli* cpen gnftitutioneu uicpt jo üerbeffevt merben fönnen, biejed Hebet ju befeiti» gen, ober wenn ©roftitutiou eine unauöbteibtidje ©egteiterin unjerer Qübiti» jation ift — nun, jo ift es genug, baß biejenigen grauen, meldje biejen jociaten ülbgrunb auSfütten niüffen, förperticp berbammt fiitb, opne aud) notp tnoralijd) unb jociat berbammt gu merben. @8 ift faum ntöglid), baß fie eS bermeiben fönnen, franf gu merben, aus ©rünbett, mctdje im erften Speite in bem ütufjatje über ©roftitution gegeben mürben. gft eö notp* menbig, baß gu atP biejcut förpertidpen (Slenb fte jociat .als 2luögeftoßeite betrachtet merben müffen ? Äanbibatinnen für förperticpe, jociate unb mo» ratifcpc ©erbamntung? ÜttteS bieö mit ber Srpattung ber perjöittid)ett 2ld)tung unb ntöglidjcrmeife §eiligung ber ©ecten berjenigett SJJänner, metdje fte erttiebrigt paben, unb fte pierin erpatten ? Slrme grauen ! ©iS bie 9)lcnjd)peit lernt, mie fte Gsucp ertöft, merben bie Spränen ber SDiiitter ©ure ©dpaube jo pinroegjpiiten, baß ttnjer gnäbiger ©ater nicht jeinen gin» ger ber ©erbamntung auf ©ucp richtet. 2Bir paben in unjerer ©ibitijation ein ©emifcp ber Elemente ber gelten jociaten Organifationen. Söir nepmen praftijcp bie atte jfanbitta» bifcpe Sbce an, baß bie grau förperticp bem äftanne untcrgeorbnct ift — Oeren © i it f 1 u ß auf © i D i 1 i f a t i o n. 605 ebenfo bie alte patriard)alifd)e römifche 9Inftd)t, betfj fte moraltfci) ntebriger fleht, bemt mir erfennen alle ihre moralifd)enunb f'örderlidjen Sd)mäd)en aud ber Slfatfache, baß fte bad fdjmächere ©efd)led)t ift. SDtit bem ©efef3, meldjed unfere gamilienangelegenheiten, (Srbfchaft u. j. m. regiert, haben mir tf)eil- meife bie alte ffanbinabifcf)e Siegel angenommen; in ber gufammenftellnug aller ohne gu große Stiftung für ©eredjtigfeit, bie ©igenthümlid)* feiten bed römifdjen unter äluguftuS unb Siberiud; in uuferen gefcf)lecbtlid)ett ©eroohnljeiten, driDatim — nid)t öffentlich — bie ©riedjen gur 3eil beS Solrated; in unferer Verjdjmenbung unb sf3runlfud)t bad auguftiuifd)e 3«talter ber 9iömer; in uttferem perfönlidjeu Sd)tmtde bie Siiuge, Spielgeuge ber -fpeibenmelt; in unferer Religion eilte SJiifrfjuttg ber mcfaijd)en SSerfiinbigung, bad äßort eher ald ben ©eift ber d)riftlid)en Ver* fiinbigung, unb ben ©Öfjenbienft ber Slnbctcr bed golbenen Äatbcd. 3n nuferen C2f>egett)o£)nt)ettert l)a&en tuir bie iOionogamte ber alten 3iömcr, bie Polygamie ber alten gdraeliten, bie Omniegamie bed gmeiten gal)r* hunbertd unb in unferer bie ber ältefteu Volfdftämme 2lfrifa’d. 3n unferen Sdradjcit (ber Verfaffer fdridjt ald Imertlaner) mit ber gemeinjanten lateinifdjcu Sßurgel, haben fo toielc 3»eige unb Biegungen, mie je eine ©rauerroeibe gierte. Oann Ijabcit mir auch alle )d)led)tett ©emohnfjeiten bed früheren orientalifdfen unb curopai» fdjeit Sehend ben fauenben unb raudjenben ©emohnljciten ber Ureinroof)» ner fünterifa’d hingugefügt. SÖäljrenb bei einer Untcrfudjung über bie gormirung unferer ©ioilifation ed nicht fd)cineu mag, baß mir nur bie gefeit ber Vergangenheit gefammelt haben, fo ift ed fidjer, baß mir nicht ben 9iahm genommen haben. 2Bir fielen nid)t meiter Don ben Sünben Der Orientalen guriief, ald mir bie £ugenben ber alten ®eutfd)en erreicht haben. 3um Schluff mit! id) bcu Sefer baran erinnern, baß, um üollftänbig ben ©influjj ber Organe auf bie Siöilifation ju erlernten, ed nothmenbig ift, ben gmeiten 2tuffa§ biefeö Saditeld unb ben btejem bireft Dorhergehenben gu lefcn. Veim Sidjte ber brei Sluffähe fehen mir, baß fte bent dJtanne förderltdje 2Kad)t über bie grau geben — baß bieie SDlacht bagu gebraust mürbe, in ben früheren 3eitea eine ©Habin aud if)r gu ntadjen unb beinatje in allen 3eitaltern unb Säubern bie gmeite ©eige gu fpielcn, SBenn in irgenb einer cd mal)rjd)einlid) fdjien, baß fie mit bem 9)?aune einen gleichen Staub einnehmen mürbe, fo geigte ftd) eine 9iüd* mirfung im ©eifte ber Männer, meldje fte gu einer untergeorbneteu Stel* lung guriicfbradjte* ©eine förderliche Äraft erlaubte ihm, ungleidje ©{je* beftimmungen ald iljr SJleifter gu machen; un|er focialeS (Spftem gu bitbeu unb unfere 'D?afd)ine gu errichten unb audguarbeiten. gn biefexr llngeredjtigleit liegt ohne 3'ueifel bie berborgeite ©alle, mcldje bad feciale Sehen fo jehr berbittert, mo fich unfere jogenannte chriftlidje ©idilijation Der* breitet hat «opitel 3. me w- rcttcS, ber crfte Äöttig bon ©gppten, breitaufenb* fünfpunbert, ober naep anberen brei* taufenbadptpunbert 3fapre bor ©pr. gelebt raar ber erfte Sftann, melcper, fo weit tüte ber SBerfaffer im @tanbe mar, ju entbeefen, ein ©ibilgefep über bte Sejicptutgcn be$ SDknneS uttb ber grau einfüprte. SSor bieder ©poepe berietet uns nur baS alte Seftament über ©peberpältniffe, mo SDtänner ftd) grauen unb SBeifcptä* fertnnen nahmen, je nadp iprent perjönlitpen ©utbünlen opne gefeplidpe Ser nädpfte ©efefjgeber, melier ein ©pßetn ber ©pe für bie ©pinejett grünbete, tuar gn*pi, ämeitaujenbfedpspunbertunbfünfjig 3apre bor ©pr. Saun ftnben mir 9JlofeS, ben ©efepgeber ber 3jrae!itett, melcper ungefähr jed)öjel)n bor ©pr. berfdpiebene Seftimntungen jur 9tegnlirnng beS Umganges jmifdjen SSJtann unb grau gab. Secrops, ein* taufenbfünfpunbertfünfäig bor ©pr., befdpeerte ben ©riedjen ein ©efep; unb bie 3lömcr patten gleidp am Anfang iprer ©rünbung ftrenge jociale — nidpt gefeplidpe — Siegutirungen für bie 93ejiepungen ber ©cfcplcdpter. Sie meifien SBetoopner beö nörbüdpen ©uropa’S patten $ttr 3eit ber römifepen ©roberun* gen ttnberleplidje Regeln atö ©efefj jur23itbung unb ©rpattung bcrgamilic. 3n ber netten Seit föttnen mir niept fepr meit jurüefgepen; mir finben aber, bafs bie ißernoianer bie ©ntftepung ipreS ©pejpftentS bem SJlanco ©apac, int gmölften Sfaprpnnbert nad) ©pr., jufepreiben. Sie fpanifdje ©roberung bon SRepilo geigte im jedps$epnten Saprpunbcrt, bafj eingejeplicp eingefüprteS ©peinftitut in bem bantalS mäcptigften SKeidpe bon 9lmeri!a beftanb. SiefeS ©apitel roirb eine turje gefdpid)ttidpe S3efd)reibung ber ©ntftepung unb ©ntmidtelung ber pauptfacplicpften ©pcjpfteme, meldpe feit bem borgen* grauen ber ©ioilifation mtS burip aufeinanber folgenbc bererbt mürben, geben. 3d) münjepe pier jn bemerfett, baj3 meber 3^itf ©ebulb nod) ©etb gefpart mürbe, tiefen ©cgenjtanb fo bottftättbig mie ntögtiep ju be* fpreepen, unb bafj in ber engliftpen ©pradpe berläfjücpe Serie über biefett ©egenjiattb feiten ftnb. Sßeotogcn uttö üRiinner ber Sßiffenfdjaft ftimmen fetten überein über bic ©ntfteßung beS SWenfcßen, ber 9iacen u. f. w. 5öibltfrf>c ©efcßicßte fowoßt ($ietweiberei). 01 b g a m i e. 607 als beuten barauf pin, baß fßotpgamie bie ättcfte gornt ber ©pe ift. SSemt iSbam nur eine grau patte, jo mar bieS meit er feine ©ontroüe über bie Umftiinbe patte, metdje ipn »erpinberten, mepr ju paben, benn mir finben, bajj fcpon üamecp jmei patte. 3m jecpften ©apitet beS erften 23ucf) SbfojeS fiuben mir ju 9Zoap’8 iM fapen bie Sinber ©ottcS nacp beu Södjtern ber 2Jienjd)eu unb nat)meu 311 Söciberu, melcpe fte moüten. * * @3 gab aucp ju jenen 3dten Sprannen auf ©rben; benn ba bie Äinber ©otteS bie Söcptcr ber 9Jtenjcpen bcjcptiefen unb ipneit Äinber jeugeten, mürben barauS ©eroattige in berSöett unb beriipmte Seutc". SSenn mir bie alte biblijcpe ©ejcpicpte Ocrfotgen, jo finben mir, bafj bie @ünb* ftutp alte 9Jknjd)en töbtetc, aujjer 9iotap mit jeiner gamitie; bann finben mir erft, ba nur bis ütbrapam bie gamiticnüütcr genannt merben, baß Slbrapam einißo* Ipgantift mar; c3 iftmopt audj fein 3rodfet, baß ju jener 3eit 3Sielrocibereiperrjd)te, benn ba* rnatS patten bie grauen feine 9tcd)tc, mettpe öon mcifjen ober jcpmarjen Scannern rejpeftirt mürben. 9Jtene3, breitaufenbfünfpun- bert 3apre öor ©pr., grünbete bie ©pe unter ben .Sgpptern. Sen ©parafter bicjeS frühen egpptijcpen ©pefpftemeS pofttiö ju erfennen, ift jcpmer, aber menn and) mehrere grauen ertaubt maren, jo maren opne 3weifel erlaubt, unb bie8 ift natür* lid) praftijd) SSielroeiberei. Sie Spatjadje, baff bie früheren @ejcpid)t8jauje ißhwmo’S jdjicf gu gehen, unb bei einer Unterfud)mtg ftellte ftd) heraus, baß Sarai) bie grau SlbrahatnS war, unb ba er ihretwegen genug geplagt war, war er froh, fte wieber los gu werben, unb jdjidte fte ihrem äJtanne gurüd. ©tc ©h£* Vielweiberei würbe in ber egt)ptifd)eit ©ibilijation attmätig unpopulär; beim gur 3eit SllepaitberS be-3 ©roßen, welcher mit feiner ftegreid)en ätrmee ©gppten burd)gog, ungefähr breihunbertunbbreißig bor ©t)rv wirb boit ber Vielweiberei gejagt, baß, obgteid) fte gejctjtid) jein mag, fie nid)t allgemein beftanb unb baß, obgteid) Könige ftd) Veijdjläfcrinnett hielten-, Vielweiberei gu jener 3eit auSbrüdlid) üerboten war. „9tach Stlejranber jefet bicjeS ©l)e* fhfteut borauS, baß grauen Sflaoen finb". (grage: äBar Sltepanber ber erfte SDtanu, welcher graueured)te auerlannte?) iperr 9torton bemcrl't: „.jpareme waren in ©gppteit uubelannt; itod) würben bie grauen wie in beu anberen oricutatijdjeu Sänbern bou ber Deffentlidjfeit auSgejd)loffen," gn4)i grünbete bie ©ibilijation unb ein Spftem ber ©l)e» gweitaujenbjcdjS* hunbertunbfünfgig öaljre bor Sljr., bei bcn (üfjinejen, ©S tann wobt launt ein 3weifcl fctxtr baß bie (St)c ber Si)inejen bott ihren friit)cfteu ßeitcit an bis auf bie ©egenmart polpgamijch war, wenigstens praftifd) jo. 2tuS bcn erften 9tad)rid)ten, welche wir über bie Sitten ber (St)inejeit haben, erjctjcn mir, baß, Währenb ihnen bas ©efeij nur eine grau ertaubte, ftc jo uiele Vcijchtäferin* nen, mie fie mottten, haben burften. Söcntt wir uns jetjt wieber gur SSibet Wenben, jo finben wir im erften Vud) 9JtojeS, ©apitel 16, ungefähr gwei* taufenb 3al)re bor ©hr*r foIgenbcS: „Sarai,s2tbrat)araS VSeib, gebar it)mnidjtö* Sie hatte aber eine egt)ptijd)e 9)?agb, bie t)wß §agar. Unb fie jprad) gu 3tbraham: Siche, hat mich berjdjloffeu, baß id) nidjt gebären fann. Sieber, lege bid) gu meiner SEftagb, ob id) bod) bieHeidjt aus it)r mich bauen möge. Abraham gehorchte ber Stjmrne Sarai, * * * unb er legte ftd) guf?a= gar, bie warb jdjmanger". Später finben wir, baß ftd) 2lbral)ant nod) einmal berl)eiratf)ete. 3m 25. ©apitel beffetben VucßeS finben wir: „3tbraham nahm wieber ein VJeib, bie hiefj S’etura," mit it)r hatte er jed)3 Söhne. SBir tejen auch, baß bie 9iaerrn ein ©elübbe tljut ober einen ©ib jdjwört, baß er feine ©eele berhinbet, ber joll jein SBort nid)t fchwädjen, fonbern 2C£te8 thmt, wie eß gu feinem Sltunbe ijt außgegangen." Sie folgenben Verfe beß ©ajntelß geigen, baß ein SSeibßbilb, ob fte nun Softer, grau ober SRagb ifi, nur bann berechtigt ift, it)r VSort, ©etiibbe ober ©ib gu halten, wenn eß bem Vater, SDianne ober §errn haßte* ©iner VSittwe unb Verftoßenen würbe aber baß SBort geftattet. Ser geinte Verß jagt: „Saß ©etiibbe einer Söittwe unb Verftoßenen, 2Meß, weß fie fltfj berhinbet über ihre (Seele, baß gilt auf ihr." Saß mojaijd)e @ejej3 geftattete bem Spanne, jeine grau ber gcringftcn Urjadje wegen gu berftoßen. Saß Vkib bitbete einen SStjeit beß Vefththumß unb würbe alß ein gortf>flangungß*gnftrument augejchcn. Unter SDtojeß' Regierung war bie Vielweiberei größer alß in gang Slften. gn jeinen Sriegßgiigen gegen bie SDlibianiter machte er ungäßlige ©cfangene unb befahl: ,,©o erwürget nun 2Weß, waß männlich ift unter ben Säubern unb alle SBciber, bie iüiänner erlattnt unb beigelegen haben; aber alle weiblichen Sinöer, bie nod) nicht SJtänncr erlannt noch beigetegen haben, bie laffet für ©ud) leben.** Unb ber grauen, welche nid)t SRänner erlannt nod) beigetegen hatten, waren gweiunbbreißigtaujeitb." Sieß erjd)eint graujam unb ungeredjt; aber wir finbcn, baß 9Jtofcß für bie grauen günftige erlaffcn hat unb baß er bielteicht gegen baß weibliche ©ejd)led)t gütiger war, alß igenb ein ©ejehgebcr ber bamaligen geit. 2Sir finben g. 33. im gwchtnbgwangigften ©apitel beß fünften Vud) 9Jtojeß golgcnbeß: „2öenn gcntanb ein Söeib nimmt unb wirb ihr gram, Wenn er jte bcjdjlafen hat, unb legt ihr waß ©d)äublid)eß auf, unb bringet ein böjeß ©ejdjrei über fte auß unb jpricht: baß äöeib habe idf genommen, unb ba ich mich gu ißr tljat, faub id) fie nicht gungfrau: jo jotlen ber Vater unb ÜDlutter ber Sirne fte nehmen unb bor bie 2lelteften ber ©tobt in bem £hor ber Sirne gungfe'rnjdjaft. Unb ber Sirne Vater joll gu ben Slclteften jagen: geh habe biejent SJianne meine Sodjter gum SBeibe gegeben, nun ift er ihr gram ge* worben unb leget ein ficr ift bie gungfraujdjaft meiner Sod)* ter. Unb füllen bie Sleiber bor ben ülelteften ber ©tabt außbreiten. ©o joltcn bie 3lclteftcn ber ©tabt ben fDtann nehmen unb güd)tigen. *** Ver* lauft gemanb feine £od)ter gttr SJiagb, jo joll fie itid)t außgeljen wie bie Snedjtc. ©cfällt fte aber ihrem £>errn nid)t unb will iljr nidjt gnr @l)e helfen, jo joll er fte gu löfen geben. Slbcr unter ein fremb Voll fte gu Her* laufen, hat er nicht Vtadjt, weil er fte berjeßmähet hat. Vertrauet er fte aber, jo joll er Sodjtcrrecht an ihr tl)un. ©iebt er ihm aber eine Slnbere, joll er ihr au ihrem gutter, Seele unb ©hefd)nlb nid)t abbrecheu. Shut er cie brei nicht, jo joll fte frei außgeßen, ohne Söjegelb." fp olggamie. 611 35ic Stoppt ber grauen mar niept »on 2ftofc8 befiprSnft, aber bie Slabbinec beftimmten »ier a!8 bie 3b nun biefer Mangel an grauen ober einige gbcen be3 gortjdjritteS ©ecrop« beeinflußten, {ebenfalls fteltte er bie Sieget auf, baß ein SDiann nur eine grau ßaben tonnte, beren tin* ber als legitim angejeßen mürben. Sa aber ©oncubinate ober Viefmeiberei jolcßett Scannern geftattet mürbe, meldje mehrere grauen erhalten tonnten, mar e3 nidjt in ber Sßat prattijeße S3ott)gamie? 9iad) einigen gaßrßunberten bemerten mir in ber griedjijcßen ©ioitijation eine Slenberung. Sie $eb3eße ober ba§ ©oncubinat ftarb au8; bie grau mußte ju §auje bleiben, bie Sinber erjießen unb baS §au3 ßitten, mäßrenb frembe grauen, metd)e bie Stelle ber ©ourtijanen einnaßmen, große greißeil nnb außergemößnlicße Slufmertjamteit erßielten. ©ibe jagt: „©$ gab aber grauen, meldje frei oon allem ßciuSticßen bie Arbeiten unb bie Vergnügungen ber SDiänner tßeilten. ©§ maren bie ©ourtijanen. Sie Sitten jpradßcn oon ißnen als ernftlidje, fleißige Sdjülerhtnen, melcße ißreu (Seift unb ißre SBiffenjcßaft auSbilbeten. Sie ©riedjen fanben jene geift- reießen Vergnügungen bei ißnen, metdje ißren grauen ober Scßmeftern man* gelten. Stuf biefe SSeife öerftanben e8 bie ©ourtijanen Sltßen«, ftd) benjettigen ©influß ju ücrjdjaffen, meltßen grauen ftets bei einem freien unb intelligenten Volte ausüben. Sie ©ourtijane naßm in ber atßenijdjen Sßeltgejcßicßte bie> jeuige Siotte ein, metd)e bie tugenbßaften grauen in ber röntijdjen ©ejeßießte jpielteit." 3113 bie grieeßijeße ©ejeüjcßaft biejen Stanbpuntt erreidjte unb bte ©on» cubinen ober Veijdßläferittnen öcrjdjmanben, öerbiente beren ©ße öieüeicßt eben jo gut ben bauten SJlottogamie, mie unjere ©ße ßeutjutage. SZicßolS bemertt über biefe ißertobe ©riecßenlanbö: „gnSltßen, ber gebilbetften Stabt Sie ©hc. ©riechenlanbS, mar bie Sroftitution ebenfo Dorherrjchenb, mie fte heute in 9?em=9)orl, Lonbon ober ißaris ift; bie Sttfjener roaren aber zu etjrtid), ihre ©ourtifanen zu Derad)ten unb zu befdjämen, benn fte maren bie öffentlid)eit unb geehrten Segteiterinnen ihrer Staatsmänner unb Ser Unterfchieb gmijd)en ben Stthcnern unb bem Söettmanne bott heute mar mehr heroortretenb in ülnmafjung atS 3n biefer Jpinficfjt maren fte meniger fdjeinheilig. Sie Stfpafia’s, ißhrhnett unb Saifen ©riedjettlanbS ‘haben ihre mürbigen ©benbitber in jeher mobernen aber mir haben eine eingeführte ©ittenanftdjt, bie, obgleich überatt umgangen, uttS ein niebrigeS ©efüljl ber ©cheinheiligfeit aufbrüdt, »Deines einen fetjr hcrab- mürbigenben ©inbrud heroorbringt. SaS »Dar nicht fo gur 3eit beS ißerifleS unb üllcibiabeS. ©oton, ber große athenische ©efejjgeber, jedjShunbert 3ahre bor ©hr., tobte bie jungen SQläxtner, mclche gefaitbete Liebhaberinnen hielten ©S mirb bon einem ber tugenbljafteften ©riechen erzählt, baß er eine Stfpafta gu jeinen Sorlejungen jutieß unb iljr fogar ertaubte, mährenb feiner testen ©tnnben an feinem Sette ju machen, »oährenb feine eigene grau nicht ju ihm burfte.“ iß o l h g a m i e. Sr. ©. ißancoaft bemerfte: 3ur 3eit beS ißerifleS lebten in 3ttf)ett grauen, »welche ftd) itjrer milben SiluSjdjmeifungen rühmten. 3n ben aftati* fd)en Kolonien©riechenlanbS mürben ber irbifdjen SenuSSemmel gebaut unb ©ourtijanen nid)t nur erlaubt, fonöent als ißriefierinnen biefer ©öttin geehrt. Sie reiche §anbel8ftabt (Sorintt) mar eine 3ögling3fdjule ber ©our* tifanen. ©trabo uns, baß in bem Sentpel ber SenuS nid)t meniger als taufenb fcfjöne 2Jtäbd)en »oaren, meldje fid), um bie ©uuft ber ©öttin zu erlangen, für Sezahlung proftituirten. * * * ©cbönheit unb Salente brad)ten häufig 9teid)tl)ümer. ©in merfroürbiger galt biefer 9lrt geigte fid) in bem Anerbieten ber ißhrhue, ben Sf)e&ci»tern itjre Don Sllejanber jerftörte ©tabt* mauern »oieber aufbauen ju laffen, menn fte folgenbe anbringen mollten: Siefe ültauern mürben DonSlleyanber gerftört, aber Doniphrpne, ber ©ourtifane, mieber aufgebant. * * * Sie 3<*hl be* Sorbette in Sitten mar unglaublich. ©oton mußte ben Sourtifaneu unb öffentlichen üüiäbchen erlauben, bie Sernpel unb gornmS zur öffentlichen !ßroftitution gu be* nulten.“ SOßäfyrettb bie greiheit mtb üDiacht ber ©ourtifane betnalje grenzenlos »Dar, ittrnr bie ber grau ba8©egentt)eit. Sie eingeborenen ©riedjinneu, biejenigen, metdje bie gefe(jiid)en grauen unb Södjter bilbeten, mürben »Die Äinber be* hanbelt. Sor ber gingen fie Don bem SBilten beS SaterS ab, nach ber Hochzeit Don betn beS SDianneS; »Denn of)ne männlichen Sefd)ütjer, ftatt- ben fte unter ber Obhut beS ©taateS. @3 »Durbe ihnen erlaubt, öfjent* liehen gefttichfeiten mit ben ÜDlännern beizumohnen. Männer mürben gezmum gen ju mtbSiejenigen, melttje eine große gamitie erzogen, erhielten «ne Seloljnung. Sin Satte mürbe gefefclich gejmungen, menigften« einmal 614 bc« 2ftonat8 gefd)ted)ttidben Umgang mit feinergrau gupaBen, unb fte tonnte, menn er bieS nid)t tpat, an ba8 öffcntlidje Tribunal appettiren. Sabp §amilton fdjreiBt: „©riedjifdje ©efepe über ©bejd)eibuug waren an bieten ißtäßen Derfdjieben *** ©ie Athener erlaubten eine ©djeibung bei ber geringften ©elegenljeit, aber bie Urfadjen einer ©rennung mufften erft genau angegeben unb Don einer SüiagiftratSperfon burdjgefcBeu unb be* gtaubigt werben. ®en SUIjenerinnen würbe erlaubt, ftdj Don it)ren 2Jiänucru unter irgenb einem gcrcdjten ©ntnb gur Ätage gu trennen, aber fte mufften öffenttirf) unb perfönlid) Dor bem Slrdjon Hagen, bamit ihren ©Fernämtern @clegenf)eit gegeben würbe, fie gu unb gur fRüdfebr gü bewegen, ergäptt, baff §ppparete, bie grau beö StlcibiabeS, Welche tugenbpaft war unb ihren ©atten fdjr liebte, ftd) enbtid) entfd)to§, Don feinem au8* fdjweifenbctt Sehen unb Unterhaltung ber ©ourtifanen ftd) gu trennen unb gum §aufe il)rcö 33ruber8 ©attia gurüdgugepen. SUcibiabeS fuhr in feinem auSfcpweifettben Seben fort: ba feine grau aber, um eine ©djeibung gu er* laugen, fid) pevfönlid) beim Sttagiftrate gu peilen butte, !am ibr ©atte unb trug fie mit ©ewatt Dom gorum nad) fpauje, wo fte bis gu il)rem ©obe Blieb, ba c8 fftientanb wagte, ftd) in iljre fStngetegcnpeit gu ntifdjen. „©8 laut häufig Dor, bap bie ©be bureb gegenfeitige Uebereinfunft gelöji würbe, in wetdjem gatte e8 beiben Parteien freiftanb, fid) anberwettig gn Derbtttben. gu einigen ©egenben ©rieepentanbs borgten bie Sttiänner fiep gegettfeittg iljre grauen." ©ie8 war ungefähr im Dierten ober fünften gaprb. Dor ©br. SIttmälig be* gegneten fid) bie ©ried)en unb 9tömer in ihrer ©ioilifation, fo baff, at$ ©rtedjentanb eine römifdje ißroDing würbe, ungefähr einl)unbevtunbfünfgtg gapre Dor ©pr.,ba8 ©befpftem eine SSermijdjung ber gried)ifd)cn gefcpted)tIidE)en 2tu8fd)Weifungen unb ber römifepen ©reue ber ©be, eine 2lrt tofeäftonogamie, BUbete. günfpunbertunbfed)8gig gapre Dor ©br., als ©pru8 ba8 perfifepe Bteidj grünbete, war ba8 ©pftern ber ©be ohne potpgamifep. 2tber fdjott Dor ber ©rünbung biefeS 9teid)c8 war ißerften ein Sanb, wo bie SBiet* Weiberei burd) ©efep, fMigion unb ©itte beftanb. 3°r°after, her ©rünber ber pcrftfd)en Religion, ungefähr gwötfpunbert gapre Dor ©br., ertaubte ißo* tpganiie; ba8 SSud) ©ftber im atten ©eftament begeugt bie8. ©er Äönig ©t)o8roc8 ber gleite, im feebften gabrbmtbert nad) ©br., batte rrfünfgig» tauienb arabtfepe ipferbe unb breitaufenb ftböne grauen, oon benen bie ©cp'önfte „©birin ober grene", eine ©riedt)in unb ©briftin, bereu ©cpönpeit unb Siebe ber ©egenftanb taufenber ©ebiepte war." Norton bemerft, bap perftjepe fütonarepen nie weniger at8 Dierbunbert grauen unb ©oncubiiteu patten, ©ie atten ißartper waren aud) ißolpgamiften,. ehe fte Untertpanen ber ißerfer würben, unb ttad)bem fte ein mächtiges 9ieid) für fid) grünbeten, ®ie ®hc* bettelten fte biefe Sitte bei. @8 war ihnen erlaubt, Schwerem unb SDZütter gu tjeiratbert. 2tud) bie atten Scptben Ratten ißolhgamie. 3>ie auSgebebntefte religiöfe ©emeinbe, welche nad) ©l)riftu8 nodj bie alte 3nftitution ber ißolt)gamie unterftühte, würbe üon iWobameb gegriinbet. Oiejer SJtann war ein Araber; 570 nad) ©br. geboren, würbe er gwei 3af)re lang oon einer bebuinijd)en 2lmme genährt, welche an Srämpfen litt; mtt fünfunbgwangig 3abren beiratbete er eine grau üon üiergig Saßren. 3wijchen feinem fünfunbbreißigften unb üiergigften 3abre befucfjte er eine £>öbte, in Welker er üon Srämpfen befallen würbe unb ©rjdjeinungen butte. URoba» meb unb jeine grau wußten nicht, ob gute ober böje ©eifter bieje ©rjebeinun* gen berüorriefen; aber ein d)riftlicber ißriefter, tftamenS SBarala, jagte ber grau üötobamebä, mit welcher er auf irgenb eine Söetje oerwanbt war, wie fie es entjebeiben lönnten, unb ergab fid), baß bie ©rjd)einungen göttlichen UrjprungS waren, gleid)üiel, ob eö bie Äräinpfe aud) waren ober nicht. SÄobanteb nahm hinauf einige Sdjretber an unb jdjuf ba8 Ü3ud) beS $oran. ©leichwie 3ofepb @mitb in unferer 3«t batte ÜKobameb üiele ©egner; aber er war perfönlid) ebenjo unbefiegbar, wie Smitb’8 unauS* löjcblich ift. ©in liebenSwürbigcr £>err, Samens Omar, ging au8, beu SRobameb gu erjdjlagen; aber auftatt baß Sliobameb bem Schwerte gurn Opfer fiel, befiegte ihn bie Religion 9ttobameb’8. Oann üerjud)te eine gange Karawane au8 Diabjaran, welche unter fid) ©inen batten, ber böje ©eifter bannen lonnte, Süftobameb üont Teufel gu erlöjen; auftatt aber eine genügenbe Slngabl guter ©eifter gu befifsen, 2Robameö gu befiegen, jdjien er einen ©ptrateufel für geben gu haben; benn al8 fie bem Propheten begegneten, nahmen auch fie jeine Religion an. ©ine ergitrnte 3übtn fütterte üRobameb mit einem üergifteten Üamnte, welches aber nur jeine ©ejunbljeit gerftörte. ©r lebte weiter unb bebnte jeine Religion burd) Ueberrebung unb burch ba8 Schwert jo weit au8, baß er im Stanbe war, SRefla an ber üon üier= gigtaujenb SSaHfabrern gu bejuchen ! @8 glaubt wopl ÜRancßer, baß er bie ißolpgamie einfübrte, weil feine grau fünfgebn Saljre älter war al8 er. Oem ijt aber nicht jo. ©rft nach bem £obe feiner erften grau, Äabijab, beiratbete er mehrere grauen, unb c8 jeheint, baß er nur neun Söittmen bin« terlaffeu bat! fpapwarb jagt in feinem 93ud)e ber Religion, baß bie Religion 9Kobameb8 mit ihrer ißolt)gamie einbunbertunbüiergig SRiHioncn Seelen umfaßte. ©8 fd)eint, baß bie Religion ber 2Robamebaner fief) meßr auöbebnte, al8 bie ber ©briften; benn im fiebenten gahrßunbert waren nnr üiergig S'anjenb 21n* bänger be8 Propheten, wäbrenb unfer ©rlöjer bantals fünfunbgwangig 2Ril- lionen batte. 3m adjtgebnten 3abrt)unbert gab e8, nad) §errn £affon be Sabebat, gweibunbert SRillionen ©haften, wonach e8 jeheint, baß bie 2ln* bänger 2Robameb8 tn ber ber 2Renjd)en eifriger waren al8 ißolpgamie. 615 616 25 ie ©pe. bie SGnßänger beS 3eju8 bon Gtajaretß. $aßmarb fdöreibt ba8 fdjneOe Um» ftcßgreifen ber mobantebanifchen Religion ißrer merfmürbigen Slnpafjun'g bet ©igentßümlichfeiten bet orientalijcßen Station ju, unb fcßreibt: biejen Urjadjen fomrnt nod) bte bittere «Spaltung uttb graujamen geinbjeligfeiten bet djriftüdjen Sefte, bte einen großen dßeil beS Orients mit 33lutbäbern, SDtorben unb jo berabfdjeuungsmürbigen ©emalttßaten anfüüten, baß fdjott ber Stame ©ßrift fielen ein Slbjdjeu mar. Slnbere Urjacßen jenes plöblicßen gortjdjritteS ber Religion mcrben diejenigen leidjtertennen, melcße aufmerf* {am ben ©eift ber heutigen Sßelt beobadjten.- „2lberaGe biefe jagt -jpapmarb, nacbbemer benmoßamebanijchett Fimmel mit aG’ feiner Ueppigfeit bejcfjrieben, „mirb non ben ftraßlenben unb moGiiftigcn SJtäbdjett beS ißarabiefeS berbunfelt, nad) ißren großen jdjmarjen Slugen §ur»al»Dpun genannt, bereit ©ejeüjdjaft baS ©lüd bei frommen jein mirb. diejelben ftnb nidjt, mie fterblicße grauen, aus gemößnlidjer ©rbe erjdjaffen, jonbern aus reinem 2)iojd)u8, inbent fte, mie ber in feinem Soran behauptet, frei mären bon allen natürlichen Unreintgfeiten, äußerjt ftttjam unb bem Slnblicf beS »erborgen, in hohlen perlen mohnettb, meld)e jo groß mären, baß ettte berjelben jedjögig ÜGteilen im Ouabrat einnehme." dem SBerfaffer mürbe eine biejer perlen lieber jein, als bie SJiojdjuSfrauen ! d)ie dürfen unb ißerjer ftnb jädjlid) ÜJtoßamebatter. ipolpgamie, Omnigamie unb Monogamie mürben roährenb ber großen SSblfermanberung tüdjtig gentijeßt. §err Norton bemerft: „Sßiel» meiberei jeßeint jogar unter ben ©ßriften beS feeßften gaßrßunbertS noch nicht gättjlid) aufgegeben ju jeitt, benn mir finben in einer ihrer lirdjlichen (Srlaffe, baß, menn irgenb Semattb biele grauen ßeiratßete, er büßen joUte. Sogar bie ©eiftlidjen biejer maren S3igantiften, benn mir finben, baß in einem ©oncile, melcheS in Siavbonne gehalten mürbe, jolche ©eiftlidje, meldje 93igamijlen maren, nur Sirchenborfießer ober dechantcn jein burften, aber nidjt drauungen uttb ©inmeißungen öoGjieljen tonnten." „Sari ber ©roße int achten 3aßrßunbert hatte jmei grauen. Sigcbert unb ©ßilperic hatte auch mehrere grauen, mie ©regor bon dourS beridjtet. Süir finben aber jogar ein Sßeijpiel ber Bigamie unb noch im ahnten Saßrßunbert. ein beutjeßer aus ipejfcn'Saffel, crßielt bon Suther unb einer Sßnobe bon jed)S Reformern bie ©rlaubniß, etne jmeite grau ju ßeiratßen, mährenb jeine ©rfte nocß lebte, unb er tßat eS and). 3n biejem bemcrfenSmerthen gaGe übte 2utßer etne SGutorität aus, melcße jogar fein ißapfi am §Ößepunfte ber apoftolijcßeniDtacht je auSäufüßren magte". „der berühmte Soßann bon Seßben, (ein Slnfüßrcr ber SBiebertäufcr in GJiünfter, deutjd)lanb, 1533) erflärte fein 9tecßt, jo biele grauen ju ßeiratßen, mie er 2uft ßatte, ben Sitten ber Sönige Israels jolgenb nnb führte es auch aus, roenigftenS in jomcit, baß er fiebjeßtt ßeiratßete". SBenn wir berfdfiebene Könige Europa’« nicht mitrechnen, fo machte S8iga* mic ober tn ben cfjriftlicfyen Motionen feinen gortfcf)ritt, bis mir ben Slnfang beS gegenwärtigen erreichten, wo 3ofepf) @mith feine Religion grünbete, welche er eine cfjriftlirfje nennt unb foWopt auf bie SBibet, als auf ba« Sud) be« Hormon baftrt, ba« er bon ben golbenen Stak ten überfefct, welche er auf einem §ügel in Ontario Eountt), fJiew ?)orf, auSgrub. Sie SJiormonen waren aber nicht bie Erften, bie Sietweiberei auf ameri* fanifcpem ©oben einführten. Norton fagt: „Sie SJtepifaner unb Peruaner, ebenfo wie bie witberen Solfsftäntme -Korb* unb ©übamerifa’S, hatten Sßo* Ipgamie. 2Jiontejuma, ber Äaifer bon Söfejrico, jur ber fpanifchen (Sr* oberung, hatte breitaufenb grauen. Sie 3nca8 h«tratheten im zwölften 3ahrhuubert üjre eigenen «Schweficrn, fonnten aber fo biel (Soncubitten batten, wie fte wollten. E8 wirb ton ben Peruanern gefagt, bajf, ehe bie SncaS famen, fte ihre grauen in ©emeinfchaft hatten, ohne anerfamtte ©he* regutationen, aber ttad)het bie annafjnten. „Sie Srafttianer hatten in früheren feiten bie ißothgamie, unb haben fte noch beutsutage in einigen Stjeilen ihre« Steirfjeö. 3n Nicaragua würbe früher Sotpgantie ertaubt unb Ehebrecher einfach gefchieben. 3n Sarabani hatten bie Eajifett fo biete grauen, wie fte wünfd)ten unb wenn fte tauge Steifen unternahmen, ftationirten fte biefetben wie ju ihrer 93e- quemtichfeit an ber Sanbftrafje. Sie anberen (Sinwofjner hatten fo biete grauen, wie fte hatten fonnten. tßolhgamie herr unter ben früheren Einwohnern be8 gangen Eentral* unb ©übamerifa unb at8 gotge banon würbe wenig Ehebruch ober Unjudjt begangen. Sie Sßitben fJfurbantcrifa’S, obgleich ftch mit einem SBeibe begnügenb, nahmen manchmal gwei ober brei". Norton bemerk: „ßum @djtuffe wirb bon berläjftichertOuetteu berfidjert, bafj feit ber Erfd)affung ber SBett bei hier günftet ber menfchtichen 9tace gebräuchlich war". ÜDtonogamie. 617 Monogamie. SBcttn wir ba« #eirath«inftitut ©riecpenlanb«, wie es burd) ©ecrop« ge» grünbet würbe, al« monogamifch betrachten tönnen, bann batirt feine 2In* nähme als ein nationale« gnftitut fünfsebjnfjunbertunbfünfsig bor©pr. jurürf; unb wenn bie griect)ifeiratp in 2)ienji gepen, um fiep eine 2Jlitgift gu erfparett. SSenn fie eS mäprenb ipreS iDiäb- cpenafterS nicpt fonnte, fo mürbe es ipr fogar geftattet, biefeS in bielen gaffen nacp ber gu tpun, unb maS fte ftcf) bei biefer Sfrbeit ermarb, mürbe als ipre äftitgift betrachtet, mefcpe if)t ausjcpfießficp gepörte. ©S mirb oft gejagt, baß rcäprenb ber erften fünfpunberi $apre in 9tom feine ©Reibungen borfamen. 3ieligion unb «Sitte üerbotext biejefbett. ©ibe betnerlt: „©in üJtann, ber fttfj non feiner grau trennte, mürbe bon bem ©en* for entehrt unb bon bem Sßriefter auSgeftoßen; unb ber einzige Söeg, toie er eS mieber gut machen fonnte, mar, auf ben sit(tären ber ©ottpeiten, mefdpe bei feiner 33erbinbung präftbirten, einen £peü feines SSermögenS gu opfern, ©djcibnngen maren nicpt gejejffoS, aber morafifd) unmögfid), benn mäprenb ber erften fünf Saprpunberte gab eS feinen ©cpeibmtgSprogeß". Obgleich bieS ntögfid) fein fonnte, ift eS bod) etmaS fcpmierig, gu begreifen, wie ein ©djriftftefler bieS mit 33eftimmtpeit jagen fann, benn berfelbe jcpreibt, „unter ber fRepubfif ber aften feiten mürbe ein gaff bon ©pebrud) unb ©cpei* bung in ber gamifie abgemacpt, um bte ©djanbe gu berbergen". 2Birb #err ©ibe ober irgenb ein anberer ©efcpidjtsfcpreiber im ©taube fein, 620 bie borauSgejeijte Sbatfadje gu bemeijen, bafj feine ©djetbung mäbrenb ber erften fünfbitnbcrt 3af)re borfarn, wenn bäuSlid)e mit ber äufjer- fteu §eimlidjfeit bel)anbelt mürben? fann man fitf)er annebmen, baß ©djeibungen borfanten, obgleich alle Deffentlicbfeit bermieben mürbe, um ben mobtbefannten Sßibermillen beö SSolfeS gegen ef)elid)e Untreue ober ©djeibung nicht gu erroeden. Ser ©enfor unb ißriefter fonnten leid)t beroogett Werben, einen fotdjen galt nicht gu beröffentlidjen, unb bie bei ber Serbin* buug präfibirenben bölgernen unb fteinernen ©ötter fonnten wenigfieuS bc» ftodjen werben, nidjtS auSguplaubern ! Sroj5bem fdjeint es, baß bie erften 9tömer giemlich adjtbare ?eute waren, ober gemefen fein mürben, wenn fte bie grauen mehr als ihres ©leidjen, anftatt als Ä’inber bebanbelt hätten; fie waren benfelbeit ©efetjen unb ©trafen mie baS linblicf>e ©lement beS .fpaufeS unterworfen, (grage: SBentt in jenen Sagen Iörperlid>e 3üd7tigung SDIobe War, mürben bie grauen mit ber 9httlje traftirt?) ißaul ©ibe bemerft: ,,©briftlid;e ©efehgeber haben nie bie ©l)e beffer feftgefeijt, als bie ©efchgeber beS alten 9lomS. ©S ift bie SSerbinbung gmeier Sebett, bie 3ufammenfunft gmeier ©rbfdjafteu, ein gemeiufanteS gntereffe aller meltlidjeu unb religiöfett ©ad)en. SieS mar fo in ben erfteu hier gabrbuitbertcn 9iontS. ©d)on hier geigten fid) bie beiben ©runbpfeiler ber mobernen d)riftlid)en ©he, bie UntöS» barfeit beS ©bebaubeS unb SJtonogamie". Sie ©be- Sie 9iönter mären mäbrenb ber 8iepubli! ein 93olf beS gortfdjritteS, benn »or beren Umfturg ftnbcit mir in ber Sprache bcSsf3aul©ibe: „Siegrau mar rtidjt mefjr machtlos unb unterbrüät; fte war bie .jpauSfrau, bie üJiutter ber gamiüe, geachtet bon ben ©flaoen, Äinbern, ihrem eigenen ©atten unb bott 'Men geliebt; .jperrjdjerin ihres eigenen .fpattfeS, unb ib>r ©influj3 reid)te bi« gu ben §erjen in ber öffentlichen Sßerfamntlung unb ben Sejdjlüffen beS Se- nats, obwohl eS if)r geftattet mar, gu geben wohin fte wollte, mar ihr gewöhn» lieber ißlatj bennod) gu §aufe; alle fReidjtijümer waren unter ihrer Obhut; fte ergog bie Äinber unb regierte bie gamilie. Ser SSater mar ber §err beS Kaufes, bie Sodjter batte 9iecf)te mit bem ©of)ne; bieS mar bie erfte 3eit in ber S55eltgefcf)icl}te, wo mir eittbeden, bajj grauen 9ied)te batten, lieber fte ftattb ein SSormunb, Wcldjer nur über il)r Vermögen, nid)t über ihre ißer» fon Mffidjt batte. Sie burfte, bom fftatbe ihrer (Sltern ober greuttbe ge- leitet, ftcb einen ©atten wählen". SBäfjrenb bicfeS .jpöbcintnfteS ber 9iepublif mürbe fte ein9lad)bar ©ried)eu- lattbS, uttb ber ©ittflufj ber ©itnlijation ntad)te fid) balb geltenb. (Sin MStaufd) bon ©cjeh uitb ©itten fanb ftatt. Sie ©riechen lernten bott ben Stömern ihre grauen mit mehr M)tung bcbanbeln, unb bie9iömcr lern» ten bon ben @ried)eit, fiel) (Soncubhten angufdjaffen; aber ungerechter mic bie ©riedjen, betjanbelten fie bie Siinber biefer ÄcbSWeiber mit S$crad)tung. Sie Sftbmer nahmen baS bon ©olon eingefütjrte gried)ijd)e ©efejj an. ©ibe jagt: *Sa8 ©efefc mijdjte ftd) juerft ebenjo wenig in Sttbeit, mie in 9iom in ga< Monogamie. 621 miltenangelegenßeiten, benn ber ßäu«licße £erb würbe für ju heilig gehalten, um bie Unabßängigfeit ber gamilie bureß gefeßlicße Seftimmungen ber na« türlicßen Siebe eitt3ufcßränfen". Slber mit ber Bett griff ba« ©ejeß in ga» milienangelegenßeiten ein. E« jteßerte ber grau eine SJtitgift unb jwang fte, fteß ju berßeiratßen, begünftigte ba« ißaar, welcße« bie meiften Sinber erzeugte, unb beftimmte Derjcßicbene Regeln über Eße unb Scßeibung". Db ba«©efeß aueß Don bem SDtann Derlangte, wie bei ben ©riechen, baß er wenig« flen« einmal be« ÜDtonat« mit feiner grau Umgang pflege, tann icß nießt, fteßer angeben. ©riecßentanb würbe enblicß, ungefähr ßmtbertunbfünfjig Saßre Dor Ehr., günjticß bcr römifdien ütepublit einDerleibt. SBäßrenb biejer ßmtbcrtfecßs* unboierjig 3aßre würbe 9tom Don neuen SJiämtern — gremblingen, über» jcßwemmt, unb jeine tStriftotratie Derjcßwanb. Surcß bie Eroberungen bc« 3utiu« Eäjar würben rabtfale SJeränberungen ber alten Sitten feßr bejdjleu* nigt. „Sie Ehe würbe nur eine Serbinbung ber Seibenjcfjaft unb 33equcnt« licßteit. Äinber geßor<ßten nid)t mcßr ihren Eltern, unb Sßatermorb würbe gewöhnlich". 3e größer 9tom würbe, befto raubgieriger würbe e«, unb bie« jenigen benachbarten Nationen, welche fid) ißr nicht fügen wollten, wurbeu burch ba« Schwert erobert. 2Sie ein SSielfraß berjcßlaug fie alte Heineren Nationen in ihrer 9?äße unb würbe Iran!, ©ertt hätte fte au« 3uliu« Eäjar einen Saifer gemacht, aber er fiel öierunbüierjig 3aßre Dor Et)r. burd) bie £anb eine« SDlörber«. Sann fam Dctaüiu«, welcher ben tarnen Sluguftit« annahm, bei welchem er ftet« genannt Witrbe. 2Jlit ihm tarnen neue ©ejeße unb Wie ©ibe irouifcf) bemerlt: „Ein 9Jtann, Welcher bie SRönter nad) ihren ©efeßen beurtheilte, würbe glauben, baß fte in ihren Sitten mtb Sagen« ben Don 3citatter ju 3eitalter gortjcßritte machten, unb nie glünjenbcr er» fd)ienen, at« jur Beit be« Sluguftu« unb Siberiu«. Sa« ©ejeß unter 5lu= guftu« heuchelte Dorgebücß, EhefReibungen 31t unterbieten unb Untreue ju beftrafen; ein SSater war gezwungen, feiner Socßter eine Sftitgift 311 geben, unb fte tonnte fid) über ißn beflagen, wenn er ißr teinen 9Kann Derjdjaffte. Ser Staat unternahm e«, bie Eßre be« ©atten gu rächen. Sßettn er jeine grau wegen Untreue töbtete, jo würbe er wie ein SJiörber beftraft; bcr ü>ater tonnte aber jeine fchulöige Socßter unb ihren Siebhaber tobten. Sie El)e* breeßerin würbe tior einen 9tid)ter geführt, aber c« waren fteben Bcltfleu nötßig, um fte beftrafen $u tonnen. Unter bent Äatjerreicße wutbe bie per«/ jönlicße greißeit, welcße bie grau unter ber 3tepubtit erßalten ßatte, oonr gefeilteren Stanbpunfte au« itmgeftürät; aber biefe Berftörung Dieter Stecßte ber grauen fing jeßon lange Dor ber ©eburt be« Säfar an. Ser Weitere ßatte nur 3U Dollenben, wa« bie ©ejeßgeber öor ber SBerwanblttng bcr fRepublif in ein Äaijerreicß unternommen hatten. SSäßreub ber Regierung be« 9tuguftu« unb Siberiu« war bie Sttmojpßäre bezüglich ber ©ejeße über bie grau, Eße unb Sdjeibung äußerfi untlar, wäßrenb in ber ganjen ©ejdjicßte 9tom§ nie 622 Sie ©he. jo üiel eheliche Untreue unb allgemeiner gefdjledjtlicher Umgang, mie gu jener Beit, jfattfanb. @8 mar mäfjrenb ber Sfegierung be8 ©rftereit, baß 3eju8 ©IjrijluS geboren mürbe unb unter ber be8 Sezieren, baß er bie je£t befannte d)riftlid)e Religion grünbete. SBährenb ber $errfd)aft biejer beiben Äaifer üerjudjte 9tom, burdj ba8 © e f e fc jenes ©heüerljältitiß aufrecht gu erhalten, meld)e8 ftd) in ben frühen Sagen ber Stepubtif ohne ©efefc erlieft. ©8 Derjihfang bie üerjchtebeitften ©ejehmijdjnngen, inbem e8 anbere Nationen aufnahm unb eroberte, fo baß, mäf)renb fein franfer Sßiagen beftänbig auSmarf, er eine beliebige Ouantität Anbere mieber üerjd)tudte, unb baS Solf jener Beit jprad) faum üon etma8 Anberem, al8 üon ber grauenfrage, bem mähren ©tanb ber grau, über bie midjtige Segiefjung ber©ejd)led)ter gueinanber, bieSfje, über©d)ei» bung, Untreue unb ©efefse, ©ejefje! SantalS mar bie Uneinigfeit unter ben 3uben auf ihrem £>öljepunfte, meldje burd) AuguftuS beim Sobe $erob be8 ©roßen bei ber Sheilung bc8 2anbe8 unter feine brei ©ohne herbeigeführt mürbe. Sie8 mirb ben Sejent einen ©inblicf üerjdjaffen, marum bie Sharijäcr, ©abugäer unb anbere äer bejlänbig über ba8 ®ejc§ in biejen Singen, mie mir e8 im neuen Seftament finben, hin unb Ijerftritten. 3ejnS Don 9taga= rett) mürbe, jobalb er jeine SJiijfton anfing, üonihnen beläftigt, unb mäfjrenb er ihnen mieber unb miebcr jagte, baß im Fimmel feine 6f)en gejd)loffen mürben, lehrte er fte, bie ©ejetje be8 ©äjar8 gu rejpectiren unb namentlich bie Serpflidjtungen gu galten, meldje fte bei ©ingehmtg einer ©Ije mit grauen ftd) auferlegten. Unjer ©rlöjer geigte eine Steigung, jo oiet mie möglid) bie S3ejpred)ung ober geflfteüung üon Siegeln über bie einzelnen menjcf)lid)en Aftt gu üernteiben, benn ber Aberglaube unb bie Unbulbjamfeit beS SolfeS mar jo ftarf, baff iljrc fdjon entgünbeten Seibenjctyafteu ftd) nur mit nod) grö* ßerer SBilbheit gegen it)n gemattbt hätten, menn er ein 2Bort gegen ben Sä* jaren ober beffen geäußert hätte. Sat)er begnügte er fld), joldje ©runbjäfje aufguftellen, meld)e auSgebcljnt genug maren, bie gange tnenjd)* tidje gamilie gu umfaffeu, mol)l miffenb, baß mit ber Beit ber ©aatnen ber melden er pflangte, aufgehen unb mit bem gortjd)ritt ber rnenjdj* lidjen Siace üon ©eneration auf ©eneration ftd) meiterpflangen mürbe. 2Benn er burdj impertinente gragen gebrängt mürbe, fegte man jeine Ant* roorten barnals mie Ijeutgutage üerjd)ieben aus. 2Jtand)e behaupten jeljt, baß er 'ißolpgamie nid)t üerbot unb baß ba8 Scijpicl be8 3Jtoje8 unb ber ‘Propheten fte begünftigte; Anbere bagegen, baß er bem Söffe ba8 monogamijdje Snn» gip gu beobachten gebot; nod) Attbere, baß er glaubte, baß bie ©he nur ein» fad) ein itothmenbige8 Uebef märt, meldieS bte Beit unb ber gortjd)ritt heilen mürbe. ©8 mirb gut jetu, hier in ber römijchen ©ejdjidjte §alt gu machen unb ourdj baS gejd)id)tltd)e ©tereoScop be8 SacituS uttjcnt Sliä auf bie häu§« 23t o n o g a m i e. 623 !icpen ©inridptungen norblidp ju richten. {Rach Pen Vericpten bieje« ©e» {cptcpt«ichreiber8 be« erften gahrpunbert« juurtpetlen, war SRonogamie ober bie ©pe eine« 2Ranne«unb einer grau waprjcpeinlidp {djon »or ber eprtfiltepen ©podje bei ben nörblidpen Varbaren unb möglicher Söeije and) {epon »iele gaprpnnberte »or ©pr. gebräuchlich, waprenb bie {Römer bieje« ©pejt)ftem noch epperimentweife »erjuepten. ' Obin {djeint ben alten Seutfchen ba« gegeben ju haben. Söann er lebte, barüber pt erhalten, war mir nid)t möglich, ntujj er aber ein jiemlicp alter Änabe gewe{en {ein, benn ju Saci= tu« feiten lannte ba« Voll nur Srabitionen beffelben, möglicher SBeije trattf er {d)on Shee, Welchen ihm ber alte gu=pi gweitaujenb gapre »or ©pr. per ©pprefj sufcEjicfte. 2Jtöglicper SLÖcife hut er auch Pa« Lagerbier eingeführt, jo- wie and) bie beut{d)e ©pe. SRacp letzterer lönnen wir annepmen, bag er in ©twa« bie {Rechte ber grauen anerlannte, benn währenb in orientatifd)en Sänbern bie grau ihrer moraliicpen Scpwädje wegen al« unfähig betrachtet würbe, würbe fte in Seutjcplanb nur in ber lörperlidjen $raft al« bem SRanne untergeorbnet betrachtet, währenb fte ju ben Ver{antmlungen be« Vater«, be« 2Ranne« unb be« Vruber« gutritt patte. SBentt fte ftep nid)t felbft »ertpetbigeu tonnte, ftanb eö ipr frei, bie §ülfe eine« Verwandten ober greunbe« anjurufen, unb wenn fte and) nicht ihren ßinbern Vormunb jein lonnte, würbe fte bodp in allen Angelegenheiten ihrer {Racplontmen berüd« fteptigt. Sie alten Seutjcpen batten ein abergläubijdje« Vertrauen ju ber moralijcpert wenn nicht übernatürlichen 23iad)t ber grau, unb jwar {o, ba§, wenn ihre grauen nnb Söcpter wäbrenb einer ©efapr in ihrer {Jtäpe waren, fte mit neuem SRutpe be{eelt würben. Saber begleiteten bie grauen fte auch in bie Schlacht, unb obgleich fte lörpertid) ftd) nicht babei'betbeiligten, erhielten ihre Väter, ihre 23iänner unb Söhne buräj fte morali{che Unterftüpung. 9Rid)t nur in ben Sd)lacpten ber läntpfenben Stämme waren fte bie geäste* ten ©efefljchafter ber ÜRänner, {onbern fte nahmen auch Antpeil an allen ihren Vergnügungen unb füllten an ben Silben beren Vecper mit Vier unb tranlen mtt ihnen, hierin lönnen wir bie ©ntftebung ber heutigen Sitten be« beut{d)en Volle« erfennen, wo SJlämter, grauen unb Hinber, hier {owohl wie in ©uropa, in ben Vtergärten jufamntenlommen. Ser Vater »erfiigte über bie §anb {einer Socpter; mar er abwefenb ober tobt, tpat e8 ber ättefte Vruber mit Veipülfe {einer 2Jtutter; wenn bie SDtutter Söittme mar, opne Söpne ju paben, batte fte ba« {Recpt, ihre Softer ju »erbeiratben. gamilienangelegenpeiten würben nicpt »om Staate regulirt. gantilten bilbeten unb oertpeibigten ftd) fclbft, mtb bcr Staat beftanb au« biejen »er« fcpiebenen gamilien. Dtur Siejenigen, tüdcfje Söaffen tragen tonnten, burf* ten regieren, Sa« monogamifd)e bejtanb unter die ©ße. 624 biejen Seuten. Norton bemerlt: „die alten deutfeßen waren jo ftrenge SEonogamiften, baß fie eS jogar für eine 21rt ßielten, wenn eine SBittwe einen SEann ßeiratßete." 2Senn ein ÜEann feine grau be* leibigte, würbe er üon ißrer gamilie tierfolgt unb gezwungen, berjelben ©e- nugtßuung ju geben, die granlonnte ftd) bon ißrem äEamte trennen, wenn feine ©ewoßnßeiten lieberlid) waren, unb ißre ©Item bertßeibigten fte gegen cßelicßer. SEißbraud). diefe berabfeßeuten Untreue, unb bie grauen waren fo feujeß, baß ißre dugenben bon ißren SEännernunb Tätern gerüßmt würben. 9118 baS ©ßriftentßum, eingelleibet in bie ©ibilifation ber SEönter, biefe Seute bureßbrang, entfetten fte ftd) ebenfo feßr über bie Safier ber jRömer, als ft<ß bie Seßteren über bie dugenben ber deutfdßen wunberten. SSir woEen uns, efje wir bie Mten Legionen ©fanbinaöienS, wo EEono* gamie ftreng befolgt würbe, anfeßen, nodß einmal ju bem alten römijeßen SEeicße wenben. Söir finben hier wenig SSeränberung. das nationale ©ßefßfiem blieb baffelbe, obgleid) eS bieEeidjt größere örtticfje Slbweitßungen ßatte, wie früher. ©ejcßlecßtlicße StuSfdjweifungen unb eßelicße Untreue ßerrfdjten nie meßr, als wäßrenb ber 9tegterung beS 9Eero, welche im 3aßre 54 nad) ©ßr. anfing. 3n beniesten Sagen beS ßeibttifcßen fEcitßeS würben einige ©efeße angenommen, bie Sieberlicßleit einigermaßen ju unterbrüden. domitian führte baS atte ffanbinabifcße ©cfeß gegen unnatürlidje Siebe, wie bie Siebe eines SEanneS gegen einen 9Eamt, ober bie Siebe einer grau gegen eine grau, ober bie Siebe beiber ©cjcßledjter für Sßiere, ein. SScSpaftan mobificirte bie Slusfcßweifnngen ÜIEacrimuS berlangte, baß diejenigen, weltßebie ©ße gebrochen ßatten,. gujammengebunben unb lebenbig berbrannt würben. £>abrian bcrbammt bie ißrajis beS BufantmenbabenS ber Scanner unb grauen, aber erft ©onftantin unterbräche biefe ©ewoßnßeit gänglicß. das ©ßriftentßum tierbreitete langfam, ba niete bemfelben entgegenfteEten. SSäßrenb beS erften 3aßrßunbert8 tierbreitete eS fteß unter beinaße aEcn Nationen, welcße an baS mittellänbifd)e 2Jleer grenjten, na» menttieß in Sleinaften, ©riecßenlanb, Stalicn unb SEorbafrila; aber erft im bierten 3aßrßunbert war eS ftarl genug, ber Nation einen cßriftlidien $aifer ju geben. ©ouftantin ber ©roße fing 306 jeine Regierung an unb ging fünf 3aßre barauf $unt Sßriftentßnm über; nacß weiteren jwanjig 3aßren tierlegte er leinen $RegierungSftt3 non fEont nadj (jefjt ©onftantinoßel). ©ibe betnerft: „durdj baS griedjifdje ©efetj beränbert, würbe baS röntifcße ©e< jetj baS borßerrjcßenbe aller Nationen. (Snbltcf) burdj baS cßriftlidje ©efeft beränbert, foEte eS baS aEgemeine ©efefc aEcr cibiliftrten SSöller werben. SÜber wie finben wir bie ©ße unter bem neuen cßriftlicßen ©efefce ? ©ou* 3Jion o g amie. 625 berbar! SaS atte heibnifche ©efefs empfahl bie ©he; baS neue chrifttiche ©efeh bie ©helofigleit. @t. 3erome, ber im bierten 3ahrhunbert lebte unb bem bie dfriftlidje 2Selt fehr gu Sanf berpflidjtet ift für bie frühen Ueberfepungen unb Siebiftonen beS alten unb neuen SeftamenteS unb anbercr chriftlidjen SSerle, fagt: „Sagt uns bie £anb an bie 2tpt legen unb ben frudjtlofen Saum ber ©he bei ben Söurgeln abhauen. ©ott hat mof)! am Anfang ber äöelt bie ©he geftat* tet, aber 3efuS ©hriftuS unb SJiaria haben bie 3ungfernfd)aft eingeführt, ©ibe jagt: „@S mar ber aßgemein angenommene ©taube ber $ird)enbäter beS bierten 3ahrhunbertS, bag bie ©he eine golge beS erften ©ünbenfaßeS mar, unb bah oljne bie erfte Uebertretung — ©ott — einen anbern 2Öeg gur gortpflangung ber fDienfdjen gegeigt hätte". SieS mürbe mahrjd)einlich jener alten Same nid)t gefaßen haben, ber gejagt mürbe, bag ein ?)anlee eine SJtafdjine erfunben habe, Äinber gu fabriciren, unb meldje barauf antmortete, bah ber atte 2öeg ber befte märe; auch ttäre eS im ©inflange mit bem ©ejelje, metdjeS baS gange Shierreid) regiert, mobon nur ber tnenjdjlidje Sheit bon biejent unheitftiftenben 2lpfel gegeffen hatte. Silber laffet uns mieber auf unferen ©egenftanb gttrüdfommen. ©ibe jagt: „SieS mar bie Sehre ber Sirdje im biergefjnten 3aljrhunbert unb bte .jpeitigfeit ber ©he mürbe nur bon einigen Sehern bertljeibigt. Sie «Schriften biejer Äirdjenbäter mürben balb ©cjelj. Sie Äirdje berbot ben ©eiftlid)en bie ©he unb ba fie nicfjt im ©tanbe mar, bie ftmplen ©etreuen gu behcrrjdjen, jo befcpränlte fte fte menigftenS. Senn obgleich fie ißncn ertaubte, fid) einmal gu berljeirathen, jo behaupteten fie, bag eine gmeite ©he nachbem SobeSfaße ber erfien grau im ©runbe genommen meiter nichts als ein ©he* brudj märe, ©ie ertaubten, obgleich mit grojjer ÜJiiggunft, eine gmeite ©he beim Sobe ber erften grau, aber fte berboten biejelbe abjotut, menn nur eine ©djeibung ftattfanb. Stuf beutjd), anftatt ©djeibung beftimmten fie Sren* nung bon Sifdj unb Sett. ©päter machten bie Solmetfdjer beS firdjtidjen ©efejjeS noch einen meiteren ©djritt auf biejent gefährlichen SBege: baS @e* jelj regutirte bie3ufantmen!unft eines. Sßaare8 unb inbetn es bon bem©tanb* pnnlte ausging, baf? bie ©he ein notljraenbigeS Uebet fei, jd)toffen fte hieraus, baß gefeplidje eheliche 3ufammenlünfte nur biejenigen mären, metdje gu ihrem 3roede bie ©rgeugung ber $inber hatten". ©8 mar für bie erften ©hriften redßt ©djabe, bag ber atte SßauluS mahrfdjeinlich burch irgenb eine betrogene 3ugenbtiebe ein alter Sunggefeße blieb, unb baljer immer feinen ©influg gu ©unften ber ©fjelofigfeit ober beS ©ötibats gettenb madjte. ©r mar mie jener gudjs, meldjer feinen ©djmang bertoren hatte unb hieraus jd)tojj, bah aHe anberen güdjje auch ohne biefeS ülnfjängfel fertig merben fönnten. @r fchrieb an bie Sorinther: ,,©S ifi bem üJienjchen gut, bag er !ein Söeib berühre. ** 3 aber einSeglidjer hat feine eigene ©abe bon ©ott, ©iner jo, ber SÄnbere fo. 3dj 626 © i e © ß e. fagrgmar ben Skbigen unb SBittmcn: ©8 iß ißnen gut, menn fte audß bleiben, mie icß. ©o fte ftd) aber nießt entßalten, fo laß fte freien; e8 iß beffer freien, benn 93runft leiben“. Jttbern er biefen Statß, fomie anbere ertßeilt, jagt er, baß er biefeS nießt als ein ©ebot, fonbern al6 feine eigene Sßeinung gebe. Ueberßaupt ßnben mir biele ßerfbnlitße Slnftcßten in tßauP« ©cßriften unb maßrfdjeinlicß mirb biefer Stpoßcl, ebenfo mie anbere SJlänner, burd) feine p-erfönücßen ©rfaßrungen ttub SSorurtßeile in feinem 9?atß beeinßußt morben fein, ©ie ©emeinbe ber ©ßafer, melcße ßeute befteßt, mürbe bon einer grau, Sinn See, gegrünbet, melcße ba« ©ölibat ober ©ßeloftgleit aufrecht ßält. ©ie mar bcrßeiratßet unb*ßatte bierfinber, melcße ißr aber alle, fomie ißr ÜDtann, burtß ben ©ob entriffen mürben. ©8 lann moßl fein Jmeifel obmalten, baß bie ttnangeneßmen ©rfaßrungen ißreS eßelitßen ?eben« ißr ©emiitß fo erfeßüt* terten, baß fte Umgang mit bent anberen ©efcßlecßt für ©ünbe ßielt ober me* nigftcnS mit biel SDtüße unb ©orgen berfniipft; unb ßierauf grünbete fte eine ©emeinbe, melcße bie ©ße unb aßen gefcßlecßtlicßen Umgang abfeßmor. ©ie eßrifttießen faijer beranlaßten, baß ba« Vermögen ber gamilie ben f inbem bererbt mürbe. ©8 mar bie Meinung ber eßrißließen baß ©ttern ißre f inber bereitem, anftatt Seßtere mie bei ben alten Römern gum SBoßlftanbe ber ©Itern beitragen füllten, ©iefe Jbee, menn rießtig au8ge- füßrt, b. ß. ißre geßörige gortpßangung unb moratifeße unb ßßßftftße ©nt* midelung, anftatt materielles gortfommen, mürbe beffer bcn maßren (ßriftli eßeu ©etft repräfentiren. ©ibe jagt bon bcn faxfern, baß ße btc ©rßen maren, melcße bie gamilie ermäßigten, bie ©cßanbe ber Untreue gu berßeimlicßen, ober bie 2Jc» ftrafung beö ©ßebrecßcrS eigenßänbig gu boßgießen. ©onftantht berfutßte bie febSeße gu gerftören. ©r Braute bie f inber biefer grauen in ÜSeracßtung unb fd)tug bor, bie finber ©erjenigen gefeßlid) anguerfennen, meltße in einem ©oncubinat tebten, menn fte ftcß berßeiratßen moKten. fftatürlid) mar bie8 nur ba8 ©infeßen eine« UebelS für ein anbere«, benn mir muffen un« beftänbig baran erinnern, baß bie ©ßeloftgleit ober ba8 ©ölibat bon ben er* ften djrißlitßen §errfd)crn ebenfo belohnt mürbe, mie bie alten ßeibnifcßen ©efcßgeber bie ©ße belohnten, ©er ©eiß jener feiten mar erftenö: menn miigtid), maißt an« ber gangen SGBelt ein IDlömßS* ober fftonnenlloßer; gmei* tcnS: menn fte ftcß berßeiratßetcn, fo füllte bie ©ße als unlöslicß betrachtet merben; brittcnS: menn eine ©Reibung ftattfanb, fo foßten fte ftcfj nicht micbcr berßeiratßen. ©iefer Jeitgeiß erlaubte bcn grauen, fuß einigermaßen fetbft gu regieren, unb über ißr Vermögen gu berfügen; aber berßältnißmä* ßig ßarte ihr ©cfcßtedßt menig greißeiten. ©8 mar bcn faßen ertaubt, Junge gußaben unb bie grauen ßatten einigermaßen bie greißeit, finbergu ßabeu. ©er faijer SSalentinian, 370, fanb e« notßmenbig, ein ©efeß gu er* taffen, metdßeS ftßmere S3eftrafung jebem ©eifttießen broßte, ber bie Käufer ber SBittmen unb Jungfrauen befueßte. hieraus fann man feßen, baß bie 2R o n o g a m i e. 627 ©emohnheiten beg ©eiftlid)en im bireften Sßiberfpruch mit ben Sirdjenregeln maren. 3n ber ißeriobe gmijd)en bem fünften unb fünfzehnten 3ahrhunbert mur* ben bie Sitten, ©ebräudje unb ebenfo mie bie Si»ilifation ber frühen Reiben, ber Shriften, ber SRohamebaner unb ber nörblichen Varbaren auf einen ungeheuren 35üngerf)aufen geroorfen, rooraug bie fpäteren ©e* mohnheiten unb religiöfen, politifchen 3nftitute eutftanben. üRonogamie, Dmnigantie, ißatyanbrie, unb alle anberen ©e» mohnheiten, bie ftdj auf ben Umgang ber ©efdjlechter beziehen, ebenfo mohl in (Suropa, alg in giften unb Slfrifa. Sogar bag Shriften* tf)um mar beinahe auggelöfdjt; bte gefdjlechtliche Sittlichfeit jener 3eital* ter mag burch einen ber (Srlaffe Äarl beg ©roßen, melcher hier folgt, erfeheit Werben: „2öir hoben gu unferem großen Sdjrecfen erfahren, baß »iele fDiöndje ftch ber Scfjmelgerei unb allen möglichen gemeinen Verbrechen, fogar ber unnatür* Uchen Sünben, hingegeben haben. VSir »erbieten alle foldje ©eroohnheiten auf bie feierlid)fie Vkife unb mad)en hierburch befannt, baß alle iDlönche, meiche in ber Vefriebigung foldjer Vegierben gefunben rnerben, jo ftreng be* [traft rnerben follen, baß fein Shrift je mieber 2uft befommen joß, foldje Slug* fchmeifungen ju begehen. Söir »erbieten nuferen SDiöndjen, im Sanbe herum ju fdjmärmen, unb mir »erbieten unieren Tonnen, bie -jpurerei jn betreiben nnb [ich tu befaufen. 2ßir mgllen eg nid)t länger geftatten, baß fte $ureu, SDiebe, fOiörber u. f. m. fein follen; ihre 3eit in Schmelgerei »erbringen unb untüchtige Sieber fingen; ben ißriefiern iß hiermit Verboten, fid) in ben SGßirthghäufern unb auf ben üftarftplähen herumjutreiben, um bie grauen unb 2Jiäbchen gu »erführen", u. f. m. 3m »ierten Soncile guSateran, 1215, finbenmir juerjl, baß bie Sljett unter ben ©eiftlidjen aufhören. 3u jener 3eit fönneu mir bcn Triumph ber $rie* fter alg »oUftänbig betrauten. SBenigfteng ber nac£) »erpflichteten jtd) alle ißriefter biefem Sienfte beg Sülibatg. Ohne 3»>eijel ftärtte bieg bie Anmaßung ber Kirche ju Roheit; aber ber (Sinfluß auf bie (Sitten ber ©eiftlidjen mieberholte nur bie Sünben ber üerfloffeuen 3afjr* Ijmtöerte. Stimmen festen nicht, meldje ben ber Sirdje, iubem fte jold)e unnatürliche ©injdjrünfungen »erlangte, öerbammteu. St. Vernarb, ber hetöorragenbfte ©eifttidje feiner 3eit, proteftirte gegen bie (Einführung einer £>eiligfeit, bie ben Snftinften ber menfcf)lichen -Ratur miberjprad). (Sr behauptete, baß, menn eine ehrliche (She ber Äird)e »erboten mürbe, fie mit SSuhlerinnen, Vlutfd)anbe unb allen Slrten namenlofer Verbrechen nnb Un* reinlichfeiten gefd)änbet werben mürbe. Seine SBarnungen mürben buch* jtäblid) wahr. fftotorifch (Shen ober noch mehr herabmiirbigenbe heimliche 2ieberlid)feit mürbe baä allgemeine Verbrechen ber Äirch< in bet ganzen ie alten ©eiftlidjen ubertrafen ihre jün- geren Vrübcr an ©d)led)tigfeit wie an gapren. Sie gemeinften Verbrechen waren ßeitbertreib für päpftlidpe Vequemlidjfeit. gubenal ober Vrantöme befd)reiben feine ©eenen fcpamloferer Verberbtpeit". SedEt) fagt: „©in italienifdjer Vifdjof beS zehnten Saßrhunberts betrieb bie©itten feiner 3eit epigrammifd), inbemer erflärte, baß, wenn bießirdjen» gefctje gegen un!eufdl)e ißerfonen, bie geiftUdfe Slemter inne Ratten, ftreng burdjgeführt würben, ber Äirdje nur Änaben übrig blieben, unb wenn ec bie $irct)cngefef5e gegen Vaftarbe ober uneheliche tinber beamten wollte, fo müßten and) biefe auSgcjcf)toffen werben ! ©ine ©teuer, Sutlagium genannt, welche ben ©eiftiidjen erlaubte, ©oncttbinen ju galten, würbe mehrere galfr- Ijunberte lang fpftematifd) bon ben gürften erhoben". SCber in biefer ganzen Veriobe gab es immer nod) Stfcetifer, welche nidEjt nur gegen bie ©Ije, fonbcrn überhaupt gegen {eben gefd)led)tli, um ftd) ju bertljeibigcn, feine 3unge ab, unb fpie fte in ihr ©eftd)t". Sedfp bemerft: „2>aS 3icl ber Slfcetifer war, 2Jtänner zu einem feufdfen Sebcn anzuregen, unb als eine natürliche golge mürbe bie ©he als ein unter- 2Jt o n o g a m t e. 629 georbneter ©tanb betrachtet. Sie 33egiel)ung, meldje bieiRatur für ben eblen 3med beftimrnte, bie 3erftörungen beS SobeS mieber bergufteßen, melcf)e mie SinnaeuS geigte, ftef) fogar burd) baS gange ißflangenreid) erftredt, mürbe ftetS als eine golge beS ©ünbenfaßeS ülbamS bebanbeit unb bie ©be nur in ihren niebrigften 21nfid)ten betrachtet, ©obalb irgenb ein ©atte ober eine grau bon einem heftigen SfteligionSfteber befaßen mürbe, fo marett bie erften gol* gen, eine gludlidje @be unmöglich gu machen. Ser religiösere fogteidj ein lebigeS Seben gu führen, ober menigftenS, menn feine ©djeibung ftattfanb, ein unnatürliches getrenntes üeben in ber 6l)e. ©t. SftiluS, ber fchon gmet Äinber batte, mürbe bon bem Verlangen befaßen, ein Slfcetifergu merben, unb feine grau unter bielen Spänen überrebet, in ihre ©cheibung etngumißigett. ©t. Slmmon begrüßte feine 33rimt am §ocbgeitSabenb mit einer ©rflärung ber ©ünben beS (SljeftanbeS unb fte tarnen baber überein, fid) fogleicb gu trennen, ©t. SDtetania arbeitete lange unb ernftlicfj baran, ehe ihr 9Jfann ihr erlaubte, fein gu »erlaffen, ©t. 9lbral)am lief feiner grau am -jpocbgeitSabenb fort. ©ben mürben f)äitfig eingegangen, tn benen beibe Sbeik überein famen, baS (SEjebett gu bernteiben. Ser $aifer Heinrich ber 3>mite, ©bmarb, ber ©ottfeffor bon ©nglanb, unb Sßfybonjo ber 3meite bon ©panien gaben 33eijf)iele babon". 2Bir fetjen hieraus, baff bie Slfcetüer ebenjo Diel Unheil anftifteten, mie bie 33uf)lerei ber SÜJienge. Sedt) jagt: „SBie meit ftd> bieS afcetijdje ©efübl er* flredte, mirb burd) bie berühmte Sßifion beSSllberic im in metdjer ein beftimmter ißlatj ber dual, bcftefjenb aus einem ©ee Don gefdjmolgenent Slei, fßed) unb fparg in ber fpöße gur 33eftrafung »erheirateter Seute, bie mübrenb ber £ird)enfefte unb SBettage gujammen ge* legen batten, begegnet mürbe". SaS neue jociale ©Aftern ©uropa’S, meines aus biejer beS SßtittelalterS mar öorgebtief) 2Jlonogamie. SaS alte ©Janbina- bien mürbe nicht in ben europäifeben ©trubel tjineingeriffen, benn eS befielt mäf)renb ber gangen 3eit feine eigenen gnftitutionen. ©eine ©isfüfte trennte eS bon bem Kriege unb 331utbabe unb ben jocialen unb gejdjledjtlidjen fftebolutionen feiner 9iacf)barn; unb menn eS auf beren ©lenb bin- abjal), fo mar es gufrieben, in feiner gjolirung gu bleiben. ©rft nad)bent baS (Efyriftentfyum im jetbSgcbntengabrbunbcrtburcb bie ißeformationSutljers gereinigt mürbe, nat)m eS fte an, unb Ijeute ift ©djmeben unb iftorroegen banptfäcblicb proteftantifd). Sie ©teßnng ber jfanbinaüijcben grauen mürbe burcb baS fpereinbrecben ber neuen ©tbilifation etjcr erniebrigt als Oerbeffert. gn feinem Sanbe ober Zeitalter maren fte mit jo Diel ©ered)tigfeit befjanbelt morben. Siefe 33ar- baren erfannten bic üftünbigfeit ber grauen ebenjo mie bte ber ÜJtämter an, unb eine grau fonnte in ihrem eigenen 9ted)te, nadjbem fte miinbig mürbe, Vermögen haben unb berciufjern; memtgleid) fte nicht perföntidf) fidj in einem 630 ©ie ©he. gefefetitfjen bertheibigen ober als Klägerin erfdjeinen fonnte, burfte fte bennod) nach belieben einen ©tellbertreter wählen. ©aS SSermögen ber grau fonnte nidjt fürbie@d)ulbenbe8 2JJanne8 genommen werben, ausgenommen, Wenn fte bie 33etpflid)tungen übereinftimntenb mit ihm einging, ©ie Hälfte beS Vermögens, weldjeS ber üDfann berbiente ober burd) bie hereinten Äräfte beS Haares erzeugt mürbe, gehörte im galt einer ©Reibung ber grau ober mürbe ihr wenig ft enS ein ©ritttheil gugeiprod)en. äJionogantie mar ihr ©hejhftent feit bent früheften 3eitalter. 3hr ©he* bünbnijj hatte eilten heiligen unb bepflichtenben ©haracter. ©ibe läßt ben üDiann pr grau fpredjen: ,,©ir bie ©fjre unb Siechte einer grau — ©ir bie @d)lüffel meines §aujeS — bie -fpälfte meines 23etteS — ein ©ritte! bon 2Ulent, maS ich befifce unb was mir pfamnten erwerben mögen." ©inige ber ©täntme beftimmten bie Hälfte anftatt eines ©ritteis als 21ntl)eil ber grau. Obgleich ein SDlantt, wenn er ftch eine grau nal)m, gewöhnlich an thren SJorntunb für bie iöiühe, meld)e er mit ihr hatte mährenb ihrer Umnünbigfeit, etwas bephlte, mürben bie grauen bod) in feinem gaße bei biefem SSolfe ge- fauft ober berfauft. Söenngleid) eine grau in ber ©he ihrem 9Jlanne bie 33er* füguttg über ihr Vermögen übergab, mürbe er im gatte einer ©d)eibung hoch gezwungen, baffelbe ober ben Sßerth beffelben ebenfo wie bie fpälfte ber ©r- jeugniffe ihrer gemeinfamen Slrbeit herauSpgebett. ©ie alten ©fanbinabier hatten religiöfe £ef)rer unb 33ifd)öfe, obgleich fte Weber CSljrifteu nod) gfraeliten waren. ©iefe religiöfen Beamten hatten mit ber SBerheirathung beS Zolles nid)ts p tlpu, aber bei ehelichen Uneinigfeiten mürbe ihre fpülfe gefuefjt. 2öenn ein SDlann lieberlich mürbe, fo fonnte bie grau bei bem SBijdmf ©Ijeilung beS Vermögens ohne antragen ober burd) feinen StuSfpruch gänjlicbe ©Reibung erlangen, ©S gab fein ©efef3 ober Siegel, meldjeS bie Trennung berljinberte, meun fte beiberfeitig als bas SSefte angejehen mürbe, ©ie grau fonnte, memt fte es miinfd)te, pr gantilie ihres SBaterS prüeffehren unb bereint gegen irgenb ein beabfichtigteS Unredjt beS ÜDlanneS [ich bertt)eibigen. SBenn fte burd) ben ©ob ihres 2Jian- ncS ober burd) ©renmtitg bon bemjelben SBittme mürbe, hatte fte bie perfött- lid)e Kontrolle über ihr ©igeutfjum unb fonnte ftd) auch ohue bie ©rlaubnifj ihrer gantilie mieber oerheirathen. ©aS 2$olf “WormegcnS unb ©chwebenS hat ftd) Sahrhunberte laug Wenig beränbert unb ©inridjtungen ftnb siemlid) biefelben, wie in ber alten 3eü; in ihren focialcn ©itten haben fie bie 2lu8fd|Weifungen unb ©ünben ber rö- mtfdjen Sibilijation angenommen. hiermit will id) bie ©efd)id)te ber 9Jionogamie fchlieften, ba mit §ülfe beS nadjften ©afütels id) bie ©efd)id)te bis auf bie ©egenwart berfolge. ©er auf- merffame Sejer wirb aus biefem Safntel leid)t beu Urfprung bieler heutptage gebräuchlicher ©itten erfettnen, ltub bte l'ejerin wirb ebenjo leid)t jehen, baß § i fl o r i j d) e ad)lefe. 631 bie bie ibr ©efcE)led)t gentegt, meiftentljeils aus ben ©inridjtungen ber alten Seutfdjen unb Sfanbinaöier abftammt. SReine Meinung ift, ohne glauben p tuollen, mehr p tuiffen, mie unjere Säter, baß, menn ber ©aame b"r ©briftenbeit unter bie tugenbbaften unb träftigen Sarbaren iRorbeuropa’S anftatt unter bie oerborbene unb oerfattenbe Siuilijation fRomS gefäet mor* ben märe, bie unb Sanbalen es mit triumpbi*enbett Sannern über baS 3erbrödelnbe römifd)e fReid) getrageft bn&cn mürben unb bie ganje cibilifirte SBelt mürbe ftd) jefjt eher beS SidjtS, als beS iRebelS ber ©briftenbeit erfreuen. fRädjft ©ott gebührt Seutfd)lanb bie ©t)re, es uon bem 2lbfd)aunt ber fRömer gereinigt p haben — 2Rartin Sutber mar ein Seutfdjer ! Hatßfere. 2öennber ©inmanberer, ober, wie erster in 9Imerifa genannt rnirb, ber Pionier, ftd) Saumftämme faßt, unt mit benjelben ein £au8 gu bauen, fo Käufen £>oIgtyIitter an. 3n bem Sau ber ©ije finbe iet) micf) üon intereffanten £i)at* jadfyen umgeben, meldje idf) in biefem Stufjaije bie „tjiftorijdje nennen miU. Diefe fyiftorijdje 5«acl}tefe geigt bie fomijd)en ©emofjnfjeiten oer* frfjiebener Votier in affen möglichen unb joff ben Sefer bagu anregen, unsere eigenen ©itten gu analqftren, um gu jet)en, ob einige ber* fetben uid)t mirflid) lädier* I i d) ftnb. Die 9ladm>ett mirb l'efyr roat)rjd)eintid) affe jene ©emofyntjeiten, roetdje unfere fittlidje unb förderliche ©ejunb£)eit unb tt)irfttd)c3 ©tiid bejdjäbigen, gerechter SSeife liidjertid) finben. Dieje f)tftorijd)c iftaddeje id) öerfdjiebenen Duetten ent* uommen, unb um eine 2Bieberf)otung ber tarnen gu bernteibeu miff id) fte tjicr gteidj angeben: ©ibe, üfftontfaucon, SHejanber, Setft), *!abi) <£>a* milton, ‘KidtjotS, Norton u. ]. \v. „Verlobungen unb §od)geiten fanben bei ben Römern in ber 9tadjt ober am frühen Sfflorgen ftatt, nie aber mäljrenb eines ©rbbebeuS ober ftiirmifdjen StA 157 „©Otitter.'' 632 Sie ©he. SöetterS. ®er Bräutigam gab ber Sraut einen eifernen 9ting offne (Stein; eine trübe würbe häufig bei biejen Zeremonien geopfert, ba biefer SBogel ein gutes 3äct)en fein füllte, weil ber allgemeine ©taube mar, baß biefer SSoget, Wenn er feine Verloren hat, fich nid)t mieber paare, ©ine anbcre Zeremonie mar, bie £>aare ber 23raut p fämnten unb mit ber eine? ©peereS, ber in baS S3Iut eines SöettfämpferS getauft mar, bie Soden p theiten prn 3ctd)ett, baß fie SDtutter tafferer Stachtommen fein mürbe, unb and), baß fie unter ber ihres SDtanneS fiepe. 3)ie Stömer babeten and) bie güße ihrer jungen ©hefrauen, als ein 3erd)€n jener Stempelt, welche fie non ihnen Verlangten, mäfjrenb fie in ber ©he lebten. 3u einer be* ftanb ein ©efej5, metdjeS einen Störner verhinberte, Sticptrömerinnen p rathen. Senatoren burften ihre £öd)ter nicpt ben ©öpnen ber Plebejer geben, noch ©beßeute ben freigeroorbenen ©Haben." „2)a8 ©leidjniß ber Jungfrauen —baß um SUiitternadjt ein Stuf fuh erhob: ©eljet, ber Bräutigam lommt; gehet aus unb ihm entgegen ! — wirb burd) bie ©emohußeit ber Stationen, bie an Jubäa grenjten, erHärt, bie barin be» ftanb, baß ber Sräutigam unb bie SBraut ftdf) vom §aufe bis pr ÜJ?itterna<*&, halb im ©ruft bei einer $od)jeit auSgeführt." $ie ©emohnheit ber Verlobung fdjeint aus früher 3eit p flammen; tin- ber mürben in ihrem ©äuglingSalter verlobt, um gamilien p ftärlen unb pverbinben. $er £almub giebt brei Slrtcn ber Verlobung an; erftenS: burch einen fdjrifttidjcn (Sorttralt; jroeitenS: burd) Wörtliche 3ufage in ©egen» Wart von 3eugen, ttnb nod) binbenber burch bas ©efdjenl eines ©elbftüdeS; brittcnS: baß bie Parteien einfach als 5Dtann unb grau pfammen lebten, was als eine ftiüfchweigenbe Uebereinfunft angegeben mürbe. SDiefe brei gorrnen nutrbcu ber ©ninb beS ©efeljeS bepglicp aller Zontratte unb feg- lid;er 2(rt Uebereinfünfte." „Unter ben alten Stömern, lange vor ber ©ntftehung beS taiferreid)eS, wa» reu bie ©itten ftrenger wie bei unferen puritanifd)en Tätern, ©in ©enator mürbe wegen Unpcptigfcit verllagt, weit er feine grau in ©egenmart ihrer £od)tcr Hißte. ©S mürbe auch für e*ne Römerin als eine ©epanbe angefe* hen, wenn fte ihr tinb burch eine SImme fäugen ließ. ®ie Zourtifanen jener 3eit, obgleich fef)r mürben mit Ükradjtung behanbelt. teine 01 ft o r i j ch e 91 a ch l e f e. 633 foldje Perjon burfte ben Slltar bcr 3funo berühren. ©8 mirb bon einem ge« miffcn Slebite berietet, bag er feine Sntfdjäbigung für einen Angriff erhielt, lueit er in einem öffentlichen fpauje borfiel mtb e3 einem römifdjeu iDtagi» {trat zur ©djanbe mürbe, hört gefunben ju merben. ©8 mnrbe geglaubt, ba§ bie ganze Statur bie §eiligfeit meiblidjer Äeufchheit bemieS. Sie milbcften St)iere mürben bor einer Jungfrau japm. SBenn eine grau nadenb über ein gelb ging, fo fielen Staupen unb anberegnfeften tobt bor fie bin. @8 mürbe gejagt, bajj ertrunfene SDtänner auf ihrem Stüden unb ertrun* fene grauen auf ihrem ©efidjte jcbmammen; bieSentftanb nach ber Meinung bcr römifdjen Staturforjchcr burd) bie höf)cre Seujdjheit ber Sejjteren". Sie gtutb orientaIifd)en SteidjtljumS unb orientatijd)er ©itten erfäufte furz bor bem galle ber Stepublif unb ber ©ntftehung be8 Saiferrei d)e8 alle bie alten ©eraohnheiten bcr ftrengen, einfachen Stömer. Sie Sürgerfriege unb ba8 $aijcrreid) erniebrigten ben (&barafter be8 SolfeS, unb bie über» triebene ©d)ein heiligfeit ber repubtifanijcben ©itten b e r n r j a dj t e nur, benUmfdjmung zu ben Üaftern unraiber» ftef)ticher ju machen. Ser heftige 2lu8brudj unbezähmbarer unb bei- nahe mahnfinniger Serjunfenfjeit, meld)er jene fd)limme Periobe fennzeidjnet, bringt aud) bie Scrlejjung ber meiblidjeu Sugenb fchamlo« in beit Sorbergrunb. Sie ©ffaoen mürben au8 ben moüüftigften probittzen be8 3teid)e8 gemähft; bie ©piefe ber gfora zeigten Sßettläufe nacfter ©ourtijanen; bie Pantomi- men (©cbärbenfpietc) erhielten ihren hauptfüd)lid)ften Steiz burd) bie fede ©djamlofigfeit ber ©djaufpieler; ba8 ©inftrönten bcr gried)i}chen unb aftati» fchen ©ourtijanen, mefche burd) ben Steidjthum ber SBcitftabt angezogen mür- ben; bie Silber her SSolluft, momit fie ihre §äujcr jchmiidten— affe biefe Urfad)en, berbunben mit bem 9taujd)e erraorbener grojjcr Steidjthiimer, mit ber gerftörung bicler alter ©emoljnheiten unb ©tauben, u. f. m., berei- teten theilmeife jene ©chmefgereien bor, melcfje bie ©efd)ic£)tsfcf)reiber be8 9teid)e8 enthüllten". Sie Stohheit ber Stömer berljinberte, baff bte SSoHuft jenen höheren ©ha» rafter annaljm, ben in ©riechenlanb bie $unft herborrief; mäljrenb bie Sei* benfehaft für Söettfämpfe fte manchmal mit unnatürlicher ©raufamfeit ber» banb. ©8 gab jtdjerlid) biele Perioben ber Skltgejd)id)te, in benen bie Su- genb feltener mar als unter ben Äaijern, aber faum hat e8 eine Periobe gege- ben, in mcld)er ba8 Safter au8fd)meifenber ober unbezähmbarer mar". Söährenb ber Stegierung be8 2luguftu8 zeigte ftd) eine Steigung, bie ©Ije 3* bermeiben, melier biefer Äaijer bergebenS zu fteuern juchte, inbem er ©ejejje gegen bie Sf)elojtg{eit erlief unb biele Segünftigungen Sätent breier Äinber jugeftanb. Sie Steigung, bie ©orgen unb Serantmortlid)feiten etner ©he bermeiben, zeigte fid) jdjon bor bem Untergange ber Sfepublif. ©ine eigen- tbümlich merfraiirbige Stebe, melche ein geroiffer 9Jtetallu8 Stumicu8 über biefen ©egenftanb gehalten haben fott, lautet mie folgt: „Stomer, menn 634 wir ofjite grauen tebcn fönnten.. jo würben wir 'Äße toon jener Duette bed Summern befreit fein; aber ba bie iftatur beftimmt hat, baß ohne grauen bie SÄänner nicf>t angenehm genug leben fönnen, nod) ohne biefelben fertig werben, fo tagt und elfer bie gortpflausung unferer 9iace, als unjere eigenen Verfliegenden greuben beamten". „Die 9lömer geftatteten brei flirten berGrlje: ©onfarreatio, oon ben fürdf* ierlid)ften religiöfett Seremonien begleitet, war praftifd) unlösbar, unb würbe eiferjüdjtig auf bie IJktricicr befdjränft; Socmtio ober ©iöilelje gab bem tarnte audjd)ließlid)e aJiacpt über bie unb bad ©igenthum feiner grau; unb ber Ujud, beftanb in einer eiufadjeit ©rftärung, baß fie ju* jamnten leben wollten. Dicfe lejjte gönn ber ©he würbe allgemein gebräud)* lid) im gaujen Dieidjc. ©iccro betrachtete augenfdjeinlid) gefd)lcd)tlid)en Um* gang für bie förderliche ©efmtbheit, wenigftend ber jungen Sbiänner, als noth» weubig. (Sr natürlich wie jebcr anbere männliche ©ejehgeber fagte nichts über bie fftotljmenbigfeit junger grauen, ©r jagt: „SSßenn ed irgend gemanb giebt, welcher glaubt, baß junge Sftänner gänzlich bon ber Siebe ber ©ourti* faneu äurücfgehalteu werben fottten, ift er mirllid) feljr ftreng. gd) bin nicht borbereitet, feine ju beftreiten; aber ed wiberftrcbt nicht nur gegen bie ©emoffnhetten unjered geitalterd, fonbern auch gegen biejeuigen unferer SBorfagren. SSamt gefchaf) ed nid)t? 2öann würbe ed gerügt? 2Bann würbe ed nicht erlaubt? 23ann war, wad jejjt ift, ungefejUich?" SUcjanber ©eüerud, ber ftrengfte aller römifd)en Äaifer, wcldjer gegen bad Saftet ©ejefsc erließ, gab, wenn er einen ©ouberneur in eine ißrobinj ein* fejjte, bemfelben Pferde unb Diener, mtb wenn er unberljeirathet War, eine S3eifd)läferin, „weil" , wie ber ©efd)id)tdjd)reiber ernftüch bemerft, „ed un* möglid) ift, baß er oßnc Dicfelbe begehen fonnte". „Die römifdjen rfjriftlichcn SSäter jdjienen geglaubt ju haben, baß eine Stuf- löfung ber @lje wegen ber Untreue bedittianned nicht gejejUich wäre; unb baß ed nidjt, ftreng genommen, obgleich nicht ju empfehlen wäre, wenn ein ©atte, bcffcn grau Untreue begangen hatte, fiep wieber berheira* thete. Äarl ber ©roße jagte, baß ©djcibung ein-Skrbredjen wäre, aber wagte nicht, ed ju beftrafen; er beging ed felbft". „i)?ach bem Driuntph ber djriftlicßcu Äircße würbe bie SSerljeirathung jwi* fcßcn gubeit unb ©triften als ein ©apitalbergehen angcfehen unb vom ald ©hefdjänbung betrachtet". ©d Wirb erzählt, baß in $Babt)lou jebe grau burd) ein ©cfeß gezwungen Würbe, wenigftend ein fötal in ihrem Sebcn ein öffentlidjed Dpfer im Dem* pef ber SBenud jn bringen; unb baß in Spbia unb ©hjoriuö cd feiner grau erlaubt war, bad ausfdjließlidje Söcib eines SDtanned ju werben, bid fte fidj burd) öffentliche Ißroftitution eine fDiitgift erworben hatte". gn ben alten geiten würbe ben Söctbern gormofa’d nid)t erlaubt, findet ®u haben, bid fie fcd)d* ober fiebenunbbreißig galjre alt waren; b.iefe ©Ute ©ie ©pe. § i ft o r i f d) e fR a dj l e f e. 635 mag burd) btc ©ibilifation gemilbert worben fein; um bie alte Sitte fireng gu befolgen, würben grauen als baju befümmt, bei benen, Welche früher fcßmanger würben, geßtgeburten herüor$ubringen". „2)ie ©efeße be8 gulian im vierten gahrßunbert foHten ba3 römifdje ©lut rein erhalten unb nod) meßr, bie fpuren erniebrigen. SCEjettroeife erjieEten fte e3 burd) ba3 ©erbot ber -fpeiratß ber ©itrger mit ben ©erwanbten ober !ommen berfpttren, burd) fd)were©eftrafung ber (SE)ebrecf)er unb burd) bie ©r* flärmtg, baß ein ©atte, ber e8 geftatte, ein Helfershelfer wäre. gunggejetlen unb »erheiratete fittberlofe Sftänner würben beftraft". „Sie fRuffen batten bie Sitte, bie ©raut mit SSermutl) jn befransen, um ba3 bittere ber ©pe P be$tid)nen. fRad) ber würbe e3 ber ©raut unb bem ©räutigam ertaubt, jufammen ju bleiben, worauf eine ©eputation alter grauen fte bcjud)te, um nach ben geicßen her gungfraufdjaft ber ©raut $u fud)en; wenn biefe ftd) jeigten, fo banb bie junge grau ifjr §aar jufam* men, wetd)e8 Dorper toje über ihre Sd)ulteru wattte. ®antt Würbe ibr er- laubt, ihre SRutter ju befutben, unb ftd) ißrc 9Ritgift ju forbern. ©or einem halben gaprpunbert war e3 nod) Sitte, baß beibe ©efdjledjter biefeS ©ol* teS jufammen babeten. (Sin ©cridjterftatter jener geit fagt: ,,gd) fomnte eben at3 gujcpauer öon einem ihrer ©ebrüudje, worüber ju wunbent idj mir nicht helfen tonnte. @3 babeten nicht weniger at3 jroeihuubert ißerfoncn beibertei @efd)led)t3 gemeinfdjafttid). @3 gicbt »erfdjiebene ©aber in ißcter8* bürg, unb jeber ©efucher bejahtt ein haar topefcn ©intritt8gelb. ©8 öe- ftehen freilich öerfdjiebene Abteilungen für SRänner unb grauen, aber fie würben gar nicht beachtet, unb faßen ober babeten beibe ©efdjledjter »oll* ftänbig nadenb jufammen". SBenn ju jener 3eit eine grau unfruchtbar war, würbe fte gewöhnlich oom äRanne bercbet, in ein Älofter gu gehen, unb wenn fte nicht gütlich wollte, fo hatte er ba8 9ted)t, fie fo lange $u prügeln, bis fie ftd) ba$u bequemte. Söenn eine grau ihren 9Rann töbtcte, währenb er fte beftrafte, würbe fte in bie ©rbe geftedt, fo baß nur iljr Siopf perüorfaf) unb in bieiem ßuftanbe mußte fte ftcrben. gn manchen gälten bauerte e8 mehrere Stage, ehe ber Stob fte erlöfte. 2Benn eine grau eine gefjlgeburt perüorsu* bringen fudjte, würbe e8 al3 ein ©apitalöerbrecpen betrachtet; wenn Zwillinge geboren würben, fo mußte einer baoon tiernidjtet werten". „2Bie fdjon ootper angegeben, würbe ba8 gnftitut ber ©pe in @hiua burd) gu=hi gegrünbet. @r befaßt, baß bie SRänner ftch burd) ihre Sleibung »ott ben grauen unterfeßeiben füllten, unb feine ©efeße über ©pett öon ©tutsoer«* wanbten waren fo ftrenge, baß fte nicht einmal eine grau mit bemfetben fRamen Ijcirathen burften, wenn bie ©erwanbtfd)aft aud) noch i° entfernt war. SDicje Sitte jott noch heute ftreng beobachtet werben". „Sie ©errieptung ber grau im alten Sparta war, bem Staate ftarfe unb gefunbe $inber ju gebären; unb alte ober franfe ©pemänner mußten ißre jungen ©heften ftarfen SRännern überlaffen, um fräftige Sotbaten für 636 bte fpartanifdjen Armeen gu eräugen. 3unge iWänner unb grauen tiefen unt bie SBette, rangen unb babetennactenb gufammen; unb e« war ber Brand), baß ber iOiann ba« größte 9ied)t gu einer grau hatte, Wetter am fätjigften war, Bater ißrer Sinber gu Werben, SBäßrenb eine fpartanifdje Slrmee ein- mal eine lange Zeit abwefenb war, würbe eine Delegation au«erwäl)lt unb uad) £aufe gefdjidt, um bie Bftid)teu ber ©hemänner für Me gu »errieten". „Die Slttjener »ergaben teine fjer»orragenben Stemter, fold)e wie ©ouüer* fneure unb ©efatibte, au unöertjeivatfjete 9Jtäitner, ober foldje, welche teine vSänbereien ober BefitJthümer hatten. Zanuar würbe meiften« burd) £>od)- geiten berühmt, unb ber öierte Dag galt al« ber glüdlid)fte". „Untreue beftanb bei ben Orientalen nidjt barin, wenn ein üDfann anbere grauen bcjud)te, fonberit in ber Bernad)läffigung feiner eigenen grau. Der «Staat »erlangte nid)t nur, baß er ein Sftann, fonberit and) ein Bater fein fottte". ift ein gnftitut, weld)e« im gangen Orient burd) alte Zeit- alter, Slacen, Steligionen unb Älirna« unoeränbert blieb. Sogar Diejenigen, weld)e Stfien bie reiitften ©efelje gaben — 3oroafter not* f°9ar Stofes — wa* ren gegwungen, ihre ftrengen Siegeln mit biefer Sitte in ©inflang gu bringen, tßolpgamie ift d)arattcriftifd) ein afiatifdje« guftitut, ebenfo Wie SDtonogamie europäifd) ift. SDfonte«quieu fdjeint einguräumen, baß e« in warmen Älima« natiirlid) ift, biele grauen gu haben, unb gwar au« fotgenben ©riinben: Sn biefen Siinbcrn werben mehr 2Jiäbd)en wie tnaben geboren; e« loftet weniger, »ietc grauen unb eine gat)lreid)e gu ermatten, ißolpgantie Wirb aber in alten Zewen unb Slima« gefunben, benn biefelbe geigt bei ben Znbiattertt be« gangen ameritanijdjeit geftlanbe«, ben Dartaren be« europäi- fdjeit unb aftatifd)en Stußlaub«, unb ebenfo in $amtfd)atfa wie in ben Dropen. Sie wtrb nicht burd) Slima unb llmftänbe, fonbern burd) einen gewiffen ©rab »on ©iöilifatiou ober Barbarei ergeugt, „Die ©l)e unter bem mojaifd)eu ©ejetje, fogar mit nnb ber Seidjtigteit ber Sd)eibung, tonnte burd) bie Sdjulb ober Unfrud)tbartcit be« SJianne« ungenügenb fein, einer gamilie ©rben gu geben". Obgleid) bie Hebräer größere Sittltdjteit bcanfprud)ten, Weil fte eheliche Untreue »erab- freuten, fo war e« bod) eigentlich nur, weil fte eiferfüdjtiger auf ihre grauen waren, al« ba« Bolt Zttbien«. Söäßrenb ber SJtann lebte, tonnte er feine Stedjte nidjt einem Bruber übergeben, fte »ererbten ftd) auf biefen Berwanbten uacß feinem Dobe. Die Söittwe würbe ©igenthum be« Bruber«, Der fte f)tu ratljen fotlte, um bem Berfiorbenen Stadjtommen gu geben. BJenn er ftd) Weigerte, bie grau gu t)eiratf)cu, io war er in ben Singen be« Bolfe« entehrt; er war feine« ©rbtheite« »erluftig, wetd)e« bem rtäcfjften Berwanbten gutam. SBenn ein SBittwer teine grau hinterließ, aber eine Dod)ter, fo ging ba« ©igenthum benfelben BJeg, unb ba« erfte männliche Äinb führte ben Stamwi fcineSBater«. Bei ben Stömern war bie grau bie Sdjweftcr ber Äinber be« Sie © hc* $iftorifd)e Stacfjtefe. 637 Sftanneg. 2öenn ein SSater ben ftcf) mtb feinen Äinbern fprad), jo nmrbe bie grau immer unter ben gegählt". ©apitain ©ool jagte nad> feiner Steife um bie 2ßelt bon ben SBemoljnerrt bergnjeln beg füllen iOfeereg, baff, obgteidj fte retigiög mären unb an bie Un* fterblid)leit ber «Seele glaubten, fo fd)ienen fte bod) leinen bon ©he ober gamilie, ober jogar Sd)am ju haben. Sünbere Steifenbe beftätigten biefen 33ericf)t. Unter manchen milben 33ol|gftämmen beftfcen bie grauen etmag Autorität. 33ei ben 9Jiönnern ber Dongainfeln unb bei bieten ber meftinbijd)en Stämme gehören bie Äinber ber SRutter unb nid)t bem SSater; bie grauen tljeilen alte Strbeit, fte rubern’bie SBoote, führen Ärieg unb geben ihren 9tatfj in ber iBerfammlung". „Dag ©efef) ber ©he war bei ben iptfitiftern feljr ungeregelt, mie man entnehmen lann, menn mir bie Dljatfache beachten, bafj ber Sdjmiegerbater beg Simfon feine Dodjter Delital) einem anberen 2J£anne gab, meil Simfon einige jgeit abmefenb mar". „Die alten ülffprier berfamntelten einmal jebeg gatjr alle 9Jiübd)en, meldje eine nad) ber anberen burd) ben öffentlichen 2lugrufer ber* lauft murbett; mag bie Schöneren einbradjten, mürbe alg SDKtgift für bie fftidjtberlauften angercanbt. Diefe SDtitgift berljalf foldjen Unglüdlidjen 3« Scannern". „Unter allen Elationen beg 2lttertf)umg mürbe bie ©Ije einfad) alg eine ©ibil* ehe betrachtet, lein ißrebiger ober Prophet hatte etmag bamit ju thuu". ©g mar bei ben Dürlen Sitte, ihren grauen $u erlauben, mäljrenb beg gefteg Seirant bid)t berfd)teiert unb ohne auggehen ju lömten. Diefe greipeit bennfüen biefelben oft, um ungefehlidje gufammenliinfte mit bett ©Ijriften in ben unb anberen öffentlichen ißlähen ju hatten, ©g mirb bon einem jungen granjojen erzählt, bah er auf biefe äBeife bie 93e* lanntfchaft mit einer türlifd)en Dame bon hohem 9iange mad)te, unb burd) $Befted)ung alg Dame beriteibet in bem fpaufe beg alten Dürlen alg Dienerin angeftellt mürbe, unb mährenb biefer „geit mürbe jur größten greube beg alten Dürlen beffen fHcbliitggfrau fd)manger, — er hatte btgber geglaubt, unfähig ju fein, 93ater su merben. 2tlg ber SBart beg jungen granjofen ju mad)fen begann, fah er fid) genöthigt, um ©ntbeefung ju bermeiben, ju fliehen, unb alg er fortging, belabete ihn feine 2iebf)aberiu mit gumelen. ,,©g mar früher Sitte, bie ©r5eugunggfäl)igleiten einer Ißerjon entmeber in ©egenmart eineg geiftlidjen ober meltlichen iRidjterg unb mehrerer Ülergte unb grauen ju unterfudjen; aber int galjre 1677 mürbe biefe Sitte in granf* reid), nadjbem fte beinahe einhunbertunbjmanjig galjre beftanben hatte, ab* gefchafft. gufütian, einer ber erften $aijer, fah ftd) beranlafjt, biefe unb ähnliche Sitten jur Unterjudjung ber ©Ijelanbibaten ju berbieteu." „2acäbämottier maren berühmt megen ihrer Strenge gegen gunggejelten. $ein 2Rann burfte länger lebig bleiben, alg bis gu bergeit, meldje ber ©ejefc» 638 Sic ©pe. gebcr beftimmt Batte, oßne fdßmeren ©trafen gu berfatten, atS: crfiettS Be* fallen bic ©eßörben, baß er jebett ©Unter nadettb um baS öffenttieße gorurn taufe, unb um feine ©djanbe gu erßößen, mußte er ein Sieb fingen, beffen ©Sorte fein ©erbreeßen angeigten unb ißn ber Sädjertidjteit Preisgaben; unb eine anbere ©träfe mar, ißn bon jenen Hebungen, in benen Jungfrauen nadenb ftritten — äßnticß mie bie fpartanifeße ©itte — auSgufdßtießen; eine brüte ©träfe beftanb barin, baß bei einer gemiffen geftlicßfeit bie flauen ißn um ben Stttar gerrten unb ißn mäßrenb ber gangen mit ben Rauften be* arbeiteten." , Unter ben ©äfaren in 9tom tonnten bie römifeßen Jungfrauen nießt bureß bic ©traßen geßen, oßne bie Sempet gu erbtiden, meteße gur ©ßre ber ©ettuS errietet maren — jener ©enuS, bie ebenfomoßt bie ÜJiutter 9tomS als bie ©ejeßüjterin ©ergnügungen mar. Jn jebem gelbe unb anf bieten iKarttptäßen ftanben ©tatuen beS ©riapttS, ober mit anberen ©Sorten, Figuren,* bic ®cfcßted)tSoraane barftettenb, ßäufig umgeben bon frommen SJliittern, metdje ©otteS ©unft erfteßten." „Sie ©$id)tigfeit ber ©pe mürbe bei ben Juben fo feßr anerfannt, baß fte tebige SETiänner unb grauen nießt für bottftänbig betrachteten, unb berEDtann, meteßer ftarb, oßne fftaeßtommen gu ßintertaffen, mürbe als ein ©etbftmbrber augcfeßeit. Sie ©raßntincit ber erften brei klaffen mäßtten ftd) ißre grauen, eßc fte mannbar mürben, unb cS mürbe als eine ©cßanbe betrautet, menn ftc biefc fßeriobe überlebten, oßne berßeiratßet gu fein. Sie amerifanifd)en Jnbiancr, namentlicß in ©attaba unb im ©ebiete ber £mbfonS ©ap, be» tradjteten Unfrudjtbarfeit atö ben §auptgrunb gur ©eßeibung. Jn ©ßina mürbe bie ©ermeßrung beS ©otteS als fo mießtig betradjtet, baß man auf einen Jung gefeiten bon gmangig Jaßren mit gingern geigte unb er als ein ©egenftanb ber ©eraeßtung lädjerlid) gemaeßt mürbe. ©Sir finben in ber gangen ©cfdjidjte ber ©pe, baß in alten Säubern baS ©erlangen naeß grudjt* barfeit atö ein opuuptgmcd angefeßen mürbe, bis fpater bic ©ibilifation mit ißrer begteitenben ©rgießung beS meibüeßen ©efdjledjts einen anberen ®e* feßmad ergeugte. ©S mar ber §auptgmec! bergrau, Sittber gu paben; ba- ßer mürben in bieten Sänbern bie ©räute mit Hopfen unb anberen ©turnen ünb bie als frueßtbar befaunt maren, beftreut; bie $öpfe bcrüJiätt* ncr mürben mit geigen unb anberen befannten frueßtbaren ©aamenfriießten gefeßmüdt." „Jn früßeren 3eiten mürben in ben fpanifeßen ©otonien bie grauen bont gmülften unb bie Scanner bom biergeßnten Jaßre an für ßeüatßsfäßig ge# ßatten. fKicßtS mar ßäufiger, als ein ©ßepaar 31t finben, beffen gtofammcit* gevecßneteS 2llter nießt breißig Jaßre betrug. JebeS ©iäbdjen, metcßcS baS ©Iter bon gmötf Jaßren errcicßt ßatte, tonnte einen jungen ©iann gmittgen, ftc 31t ßciratßctt, borauSgefeßt, baß er baS Witter bon biergeßn Jaßren erreicht unb fte bemeijen tonnte, baß er an ißr bie 9tecßte eines ©atten beriibt ßatte." „Por ungefähr punbert Japren erretten bie öffentlichen 3Jläbd)en tn 2Se» nebig bett Scpufc ber Regierung. Sie gehörten ju beit SSergnügungen bcß Sarnebalß, ber gut opne fte ftattfinben fonnte. Sie meiften biefer ungtüdlicpen grauenjimnter würben bon ihren Sltern iit itjrer jarten Äinb* heit berfauft; baß Uebereinfcmmen mit ben ober £änblern mit Jungfrauen würbe bon einem öffentlichen fftotar bottjogen unb in jebem ©ericptßpofe atß gefeijlid) anerfamtt. Siefe S'ipmphen beobachteten ftreng ihre gefttage, gingen täglich in bi£ $irdje unb hatten ihren befonberen §eili* gen, unter beffen S i ft o r i f d) e © a dj I e j e. 639 640 Sie ©he. tocSflrafe Verboten, bie Sßobnung ber SRänner ju befudjen. 3eber 3aporog batte aber baS Siedet, ju ber fRieberlaffung ber grauen jn geben unb fid) bte» ienigett auSjufud)en, bte ißm gefielen. Ä’ein 9Rann beliimmerte fid) barunt, mer ber Bater ber Ä'ittbcr mar, meldje geboren mürben; Snaben mürben frühzeitig jur -Riebertaffung ber SRättner genommen, mäbrenb bie 2Käbd)ett bet ben grauen blieben. die grauen Ratten feine greibeit, ftd) SRänner ju müßten, jonbern mußten bie Umarmung eines jeben freien 3aporog gefiatten, ber 2uft batte, mit ibr Umgang ju haben. 93ier SSRänner lebten immer tn einer Hütte jujammen. Söenn ein SRann fid) in ein 9Räbdjen öerliebte, fo burfte er fte ßeiratl)ett; aber er ücrlor alles 9ied)t am 2lntßeil ber gagbbeute, mußte bas Sanb bearbeiten unb einen gemiffen Tribut bezahlen, melcßcr unter ben greten unb ©bien, mie fte ftd) nannten, ber 3aporog’S, bertßeilt mürbe". Unter beit alten mürben bie Hochzeiten burd) ißrieficr geheiligt unb ein Berzetdjniß bcS @igentt)umS ber grau mürbe aufgejefct, um imgalle einer Trennung ißr mieber jttrüdgegeben ju rcerben. der §eerb ober baS geuer mürben bon btefett Leuten mit religiöfcr ©f)rfurd)t angefebett unb als ein Vermittler bei jebem häuslichen Streite betrachtet; fte batten benfelben 3mccf, mie bie Hausgötter ber fRörner. 3n dlaScaßa mürben bie Äöpfe ber SBraut unb beS Bräutigams rafirt, um baß in ber @ße fie jeben pcrfönlidjcn ©djntucf bet ©eite taffen follten. ©befdjeibmtgen maren jeßr gemöbnlid), 2lHeS, maS baS @efe& berlangte, mar beiberjeitige ©inmilli« pung". „Biellctdjt ber bemerfenSmcrtbefte gatl über ben Berfauf ber grauen mar ber Oer SCf>racier, bie ißre feßönften gttngfrauen öffentlid) jum Dingen ber 9iegie* gung berfieigerten, ettt jeßr midjtigeS 9Rittel, baS nationale ©iulomnten ju erhöben, mctdjeS etmas nernadjläfflgt mirb". „3nt ftebjebntctt gabrbunbert zeichneten ftd) bie Bolfsftämme ber Äoreft in Sfußlaitb burd) ißren nterfmürbigett 2Rangct an ©iferfueßt aus. dies mar aber nur bei beit Stngeftebelten ber galt. Söenn ein 2Rann biefer Äorefi einen Slnberen befudbte, fo bot if)tn biefer ftets bie grau ober dodjter an, um mit ißr zu liegen; aber diejenigen, mcld)e ein manbernbeS Sebcn führten, maren feßr eiferfücßtig, unb töbteten häufig ißre grauen, menn fte nur beargmoßn» ten, baß fte untreu maren“. „Inf ber gttjel 9Ritt)lene gab es eine fleitte ©tabt, ungefähr brei dagerei* jen bon ber Hauptftabt entfernt, mo jeber grembc gejmuttgen mürbe, eine ber grauen zu betratben, menn er auch nur eine fRadjt bort blieb. SBenn ber grembe Bcrmögcn hatte, fo fonnte er ftd) t>on mehreren 9Räbd)cn eine grau mähten, aber ein armer fRetfettber mußte bie dame anttebmen, meid)? tßm attgebotcit mürbe, menn fte aud) nod) fo ßäßlid) ober einfad) mar. Sn jebetn gall aber lonnte ber ©atte am näcßften SERorgen abreifen, die grau ber SRadjt fühlte ftd) ftets battfbar gegen ben grentben, ber fte bon ber ©d)tttad) $iftorifdje 91 a d) 1 e f e. 641 ber 3ungfraufcpaft erlöft patte, welche ju begatten, eine Scpanbe mar, ebenfo als wenn fie biefelbe einem Eingeborenen ber 3nfel geopfert pätte". „2Sie mopl betannt, tpeilten ft cp bie erften Epriftcn, ebenfo mie heutzutage, tn biete bejonbere Setten ein. Unter biefen gab es bie 2lbamiten, eine Sette beS zweiten 3aprpunbcrt3, melcpe glaubten, bag bie SSerbienfte be8 EprtflnS fte pr parabieftfepen Unfcpulb zurüctgebracpt pätten, beSpalb erfepienen fte naett in ipren berjammlungcn unb bermarfen bie Epe; fte übten ungepin* berten Umgang unb pietten e3 für baS fteperfte SSJiittel ber Ertöjung. Siefe Sette lebte jraeimat mieber auf, einmal int zmölften 3aprpunbert ju 9Int* merpen unb bann im fünfzehnten Saprpunbert unter ben -fpufftten in Seutfcp* lanb unb bopmen. Sie ©neftifer unb Sftanicpeaiter, Setten be3 zweiten unb fecpften3aprpunbert3, glaubten ebenfo an gemeinfamen Umgang unb ber marfen bie Epe". „3n SBaleS, in einigen Speiten SeutfcplanbS unb in ben bereinigten Staaten mar bor ungefiipr fünfzig Sapren bie Sitte fepr gebräuchlich, bafj ber Siebpaber geroöpnlicp mäprenb ber iftaipt bon feiner Siebpaberin opne biele 3urüctpaltung itt ihrem beite empfangen mürbe, $ier befunbete er ipr feine zarte üeibenfepaft unb zeigte ipr, mie mapr er fte liebte". Db ba= ntals mepr unepelicpe Äinber geboren mürben, mie heutzutage, ift fepr zwei» felpaft. 3m näcpften Eapitel merbe icp bie borperrfepenben Sitten ber jefcigett „Seit befpreepen. Gapitel 4. 3>ie £6c ber £3arßarct im& öcr fa mir im borfiergetjenben (Eajntel bie 93crgangenf)eit Betrag. tet §aben, jo motten mir uns baburd) erfjoleit, ba0 mir bie Sitten ein menig anjeljen. 2ßir merben biete berjct* ben ebenfo frembartig finben, mie bie bcr berftoffenen geital* ter. 2öa8 bon Barbarei übrig geblieben ijt, geigt fomifdje ©ebräudje unb jene bcr Gibitijotion ftnb am befteu ge* eignet, baö ©tiicf ber menjdjtidjen gamilie gnförbern, SBenn Siitber ber Stiften nicfjt bor ber ©cburt Oerlobt merben, fo merben fte gemöfjnlid) burd) elterfidjc ©ematt gefeffelt, jobalb fte ein ljeiratl)ö* fähiges 2(tter erreichen: unb menn ÜDZöbdjen nid)t, mie bei ben alten Stfftjriern, biircb) ben öffentlichen Ausrufer ber tauft merben, jo gcjdjietjt cs burdj etjrgeigige SDZiitter unb tjöuftg bertaufen fte jtd) jetbft an SJiänttcr, metdje eine mot)tgcfii(tte Sörje haben. ®te tjaben nod) nid;t aufgehört, 3ung* frauenl)anbet gu treiben, ebenjo menig babeit bie SDZättner gelernt, bie 9Zec£)te gu achten, mclcbe nur menig in jenen (Sigenjdjafteu bon benen ab* meinen, bie bie SDZenjdjen bon ben Xbteren nttterjdjeibeu. Saffet uns guerft per SBogetperipettibc betrachten bie @öe tu ber affen IgSeff. 3 n © g t) p t e n, wo bor fünftaufenb Salven ber crfic «Stritt gur SKono* gamie bnrd) baS'gnftitut ber ©he eines SDianneS mit einer grau, aber mit einer potggamifdjen Setmijdjung beS ©oncubinat gemacht mürbe, befielt jefst unter ber motjamebanijdjen fßeligion — bie ißoü)gamie. 9Zad) ber £od)* geit erfreuen fiel) bie grauen jiemtidjcr greiheit, aber ü)r Slbfdjcn gegen bie Ungläubigen, ebenfo wie it)re gurd)t bor Veftrafmtg madjen fie ängerft treu. Sann werben fte aud) gcmöhnlid), wenn fie ben Tarent berlaffen, »an einem Verjdjnitteuen begleitet. ©ntnteline Sott, welche türglich aus ©giften an eine cnglijdje 3eitung fdjricb, fpridjt folgenbcrntafjen über eghpttfdje grauen: „Sie e g t) ptif d)eit grauen »erbringen ihre 3eit gewöhnlich mit Spie* lerei, ausgenommen an gewiffen Sagen, wo fte ftd) ber Sod)funfi wibmen, wie id) fd)on früher erflärt habe, um ihre Männer burd) Steifen gu erfreuen uub bereu Saunen unb ©infälle zu befriebigen. Sic amüftren fid), ihren Samen beS Harems, Sllabcu unb ©unudjen ifjrc eigenen Slbcn* Sbc in ber alten Seit. tbeuer gn erj'dbten, roenn fte ftcb Slbenbö gur Unterhaltung fecrfamraeln, ober ben Siebern ber 3tlmeb’« unb ihrer eigenen ©llafeett gu laufd)ett, ftcb roeiffa» gen unb feon ben SDtüttern beS Harems fid) ihre Srüurne beuten gu laffen, rote gofepl) biejeuigen beS alten ara0 beutete. Sie Ißradjtbaßen ber Rau- fer beS ©lücfeS, ber ©roßen beS SReicbeS jdjaßen and) feon Klagen roieber. Sine grau murrt über ihre Uttfntdjtbarfett, eine anbere über bie ©unft, roelcbe ihr fperr gur 3£it ibrer glbal fdjenft, roaS ihre Giferfudjt gur gie- berfatje anfadjt. Sine Hauptfrage ift, roie fte Srbctt erhalten founeu. gbre Unterhaltung iftfüreuTopäifdje Obren böd)ftheleibigenb; aber feon ihrer Siiitb* beit an ftnb fte fo baran gewöhnt, fab mit foldjcn Sorten gu unterhalten, baß fte auch nicht bie geringfte gbec haben, bie ©cfüble iljreö ©cfdjledjteS gu feerlefau; fic halten eö für fein Unrecht, unb roaS aud) eine Suropäeriu ihnen fagen fönute, würbe fte nicht oom ©egentbeile übergeugen". Sie leben roahrfdjeinlicb nodj heute unter jicmlid) öemfel* ben Sbefbfteme, baS gudji feor feiertaufenbfünfbunbert gabren eingefiibrt bat, aber ohne groeifel ift e$ etwa« raobificirt roorben. Sin Ißatient, ber in ©bangbai roobnt, }d)reibt mir, baß bei ben bohren Staffen bie Gltern ihre Sinber im britteit ober feierten gabre öerfoben, unb obgleich bie Hocßgeit erft feieße’tcbt in groangig gabren ftattfinbet, fo roirb eine folcbe Verlobung als binbenb betrachtet. Sie oertobten Sinber tragen ibr Haar anberö als anbere •Süinber, baniit fit bierbureb erfannt roerben. SaS Seih biefer Glaffc roirb bie erfte grau ihre« Verlobten; aber ber ©binefe barf 1° biete grauen bn^en» rote er ernähren fann, biefe muß er aber taufen. Siefe gefauften grauen ftnb geborene ©flafeinnen, unb ganglid) ber erften grau untertban. GS fontmt aber häufig feor, baß manche ber getauften grauen bie ©d)öneren ftnb, unb feom 3Sanne am meiften geliebt roerben. Norton beraertt: „gn Sbina tft ©itte, aber bie 33egiebuttgen unb Stbftufungen unter ben grauen ftnb fdjarf begegnet. gn beS Saifcrö gamilie ift bie erfte grau bie 3?aijerin, roetdje oon neun grauen bebient roirb unb biefe roerben roieber feon [edjSunbbreißig niebriger gefteßten grauen bebient, obgleich fte Hfleben grau* entitet führen. 33ei bett niebrigeren Staffen roerben bie St)en bureb profej* ftoneße Gf)eftifter gegriinbet, roelcbe bofa ©ummen für folcbe ©efd)äfte erhal- ten ; geroöbnlid) ftnb e8 alte grauen. Sie 33raut unb ber febett ftcb nie feor ihrer Srauung. Säljrenb eine ber Parteien trauert, roirb nie Hodjgeit gemacht. SBittroen bitrfen ftd) roieber feerbeiratben, außer bie Gbren- bamen ber feon betten erwartet roirb, baß fte ben SReft ifaeS Se- hens djelo« »erbringen." „$ie gefauften grauen Rängen gänglid) Hon ber ©nabe ihrer Herren ab. Gr !ann fte bebanbeln, rote er roiß unb fid) non iljr trennen, roemt er bie Äauffttmme feerlieren roiß. Sittern SScrooIjitcr beS 5Retcf)eö ift eS feerboten, eine gu fyeiratfyen, bie benjelbett kanten bat, roic er feibft, eine SRuftfantin ober eine ©cbaujpielerin ober eine Sittroe, beren Sftann fief) 644 einen 9luf erworben, ober eine welche wegen irgenb eines SBerbre-* dfyenö beftraft war. ©er Sambuö ifi bie ©träfe aQer Uebertretungen biefeS ©e* Seeleute fönnen fid) fd)eiben Kaffen, wenn fie nicf)t mit einanber fertig werben, ©dijeibnngen werben auef) wegen foKgenben Urfacf)eu bewilligt: ©iebftafjK, ©iferiudt)t, ünfrud)tbar!eit, ©ittenKofxgfeit, 93eracK)tnng be@ 33a* terS ober SJiutter beS üftanneS, Slatfdbfudjt unb anfyaltenbe franfljcit. ©ie £>od)jeit8ceremonie ber Sfjinefen ift öottftänbig in „.fparperg SBeeüb" befdjrieben: „©er Bräutigam war ein SJlann non fiinfunbbreijjig 3aljren, Sie ©pc ber ©arbaret unb ber ©ibilifation. giß. 158. einer ber Agenten einer ipanbeisfirma in £>ofobabi; bie ©raut smanjig Sapre alt, Sodpter eine« reifen dpineftfcpen Kaufmannes in ©pangpai. Sie gcntje £oal«fettcn, Slrmbänberrt, Gingen unb in ihren paaren gotbene Eiabefn unb anbere ©cßmudfadjen;' fte hatten aud) ihre niebfichen ffeinen ©cßuße an. ©er ©tußf, auf meld)em bie ©raut mit einer hof©hn]fid)CIt in ba«3immer getragen mürbe, entpuppte mit #üffe ber Sfmnte ber ©raut, meldje bie ©orßänge jur ©eite jog, einen feltenen ©ogel — bie ©raut — ge)'d)müdt mit fett glänzenbften gebeut, einen ziemlichen Jpaufen bon ©tiderei in ©dtjartacf), ©cßmarz unb ©olb, mit einem ©ürtef bon roja ©eibe unb ©ffenbein um ihre ©aiEe, ißr fpaupt ge= frönt mit einem ©djmud faffd)er3uroelen unb fjocfjrothen ©apierbtumen auf einem Sßignon; ein caunoijinrother feibener ©cßleier, jmei guß fang, ber* hiiEte gänzlich ißr ©eftcßt. 3n ber .äroifdjenzeit fam ber ©räutigam au« einem aitftoßenben 3intmer, bor ihm ging ein ©erentoniennteifter mit einer brennenben Äerze in jeber §anb. ©er ©räutigam ging an einen ©ifd) an, uaf)m brei brennenbe 3oßftöde in feine £änbe unb beantmortete bie gra* gen, mefihe ein ©riefter an ihn richtete, roieberbofentlid) am Sfftare be« 3oß ober @ößen ftch berneigenb, bon bem einige ©Uber an ben SBänben hingen, ©ie ©raut bon ber alten Slmnte, bie eine ffeine gähne in ihrer £anb hatte, mürbe neben ihn gefteEt unb auf eine ähnliche SSeijc an* gerebet unb gab bie gehörigen Sfntmorten. ©aitn mürbe bem ©räutigam ein grüne« ©anb unb ber ©raut ein rothe« gegeben; biefe mürben zujammen* gefnüpft unb ber neue ©bemann nahm feine neue grau unter SEiufifbegleitung Zum £ier mürben fte bon berfdjiebenen ißerfonen ber gamifie unb grettnben empfangen, unter benen ftch auch zwei öftere grauen bc« SEian* ne« befanben, bie affe ben borgefchriebenen ©egen au«fpracßen, mährenb fte auf jeber ©eite be« ©ette« ftanben, unb eine SEfaffe ©aamenförner unb EJüffe über fte au«fd)ütteten. turje 3eit barauf fehlte ba« neuberßeirathete ißaar in ben ©peijefaaf zurud unb fejjte ftch 5« einer glänzenb gubereiteten fWahl- Sie Epe ber ©arbarei unb ber Eibitifatton. 646 geit an ben Sifd). 5Die alte Sttmme Koftete erft forgfältig jebe ©peife, um gtt jefjen, ob ftc aucp für itjre junge 2)ame gutrüglid) märe. ©in gmei ober bret SJionate altes $inb mürbe bann in ben @d)ooß ber jungen grau gelegt, um ipre Siebe gu $inbern gu probtren. hierauf mürbe baS neue ißaar gebern ber greunbe unb SSermanbten burep einen jperolb ober ÜluSrufcr oorgeftellt. SDieS bauerte etmaS übereine ©tuitbe, morauf es bcni£errn uub Per ®anteenb- lid) erlaubt mürbe, ftd) gurüdgugiepen. ©roße Oelbeden mit brenneuben 2>ocp» ten barin fcpmintmenb mürben um baS ©pebett geftellt, als ein Opfer, mel* cpcS fte ber ©ottpeit barbradjten. Oie SluSfteuer ber SBraut füllte gepn große Äiften ober Äoffer, melipe in eine ©de beS Zimmers pingeftellt mürben, jftaep einer breitägigen gurüdgegogenpeit naptn baS neuoerpeiratpete ißaar ©lüdrounfcpbefucpe an. ®ie gapanefen paben gemöpnlicp nur eine grau, Können fte aber ber geringsten Urfad)e megen oerlaffen. Sie grauen ber bringen unb ©beUeute, metepe ftd) eine Slngapl palten bürfen, merben in Jparems bemaept, aber niept fo ftreng, mie bei ben SOlupamebaitern. äöie bie ©pinefen unb anbere orientalijd)e Nationen, Oerloben fte ipre Äinber fepr jung, üermeiben aber forgfältig gu großen 2llterSunterjd)ieb; fte erpalten nie Slusfteuer ober SDiit* gift üon ipren grauen, fonbern geben bett ©Itern SltleS gurüd, bamit ipre grauen niept bie geringfte Urfadje paben fotlen, einen ÜJiangel an 2ldjtung für ipren §erru unb üJieifter gu paben. 2)ie £>eiratp8ceremonien ftnb benen ber alten ©riedjen unb 9iömer äpnlicp. gadeln, fftüffe, grücpteunb SBlätter merben gebrautpt, um gungfernfepaft unb grmptbarteit gu begeiepnen. 2)ie ©pinefen unb gapanefen, mie überpaupt bie gange mongolifcpe unb tarta* rtfdje 8iace, befolgen gtemlicp biejelben ©efefce, ©emopitpeiten unb ©ere» monien." ©in fßeifenber benadjricptigte uttS, baß, mäprenb fte gejeptiep nur eine grau paben Können, fte ftd) bennod) fo üiele, mie fte ernäpren Können, palten bürfen. 2)a8 ©ejep regulirt biefe ©aepe in folgenber Söeife: mentt bie $Ber* manbten eines ÜJiäbcpenS gu arm ftttb, um fte gu erpalten, Kamt fte, anftatt eine iDiitglieb eines Kaufes ,merben, aber bie gefeplicpe grau aboptirt alle Äinber. 2)er gapanefe ift baper meife, ber feine UDiutter Kennt! ®er $aijer pat gmölf gefeplicpe grauen unb fo üiele attbere, mie er münjdjt. ©leidj nad) ber mirb eine gapaneftn gegmungen, nad) ber ©itte beS SanbcS tpre Slugenbrauen gu rafiren unb ipre gäpne mit einer jjSräparation üon Urin, ©ifen unb ©aKa gänglicp fdpuarg gu färben. SSerpeiratpete grauen fepen in einer ©ntfernung üon einigen punbert ©epritten aus, als mentt fte ein fcpmargeS über bem SDKunb trügen. 2>ieS mirb noep erpopt buvd) ipre Toilette bei fefttiepen ©clegenpetten, benn bann bemalen fte ipr ©:ftcpt unb beit jpals meiß unb färben ipre Sippen ginnoberrotp. ©S mivb üon oerpeiratpeten grauen gejagt, baß fte ipren SJlännern treu ftnb, aber Seziere geben fid) Keine Süiüpc, baS ©ompUment gu ermiebern. 2)aS ©efefc bertffeibigt bcn 2J?amt, ber beit Verführer feiner grau tobtet, üorauS» gefegt, bafj er aucf) baS treuloje Söeib töbtet, foitft nicht. ©r barf nicht ben Sinen offne ben Stnbern töbten. Söenn ein Sftamt finbet, bap er mit feiner rechten grau feine Äinber haben fann, fo heiratet ober lauft er fid) ftets eine attbere, aber bie erfte grau mirb als SDfutter aller ftinbcr anerfannt. Sie grauen haben wenig (Schmerlen bei ber ©eburt unb bie ©efunbheit ijt int Allgemeinen eine gute; fte erfcfjeinen attcf) jiemlich glüdlid). Sie£>öflid)!eit ber 3apanefen übertrifft bie ber gran?ofen. Sa 3apan mit einer SBeoölferung oon 38,000,000 «Seelen erft feit einer turjen 3«it ber SBelt geöffnet ifi, mirb eS bem Sefer intereffant fein, etwas über bie reli* giöfen unb fo* ctalen fowie über bie ©he- jenes SanbeS ju erfahren. Sie (Siöitifa- tion ift gättj* lieh oon ber unfrigen oer* fdjieben. Sie fßriefter gehen ju einem Sem* pel, beten unb gehen bann ju bem nädjften. 3n ben Sem* peln giebt eS Drte, wo baS SBolf 9ieiS unb r~" anbere Speijen beit ©öfcen opfert. Namentlich bie grauen beobadjteu ihre religiöfen ©c* brauche mehr, als wie bei uns. Äaufleute [teilen, wenn fte einen Sag fein ©lücf hatten, UBachSferjen in ihrem Bintmer auf, um am näd)ften Sage ©tücf ju haben. 3ln bert ©ötjeu finb fleitte ültngeln befeftigt, womit fte bie ©ötter aufmeefen, wenn fte ju beten anfangen, üin 3ahreSattfange be* jahlen bie 3apanejen alle ihre ©djulbcn, unb um bie« bewcrfftcUigen $u föttnen, »erlaufen fte häufig ihre Söd)ter ber fßroftitution auf ein ober mehrere 3af)re, ober oermiethen fte. (Sin 9Jtann fattn ein japaneftfdjcS 2Käb* djen für jweihunbert SoUarS auf fo lange Seit faufen, als wie er fte haben ©pe in ber alten 2Belt. 647 Orifl. 159. ©in jnbanefHon Sf)ett: „3)icjcnigen, metdje bau* ernb unb adjtbar ftnb, unb mo ber 9Jiann nur hier grauen haben barf, unb eine anbere, ©ecgßa genannt, mo ber Sljccoutratt auf eine beßimmte ,3cit tautet, aber nie über ncunjig fjatjrc. Sine berniinfttge ©renje! Sie le^tcre St)e !ann mit einer unbegrenzten Stnjaljt grauen eingcgaitgcn merben, mcldje aber gcmöljitlid; einen niebrigeren Siang ha* ben, unb ben mirttidjen grauen bienen. Sie Äinber beiber ©laßen ftnb boüßäit« big ebenbürtig. Unter bem Botte bat ber SKann jetten mehr mie eine grau, itub führen bie grauen ein IcidjtcS, an» genebtncS Scben. ©ie haben mehr gret- beit, mie bie grauen Sttropas; benn bie bottßänbigc Sinhültung bcS ©eftdjtcS unb ber tßerjon jdjütjt fte gegen bie Be* obadjtung ihrer näd)ßcn Bermanbteit unb ittbem aEe 9iangunterjd)iebe meg* getaffen merben tonnen, giebt eS ihnen unbejdjräntte grcit)eit. Sie meiße ,3cit berbringett ftc in ben öffentlichen Bäbertt unb mit Bcjudjen ihrer greuubc. grauen ber höheren ©laßen ternen häufig üejett unb ©djreibcn unb bie SBcrtc ber f>cr* ß}d)cn Sidjtcr tennen. SieS iß aber bie beße ©eite bcS herftfdjcn Sebene. SS iß ftdjcr, baß anbcrcrjcitSinbcn£arem§ 3-iß. 161. @irte perfide $atne, otser \3tcl. vaie un§ »on itjr ju tetjert er> lnubt ift! SBviö für tirädjtige ülugeii! Sßa§ für toottüftige Sippen! Uöa8 für rot l;e SBangcn! 3ft fte nicljt fdjöu { ©he in ber alten 23 eit. ter Reichen t»iel ©raufamfeit unb Reiben herrfdjen mtb bie größten Verbrechen mit Straflofigfeit begangen werben. fftid)ts !ann einen launenhaften über fd)led)ten SDiann tn feiner Strenge tjemmen; obgleich manchmal eine fd)lcd)t> be£)anbelte SflaDin ober grau baS Unredjt, meines fie erlitten, burcf) eine Portion ©ift ßeimja^lt“. s.ßicarb jagt, baß bie in ißerften nur eine grau haben bürfen, auS* genommen wenn fie unfruchtbar ift, mo er fte forttpun unb flcfj fo oft eine Stnbere nehmen fann, btS er eine fruchtbare finbet. ©roljbem bie Verftcr bie orientalifd)c 3bee ttjeilen, baß grauen nur ber gortpflattjung wegen erfdßaffen morben fiub, betrachten fte bennod) merfwürbiger SBeife bie ©eburt eines $inbeS als eine Verunreinigung; 2ßöd)nerinuen mitffeu fid) erft reinigen unb werben Don ihren greunbett unb Nachbarn fern gehalten. ©ie erften Steiften theitten biefe 3bee in fo weit, baß fte nad) ber ©eburt eines fiiubeS einen ©eiftlidjen ju rufen pflegten, welcher über bem Vette ber 3)Zutter eine ©cremonte Derridften mußte, um fte Don aller Unrcinlid)!eit ju befreien. 91 u f ber 3 n f e l gorntofa werben bie Töchter mehr geachtet als bie Söhne, weit, fobalb fid) eine grau Derhcirathet, im ju bew Sitten anberer Sänber, fte tljren Sftann in ihr Vaterhaus bringt unb er ein ©lieb ber gamilie wirb, fo baß ©ttern burd) bie Verheiratung enter ©odjter §ülfe unb gamitienfräfte erhalten, wäßrenb Söhne, wenn fie ftd) Derheirathen, bie gamilie für immer Derlaffen. ©ie Vewoßner gorntofaS, fowte ber anberett 3nfelu beS 3nbifd)en DceanS, ftnb praftifd) unb Derlaffen ihre grauen, wenn eS ihnen beliebt. ©aS ganje @l)eft)ftem ber Sttfulaner ift eine 9lrt ©oncubinat, Don einigen ©erentoitien begleitet, ohne befonberen gefeit liehen unb religiöfen ©harafter. Stuf ber 3nfel 3aDa, berichtet uns Üabtj Hamilton w. f.: „VJettn irgenb eine ber grauen beS ÄaiferS Untreue begeht, fo wirD fte mit bem ©obe beftraft. ©reijeßn biefer unglüdtid)en ©efdjöpfe würben für biefeS Verbrechen an einem ©age getöbtet; fie würben an Vf°ften gebunben unb mitUpaS Der* giftet". 3u $egu, bemerft obige ©ame, Derfaufen ©Itern ihre ©ödjter an grembe für eine längere ober fürjere ©er .ftönig Don ißegu hat nur eine grau, aber eine große ülnjahl ©onettbiuen. ©ie ©rujen, fagt 2abt) £>amilton, ftnb bie eiferfüchtigßen Seute ber SBclt, unb jwar fo, baß iftientanb wagt, ftd) nach ber ©efunblfeit eines 9ln* beren grau unb gamilie $u ertunbigen, aus gurcht, baß ber gereifte ©atte unb Vater U)n tobtet". 3n Vir nt a ift Derboten, aber ein üftann barf fo Diele ©on* ettbineu haben, wie er erhalten fann. 23enn ber Sfiann feine Sd)ulben nicht bejahlen fann, fo werben feine grauen unb Soncubinen Derfauft. 3 n $ i n b o ft a n finbet bie @he mit elf 3aßrcn ftatt, ober fobalb bie jun* jjen Seute heiratf)«fahig ftnb. ©ie ©Itern ber Vraut erwarten unb erhalten 652 ©ie Sbc ber Sarbarei unb ber Sibitif ation. gemößnlitß loftbare ©efcßenle für bie gelieferte grau. ©in Sater ober 33or* munb fjot baS 9tccf)t, eine jüngere Sotßter tor ber älteren ju bcrßeiratßen. Semt ber SJtann bcrrcifl ift, fo mirb bon ber grau ermartet, baß fte traurig auSfießt, fid) in bie einfachen Äleiber ßüllt, einfache §auSmannStoft genießt unb fid) non ben gcnftent fernßält. 9?ur ben Sraßmiiten ifl ißolßgamie er* laubt. Sie grauen achten bie (gt)c, ba fte glauben, baß Jungfrauen, trenn jte fterben, nid)t tn baS ißarabteß lontmen. (Senn tuafjr, fo ift bieS für alte Jungfern feßr entmutßigenb !) Sie moßl bclannt iß, lieben unb achten bie grauen ber £inbuS ißre Scanner, unb ftnb gern bereit, bei beren Sobe fid) ntit ifjnen berbrennen ju laffen. ©ie fangen mit ißrem jmölften Jaßre an $inbcr jn gebaren, unb ba bieß als baS einzig Sidßtige bei ber grau an* gejeßen mirb, fo ßaben fte fte in großer Slnjaßl. 2kt ber Äüfte bon üKalabar, meftlid) bon -jpinboftan, bürfen grauen meßrere SJfänner ßaben. ©in 3tei= feitbcr benterlt, baß fte ein IriegerifdßeS Soll finb, unb in giemlidßem ©rabe ben@eift ber 9titterlid)l'eit bcftßen, ba ißre Settlämpfe ßänfig blutig enöigen. Sie ©atten ftnb nid)t immer ben ©unftbejeugungen ber grau tßeilßaftig. Jebtr erfreut ftd) ißrer Slufnterlfamfeit auSfdjließlitß ju beftimmten feiten, je nad) ißrer Steigung, unb deiner barf in eintreten, mäßrenb bie Saffen eines SftiteßemanneS über ber Sßürc ftnb. ©ie moßnt bei ißren greunbett, unb menn fte SKuttermirb, ernennt fie bei jebemgaU einen Sater unb er ift gejmungen, bas $iub ju erßalten". ©in eigentßümlicßeS Soll, „SobaS" genannt, lebt auf einem „bas Slane ©ebirge" genannten ©ebirge, int fiibliißen Sßeile -jpinboftanS. ©in 9ieifen* ber bemerk, „einer ißrer fdjlccßteften ©ßaraltcrjitge befteßt in ber Sernicßtmtg ber fDläbdjcn. SaS ftinb mirb in ein Süffelfclb gebraeßt, bann merben bie Sßiere ßineingctricben, unb bieÄinber ju Sobe getrampelt. Sie natiirlidje golge ift eilt grauenntangcl, baßer baS ©ßeinftitut ber ißolßanbrie unter ißnen. Jebegrau barf ftebett Scanner ßabett, mcldje nteiftenS, menn eS mög* ließ ift, Srüber ftnb. @S foll ßierburd) leine ©iferfudjt entfteßen. Sic SobaS ßaben aud) ©laffenunterfeßiebe. ©S giebt Slriftotraten, eine mittlere ober Sürgcrclaffe unb baS gemößnlitße Soll. Äeine biefer ©laffen barf in eine anbere ßineinßeiratßen. ©S ift angeneßm, ju miffett, baß mir mcnigfienS in biefer nid)t unter ben Sarbarcn fteßen ! Jit Sßibet mirb ein Scib bie grau einer ganjen Srubcrfamitie; biefe ©itte befteßt in allen ©laffen ber ©efcEfcßajt. Ser ältefte Sruber müßlt bie Sraut unb berrießtet bie ©ßccercmonie ber gamilic. Jieifeitbe erjäßlen, baß fünf ober fed)S Srüber auf biefe Seife cinträdjtiglid) unter einem Sad)e moßnen. Sie grauen finb tßütig unb arbeitfam unb erfreuen ftd) einer grö* ßeren 9ltßtuug als in auberen orientalifcßeit Sänbent. Jn SEbßffinien befteßt ein ©ßftem ber greißeit in ber Siebe. Sabt) Hamilton bemerk: „Seiberfeittgeg Uebereinlontmen ift eine 5lrt ©ßeform unter ißnen unb fönnen fie ftd) trennen, fobalb es ißnen paßt, ©ie moßnen ©he in ber alten Seit. 653 sujammen, wenn jte e8 wünfdjen, unb annuIUrcn ober erneuern ben ©ontraft auf biefelbe SBeife. ©ine grau ober ein üDiann fann auf btefe SBeife in ©e* bon einem Sufjenb SJiännern ober grauen fein, bon benen jämmt* lirfje Seemänner ober ©hefraucn waren, bie e$ aber nidjt jtnb. 23ei einer Srennung erhält bie 2Jiutter ben ältefien ©ofjn unb ber SSater bie ältefte Tochter, ©ö giebt feinen Unterfdjieb in biefer £inftd)t jwifdhen ißring ober SBettlcr, ef)dicf)en ober unehelichen Äinbcrn". 3 n ber 33 e r b e r e i werben bie ©hen nur bon ben eitern gcfdjloffen. Sie ehecanbibaten fehen fich in ben meiften gatten nicht eher als bis ber ipanbel abgefdjloffen ift. Sie §ochgeit ift ein geft bergreube; bie 33raut wirb in einem Säfig auf einem 2Jiaulefel, mit SJiuftf begleitet, in ihr neue« 4?auS geführt, ©djeibungen fönnen leicht bon beiben Parteien herbeigeführt werben. SDie grau fann ben ©fjecontraft auflöjen, wenn fic ber SJiann mehr wie gwei Sütal berflucht. gür ben erflen glud) muß er ihr achtzig Sufatcn geben, unb für ben groeiten ein foftbareS Älcib. ©inttftann fann bier grauen haben unb jo biele ©oncubinen, wie er wünfdjt. Sie 3uben in ber 33erbcrei ftnb zahlreich unb fefjr bebrüeft. SaS §auS eines 3uben, mit allen Skr* wanbten, ftel)t jebent SJiohren offen, ber eS gu berieten wütijd)t. SieSJioljren berfaufen ihre Södjter unb ber gange §anbel wirb bon ben ©Iteru betrieben, ohne im ©eringften bie Söünfche ber am meiften 3ntereffirten gu bead)ten. 3n ©cittralafrifa ift ißolhgamie allgemein. §err S3owen, ein bor* tiger SSaptiftcnmiffionär, giebt folgenben 33ericht über ihre ©ttten: „Könige, ©belmänner unb 9ieidje haben eine große 2Ingal)l bon grauen, unb fogar bie gewöhnlidjen Scute höben gwci ober bret. $ein SJläbdjen, hübfd) ober häßlid), braucht bal)er Jungfrau gu bleiben. „SiebeSberljanblungen werben bon ben weiblichen Skrwanbten geführt, unb jebeS ©efd)led)t bas 9ied)t, einen §eirathSantrag gu ftetten. Ser gufiinfttge ©bemann befahlt ber SUiutter bcS 2Jiäbd)enS ungefähr biergig Shaler unb bicS beftegclt bie £anblung. Sie gebräuchliche ©djam ber* bietet eS, wenn eS bermieben werben fann, ihn oorher gu fpredjen ober gu fehen. Sie ttJiämter höben baS Skrgniigeit, fid) bon ihren grauen fchcibeit gu bürfen. Sie grauen mitffen ftch felbft erhalten unb höben fein 9ied)t auf baS ©igenthum ihres SffianneS. Söcnn Wegen Untreue gefdjieben, fo muß fie ober ihre Skrwanbten <5aS Ääufgelb wieber erftatten. Sßährenb ber ©t)e höt bie grau auSfd)ließIid)eS fßecht über baS, WaS fie ftch beröient, unb ift mtab* hängige ©igenthümerin ihre« SkrmögenS. „Söenn ber SJiann ftirbt, fo erbt ber ältefte ©of)n baS §auS unb alle grauen, außer feine eigene SJiutter. gorubanerinnen haben nid)t biete Äinber; Un» fruchtbarfeit fomrnt häufig bor, ift aber eine ©d)anbe". 33 e i b e m SS o l f e ber £ r u e ift ber IßreiS für eine grau gewöhnlich brei &üf)e, eine 3iegc, ein ©«$<*! unb ein paar irbene Söpfe ober tupfer* fiangen, welkes gujammengenommen faum gwangig Shder werth ift. Sie 654 SDie ®bc er Barbarei unb ber ©i bilifation. grau wirb auf PebenSjeit Perfauft, unb wenn ihr SEftann ftirbt, erbt fte ber S3ruber ober anbere 33erwanbte, ba fie als erbliche« (Sigentfjnnt betrachtet wirb. @ie lann, wenn fte fctytedjt bebanbett wirb, gu ihrer gantilic gurüd» lehren, obgleich, um ÜRißbtaudb gu oerbiiten, bie gantilie gweimal foPiel gurütferftatten muff, wie fie für fte erbalten. 3ebe grau bat ihre eigene Haus- haltung unb wirb nicht bon einer anberen grau beS SUtanneS geftörU fjtft. 162. 3 n SBcjtafrifa ijt bie ©he etgentpmlid). ®er S?önig Don Hfbantce I)at brcitaufenbbreibunbertnnbbreiunbbrcijjig grauen, Pott benen nur ein paar Ijnnbert im wohnen. SBemt bie grauen beS&'önigS fpagieren geben, werben fie Don einer Shrntee Änaben, wcldjc mit bewaffnet fttib, be- Giitf Gentralaftifanertn. ©he in ber alten VSclt. 655 gleitet, ©ie Änabctt prügeln jeben SDlann, ber ihnen in beit 23eg fomntt, bamit lein 3Jlattn bie grauen fetjeu foll. ©ie Sftohamcbancr haben gewöhn* lid) nier grauen, Währcnb bie ülnbcrSgläubigen ftd) eine große ftlujahl halten. ©S ift gegen baS ©efeji, bie grau eines anbereu üDtauneS ju loben ! ©oob- rieh lagt: „©hejwiftigfeitcn werben bont SäJluntbo gttrnbo gefdjlidjtct, ber eine geljeimnißboltc ißerfon unb im gntereffe beS fÜZanneS ju fein fdjeiut. Seine Urtheile ftnb entfd)eiöeub. @r ift ein eingefleischter Vangcmadjcr, in Vaumrinbe gelleibet, — unb mandjmai joll eS ber ©atte fclbft fein. SRuntbo Surnbo lommt am SÄbenb mtb gel)t jn bem Ventaugbaum, wo ftd) bann baS ganje ©orf berfammelt, obgteid) bie grauen ftcf) am wettigften barauf freuen, benn Äeine weiß, wem ber SSefud) gilt. Ungefähr unt 2Jiitternad)t beseidjnei SJfumbo ben Verbrecher ober bie Verbrecherin, unb bie betreffenbe ißerfon wirb nadenb an einen Vaum gebmtben unb burdjgcprügelt." Norton fagt: ,,©ic legten Verichte beS Sioingfione, ©u C£t)aittu unb Varth geigen, baß unter ben Nationen bon SSeft- unb ©entraPIfrila bie grauen mehr wie Sd)lcpptljicre benn als ntenfdjlid)e SBefcn behanbett werben. 3n Sierra Sconc, eine cnglifdje ©olonic, jur Unterbrüdung beS Sclaoen* haubels in VSeftafrila im adjtjeljnten 3al)rl)unbert gegrünbet, giebt eS, wie Norton beridjtet, in jeber ber Stabte eine Strt 2Jläbdjcnfd)ule ober Tonnen* Hofier, mo fte ein galjr lang für bie Pflichten ber ©he erjogen werben, nadjbem ftc ein hewatljSfäljigeS Sitter erreidjt haben. ©amt werben fte auf ben SJlarltplag geführt, wo bie jungen 9Jlänner unter ben Älängen ber mofjrifchett Sölnfil ftd) ihre änlünftigen grauen ausfudjen unb fie, ehe eS fftadjt wirb, heirathen." 3 n C o n g o nehmen bie ffteger iljre grauen auf ein 3afjr berfudjs weife: tnenn fic mit ihnen nidjt jufricben ftnb, fdjiden ftc biefelben wieber nad) £aufe. ©ic SDlifftonärc haben bergebenS berfud)t, biefe Sitte ju befeitigen, aber bie eingeborenen befteljen barauf, baß eS Unrecht fei, baS ©lüdE ihrer £öd)ter in einer unaufhörlichen ©f)e mit Verfoneu auf'S «Spiel ju beren ©ewohnheiten unb Saunen fte nidjt fannten. Sßenn biefe 3bee aud) aus bem ©ehirn eines herborgeljt, liegt bod) etwas Sinn bar* tu. 3u unferer cibiliftrten 3eit empfinbet eine liebeboUe SJluttcr, wenn fte tljre ©odjtcr ben §änbcn beSjentgen 2)laitneS anbertraut, ber ihr ©attc wer- ben foll, jiemlid) benfelben Kummer, als wenn ftc bicfclbe in baS©rab legt. 3wifd)eu all’ ber gcfllidjleit, weldjc gewöljnlid) an einem ftatt* finbet, lann man ftets, wenn bie ©Item nod) leben, jwei bclümmerte finben. ©ine fWuttcr, weld)e für ihre ©od)tcr große Siebe hegt, fielet folgen* Doll bem l)eirathsfäl)igen Sitter berfclben entgegen, mtb cS ift nichts Un* gcwöt)nlidjc8, non ihr ju hören, wie fte wünfdje, baß ihre noch nidjt baS heiratsfähige SUter erreicht habe. Unter ben Gaffern Siibafrila’S wirb bic £od)seit gefeiert, nadjbeut bie (Sltern unb baS 2jläbd)en cingewilligt haben. ©3 finbet aber leine Ce- 656 rammte ftatt. SSenn ba8 SJiäbdjen ihrem ISiebhaber mit ßälte begegnet, gewinnt er fte burd) SBaffcngewalt, inbenx er ftdf) eingeln mit allen jeinen Nebenbuhlern fdjlägt mtb burd) jeine ©apferleit fid) ihre Siebe erlämpft. 3 n -43 o I c rt biirfen bie grauen ber mittleren klaffen nicht eher heiraUjen, als bis fie brei Äörbc boll Kleiber uitb SBäjcfje an iljrem £od)geit8tage auf- meijen lünncu, bie fte gewöhnlich jelbjt angefertigt haben. 3n unjeren gro* heu @täbteu ift bieje Sitte baritt berjd)ieben, bah brei Äörbe boll Kleiber ber SSraut attgegogen werben, welche fte wie 3tbiebclfd)aalen bebeefen, um ihre ißerjon bei ber ©hecerentonie au8gujd)ntücfen. 3n Sajtplanb wirb baS ein 2Jtäbd)eit gur grau gu nehmen, burd) einen Söettlauf entjehicbeu, in weld)em baS Ntäbdjen einen SBorjprung bon einem ©ritte! ber (Entfernung hat. SBenn ber junge NZann fte überholt,wirb fte jeine Sraut: wenn fte aber gewinnt, barf er nie wteber um fte anhalten. 3n Neuhollanb werben bem SDläbchen gwei Sorbergähne auSge» jchlagen, ehe fte ihrem Bräutigam übergeben wirb, hierauf wirft er ein Äängerunelj über itjre Sdjultern, jpudt ihr in’S ©eftd)t, bemalt fte mit ber* jdjiebenen garbenftreifen mtb gwingt fte, jeinen Sad mit ijßrobiant gu jeiner Quitte gu tragen. Söenn fie langjamer geht, als eS bem gnäbigen £errn be- liebt, giebt er ihr ein jmar gujjtritte. 3n ben cibiliftrten ©heilen ber alten 2£elt wirb baS monogamijehe unb polhgantijdje gefunben, unb in ben ©ewohnljeiten ber Söller herrjdjt lefctercd in einer gröberen 2lus- behnung, als eS bie ©ejefce erlauben. 3n ©nglaub ebenjo wie in ben Staaten bon Norb=2lmerifa ift bas monogamijehe ©hejhftem borgeb* lieh bureh baS ©ejefc etablirt, aber bie öffentliche üJfcinung erlaubt ben ©{je* männern ftilljd)Weigenb wie man aus ben neuen SdjeibungSgejehen entnehmen lann, welche ber grau wegen Untreue beS üftanncS ein SdjeibungS* belret berweigern, ausgenommen, wenn er Umgang mit feinen Serwanbten ober Slntjdjanbe begangen hat; ber SJiann aber hat baS Ncd)t, wegen irgenb einer Untreue jeiner grau Sd)eibung bon ber* jelben gu bcrlangen. ,,©ie ©ritnbe gur Sluflöjung ber ©he ftrtb feiten« ber grau e i nf a en Di e i d) e 6 ftattfanb; oberburd) fotdje ©raujamfeit, bie an unb für ßd) genügenb märe, ber grau eine ©djeibung gu gemäßen, ober burd) SSerlaffen mäbreub groeier Saßre oßne ©ntjd)ulbigung. Ungutst unb SSerbredjen gegen bie Statur ftnb aud) ©rünbe, roeSbalb eine grau ©Reibung »on ißrem üDianne bedangen fanu. Ser bat ßdj aber nid)t nur bon ber Sbatjadje ber Untreue, jon* bern aud) baoon gu iibergeugen, baß bie Klägerin nidjt babei befjiilftid) mar ober e$ »ergeben bat, unb aud), baß fein ©treit gmijcbeu ben Parteien beftebt — in jolcben gälten joß ©djeibung nicht bemiltigt roerben. Ser ©erid)t3* bof braucht aud) feine ©cbeibung gu gemäbreit, menn fid) betbe Sßeile ber Untreue jdjulbig madjten, ober megen unuötbiger SSergögerung ber Älage, ober menn ©rau)amfeit, SSerlaffen ohne triftige ©rilnbe, S3ernad)läjßgung ober jdjled)te$ ber anberen Partei bie Untreue tjcrbeigefiiljrt bat* „Ser ®erid)t6b°f hat in allen gälten bie 2Jiad)t, nad) eigenem ©rnteffen ber grau ein ©infommen gu ftdjeru, entroeber bureb eine fofort auSgugablcnbe ©umme ober jährliche lebenslängliche Diente, unb Sefeble, hierauf begüglid), gu erlaffen. Siefe festere SJiacbt begießt fxch aud) auf ben 9iid)ter, meldjer gefeblidje Srennung gu gemäbreu beOoHmädjtigt ift. „2öenn ber 9Jiann ber Kläger ift, jo muß er ben angeblichen Verführer als ßJiitbeflagten angeigen, außer, menn baö ©erid)t ihm bieS erläßt, äöenn bie grau bie Dlnflägerin ijt, fo ftebt es im ©rmeffen beS bie grau, mit meiner bie Untreue jiattgefunben haben joß, als 9Jiit»erantroortlid)e att» gufübren. SSenn Untreue nadjgeroiejen ijt, jo bat ber ©crid)tSbof bie SSoß* macht, ben ©bebredjer ober bie ©bebredjeriu bie gangen ©erid)tSfofteu ober einen Sßeil berfetben tragen gu taffen. 3eber ber Sbcile bat ba3 9ied)t, barauf gubefteben, »on einem ©djrourgeridjt etne gerichtliche Unterjudjung gu »erlangen. Ser Kläger ober Klägerin fann nad) bem ©rmeffen beS ©erid)ts- TjofeS gegmungen merben, ein eiblicfjeö SSerfjör gu bejiebeu, aber braucht feine gragen gu beantmorten, bie feiner* ober ißrerfeits ©bebrud) bemeijen. Ser ©bemann fann entroeber in SSerbinbung mit einem ©rjud)en gur gc* rid)tlid)en Srennung ober ©Reibung ober burchriue bejonbere $lage ben S3er- fübrer auf ©djabenerjaj) anflagen. Siejer ©djabenerjab, menn erhalten, foß gnm Dingen ber Äinber, menn roetdje in ber ©be ba ßnb, ober gur ©rbal» tung ber grau, je nach bem ©rmeffen beS »errcenbet merben". Sa8 SSorßeßenbe iß ein SluSgug be§ neuen @eje{3e8, mie eine unjerer Leitungen es brachte. Obgleich entjd)iebener gortjdjritt, geigt e8 aber im- Sie Gpe ber unb ber Gibilifatton. ittcr itotf) eilten fDtangcl au ©credftigfcit, ber nidjt im ©inflattge tnil uitfc* rem ficljt. ©3 illuftrirt and) beutlid) bie Slnmaßung ber bcrljciratfjc* ten Banner. ©ine fotttjfd)e gefd)lcd)tlid)e ©ittlidjfeit jeigt fid) barin, bajj ber Kläger ober bie Klägerin feine fragen ?u beantworten braudften, weldje bereu eigene Untreue jeigett. Ser SJiann einer ©bebredjeritt faun eine ©djeibung Don ifjr berlattgett, wenn er beweifen fann, baff fie bcö ©l)ebrud)c8 )d)ulbtg war, tropbem fein eigenes betragen ein war bon bent, wel* d)c8 er bon feiner grau bcanfprudjt. SBäljrenb ber 93eratl)Mtg beS neuen ©efepcS bemerfte ein iparlamcntSmitglieb, baß, wenn baS ©cje{j für ben SJlattn gleidf binbeub wäre, jebeö 2Jlitgticb beö Kaufes feine grau gefepücf) berlierett würbe! 9tcid)tl)um uub Sitel ftttb bei ben Ijölferen ©taffen ber ©nglänber bie $auptgrüitbe 3ur ©Ije mit faft gar feiner 8tüe gürft war, weiter ein Sitter batte. 3lw SaterDcr* juchte eS wegen ber Sßißgejtattung beS SräutigamS, it)v öon ber ©he mit il)tn abäurntben. ©ie antwortete, mit ©tcllung im -fpanfe unju* frieben: „3ch würbe ißn beiratßen, wenn er ein ßollänbifd)er s-ßatnau wäre". Ste bamalige ©itte gebot eS, baß bie Sraut unb ber Sräuttgam am §od)* jeitSabenb in töfllidjen fftacßtgewänbern im Sette fitjenb bie ©omplimente ißrer greunbe annebmen mußten. Sei biefer ©elegcnßeit folt bie Königin, bie eigene Sdlutter ber Sraut, ertlärt hoben, baß, wenn fte ben Sräutigam Don hinten anjaß, er feinen topf ju haben frf)ien uttb wenn fte ihn Don Dorn betrachtete, jo fonnte fte für ihr 2eben nicht jagen, wo ferne Seine wären. 2Salpole ober Heinrich fotten Uiefe Slnefbote aufgejeiebnet haben. Sie $rtn» jefftn lebte lange genug, ihr SJiäbdjenalter mit all' ber Sernadjläfftgung, welche fte am §ofe ißreS SaterS erfuhr, ju betrauern. ©ine anbere Socbter ©eorgS beS 3tteiten bciratljete ben Sanbgraf Don Reffen, benfelben, ber feine Untertanen an ©nglanb als ©olbatett Derfaufte. ß'r war fo graufam, baß febließlicb feine grau Don ihm weglief unb fid) in ihr Saterlanb fliidjtcte. ©ine Sritte beiratbete ben $ önig Don Sänemarf, ber fte auf bas fcßamlofefie behanbelte unb fie öffentlid) in ber ©egenwart feiner üJiaitreffe beleibigtc. ©ie jtarb theilweife an einem gebrochenen £er* jen unb einer graufamen Sranfßeit im frühen Sitter Don ftebenuttbswanjig 3at)ren. SaS englifche ©beleben geigt ftd) in einer ber 9foDeüen Sbacferatj’S, wo er fragt: „SBer wagte juerß 3U fagen, baß ©ben im ßimmel gefiiftet Werben? 2öir wißen, baß eS niefjt nur Diele 3rrtf)ümer, fonbertt aud) ©rgfdjurfcrei int ©ßccomptoir giebt. 3ei3en ftcb.nicht jeben Sag 3rrtl)ümer unb werben nid)t bie unredjten £eute gepaart ? §atte ber Fimmel irgenb etwas mit bem Wam- bel ju thun, woburd) bie junge 9Jliß Slufhrofe bem alten SD?r. |>oarfroft Der* lauft würbe? £atte ber Fimmel befohlen, baß bie junge 2Jiiß gripper bem armen Som ©pooner einen Äorb geben unb ben reidjen |>crrn Sung betra* thenfoltte? ©benfo gut fönut ißr fagen, baß ißferbe im §immel Dcrfauft' werben, welche, wie iljr wißt, gepflegt, geboftert unb gepriefen werben, maß* renb jdjlaue ©ud) garantiren, baß biefelben jebe Oualität be8 SoübluteS, ©angart, Semperament unb Sitter haben, ©egen biefe ßat aufe unb feib für beu 9tcft ©urc« 2ebett« etenb. Sßr tjabt feine ©rlöfmtg $it ermartcit. Sßr habt bie Tljat begangen. ©I)cn, mic 3t)r mißt, werben im §immet ge» ftiftet unb in ber ©urigen fcib Stjr ebenfo angeführt morben, mic SJtofc« *ßrimrofe, mcldjer ba« ©roS grüne ©ritten taufte.*4 ©ei bcn niebrigerett ©taffen f)errfd)t met)r grciljeit burd) fociatc 9tcgetn, bon bcnen fte regiert merben, aber beitnod) nimmt ba8 ©tigern bc« ©otbcS häufig mandjc« gute $erj gefangen. ©o mandje ©tje mürbe eingegangen, mo bie ©i3rje bc3 einen ober bc« anbern ben ©runb bitbctc, in bereu 3lbmefent)eit taum baran gebaut morben märe. Sn ©ugtanb müffen bie ©l)en, um gefefslid) ju fein, bon einem ©cifilicfjen bcr ctabtirten Äird)e, nadjbent baS Aufgebot beröffenttidft, ober eine ©rtaub* itiß bon bera erften ©cifttid;en erlangt mürbe, uottgogeit morben fein. Tie ©tjegefetje Srlanb« ftnb in alten ßauptfäcßlidjcn ©igcntl)ümlid)fcitcn mit benen ©ugtanb« übercinftimmenb. Ten ©ßefnoten ju binben, ift in ©djottlanb meniger fdjmierig, eine einfad)cSrfIärungbcr©arteicnbor einem gültigen 3cugcn genügt, au« gmei ißerfonen eilte gu ntadjen. ©beitfo ift c3 in cinigen©taaten ber ©er, ©taaten fein Sunftftiid, bcn Quoten gu binben, aber jicmtid) fdjmierig, ißn micber aufjutöjeu. ©rctua ©reen, an bcr ©renge toon ©ugtanb gelegen, mar eine Seittang at3 ein $eiratt)3ptaij berühmt unb mürbe bietfältig bon eugtifd)cn bie einen ©robjd)mieb bereit fatibcn, alte jotdje ©rtläruugen gegen eine fteinc©crgütung anjußörcn. Sn Teutf djtaitb, menn mir ©reußett ober bcn jetzigen 9torbbcutjd)cn ©unb, bie fiibbcutjdjen ©taaten, ©aiern, SBürtentberg, ©aben u. f. m., bie beutfdjen ©robingen -Defterrcid)«, jo mie bie (gemefenen) beutfdjcn ©robittgen graufreid)« mit einred)neit, ßerrfdit gefeplid) SJtonogamie, ba aber, mie mir batb fetjen merben, ein 2Kann ftd) in bcn rnyften Tßeiten Tcutfd)lanb8 bon feiner grau, nnb mie jeber Teutfcßc meiß, menn ba3 ©etb bagu ba ift, fid) cud) bon feiner gmeiten fdjeiben taffen faitn, ititb mie e3 fogar ßäuftg bor* Jommt, aud) bon feiner britten unb üierten, ol)tte baß ber ttJtaitn ßierburd), namenttid) menn er bermögenb ift, bon bcr ©cfcttfdjaft au8gcfd)loffcn mirb, fo tonnen mir taum ba8 Snftitut ber ©ße in Tcutfd)tanb, mie e« feit bieten Saßrgeßnten unb fogar Sat)rt)itnbcrten ebenfo mie ßcutgutage beftanb, at3 ftreng monogamifd) anfet)cn. Snt 9iorbbcutfd)en ©unbe befteßt ba8 ©ibit» gc{eß begitgltd) ber ©tje, monad) ein ftttaitn unb eine grau ba8 9ted)t ßaben, ftd) 51t bert)eiratt)cn, ma3 aud) für 9tcligion8* unb 9?anguntcrfcßiebe fein mögen, ba8 $önig3ßau3 ausgenommen; aber and) fftadjfommen fönigtidßen ©ebtüts geßen t)üufig ©ßcn mit uiebriger gejtclttcn ©erfoiten ein. ©8 ift attgemetn betannt, baß biete unb gürften, ebenfo mie ©betteute unb Glfe in ber alten 23 eit. 661 anbere fKriftotraten, ftd) mit ©djaufpielerinnen, Sänserinnen, ©ängerinnen unb l)iibfd;en S3ürgeröti3d)tcrnf fo tote manchmal mit reichen 2lnbcrSgläubigcn öerf)ciratl)en. Saß häufig eine foldje Glje eine fogenannte Stauung an ber Unten £anb genannt Wirb, namentlich bei gürften, ift moI)I jebcmSeut* fd)cn befaunt. Sa faft in allen größeren ©tübten SeutfdjlanbS bie öffent- lichen 2Jiiibd)cn, ähnlich wie in Sapait, unter ißoliäciaufftdjt ftchen, unb cS and) üon ber wie non bem Solle als feine befonbere ©ünbe an- gefchen wirb, baß biefe iDläbdjcn ihr ©efd)äft betreiben, bie, wie eS gebräud)* lieh ift, ftd) wöcf)entlid) einmal einer i)olijeilid)-är3tlid)cn Untcrfnd)uug unter* ziehen miiffen, unb wenn erlranlt, in bie Hoipitäler gcfdjicft merben, fo rnirb baS bencrijd)e ©ift nid)t auf eine foldje fd)recflid)e Söeife berbreitet, tbie eS in ben angeblich tugendhaften Sänbcrn GnglanbS unb fftorbantcrüa’S ber galt ift. Sßenn man bie 2ftaitreffenwirthid)aft ber 3ieid)eit SeutfdjlanbS, bie Haushälterinnen ber ©eiftlidjen unb Sunggcfellen, ben Umgang ber arme* ren©täbtcr mit ben öffentlichen 2Jiäbcf)en unb bie 2iebeSberl)ältniffc ber 2anb- leutc, fo mic bie große fünjahl ber heute cingegaugenett nnb morgen aufge* lüften Siebfdfaftcn berHanbwcrler unb reifenben Snrfdfen (einfd)ließlid) aller flirten ©efdjäftö- unb SergnitgungSrcijcnben), unb bie etwas beftänbigeren unb auch gewöhnlid) folgenfdjwereren Siebfdjaften ber ©tubenten unb ©olbaten inSetradjtgieht, fann eS unSnidjt SSunber nehmen, baß burchfdjnittlidj bon allen Äinbern, Welche geboren Werben, eine berl)ältnißmäßig große 2lngal)l unehelich ftnb. GS ift eine merfwiirbige Shatfadjc, baß tro£ öiefer SRaffe unehelidjer $inber, bie Seutfdjcn ben 9tuf großer ©ittfamleit unb Sugcitb Ijabeu. Saß, wie in granfreidj, Siußlanb unb anberen Säubern, aud) jefet in Seutfdjlanb (eigentlich ift baS SSort Seutfdjlanb launt bejeidjnenb genug, cS follte heißen — fo weit bie beutfdje 3ungc Hingt, benn biejenigen Seut* fdjen, weldje ajtSwgnbern, namentlich baS fogenannte Sol! ober bie Sanbleute, halten hartuädig nicht nur ihre ©pradje, fonbern aud) ihre ©Uten aufrecht,) ginbcll)äufer gebaut werben, ift eine ben Seutfd)cn gang frembe, wenn auch bielleidjt in bielcn gällcu bon wohltl)ätigeu folgen begleitete Ginrid)tung ber Gibilifation bcS neunzehnten 3af)rhunbcrtS. SiS bor wenigen 3aljren haben in fftorbbeutfchlanb bie SJaifenanftalten für Sinaben unb 2Jiäbd)en, unb in ©übbeutfd)lanb bie Älöfter biele unchelid)e Einher erzogen. Seber Seutfdje Weiß, baß cbeitfo wo!)l ber preußifdje ©taat bireft, wie bie fiiölidjen «Staaten inbirelt baS 3unel)men ber Scbollerung gerne fcljeu, öa hterburdj nicht nur bie Regierung mcljr ©olbaten erzielt, fonbern aud) bie unb ber Sanbbau im fteten 3unchntcn begriffen ift unb bie ©teuerlraft bcS SolIeS erhöht Wirb. SScnn ein ©efd)id)t8fd)reibcr fagen Würbe, baß in her SDZitte beS neunzehnten (yahrfjunbertS ÜJtonogamic, ober bie Glfe eines SDianneS unb einer grau, fpolßgamie, ober bie Gße eines SftaitncS mit mehreren grauen, Iproftitution unb Sicbcfrctljeit ober GomntuniSmuS in Scutfd)lanb befteht, fo würbe er nicht fcljr weit bon ber SJahrheit entfernt fein. Sa fdjon fo biel 662 Sie ©he ber Barbarei uttb ber Sibitifatiott. SBücfjcr ixt bcutfdjcr ©ßradje über bte ©itten unb ©ebriiudße bcr Scutfcßcn befielen, fd)cint cd bchtaße übcrßiijftg, wenn idß ben ©ßeftanb tu ©eutfdßtaub Jtocß eingeßenber befeßreiben moüte. 2>er©ngtänber unb Stmeritaner, ober tnetmeßrStngto=2tmcrifaner, glauben, baß bte beutfeßen grauen in Dielen jiemtidß frei ftnb; biefe Scute fönnen ßdß nid)t genug wunbent, wenn fie feßen, baß ber beutfdje 23iirgcr mit grau unbÄinbern nidßt nur gemütßlidß bet einem ©tafe 33ier unbf wenn aueß manchmal oßrenjerreißenber, SJiuftf feine geierabenbe unb bie nteißen geßtage in öffentlichen Sofaten jubringt, fonbern and), wie cd namentlid) in ©eutfdjlanb ©itte t'ß, bei aßen öffentlichen Stufjügen, ©d)üfjenfeßen, £urnfaßrten, ©ängerfeßen u. f. m. bie grauen, £ödjtcr unb ©etiebten ber Scanner ftd) oßnegwang baran betheiligen. @8 iß woßt waßr, baß bie beutfdjen grauen unb 2Jiäbd)en menigßend in ißren gefettfdßafttidßcn SJergnügungen, nantenttidß wad @cmütßtid)feit anbetrifft, »iet bor ißren anberen SSSettfdjweßcrn boraud haben. Sied iß bie Dberßäd)e bed beutfeßen Sehend. SSemt mir ein wenig ßren» ger bie fociale ©teüung bcr grauen unb SDcäbdjen betradjtcn, fo ßnben wir, baß bie reiche äftuttcr einen größeren 3iüan9 auf tßre £od)ter andübt, atd bei irgenb einem anberen SSolfe. 3)ie reiche 93äuerin fowoßt wie bie arme SBeamtenfrau, bie reiche ©tabtriitßin wie bie arme 3ßafd)frau, in ben nteißen gälten bad ©tüdE ihrer £odßter bor STugett, wenn fte biefe burd) gute, unb Wenn biefe nidjt helfen, burdj böfe SSorte an ihre Äinbedpßidjt bed ©c* ßorfamd erinnert, um wenn möglich einen burd) ßteidßtßum ober ©tettung augefeßenen 2Jiamt ju ßeiratßcn, unb ßäußg fogar bon einem fdßon geliebten Spanne ftd) ju trennen, obgleich für ben ©ßemantt ©eitend bcr jungen grau ßäuftg nid)t nur feine Siebe, fonbern wirftid)e Abneigung ßcrrftßt. SSiele unterer bcUcbtcßcu neueren ©cßriftßetlcr ßaben ed ftd) jur Stufgabe gemadßt, bad jeßige Scbcn unb Treiben bed SJotfed in anmutßigen S3itbern und bor Stugen p füßren. ©etbßberßänbtidß iß bie §odßjeit unb ©ße, wie fte in ben berfdjiebenen Sanbeötßeitcn eingegangen unb burdjgefitßrt wirb, ein Sicbtingdtßema berfclben. 2ßir feßen 3. S3. wie bie ©ttern eined ßot« ßeinifdjen SOßiibdßend mit ben ©Itern eined ßotßcinifdjen 2Jianned Slndßeuer unb SDKitgift beratßcn, unb wenn beibe genau übereinftimmen, wirb bergan* bet abgefdjloffcn, oßne baß in ben nteißen gatten bad 2ftäbdßen ober ber ißr (beßimmte junge SJiantt audj nur ein SSort barein 31t fßrcdßen ßaben. SSenn btefcd ©ßeßaar eine gtiidtidje ©ße füßrt, fo iß cd meßr bcr ©enügfamfeit atd beit ßicraud entjprießenbeit grcubcit jujufdjreiben. 2)er reidje Sanbntann, ob er nun ein SSaßer, ißomntcr ober SJicftenburgcr iß, beitft fetten baran, feinen ©oßn ober feine Sfodjter 31t ßtatße 3U jießen, ober bereit Sßünfdjen itadjäu* fontmen, wenn er ftd) in ben $oßf gefegt ßat, biefetben mit biefem iMbcßen ober jenem ßftanne 31t bcrßeiratßcn. SSenn eine SDiutter ober ein SJater bie Zocßtcr aud) nicht, wie bei ben Sapancfeit, für 3Weißunbcrt £ßater berfaufea Würbe, jo rettet in Oielett gälten eine jeljnfadje, unb in bcn mciftcn gättcn eine hunbertfadje Summe ©elbeC ben ©ehorjam itjreC SinbeS ju er- matten. 3n s.ßreußen wirb eine Serlobuttg ebenjo wie eine £wd)jeit in ben 3eitungeit befannt gemacht. 3wci- bis breitaujenb ©djeibuttgen beuten auf ein wenig Untreue ber ©heleutc. 3u Seutjdj-Defterreidj, nament« tid) in Söiett, muß bie £ugenb, wenigftenS ber einen .pälfte bcS SolfcS, uid)t fei)r lobeitSwertfj fein. 3nt 3al)re 1853 würben jeljntaufcnb efjetidjc unb gehntaujenb Äinber geboren, im 3aljre 1854 etwas über elftaujenb unb elftaujenb uneljelidje .fiinber, 1855 ungefähr jel)ntaufenbfünf* unb neuntau}cnbfünfl)unbert uneljelidje; 1865 würben nur ungefähr swölfhunbert ntetjr eljelidje als uneheliche Äittber geboren. Söcntt, Wie oon fielen behauptet wirb, uneheliche Sittber flüger fein jollen als licfjc, io muffen bie SBtener gefreute 2cute jein. 3nber©d)wei$, weld)e itjrer freien politischen gnftitutionen wegen be* rül)mt ift, muß bie ©inwitligung ber S3eprben eingeljolt werben, welche bie- felbe aber oerweigern, wenn fte glauben, baß bie Parteien nid)t $u etnauber paffen. ©S wirb oerlangt, baß wirtliche Slbaption ober ein ridjtigeS Ser- hältniß ber jEemperamente poijd)en ben Parteien befteljc, unb bieS eigen- thümtiche ©hftem ber ©he bringt glücflidje gamiltenoerljältntffe unb fräftige Äinber IjcrOor. ©oobrid) ergäf)lt: „2>aS Sehen in ©euf ift äußerft gcfeüig; bie ©oireen motten ununterbrochen oom 9iooember bis grül)jal)r an. Stcje 3ujammen!ünfte ftnb wie gamilienfränjdjen unb frei oon Stilette, ©in grember wirb- burd) bie liebeoolle Spanier überrajdjt, mit ber grauen aller SUterSflaffen fleh gegenfettig begrüßen, fielen ©influß htcrauf üben bie ©onntagSgcjelljcbaften, wo bie $inber in ben Käufern iljrer ©Itcru mit eut- attber jpieten unb ein leichtes üfbcnbbrob genießen. grcuubjd)aften werben hier gejdjloffen unb bie 3ugenbliebe ftnbet aud) bei bcn ßrwad)jcuen il)ren 9lad)tlang." ©d)eibungen fommen feiten oor, beim ber ©ingaug jur ©me Wirb ftrettge bewadjt, unb ©iejenigett. Wcldjc fie betreten, ftnb gewöhnlich jo jemr jutriebett, baß fte ftd) nicht wteber minauSjemnett. 3 n © p a n i e n herrjd)t unter ben ©mcleuteu wenig £rcue. ©ifcrjudjt iß fein grentbling in ber Sruft ber ©panier, unb bie greil)cit ber ©l)efraucn l)at feine attberen ©rennen, als il)re eigene SiSfrctiott. ®ie greuttbc ober ©Itcrn ber jungen Seute arrangiren bie ©hen unb bie ißriefter, beren 2Jfad)t bcSpotijd) ift, ootl’,iel)eu fte. Sorb Sprott jdjreibt aus ©abif an jeine üJlutte» über bie ©itten ber ©panier wie folgt: ,,3d) erlaube mir, $u bemerfen, baß Siebe8f)änbel baS ©ejd)äft bcS l)tc* ftgen SebettS ift; wenn eine grau ftd) öerljeiratmet, wirft fte alle gnrüdbattunq Oon ftd); aber id) glaube, ihr Setragen Oorber ift fettjd) genug. SSenn eine ©panierin einen Eintrag erhält, weld)en bie janftefte gungfrau ©nglattbS mit einer Ohrfeige beantworten würbe, jo bauet fte für bie ©hre, welche ißr ©he in ber alten 2Bc11. 663 664 Sie ©hc ber Barbarei unb ber ©ioüij ation. gugebacf)t war, unb antwortet: „Sßartet, Bis icf) berfjeiratljet bin, nnb idj Werbe nur 31t gliirflid) fein." Dies ift unb ftreng genommen Wal)r. „Die Spanierinnen tjaben Gortejo, ebenfo wie bie Italienerinnen ihren ©icisbeo. Die jpauifdje (Stilette gebietet ben Aperreit, jeber grau bie Sour 3U machen, wenn ihnen bie ©elegeuljeit baju geboten wirb, unb eine (Spanierin non 91ang jagte, baß fte ben Sftann berad)ten würbe, welcher, wenn er bie ©elegenl)eit F)ätte, uid)t jebe ©unftbe3cuguug boit iljr »erlangte, bie fie int Stanbe wäre, 31t geben. 3cbe Spanierin betradjtet bicS als etnen Dribut, Wcldjcr if)rcn 9ici3ert gebührt, unb obgleich fie weit baboit entfernt fein mag, alte ©unfi, bie ein SJlaun nerlangt, 3U ge* Wätjren, (0 fiiljlt fie fidj bod) bclcibigt, wenn er nid)t barum bittet.“ Dennoch finb bie Seemänner in Spanien, ebenjo gut wie in alten anberen Sänbern, nod) weniger befdjränft, wie ihre grauen. 3n Barcelona, Spanien, l)errjd)te einft bie Sitte, alle ljeiratf)Sfül)igen 9Jiäbrt)en, welche im giubclljaujecrsogen worben, in einer ißrocejftion hinaus 31t führen, unb bie SWänner, Welche grauen begehrten, warfen ihr Dafd)cn* tud) bem 9Jiäbd)cn 31t, bas ihnen am heften gefiel, unb baffelbe würbe ihre grau. gn granlreid) werben ©heit unter ben Stänben bon ben ©Itern nnb SBerwanbtcit arrangirt unb gewöhnlid) bon ben iprieftern feierlidj boll3ogeu. Sin getrenntes ©beleben ift bet ihnen häufiger, als gejctjlidje Dies abgefonberte Sehen wirb gewöhnlich bon ben babei am meijlen interejfirten iperjonen bcfdjloffcn. Das Sßouboir ift baS §eiligtl)um ber bcrhciratl)cten Dame, unb ber ©atte, weldjer eS unaufgeforbert betritt, würbe fein 91ed)t mcljr wie feinen ©Ijaraftcr bcadjten; er würbe bon ber ©e* fcllfchaft gctabelt itub für ein rot)cS Dl)icr angcfel)en werben. gn ber fran* 3’i}fifd)eu ©efcllfdiaft haben bie SDiäbdjcn 3U wenig unb bie grauen 3U biel greiheit. DaS SBuboir ift ein paffertber 3uflud)tSort ber ©rasiert unb anberen weiblidjen SScfcn ber ©emälbe, giguren, SSafen, Statuen unb Ämtfl ebeufo wie SBlumett, bcrbinbeit ftd), eS 3U fdjmücEcu. ©S ift ber ber Slrmiba unb bie 3Bof)nung ber ©alppjo, aber eS athntet weniger ben .jpe* lifott, als ‘papboS. ©ine Patientin fdjreibt mir aus Paris: „grauen ftttb rtidjt fehr gcadjtet in Paris. PZabame Slrtbouarb fagt, baß grauen für ben granjofen nur eyifHren, fo lauge fie jung unb fdjön futb. ©ine grau wirb geliebt, aber nicht geachtet, unb feiten bon iljr als bon einem gebilbctcu Sßejen gefprodfen. Dies Stiles entftel)t burdj baS ©rsicljungS* fpftent ber jungen Sftäbdicn. Um nid)t 31t ftreng 31t erjd)ctncn, erfläre id), baß baS junge 9Jiäbd)eu ber wohlhabcnbcnunb ariftofratifdjen Glaffcn, nad)* bem man ihre PHtgift abgesogen, mehr ober weniger ein uufdjulbigeS unb hülflofcs SBefen, beinahe eine 9Zitll ift. DaS bon ben ©Itcrn berfolgtc odjgeit uttb am £od)geit8tage einen Schleier; mer fte entfdjleiert, hat baS 9tecßt, fte gu litffen, muß aber aud) ein ©efchen! bafür geben. 2ßer feilte ©örfe nid)t fehr angreifen mill, muß baßer feine Sippen hüten. Sn S cß m e b e n unb Siormegen ift baS monogamifd)e Sßftem baS ©efeß unb fpolpgamie ©crleßung beffelben. Sn erfterem Sanbe befteßt in giemüeßer SluSbeßnung Dmnigamt) ober freie Siebe, obgleich nicht gefeßlidß anerlannt. Stod'ßolm ift bie liberlid)fte Stabt (Suropa’S. SBkn Oerfcßmin* bet bagegen, ©eittaße bie -fpälfte ber angemelbeten ©eburten ftnb unehelich, oßue bie ungejctjlidjen Sinber mitguredjneu, bie in ber @ße geboren merben, ©on ben ©ienftntäbcßen, SabcnmamfeHS, fRätßerinnen in jener Stabt fott !aunt eine bon ßunbert leufdj fein, mäßrenb eine SJfaffe SJiäbcßen achtbarer ©Itern ber mittleren Slaffe nießt üiel beffer ftnb. ®ie SRänner finb natürlich nod) feßtimmer mie bie grauen, fogar in fJSariS fteßt man meniger pßßfifdje 3cid)eit ausfdjmeifenber Siebcrlid)feit. ©ie fttngaßl ber förperlicß ruinirten jungen SDlänner uitb blöbfinnigen alten Sünbcr ift erftaunlicß. SS giebt feilte §ureußäujer in Stodßolm unb bie Stabt mürbe ftd) fcßämen, menn fte etnblirt mürben, ©or ein paar Saßren mürben gmei ©orbelle eingerichtet, aber oon einem tugenbßaften ©ollSßaufen niebergeriffen. Sit ben fReftaura* tionen beftetten bie jungen Sßänner ißr 2Rittag bei ben Kellnerinnen mit ißrem fttrrn um beren ©aitte, mäßrenb ältere SDiänner, oßne gu errütßen, bie ©f)c fc c neuen SSelt. 669 ©rüfte ber $etfnerinn«t augteifen. Sie ©äber in ©todholm werben Don grauen (gereöbnlid) alte unb häßliche) beforgt, reeldfe baS 2lb- bürften unb ©injeifen mtt ber größten ©emütbSrube Derridften. 3unge 2Jfänner, bie burd) ©erlin unb ©aris, ohne @d)aben ju nehmen, fommen, reerben jcftließtid) in ©todljolm ruinirt. 3n ber Sürfei reirb.bie erfte-fpeiratf) burd) ©erlobung ber ober breijäbrigen Ätnber Don ben ©Item geftiftet. ©Senn fie baS beiratbsfäbige Sllter erreicht haben, reirb bie ©raut naeft bem £>aufe beS ÜJfanneS getragen, ©olpgamie ift baS ©efef3 beS ottomanifchen 9feid)cS unb ber SKann fanu fo Diele grauen laufen, reie er roünfdjt. ©iele ÜJiäbcften laufen fie Don ben ©ircafftern, Don benen bie hübidjeren jebe jreanjig bis breißig Sljaler reertft ftnb. ©inft reurbe ein foldjeS 2Jiäbd)en für fünfftunbert Sfjater billig ge» funben. Sie Siirfinnen fotfen beinahe ebenfo Diel greifjeit haben reie bie ©fjriftinnen, reo ©ielroeiberei nieftt erlaubt tft, unb ftd) bie Samen felbft an reiche Sftäntter Derfaufen. Sie Sürfinner. gebären mehr 2Jiäbd)en reie Knaben, reaS fid) in allen polhgamifdjen Sänbern seigt. ©in Sürfe fann ftd) Don feiner grau nach ©elieben trennen, er barf fie aber nicht jum Diertenftftale reiebernefjmen, wenn fte nicht in ber 3mijd)en}eit bie grau eines ©nberen rear. Srojjbem ift Sob bie ©träfe für Untreue. f Ije in bcr neuen |ScfI. 3n ©übamerifa ftnb bie ©beDcrorbnmtgen ebenio günftig, tute bei ben £albbarbareu bet alten SBelt. Sie 2lraufanier im füblid)en ©l)ili, ungefähr Dierhunberttaufenb, glauben, baß bie ©f)e in biejer uub in bet näd)fteu ©Seit beftänbig ift. 3eber üüiann barf io Diele grauen haben, reie er erhalten !ann, bie erfte wirb als bie ©or* nehmfte angejetjen. Ser ©atte jucfjt fiel) feine ©efäljrtin für bie Uiad)t ans, inbem er bei'tn ülbenbbrobe Don if)r »erlangt, baß fie fein ©ett herrid)te. SaS ©erlaufen Don grauen finbet in einem gereiften ©rabe ftatt. Sie Jjpocft* jeit reirb gewöhnlich burd) einen ©eraaltatt gefeiert, inbem ber Bräutigam feiner ©raut auftauert uub fie geraaltfant in fein £auS trägt. 3ebe grau muß ihrem SUiaitne einen idjönen Hantel fdjenfen. 3n ©raftlien reirb Don bem ciDiliftrten Steile ber ©inroofyner baS monogamijefte ©hefhftem aufrecht erbalten. ©fjeleute foöen jiemlicft treu fein. ©S ift aber nid)t feiten, einen alten SRann unb ein junges 2Jfäbd)en eine ©t)e eingeben ju feheu. 2tlterSunterjd)ieb fdjeint fein für eine glüdlicfte ©t)e 3» fein, ©ei ben uncioilifirten ©ingebornen beftebt ©oltjga* mie. ©eibe ©5efd)led)ter jd)müden ftd) gern, haben aber einen guten fKuf ber $eujd)heü* Untreue reirb mit bem Sobe beftraft. 3m ginblingShofpital ju 9iio be 3aneiro fönneu heiratsfähige SJiäbd)cu jährlich Don benen jur 670 grau genommen merben, metdje bon ben SSorftebcrn beSSnfhtutS ©rtaubuifj erhalten fabelt. 3n ©entratamerifa unb 2Äeji!o berridjt SJfotto* gamie unb Dmnigantie, je nad) ben oerjdjiebenen 3uiantmenfet$ungen ber ©inmobner. (Sin günftet unge* fätjr ftnb meijj, unb biefe ftnb bon fpanifeber Stbfmtft unb bemalten giemüd) bie ©emohnfjeiten iljrer ÜSorfabren bei. ©er r crljätt gemöhntid) fogar bon ben ärmften Seuten gmeiunbgmangig ©ba*ei: für bie Zeremonie, unb biefeS in einem 2anbe, mo etn $au« ber ärmeren Seute nur oier ©ba^cr toftetr mo ber ©agelofytt einen halben ©bafer beträgt unb mo bie Sirdjenfcfte nur einbunbertnnbfünfunbftebjig 2lr* bettstage übrig taffen ! ©ie anberen ©inmobner, bie SDfefligen, SJlulat* ten unb 3antbo$ Gc^cn naefenb uttb Ijaben feine ©ie ilftefHgen ftnb 9lad)fommen ber Söeigen unb Snbianer, bon bc« neu biete ber grauen fefjr fdjön fein folten. ©iejenigen, metebe nicht mit ben SBeijjen leben unb beren @ittcn annebmen, ftnb omni* gamifdb unb bon ihren augenblid» lieben Seibenfdjaften regiert. 3n fftorbamerifa ftttb bie ©ingebornett gemöbntieb mit einer grau gufrieben; fte nehmen manch* mal gmei unb fetten mehr mie brei. ©er SSater fuebt feinen ©öd)tern einen SÜiann, bie fetten eine Sßorliebe für eine anbere ifMon haben. ©er Liebhaber fd)cnft beut gamüienbater gemöbntid) ein (gtiid äßitb, moburd), menn ber Siebbaber ein guter Säger ifi, beruhter mci* ftenS gemonnen mirb, hierauf ntadjter aud) beut 2)fäbd)en ein ©efebenf, beffen Einnahme ihre 3uftimmung bebeutet. ©obatb er cS münjdjt, barf er bann Umgang mit ihr haben, metdjer 2lft aber immer aßen anberen iperfoneu, aufjer ben beiben babei S3etbeiligten, ein ©etjewunifj bleibt, ©icö gefebiebt die ©he ber unb ber ©ibilifation. ffifl. 166. 6in meftijifdjeS 9Jtäbd)en. ©Ije in ber neuen 2SeIt. 671 offne ©eremonien, fogar offne geßeffen. Ser ©atte nimmt gewößnlid) feine grau ju jeinen eigenen 23crmanbtett, mo er entmeber mit ißnett lebt ober ftd) ein eigeneß aufricfjtet. SDZandjntal, aber feiten, bleiben fte bei beit 23er* manbteit ber grau. 23enn »iel Söilb »orßaitbeit ift, fo giebt ber neue Sfje* mann ben 23erroanbten feiner grau einen Sdjmauß. Siefe ©ßccontralte ftnb nur fo lauge bhtbenb, mie ftdj beibe Parteien »ertragen. SBenn fie ftd) nid)t »ertragen, trennen fte ßci) — bie grau fefjrt ju ißren 23crmanbtcn jurüd, unb menn fte Sinber ßat, nimmt fte biefclbeit mit. Srennuug fiubet aber feiten ßatt, wenn Äiitbcr ba ftnb. SÖenn eine grau untreu ift, unb er ftd) nid)t »on ißr trennen miß, fo fd)neibet er ißr $aar ab, maß bie größte weiblidje Scßanbeift. Siegrau muß gänjlid) für baß £>auß jorgen. Sierid)tctbaß3elt auf, beforgt geueruttg, bearbeitet ben Slcfer, ridjtct bte Speijen ju, fängt gifdje unb madjt gaßen für Heine Sljicre. Ser iDZaittt befdjäftigt fid) nur mit ber 3agb. 2öenn eine grau jdjwauger ift, fo »erridjtet fte ihre gemöhnlidjen Arbeiten, ba fte itberjeugt ift, baß eß für ifjr Sinb unb für fte jelbft am ließen ift; ihre Arbeit ift leidjt, unb antSagc nad) ihrer (Sntbiubung fann man fie mit tfjrciit tinbe auf bem fKüden ißren früheren 23efd)äftigungcn nad)gcl)cn fdjen. Sie jäugen ihre Äinber jmei galjre. Sie SSiege beftanb früljer auß einem SSrett, worauf baß Sinb gejdjniirt mürbe, uadjbent eß »orßer, um cß warnt ju halten, inißelje geßiißt mürbe. @ß mirb in eine @cfe gefießt ober im3dtaitgel)ängt, unb oßne eß »01t ber SEßiege abjulöfcn, nimmt bie Sßeutter eß gcmötjnfid) auf ißren ßiiicfen unb trägt eß auf biefe SBcife herum. 23ei ben gnbianern tann eine grau nur mit 3ußintmuug Serjcnigeit, »on beneit fte abt)ängt, eine jmeite6he eiugeljcn. Üöemt bieSBittme feilten SJtann erf)ält, fo mof)nt fte, menn fte Söhne f)at, bei biefett. Söeitn fie fid) mieber »ertjetratfjet, f0 mirb ib)r neuer fDfattn 23ater it>rer ßinber, mit aßen ßtedjten beß erfien ©atten. Ser ©atte meint nie bei’nt Sobc feiner grau, ba Stjräiteu einem SUaiute nid)t geziemen. Sieß ift aber nid)t bei aßen Nationen üblid). Sie 2Sitt* men trauern um itjre ©atten ein gatjr; fie rufen fie ofjne Uuterbrcd)uug, unb nantentlid) beim Souneuauf» unb Untergang erfüßen fte bie Sörfermit itjrent Schreien unb Samentireit; in mandjen aud) SUiittagß, ebenfo meint fte 3ur Arbeit gehen unb baüou jitriicffcbren. Sie Sftütter trauern ebenfo um ifjre .ftiuber. Sie Häuptlinge trauern fcd)ß 2)louate unb tönnen fid) bann mieber »ertjeiratben. Sic Ulgonquin« bürfen ftd) nur in ißrem eigenen Stamm tjcrt>ct- ratfjen. Sie ©l)e mirb gcwößnlid) für heilig angejetjen unb Siejenigen, meldje nur fo lange jufammen leben, mie fte ftd) gegenfettig leiben mögen, unb ftd) trennen, menn fie einanber itberbrüjßg ftnb, werben nid)t felir gt* adjtet. SBenn ein ©attc feilte grau »erläßt, ofjne eine geredjte Urfadic ju haben, fo fef3t er ftd) »icler 23eleibiguugen Seitenß ber 23erroaubteu feiner ©ie (£he ber Barbarei unb ber Gribtlifatton. 672 grau aus, unb eine grau, bie igren 9Kann »erliege, ogne bureg fein fcgledgte« baju gezwungen gu werben, ttiirbe ttod) fd)limmcr fahren. S3ei ben SDitamiS gat ber ©atte baS Slccgt, feiner grau, wenn fie igrn weg« läuft, bie Siaje abjufdjtteiben. ®ic 3roquotS unb £>uronS bürfen, wenn fte SBeibe cinwitligen, ftd) trennen unb bie fo ©etrennten bürfen ftd) wieber »er-’ geiratgen. 2>ie SOtifftonäre tonnen ignen ttiegt begreiflieg maegen, bag bieS ein SJerbrecgen fei. (Sitt Sttbianer fagte ju einem bcrfelben: „üJieine grau unb id) tonnten uns nidit »ertragen, bei meinem Stadgbar war eS ebenfo; Wir taufegten bie grauen ans unb würben Stile glüdtid). fftidjts ift »er« 3% 167. ©rBtitanber. Künftiger, als fiel) gegenfeitig gtitcflid) ju madjen, Wenn e§ gefdjetfen faitu, ogne ivgeitb Semanöent ju nage in treten." Strohern wirb, tute fdjott bc» merft, bteö uon beit Snbtanern ntel)r als ein STiifsbuaucfj angelegen. ®ic ©rönlättber geiratgett meiftenS aus Siebe. SDittgtft ift Sieben» fadjc; .fpauptfaege ift: ©iite, Siebe nnb ©egovjam. S3ci ber £>od)jeit fdjeint bie 23raut fpriibc, läuft tueg, jd)rcit unb tuirb enblid) burd) ©cwalt t>on igrem nad) $aufe gebradft, was bie bilbeU Polygamie fiubet mandjmal ftatt unb ©djeibungen ftnb jegr tjäufig. ©pe in ber neuen 2ßelt. 673 3 n ben Vereinigten «Staaten unb beren Territorien ftnb alle rnefyr ober weniger bertreten. 3n ben Staaten wirb ba« mono» gamijd)e Stiftern allein anerlannt, jiemlich aUgeraein bon ben grauen, fcheinbar aud) bon beinahe allen ÜJiännern beachtet unb ftreng re» fpeftirt bon Vielen. ©« giebt launt • ein Sanb in ber 2öelt, wo ba« Voll größere ©elegenheit hat, eine paffeitbe ©he einjugehen, unb bennocf) üben 9?eid)tl)um, Stellung unb ©Itemjmang einen mächtigen ©influß bei ber ©{je au«. Tie eitern ober bie üföäbdjen i'elbft berlaufen ftd) bei un« ebenjo gut, »nie bei ben Reiben. namentlich wenn mit einigermaßen angegebener gamilie toerbunbett, ftnb ba« 3ief eine« unbegrenjten ©hrgeige« unb überragen in 9lem»9)ort alle anberen ©ntpfehlungen. Ter ©eiftlidje fowoljl mie bie ältarltfrau wirb baüon geblenbet ; Weber Sieberlid)leit noch ein f)oh*er Äopf öei SJlann ober grau werben beachtet. Täglich werben Vünbniffe gefd)loffen, bon benen bernünftigerweife nicht« Weiter at« Sdjanbe unb ©nttäufchung erwartet werben !ann. 3unge 9Jtäbd)en ber höchften Äretfe berlaufen ftd) häufig att SDläntter, bie gwei ober brei SDlal fo alt ftnb, wie fie felbft, ober werben bon ihren ©Item an biefelben berlauft, unb glauben nicht, baß fte nicht« Veffere« ftnb, al« bie Straßenbirnen, bte ihre 3ungfraufd)aft für ©elb berlaufen. ©« ift wohl Wahr, baß gegenfettige Siebe jogar mandjmal bei folgen 2Hter«untcrfd)ieben in ben ©ben ftattfinbet, aber bte« ift ohne 3lüeifei eine feltene lu«nabme. Reiche grauen, ober eigentlich ihr ©elb, wenn aud) nod) fo häßlich, töunen ftet« einen SDiann finben. SBiele junge SDlänner erftiefen bon bornherein jebe Siebe für arme SDläbchen, wenn fte auch noch fo lieben«würbig, nur um eitt Vermögen gu Ijeirathen. ©Item gebrauchen ihre SJladjt häufig, wenn auch leine fRüdftchten auf SReidjthum einen ©influß au«üben, um ihren Söhnen ober Töchtern gu ber» ben ober bie ©eliebte gu hetrattjen. Tie Leitungen berichten tägtid) bon Unglüd«fälten, Vergiftungen ober 28al)nftnn in golge folcher ©in» mifchungen. ©ine 3eitung in ©tjicago berichtet: „@tne junge Tarne, Tod)» ter eine« geachteten Vürger« in ©oldjefter, bcrliebte ftch gegen ben VJillen ihrer ©Item in einen jungen Sbiann. fftaef) bielen bergeblidjen ©egenrebcit ertlärte beren Vater enblid), baß er fte eher begraben, al« bem jungen Vlattnc gur grau geben mürbe. Äurge 3eit barauf war fte eine Seid)e; ehe fie ftarb, belannte fie, eine ftarle Toft« SHrfenil genommen gu hüben. Ter VJunfd) be« Vater« follte eher erfüllt werben, al« er e« für möglid) gehalten." ©tne 3eitung au« ©incinnati berichtet gotgenbe«: ,,©itt fd)öne« beutfd)cö SKäbchen würbe geftern al« Söahnftnnige in ba« .fpofpital gebradjt. 3f)r Verftanb war burd) ©nttäufchung ganglid) gerrüttet. Sie war einige 9tto* nate mit einem Sanbmann berlobt unb h°ffte halb beffen grau gu werben, al« ihr Vater ihr bertünbete, baß fte nießt heirathen bürfe. 674 Sie ©ße ber Barbarei unb ber ©ibilifation. „SÖie botit getroffen, fonf fte gu 53oben, unb nur mit 9ftiit>e mürbe ftc mieber in’S Scmußtjein gurüdgerufen. Sie gange ©traße, in ber fic moljnte, mürbe hierauf burd) ißr ©freien unb Soben erfd)redt; nichts tonnte fte beruhigen, nnb e& mürbe enblid) bejdjloffeit, fie in bas £ofpital gu jdjiden. „Sort augefomnten, fuljr fie in ihrem Soben fort, unb mürbe halb baran geftorben fein, menn fte nidjt djloroformirt morben märe, ©ie mußte ge* feffeft merben, ba fte fid) burdjaus baS Sehen nehmen ober gum fünfter hin* ausjpriitgen moßte." SieS ftnb burdjaus nicht oereingelte gäße. ©Itern foßten ftets ihren Sin* bern in ber SluSmahl ihrer ©atten mit ihrem fRathe gut ©eite ftetjen, bariiber hinaus aber nidjt ©efyocjant ergmingen moflen. SBenn bie ©efefse geiftiger unb phpftfdjer Slbaptiou ober Sfnpaffnng attgemein begriffen mären unb menn itjre StuSmal)! filr ißre @i)hne unb Södjter otjnc ©elbftfudjt auf biefe Regeln gegrüubct mürben, mürbe ißr Verbot itt allen gäßen als für bas 3?cfte iljrcr Siitber aitgefebeu merben. ©eiten ftnb (Slterit im ©tanbe, in biejer ©adje gu nrtljeilen; fie glauben, baß eine ißerjon, bie ihnen gefällt, aud) ihren Sin* bern gefallen muß. Sic« oerßiubert eher phßfijdje unb geiftige Slbaption, als fte gu begünftigen, meil Siebe feiten gu finben ift bei einem jungen Sftanne unb einem SOiäbdjen, bei benen geiftige unb phpftjehe Unpaffenheit befteljt. Sie Slmerifancrinnen ftnb, mit einzelnen SluSnaljmen, ihren ©atten treu, unb oicle (Sljemänner, namentlich auf bem Sanbc, ermiebern bie Sreue. Söcnn aud) ÜRonogamie baS ©ejefj ber ©ejeßjdjaft nnb beS ©taateS ift, fo ift bod) bie ©emohuljeit eines nicht Meinen Sljeiks ber männlichen SBeoöltcrung, mentt mir bie Shatfadjc berüdjid)tigeu, baß über einhunbert* taufenb öffentlidje unb meuigftenS bicfelbe 2tngal)t SJiaitreffen in beit bereinigten ©taaten ge* unb erhalten merben, »on benen »iele in ©lang unb SuguS leben. @S ift eine ftel)cnbe fRcbenSart in 9Jem*9)orf, baß bie öffentlidjen SRäbdjen größtenteils oon »erheiratheten SRämiern beS Sanbes, melche bie ©tabt befud)eit, erhalten merben. (Sigenthümlidje @itt* hüüungcn, bie itt ber 23ßelt (in bett höheren ober btelmehr reicheren Sreifen) borfontmen, geigen, baß btc grauen fet)r gut bie greißeiten ihrer Chemänner nachguahmeit miffen. Kfandjmal ftnöet and) ein gegeufeitiger SluStaufd) ftatt. gn einer ©tabt 9K'ni*(äiiglanb3 leben jc(5t ein paar (Shcmänner tn einer geachteten ©tellung, meldjc oor mehreren gaßren unter aßgemeiner guftimmnng ihre grauen auStaujdtteu. Sie Herren maren (SompagnonS, mte ber Saufd) ftnttfaitb, unb bie beibeu gamilien lebten feitbem auf bem frcnnbfdjaftlidjftcn guße, ohne einen SßicberauStaujd) gu miinfehen! gn gßinotS taufdjtcn gmei SJlämtcr iljre grauen unb (Sitter üon ihnen erhielt nod) eine gugabc. Ser* jeitigc aber, meldjer jo ungatant mar, eine Prämie beim Saufdje nugu* nehmen, mürbe Don cintgctt ber barüber empörten ©iumohner aus bem Drte ©be iu ber neuen 2Selt. 675 getrieben, wäTjrenb kr Slnkrc mit feiner ncuerhaubelten ©attin bleiben burfte. SSüriibcrgeljenkr Slustaujd) tft ungewöhnltd) unter ben Seeleuten in beit größeren Stabten; aber bauernber SluStgujch, menu mau bie Surdj» gebrannten auSjd)ließt, iji Jeltener. Slmerifanerinneu ftnb puppen — einige Hausfrauen — öiele Slfdjenbröbcl. ©lücflid)e ©hen ftnb gewöhnlich — unglücflicf)e nodj gewöhnlicher — giem* lid) glücfliche bie gewöhnlid)jten. ©djcibungSgejcfje ftnb iu ben »erfdjiebenen (Staaten abweidjenb, obgleich, tute jtcH glaube, in Sillen bie grau biefelbe gefetdidje ©rlöjung hat, mie ber 3Rann. ©inige Staaten bemilligen Sdjeibungen wegen ©raufamfeit — Ijcit, willfürliche Slbwefenheit, betrügerifdjenSontraft, ebenfo rooljtwic Wegen Untreue. Sin paar Staaten bewilligen nur Sdjeibung wegen Untreue, er* tauben aber nidjt, bajj ber irrenbe ftd) wieber — eine 93e* bingung, welche alle fDioglichfeit unb ©rmutljigung gur Sefferung bcS bigen XheileS auSfchliefjt. 2)a§ Siefultat einer folgen einfeitigen Sd)eibung ift, bnfj ber ÜDlann ober bie grau, gegen wen biefer Spruch erlaffen ift, bei- nahe täglich »erfuept wirb, baS ©efefc 51t bredjen unb Siebfdjaf* ten gu ballen. 2)ann iit eS in ben meiften Staaten, wo Sdjeibungen bewil- ligt werben, unb ber grau eine SebenSrente gegeben wirb, ©efefc, baß, wenn bie gefdjiebene grau ftd) wieber berheirathet, ber Unterhalt aufhört. 2)ic8 ift nicht nur ungerecht gegen bie grau, namentlich, wenn fte uiele 3ahrc mit ihrem geriebenen ©atten tierheirathet war, fonbern eS fefet auch eine Prämie auf ungefetjlichen Umgang. SBenn er wieber fo bringt er feiner neuen grau bie ©rfparniffe feiner früheren ©he, nnb eS ift fein guter ©runb öorhauben, warum bie grau, wenn fte wieber heiralhet, nicht ihrem neuen SJianne jenes Vermögen gufüijren barf, welches ihr restlicher SScife aus ihrer früheren ehelichen SSerbinbuttg gufommt. ©inige ber Staaten beftrafen Untreue mit ©efangniß — Slnbere burd) ©elb — unb in jebern Staate Wirb ein ©bemann, ber ben Verführer feiner grau tobtet, milbe behanbelt. 3n ber j£l)at hält bie öffentliche Meinung baS monogamifSe Spftem in biefem Sanbe eifrig aufred)t unb bie ©efefljdjaft berurtfjcilt ftreng jebe 3>erlehung beffelben, welche in bie Deffentlidjlcit bringt, namentlich, wenn eine grau bie Sd)ulbige ift. £rohbent haben wir aber gwei bemerfenSwerthe Sthweidjungen ber SDfonogamie. ©ieDneibagenteinbe, wie fte ftd) felbft bcfdjreibt, ift eine ©enoffen* fefjaft, bie in Senop, SJtabifoit ©ountt), St. 2j., lebt, Hier SJtcileu (citglifd)c) üon ber ©ifenbahnftation Oneiba. Slngahl ber SJtitgliebcr gweihuttbertuubgwei; Sanb, feSShunbertöierunbfeSgtg Slder; ©efchäft: ©ärtttcrei, gabrifattoit, unb Herausgabe einer Leitung, bas „©ircular" genannt; Rheologie: fectioniSmuS (b. h* auf SSoüfommenhcit Slnfprud) madjettb); ©efeHfcfjaft* lid)e ©runblage: SSibelcommuniSntitS. ©S giebt 3n?eige biefer ©etneinbe: Sie ©Ije ber Safbarci unb ber CSiu iltfaii on. Sie eine nennt ftd) Söittow Ißlace Eommunitt), ungefähr brcibiertel ©tunbett bon ber Dnciba ©emcinbe entfernt. 2tnjal)l ber 9)titglicöcr fünfunbbreijjig; ©cfd)äft: gabrilation. Ser anbere 3wcig tft bie SBaüiugforb ©ommunith, in einem Orte beffelbeu Samens im ©taate Gonnccticut gelegen. ÜDtitglie* berrbierjig; Sanb: jwcihunbcrtunbbrciunbjwaujig SCder; @ejd)äft: ©ärt« nerei unb Srucferet. Sie Dneibagcmeiitbe unb 3tt3ei9c nennen tljr jocialeS t$ 19, 168. (Sine Gruppe ber Oticibacmnmunijteit. er ihrer Religion befteljt in einer unauslöfdjltdjen 3bee, baß baß ©hriftenthum bie bernid)tung ber Selbftjud)t bebeutet; baß Befuß Spriftuß geboren würbe, bie 28elt bon biefer Sflaoerei ju befreien; baß, wer hieran glaubt unb eß ancrlennt, baburd) befreit wirb; baß fein Königreich gegriinbet unb fein jweiteß Kommen bor achtjepnhunbert 3apren ftattfanb; baß aller gortjdjritt, ©iöilijation unb SRefornt bon ihm alß Söiit» telpuntt außging. „$ie ©emeinbe glaubt mit ©priftuß, baß ©heeigentpum abgefepafft wirb, wenn ber SSille ©otteß gefd)ieht wie im fpimmel, alfo aud) auf ©rben (SDtattp. XXII. 30); mit Sfßauluß, baß ber ©eift ber ©he ber größte ift bon allen benen, bie unß bon ©priftuß abmenbig machen (1. ©or. Vir.); mit Sotrateß, baß bie ©ntwidelung ber menfehtiepen fRace ebenfo bieler wiffen» fdjaftlicper Slufmertfamteit bebarf in ber3eugttng wie wir ber Beugung rer £piere wibmen SRepublit, b. b., ©ap. 8); fte beanjprud)en, eilt neues phiftologifch moralifcpeä Sßrinjip entbedt ju haben, baß fte nt ä n n l i d) e © n t» h a11 f a m!e i t nennen, woburd) ber bttrd) ©priftuß, Sßauluß unb Sotrateß ber-* langte neue Stanb ber ©efettfdjaft ju erreichen ift." Söaß fte unter „männ* lieber ©ntpaltfamteit" berftehen, !ann man erfehen, wenn man Seite 792 lieft. $ie flauen ber ©emeinbe tragen alle turje Kleiber, welche fie befähigen, bie Arbeiten ber SRänner in ber ©ärtnerei unb Irritation ju theilen. ®ie Sßänner »errichten alle fcpweren päußüdjen Slrbciten, welche üRußtelfraft erfordern. Söäprenb ber ©rnbte arbeiten beibe ©efcplecpter jufammen, burep ©efang unb Scperj biefetbe erleicßternb. Sßenn j. SB. gfriiepte gefammelt werben foHen, fo würbe eß, wenn ftd) nur wenige babei betheiligten, eine langwierige Arbeit fein. Söenn Sille halfen, wirb bie ganje Slrbeit in einer »erhältnißmäßig fürjeren 3«t gethait. Sille ©emeinbemitglieber, männlicpe wie weibliche, arbeiten, unb alle SBe» biirfniffe beß Sebenß, bie fte niept erzeugen, werben in großen SRaffen unb ju ©ngroß*Sßreifen getauft. $a jwifepen ihnen teine Steigung perrfd)t, ju fegen, wer bie fepönfien Kleiber trägt, ober ein £>auß auf baß lurnriöfefte auß* fepmüden tann, fo ift eß niept nötpig, baß jebeß SRitglieb ber ©emetnbe acht ober jepn Stunben beö £ageß arbeiten muß. Sie paben ft

auptftreit *wijd)en uns unb ben Äritifern über bie Lebensfähig feit unb ben intellectueücn Buftanb unferer Äinber ftd) brcljt, jo hielten wir es für baS SSefte, ben ©ejunbheitSjuftanb unb bie ©ehirnmaffe unferer Äinber, welche gegenwärtig im ifinberljaufe ftnb, aufjunchmen. golgenbcS ftnb bie ÜReiultate forgfältiger 9Jad)forjd)ungen unb SOieffungen beS S. 9i. 9tot)cS, 2«. S.- „SaS ÄinberhauS empfängt Äinber tm Sitter Don fechSjehn 9Jionaten unb behält ftc bis jum elften ober zwölften Bahre. Säuglinge werben anberweitig gepflegt, ©egenwärtig ftnb jetjn Knaben unb fünfjehtt 2)täbd)en im Äinber* häufe. SluS ben folgenbcn SabeHen, welche baS Sitter, £>öhe, ©ewid)t, Äopfmafj Die Cpe ber ©arbareiunb ber Cioilijation. ©he in ber neuen 2Bett. 679 unb SBrufhnaß jebe« Änaben unb 2Räbdjen8 angeben, lönnen unb Diejenigen, Weldje bieie Tabellen mit bem Surd)fd)nitt$* maß anberer tinber öergleid)en wollen, eine 3bee ber pljpfifd)en jgujtänbe biefer Sinber erhalten: — Anabeit. älter. ©ewidjt. $5be. Aopfmaaß. Srujlmaafe. (Slareitce.... 12 3a!)re 76* K> 4fr , 10 3oö. 21 3oü. 29* 3oH. §artety 7 ff 47} ff 3 ff 11 tt 21 ft 24* ff SSilfreb 7 ff 46* ff 3 ff 10 tt 22 ft 23* ff ©eorge 6 ff 43* •t 3 ff 7} tt 21 tt 23* ff £>arolb 6 ff 36} tt 3 ff 6* tt 19* ff 21* ff £emple 5 tt 36* tt 3 ff 5* tt 20} tt 21* ff Drmonb ... 4 ff 42* tt 3 ff 6 tt 21 tt 22} ff föattjom 3 ff 35} ff 3 ff 1* tt 20} tt 22* ff $orace 2 ff 29* ff 2 ff 10* tt 19} tt 21* ff Sugette 2 tt 28* ff 2 ff 9 tt 20 ff 21} ff SRäb^en. Sitt) 11 ft 71 ff 4 ff 6 tt 20} ff 26* ff föoje 11 tt 39* ff 3 ff 8 tt 20* tt 21} ff (Sbitl) 10 ft 65* ff 4 ff 6* tt 21* tt 26 ff ?eonora 9 ff 55 ff 4 ff 2* tt 19} tt 24 ff 2Jlarton 9 ff 55} ff 3 ff 11} ff 21* tt 25 ff SDlabct 9 ff 64* ff 4 ff 2* tt 21} tt 26* ff (Smilt) 7 ff 42 ff 3 ff 7} tt 19 tt 23* ff £t)eobora... 7 ff 45 ff 3 ff 9* tt 20} tt 22 ff Slnna 6 ff 43* ff 3 ff 7} tt 19} tt 22 ff $annt) 5 ff 39} ff 3 ff 7 tt 19} tt 22* ff Cojette 5 ff 34* ff 3 ff 6* tt 19* tt 22} ff Suctj 5 ff 37* ff 3 ff 4} tt 20* tt 22* ff 2Jiatj 4 ff 31* ff 3 ff 1 tt 19} tt 21 ff SBirginta ... 4 ff 31* ff 3 ff 2* tt 20 tt 21* ff 9Kaub 3 ff 31* ff 2 ff 11* tt 19} tt 22 ff «Sieben biefer Äinber waren ftets gefunb ober nur bcn gewöljnlitfyen Äin* berlranlfjehen unterworfen. ©inige Ratten ba« @d)arlad)fieber, wätjrenb e« tn ber 9fad)barjd)aft öorljerrjcf)te, aber nur leidet. „fPnf waren jiemlid) fdjwäcfjlid), aber burd) pflege ftnb fte jefst gefunbe Äinber. ©ineö berfelben leibet etwas an 33erftopfung, pert>orgebracl)t burdj falfcfjc SBeßanblung batb nad) ber ©eburt, wirb eS aber fetjr wat)r)djeinli$ iiberwinben. „*}wei Sdjweflern erbten müttcrlicfjerfeitö Neigung jur ©froptjuta. Sie Ülettejte, 9iofe, Ijatte, wie fte fünf Saljre alt war, bie englifdje ürantljeit, er» 680 Sie ©he ber Sarbaret unb ber ©ibilifation. freut ftch ober jeijt einer guten ©efunbheit. Sie jüngere geigte Steigung jtt berjclben Äranfpeit, fdjeint aber ber Äri|iS entgangen ju fein. „Sin $nabe, äöilfreb, war ber Nad}fomme jchwäd)licher ©Item, aber auf* geweeften ©eifteS. ©r geigte Neigung jur Äopfwafferfudjt, beffert ftch aber, ©r ift fehr gefchieft unb giebt gute Hoffnung, ein fräftiger, gefunber Söiann ju werben, deines ber Äinber geigt irgenb ein 3cichcu bon Slöbftnn. Sa» einzige unnatürliche ©epim ift baS bon SMlfreb, welches ein wenig zu grofj ift; bie eingige Niifjgeftaltung geigt ftch bei Nofe. Söeber fchlimme Stugen nod) anbere Äranfljeiten geigen ftch unter ihnen. ,,©S würbe leidet fein ju beweifen, baß bie ungünftigen giälle nicf}t bem ©ommuttismus jujufchreiben ftnb. 2öir bedangen aber feine ©unft. SDtögen bie Äritifcr fo btel fte föttnen, aus biefen ©chwächen Kapital jdjlagen. ©s geigt fuh burdjauS nicht jene Serfdjled)terung, welche fte ju beweifen wünjd)en. Sie SabeHe geigt beffere ©efunbheit unb ©ehirne, wie fte in irgenb einer gewöhnlichen Nad)barfd)aft gefunben werben fönnen". hierauf folgen bte 3cugtttffc eines SeprerSunb einer Seherin, welche früher anbere SBeltfinber unterrichtet unb ftd) ©rfahrungen gefammett Ratten. 3n Sejieljung auf beren geiftige gäpigfeiten, SlrbeitSfleijj unb gutes Setragen behaupten fte, bafj bie Äinber biefer ©emeinbe biejenigen anberer ©emeinben überragen. Sie Seprerin fagt: „Namentlich bie in ber©entcinbe ©eborenen jeidjnen fuh burd) if)ve geiftigen gäpigfeiten aus. Siele berfelben eine Äeitntnifj ber ©eograpljie, berentwegen fte bon Dielen älteren beneibet werben tonnten. Siefe Äinber fennen bie Sage ber 'ißlälje, bie inter* effanten Sunlte Ninibeh’S, SabilonS, NomS u. f. w., bie berühmten @e* birge unb glüffe, ben Dcean mit feinen Sorgebirgen unb Snfelnnidjt troefen medjanijd), jonbern als anregenbe 28irflid)feiten. @ie fpredjen bon ihnen mit einem ©nthuftaSmuS unb ©rnfte, bafj 3hr glaubt, fte wären felbft bort gewefen. 3h* 3ufammenleben fpornt fte gegenfeitg an unb erzeugt einen ©nthuftaSmuS jurn ©tubiren unb ben SBunfdj jur Serbreitung ihrer Äennt* niffe. Sie kleineren werben hierbon halb angefteeft unb geigen grojje 2Biß=« begierbe. ©ie lernen ftd} baS 2llp{)abet felbft, unb Wenn fte jur ©d)ule fomnten, mufj man fte eher jurücfhalten, als anfpornen. Sie freie unb auS- gebehnte Sßeltanfcfjauung in ber ©emeinbe wirft auf bie Ätnber jurücf; fte haben mehr tenntniffe, als Äinber aus irgenb einem anberen Speile ber Seit. 3hr ©ebäd)tnig ifi ausgezeichnet; ein zehnjähriges SDtäbchen befla* mirte ein langes ©apitel aus „fpiowatha", ohne ein SSort als Nadjhülfe nötpig ju hoben, ©ie beranftalten häufig fleine Sergttügungen mit SÖiuftf, lebenben Silbern unb Sheaterborftellungen, welche ebenfo originell wie amu* fant unb erbaucnb finb." f5otgcnbcS f)ört man über ältere thtber: „Sor einigen 3af)rcn fjiefj eS, bafj unfer Srincip beS jocialen SebenS baS Söadjsthum unferer jungen Stäbchen berfümmere. 3«>ei ober brei Heine unter ix« aJiäbdjen gaben bem @ b e itt ber neuen SBelt. 681 ©erüdjte eine Heine SBafjrfcfjeinlidjfeit. Um bieS juunterfudjen, mürben jo» gteid) itjftemntifcfjc SDieffungen borgenommen, unb eS jeigte fid), bap mefjr mie $mei Srittei nuferer jungen grauen größer als üjre ÜRütter ftnb ! 2Ba8 nod) merfmürbiger iß: baß bie barauf folgenbett SJtäbdjeu, menn fie baS grauenalter crreidjen, größer ftnb, als bie borljergefjcnben unb bie ÜDtäitner ju überragen unb in ein paar ©enerationen bie ©entcinbe mit Stmajonen unb Süefeit an$ttfüHcn brofjen ! ©cdjsunbjmanjig unferer jungen grauen ftnb fdjon je§t größer als itjre 9Jiiitter ! „Um ju jcigen, maS für eine Grrnte mir bei beiben @efcf)Ied)tern erliefen, folgt untenftefjenbe Tabelle eines Snfcenb unferer jungen grauen unb 9Jtän- ncr; fte mürben nid)t alle in ber ©emeinbe geboren, aber im Äinberljaufe erjogen: 3unge 9Ränner. 2öat)tanb ©mitlj mit«. 144 ft 6 5* £Bbe. -3°a Sltfreb Hamlet) , ... 21 tr 155 „ 6 tr — tr SJZilforb 9Zett)t)oufe 21 tr 149 „ 5 tr I0i tt Sbroarb 3njtee .... 23 tr 166 „ 5 tr 10 tr 3ame8 SBatU . .. 18 tt 142 „ 5 tr 10 tr 23ictor £arolet) tr 133 ii 5 tr tt tr Stjarte« 2t. 23urt tt 125 „ 5 tr 9i tt Sljarteä ?. 33an ißctjer .... 27 * tr 166 „ 5 tr 9i tt Srneft 2B. 9tot)e8 .... 17 tt 137 „ 5 ft 9 tr ©eorge 9Z. iDtitter .... 23 tr 136 „ 5 tr 9 tt 3ofept) 3. ©finiter .... 27 tr 140 „ 5 tr 9 tr Sljarte« 2t. Sragin .... 27 tr 132 „ 5 rr 8i tt Suitge grauen. 2tlice 2JZ. 2lcftet) tr 149 „ 5 tr 7f tr ©ujan SBorben .... 24 tr 130 „ 5 tr 6 tr gtorence Starte tr 121 „ 5 tr 6 tr Stifabetf) ÜJZattort) .... 22 tr 129 „ 5 tr tt tt Sornetia 3. SBorben 20 tr 155 „ 5 tt 5 tt 2trabctta äöootmortf) ... 18 tr 144 „ 5 tr 5 tt darrtet 2f. DIbS .... 19 tt 139 ii 5 tr 5 tt Stifa 23urt .... 26 tr 123 „ 5 tr 4* tt SDZartfja tt 129 „ 5 tr 3* tt SSirtue Sonant .... 16 tr 142 „ • 5 tr 3 tr Sonfuelo 23. DZotyeS .... 18 tr 132 „ 5 rr 3 tr 2ttice S. Diajt) . 20 tr 124 „ 5 tr n tt Üiecapitulation. 2mrdjfd)ttittSgemicf)t ber SDZänner 1432 ft „ grauen 136} „ „ „ Sftänner unb grauen 139},, 682 ®ie ©he ber Barbarei unb ber öiuilifation 25itrchfchnittshöhe ber SRänner 5 g. 9i3°H » „ grauen 5 „ 4i „ „ „ 9Ränner unb grauen 5 „ „ „Sßir haben ein 9ftäbd)en, baS erft 3at)re alt ift unb fdjon in biejer £abeße mit angeführt Werben fönnte; ba fte aber nod) nid)t auSge- toadjjen ift, heben mir fte für fpätere ©tatiftilen auf. ©egenwärtig wiegt fte 131 lb unb ift 5 guß 6± 3°ß groß • ®teS f*nb natürlid) bic au8gcfud)teßeu groben — Sanbleute fd)iden immer SBeftcS zur SluSßeßung. Sßir mußten aber Slnbere, bie ebettfo gut waren, wie biefe, auSlaffen. 9tun laßt uns fel)cn, was unfere jungen Scutc gctßan haben unb nod) tf)un. Sßir wollen un8 bte ganze zweite ©eneration anfeljen, welche itt ber ©emetnbe aufgemadßcit ift unb jefjt baS ©efd)äft unb bie Saften Don ben Tätern über» nommen hat. „Heinrich unb ©eorge Sillen waren bie $auf)treifenben ber ©emeinbe für iljre Derfcßiebenen gabrüate. ßftartin unb 2)tt)ron ÄinSlet) futb als tüchtige ©efdjäftsleute befannt; ber ©ine ftel)t an ber ber Sanbwirtfjidjaft in Sßeßingforb, ber Slnbere ift £aubtöorfteher unferer gaßwerle. Otis unb ©eorge iteßogg ftnb als Slgenten ber ©emetnbe tjier unb in Sßeßingforb be- fannt. S3oweß unb Victor £amlet) gehören ju unjeren beften 2Rajd)iniften; ©rfterer hat burd) ©rfinbungen unferem glaneßhanbcl unbezahlbare Sienfte geleißet. Soßu 5* ©earS ift ein ©enie erfter ©laffe als ßRedjanifer unb l)at mehrere ausgezeichnete ßRifroScope gemacht S3on ben grauen ber zweiten Generation fönnen wir folgenbe nennen: £arriet Slßen, jejjt SRutter beS itinbcrfjaufeS; ©tifabett) §utd)in8, erfte SSorßehcrin ber ©eibcnwerle, welche fünfzig in Sienft genommene 9Jläbd)en unter ftd) hat; unb ©arrie Sßtacfnet, welche erfte S3ud)haltcrin ber ©emeinbe ift. Unter ben jüngeren ber zweiten ©eneration, bie im Sinberhaufe erzogen würben, ftnb folgenbe berüorzuljeben: ©hartes Sl. ©ragiu, ber ©rünber unfercS ©eibengcfd)äfts. fRad) einer uier« ntouatlidjeu Sehrzeit in einer ©eibenfabrif in Sßißimatttic, ©onnecticut, (in ©efeßfdjaft mit §arriet Slßen unb ©lifabeth §utd)in8), fing er in Sßißow ©lace zu fabriyrett an unb erlangte fogleich boßftänbigen ©rfolg unb eine Deputation erfter ©laffe im ©eibenmarfte. ©r fabricirt wöchentlich ungefähr einhunbertuttbfünfzig ©funb SRafdjinenfeibe im Sßerthe oon zwei» taufenb üthalern. ©bwarb ©urnham ift ©orßcßer beS ÄinberhaufeS. gran» cts Sß. ©ntith ift ein auSgezeidjneter SSiolinfftieler unb war mehrere 3ahre Dirigent unfercS DrdjcßerS. greberic Norton ift ein tüchtiger, wiffenfdjaft« lieber Zahnarzt, ©eorge 9f. ÜJRifler iß ein Äünftler im 3eid)nen unb £olz* grat>iren. ©bwarb 3nSler iß ©ortnaitn in ber 9Jfafcf)inenmerTßatt. ©harleS ©urt iß S5orntann in ber Sifchlerei. Sllfreb £amlet) war ©orntann in ber gaßenwerfßatt, ehe er zwanzig 3aßre alt war. ©tö- net) fR. SoSltjn ift ©ormann ber ©ärtnerei. £irzab ©. SRißer iß 9febaf» fcurin beS „©ircular". SRart) S. ©rinble, Slugußa #amtlton unb $den ©• K h e in ber neuen Söelt. 683 SJiiöer fuib tüchtige phonographijcbe Veridjterftatter. 3tnn €5. Vailet) tfl gegenwärtig erftc VucfjMlterin „Unfere Stubenten bcr wiffenfd)aftlid)cn Schule bcr ?)ale UuiPcrfität ftnb gegenwärtig Söilliam 31. -fpinb«, ber früher Der ginancier,©efd)äft«agent, Schreiber, Veridjterftatter, Bruder u. j. w. ber ©emeinbe war, unb jef5t ein guter Sd)üler ift. 3oiept) 3. ©finner, je£t im britten 3af)re in2)ale, foll bcr erfte Schüler in feiner Slaffe fein. VemerfenSwerthe« bei il)m ift, bag er tro£ ber nur gewöhnlichen fid) öornahm, nach einer nur fteb$ehntägigen Vorbereitung Die wiffenfcfyafttidje Schule ju betreten uttb ein ftrenge« Gpamen in ©eontetrie, Trigonometrie, Sllgebra, 2Beltgefd)id)te, ebenfo wie tu ben gewöhnlichen 3weigcn ber ©eograpljie, ©rammati! u. f. w. bcftanb. „Theobore 9t. 9tope§ unb ©eorge G. Gragin, Veibe Zöglinge be« Äinber* häufe«, waren unferc erftcn Stubenten in ?)ate unb grabuirten bor einem 3al)re in ber ärjtUdjen 9lbtl)cilung ber Uniöerfität. Veibe würben riihmlidjft ausgezeichnet. T. 9i. fftopeS ift jej3t ginanzbireftor unb Seibenfärber unb ©. G. Gragin Vorftefjer über bic Ginnahmen ber grüdjte. ©fcichzeitig be* hattbeln fxe bie Äranfen unb Verwunbeten unb haben bie Sanität«auffid)t über unjer Säger. „Tie« ift natürlich nicht eine boüftänbige Aufzählung unfercr herborragen* ben jungen Scute. G« genügt aber, zu jcigcn, bag Gommuniömu« feinen jchfed)ten Ginflug auf bie Äinber auSübt". Tiejenigen Sefer, welche bieferi eine« neuen ®efellfd)aft8ft)fiem8, welche« in nuferer Sftitte ftch entwidelt, fo weit getefen haben, werben ohne 3wcifel ein 3ntereffe im folgenben 2lu«zuge be« Vriefe« eine« Arzte« bezüglich ber ©efunbheit ber grauen biefer ©emeinbe finben, benn e« ift jebetn Sefer wohl befannt, wie gewöhnlich e« für Tiejenigen, welche in unferem ©efetlfd)aft8ft)fteme leben, ift, phpftidje Seiben irgenb einer 2lrt zu befifeett unb zu zeigen. Ter Vrief würbe 1868 an bie Sommuniften gefdjrieben unb, obgleich ich burd) meinen einmaligen Vcjud) Der llcinen ©emeinbe in 2Bal* lingforb nidjt im Stanbe bin, Alle«, wa« er fagt, zu betätigen, fo habe ich hoch nicht« gefel)en, um3weifel in bie 9iidjtigfeit feiner 3eugniffe zu fetten. Ter Arzt fchreibt: „5luch id) möchte 3h»en ben Giubrud, welchen id) bei meinem erftcn Vejudje 3l)ter ©emeinbe erhielt, mittl)eilen; bamit Sie mich beffer berftefjen, will ich furz bie Umftänbe anführen, welche mich 5U meinem erften 33ejud)e brängten. 211« 2lrzt hatte ich in meiner VrajiS bemerlt, baß ftdj in aßen gälten chronifd>er grauenlranfheiten Störungen ber ®cfd)led)tS« Organe zeigten unb bag biejenigen Aerzte, welche hierauf nicht achteten, nur gegenwärtige Symptome erleichterten, ohne etne 9tabicalfur zu bewirfen. Sie fonnten auch nidjt bei Scannern folche gute Grfolge erzielen. 3ch er* fannte, baß ich als ein 2lrzt burd) Vorfchriften, welche borübergefjenbe Gr- leidjterung berfdjafften, feine Grfolge haben fonnte, wenn ich nicht bie-Stäupt» 684 Sie ©he her Barbarei unb ber Sibilif ation. urfacße ber Ä'ranfßeit entfernte. ©8 war für rnteß nötßig, äße ©törungSur- jadjen ju oerfteßen, um tureß ©ejunbßeitsregeln jene.n pßßfiologiften ©e« funbßcitSzuftanb ßerzuftetten. „Sie obcrßäd)Iid)ften überzeugten mid), baß bie Urjacße ber häufigen 9iicbcrgejcßlagenßeit ber grauen bureß ißre gejdßlecßtlicßen ©rfaß» rungen ßerrüßrt, Srgenb eine Urjacße mußte befielen, um ba8 2eben ber grau auf eine aitbere 2öeife wie ba8 £ebeu be8 SJtanneS anzugreifen. 9htr Wenig 9iad)bentcn genügte, mid) ju überzeugen, baß ba« göttliche ©efetj iticßt gefugt — fonbern beftänbig übertreten würbe — unb baß bie bie grauen am feßwerften bebrüdten. Sie Urfadje geigte fuß halb unb icß würbe entßuftaftijcß in meinen Unterjudjungen unb Weldje bie Ueberzeugung ßeroorbraeßten, baß bie gcfelljcßaftlicßen einen hoppelten 3tt>ed ßaben — törpcrlicß unb geiftig — baß beibe in ber gewößn* ließen s-fßrayi8 ber Söclt im Umgänge innerßalb unb außerßalb ber ©ße igno* rirt würben unb jeßr ßäufig wenigftenS ©eitenS be8 einen Sßeile8 woßüftige S3cgicrben an ©teile be8 göttlichen ©ejeßeS traten. 3cß ßabe nie baran bad)t, bie $eiligteit ber ©ße zu bezweifeln, fonbern nur beren SDlißbräudße zu reformiren. 3cß ßatte bie golgen ber gefd)led)tlicßen Siebe analßftrt, ertannte beutlid) bie geiftigen unb törperlidjen Siejultate — wußte, baß bie ©inen oßne bie Ruberen ßeröorzurufcn, zu erreichen ftnb. 2öie aber bie Scanner ZU erjichen unb bie ber ©ße zn reinigen, tonnte icß nießt erfor» feßen unb id) war babon überzeugt, baß bie grauentrantßeiten fteß üertneß* reit mußten, bis ein Umfcßwung ftattfanb. ** 3n biejer 3eit erhielt icß zufäüig eine ©opie be8 „©ircular" unb lernte zum erften Sftale ba8 Sefteßen ber Dneibagemeiube unb bie SScrwer= fung beS ©ßetnftituts berfelbcn Pom religiöfen ©tanbpuntte aus, tennen. 3cß jagte: „Söenn i cß nur biegrauen einer joIdjen©emeinbe feßen fön nt e, jo tonnte id) mieß überzeugen, ob meine eigene Sßeorie rteßtig wäre ober nid)t. Sie8 war ber ©runb meines erften 33ejud)eS. 3dj würbe gaftfreunblicß aufgenommen unb üerlebte brei Sage jeßr angeneßm, fteßte nur wenig gragen, fonbern maeßte meine eigenen Seobadjtungcn über bas jociak unb SiebcSlebcn jorgfältiger, als cS je horßer ober jeit biejer 3«t gejeßeßett. „33ei meiner jftücffeßr berießtete icß, baß bie grauen ber ©emeinbe bureß* fcßnittlicß fürperlidj unb geiftig gejünber, wie anbere grauen erjtßicnen; was ntid) aber am meiften interejfirte, war, baß ißre jocialen 3ujantmcn* fünfte freier twn jebem nnnatürlidßcn Verlangen beS einen ©ejcßlecßteS für baS anbere waren, als icß bei irgenb einem anberen SSolfe bemertt ßabe. ©ine jaßrelange 'ßrapiS unb jorgfältige SSeobacßtung befäßigt mid), ©cfdjlecßtS- unb §arnfrantßeiten aus ben ©eficßtSzügen ber Patienten zu ertennen unb es freute mid), zu ßnben, baß ftd) tei ite biejer 3ei cß en in ben © e» f icß t er n ber 2Jiitglieber ber Dneibagemeinbe fanben. Kpe in ber neuen SSett. 685 ,,3d) war tttdjt ßtinb bafitr, baß bad Sehen bed ©ommunidmud ißnen ben Vorgug abwecßfelnber Vefdjäftigung, befferer fftaßrung, audgebeßnter focialer Vrioilegien unb öiele anbere Vorgüge geftattete, aber id) war ftcßer, baß bie Vrapid ber ©emeinbe in gefcßlecßtlicßer Vegießuttg bie grauen nicßt wie in ber ©ße abfcßwäcßte. 2)ennod) ßatte id) bamald nur eine oberfläcßlidße 3fbee ißrer Xßeorie. ,,9?ad) nier ober fünf Sßefudjen ber beiben ©emeinben fanb id) rnitß heran» laßt, 2)enen, welche ftd) banadß erfunbigten, gu fagen, baß id) nirgenbd grauen gefunben ßabe, welcße fo Piel ßarmonifcße unb griinblicße Vilbung geigten — fo Piele Hngetcßen förperlicßer ©cfünbßeit — folcße fröhliche unb gebanfenPoüe ©efttßtdgüge unb fo Piel allgemeine gäßigfeit, bad audgufüßren, wad fte ftd) oornaßmen. „Seit meinem erften Vefuiße unb meine mebiginifcßen unb gcfellfdjaftlicßett ©rfaßrungen Ijat biefe jociale grage an gntereffe für mid) gewonnen, nament* lid), ba id) SSaßnftnn ald eine Specialität betrieb. 3d) bin überzeugt baPon, baß bad fcßrecflicße Unrecht, welcßed burcß bad gegenwärtige fociale Sehen ergeugt wirb, gut gemacht werben muß". 3unäd)ftwill id) bemSefer einen 2(uf}a£, überfdjrieben „greie ßiffic", mit» tßeilen, weldjer eine „©rflärung ber ©runbfäfje", wie fte Pon ben ©om» muniften aufgeftcüt werben, enthält. „2)iefe fißrecflicße Verbinbung gweier jeßr guter Sbeen — greißeit unb Siebe — würbe wat)rfd)einüd) guerft Pon und por gwangig Saßren bei ber ©rünbmtg ber Soctaliften ber Dueiba* gebraust. (Später würbe fte Pon einer gang anbcren ‘Jftettfcßenclaffe, bte tm gattgen’Sanbe Perftreut lebt, angenommen unb würbe eine fociale Se» bendform, mit ber wir gar feine 2leßnlicßfeit beanfprucf)eu. ©eunocß wirb cd unjeren ©emeinben gugefcßrieben unb ba wir fttßerlid) bafür Perantwort* ließ ftnb, biefen Sludbruä guerft gebraucht gu ßaben, fo erfeßeint ed und ald gu erflären, wad wir barunter oerfteßen, unb in Weldjem Sinn wir Söittend ftnb, cd ald eine Vegeicßnung uujered focialen Sßftemcd angmteß* men. „®ie augenfcßcinlicßen unb ßauptfäcßlitßften Unterfdficbe gwifdßeit ©ße unb Hurerei fönnen folgenbermaßen angegeben werben: — „©ße ift eine permanente Vcrbinbmtg, iftcinePorubergeßenbc Sieb* föaft. „3n ber ©ße befießt ebenfo woßl ©ommunidmud bed ©igcntßumd, wie ©ommunidmud ber 3n ber Hurerei wirb bie Siebe wie Stücfarbeit begaßlt. „2>te ©ße Perurfatßt Sßcrautwortlidßfeit Seitend bed 9D?amtcd für bte g o I = gen feiner Siebedbeweife gegen eine grau. 3n ber §itrerci überträgt ein SÄnttn ber grau bie feßwerett Saften bed 9ftutterftanbcd, oiellcicßt ißren 9iuf unb ißre ©efunbßeit ruinirenb unb geßt bann feinen 2öeg oßne Verantwort» ließfeit. Sie ©ße ber unb ber ©ibilifation. „Sie (Sf)e forgt für bie Spaltung mtb Srjiehung ber .ft in ber. Sic .fpureret ignorirt Äinber als ein täftigcS Uebel unb übergicbt ftc bem 3ufalt. „3n jebcm bicfcr unterfdjiebtidhen fßunlte jwifchen ©I)e unb §urerei flehen wir auf ber Seite ber ©t)e. greie Siebe bebeutet bei xtnS n i rf) t bie greitjeit, heute jn lieben unb morgen ben ©egenftanb ber Siebe gn berlaffeu; nod) bie greitjeit, bie fßerfon einer grau ju nehmen unb unfer Vermögen für uns fclbfi ju bemalten; ober bie greitjeit, eine grau mit unferen fRadjloramen ju befragten unb fie oljne Sorge unb £>ütfe in ben SebenSfirom ju ftofjen; ober bie greitjeit, Sinbcr $u erjeugen unb biefelben ber Straffe unb bem 2trmcn* Jjaitfc ju übertaffen. Unfere ©emeinben finb g a m i I i e n, ebenfo beftimmt abgegrenjt unb geteilt bon ber allgemeinen ©cfettfdjaft, toie jebe anbere £äuStidjleit. So8 93anb, meines uns berbinbet, ift ebenfo permanent unb heilig, wie baS ber 6fje, beim eS ift unfere Religion. Sßir nehmen leine SRitgtieber auf (ausgenommen, menn mir getäufdjt werben ober uns irren), bie nicht Jperj nnb'$anh bem gamilicnintereffc für baSScben unb für immer bieten, ©ütergemcinfdjaft rcid>t gerabc fo weit, wie Siebefreitjcit. Sie Sorge jebcö SRanneS unb jeber Sb«tcr beS gemeinfamen ©igenttjumS wirb jur ©r* tjattnug unb 93cfdjühung ber grauen unbSrjietjung berüinbtr bcr©emeinbe berwanbt. Unctjctidje ©eburt, im Sinne ber 2Belt, ift einfach unmöglich in Jotdjem fociaten Sehen. 2Ber fid> bie 2Rütje geben will, unferen fpfab bon Anfang an ju berfotgen, wirb leine berlaffene grauen ober Sinber auf bem SSege ftnben. 3n bie* fer beanfprudjen wir, ber ©Ije unb gewöhn* lidjen ©ibiiifation ein we* nig borauS ju fein. „2öir wiffen nicht, Wie Socialijten, welche baS Softem ber freien Siebe be* anfprndjen, ftdtj gegen bie ©efdjutbigung beS Seidjt* finncs unb ber ©raufam- leit bcrtljeibigen lönnen, aber ber ©inbrudE, ben wir bon ihnen ermatten, tfi, baff, ba fie ohne Drga* nifation tjier unb ba jer* ftreut ftnb, cS für fie un- möglich »ft, bie gotgen ihrer greiheit gteictjmäfjig »u tragen, unb ftc baher bem 5Rufe ber Siebcrtidjleit auSgefefct finb. 3ebcnfatls ift iljr ©ruubfafe bon <5tg m 3. bcr ©rünber bcr Cncibaftcmrinbc. ©h* in ber neuen 2Belt. beut unjeren gänjlid) ücridjicbcn unb fie ntiiffen für ftd) jelbft antworten. Söir fjulbtgen itid)t ber freien Siebe in bem Sinne, bie Siebe weniger bin* benb ober öerantwortlid) ju machen, wie in ber ©he". golgenbeS ftnb ihre Slnfidjten über ©he, fßroftitution, alte Jungfern unb ©ontmuniSmuS. Sie fagen: „Saßt uns bie Stellung ber grauen in ber ge= wörtlichen ©efellfd)aft analtjftren unb jehcn, was für ihnen geboten werben, grauen bebürfen ebenfo wie SJläuner, ober otelleidjt meßr als fßtänner, jwei Sachen ju ihrem orbentlidjen Sefteßen, nämlid): ©rftenS eine ©arantie für förderliche SSebürfniffe; unb jweitenS, Siebe ober jociale 2lner= fennutig. Siefe jwei Sachen ftnb für grauen bie erften natürlichen Sebürf* niffe, um welche ftd) alle anberen gruppiren. 9tun, baS letztgenannte 23e* bürfttiß — bie Siebe — würbe ftd) fdjott allein regulireit, wenn il)r erlaubt würbe, unabhängig ju hanbeln. Sie 2lnjiehungs!raft, welche ben grauen angeboren ift, würbe für fte genügenb SiebeSgefüf)lc erfdjaffen, frei bon allen Jöebingungen ober wenn fte unabhängig jur ©eltung fontnten fönnten. Slber bie Sd)Wädjen ber grauen im fßmtlte bcS Unterhaltens befähigt bie ©efetljd)aft, biefeS mit ber Siebesfragc ju Derbinben, baßer ber SDiann im Stanbe ift, ber grau gewiffe löebingungeu ju ftellen, oon benen fie eine annehmen muß. 9tad)bem er jämmtlidje äöiffenjdjaften unb inbu* ftriellen 3weige für ftd) beanfprud)t, erlaubt er bett grauen nur, als SDtobißin ober Äir.berwärterin ihren SebenSunterhalt ju nerbietten ttnb richtet hinauf ihre Srjiehung ein; !urj, ba er ßierburd) einen folchen großenSSorfprung ge* Wonnen unb bie grau oon ihm abfjängtg gemacht hat, lommt er jetzt mit folgenbem 2$orjd)lage. ©r jagt jur grau, ich will Sir Seine jwei fttatur* wünfche —Siebe unb ©rhaltung— gewähren, wenn SuSid) mtr boüftänbtg übergiebft, mein ©igentljum für'S Seben wirft, mir ju Sßillen biß, meine Äinber aufjiehft, unb, wenn eS nothwenbig ift, Sich in meinem Sienfte auf* reibft. SieS ift baS Verbieten ber ©he, welches bie ©efeUfdjaft erlaubt unb für bie würbige Seftimmung ber grauen erachtet. Sie grauen nehmen fte gewöhnlich an, ba es bie befte SUternatibe ift, welche ihnen geboten wirb. 3hre Sugettb berbringen fte, ber ©he entgegenfeßenb, als ber ÄriftS threS SebcnS, hoffnungSboll, benn eS iß auch baS ©rjcßeinen ber Siebe, aber aud) jweifelnb, benn fie wirb ihre perfönlid)e greiheit enbigen. Sljr erinnert an bte jaghaften SBlicfe einer Sflabengruppe, bie eben berlauft wer- ben foll, unb ihre 3ulunft in ben ©efuf)t8jügen ihrer fünftigen Herren ju lefcn jud)t. 3hr ©djidfal wtrb burdj bie ©he entfchieben — ber SEBürfel für fte tß gefallen — ihre greiheit für gut ober böfe aufgegeben — ihre Sbentität in jener ihrer angenommenen Herren jeriloffen. ©S !ann uns ntd)t wunbern, mit welcher Sorge einem folcßen ©reigniß entgegen gefehen wirb, ober bie ge* bulbige Ulnmuth ju bewunbern, mit welcher baS ©efd)led)t ftd) in ihre harten SBebingungen fügt. Obgleich in Dielen gäßen bie SBerfpredjungen ber Siebe unb ©rhaltung Seitens beS Cannes nicht erfüllt werben, bennotf), wenn bte 688 grau berheiratlfet ift, fie eS unter ihrer SEBürbe, gu Hagen, bergräbt ilpc Unrecht in @d)»eigen mtb fietjt bem ©lüde in ber anbern Söelt entgegen. „0o Diel für bie ©healternatioe. @8 giebt aber nod) g»ei anbere. 2ld)tet barauf, bap lieben unb geliebt »erben ben grauen eine iftottjroenbigleit ift, beinahe ebenio jefyr »ie Lebensunterhalt, unb Wenn auf irgenb eine Söeife ihnen biefc 9ioth»enbigteit burch ©beberlauf uidjt erreichbar ift, berfuchen fte eS, »enigftenS eines berfeiben gu erlangen. üDlänner finb ftets bereit, foltheu grauen gu fagen: 2Öir »ollen euch nufere Liebe ober eine Leibenfd)aft, bie fte oertritt, anbieten, borauSgefefjt, bajj fte Oorübergehenb unb nicht berantwort» lief) für eure ©rbaltung ift. Jn jebern Lanbc giebt es grauen, »eiche biefe gweite 2tlternatit»e annehmen, ftch eines quafi focialen Lebens erfreuen, aber gewöhnlich baffelbe im £>ofpitale ober Slrmeuhaufe enbigen. 2)ie8 ift ißro* ftitution. ,,©ie britte unb lefcte Lllternatioe ber grauen ift, eine 33erbinbung mit bem SDtanne, ebenjowohl auf achtbare »ie unacf)tbare 2Irt unb SBeife, gu Oer« »erfen unb bamit gufricben gu fein, einfam, anfprud)SloS unb unnatürlich als alte Jungfrauen ihr Leben gu beenbigen, inbem fte gewiffermafjen bon ben S3rofamen ber ©efetlfdjaft leben. ®iefe berfchiebenen ©inridftungen enthalten SllleS ben grauen burd) unfere ©ibilifatiott ©ebotene unb !ann folgenber« maßen bcjeidjnet »erben: — I. ®er SDiann bietet ber grau <£teße nnb Unterhalt (nicht immer bejahlt.) ©r oerlangt bon ber grau — baS 2lufopfern ihres ©Item* namens unb ihrer Unabhängigst, lebenslänglichen 2>ienft, ftd) feinem ©igenthumSrecht perfönlid) unterwerfenb, fogar bis gur .Jerftörung ihrer ©e* funbheit, »enn er eS wünfeht. — ©he. ir. ©r b iet et ber grau Jfieße ohne jJtnterftaft (bon ungewiffer Dua» lität). ©r Oerlangt — Slufopfern threS 9{ufeS; ein in Laftern führenbeS Leben; jchließlid)e3 SSerlaffen, Slrmuth unb ©lenb. ,3u(tanb — iß r o ft i« tuti o n. Ui. ©r bietet ber grau 3>ttnmng unb <Äfmofen. @ie realiftrt fo» ciale 23ebeutnngSlofig!cit. — alter Jungfernftanb. „33ott biefen breiett erfdjeint bie ©he als ber bei »eitern befte Juftanb, unb bennod) !ann man nid)t umhin, gu gefteheu, bafj er nicht bolllommen ift; es |fd)incc!t nad) 0elbftjüd)tig!eit, einen harten £anbel treibenb. ©S ift etwas ,bobenloS @d)ledhteS in ber £anblung ber ©efellfchaft, biegrauen gur Slb» hüngigleit gu erniebrigen unb bann, fid) auf beren 9ioth»enbig!eiten ftüfjenb, bon ihnen 23ebingmtgen gu erprejfen, »eiche ihre perfönliche greiheit ber« nichten unb fte lebenslänglich ber ©nabe beS 2JianneS, ber fte lauft, anheim» giebt. ©8 ift »ol)t »ahr, ba§ baS Uebel nicht allein auf bie grau »irlt; bie 9iatur übt häufig an bemSJianne feiner Ungerechtigleit »egen ihre Stadje, inbem fte nur eine unfrudjtbare 2Rad)t über bie <ßerfou geftattet, »ährenb baS £erg, welches er fucht, gängUch aufjer bem Bereiche feiner ©ewalt liegt. ©S Sie ©he ber Barbarei ttnb ber ©ibilifation. ©he in ber neuen Söelt. 689 tft oudj waljr, baß bie beffere fftatur beiber Sfjeile häufig bie toerädjtlidjen 3üge be« Sontrafte« unter einer 3uueigung üerbirgt, bie ©liicf in ber (Slje ergeugt. Sa« felbft ift — betrachten wir e§, wie wir wollen — einjeitig, anmaßenb, ergwungen burdj bie Stärfe be« ÜJianne« au« ben ■ftotfjwenbigfeiten ber grau. „könnten SKänner einen Slugenblicf Srabition, alte Sitte unb namentlich bie Selbftjudjt, welche au« ©ewalt 9tecf)t madjt, bei Seite legen unb it)re ißflidjt gegen bie grauen im Haren Sidjte ber golbenen Siegel betrachten, jo würben ftc einen befferen 2ßeg jeljen, al« ben, ihre Sdjweftern in bie Sllternatitie, Weldje ihnen bie ©ejelljdjaft ftellt, eingujdjließcn. gin wirtlich ebler unb großmütfjiger 3Jiaun würbe gur grau jagen: „Su jollft wenigften« frei jein; Su jollft ebeitfo wie ich eine gletdje unb eben je günftige ©elegen* beit gur Selbjierbaltung haben; ich öerabjdjeue e«, Sidj burdj ben 3n3an9 ber STiotbwenbigfeit 3ur Uebertieferung Seiner jelbjt gu beeinflußen. Sa« SBünbniß, weldje« wir jdjtießen, joll au« freier, reiner Siebe, unbeftodjen unb ungefeffelt gebilbet werben." 3n ber Sbat, ba« ritterliche ©emiith be« Spanne« würbe nodj weiter reichen, wie bieje«, unb gur grau jagen: ,,3d) will Sir 93eibe«, Siebe unb Unterhalt, frei t>on allen Sebingungen gewähren unb mich Seiner Siebe unb Srcue at« Sohn meine« ©ejdjlecfjte«, wenn nidjt meiner eigenen anoertrauen." Sold)’ ein 33iinbniß, weldje« bem ©eift ber äljnlid) ift, ber, wie wir borau«je£en bürfen, ba« Seben im Jpimmel regulirt, würbe folgenbermaßen lauten: „Ser 2Kann bietet ber grau Riefle unb (bebingmtg«Io§)« Siegrau, ber greiljeit, Selbftachtung, ©ejunbheit, ber peijönlidjen nnb geiftigen Unabhängigteit ftch erfreuenb, g i e b t fleh fefßff bem Spanne itt Stufrtdjtigfeit einer uneigennützigen hin* oUi|Janl> — So nt» m u n i 8 m u «." Siefe ©emeinbe giebt unter bem Sitel ,,eit)ififatiott uttb Communis- musa einige eigenthümliche ülnftdjten über jociale gragen, weldje Siejeni* gen interejjiren wirb, bie baran benten ober baran arbeiten, bie ©cjelljdjajt gu reformiren. Sie Siteratur biejer Seute, ob richtig ober nidjt, regt bcu ©eift an, unb ba bie 3£it hcrangelommen ift, wo gebanf'eutwlle Slufnicrf- jamfeit ber SSerbefferung be« focialen unb moralifdjen 3uftanbe« ber SDienjcIj* heit gewibmet werben jotlte, bin idj überzeugt, baß bie fSbbriide, Welche idj üon ihren SSeröffentlidjungen madje, gute grüdjte tragen werben. Sie jagen: „Sa« SBort Sitülifation finben wir in SBebfter« Unabribgeb folgenbermaßen befinirt — ber 3nftanb be« Siüilißrtfein«, ber SSerfeinerung unb 35ilbung. SBäljrenb bieje 2lu8einanberjchung für ben gewöhnlichen 3ü>ecf eine« Sßörterbudje« genügen mag, geigt e« ftdj boerrlid)feiten feine« §immet« in feiner lujuriöferen Söeife auötnaten, at« inbent er ihn ftd) at« ba« Sanb ber ©rbbeeren boiftettt — babeu mir gange Sieder, bie ihre bon ©djeffetn biefer beticiöjen gruebt betborbringen. Sin ©teile ber notbbürfti» gen tteibung, mcld)e bon bem Stüden ber SBatbbemobner genommen mirb, hoben mir gange Sörfer, meld)e ber gabritation baummotlener, molte* ner unb feibener Beuge gur Setteibung ber ültenfdben ftd) mibmen. „Stüe bieje unb itod) biete anberc gute grüebte ber ©ibitifation, fagen mir, ftnb bte gotgen gegenfeitigen Butrauen« ober ©tauben«, metdbe ba« begeid)* nenbe ©tement ber ©ibittfation ftnb. Um bie Strt unb SBeifc gn ittuftriren, Sie ©bc ber unb ber ©itoilijation. Sße in ber neuen SBelt. 691 wie btcfer ©taube frtf) jeigt, taffet uns annegnten, bag ta) meine ganje 3«* unb Slufmertfamfeit ber Kultur ber ©rbbeeren wibrne. 2öie ift es möglid), bag icg meine ganje ©efcgäftSaufmerlfamteit ber Äulti»irung biefeS einjigen VrobutteS wibmen tann ? SBaS für eine Sidjergeit, gäbe icg bag meine bielfäl* tigen anberen Vebürfniffe, wie fRagrung, Äleibung, Vegaufung, fReifemittel, Vücger u. f. w. befriebigt werben, wenn icg alle meine ©itergie biejem cinji* gen ©efcgäftSjweige wibme? Die Antwort auf biefe fragen ift, bag id) unerfcgütterticgen ©tauben unb Blauen gäbe — jo tief gewurjett, bag id) gänjlid) unbewugt eS gege — bag meine iftacgbarn mir bie SSJlittel, alte biefe Vebürfniffe ju befriebigen, geben werben unb bag id) bager meine ganje 3eit unb latente ber Arbeit ber ©rbbeerenerjeugung wibmen tann. §ier- burcg habe id) bie Freiheit, baS ©efcgäft fo ju heben, um bie größte Duanti* tat unb bie befte Dualität gerborjubringen. 9)teine weltliche SBoglfagrt in alten Sacgen bängt bon meinem ©rfolge in biefer einen Sacge ab. 3n ber Dgat, bie turje unb jufammengebrängte Summirung ber cgriftlicgcn gion: „Sucget erg baS Äönigreicg ©otteS unb feine ©ered)tigteit unb alte anberen «Sachen werben (Sud) gegeben werben", tönnte jwecfmägiger in eine Summirung fotgenber wahren ©efcgäftslegre umgewanbett werben: Suchet erft bie Volltommcngeit unb Vermehrung ©urer eigenen ißrobutte unb alte anberen guten Sachen füllen Sud) gegeben werben. Stuf biefe Söeife bemonftriren wir, bag bie tüibilifation bie grucgt beS ©tanbcnä ift. Der gabritant glaubt, bag er einen ficgeren SERarft für feine ßrjcuguiffe gaben wirb, ©r glaubt auch, bag feine 9iacgbant, ober mit anberen Söorten, bie feine bietföttigen Vebürfniffe befriebigen wirb. Dager jegreitet er üorwärts in feinem SBerte ber grögten unb bott> tommengen ©rjeugnng in bem üottften 3H*rauen beS ©laubenS unb ber göcgften Srmutgigung. ©r erhält feinen 2ogn, inbem er feinen fJiacgbant bient. Dem VJilben mangelt biefeS 3u*nmen in bie ©efetlfcgaft; er glaubt nur an feinen eigenen rechten 2lrm unb beffen Äraft, fteg bureg Sagen sJJag* rung ju berfegaffen. Der cibilifirte 9Jiann, wenn er auf bie 3agb beS Gebens ginauSgegt, fuegt niegt birect bie iftagrung unb Äleibung, weldje er bebarf, fonbern er fuegt ein Vebürfnig ber ©ejellfcgaft unb bie 3Äittel, bteS SBebürf* nig ju befriebigen, wogl wiffenb, bag für folcge Arbeit fein Üogn nugt aus» bleiben wirb. „Die grogen ©rfolge biefeS ©laubenS finb: 1. eine SlrbeitStgeilung in taujenbfältige 3weige, für jeben 3wetg beftimmenb; 2. ein Sg- ftem beS DaufcgcS ober £>anbels, wobureg 3eber ber Slrbcitsfrücgte feines 9tacgbarn tgeilgaftig wirb; 3. eine Vermehrung ber menfdjlicgen Vebürf* niffe mit ginreiegenber ©rjeugung ber VefriebigungSmittel. „©nbtieg tönnen wir fagen, bag bie ©ioilifation, fo weit ge einen ftug auf biefe 23ett gefegt gat, nichts geringeres ift, als jener glänjenbe 3uftanb ber Dinge, ben Paulus ber Sircge ©griftus jujegreibt unb melcgen er bureg »oll» Sie ©he ber unb ber ©ibilifation. fommene ©inljeit, berbunben mit SBerfdjiebenljeit ber ©oben tn ben ©liebem be« menfd)lid)en förpcr« iEuftrirt, meines ba« wahre ©benbilb ©otte« ift. Sie ©ibilifation an unb für ftcf), betradjtet in ibjrer Steinzeit unb ©infadjheit, ift ein fd)öite«, ftrahlenbe« SBefen. Sie Ungeredjtigfeit, bie Unterbrüdung unb alle jene ftlgigen Safter, Welche bie mobecne ©efeEfd)aft heimfud)eit, ftnb nicht bie folgen bcö ©eifte« ber ©ibilifation, fonbern beS fötangel« beffelbeit. 28ir fönnen fagen, bafj ein wenig ©ibilifation ein gefährlid) Sing ift, ebenjo wie mir fagen tonnen, baß ein wenig Silbung ein gefährlich Sing ift. ©ie »erteilt Ißerfonen unb ©orporationen eine 9Jlad)t, bie, Wenn fte bom ©eifte be« Söilben gebraust wirb, enorme Uebel ergeugt. Sie äßeltgefd)id)te hat bi« jefjt nur bie ÜÜJiadjt ber ©ibilifation gezeigt, auf ber einen (Seite ihre Kräfte anjubeuten unb auf ber anberen ben 93arbari«mu8 angugreifen unb gu befeitigen. 3fit bem Kampfe ber ©ibilifation, weither an allen ©eiten bor ftd) geht, ift e« un« nidE)t möglich, bie gasreichen Stefultate gu beregnen, welche b'te ©ibilijation fät)ig ift, gu ergeugen, wenn mir boEftänbig iljre ©rb* fdjaft angetreten haben werben. „3n bem 3>orf)crgebenben würbe gegeigt, bafj ftd) bie cibilifirte erften« burdj fürbeitstheilung ber ©rgeugniffe beinahe unenblid)en Sßergwei* gungen inbibibueEer Sheilung unb gweiten« burdj ein ©t)ftent be« 2tu«tau* fd)e«, woburdj Seber ber gnid)te ber 3nbuftrie feine« 9iad)bar« firfj erfreuen fann, au«geid)ttet. 2Bir haben aud) gegeigt, bafj biefer .guftanb ber Singe ftd) auf gegenfeitige« Zutrauen begrünbet, unb baß Ijierburcb eine Verwebung ber 3ntereffen unb eine ©inigteit entfteht, weldje im wilben guftanbe ber 9ftenfd)en unerreichbar ift. „Söenn biefe 9lu«einanbcrfej3ung ber ©ibilifationSelemente richtig ift, fo folgt barau«, bafj wir einen guten SDlapftab haben, ben ©haratter ber ber* fd)iebenen formen ber ©efeüfdjafc, bie Snftitutionen, Sitten unb ©ebräudje, bon benen wir umgeben ftnb, gu ergrünbett. hieraus fönnen wir burd) 83er- gleidjung erfehen, ob fte ben ©haralter ber ©ibilifation ober einen entgegen* gefegten haben. „$8ie fteht e« mit bem herrfdjenbett ©t)ftem be« ißribateigenthum« ? 2Sel* dje« ©lement geigt ftd) am mciften in biefern ©hfteme—ba« ber ©ibilifation, ober ba« ber 3Bir fagen, bafj ber ©eift ber ©ibilifation tn bem Snctnanberarbeiten jene« gegenfettigen ober ©lauben« befteht, woburd) eine ißerfou im ©taube ift, ftd) 9lnberctt gur 33efriebigung feiner bietfültigen SBebürfniffe angubertrauen, währenb er feine ungeteilte 2luf= merffamteit irgenb einem eingelncn 3weige ber für ben 33cbarf ber Sebürfntffe feine« Machbar« wibmet. 9tun, ift bie« Slnfammeln eine« 33er= mögen« gum©cbrand)e einer t3erfon ober be« Heilten Iperfonencirfel«, weither eine gamifte au«mad)t, eine iDlanifeftation biefe« ©lauben« ober ßutrauen«? SSSett entfernt babon. ©8 ift eher eilte üttanifeftation be« IDtifjtrauen«, gang baffelbe, welche« ftd) bei bem Silben geigt, ber beinahe unabhängig bon fei* 2Die ©he itt ber neuen Söelt. 693 nen 9iad)barn lebt. @8 ift mof)l maljr, ein Kaufmann füllte fottiel Gapital gur Verfügung hoben, al« ttötljig ift, fein @eid)äft in gutem ©djmttnge gu Ijal* ten unb für bie Sßefriebigung aller nothmenbigen Sebürfniffe; aber fo roeit ba« ©Aftern beS ißribateigenthum« einer ißerjon bie giebt, e« angn» häufen unb für fein eigene« Vergnügen gu bermenben, inbem er c« bon bent legitimen ©ebraudje bc« ©efcfjäftöfapitals abmenbet, befielen mir barauf, baff eS ein Ucberbletbfel ber Barbarei ift unb bireft ber Gibilifation, meld)e bieje« 3eitalter fenngeid)net, miberftrebt. „SSir fönnten noch weiter gehen unb beit d)ara!teriftifd)en SJlajjftab ber Gibilifation auf ba« @hcf^f*em onmenbcn. Sin geraiffer theologifdjer *ßro* feffor jagte einft feinen ©chülern: golgt ber Söahrhcit, aud) menn jie Sud) ben Sopf abfd)lägt. SBenn mir feinem Stathe im gegenmärtigen gälte folgen mürben, jo mürben mir unter Leitung btefe« ÜRafjftabe« folgenberntafjen urthcilen: Sille SDienjchen hoben fociale Sebiirfniffe. 2)ie Unberheiratheten hoben einen gemiffen greiheitSgrab, ihre focialen Kräfte unb Smpfinbungen in Umlauf gu eine Slrt allgemeines 3ncinanbermeben ber foctalen Ser» binbungen ergeugeitb, nicht ungleich jenen ber ©efchäftSmelt. 2)iefe gufam* mengefefjte Slaturgabeunb Sinhett, behaupten mir, fei ein fchmadje« @d)atten* bilb beS 3ufianbeS jm Fimmel, mo mebcr Gf)cn geftiftet nod) Sljen geführt merben. Slber ma« ift e«, menn etn Sftattn jeine SlttgiehungSfraft mie ein Snbianer feinen Sogen unb Pfeile gebraud)t unb au«get)t, ftd) eine grau gu fangen, unb fie in fein £att« gu nehmen, um fortan fein auefcpliefj* tid)e« Gigenthum gu fein unb jeine foctalen Scbürfniffe allein gu beliebigen? 3eigt biefe £hat Sigenthümlidjfctt ber Gioilijation, mie mir fie erflärt haben? btefer 2ltt 3ufrauen ober ©lauben in bie ©efetljchaft, bajj fie alle legitimen, focialen SSebürfniffe befriebigen mirb ? 3ft e« nid)t eher eine SRanifeftation inbtanifd)cr ©elbftftänbigfeit unb SJlattgel an 3«trauen ? 3ft e« nicht ein Slnfammeln be« focialen Sapttal«, e« ebenfo bon feinem legiti* men ©ebrauche abmenbenb, mie jene«, moburd) fDlänner ihr ©cfchäftscapi* tal anhäufen? Sille jene milbernben Siufliiffe, bie bie Siotlijation unb bie göttliche Heiligung in einem unreifen focialen 3uftanbe barüber ausgebreitet hat, beachtenb, ift unter UrtheilSfprud), baff bie @he £in Uebcrbleibfel ber Sarbarei ift. „Sie« Urtheil über Snbateigenthum unb Shefpftem bafirt fid) auf bte innere Statur, geprüft bttrd) bie Siegel ober ben SDiafjftab, ben mir an» geboten haben. SBettit mir bie Siejultate ober grüßte biefer gmei Slemente ber ntoberiten ©efeüjchaft, eine aparte^>äu«lichteiteinfctjließenb, unterjud)en, fo merben mir gu bctnfelben ©chlufj lommen. Sßir merben ftttben, baft bte griidjte fehr üerfcfcjieben ftnb non benen, melcpe bieSibilifation heroorbringen foll. „Sitte ber augenf(heinlid)ften©egnungen ber Sibilifation ift bie Sefreimtg öott ber ©orge burd) bte SlrbeüStheilung, meldje fie ber eingelnen ißerfon ge» 694 ftäljrt. ®a8 ißriDateigentbumSfbßem ftdj I)ter hinein, unb begrengt bicjcS Arrangement, inbcnt eS einem 3eben bie Pflicht eines 2Bad)tbunbe8 über feilten Keinen ©olbl)aufen aufbürbet. ©S ift wot)t wahr, er fann einen Abuolaten mieten, um fein 2ßad)ti)unb ju {ein; eS ift aber giemlid) toftfpielig nnb bleibt bann tmmer nod) bie 9iotl)wenbig!eit, ben £mnb git bewachen. ,,©S ift baS paffenbe Sßerf ber SiDilijation, jebcS SBcbiirfniß ber cingclnen {ßerfon ju befriebigen unb gwar auf bie öfonontifchfte SBeife, nnb baßer über» einftimmenb mit ben auSgebehnteften ©efchäftSerfcheinungen. Aber bas 3nftitut beS Keinen aparten brängt ftd) hinein unb befdjränK bieS SSJerf an etnem gewiffen ißunKe, erKärenb, baß bte ©ibilifation nicht Weiter gefeit ioll, als gur Lieferung beS 2)?aterial8, meßr ober weniger aus» gearbeitet für ben ntenfd)lid)eu iBebarf, unb baß bie beenbigenben lebten Ar» beiten burd) bie toftipieligen, ermübenben, langweiligen, unb wir möchten bingufügen, unb unctoilifirtcn äJietljoben werben {ollen, weldjeS notljwcnbiger ©eifern einem größeren ober geringeren ©rabe bent einzelnen ipauSftanbe anheingt. „üDann ftnb aud) bie 33eweggrünbe gur 3nbuflrie bei bem ißriöatetgen» tljnmsfpfteme öon ber nicbngften unb rofjeften Art. 2ßir haben {djon gegeigt, baß bieS im wilben ,3uftaiiöe wahr ift. Schwimme ober gebe unter, fagt bie barbarifd)c ©efellfdjaft ihren SDfitgliebern. Schwimme ober gebe unter, cdjoct baS ijjrioateigentbumSibftem. ®iefer Anftd)t fann entgegnet werben, baß ein unerbittliches ©efejj unfereS ©efenS ebenfo wobl für bie cibiltfirte, wie für bie barbarifdje ©efeHfdjaft gilt, welches anorbnet, baß, wer nicht ar» beiten will, aud) Nichts su effen erhalten foll. ©ir gern biefe 2et)rc, behaupten aber gleichseitig, baß es Diele höhere S3eweggrünbe gur Arbeit giebt, als einfach ben Lebensunterhalt su erlangen. ©ir bc» haupten, baß in etnem wahren einer fpergcnSciüilifation biefe höhe» ren Sewcggrünbe erfolgreicher angerufen werben fönnten unb baß biefe {Regel welche fo beftänbtg bte uieörigeren Üteweggrünbe anrnft, mit jenem in ber hcil*9ett ©djrift angebeuteten ©efejje claffificirt werben fönnte, welches für bie ©efchlofen unb Uugehorfamen gegeben würbe, ©ine ber üblen grüdjte biefeS beftänbigen Anrufens ber niebereu ißcwcggrünbe für ift, baß baS {Bol! Oerleitet wirb, alte Arbeit als einen glud) angufeßen unb einen ruhenber Faulheit als ben ßöcßften irbifchen Fimmel gu betrauten. „©in ©egiter fagt: „Aber wenn wir aud) gugeben wollten, baß bie 3n* ftitute beS {ßribateigenthnmS unb ber ©ße Ueberbleibfel ber 23arbarei finb, bitte, fagt uns, wie 3ßr anfangen wolltet, biefe Sachen gu beffern? ©aS ift ©ure höhere SBitbnng, unb wie wollt 3ßr ftc einfüßren? 2BoUt Sßr bie Spfteme beS {ßriDateigcntbumS unb ber ©he auf einmal umftüvgen? ©inen hiibfchcn ©ierwarr würbet ibr anriebten !" ,9lein, §err ©egner, ich wünfdje burdjauS nicht, fo etwas gtt tbun. ©s ifl ®ie ©he ber 93arbarc't unb ber SiDilifation. She in ber neuen SSett. 695 eine grünere Arbeit, wie jte anfdfeinenb id) ober trgenb ein anberer üDfann unter- nehmen fanu. 3n ber eS al« ein jold)' großes 2Berf, baß leine geringere 9)iad)t, wie bie be$ Allmächtigen felbft, eS auSjuführen Oermag. SDiefer ©ebanfe giebt un« bie 3bee, baß @r namentlich ben gortfdjritt ber ©ibilifation in ber Vergangenheit gelenlt hat, barnit Wir mit duften ba« SSerf, Welche« er jehon OoUbradjt hat, ftubiren jolten, mit bem baö» 'jenige ju entbeden, wa« wir bernünftigerweije in ber ,3ulunft erwarten ) mögen. ** ©ibilifation wirb fd)liefjlich abjdjaffen". Saß in unjerer SÖlitte ein Völfchen lebt, Weldfe« nach biefen ©runbfähen fjanbelt, wie bie Dneibagemeinbe e« thut, mag Vielen wunberbar erfdjeinen. 3d) glaube, fte ftnb bereit, jebe aufrichtige §rage $u beantworten. 3unäd)ft wollen wirF bie anbere Abweichung, bie wir in unferem ianbe finben, unb welche bem monogamijehen @he- jßfieme entgegentritt, be- fprecfjen. Utah, welche« bor ber ©rbauung ber Ueber- lanbeijenbahn ein ent’ jernte« Sanb war, jeigt eine jogenannte d)rift- liche ißolhgamie. ©in Sftann, tarnen« ©mith, 1805 geboren, hatte in feinem Änabenatter biele ©rjeheinungen, unb ein ©nget be« §errn leitete ihn in feinen glegel» fahren ju einem wo er einige golbene glatten, mtt unlefer» liehen Vemerlungen ber* jiert, fanb. Aepfelwacf)* fen nie, ohne bafj £>änbe jum ba ftnb, unb jdjöne 2anbfd)aften würben nie erfchaffen, ohne Augen, biefetben ju fehen. ©tüdlidjerweife für ©mitf), fanb er in bcrfelben ©rbe eine golbene VriUc, mit welcher er AHe«, wa« bie golbenen glatten enthielten, lefen lonnte; bie ©teine biefer Vrille würben Urim unb Shummint genannt. Sie ©dhriftjüge ber glatten waren 0?ifl.l70. 3o|et>i) ©mitl), ber SßroMet. 696 ©ie She ber ©arbarei unb ber Siüilifatiott. „reformirt cghptijd)“, aber mit §ülfe bcr tmrermäijnten SBrille, hinter einem Vorhänge mar gojepf), mit bem SSaternameit ©mitf), im ©tanbe, ftc ju lefen unb ju beuten, mäf)renb ein ÜJiann außerhalb be« Vorhänge« Alle« nieberfdjrieb, ma« gojepl) itjm Vorla«. 1830 mürbe bie« äRamifcript gebrudt unb ,,ba« 23ud) be« Hormon", von Anberen „bie gotbene 93ibel“, getauft, Sie« 2Berf beftetjt gegenmärtig au« fed)§jehn verriebenen 58üd)ern, angeblich in toerfd)icbenen'ißerioben oon auf* einanber folgenbcn Propheten gefdjrieben. Sie mormonijd)e$ird)e mürbe juerft im ©taate 9fem*?)orf organiftrt, aber halb barauf nad) Äirtlattb, Ol)io, iibergeftebelt, mo ein ungeheurer Sentpel gebaut mürbe. §ier fdjlog fidj 23rigt)am 2)outtg unb mehrere anberc, meldje ftd) jeitbem in ber 5£xrd>e bcr .ajiormonten berühmt gemacht, bem ©mitl) an. ©elbverlegenljeiten trieben fte enblid) öonDhio noch SDiiffouri, aber bie aufge* brad)ten Scute biefe« Sanbe« überzogen fte mit $rieg unb Vertrieben fte. gfjr uächfte« mürbe etma« bauernber. ©ie bauten einen anberen föft* liehen Scmpel in iJiauvoo, gllinoi«, unb enblid) eine jiemliche ©tabt. ©mith ber ©rojje mar nicht nur Prophet berÄirdje, fonbern and) 33ürgermeiftcr Von 9fauvoo. ©rft 1838 badete ©mith baran, ißolt)gamie einjufüljren. Sr über* rebete mehrere grauen, bei iljm ju mohnen, unb nannte fie feine jpirituellcn grauen. Sie« üerurfad)te ©arbinenprebigten ©eiten« ber gejef3lid)en grau beö ©mith, burd) ba« be« Propheten eiferfüdjtig mürbe. Ser gamüienftreit eubigte aber in vollftänbigcr Untermcrfung ber aufgebradjten grau, meldfe, um ihren ©mith 3U beruhigen, im ©ommer 1843 eine Offen* barung erhielt, monad) ißolhgamie geftattet mürbe. Sie $irdje beftritt biefe« guerft unb jeigte fid) al« ©egnerin ber ifJolhgamic, aber gehn gahrc fpäter nahm fte bie Offenbarung an unb oertheibigte ben neuen ©tanbpuntt. @S gab aber eine große Abtrünniger unb bei einem Auflaufe mürbe ©müh erfd)offen. iftauboo mürbe enblidj brei Sage lang bombarbirt unb Die 9Jior* ntonen Vertrieben, gm -jperbft 1848 fanb ftd) 33righam 3)oung, meldjer bem ©mith al« Prophet unb Anführer folgte, von ben ©etreuen in ©alt Safe, Utah, umgeben, mo bie Äirdje aufblüljte uttb einhunberttaujenb 9Jlitglieber jäljlt. §err Sidfon erjählt über ba« häusliche Seben biefe« SBolfe«, meldje« fju beobadjten er ungemöl)nlid)e Gelegenheit hattc* '' „?)ottng jagte mir: „©eben ©ic ftd) um, menn ©ie ju miffen münfdjen, |ma« für ein S$olf mir ftub. 3>or neunjehn gafjren mar biefe ©bene eine äöüfte, in bcr nid)t« meiter al« Unfraut unb blühten. 2öie mir hierher famett, brad)tett mir itidjt« meiter mit uu«, al« ein Od)jen, einige SBagcn unb eine £>anbüoll ©aamenförner unb Sa« 3$olf, meines nad) ttn« herfam, — bie meifien von ihnen maren Söeber unb Zünftler, — brachten nid)tö mit fiel), nid)t einen ©ent, jogar nid)t ein- mal ©ejd)idlid)feit unb ©emohnheit be« Aderbaucö. USon biejem 23alcon au« firntten ©ie jehen, ma« mir getfjan hoben“. S he in ber neuen Söelt. ,,2)ie§ SSotf ift in allen oier SSetttTjciten aufgejammelt, benn wenn 2)oung einen äftijjionär brauet, nimmt er il)u, wo er iijn finbet, Oon ber Strafe, ber Söerfftatt ober bem gelbe, uub fenbet iljn mit leerer Sßörfe in bte frembe Söelt, baö ntormonijdje ©oangelium ju prebigen. 2>ieje rühmen fidf), baß fte, wenn fte binauSgcbcn, bie Ungläubigen ju belebten, leine Sörje nub leine ©ebrift mit ftcb nehmen. ©ie geben hinaus, noctenb unb allein, um bie Arbeit be« $crrn nad) 2lrt bcS £crrn auSjufübren, Oertrauen leinem 2lrnt beö gteijd)e8, Icitter SPlacbt bcö ©olbeS, beuten nid)t baran, was fte effen unb wo fte ftcb niebcrlegen werben, foitbern oertrauen ibr Seben unb ©liicJ gänslicb beit -jpänbeit ©otteS an. Stuf bieje SBeije geben bie entbuftaftifefjen SKtjftonäre hinaus unb Sioerpool, 2>ama$cus, 2)elbi unb geling er» reicht, auf ihrem SSege alle mögliche Sürbcit Oerridjtenb. ©ie öerfpred)en bem in Utah gabriten, bem Sanbmann ©iitcr. ©ie jagen ihnen, baß berfMntmcl nicht gänjlich über baS ©rab gcftcllt ifl: bie ©rbe jelbft iji nach Meinung eine 2trt Fimmel; benn ba bie ©rbe unb SCUcS, was barinnen ift, bem .jperrn gehört, jo crllären fte, baß bieje 9teid)tbümcr ber ©rbe bas wahre ©rbtbeil feiner ftitb.“ ®ie neubetebrten 2lntömmliuge werben wirtlich jorgfältig bebanbelt. 2)a8 Hauptamt eine« SBijdjofö ift, banach ju jeben, baff-fticmanb in feinem Sis» tburn ober ©rafjehaft 9Kangel letbet an Nahrung ober Älcibung. ©r nimmt im -Kamen beS -jperrn Oon ben SSoblbdbcnben, was notbwenbig ift für bie 9Jlittettofcn, bemt bie ganje ©rbe gehört bem 3)ie Steidjcn müffen eine ©teuer in ©olb ober Ißrobutten jur Unterftüijung ber Firmen entrichten. 2)ie Unterjliijjung ber Slrmen gebt ber Untcrftüfcung ber Äirdje OorauS. ©in befonbereS ©apital wirb jur Unterftühung notdürftiger bei ©eite gelegt, unb 2)omtg jelbft, 2111er Wiener, bat bieje« jehwierige 2lmt ju Oer* walten. Stile erhalten Arbeit. £err 2)ipon befugte eine 3ufatnmcnfunft ber Si* jehöfe, welche sujammenberufen waren, um für neue 2lntömmlinge ju jorgen. ©r jagt: ©ie alten SKänner oerjammelten ftch in einem Äreis. ©bwarb Runter, ber Oorfthenbe SBijcfjof, fragte jeben ©in$elnen über bie2lrbeit feines SejirtcS, — baS Sauen, 2Kalen, Gntwäffern, bie ©ärtnerei — aud) was biejer unb jener fDtann an Slrbcitsträftcn nötbig b<*&e. ®in ©inwanberer* jug war eben angefomnten unb bie Sijdjöfe jottten baju beitragen, bah jed)«* bunbert ißerfonen ihren Äobt pflanzen unb ihre -jpäufer bauen tonnten, ©in Sifdjof jagte, er tönne oier SJiaurcr gebrauchen, ein anberer jwei ©tjd)Ier, ein britter einen Klempner, ein oierter fteben ober acht Saubarbeiter, ttnb jo bie ganje 9?eibe binburch. 3n wenig üKinutett jab ich jweibunbert biejer armen ©inwanberer auf bem SBege, ihr täglich ©rot jo oerbienen. „$ie8“, jagte 2)oung, „ift eine ber 2lrbcitcn unjerer Sifdjöfe.“ ©ipon bcmerlt hier* ju: „3ch muß gefteben, baß ich hierin nichts ©djledjteS jeljen tonnte.“ „3n ber Sieget ftnb bie nicht arm im ftrengften ©inne be« 2Bort$; 698 2)ie ©p* bet Barbarei unb ber ©ibüif ation. ttidjt notpbürftig at« eine Stace, ein SSot! nnb eine Äirdje. 3n ber für eine neue @e}eüfd)aft, bie mit 9lid)t§ anfing nnb nur burd) Arbeit ihren Söohlftanb $n begrünben-batte, ftnb fie reich. Utah ift mit Sanbgütern unb ©arten reich bejäet, bie tilget fpiegeln geberDiet) unb beerben ab, unb bie ba8 neue gerujafem, ift ebel gebaut unb jepön gepftaftert. Seber* mann arbeitet mit $anb unb Sopf. 2)aS ÜSoU ift mäßig, ihre gelber fofien ihnen nichts, unb ba« Vermögen, welche« fie burd) ihre gnbuftrie erworben, ift bebeutenb. 2>aö ©eflüget unb bie beerben ju öermehren, heißt bei ihnen ©otte« befehle gehorchen. &i0.171. »$ie dauert arbeiten} ebenfowohf, wie bie SDläuncr. $a8 #au8 bcS , Propheten $)onng wirb ber ©ieitenlorb genannt. $eiit fDiiijfiggänger fiitbet leinen pah barin, beim bie grauen be8 popbeten muffen ftd) 2lUc jclbft ernähren burd) Sehren, ©pinnen, färben nnb ,2)ie Sölänncr müffcit bie fdjwererett Arbeiten beö gelbes, bc§ ©rabenö nnb ber SSiehjucpt, nerrid)teu. Slbcr beibe ©e}d)ted)tcr I)aben jebeö ihren am «ipäuierbanen, ©artettauslcgen, aßer!ftdttenevrid)ten, aftineitgraben, SMßljam, bet sproßet. Spc in ber neuen 2öelL 699 Siebet mit einet ©nergie unb geibenfcfjaft, mie ftc nie an ben öfMidjen 2lb* bängett ber 2ßafatd)fette gcfunben werben. „Sie (Seiftlid)cn erhalten feine Vegaßlung unb ftnb mtprofejfionetl. Vto* pbeten, Vijd)öfc, ÄirdjenOorfteber, —2lße »erfolgen ihre Stabt* unb ganbbefchäftiguitgen. Sroj3 alter ihrer Snbuftrie laffen fte ftd) aber bod) 3eit gu Vergnügungen unb ©rbolungen. Sie ©rbe ifi nad) ber mormoni* fcfjen 3bee ein 'ißarabie«, gejdjaffen gu ihrer greube. 2)oung fann als ein ©eiftlicf)er beS grobftnneS betrachtet werben, ba er ein großes Sweater ge* baut fjat, auf welchem feine Söd)ter ©omöbie unb gntermeggo’S fpielen, unb eine Sonbaße gur Venufcung für Sang unb ©ejattg ber Sugenb gebaut unb burd) Väße unb ©oncerte im greien unb mit gutem Veijdiel »oratt- ging. ©oncerte unb Odern werben oft aufgefütjrt. SBafferfabrten unb 2anbdartf)ien mit aßen ünfd)ulbigen Vergnügungen haben feinen f)crjlid)eu Seifaü. Sen VSeintrauben, ißfirftdjen unb ber$od)funft wirb fo biel Sorg- falt gewibmet, baß fogar ein geinjd)mecfer in bem neuen Serufalcm Selifa teffen finben fann, bie er in SBafbington unb 9iem*9)orf lecßgenb entbehrt." ?)oung fagt: „Sie mormonifd)e Äirdje fteßt bie ©l)e als «fte Pflicht ber Uftenfdjen auf ©rben bin. äöcber 2Jiann noch grau fönnen ben SSißen ©otteS aßein auf ©rben auSfübrett, b. I). aße menfdjlichen SBejen haben auf ber Srbe eine gunction gu »errichten, — bie gunftion für unfterblidje ©eifter, bie barauf warten, geboren gu werben, — förderliche äöohnungcu beS gleifd)eS gu ergeugen, was nicht gefaben fann ohne jene Verbitt* bung ber ©ejcfjlechter, welche bie @be in ftd) begreift. Sief) biejer gunftion entgteben, beißt bie hetligften ber 2JZenfd)l)cit »er fc tuten, unb wäre Sünbe. ©tn unoerljeiratbeter ÜJtann ift nad) ben 2lnfid)ten ber Vtormonen «in unooßfommeneS ©efdjödf, tfi wie ein Vogel ohne gliigel, wie ein Mör- der ohne Seele. Sie fftatur ift ein fßtann muß, um jeine Drga= nifation gu »er»oßftänbtgen, beiratbett. 9)oung fagt: „Siebe ift ein Ver* langen für ein höheres geben; bie geibenfehaften, ridjtig »erftattben, nähren unfer geiftigeS geben." „Slnftatt ihren Zapften unb fprteftern grattenliebe gu oerweigern, erntutbi* gen fte biefelben gur Vielweiberei; unb bet ben l)öl)ercn ©eifiltchen, ben Vrodbden, ben 2tdofteln unb ben Vifchofen, ift bieje ©rlaubniß beinahe uni* Oerjal. Seicht ein gu fein, ift, nid)t etn guter ©iormone gu fein. Sie bürfeit auch uid)t nur für bie ©rbe, fonbern aud) für ben Fimmel ftd) grauen nehmen. ©ine fonberbare ©igentbümltdjfeit, welche bie $eili* gen bei ben ©begatten eingefüljrt haben, befielt in bem ununterbrochenen 3ujammenbang ber Sbeile, Stetigfeil ober ©ontinuität genannt. 3br 5Red)t, SJJaitn unb grau gegenfeitig gu »erbtnben, fann entweber für btefe VSelt ober für bte ©wigfeit auSgeÜbt werben, b b>, bet 9J?ann fann bte grau als nur für btefe 2öelt, wie wir es in ber d)riftltd)en Äirche tbun, nehmen, ober für bieje 3Belt währenb ber gebensbauer unb für bte anbere SBelt nach bem Sobe. 700 Stuf btcfc SBeife tarnt bie irb'tfche grau eines üDianneS bie fpirituelle eilte« anbereu roerbeit. 2)a3 9fed)t, ftd) einen hintmlifchen ©atten auSgufudjen, roirb aber aud) beit grauen geftattet, benn bei biefen Heiligen hat baS meib=» lidje Söefen in ber 3Bal)l itjreS fyitnntlifdjen Bräutigams beinahe baffelbe 9ted)t, beffen ftd) ber 2Äann erfreut, feine fterblid)e Braut ausgufud)en. „(Sine anbere feltfame @igenthümtid)feit in ben garten Begehungen, welche bie SDRorntonen eingeführt haben, beftefjt barin, eine tebenbe Verfou mit einer tobten gu trauen. Sie geitehe ift nur für bie ©rbe unb muß groi* fdjen einer tebenben grau unb einem lebenben Spanne hefteten; aber ba bie ©i)e für bie (Sroigfeit ein Sontract für ben Himmel ift, fo fagen bieje faun biefetbe entroeber mit Sebettben ober Sobten eingegangen roerbeit, bor* auSgefetjt, baß eS eilt roirflidje« Verlöbnijj ber ißerfonen ift unb burd) ben Vropljeten geheiligt unb in richtiger gorm bollgogeu roirb. Stuf jeben galt muß eS eine roirflid)e SI)e im fird)lid)en Sinne unb nad) bem gejd)riebenen ©efefje fein, nicht eine ptatonifdje Verrichtung, eineguneigung ber «Seelen, welche nur bie beiben Sf)eile in einen räthfelljaften Bunb bereinigte. SieS ge* fd)iet)t burd) Stellvertretung ! Stellvertretung 1 Sann in irgenb einer @lje eines 2JfanneS ober einer grau ber $laf3 beö Anbcren üertreten roerbeu ? 9)oung hat eS erflärt, baß eS möglich ift! (Sine grau barf ihren eigenen Bräu- tigam im Fimmel mähten, aber roie ber Sftann, roenn er eine groeite grau nehmen roiü, muß bie grau, roetche einen tobten ©atten roitt, bie Vermittelung unb Srlaubnijj 2)oung’S haben. Surd) eine religiöje Sere* monie tarnt er fie bem tobten üJfanne vermählen, welchen fte ftd) als ihren Herrn unb Sättig im Fimmel auSgeroäfjlt; burd) benfetben Alt !ann er ihr einen Stellvertreter auf Srben unter feinen Sird)enborftehern unb Apofteln geben; foltte ihre Schönheit fein Auge verfugen, fo famt er für fid) felbft baS Amt beS Stellvertreters für ben Verfdjiebenen annehmen, gm Saber* nacte rourbett mir gtvei Samen gezeigt, roetche grauen beS gofeph nnb als beffen Stellvertreter bem 3)oung vermählt waren; ber Prophet felbft fagte mir, baß er ttod) biet mehr hat; ich fantt begeugen, baß biefe groei biefetben Begehungen gu ihm haben, roie biejenigen anberer grauen. «Sie ftnb SJiüt» t.er bott Sinbern, bie feinen SZantcit tragen. „Vothgamie itt ber ntormontfehen Sirdfe ift nid)t baS fßedjt beS 2Jfanne8, fonbern eine ©abe ©otteS. Sin Zeitiger !ann eine grau tjeirathen, ohne bie Srlaubniß feines Ißropheteit eingut)olen. SiefeS ißrivtlegium fann man als eines feiner SWauneSrechte betrachten; aber über biefe ©renge hinaus barf er nte gehen, ohne Srlaubniß feines ipirituellen Häuptlings, gn febem galt einer grociten grau muß eine fpecietle Srlaubnifj bom Himmel cinge* holt werben, welche ?)oung allein baS 9ied)t gu forbern hat. VJenn 2)oung ga fagt, fo finbet bieHodjgeit ftatt; wenn er fftein jagt, fo giebt eS bon feinem gejprod)enen Söorte ferne Appellation. „geber ißriefter ber höhnen ©rabe in Salt Säte Vallep hat mehrere 2ßew Sie ©pe ber Barbarei unb ber ©ibitifation. ber, Sie Shtjabl jetner ©attinnen bängt bon fetttcm 9leid)tbum linb (Sfjciraf- ter al§ Sirdjenoorfteber ab. Sein Slpcftel bat meniger benn brei grauen, lieber bie Heiraten beS 23rigbam 2)omtg, Heber Sirnbaü unb ©aniel SöellS, bie brei SJlitglieber ber erften mie fte I)ter genannt merben, merben feine Berichte in ber öffentlichen Office gehalten. ©8 ift in biefer ©emeinbe, baß jebe fromme alte grau, meldje ihren ©atten burd) ben Stob Derloren hat, ben 33ifd)of ihres SreifeS bittet, Schritte ju tfjun, um fte mit einem biefer brei ißräfibenten ju Derntäblcn (to seal—bucpftäblich anjuftegeln). 3)oung ift natürlich ber Liebling foldjer Sßittmen, unb eS mirb Don ihm gefagt, baß er nie eine Steife aus feinem iöienenforb unternimmt, ohne aufgeforbert ju merben, einer biefer armen ©efdjöpfe ihren SSunfd) ju erfüllen. ©at)er fontmt eS, baß Diele grauen ben Slang feiner ©attin haben, bie er faum je gefeljen hat, unb mit benen er nie bie S?ejief)ungen etneS (See- mannes, meldje unter biefem Sßorte Derflanbett merben, gehabt hat. Oie mirflichen grauen bcS bringe am 9)oung, bie grauen, meldje in feinen Rau- fern, im Sienenforbc, im 2ömcnl)auje, in ber meinen Hütte mohnen (meldje bie SJlütter feiner Sinber ftnb) fmb ungefähr jmölf. „Oie Heiligen übertreffen nod) Slbraham; ich glaube, ihr häusliches £c=* ben gleicht mdjr bent inbianifdjen SBigmam, mie bem patriarcf)tjd)en Bett. SBie ber Ute, fanit er fo Diele grauen haben, mie er ernäfjren fann. Söie ber SDtanban fann er brei ober Dier Sdjroeftern, eine Oante unb ihre SHdjte, eine SCRutter unb ihre Oödjter f)eiratl)cn. (S$ ift Dielleid)t niefjt ju Diel, ju jagen, bafj nad) bem mormonifdjen ©efef3 S51utfd)anbe nicht befiehl, benn ein SUtann fann irgenb eine grau heiraten, bie if»m gefällt. „2öemt SDtänner jo Diele grauen haben, jo fann eS mtS nicht munbern, menn auch Diele Sinber ba ftnb. 5)oung jagte Ferrit ©tjron, baß er adjtunb* Dierjig lebenbe Sinber habe. SebeS HauS jdjeint Doll Don ihnen ju fein. 2Bo mir eine grau fafjen, jäugte fie, unb in jebem Hauje, baS mir betraten, jagt Oifon, mürben uns jmei ober brei Säuglinge gezeigt. 3eneS ©Ijal ein maf)reS Sinberlanb $u fein. (Sin Saufmann mar nidjt im Staube, uns ju jagen, mie Diel Sinber er hatte! (Sinige ber iDlormonen batten ihre grauen unter einem ©ad)e, 2fnbere in aparten Käufern. Beber SJlann rid)> tet ftd) feine Haushaltung, mie eS ihm gefällt, ein, nur muß er ben grieben in feiner gamile aufrecht erbalten. Herr ©ipon jagt, baß 35ielmciberei Don ben grauen ungern gefeben mirb. „geh habe mit mormonijd)en grauen unb mit ad)t ober neun Derjd)iebeixer» iDläbdjen, metd)c2lHe jmei ober brei gabre am Saljfee gelebt haben, gejpro* djen. Sie ftnb unjmeifelbaft 50tormonen, meld)e für ihre Steligion Diele Opfer gebracht haben, ftnb aber fämmtlid) feinblid) gefinnt gegen mie. ober brei biefer SJläbcben ftnb bübfd), unb hätten fid) jd)ou in einem SOtonat Derbeiratben fönneu. Sine berjelben batte fteben Hei ratbsanträge“. OteS jeigt, bafj in unjerem Slima ober auf um ©h£ iu ber neuen SS eit. 701 702 feretn Vobcn nid)t peintifch werben wirb, unb wenn es ein paar grauen giebt, bie einiam, abhängig ober tpörid)t genug ftnb, 9Jtitglieber eine« folcpcn gu werben, fo brauchen wir uns beSpalb uodjnid)tjuäugftigen. Einige weibltdje §eüigc fpreepen unb fepretben in einem anberen Sinne, unb bie SircpcnDorfteper, wenn man ihnen gupört, fepeinen uns überzeugen gu wollen, bafj Vielweiberei in ber Vruft ber grauen bie wilbefte Schwärmerei ergeugt, 3prc fReligionSlepreu ftnb folgenbe: 1* ©ott ift eine V«rfon in ber ©eftatt unb bem gleifcpe be« SDtanne«. 2. Ser SDtann ift ein Speil ©otteS unb wirb jelbft ein ©ott Werben. 3. Ser SDtann würbe niept Don ©ott geschaffen, jonbern beftanb feit aller (Swigtcit. 4. 3)er 9)lann ift nicht in Sünbe geboren, unb nur für feine eigenen Sünben Dcrautwortlicp. 5. Sie (Srbe ift eine ©olonie Derlörperter ©eifier, eine ber Dielen Sin* ftcbelungen im Söeltenraume. G. ©ott ift ißräfibent ber Unfterblichen unb hat DierSlrten Don SBefen unter ftd): l. ©öttcr — b. b* unfterblicpe VSefen mit einer bollfommencn Drgani* fation beS Körpers unb ber Seele, — baS eitblicpe Stabium ber SJtänncr, welche auf ber (Srbe in Dollem ©ehorfam be8©efef3e8 gelebt haben; 2. (Sngel — unfterblidje VJefen, welche auf ber (Srbe gelebt unb baS ©ejefc nidjt Doll« lommen befolgt haben; 3. Sftättner — uuftcrbliche SSejen, in betten eine lebenbe Seele in einem menfchlichett Sörper wohnt; 4. ©eifter — unfterb* licpc VScjcn, welche nod) barauf harren, eine lörpcrlicpe Sßopnung gu er* halten. 7. Sa ber fDfanit gur fßace ber ©ötter gehört, wirb er burch bie (Spe jum T)immlifd)cn Sprotte bercdjtigt; fein $au8ftanb Dott Sßeibertx unb Sinbertt ift nicht nur fern üöntgreid) auf (Srben, jonbern auch fein Fimmel. 8. Sa8 Söttigrcicp ©otteS ift wieber auf ber (Srbe gegrünbet worben; bie 3eit ift gefommett, wo bie heiligen ipr (Stgempum in Veftp nehmen lönnen, aber burd) Sugenb, nid)t burch Ueberwältigung, burch Arbeit, nicht burch SRacpt." Sa ißolhgamie Don Dier günftel ber menfehtichen 9tace geübt wirb, ftnb SDtormonen wenigftcnS in ihren (Spekulationen mit berfDlehrgapl ber 3Jten* fepen im (Sinflange. (Spefcpeibuttgen finben nur burep bie Sircpe jtatt. ;$iel Jlaum würbe itt biefetn Äapitcl ben Sommuniften unb ÜDiormonen gegönnt; ich bin aber übergeugt, bajj eS mit Sntereffe gelefen wirb. 3n ber Spat, alle epelidpcn unb focialen Sitten ber grojjen 2)iaffe Derfdjicbeitcr Völ- ler, bie in ben Dorpergepettben Sluffäpcn angefiiprt würben, werben bie Slttf* merffamfeit aller berjenigen angiepen, bie in bem Stubiunt ber mcnfdjlicpen 9latur unb in ber VSieberperftellung ber ©efellfcpaft auf einer VaftS interef* ftrt ftnb, wetepe am Veftcn bie Söoplfaprt, ben grieben, baS ©liicf unb ben Sie Gße ber Varbarei unb ber Gibiti jation. ©he in ber neuen BJelt. 703 ftd)eren gortfd)ritt jcbeS inbioibuellen ©liebes ftcfjert, je nach beffen @e* fdjmad uub unb lörperlid)en Vebürfntffen; beitn tro(3bem, bag nie 3roet je gefdjaffeit werben, jo geigt ber Unterjd)ieb nod) beutlidjer in beftimmten ©emeinben, unb gwar io fehr, bag eS nidjt« UitmöglidjcreS giebt, als ben SBerfucf), iÄlle in einer tKeligionSfcfte gu oereinigen, ober nur eine gamilienbilbung cinguführcn. ©ie geiftige Verarbeitung bei' ©hatfad)en, welche I)ier borgefüfjrt würben, über bie aller möglichen VolfSftämme unjereS Planeten, bie halb burd) bie Qrijenbaljnen unb Telegraphen unjere näd)fien .fpauSttachbartt werben, rnug berjd)iebene 3been unb öinpfinbungcn in ben ©emiithera nad)benfenber Sefcr heroorru* fen unb wenn biefe Sezieren nur burd) einen (Stenographen niebergejdjrieben, Oon bent ©rüder in gornten gefegt, burd) bie crnftauSfeljenbe Sßreffe ober ©rudntaidjine gur Veröffentlichung gebracht werben tonnten, fo würbe un* jere fociale Literatur burch fo manche wertljoolle üKittheilungcn bcrcidjcrt werben, unb gwar fo, bag beren Hinflug fich auf uufere focialen Vegiehungcn ebenfo benterlbar machen würbe, wie fich *>cr ©timmgettel in unferer ißo* liti! bemerlbar mad)t. Untreue wirb fafl nur als Sünbe angefehen, wenn öon ber grau begangen. 3n beinahe allen Sünbern unb allen focialen Sgftemen wirb bie @he nicht als eine Vereinigung gweier paffenber Sßerfonen, burd) gegenfeitige ßuneigung hcrö°rgebrad)t, betrachtet, fonbern als ein ßontraft, bon ben ßltern ober anberen nicht interefftrten Verfoncit eingegangen. ©aS Vetra* gen ber grau fteht beinahe in allen ©ingen unter ber 2luf|id)t beS SDtanneS, jo fel)r, als ob ber 21Umäd)tige ein ©cbot erlaffen hätte, bag ber 2Jlann für bie Sünben ber grau oerantwortlid) gemacht würbe. (@cred)tigleit forbert, bajj er für einige berjetben berantworttidj fein foll.) SJtänner unb grauen werben feiten burd) ©ott berbunben, ober in Uebereiuftimmung mit benx phhfwlogiid)en welches baS ©efejs ©otteS ift; baher ift wenig gu be* fürchten, bag ber üftenjdj trennen lann, was ©ott bereinigt hat. öS ift gu begweifeln, obein joldjer gall ftd) in biejemoberirgenb einem anbeten Sanbe je gugetragen hat. 2öir fehen, bag greiljeit in ber Siebe, unb fogar gcjchledjt" Iid)er allgemeiner Umgang nicht nothwenbigerweije grauen erniebrigen unb eutfittlicheu, ober Äranfheiten ergeugett mug, wie bei ben leichtlebigen 3a- panefeit unb ber Oneibagemeinbe illuftrirt würbe. 3n ber monogamischen ©efetlfd)aft werben biefe greiljeiten, wenn.auSgeführt, bie grauen erniebri* brigen unb entsittlichen, weil fte hicvburd) bon ber ©efeUfchaft ber ©ugenb* fatnen unb Achtbaren au8gefd)loffen werben, unb perjönlid)e Vernachläfjk gung unb Selbftberachtung entfielen. (Fapitel 5. Unnoirftommenbeü ber £befofte«te. fer Sßerfaffer Wünfdjt nid)t ba« Sorurtljeil be« Ißublifnm« gu erweäen unb würbe gerne fähigeren köpfen unb fräftigeren £änben bieje Arbeit überladen. Semanb aber muff ba« un- beliebte SSerf unternehmen, Die UnboKfommenheiten be« alten ©hefpfteme« attben [ßrangergu [teilen; benn wir geraden jd)ncll in bie Safter ber ©riedjcn gur £eit be« [ßerille«, ohne beren Sugenben, Offenheit unb ©hrlid)feit angunehmen. Sonbon unb [Rew=9)orf finb heute in ihrer Iid)cn <0ittlid)!eit jd)limmer, al« bie alten Sltpener, benn wenn bie ©ewohn- heilen ihrer Bürger nid)t beffer finb, jo ift es ihr ©lang, unb bie (Seelen ber ©hemänner unb grauen werben burd) betrug unb a« monogantijd)e @hftem würbe bor gwei« taujenbfünfhunbert Sahnen bon ben [Römern ftreng befolgt unb oou ben nörbtid)en [Barbaren ©uropa’8 lange »orf)er, ehe noch Sehre 3u- gang bei ihnen hatte» Sft bie ©hc ein göttlidjeS Snftitut? Unb wenn jo, welche ftnb ihre ber- jd)iebenen gormen? [Reben bem monogamifchen ©hfton,entftanben bei ben alten [Römern 700 ober 1000 bor ©hr., unb ber [polpgamie, bon Slbraham, SRoje« unb ben [ßropheten accepttrt, entflanb unter un« ein neue« ©pftent, weld)e« d)riftlich gu jein behauptet — ber ©ommuniömu«. Sefu« bon 5Ra- gareth hemathete nicht, [ßaulu« war ein alter Suuggejetle unb »erjdjrie bie ©pe. SSir haben gejehen, wa« ber heilige Serome, einer ber erften d)riftlid)en Ueberjeljcr, bariiber jagt, inbem er e« einen Saum nennt, ber bei ben 2Sm> geln umgehauen werben joüte; unb wir finben aud), bafj bie frühere djrift- liehe Äirche bie ©he al« ein nothwenbige« Uebel anjal), welche« jo halb wie Unbollfommenhett ber Zljefhfleme* mbglicß gu befeitigen wäre. ©nblicß ßnben wir fünf öcrfcfjiebcitc Secten, welcße ßcß Sänften nennen, beren eine ben ©eißlicßen bie ©ße Verbietet (bie Slatßolifen); eine anbere ßält bas monogamifcße iiu8lid)!eit jenen ©eift ber fDienfdjcnliebc unb ©rojjmutf) gu pflegen, ber uns cultibirt unb in nal)e SDiitleibcnfdjaft unb Spmpatfyie mit allen Sinbcrn unfcreS 2tUbater8 bringt, golgettbcr 3$er8 atljmet ben ©eift ber Selbftfudjt, l©igenliebe unb SSergötterung, ber in ber Eltntofpf)äre einer joldjen -jpäuSlidj» Jid)feit fiarmonifd) bibrirt. $a8 @ebid)t „SJermiffen fte mid) gu §aufe", patfietifch unb allgemein beliebt, fpiegelt bie öffentliche Meinung um fereö 3eitalter8 giemlich getreu ab. l!tadjf0cife ber IJRottogamie. „äötrb mir am 3:ifdj ein ©tuljl gefcfet, äüenn 'Jtbenbfveubeti tjeranualjcn, Söeijn in ber ©tube bic üicbtcr entflammen Unb bie ©ferne am ruhigen 'Äbenbijimmel erf<§einett ? SBettn „®ute sJ!ad)t" mieberljolt toirb 1 Unb 9We 3unt ©djlaf tief) nieberlcgen, ©ebcnJcn ©ie be§ Slbmefenbcn unb Sinfeh fie toetnenb t$m itl|e ,,©ute Wacht" ju ??' dte8 iß ßeßertieß angeneßme fftaßrung für ©igentiebe; ift c8 aber aueß ber natürliche StuSbrud einer großmütigen unb unPerfäljdßen Siebe? SBenn mir für irgenb 3emanb eine uneigennützige Siebe haben, mürben mir nießt glüdticßer fein, ju miffen, baß jene ifSerjon gtitdticß ift ? Sßürben mir uns nießt eteitb füllen, menn mir müßten, baß jene ißerfon ungliidlicß ift, baß biejeS Ungtüd fogar bureß nufere SIbroejenßcit erzeugt ift? @8 iß un» mögtidj, 3emanb aufrichtig, uneigennützig unb großmütig ju lieben, oßne fteß gtüdticßcr ju füßten, menn mir miffen, baß jene ißerfon gtüdlicß iß. da8 SSorßergeßenbe malt uns eine Slrt aubetenbe ©ße au8. 2Bemt bie SSerbinbung eine ÜJtitcß» unb Söafferart ift, melcße feine Slngießung jmifeßen bem entmideft, merben mir ftet8 ßnben, baß feber für fuß perjönlicße SSergnügungen fueßt, ßäußg fogar auf Stoßen Slnberer. 3eber febt für fieß, unb ba menig maßreS Vergnügen im Spaufe ßerrjeßt, mirb $u nie! $eit mit .fnrngejpinften Pergeubet über mirfließe ober eingebilbete eßetidje Seiben, ober bie ©ueßt natß SSergnügungen außerhalb be8 £>aufeS nießt gfeid) gefunben. ©ie ftnb feiten jufrieben unb baßer nie borbereitet, praftijdje unb menfeßtieße SebenSpßicßten ju erfüllen. die ©ße gmijdjen unpaffeubett ßlaturen bringt Uneinigfeit, unb menn mir ßier Pon ben gotgen für bie fftodjfotnmen abjeßen, jo Pcrurfadjt bie Uneinig- feit eines fotdjen ipaareS nid)t nur bie 3erßöruitg ißrer eigenen diSpoft- tionen, fonbern mirft ßäußg füßlbar auf ben ©emütßefriebcn ißrer gtüd- ließen ßfaeßbarn. 3ebermann feßeut fteß Por einem ©ßeftreite. Unmittfür- tieß frümmt bie Siatje auf bem beerbe ißren 31üden in ©ßmpatßie mit ben Sriegfüßrenben ! Siatürlicß füßlen fte ftd) nießt moralijd) Perpßicßtet, ißren eßelidjen (Sib ju ßalten, bennod) iß SInbetung mtb ©tferjnd)t in einer folcßen ©ße mancßmal gleießjeitig ju ßuben. 3cß erinnere mieß, einmal Pon einem ©ßemanne gelefen ju ßaben, ber über bie Siebe feiner grau, bie fte ju ©ßrißuS ßegte, fo eiferfücßtig mürbe, baß er feßmor, ßcß an ißm ju rädjen, menn er ißu je ertappen mürbe. da er aber bie8 nießt fonnte unb feine grau meßt boit ©ßrißuS taffen moltte, mie8 er fte bon ftd) für immer! 2. ißraftifcß berleitet fte gu einer ßfidjtacßtung ber ©inrießtungen ber 91a- tur ©eitenS einer feßr großen ©taffe, umfaffenb Slinber über bem Sitter ber 3feife aber unter bem ßeiratßsberecßtigten Sitter; SJtänner, meleße geringer Sßfittet megen nießt im ©tanbe ftnb, ju ßetratßen; grauen, meteße feine £>ei* ratßSanträge erßalten; ©ßemänner mit frattfen grauen; grauen mit un- fähigen fDfännern: Söittmen unb SSittmer. SSottfommen förpertieße ©e- funbßeit unb geiftige 3ufriebenßeit unb größtießfeit fann unb mirb nie bei denjenigen gefunben merben fönnen, bie unnatürtid) leben. Natür- lich teben tß nießt einfaeß mäßig eßen unb trinfen, fonbern in alten fpin- fießten jebeS natürlicße SSertaugen mit ÜJfäßigfeit ju befriebigen. die 3teget ber ©ntßaltfamfeit, in irgenb einer Sßeife angemenbet, iß feßäbtieß, unb oer- laßt ©ueß barauf, menn, mie bei Pieten anberen Uebertretungen ber SebenS- Nad)tl)eite ber SNonogamie 709 710 Unbolllommenpeit ber ©pefpßeme. gefelje, bie golgen aud) iticfjt gleich gefpürt werben, baß biefelben früher ober füäter ftd) bod) einfteflen. Unfcre ifl eS, uns ebcnfowoßl bor (Snt* haltfamteit wie bor SXuöfdjmeifungen ju bewahren. Kod) ein 2Bort über SBittwen: Unter bem monogamifdjen afteüire an ©uer ©hrmürben. Sie ftnb gütig genug, gu glauben, baß id) feinen Mangel an Verßanb habe; aber ich müßte in ber SEßat töricht fein, menn id) nicht bie ©he meinem jetzigen Sehen Vorgießen mollte. 3dß mar immer, unb bin not jefjt bereit, mich gu verheiraten, unb gmeifle nicht bar» an, eine gute ©hefrau abgeben gu fönnen, benn id) allen gleiß, geißig» feit unb Defonomie, ©igenfdjaften, meldhe ben ©harafter einer guten grau beßimnteu. 3cß forbere irgenb eine ßterfon auf', gu fagen, baß id) je einen $eiratßsantrag abgemiefen habe. Sm ©egenteil, ich willigte, mie ich uoeß Jungfrau mar, in bett eingigen Slntrag, ben ich erhielt, ein; aber ittbem id) mich auf bie Slufricßtigfeit jener Verließ, Verlor idh unglüdlichermeife meine eigene ©ßre; benn naeßbem id) fdjmanger mürbe, verließ er mich. 3ßr Sille fennt jene Verfon, fte iß jegjt ein Staatsbeamter biefeS f reifes, unb id) hatte bie Hoffnung, baß fte heute hier erfeßeinen unb eS Verfucßen mürbe, ben ©cricßtShof gu meinen ©unßen gu ftimmen. 3n biefem gälte mürbe id) nid)t baran gebadjt haben, hierüber gu fpreeßen, ba fte eS aber nießt tat, fo muß id) eS als ungercdjt anjeßen, baß mein Verführer, bie erße Urfacßc aller meiner geßlcr unb geßigeburten (menn fte als folcße angefeheu merben) von ■Jta cßtßeile ber Monogamie. 713 ber Regierung ©ßren unb fERacfjt erßalten foü, mäßrenb mein Unglücf mit Rieben unb ©cßanbe beftraft mirb ! »>©« wirb mir gejagt merben, baß in biefem gälte bie SBorjcßriften ber Ste* ligion gebroden mürben. SBenn mein 2>ergeßen ein religiöje« ift, jo beftraft es burcß religiöje SSerßängniffe. 3ßr ntid) jd)on au« ©urer $ircßen> gemeinbe auögeftoßen, ift ba« nid)t geniigenb? 3ßr glaubt, baß icß ben Fim- mel beleibigt ßabe, unb baßer bem emigen gegefeuer »erfaßen bin; mirb ba« nod) nidjt genügen ? 2üa« braucßt e« nocß ©urer ©clbftrafen unb ißeitjcßun* gen? 3cß befenne, baß id) nicßt jo mie 3ßr benfe; benn menn icß glaubte, baß ba«, ma« 3ßr eine ©ünbe nennt, mirflicß eine märe, jo mürbe id) nicßt anmaßenb genug jein, fte gu begeßen. Slber mie fattn e« geglaubt merben, baß mir ber -jpimmel gürnt, meil icß Äinber ßabe, menn gu bem üßenigen, ma« id) bagu beigetragen ßabe, e« ©ott gefallen ßat, jeine ßimmlijdje Ännft unb jein berounbern«roertße8 Slrbeitötalent in ber Silbuttg ißrer Äörper an* gumenben, unb e« baburcß frönte, baß er ißnen bernünftige unb unfterblicße ©eelen »erließ ? „Vergebt mir, meine Herren, menn icß ein menig auöjcßmeifenb ßieriiber fprecße, benn icß bin lein ©eiftlicßer; aber menn 3ßr, meine Herren, ©ejeße macßen müßt, jo berfeßrt menigften« nicßt burd) ©ure Verbote natürliche unb ttüßlicße $attblungen in Sßerbredjen. Seacßtet mei«licß bie große unb macß* fenbe Slngaßl ber 3unggejeüen in biejem 2anbe; biete bon ißnen, au3 gurößt bor ben ©rnäßrung«foften einer gamilie, ßaben nie aufrichtig unb eßrlicß in ißrem Üeben einer grau benöof gemacßt, unb burcß ißre ?eben«meije ßaben ißrer Stacßfommen bi« in ba« taujenbfte ©lieb unergeugt gelaffen (ma« menig beffer al« iDtorb ift). 3ft bie« nicßt ein größere« SBerbrecßen gegen ba« öffentliche Sßoßl, al« ba« meine? Bmingt fie burd) ba«©ejeß, entmeber ftcß gu berßeiratßen, ober hoppelte ©trafen für gejcßlecßtlicßen Umgang gu begaßlen. 28a« jotlen arme junge grauen tßun, benen bie ©itte e« »erbietet, einem SOtarine einen j?eiratß«antrag gu macßen, unb melcße ftd) feinem SDtanne aufgmingeu fönnen, mäßrenb ba« ©efeß ftcß burcßau« feine SDtüße giebt, ißnen SDtänner gu berjcßaffen — unb fte bennocß jcßmer beftraft, menn fte ißre oßne biejelben tßun; — bie ißflicßt be« erften großen ©ebote« ber Statur unb be« ©otte« ber Statur — jeib fruchtbar unb meßret ©ueß ! —©ine Sßflicßt, bon beren ftetiger Sluöfitßrung mieß abgußalten Stießt« im ©tanbe mar; jonbern beretroegen icß ben SSerluft ber öffentlicßen Slcßtung, unb ßäuftg öffentlicße ©cßanbe auf’« ©piel gejebt ßabe; baßer foUte naeß meiner unter* tßänigften SDteinung anftatt eine« Pranger« mir eine ©ebenfjäule aufgerießtet merben". ©« mirb gejagt, baß biefe Stnfpradße ben ©ericßtsßof beeinflußte, ißr bie ©träfe gu erlaffen unb baß am folgenbett £age einer ber Stiißter fte ßeiratßete, unb im jelben SSericßte ßeißt e« noeß, baß fte ftet«nacßßer einen unantaftbaren ©ßarafter ßatte unb ißrem ©atten fünfjeßn üinber gebar. £>ie« gefeßaß itjt 714 Staate ©onnecticut. — ©8 ift jcßrecflicß ungerecht ber grau gegenüber, baj? eS ißr nicßt ertaubt ift, auf bem einigen Sege, ber ißr offen ftet)t, ftd) Äinbcr p berfdjaffen, menn ißr £er$ biefetben begehrt, mäßrenb pr SiebeSbefrie* bigung ber Sttänner bie tßroftitution in nieten Säubern mirflid) ertaubt ift, nub in beinahe atteu großen Stäbtcn gebutbet mirb, oßne ben männlichen £uret au3 ber ©efcßjcßaft p ftoßen ! ©iner grau, bie feine ©elegenßeit ßat, flcf) meije p berßeiratßen, mürbe ein Soßn meßr mertß fein, ats einer grau, bie einen gütigen ©attert hat, um ißr ©cfeüjdjafter, ©efeßüßer unb p fein, namentlich menn bie Sitte eS bert grauen »erbietet, ohne einen männlichen Begleiter auSpgeßen; unb fogar eine Xocßter mürbe, roemt bic3 unglütflicßer Seife ba3 ©efcßlecßt beS ÄinbeS märe, menigftenS etne ©e* feßfeßafterin fein, melche eine bertjeiratfjete grau bietleid)tcr entbehren fönnte, nt3 jene grauen, bie bon ber Seit berächttich alte Jungfern genannt merben. 2)iefe Slnjießung mürbe ihr menigftenS in ihrem Sitter ©efettfehaft berfchaffett, metche fid) ihr angenehm p mad)en beftreben mürbe, menn auch für feinen höheren Brcccf als ben, menigftenS ihre BufK ntrnung p erhalten, menn bie 4?anb ihrer £od)ter begehrt mirb. 5. Sie hätt ©Item l)äuftg lebenslänglich pfammen, bie beftänbig fier* beitbe Starfjfommen erseugen ! SaS? Ba; eine grofje Shtpßl bon ©ßcn giebt eS, in meldjer bie ißerfonen folche äßnlidje förpcrlidje £emßera* mente haben, baff ißte Stinber in ber ©ebärmutter, im Säuglings* unb im HinbeSatter fterben, unb bie iDfutter ftets in £rauerfleibern einhergeht! So ihr ©Itern feßet, bie frudjtbar, aber finberloS ftnb, meldje beftänbig Äinber erzeugen unb fte cbeufo beftänbig mieber bureß ben £ob berlieren; menn ihr ©Itern feljet, boit benen gejagt mirb, fte hätten eine ßübfcße gamilie, biefelbc aber fd)ou mieber berloren, bann ift eine natürliche Urfacße borßanben, mamnt bieje ©heleute nid)t pfammenblciben foßten; mit anberen ©atten bercint, mürben fte ©Itern lebensfähiger tiubcr merben. Ohne bie SDfacßt beS monogantifd)en SßegefeßeS mürbe bie grau einem SJianne, beffen Äeim mit bem ihrigen bereinigt, nur ein friihhinfterbenbeS $inb herborbtingt, nicht pm smeiten fßtale erlauben, fte p bejeßmängern. 6. Sie ilberfteht bie täglich bemouftrirte Xßatfacße, baff ein ©ßeßaar fteß gegen fettig ent fr cm ben fann. ©ine ©ße, unter ben günftigften SBcrßältuiffcn jmijeßen einem inteßigenten SDfanne unb einer bernünftigen grau gefcßloffen, metche nid)t botfdpeß urtßeitett über tßre Slbaßtion (Raffen* ßcit p eittattber,) fann in einem, fünf, jeßn ober jmanjig Baßren fteß fo ber* änbcrtt, bajj fte ein flcß einaitber ßaffenbes ißaar merben, ißre ©emütßer bev* bitteru unb bießeid)t ben ©ßarafter beS ©inen ober 23eibcr ruiuiren. Beber* mann muff pgeben, baß ferne maßre Siebe befteßen fann, mo Slcßtuitg feßlt. Senn bieS eine pgeftanbene Saßrßeit ift, feße man fteß aueß einen Singen* blief bie bielen Scge an, mie biefe Stdßtung berloren geßett fann. ©in 9)täb* eßen beftßt aüe mobernen gäßigfeiten, unb maS noeß nteßr, ©efunbßeit nnb Unbollfommenßeit ber ©ßejßjfeme. SJiadjthetfe ber ÜKonogamte. 715 lörperlidje wie gctflige Slnmutb, einen jungen SDtann mit oielen SJorgügen — ben einer ber erften gamilien", ein 3>orbilb bon Sittüd)feit, ©brltchfett unb bieüeicht aud) ber Steligion, — ber Siebüng ber 9iad)barjd)aft unb ein ©liicfölood für baS fDtäbdfen, Welches ihn gewinnt, Oa if)tn nie große SSerfud)ungen begegneten, fann fftiemanb fagen, ob ber gute ©baracter beS jungen SDtauneS aus 33Iei ober ©olb beftebt; »ieücidjt ift er weiter nidjts wie Sttt. 2Jiit ber 3*U fann er ein Opfer beS Stlfoijoi«? Werben, ober wenn Printen il>m leine $Bcrfud)ung bietet, laitn er ben Oabaf lieber buben, wie feine gamilie; unb wenn feines biefer Hafter ibn öerjudft, |«nn er ein fauler, leid)tfinntger ©bemann, ober ein rober, läfternber äfteujd) werben. 3ene fanfte ©emütbsftintmung laitn burd) ein leichtes Seben erzeugt Worben fein, aber auch burd) bie geringfteu Sorgen »erfanert werben; eS ift gar nicht unmügtid), — wie genug Söeifpiete aus bem bäuSlidfen Seben uns geigen, — baß er berjtos unb granfam werben fann. SßeSbalb joüte biefe junge grau oerbammt fein, ihr Seben mit bem untergebenben Begleiter firf) ju »erbittern ? Sehrt baS Sitb um, foweit es anwenbbar ift, warum joüte ein fütann, ber aüe gäbigfeiten befi£t, um ein glüdlidjeS bäuslidjes Seben gu führen, an ein 23eib gefeffelt fein unb beftänbig ben Sörper biefer lantippe mit fid) berumjd)leppen ? ©ine Strafe bcS fDtittelalterS beftanb barin, einen ©efangenen an ben Körper eines tobten XbiereS gu binben unb ipn fo lange in biefer Steüuug gu beiaffen, bis baS üerfaulenbe 2laS burd) feine giftigen Slusbünftungen ihn töbtete. ginben wir niept im ehelichen Seben ein Opfer, ähnlich bem eben bejebriebenen? Oann giebt eS nod) ein anbereS ©ntfremben, Welches bie SSelt nicht fo feljr beachtet, ober wenn fie es bemerft, nidjt für wichtig genug hält, um eine ©rleidjterung »orgufdjlagcn. ©in (Satte fann einen ©eift befijjen, ber nid)t jufrieben ift, in ber abgeleierten SSeife gu leben, ohne irgenb welche gortfehritte gu machen, ©r hat Senntniffe unb ©efdjmacf für SBiffenfdjaft, fie nicht, bagegen feine höhere Sebnfucbt, als perföulid) für bie augenblicf* liehen SBcbürfniffe ber gamilie gu forgen. Ober fefjrt baS SSilb um. Oer Sülann ift gufneben, nur baS gu miffen, waSgu feinem ©efebäfte gehört, wenn etn Sanbmann, über bie ©ruten, unb bie £übnergu fprecfjen: wenn ein Saufmann, über baS gaben unb Steigen beS SfJtarfteS, bie Oualität feiner Jöaare unb bie Sänge feines SUiaafjeS. Oie grau begehrt in ber 3wifdjengeit SlüeS gu lernen, was möglich, nicht aber aus SJtoöeüen, fonberu aus ber sJfatur unb benjenigen äßerfeu.'bie ben ©eift bereichern, furg, aus jeber Dueüe, bie fie erreichen fann. 3ft eS nun fo unuatürlid), baff ber fort fdjreitcnbe ©atte nad) unb nad) bie 2l.d)tung für bie SleinigfeitSfrämerci beS Slnbern »crltert? Sann Siebe befteben wenn 2Serad)tuug ftd) en.tmicfclt, ob* gleich Seljtere mit bergtnhftem föhtleiben unteimifcht fein mag? Seht ©ud) btefe Sente an, wie fte fidj beftänbig irritiren; fann aus biefer beftänbigen 716 päuSlicpen Steibung, melepe bie guten ©igenfepaften mie ©ägefpäpne Ver- nichtet, ein gutes Stefultat entftepeu? Unvolttom menpett ber ©pefpfleme. Stod) eine GElaffe giebt eS, Dort ber bie 933clt glaubt, baß fte gleieß am Sin* fang einen Srrtßum begangen. 3tß meine biejenigen, beren Semperamente in einigen gälten bnrd) erftcßtlicße, in anberen burd) uncrficßtlicße Urfa* eßett ftcß oeränbern. 3tß meine, ißre förperlicßen ober pßpftfcßen Sempera* mente. SLßie in verfd)icbenen ©teilen biefeS SBerfeS gefeßen «erben !ann, ftellt ber SSerfaffer temperamentale Slbaptation als fpauptfacße jum ©lüd in ber @ße ßin. Sie fäbjigften ißßßftologen, bie je gelebt, tßeilen feine Slnfteßt. Sein ©ßepaar, «elcßeS eine ©ße eingegangeu ift, unb baS ©efeß ber Slbapta- tion ridjtig beamtet ßat, !ann unbebingt ftcßer fein, baß ißre Semperamente immer fo bleiben «erben, «ie fte ftnb. Sa8 enccpßalifcße Semperament tarnt ftd) bnrd) ftubiren ober burdj anbere ®el)irnarbeit entmideln; baS Ißm* pßatifcße lann burd) ein leicßteS unb lupuriöfeS Sieben ßerbcigefüßrt «erben, ober, raaS gättälid) außerßalb ber Kontrolle ber ißerfon liegt, burd) erbliche Steigung, ©eßen «ir ooraus, baß ein SJtann bie Arbeiten eines ®ucßßalter8 ober ißrofefforS berrießtenb, ein junges SDtäbcßen beren ©emidßt nid)t meßr «ie ljunbert ißfunb beträgt. Sie SBefcßäftigiutg beS SDtanneS ent«irfelt baS enccpßalifcße Semperament. Sann laßt uns anneßmen, baß bie junge grau ein ißntpßatifcßeS Semperament entmidelt, unb ein ©e«td)t oon ßunbert* unbfiinfsig ober meßr -flfunben erreicht. Siefe jmei ftnb prattijd) non einanber ge«ad)fen, benn bie SSerbinbung beS encepßalifcßen Sempera* ments ift unpaffenb, unb ber Statur fo mtberftrebenb, bap fte einen glueß über eine ©ße auSgefprocßen ßat; bie Stüber ber SJerleßer bicfeS pßßftologi* fdßcn ©efetjeS follen in ißrem ©äuglingS* ober SinbeSalter fterben ! £icr «erben «ir ßäufig bas ©eßeimniß entbeden, «arnm bei maneßen ©Itern bie erften Sinber leben bleiben unb alle fpäter geborenen fterben. Serfelße glud), «clcßer über biefe ungtiidlidjen Slcute im Sinbererjeugen ßängt, erftredt fieß aud) auf ißre ßäuSlicßcu greuben. gn maneßen gällen üerurfadjt baS tem* peramentale SluSeiitanbcrmacßfen perfönlicße Slbneigung. ©in äßnlicßeS Stefultat finbet ftatt, «enn eine ißerjon Ißmpßatifdjen Sem* perantenteS eine ißerfon fanguinifdßen ober gallifcßen SemperamenteS ßeira* tßet, «enn bie leßtere ißerfon einen verborgenen Seint eines ttießt lebenSfäßi* gen (ober non-vitalen) SemperamenteS beftßt. Slm Slnfattge «urbe baS ®e* felj ber Slbaptation gcßörig beobaeßtet; aber «enn ftd) j. 23. ber er«äßnte Verborgene Seim entmidelt unb ein .entfeßieben IßtnpßatifdjeS Semperament ßinjufiigt, fo bap mit ber $>nt bie beiben ein „fettes unb frößlid)eS Ißaar" «erben, fo «erbet ißr gemößnlid) bemerten, bap bie größlid)teit nur bie ober* flädjlicße Slußenfeite ift, «äßrenb baS innere Sieben nid)t fo rußig baßinfliept, «ie ißre auf baS äuperfte angefpannte £>aut glatt auSfießt. Süenn nießt baS gatlifdje ober fanguinifeße von einem ober oem anberen in einem ©rabe befeffen «irb, fo «irb Unpaffenßeit ißren ber«el!enben ginger nießt Na dpt peile ber Ntonogamte. 717 nur auf baS häu8tidje ©Kid, fonbern aud) auf ihre ©efunbpeit unb baS Sc« ben ihrer Nacpfommen legen. 3n bem ftnb opne 3tüeifet bicfel* ben ÜSeränberungen temperamentaler Slbaptation einwirfenb, aber inftintt- müßig täufcpen fte ihre ©atten,— bie SBögel, einmal im 3apre, ober aud), wenn fte eine gamitie giehen wollen. 2Jlit bem fed)ften Argument will idj bie bcS populären ©hcfpficmS fdjtießen. Sann giebt eS nod) ©ins, weld)e8 in bem gegenwärtigen ©efctl» jdjaftSguftanb angeregt, aber niept empfohlen werben mag. 3n ber ©efettfdjaft, wo monogamifcpeS ©pefpftem borperrfdjt, finbet ein Sttrgt ungäfjlige unfähige Scanner unb eine nod) größere Stngapl gleichgültiger grauen, ©ie Urfacpen biefer ÄranfpeitSerfcpeinungen Jönnen in nieten gälten, wie jdjon in bem paffenben iptafje befproepen, Srantpeiten, jdjled>ten©emohnheitenu.f. w. gugefepriebett werben. 2lber nod) eine Urfacpe !aun opne 3tueifel in nieten gälten in fo genbem allgemein anerfannten @e» fepe gefunben werben — „ W b w e dj j e l u n g ber N e i g m i tt e l ift n ö> tpig, bie Sraft unb irgenb eines Sinne8* organeS gH erhalten, unbanpultenbeStnwenbung b e f f e l* ben NeigmittelS erfdjöpft es!" ©petiepe Untreue, welche fiep ebenfowol)t bei ben mobernen Stabtteuten, wie bei ben ©inwop* uern geigt, entfteht häufig burd) bie Unterbrüdung unb Nichtbeachtung biefeS ©efetjeS. Nätperinnen tonnen bie Äraft ihrer 3tugen erhalten, wenn fie ihre 2lrbeit nicht gu beftänbig auf 3eug üon einer garbe berriepten. ©in Schrei« ber braucht nicht ben Sd)reibe!rantpf in ben gingern gu befomnteit, wenn er baS SNaterial in feinen Schreibfebern öfters weepfett. ©er ©erucpsftnn ertrantt, wenn er beftänbig tum einem Dbeur, wenn eS auch noch fo angenehm fein mag, angegriffen wirb. ©aS ©epör leibet, wenn ein beftänbigeS ein* förmiges ©eräufcp bie ©epörnerben anpaltenb erfd)üttert. ©er ■©efepmad Wirb »erborben, wenn wätjrenb einer langen 3eit nur ein Nahrungsmittet gebraucht wirb unb wenn nicht eine ftarle törperlidje Arbeit berriep* tet, woraus biet pppftfeper Verbrauch entfteht, fo wirb ein SBerlnftbeS Appetits bie unausbleibliche Strafe fein. SBemt man bie gingerfpitjen eine lange 3£it auf irgenb einen ©egenftanb reibt, fo werben fte Kamm, unb wenn bie 4>änbe ausschließlich ein SNatcriat banbhaben, fo tritt Säpmung ein. ©aS ©emüthwirb bnreh ©injeitigteit unbefriebigt, wenn nicht mit Stbfcpeu angefiittt. ÜttteS fuept ’lbwecpfelung, ober Sßeränberung —Suftoeränberung, Slbwedjfetung ber Nahrung it. f. w. S55ir erfreuen uns im Stltcr, ebenfo wopt wie in ber finbpeit an neuen Sachen. Niänner unb grauen haben ihre Spietgeugc, ebenfo wie Snaben unb SNäbcpen, unb wechsln beinahe ebenfo beftänbig ab. fpier ift ein anbereS ©epeintniß, warum bie SNenjcpen in alten 3eitattern jene bertepeu, weldje born SNenfdjen eingefüprt, bie ®egiepungeu ber ©efcptcd)ter tpranniftren. «aßiffl 6. ?as efccifutiffef. «ebermann iß ßdj bewußt, baß ein liebet beßeßt — ein Uebet, wcldjcS ausgerottet werben muß, ehe bie t)tid)c gamüie griebe unb greube erlangen fanit. Sie beit ber djriftXidjen äßelt jdjretbt bem ©ünbenfalte StbamS ujer ©tenb ju. ©ine anbere große ©taffe fagt uns, baß bie djen nod) in ihrer ßnb, unb baß bie Uebet, an wir teiben, bie gotgen unfcrcr Unwißenbeit ßnb, unb baß Inwiffentjcit atlntälig burd) baS 2id)t ber 23ißenfd)aft unb oeh ber Sunß befeitigt wirb. 2Ber Don ihnen 9led)t bat, iß, jo weit bie jociate grage in S5etrad)t fommt, jiemtid) gteidjgüttig, bcnn SBcibe müffen baritad) ßreben, jene 3«t wo bie Söiifte wie ein ©arten blühen fotl, unb ber Siger unb baS 2amm nebeneinanber rntjen werben. 2)tcin SSorfdjlag iß, ben ©ommuniSmuS, wie er ßd) in ber Dneibagemeinbe geigt, unb bie fßolbgamie, wie ße bei ben fBtormonen ruhig in unferer SJtitte ju butben, um 3ufet)cn, ob bieje beiben ©hefbßemeim ©tanbe ßnb, uns wertßootte SBinte für bie SSerbeffcrnng unfereS monogamijdjen ©befbßemeS ju geben. Sitte Snßitutioncn, wie geheiligt ße and) fein mögen, mäßen unter gewißen Untßönben abgefdjaßt werben. „Ser ©abbatß würbe für ben 2Jien jdjen unb nid)t bcrSKenfd) für ben ©abb attj!" £>err S3ced)er bemertt: „Siefer ©ab begießt ftd) aufjeben ©ebraud), ©Ute, ©ejeb, Regierung, Äird)e ober ;Vnßitution. Ser 9Kenfd) ftetjt über Sttte. 3ebeS berjetben barf geänbert, gebrodjen ober bei ©eite ge- fegt werben, wenn bie 28ol)tfat)rt irgenb eines 2)lcufd)cn babon abbängt, ßtur muß es für fein wirttidjeS 23eßeS, feine Sugenb, feine Sflännlidjteit, feine 9tcinbeit unb SBabjrbeit, fein Seben unb gortfdjritt gefächen, unb für feine materiellen, launenhaften 3ntereßen. Ser ©omntuniSmuS in ber Dneibagemeinbe geigt in feinem ©befbßeme bict ©uteS — unb mögtidjermeije biete 9tad)tbeile. SieS ©bcfbßem ber* meibet jenes liebet ber unpaßenben ©tterr.fdjaft, bcnn wo !ein3wang beßebt, ßnben ßd) ßets bie für einanber paßenben ißerjonen jufamnten, um tebenS* fähigefiinber ju ergiclen; eS erhöbt bie allgemeine ©cfunbbcit, weit berStuS* taufd) magnetif eher Kräfte gwifdjcn einer großen Stnjabt wenn baS ©efuubbcitSetement baS borherrfdjenbe iß, bie ©djwädjercn ßärtt, ohne bie Sa« Heilmittel. 719 ©efunbljeit ber ©tarieren benterfbar gu bccinffuffcn; unb menn meine Sbee bcr ©rgeugung bc« 9Jiagnctt3ntu8, bitrd) eine Serbinbung be« mättnlidjen unb meiblid)en 9Jtagneti8mu8, richtig ift, fo mirb eine ungeheure SJtaffe neuer £eben«fräfte burd) bie« gemifdjte ©hefhftcm ergeugt; e8 berljinbcrt ba8 gang» fiepe Sfufbrecpen ber £ciu«lid)feit beim £obe ber ©Itern; e« beförbert bie ©rgiepung ber $ittbcr burd) diejenigen, meld)e namentlich bafitr geeignet ftnb, unb berpinbert hierburd), bafj bie ©cfellfchaft burd) berborbene Sinbcr unb ben hieran« ftd) entroidelnben beworbenen Sblämtern unb grauen be» fdjäbigt mirb; e« berbinbet bie 0cfd)äft«fähigfeiten einer mit ben gei» fügen gapigfeiten einer anberen, unb beibe bereinigt mirfen mieber auf bie Iräftigeren förperüepen Drganijationen Slnbercr, fo ba§ ber ©tarfe bem ©d)mad)en unb ber ©epmaepe bem ©tarfen hilft, unb fJtiemanb 9)ianget lei» bet. SScire eine allgemeine tKnnapnte biefeö ©pftemcS mögltd), fo mürbe bie Hurerei eine« natürlichen £obe8 fterben. 3n feinen focialen SfuSftcpten beftpt e3 alle Sorgüge bcr Slrbeitcrbereine unb ©enoffenfepaften, unb läfjt ©igennup unbelopnt. ©htc8 ifi mepr als alle« Slnbere notpmenbig in btefer SBclt, unb ba8 ift— 35ulbung ober 9t ad) fiept perjönlid)er §anblungen unb Meinungen. 28ie fd)on borper bemcrlt, füllten mir auch bie mormonifdje Sielmeiberei bulben. §eutgutage fann Siclmeibcrei nicht einen fold)en graucnmangel perborrufen. 2)a8 mcibltdje ©efd)led)t ift heute gicntlicp in ber gangen SSelt ba8 gaplreidjfie. ifi ißolpgamie beffer mie tßroftitution. Siete glauben, bafj ba8 neue Sfcftament tpolpgamie »erbietet; aberSRartin Slutper mar nicht btefer Meinung, die heilige ©eprift gebietet nirgenb« au«» brücflicp Stonogamie. Sei ben erften Sifcp'öfen unb Sirdjettborftepern mürbe bon ben ©eiftlichen fDionogantie oerlangt, aber nid)t bom Solle. Sutper unb bie Säter ber proteftantifepen Stafermation, fo mie biele Äircpenbepörben heu» tigen £age« erlauben Ißolhgamte. ©efeplicpe Seftimmungen ftnb in unferer heutigen Sibitiiation notpmenbig, um ben griebett unb bie gute Drbnung beim Umgänge ber ©efcpfcdjtcr auf» recht gu erhalten, ebenfo fepmangeren grauen unb pülflofen ©äuglingen Unterftüpung gu gemähren; 2Ule«, ma8 bcr moraltfdjen unb lörperlicpen ©c» funbheit nid)t miberftrebt, füllte geftattet fein. Söenn e« möglich ift, gu bcr» hinbern, fo fotlte feine grau ba« 9ted)t haben, einer ©elbentfcpäbigung megen mit einem üDtanne Umgang gu haben. ©8 ifi etne btrefte Serlepung bc8 ftttlicpen unb lörperlicpen ©efepe«. ©8 erniebrigt unb gerfiört mit ber 3cit ihre moralifcheit gnftinftc unb ber häufige unb au«fd)meifenbe ©ebraud) ihrer ©efcplecptSorgane, eine« fold)en unnatürlidjen 3medc3 megen, ergeugt unb berbreitet efelhafte ßranlpciten. SSarunt foüte etn ©pefpftem einem Solle auf» gebrungen merben, ba« au« ebenfo biet berfepiebenen IDtenfdjen beftept, mie e8 berfdhiebene hat? die üDteprgapl berSRenfcpett glaubt an einen ©ott, aber in biejent einen ©tauben giebt e8 proteftantifepe unb fatholifche 720 (Sljriftcn, Suben, 9Jlot)amcbaner u. f. m. @« giebt SJiiHioncn, melcbe 3efn« (£t)riftu« alö ben I)immlifd)en @oljn ©ottc« unb ©rlöfer ber 9JZenjd)ljeit be* trauten. Sieieit ©tauben mit uieleit Ibftufungcn tljeilen bie 2lnl)ängcr ber bifd)öflid)en Kirche (Spi«copaIian), (Sircbenregierung burd) Sleltcfte), baptiften (Söiebertäufer), ®i«ciple« (Nachfolger ober Sünger), SJiethobiften (mettjobifdje fromme), Äatfjoltfen, Uniberfaliften u. f. m. 2llte 2flenfd)enf mit Ausnahme einiger meniger Ifcetüer, erfennen bie Normen» ®a« Heilmittel. gig. 172. ßtciber einet ©röfje uub eines -Bluffers für eine iDliHion. bigleit be« Umgänge« jur (Spaltung ber ©ejnnbbeit unb bc« ©lüde« ber Nace2lngefid)t«ber pl)t)ftologijd)enSehren an; aber folgt hieran«, baß 5UXe gesmungen roerben foüten, ein @t)fiem jur Negulirung biefe« Um* gange« an$unef)men? 2)enft Grud), baft eine große gabrif in ben bereinigten Staaten üon ber Regierung errichtet mürbe, um Äteiber für alle Seute beiber ©ejd)ted)ter anjufertigen, unb bajj fämmttidje Kleiber nad; einem SDiufter ge. mürben, könnten mir un« benfen, bafj bet ben Unterfd)ieben im Körper, ben 2lnftd)ten, bem ©ejdjmade, ber borliebe unb bem begehen, 3)aS $eilmittet. 721 btefe $leibmtggfiüc!e Sitten paffen unb recht fein Würben? Vorftehenbeg Vilb ittuftrirt biefeg. Siamentlid) füllten bie nicht in bie gamilie brängen, unb wenn irgenbwie möglich, bie ffamilie bie ©erihte meiben. Slug ben Vor- gängen bei ben alten Stömern wie überhaupt aug ber SBeItgefd)id)te lönnen wir fepen, bag, fo lange ftd) bag @efe£ nicf)t in gamilien-Slngelegenheiten mifhte, Seeleute ftd) leicht einigen tonnten. $ier in ben Vereinigten «Staaten haben wir einen Staatgminijkr, welker unfere Vegiehungeit mit ben augwärtigen Staaten regulirt; einen ginangminifter, Ärieggminifter u. f. w.f bie Sitte ihre Pflichten haben unb augfüljren ntiiffen. ©g fehlt ung ein ©heminifier, beffen eg feiu fottte, bie öerfdjiebenen ©hefpfteme gu nnterfud)en, wie eg in fritieren Beiten Sitte war, borurtheilglog beren ©in» fing auf bag Volt gu erforjhen, jäljrlidlje Veridjte gur grleudjtuug ber gegen- wärtigen ©eneration gu bringen, bamit fte burd) bie ©rfaljrungen in ber ntenfdflidjen ffamitic in ben üerfloffenen Beitaltern nüfelicf) belehrt wirb. Siefer Verist fottte üon foldjeit Vorjdjlägen begleitet fein, welche am wapr- fheintihften bag ©liicf, bie ntoralifdje anb phpfifhe Verbefferung beg Volfcg erhöhen. 3)iefer öffentliche SDtinifter fottte bag Stecht haben, enbgiiltig über alle Sachen gu bie aug ben Vegiefjungen ber ©efd)led)ter ent- gehen. SDtonogamie, gemifchte ©he, ©ommunigmug ober SSoIpgamie füllten augbrüctlid) gebulbet werben. ©benfo fchnett wie bie SBiffenfcpaft bie Se- lene enthüllt, welche bie ©rgeugurtg regieren, füllten fte wie bie Sieben ber ©ougregmitglieber über bag gange 2anb üerbreitet werben, unb wenn, wie alle intelligenten Vhhfi°t°9en glauben, ber fittlidje, törperlicpe unb geiftige 3ufianb ber ©Item im Stugenblicfe ber ©mpfängnig in bag gu wer» benbe SBcfen eingebrüdt wirb, fottte biefe Shatfacpe big in ber tleinften $ütte wie im grüßten ißalaft allgemein üerbreitet werben, unb gwar burch ein nationaleg Vnreau, weicheg fpeciett gur Stegulirung ©pe «ab ber Beugung etablirt würbe. Sßir haben in SBafhington einen ©ommiffär ber Sanbwirthfchaft, welcher bem gangen Volte Velehrung giebt unb Saamcn- törner augtpeilt, unb eg ifi boh gewig, bag ein menfd)Iiheg Söefen wichtiger ifi, alg „eine groge Kartoffel“. 2>ieg wäre ein ©jperiment, aber burhaug fein gefäljrlicheg. 2)ie SBeltgefhihte ifi ja aud) nur eine Verihterftattung nationaler ©reigniffe. Stuglanb, ©nglanb, SDtejito unb Sübamerita eyperi- mentiren gegenwärtig, ©ine Station, weih« nidft epperimentirt, ifi nicht nur gebrohen, fonbern tobt unb berwefenb. SBag auh fhüegtih aug unferer Stace wirb, — jebenfaüg ftnb nid)t alle SJtenfdjen in einer gorm gegoffen. ©g giebt SRänner, beren Staturen polp» gamifh ftnb, unb anbere SOtänner unb grauen, weihe in ihren Seibenfcpaften omnhgamiftiih ftnb, währenb wir ung ben Slnfhein geben, bag wir glauben, beinahe alle grauen unb bie SDtefjrgahl ber Sltänner in unferem Sanbe feien mit ber monogamifhen ©hegufrieben; ober, wenn eg ©uh gefällt, giebt eg 722 fotgenbe ©cßalt: cS leben peute unter einer unb bcrfclbeit ©ibitifation unb unter ber ettertid)cn ©orge einer Regierung wctdpe in ipren 9fa* turen wenig über ben ftepen; unb folcpc, bie giemlicf) roeit über bicfen©tanbpuutt pinauS ftnb; Slnbere, Wetdpe eine mittelmäßige Öntedigenz befipett, unb wieber Stnbere, wctdje eine nodp ptfpere ©tufe ber Sntedigenz erreidpt paben, unb enblicf) paben wir Diejenigen, welcpe bitrd) ipre morali« fepen unb intcdectueden geipigfeiten unfere SBewunbcrung perborrufen. ©o» gar unter biefer lepteren ©taffe ftnben Wir ißotpgamißen ttnb Drnnp« gamiften ebenfowopt wie aud) SJionogamiften. 2ßir paben unter uttferen (prißtidjen SJiifftonären baS ©pernpet ber Dutbfamtcit bezüglidp ber utonogamifdjen ©pe. ©ie finben nämtidp, baß 33icle unter bem SBolte, wo fte arbeiten, fttp nid)t berpinbern taffen, mehrere grauen zu patten, unb taffen baper Weislid) bie ©pefrage aus bent ©piete. Söenn biefe Seute Reiben ftnb, fo paben and) wir eine betiebige Stnjapt unter uns, unb es ift nid)t nötpig, uad) Utap ju gepen ober fogar biefe ©tabt ju oertaffen. S5icte berjetben er- langen baS, was bie 2Mt Slnfepen nennt, unb wenn fte ßerben, werben ipnen Dcntmöler crrid)tet, bie ipre Dugenb preifen. 2Jland)e bon Denjenigen, weldje ©teinc auf bie SDiormotten werfen, würben ipre eigenen gtnßcr jer* bretpen, wenn fte bie ©teine in baS ipnen befanntefte fpattS werfen wollten, Wo SBielweibcrei perrfdit. Die Stiormonen ftnb in ber Dpat beffer, wie biefe Sftenfdjcn, benn fte erniebrigen bie grauen nid)t moratijd). SBarurn fott aber tßolpgamic gcfeptidp geftatiet werben ? ©infad) beSpalb, bantit bie grauen bie ©attinnen unb niept bie SDtaitreffeu ber SJlönncr fein foden; cS ift beffer, baß fte ©claben beS geaepteten, mögtidperweifc retigiöfen, polpgantiftpen $au8ftanbeS, ats bie Skrfäufer ber SSoduft in bett -fpurenpäufern ftnb. ©itter ber erften röntifdjen Äaifcr bot Denjenigen eine SBetopnnng, wetd)e feine ©oncubüten peiratpen würben. ©8 iß nuptoS, ju fagen, baß ipr bie Sftaitrcffenwirtpjcpaft berbannen ober bie ißroßitution auSrotten wodt. Die rctigiöfc 2öctt arbeitet feit fünfpunbert Sapren gegen biefe beiben 5nßi« tute, bie ©priftenpeit feit beinape neunzepnpmtbcrt Sapren, aber — „wo fhtb Wir unb wopin fiiprt uns ber ?" 3d) wieberpote nod) einmal: laßt baS gemifdpte ©pefpßem ber ©ontntu- uiften neben bent wettalten potpgamifdpen ©pßeme unb bem wenigßenS fünfpunbert Sapre alten monogamifd)en ©ßfteme beßepen. 2öir braudßcn aden ©eiß beS gortfcpritteS, um bieSJiittcl ju eittbeden, woburep bie mcnjdj* lid)e gamitic in ipren gefdptcd)tlid)en Sejicpungen gefnnbpeitSntäßig nttb in ber Dpat natürlicp unb perföntitp red)tmäßig regiert werben faittt. ©in Dutjenb »erfepiebener ©pperimente auf unferent beinape unbegrenzten S3eftp- tpum würbe nidpt ju biet fein unb würben faunt Diejenigen beeinträdjtigen, wetpe eS borziepen, bei ber SDionogantte zu bleiben, ©aditei ßüfterte mit gebeugtem $me: „Die Söett bewegt ftd) bocp!" 2öer wirb peute ben 2)tutp paben, bott ben #auSzinneu zu rufen: „Saßt f i e f i dp b e w e g e n I" das Heilmittel. Gabüel 7. WB«he «fl gefd)led)tlid)e ©ittJid)!eit fogar unter ben djrifHichen Nationen eine dugenb? 2öo ift bie Dafe ? äßeber in unferen großen ©täbten, nod) in n Dörfern, nod) in ben länbttd)en Greifen. ©lanbal unb hfud)t finbet in allen breien «Stoff genug. dann Jommen itten junger grauengintmer, ihnen bie ©djanbe eines un* jen ÄinbeS oerbergen gu Reifen. daufenbe foJdjer Briefe : id), fowie wahrfdjeinlid) jeber große 2Jrgt, um bie gojgett einer Sßerfiiljrung feitenS eines männlid)en £urcrS abguwenben. 3d) ba&* nie in einem biefer gälte eine Erleichterung gegeben, obgleich id) gerne bie £f)ränen biefer Unglüdlidjen getrodnet hätte, ©eit bem erften ©rfdjeinen meines 23ud)eS »or gehn Sauren, in benen ich bie grauenrechte »erfocht, ha&e td) unzählige Briefe erhalten, welche mir bie gebrodenen £>er= gen unb baS tiefe (SJenb derjenigen geigten, welche burcf) ben SSerrath jdjledj* ter SRänner ober burdj fd)Jed)te Srrthümer bieje Vergehen gegen bas foctale ©efeh begangen. 3d) wünfdje hier ausbrüdlid) gu bemerjen, um unniihe, geitraubenbe Anfragen gu üermeiben, baß id) Weber tn bcr Siergangenheit noch in ber 3n!unft nteine ärgtlidie £ülfe gewährte ober gewähren werbe. Sch wüufdje nod) ber Eiaffe biefer Unglücfüdien gu fagcn, baß eS beffer für ftc iji, $ülfe tion Sentanb gu nehmen, ber hierin erfahren ift; id) will leine Cfperimente machen, baher fragt mich nicht erfi. ©ine ber gröfjten Urjadjen ifi bie Unpaffenljeit nuferes für bie natürli d) en Sebürfniffe beS SSoIfeS. Sann aud) bic falfcfje 3bee: b afj Umgang an unb für firf) fiinbljaft ift,wenn n t cf) t b u r d) bie ©t)e geheiligt. SDiefe3bee baftrt fid) auf bie ©in* bifbung, bafj bie ©he göttlichen Ursprungs ifi. 3d) f)ß&e in ber heiligen ©d)rift nid)tS bcrartigeS finben tonnen. daS ©ebot — ,,dn follft nid)t efjebredjen" — bejietjt ftd) einfach auf bie ©iöilclje beS 2)tanneS. Störaham unb 3faal, meldje perjönfidj mit 3ef)oba »crlehrten, Ratten Umgang mit öen SDlägben tfjrer grauen, ohne bavübcr einen Vormurf gu erhalten. die gro* ßen t)cbrätfd)cn ©efefjgeber, nadjbem jenes ©ebot gegeben mürbe, einfdjliejj* lieb daöibs, „beö 2JianneS nad) ©ottes eigenem bergen" unb ©alomo ber 3>ie Strfacfjeu. 724 ©efchlechtlidje <3ittenIofigfett. SBeife Ratten ©oncubinen, ber Seßtere ftebenßunbert; bann bic 3bee be« SDtofeS, baß ©ott ißnt befohlen, unter feinem fBolfe jene breißigtaufenb mcib- ließe fWibianttcr gu bertßeilen, um grauen unb ©oncubineit gu fein, begeugt nid)t eine große ©ittlicßfeit, menigftcn« nach unferen 3been. Sic« mar für Sieligion iticßt anftößig, unb mir finben auch, baß trofj ber Sßielmeiberet bcr Patriarchen ftd) feine 3ei<ßen 0011 ©efcßlecßtgfranlßeiten bemerfbar madjten. (Sä mirb gefagi, baß bie iDtormonen, melcße fßiclmeiberei ßabeu, non ©e* fcßlecßtsfranfßeitett üerfcfjont ftnb. Sßenn bieä ben Scannern nidjt« fdjabet, fo ift auch lein ©ruttb borßanbcn, gu glauben, baß, menn grauen mit nteß. reren fDtänncrn Umgang haben, melcße cä auä Siebe tßun, unb nid)t au«, fchmeifenb unb unreinlich ftnb, eßer etfranfen füllten. Sie (Srfaßrung in ber Dneibagemeinbe uuterftüfct biefe Sßatfadje. Sie fßßilofopßie be« fpt)tßagora«unb fpiato, 4003aßre bor ©ßr., grünbete bie 3bee, baß ber Körper mit feinen Seibenfcßaften ßauptfäcßlid) fünbßaft märe, unb baß Sugenb in ber Reinigung Don biefcm SDtalel beftänbe. fpaulu« fcßeiitt bon biefer ßeibnifdjeit 3bee giemlicß burdjbrungeit gu fein, unb bie römifdje $ircße naßrn fte an; meber bie auSjcßmctfenbe ©podje be« firdjli- (hen 3«talter«, nodß bie Steinigung ber ri3mifcßen Stirdje burcß Sutßer unb bie erften Stcformer fonnteit biefe 3bce über ben Raufen merfen. ©albin unb bie fjuritanifcßcn Später gaben ber 3bee in ber proteftauttjd)en Äircße ein ucite« Sebcn, unb biefe frommen ©ßriften gingen fogar fo rceit, gu ertlärcu, baß c« eine @ünbe märe, menn ein ©ßernann feine grau Sonntag« liißte. Sie 3bee murgeltc fo feft tu ben ©emütßern bteler ber djriftlicßen Später, baß fie nicßt glaubten, baß ber gefcßkd)tlid)e Umgang fogar burcß bie Heiligung ber ©ße gereinigt mürbe. 3ene Sage geigen un« munberbare 53eifpiclc bon ©attinnen, bie mie 3ungfrauen lebten, unb bon Sßemäuncrn, bie iljre grauen berließen, um nicßt berfuißt gu merben, ftdj gu berunreinigen. 3n jenen Sagen gab e« meßr prattijcße @ßä!cr, mie ßeutgutage. Sie« mat aber eine ßeibnifdje, unb nicßt eine cßrifiiicße 3bee. 2Ba« mir bie platonifcße Siebe nennen, ßatte jeinen Urfprung bonfpiato — einem £eibenpßilofopßeu— melcßcr 400 3aßre bor ©ßr. geboren mürbe. 3n biefcm Saßrßmtbert ent« mucß« ba« S5olf bem Aberglauben ebenfo fd)neö, mie ba« Heine au« ben Äinberfcßußen mäcßft. Sie eigene pcrfönlicße ©rfaßrung jebe« SDtanne« unb jeber grau miberftrebt ber aScetifcßcn 3bee unb fein bernünftige« 83olf glaubt ßeutgutage, baß bie ©efeße ©ottc« mit ben ©efeßen ber Statur im SBiberfprucß ftnb. SonfuciuS, bcr Halbgott ber gab Uor gmeitaujenb 3al)rcn bte ftlberne Siegel: ,3a« Su tiidjt miüft, baS man Sir tfju’, ba« füg’aud) feinem Stabern gu". 3ejuS öon Stagaretl), ungefähr fünfhunbert 3al)re itadj 3>te $ur. ©onfuciuS, gab biefe golbene Siegel: „Unb wie it)r wollt, baß euch bie £eute tpun follen, alfo tput ihnen and)." ©ie erfte Siegel fagt, baß ®u ©einen Stacßbar nidjt befcfjäbigen follft, unb bie letjte nur, baß Sn ©einen Stadjbar nicpt behäbigen, fonbern baß ©u if)tn ©ute§ tljuu follfi, unb jwar in bem üftaße, wie ©u felbfi@uteS bon thm erroarteft. ®ie ftlberne Siegel beS SonfuciuS !ann auögefüfjrt Werben, otjne baß bte Seute, welche fie ausführen, unb ben Sh'ärtprcrtob erleiben miiffen, währenb bie golbene Siegel beS Sceuen ©eftamenteS, wie ftt ©priftuS gegeben, bon ber gegenwärtigen ©iöitifation nicht erreichbar ift. 3n ber erften Gilbung ber ©efeUfcfjaft unb ber ©ntwicfelmtg ber fogeuann* ten ©iöitifation, — ber ©rünbung bon ©renjtinien unb perfönltd)em ©igen* thumeS, ber ©rflärung ber ©igenthumSrechte; ber ©tablirung bon Siegeln für gegenjeitige Siegterung, bamit Triebe unb Ijerrfcfjen follen, — mußten gewiffe perfönlidje Freiheiten aufgegeben unb Serpflidjtungen eingegangen werben — nid)t nur bon ©enjenigen, welche biefeS ©hftem ber ©efellichaft grünbeten, fonbern aud) bon ben folgenben, bie fpäter geboren werben füllten, unb beffen Schuft beanfpruchen. 2tm Anfänge waren bte Frauen, ebenfo wie bie ©üter, bas ©igenthum ber SJiänner, welche fte bc* faßen. ©öd)ter gehörten ihren Tätern, unb Frauen iljrcn Scannern. 2öie bie 3rit berftrid), lernte ber SDiann bie Siechte unb baS ©lücf einer Frau ein wenig mehr erfennen unb burd) bie fpeiratf) würbe ber ©itel mein 9JIann ebenfo wie ber ©itel meine Frau eine S9ejeichnung beö ©igenthumS. 3n ber polpgamifchen ©he üerfprad) ber SDiann feinen Frauen ©reue, wie bie lederen ihm früher ©reue besprachen. 3n ber ntonogamifchen ©he nahm ber SSiann unb bie Frau ein SBerfpredjen gegenfeitiger ©reue. 3n bem gemifchten ©hefpfieme ber Dneibagemeinbe ftnb bie männlichen unb weih* lidjen SDiitglieber nach berfelhen Siegel berpflichtet, ihre gefdjlccptlidjen Frei- heiten innerhalb biefeS FantilienbanbeS $u genießen, hieraus entftani) natürlich eine fociale 2tu8floßung berjenigen SJiänner unb Frauen — (obgleich in ber ©hat nur legerer) — welche ohne ©heerlaubniß gefd)led)tli(hen gang hatten. «Sogar bie ©riechen berlangten bon ihren eingeborenen Frauen Äeufchhcit unb ©reue. Stur Fremblinge burften ©ourtifanen fein. £>ierburd) entwidelte ftd) immer mehr bie Stnficht, baß bie SBerlefcmtg ber ©he eine Schanbe fei. SSürben bie ©hriften ihrer Sieligion naiein- eib jeitt. 3rgettb ein SDtamt, melier einem 2Jiäbd)en Siebe öerjprid)t unb fte unter biejer ÜJtaSfe »erführt, hanbeft nicht nur gegen bie golbene Siegel beS 3ejuS, [onbern auch gegen bie filberne Sieget beS ©onfuciuS, benn für Semanb Siebe ju befeunen unb fte eleitb ju mad)en, jeigt feine Siebe. Ser Siante Verführer, t»elcf)cn bie ©ejeüjchaft einem jofchen Sbianne giebt, ift bejeicßnenb. Sei meiner Surd)forjchung nach Shatjad)en unb golgerungcn über jociatc (Sachen ftnb mir Seute begegnet, bie »eräcßtlich „gree SooerS" (dünner unb grauen, meld)e, ohne ©hecontrafte einjugehcn, gejd)led)ttid)en Um* gang haben) genannt merben. Sieje Seute merben in ber öffentlichen äJtei* nung mit Verführern unb §uren gleichgefteüt. 3« ber 2Birflid)feit ift aber ein großer Unterjdjieb üorhanben. ©S mag Verführer unb öffentliche SJiäb* eßett unter ihnen geben, aber mir ftnb feine berjefben unter ben — gree SoöerS — begegnet. Sie SDtänner biejer ©fafje Überreben ntd)t leidjtftnnige unb unerfahrcre junge SKäbdjen, um fte in einem Slufruljr ber Seibenfdjatt ju ruiitircn: nod) jdjütteln fte am ©hebaume, oügleid) fte bie grucht, meldje burd) jerftörenbe Urjad)en abfällt, genießen mögen. Sie grauen biejer ©laffe »erführen feine Jünglinge; fte öertaufchen nidjt ihre ©unftbejeugungen für ©otb ober @d)mudjad)en, noch juchen fte bie männlichen ©rrungenjdjaftett anberer grauen ju erhalten, obgleich eS picht geleugnet merben fann, baß, menu burd) natürliche ober ftd) entmidelnbe Unpaffenheit foldje ©hefrüchte ßbfaüen, fie biefelben genießen. Sein SJtaitn hat bas 9ted)t, eine grau ju Überreben, menn bie Sichtung für ftd) jelbft ober für bie grau babttrd) »erringert mirb, baß fte ihm miEfährt. VJetttt Su fie meniger acijteft, jo h«ft Su fte in Seiner fDleinmtg erniebrigt, unbSu mußt glauben, baß fte Unredjt gethan hat; Suhaftfeitt 9led)t, einem Uitred)t bchülflid) jtt jein. SBennSn meißt, baß fte ftd) meniger ad)tet, bann mußt Su and) jugebett, baß fte ein Verbrechen gegen ißr ©emiffen begangen hat unb Su Ijaji ihr babei geholfen. Su l)aft fein Stecht, bie grau eine« ®te $ur. 727 SJlanne« gu übcrreben, baSjenige gu tljun, t»a§ ©u ©einer eigenen grau nidjt ertauben mürbeft; ©u fjaft fein Siedjt, bie ©odjter ©eine« Stadjbar« gn jotdjen ©ingen gn »erführen, ©u ©einer eigenen ©odjter nidjt geftatten !uür* bejt; ®u tjaft fein Siedjt, ®ir irgenb metdje greiljeiten mit einem Sftäbdjen 3u erlauben, mcld)e©u etnem gremben ©einer ©djtöeftcr gegenüber »erbieten mürbeft. 2Sa« »erantajjt un«, jo gu fjanbetn? 1. ®aS gegeujeitige Skrfpredjen, metdje« bie ©efettfdjaft uns bietet, unter beren ©djufc mir un« begeben. 2. ®en ©djmitr gegenjeitiger ©reue, bei ber ©rauung auf ba« fjettigfte gefeiftet. 3. gene SDlenfdjlidjfeit, metdje un« batjin füfjrt, ba« ©litd Sünberer gu adjten. 4. ©a« sf3rinct|) ber (Sljre unb ©ittlidjfeit, metdje« einen SDlamt abfjätt, ein SJfübdjett nad> ferner eigenen Meinung gu erniebrigen, ober fte gu »erteiten, iljr moralijdje« ©efüfjt gu ber* letjen, ober bie grau, ©odjter ober ©djmefter irgenb eine« SInberen gu »er* letten, baSjentge gu tljun, ma« ®u nidjt Sßttten« fein mürbeft, e« ©einer grau, ©odjter ober ©djmefter gu ertauben. SSenn bie nidjt djrifllidje 2Sett biefe ©runbfjfeiter mit ber jtlbernen Sieget be« Sonfuciu« unb bie djrifttidje SBett biefetben mit ber gotbenen Sieget be« gefu« »erbinben mürbe, fo fönn* ten mir bie »ernünftige SluSfidjt haben, eine erfrifdjenbe SJeränberung ber gefdjledjttidjen ©itten ber gamitie gu feiert« eopitrl 8. bes britten 'Peife*. rie fug angäufenben ©eiten btefeS SJerfeS mahnen mi(g, ben britten ©geil ju fdjtiepen. Siele gute *!eute, roeldje mir jo meit Dom 2lnfangS*©apitel folgten, mögen baS ©efügf Regelt, bag eS entmutgigenber beim je ift, bie fdglieglidge ©rlöfuug ber menfdglidgen gamilie aus ber natürlichen Sünbe, Selbft» fucgt unb bem ©lenb ju ermatten. Dgne Bwcifel mirb Dielen Sefern eS neu fein, gu erfahren, bag baS ©pperintent ber mo* nogamifegen ©ge fegon grünblicg Don ben alten Stömern lange Dor ber dgriftlicgen Spotte berfudgt mürbe. 2lngefidgts ber ©gatjadgen, metdge uns bie 2Seltgefd)id)te liefert, unb berjenigen, bie in biejern äöerfe Don ber perföitlügen Seobacgtung unb profeffionetten ©rfagrung beS SerfafferS enthalten fmb, merben Siele fagen, — unb jrcar richtig, — bag mir ein» fad) bie Scrgangengeit nod) einmal burdglebten. ©ie ©rünber 9tom8 maren ebenfo ftreng, mie nufere puritanifdjen Säter; fte führten ein ©gejgftent ein, meldgeS Don bem unferer puritauifefjeu Säter nidjt fegr mefentlid) abmidg; igre ©itten, meldge hieraus entfprangen, maren nidjt meniger ftreng. ©ie ©gatfadge, bag ein vömijdger Senator beggnlb einen Sermeis erhielt, meil er feine grau in@egenraart igrer ©oegter gefügt gatte, läuft parallel mit bem Serbote in ©onnecticut, monadj es jünbgaft unb ungefeglidg mar, bap ein ©gentann feine grau am «Sonntag fügte, ©ie Dtömer behaupteten aber bie Strenge ihres ©gefgftemeS fünf 2Jfal länqer, als bas Dflter unferer Nation. (Ser. Staaten Don imerifa). 2118 enblich bte iKüdfmirfung eintrat unb bem Äaiferreid) folgte; fo übertraf bie ?ieberlidifeit bei meitem bie früheren ©ugen* ben ber 9tepubtif. Unfere fRüdfmirfung fommt, menn nid)t auf irgenb eine Dernünftige 2lrt unb Steife aufgehalten, in einer Derhältnigmägig Diel fürjeren Seriobe, menn fte thatfächlid) nicht fegon ba ift. Sotten mir DiidjtS Don ber Sergangengeit lernen? Dieben ben politifdjen unb anberen Urfadgen, roeldge hauptjädglidh jum Sturje ber römifegen Dtepnblif mitmirften, geigte ftdg beut* lieg ein ungeheurer Diücffatt Don ber unnatürlich ftrengen gcfdgledgtlidgcn Sittlicgfeit ber Diönter. ©iefe DteDolution mürbe am DInfange ber dgriftlidhen ©poege $u gemmen Derfucgt, moburdg bie entgegengefegte äugerfte Seite in ben Segrcn erveidgt mürbe, aber niegt in ber 2118 bie $irdie tuerft bie -jpeibenibeen eines nnb annagm nnb burdjjufügren Der> fitcgte, bag bie Seibcnidjaften nnterbrücft merben fottten, unb in biefer 9vidg* tung fo meit Dorging, ansuitegmen, bag gefcgledgtlidjcr Umgang bie erfle ©djluß beS britten SbeüeS. ©itnbe — baS SSerbredfen beS crften ©ünbenfaEeS — fei, ba würben bie mäd)tigßen Slnftrengungen gemacht, nid)l mir jebeS (Sljeitjfiem, fonbern and) bie SiebeSbegierben ber SJtänner unb grauen ju unterbrücfen. Siefe Sin* ftrengungen üerurjadsten, auftattbeS gewünfdjten (SrfolgeS, bte au8fd)mcifenb* fielt £ieberlid)feitcn, jo baß eS ben ©eiftlidjen »erboten würbe, bie «gtäufet lebiger ÜJläbdjen unb äßittwen ju betreten; jogar bie Stottnenllöfler Würben Käufer ber iproftitution. 2113 bie Sirdje ben SSerjud) aufgab, ba« SSolf ju bcberrjdjen, berjud)te fie es mit ben ©eiftlidjen; aber fjier jeigtefie ftd) grünb* ltd> erfolglos, beitn bie offene üieberlidjleit ber ißriefter war fo herüortretenb, baß bie Sioilbebörben fie »erbammten* Sie Sntfieljung beS ißroteftantiSnm« unb beffeit ©rlaubniß ;ur feiner ©eiftlidjen unb enblid) bie wohltätigen golgen, weldje IjierauS fid) entwtdelten, befdjäntt bie römischen ißriefter ju einer wenigftenS äußerlidjen Sugenb unb fjettte geigen bie ©eiftlichen aller ©eiten, einschließlich ber $a* tbolilen, WenigftenS bon Slnfiänbigleit. Sie l£f)atfad)e, baß Sieje* ntgen, welche bie geiftlidje ißrofeffton aitncbmen, SJtänner fmb, beren CEbara!> ter meßr wie ber aller Slnberen ber SSelt offen gelegt wirb, »erurfadjt größere Umftdjt ibrerjeitS. Singer ben bin unb wieoer beiöortretenben @rfd)einungen ber ®cifilid)en, Weld)e jeigen, baß fte nicht immer erfolgreich barin jinb, giebt cS noch anbere toulfantfche Slusbrüdje her ©efeßfdsaftsfcbichten, welche jcigen, baß etwas conftitutioncll Unrechtes bcftebcn muß. Sd) glaube, baß biefeS Unrecht bie Stid)tanerfennung ber unb Steinbeit ber SiebeSlei* benfdjaft ift, unb baß bie ©ittenprebiger ftd} Weigern, bieje natürliche SSefriebigung öoßftänbig ju gewähren. 3d} habe fd)on mehrere SJlale auf beit Unterschieb bingewiejen, ber jwifchen bcm Verlangen ber Statur unb ben Slnorbnungen ber ©efeUjdjaft beftebt. Sefct „UnooEfommenbeit ber (Sljejt)« fieme", wie fte in einem oorljergebcnben Sapitel angegeben worben, unb fchenlt ben SRatbidjlägen barin einige Slufmerlfamfeit. Ebenfalls bem Stuf« fafee über ben (Sinfluß ber ©efdjlechtSorgane auf bie ©efunbbeit unb ,,©e* fchlechtlidje SJerhungernng". SBenn ber Scjer bann mit ben Slnfprüchen ber Statur übereinßimmt, jo mag er unfere Sbefpfteme unterfnd)en unb er wirb febett, wie biefelben ungenügenb finb, bie menjchlidje gamilie ehrlich, gufrie ben nnb tugenbbaft ju madjen. Jteine anftänbige ißerjon lann cineGeinweti' bung gegen @efe£e machen, Welche Siejenigen mit ben fd)mcrflen ©trafen be* broben, bie unnatürlicher Saßer überführt werben, wie ©elbftbeflecfung,Äna= benfehänbung unb Umgang mit SSljtercn. Siber alle gefefclichen 23eftimmun* gen füllten forgfältig einen Unterschieb machen jwifd)en biefen Üaftcrn unb ber natitrlid)en Sefriebigung eines Verlangens, weldjcS nicht nur bie förper« liehe ©efunbbeit, bie ©utmütbigfeit unb baS ©litcf beS SDtenfchen ju erhalten beiträgt, fonbern auch unfere Stace oor gän$lid)em SCuSfterben bewahrt. Sie alten Stömer begingen etnen Srrtbitm in bem Verfließe, ettt ftrertgeS ©pftem ber Sttonogamie einjuführen. Spperiment eubete in einer SKeoolution, 730 worin aEe ©runbfälje perfönlüher ©hre mtb gefdflechtlicher ©ittlicffleit berlo* reu gingen. Sie SDZadjt ber öffentlichen SUteinung war fo groß, Daß leine gefefjtidfen Verorbnungen nötfjig waren, bie ftrengfte SDtonogamie, weidje bie SSelt je gefeljen, aufrecht gu erhalten. 2113 aber bie Dlüdwirlung eintrat, lonn* ten bie ftrengften ©efelje unb bie fürchterlich ften ©trafen nid)t ba« Voll regie* ren unb e« ift feljr wahrichehtlid), baß biefe ©inmijdjung be« ©efefce« in bie gantilie nur ben iRüdfaE bejd)leunigte. Sie öffentliche Meinung ift gegenwärtig hier in ben 25er. ©taaten in Ve jug auf Die ©hefpfteme einer heftigen 2lufregung unb ©rjd)ütterung unter* worfen. Sie Seicptigleit, mit ber beinahe in jebem Staate ©djeibungen bont ©hejodje bewilligt werben, öerurfad)te, baß einerfeit« Männer auftraten, welche über bie ©efaßr, bie ber @efeEfd)aft brohe, fpradjen unb fchrieben unb auf ber aitberen ©eite hat eine große 2lnjahl SdjriftfteEer unb SJiebner mit ftauneuswerthem Piuthe ber (Stjeinftitution ben Ärieg erllärt. 3n cago befteljt eine Leitung, welche hauptfäd)lich bie 2lbfd)affung ber ©pe ber* fedjtet; bie baju gehörigen ©chriftfteüer ftnb beinahe aEe grauen. Sie Un* terftütjer biefer Leitung unb neuen 2lnti=©heliteratur gälten im Söeften nach Saufenben, unb fogar au« beut Dften fchreibt grau ©tanton, baß bie befte* heitben über (£t>efd)eibung notfjwenbtgerweife al« ungerecht erllärt werben müßten, weil fte nur non Piämtern gemacht würben, ©in neue« Sßerl, welche« in Vofton erjdjknen ift, »ertheibigt bom d)riftlid)ett ©tanb* punlte au« bie Polpgamie. Obgleich bie 2lnftchten ber oben angeführten ©chriftfteEcr noch fo rabilal fein mögen, glaube id) bennoch, baß fteal« werthboEe Sontributionen gur focialen Literatur bcwiElommnet werben foEten, unb ebenfo foEten aEe ©egner berfel* ben bie Beachtung freimütiger ©eifter erhalten. ©« ift bie hoffte gett, baß ba« Publilum grünblid) gar Vead)tung ber widjtigftcn focialen Sage«fragen erwacht: unb um bie SBahrpeit gu erhalten, iß e« notpwcnbig, baß aEe Sheile ©ehör erhalten. Saßt un« bie Shatfadjen ber Vergangenheit — bie häu«li* d>en Photographien ber ©egeuwart — bie gefd)ricbcne 2ßeltgefor mt§ __ nid}t, wie int letzten gahrpunbert, fid) anfeinbenb unb gegenfeitig bcradjtenb, fonbern fic wüttfehen üielmcfjr greunbe ber Religion gu fein, wenn Schluß beS britten Sf)e‘*«8. ©dßtuß beS britten SßetleS. 731 Wir fte nur ftlS wollen; ünS Slatlj gu erteilen, Wenn wir 9tatt) annehmen wollen, anftatt ifjn berad)tlid) bon uns gu flößen. SSon uns bängt es ab, ob wir baS @d)limmfte ober baS SBefte aus allen wiffenfdjaftli* d)en Siachforjcbungen gkben wollen; ob wir fritifdje £Rad;forfd)ungeu über bie fftatur, Slutorität, «Sprache unb ©ejd)id)te beS S3ud)eS als letje* rijefje ober ungläubige Eingriffe betrauten wollen, ober ob wir biejelben, fogar wenn fte irren, als Beiträge beS einen großen Zieles, welchem wir Sille entgegenflreben — einer befferen ©rlemttniß beS SßorteS ©ottcS unb eines befferen Begriffes beS SßitteuS ©otteS — anerlcmten wollen". Sie allgemeine prattifdje Slnnabme ber fRatbfdjläge beS $ernt Stanlep in ber religiöfen SSett würbe ber widjtigfte «Schritt fein, welcher je genommen wnrbe, bie wahre Religion eingufüljren. Raffet uns burd) alle uns gu ©ebote ftebenbe 9Jlittel erforjdjen, waS uns bie Statur lehrt, ebenfo was uns bie heilig Schrift offenbart unb bann berjudjen, bie ©ntbccfungen ber SSiffenfdjaft unb mit ben ©runbfäfcen wahrer Religion gu Oer* einen. Srojj aller Reichen menfcljticber SSerfunlenbeit giebt eS in jeber £ebens* fpljäre unter ber großen SJiaffe intelligenter SJlämter unb grauen ein SBeftre* ben, redjt jit hanbeln unb eine auSgcfprod)ene S3ewunbcruug ebler ©igen* fdjaften. 3n ben gewöhnlirfjften catern, bie üou ber niebrigften IBolfSllaffe befttdjt werben, folgt flets ber größte ©eifall bentSiege eines DorauSgefeßt guten ©barafterS über einen fd)led)ten SScnn wir bafjer nufere focialcn «Sitten unb oon jenen Umhüllungen befreien, welche fte mit bent ©efejje ber Statur in SSibcrjpritdj bringen, wenn wir bie harte äußere Sdjaale ber Religion gerbredjen unb beren fpirituelleS gtcifd) mit bent gerei=* nigten Ä'ern ber Siffenfd)aft mifdjen, wirb ©(jre, Sugenb unb Religion für ben menfthlichen ©aumen eher fd)mactbaft fein, unb wie jener nnterneb* mungSluftige Slpothefer Don feinen lieblid) jdjmccfcnben ÄräuterbonbonS, würbe man auch tion ihnen f«gen: „tinber werben weinenb banad) begeh- ten !" @8 ift fehr wal)rfd)einli(h, baß einige greunbe unb Scfer ben ©erfaffer feiner „offenen Sprache" wegen öerbammen werben. Siefen will er jagen, baß er nie ben ©brgeig ba{te, reich’ ju werben; er lönnte nid)t bie ©radjt beS 9ieid)= thumS in ©egenwart fo nieten ©IcnbcS genießen. ©8 wäre möglich, baß, wenn er reid) würbe, feine Selbftfudjt in ©onflict läute mit feinen ©runb* Patienten werben immer fo SSiele fein, wie er bel)anbeln lantt, benn Siejenigen, welche mit feinen ©rfolgen befannt ftnb, Pcrfdjaffen ihm ftets neue ©elegenbeiten, Ärattle gu heilen, ©r batgreunbe, Wcld)e mit ihm burd) Sid unb Sünn gehen; er hat gutrauen gu ihnen unb ftd) fetbft, was tßn gu bent ©tauben ticrlcitet, baß er beren Sichtung unb Siebe nid)t ncrltercu wirb. Äritifcr lönnen bem Söerle nichts fdjaben, benn baS Such muß ge- feiert werben, um bie ©orurtbeile beS ißublifuntS gerecht bilben ju lönnen, 732 unb itadj einem Surdjlcfen wirb fjoffenttid) ein foldjer Sbeengang gewedt Worben fein, baß, wenn and) be8 VerfafferS Hnfidjten nid)t gang richtig fein mögen, fic bod) bagu beitragen, neue gu entwideln. @8 ift ftdjer angenehm, auf ©eiten ber öffenttidjert Meinung gu ftet)en. (Sinfl mar ber Verfaffer eljrgeigig, bie üobfprüdje ber SDZenfdjen gu erhalten; bieS tjat er tljeilmeife übenuunben, ift aber immer noch empftnblidj gegen Sabel; aber nodj |o biel Sabel fönnte itjn nidjt abhalten, feinem ©ewiffen gu folgen. (Siefer Stjeil ift bie ©rfüllung feine« fyeiügften VerfhrcdjenS, feine i)3flid)t gu dljutt. ©r glaubt, baß er ftets feinen gefef3lidjen Verbinblidjfciten nach* gefommen ift, unb eS roirb ftets fein 3«l fein, feine ntoralifdje gu er* füllen. ©8 giebt aber mehr gute üeute, welche mit ben Shtftdjten be8 VerfafferS Ijarmoniren, als wie SStele glauben mögen. 28ir femten nidjt immer bie 2)teinungen unferer fftadjbarn. „©in Eftann !ann ftdj biel in ©efellfdjaften bewegen, uttb bennodj bie SDZenfdjen cbettfo wie bie Säume betrachten; wenn aber ein joldjer 3Jtann in einem fremben Sanbe unbetannten 2JZenfd)en nahe genug tritt, um bereu halbes Zutrauen guerweden, fo erhält er ©rfahruitgcn, weldje ihn ebenfo erftaunen, wie wenn bie ©teine fpredjen würben. Sie meiften SJZeufdjen, benen idj begegne, hüten ihre SDZeinuitgen wie einen wmt» ben gled ihre« Körpers, ©in üDZaitn thaut allmälig auf, unb Wenn er feine wirtliche SDZeinung geigt, thut er e8 Wie ein SJtamt, ber feinen SReifefadE in* mitten eines großen üDZenfchenfjaufen« öffnet." ©8 ift aber 3eit, baß alle Senler laut benten unb ihre Meinungen gegen* feitig austaufdjen. Ohne 3weifel wirb es ftets eine conferbatibe ©laffe geben, weldje ftch einer neuen SBaljrljeit Saffet uns hoffen, baß bie Sßelt gu weit borgefdjrittcn ift, um auf 2Mnung«berfdjiebenheiten SobeSftrafe gu „Sie conferbatibe Partei war, wenn flar! genug, ihren Söillen burdj* ftet« eine f3adei ber Verfolgung; fie bergiftete ©o!rate8, freugigte ©hriftuS, warf bie ©hriften ben wilben Shieren im römifdjen 2tmhhithcaier bor, grünbete bie 3nquifttion, nötljigte ©aüilei, gu befennen, baß bie ©rbe fiiü ftelje, legte ihre läljmenben Hänbe auf ©olumbuS, fdjiirte bie ©Reiter* Ijaufen bon ©mitljfielb, hängte bie Herrnhuter, berfolgte Slrtwrtght, ladjte über u. f. w. ©ie war ftet«, ift e§ heute noch unb wirl) c8 amhin : 3ufunft fein, eine glebermauS, bor bent ©onnenaufgange ftdj erfchredenb unb befürdjtenb, baß, wenn bie ©onne fdjeint, bie gange Söelt in glammen aufgehen muß !" Heutgutage bleibt ber i'onferbatiben Partei faum nod) eine anbere 5D?ad)t übrig, als mit bem Ringer beradjtenb anf einen 9tefovmer gu geigen unb ihn f$anati!er gu heißen. Sennodj ift e8 leiber nur gu wahr, baß bie furcht bor ber öffentlichen Meinung nodj heute bie meiften VZenfdjcn abhält, ihre heften ©ebanteu auSgufpredjen. ©corg William ©urti« fagt: „©« ift nicht mehr wie billig, bie allgemeine Schluß beS britten SheileS. ©dftuß be« britten Shetle«. Bffentlicf)e Pleinung ju beamten, jo weit fte ftd) auf ba« fRedjt, Priuatgebaufen ju haben, erfirecft. @ie ift ftetS eingebilbet ltnb lleinlid). „3£a3, m iß ft Su baS 9ied)t beaujpruchen, eine eigene Sföeinung 51t haben, wenn aße Slnbcrn »erjdfieben »on Sir benfen? PiftSu jo ftolj unb jo eigenfinnig, ber ganzen SGBelt ju trogen ? 2öir !)ter gemädjlid} in unjerm äßageit erfter ffilaffe, unb Su fommjt, uns ju ftören? Su faunjt 9tid)tö erreichen. Sbenjo gut fönnteft Su baS ®i«meer mit einem 8treid)f)öt3d)en woßcu !" — „ülber id) mup bie 2Saf)rheit jef)en." — „Söahrhcit, SBatjeßeit", größt bie ortßobope SEÖett, „was ift wenn fte nid)t unjerer SDZeinung ift? 9Zun, merfe Sir, wir haben bie üDZadjt, wir jtnb bie Sßißft Sn Seine ©teßung »edieren? Söiberftreben heißt fterben. 9?un, fte ift impo* nirenb. Sie öffentliche Meinung ift aber nur bie Meinung eine« Ptenjchen multipücirt. Sinigfeit ntad)t ftarf, aber nicht unfehlbar. Sie öffentliche Meinung ift nur bie Hnftcßt einer großen SUtenge SDZenjchen unb hat feinen größeren SBertf), als bie Sünficßt eines einzelnen 3Jienfd)en unter ihnen." PZit biejem Paragraphen mufj id) fcpließen; id) habe weiter feine Snt* jchufbigung für ben 3nf)aft be§ britten SheileS gu bieten. Sa8 £>cr$ fühlte eS, — bie geber hot eS ju Papier gebraut, — unb baS 93Iei be« mächtiger wie baS 93Jei ber 28urfgejd)offe, hat eS auf bie ©eiten biejeS SöerfeS gebrucft. 2Jlöge ber gütige ©eift UnjereS Pater« mit bemjelben jein, unb wenn beffen Sinflujj »on 3teßef ift, eS jerftören; wenn aber jein Sin* ftuß bom <§uten ift, möge Sr eS reichlich fegnett uitb ansbreiten. 23rnutftanb. X r a u tt tt g ♦ 3el)n Satjre it ad) bcr Xranung. SHe g&asßen muffen eubficß falle«. Jittlfjfrtjfiine jur Rctöeljmttifl 9er lülje, u. f. tu. ©inteitcniicS Kapitel. finfeifung. »roj3bem ßftonogamie, ober ©fje, wie fie manchmal irrtfjümtid) genannt wirb, einer getjö* rigen triefte fte im britten Stjeite erhielt, utt* terroorfen p werben oerbient, jo würbe biejetbe ein beffereö 3njtitut jein wie fte je£t ift, wenn fRe* tigion unb ißfpfiologie fid) Oereinigen fünnten, biejetbe p oerebetn. 3d) weiß, baß monogami* jd)c ©fje, im ftrengjten Sinne bc8 SBorteS, eine unzertrennliche St)e bebeutet. Slber eine unjer* trenntidje Stje t)at nod) nie auf biejem Planeten einen fejten guß faffeit fönnen, wenn e3 nirfjt pr 3eit ber ©riinbung 9fom8 war, unb aud) t)ier fann man annefpten, baß e8, wie jd)on im oorigeu Stjeite erwähnt, StuSnaßmen gab; es ift and) nidjt gut, baß 9Ronogamie im ftrengften Sinne beS SöorteS je bejteben jottte. @3 ift gegen bie fRatur, baß fie beftetjen jottte, unb bie ßiaturfor» fdjer, gtaube id), fönnten bie SBätber unb bie ©ewäffer ber ©rbe oergebenS burd)jud)en, um fRacen ober Tierarten p fhtben, weldje eine jolcfje fReget in ifjren gejd)tcd)ttid)en S3ejiet)ungen genau befolgen, unb e8 giebt feine p()t)ftotogijd)cn ©riinbe, warum bie menjd)tid)e eS tt)itn jottte. $en* nod) ßaben wir bie ©ewofpßeit unjer ©tjefhftem monogantijd) p nennen unb id) werbe biejer ©ewofptjeit mid) anjd)tießcn. 5Rid)t3 fann irrtfjitmtt» d)er jein, al3 fte djrifttid) p nennen, benn Scjuä war ber ©rünber fei n e 3 (SI)cjt)ftcme3. ©3 würbe beffer jein, wenn ber Scjcr, etje er biejen £l)eit tiej’t, ben britten £t)ett burd)fiet)t, unb namentlich ba3 Sajntet „@ejcf)icf)te ber ©t)e", bamit ein jebe3 öorurttjcil, wctd)e3 er für unjer gegenwärtige3 St)fiem t)at, inbem er 736 glaubt, baß eS göttlichen UrjprungS fei, »erntetet werbe; Wenn bie« nidjt jo wäre, jo tonnte baS Stecht, bie gu beffern, als eine ©otteSläfterung be- trautet werben, inbem wir arme «Sterbliche SBerte ©otteS Oerbeffern wollten. SBenn unfer Schöpfer wirflid) ber ©rünber einer beftimmten gorm ber (Stjc war, jo joUten wir nid)t ruhen, bis wir fte entbecft hätten, unb bann wäre eS natürlich anmaßenb, biejelbe oerbeffern gu wollen. die Stcjultate ber Stacp- forfdjungen beS SSerfafferS finbin ber „®ejcl)ichte ber ©he" unb in bem©apitel „Unoollfommenheit ber ©hejhfiente" gegeben, unb inbem er hierburd) gubem Schluffe fam, baß fte ein menfd)ticheS 3nftitut fei, jo hält er es für bie Pflicht aller guten unb weifen SDlenfchen, jolcße SSerbefferungen eittguführen, weldje am beften geeignet jein mögen, bie allgemeine Sßohtfafjrt gu erhöhen, ©in jeber mebiginijdjer Sdjriftjteller namentlich, Welcher nicht jein Scherflein bagu bei- trägt, bringt feiner nur Sdjanbe, wenn man nur einen Slugen- blief bebenft, wie jehr bie ©he baS ©ute ober SBöjc, bie ©lüd jeligfeit, ©efunb* heit unb bie SebenSbaucr einer jeben sfSerjon beeinflußt, welche fte betritt. Siamentlid) joUten alle diejenigen fid) bafür tnterejftren, wo eS gilt bie monogamifche ©pe aufrecht gu erhalten, welche biejelbe als bie 23efte aner- tennen. äöenn fie t>on einer bebeutenben SOiehrgaßl ber SJtänner unb grauen als bie richtige angejeljen wirb, jo füllten jold)e mehr wie alle 2ln- beren bagu beitragen bie ©etfllidjen unb dottoren gu unterjtütscn, biejelbe gu Oerbeffern unb allgemein gu oerbreiten, bamit ißolpgamie, gemijdjte ©pe, unb alle anbereu Spfteme nur eine tnrge dauer haben. Sein gortjeßritt geigt ftch burd) SBiberjprud), benn bei allen heftigen Sümpfen ift eS ebenjo wie in ber Religion: „das 33lut ber SDtärtprer wirb ber Saamen berjelben". SJtormonijche unb Die Stejultate ber eingelnen unb nationalen 33e- lämpfung ift ein treffenbeS 33eijpiet. 2luS Stauooo mit ©ewehr unb ©ewalt beS Röbels Oertricben, würben fie am Ufer beS Salgjee’S eine junge Nation, die ©ommmtiften, welche man aus $utnet), Vermont, oertrieb, würben reid), fräftig unb geachtet an ben Ufern beS DneibafluffcS in 9tew-2)orf. @S liegt baper tlar auf ber -jpanb, baß bie befte 2lrt unb SSeije, jütonogamie aufred)t gu erhalten, ift, alle SBeiSpeit unb Sräfte barauf gu richten, bas Spftern jo gu oerbeffern, baß eS möglicher äßeije jolcpe Slngiehmtgstraft ausübt, baß eS für immer bie freie Söaljl ber SJtaffe ber intelligenten SJtenjdjheit wirb. 9tid)tS geigt ftch beutlidjer als bie dhatjaeße, baß in unjerem gegenwärtigen ©hejp- ftern eine auffaltcnbe SJtangelhaftigfeit beftept, beffen SBcrbeffcrung jeßr in ben phpftologifcpen bunllen Zeitaltern oernachläßigt würbe, aus welchen, Wie id) hoffe, bie ciüilifirte Sßelt allmälig, wenn auch langjam, perauSfont- nteu wirb, Bamcjon jagt in ihren „SBintcrftubicn unb SommcrauS- flüge in ©anabu": „3n Unterhaltung mit einem SBijdjofe unb ben fWijjionären über bie jpiri» tuellen unb ntoralifchen Buftänbe feiner ©emeinbe, lernte ich für mid) jehr biel 3ntercffanteS; unb namentlich würbe über einen ©egenftaub ge- ©inleitung. fprodjen, roddjcrmtrf) fcf)r bcrwunberte. @8 würbe gejagt, bag 5tüei drit- tel b e 8 © l e n b e«, w e t d) e 8 unter bie augeublitfliche 33 e* Ortung eines beliebten © e i ft l i d) e n tarn, unb w e l dj e« er mtlbern f 0 ll t e, b u r dj bie Unglüdlichteit ber © h e ent« ft a nb en; eS geigte ftd) gar leine offene ©ittenloßgfeit ober ©treit, fonbern Unglüdlichteit unb U n p a f jen h ei t. Serjelbc ©egenftanb geigte fid) mir in j eb ent 2 a n be, in je b er ©e f e l1f d) a f t, in welcher icf) weilte unb beobachtete; aber idj erwartete fle nicht f 0 offen » 0 r m e i* nen39lictettbierinämeri!a gußnben, wo bie üDtoral, jo weit bie bet* ben ©efdßcchter baüon berührt ftnb, rein ift; wo bie ©heu früh Gelöffelt werben, wo bie llmftänbe gleich ftnb, wo bie ©rhaltungSmittei int Ueberfluß borfjanben ftnb, wo bie grauen fo febr öon ben SDJämtern beoorgugt werben". Oierau« jebett wir, baß eheltdje Unglüdlichfeit fo allgemein Oerbreitet ift, baß fogar bie ©eiftlicben eS bewerten, welche weniger leicht bie wirflidfett ©Jfe- nerbältuiffe erfahren wie bie Siegte, ©eit ber erften Sluflage meine« 33udjc8, tn welchem ber SluSgug ber grauSamefonerfchien, haben febr üiele ©eiftlidje mit mir bariiber gcfprochen, unb bähen genau biefetben SluSfagen gemacht, aber es ift nicht nötbig, Iß« nocb gu beweijen, baß bie SSelt boll bon ehelicher Unglüdlichteit ift. @8 giebt feine monogatnifdje ©emeinbe, wo nid)t un* zweifelhafte £hatfachen babon beftehen. 3BaS un8 fehlt, iß ein Heilmittel. 33iele greigeifter, welche eheliche Ungliidlidffeit bi8 auf bie bitterftc ßteige geleert haben, ftnb bereit, nein,rul)elo8, ungebulbig, alle ©hett Ju befeitigen unb freie unb gemifchte Siebe eittgufiihren, in welcher bie ©efdßechter ohne gejefßiche ober jociale ©djrantcn nur ben (Eingebungen ihrer eigenen inbioibuellen ©efiihte gur 33efriebiguug ihrer SiebeSleibenfdjaft unb ber gort- pßangung ber meufchlichen 9tace folgen. Slnbere ftnb entßg beftrebt, teidjte ©hcjd)eibungen gn empfehlen; welche fo leicht ftnb, baß fie in ber £hat bett ÜDtämtern unb grauen erlauben, ftd), wenn fte wollen, gu oerljeira* tfjen unb fdfeiben gu laffeu oljne äußere ©inmifchung, bis fte einen paffen* ben ©atten gefunben, unb bann, baß fte wieber biefe ©efeUigfeit auflöfen tonnen, fobalb e« ihnen nicht meljr paßt, ob bieUrjad)en natürlich, genügenb ober wirtlich nur leichtfinnig ftnb. ©in fotd)eS ©pftern tann eher £igamh ol« ßftonogamie genannt werben, unb wenn e8 fogar gut wäre (was in ber gegenwärtigen Sage ber ©ittlidjlett nicht möglich ift), tonnte e8 nidjt ba8 ©utheißen biefe« halb=conferbattöen Zeitalter« erhalten, ßtod) Slnbere giebt c«, weldte, währenb fie baS weitner* breitete ©lenb bebauern, baß in bem ehclidjeu Sehen befleiß, uttb ttieüetd)t beffen 33itterteit in einem geringen ober großen ©rabe fennen, neutralen ©runb einnehmen, eine unbeschreibliche Sldjtung für ba« beftefjenbe ©hftem fühlen, aber bennoch bereit ftnb, irgenb ein ffteueS aitgunehmcn, welches mit ßteligion unb focialer guter Drbnttng übereinftimntt. ®ann giebt eS noch eine anbere Slaffe, welche gttidlid)er als bie Uebrigen, eine paffenbe ©he ober ©inleitung. 737 738 ©inleitnng. etwas baratt grengcnbcS gebilbct haben, weldje gegenwärtig wenigftenS »er iprirfjt, batternb fo gu bleiben; welche ftrenge ©cbeibungsgefelje bedangen, uitb ftd) felbßfüd)tig einbilben, baß alle eheliche Unglüdjeligfeit in ber SBelt nur baS Sftefultat bon llnwiffenbeit ober Seidjtfinn ©eüenö derjenigen iß, welche ftd) in ben Grfjeftanb begeben, ©ie glauben, baß foldje Seute eS ber* bienen, aü’ biefeS ©ienb gu erleiben, welches fte ftd) jelbft aufgebiirbet haben, uub jcf)ließen felbftjüd)tig ihre lonjerbatiben Sirme, ober bewegen fte nur, um beftcljcnbe ©efelje ober nod) ßrengere ©d)eibungsregeln gu ©old)e fDiänner, wenn fte aud) nodj fo gelehrt in ben ©efefcen unb in ber Theologie ftnb, ftnb feiten unb berfd)ließen ihre Singen abftdjtlicß bett folgen unglüdlidjer ©ßen, welche fftaebfomnten, unb fftadjlontnten ber ßiadjlontnten erzeugen, bie unverträgliches Temperament, fdßecbtgebilbete ©eljirne unb fd)wäd)tid)e Körper haben. ©ie ftnb erßaunt, baß baS 23er- bredjen junimmt, unb bie lörperlidje Äraft unferer jungen Seute abnimmt, unb fudjen bie ©riinbe bafür überall, habet aber bie wahren Urfacßen außer Sldjt laffenb. die 3bee fömmt ißnen nie in ben ©ittn, baß, wenn bie @be richtig regulirt würbe, wir hoffen föttnten, mit ber 3 bie ©efängniffebiefeS SanbeS bon 23crbredjern gu leeren, unb baß, fo lange unpaffenbe Sljen fiatt- finbett, wir aud) ©ifeugitter unb ©efängniffe nöttjig haben werben. diefer dbeil ift baber namentlich für bie 23erbefferung mtfereS gegenwär- tigen ©pftemeS ber ©1)* gefdjriebctt worben, gelegentlidj mit einigen 23e- fpredbungen ber ©efeUfdjaft, wie fte jefct beßeßt. 2öenn ber ?cfcr in biefem Tl)cile einige bem britten Tfjcile wiberßreitenbe 3been ßnbet, fo foHtc er ftd) erinnern, baß biefer Tbeil beS 2Berle§ bas ©bdbf^10 unb ©efeHidjaft, wie fte in ber ©egenwart beßeben, »erbeffern wiH, ohne baS Jonferöative @e- ntiitb aufgufebreefen, weil rabifale Slenbermtgett eS tbun würben, ©tnige ber 23eränberungcn mögen guerß febr nett erfdjeinett, aber burd) ein wenig Ptadjbent'eu werben fte ftdj allen intelligenten Leuten cntpfeblen. ßtad) biefen einleitcnbcn Söorten mag ber 2efer bie nod) übrig bleibcnben ©eiten biefeS TbeileS be$ 2BerfeS burdjfeben. ©afiitel 2. jlbaptafion in bet gße. ine ber widjtigßen ©adjen ttt ber ©ilbung etneS ©fjebünb* iß bie, bon bornherein WenigßenS bollftänbige geiftige !örpcrttegcnfic6e befteljt, hütet ©ud) öor ber ©Ije. 9iid)ts berurjadjt größere Seibeu, als lieben mtb nid)twieber geliebt gu werben. ©S Pcrwanbclt ben 9Renfd)en, unb Hafj, ©leub unb Verbrechen entfteljcn barauS. „Von jener ©tunbe an, wo fRero’S blutfdjänbenber Umgang mit feiner SJRuttcr unterbrodjen würbe, fann er auf ihren Sob, unb bol!brad)te mit un* gebulbiger unb ber unerljörteften ©raujamfeit jenen 2lbjd)eu erregenben SRuttcrmorb, Sie grau beS f>otipf)ar hajite Sofeph ebenjo tief nad) feiner Verweigerung, ihre Siebe gu ermicbern, wie fie ihn borljer tjerglid) geliebt batte. 2öa® tfi geiftige Slbaptationf 741 2)te ©efd)idjte be« 2tmmon unb ber SEfjamar im breijet)nten Grafite! be6 33ud)e$ @amneti8 jeigt aud), wie jetjr ftd) Siebe in £afj nerwanbetn unb wie fotgenfdjwer berfclbe werben fann. * * „grauen, gebt nad) unb 3ljr ftegt; erinnert @ud) aber, bajs e$ ein freubigeS fftadjgeben fein muß, benn nur tjierburd) beftegt 3f)r feine SBegierben. — Sljemänner! (5uer einjtger Sßlan )ei, bie Siebe (Surer gntuen ju cultiüiren; bieö allein bejwingt eine wahre urif tuft if)re Siebe wad) !“ $cltftänbige geiftige Stbaptation in SSerbinbung mit Slbaptation ’ift öon ber tjödjften fßidjtigfeit, um eine gliidtidfe @he iu Silben. nijdje unb (Stemente ftnb nottjwenbig, eine beftänbige £>ar- moitie eines @bepaarc8 aufrecht ju ermatten; ptatonijdje Siebe bleibt, wenn leibenfcf)aftUd)e Siebe burd) Sefriebtgung and) eine Beitlang ruht. ©efd)ted)t. lieber Umgang gleidjt nämtief) bie magnetifd)en Elemente beS $aare« au8, fo baß bie magnetijdje ober förperlicfje 2tnjiet)ung eine Beittang aufljört. iflt geizige Atmptatiim 1 ©eifitge 2lbaptation in ber beftebt in ber weuigfienS annübernben Uebereinftimmung bcä ©eicf)tnad3, ber ©efiible unb gäbigfeiten beS Sb*‘ paareS. $ie Organe ber ©ewiffen* baftigfeit (15), 2Bot)ltf)ättgfeit (19), SSerebrung (18), Hoffnung (16) unb ©lauben («Spiritualität) (17), wie gig. 173 repreijentirt, geben bent menjcblicben ©cifte einen religiöjen Söenn ber eine 2beU höbe fittlicbe ©efüble ber anbere Xbeü dagegen, wie eS oft ber gall ift, gar feine, fo ifi ehelicher «Streit unb manchmal Trennung bie golge. 2ßie famt eine fromme grau fid) ber ©ejeüjchaft eines SDtanneS freuen, ber ihre religiöjen Uebungeit öerjpottet ober bietleid)t gar »erbietet ? 2öie fann ein reli- giöser ©atte eine grau lieben, welche »eber mit feinen religiöjen ©efübleit jpmpatbiftrt, nod) $b«ü b«*an nimmt, wabrenb bureb unb 33eijpiel fxc jeine Äinber aufjiebt, ohne jeine gebegten ju be- achten? 2)aS Organ ber Änjcijfigfeit (4) giebt, wenn im menjchlichen Äopfe ftarf entwicfelt, ?iebe jitr #cimatb unb jum SJatcrbauje funb. Sine grau, weldje bie« Organ in »oller Sntwidelung befifct, fann nie mit einem äftanne ifig. 173. ©eifiige Crganifation. 742 Slbaptatio n in ber ©ße. glüeJfieß leben, beffett Stnjäfftgfcit Kein, bie Ortöliebe (31) bagegen groß iß. ©r wirb flets wie ein roßenber ©tein auf ber Sßanberung fein unb bie grau muß entweber ißre £>eimatß«licbe unb Drtsbeßänbigfeit aufopfern unb ißnt folgen, ober fie muß ißn laufen laffen unb ßeß mit ißrer ©infamfeit tröften. Sülancße grauen werben ßierbureß etcnb. Sann giebt eS aucß roieber gälte, wo bie grau eine große Siebe jur Drtöoeränberung bat, unb wenn ißr föiamt bie« ©efüßl nidjt tbeilt, wirb er burcß Unjufriebcnbeit juSobe gepeinigt. Sa« Organ ber Ätnbcrliebe (2), wenn bei ber grau Hein unb bei bem (Satten groß, üerurfaeßt eine Unäufriebenßeit beim Spanne über bie Seßanb-'- lung ber Ä'inbcr. ©r liebt fein Äinb leibenfcßaftlicß, ße bagegen bat Nei- gung, e« 3U nüßßanbeln. @ie hält Äinber für eine große ißtage unb Der« jud)t läufig, biefelben bor ber ©eburt ju jerftören. Sa bie SDlutter ßaupt. •fäcßlid) ba« $inb ergieben muß, fo iß, wenn ber Sater eine größere Äinber* liebe beßßt wie fie, ftet« Ärieg im £aufe. Slnßängließfeit (3) iß ein Organ, welcße« mäeßtige greunbfcßaften feßließt unb bie .fpauptßüße ber platonijeßen Siebe iß. ©ie öerurfaeßt, baß ißerfonen bie ©efellfdjaft beteiligen fföenfeßen auffueßen, welcße eine äßnlicße geißige ßieigung haben, unb fdjließt mit paffenben ißerfonen bauernbe greunbfcßaft. Sßenn bem ßJlanne biefe ©eißeöfäßigfeit mangelt, bebauertbie graußet« ben 2Jiangel ber 3«neigung — ße füßlt, baß er ße meßr jur Sefriebigung feiner gefcßleeßtlicßen Segierben, al« itjrer ©efellfeßaft wegen beiratbete. Söenn bei ber grau biefe« Organ Hein iß, iß ße gewößnlid) abftoßenb unb !alt, außer wenn ße burcß Siebe«aufregung aufgeregt wirb. Ser ßäu«li«ße Ärei« Derliert bie Hälfte ber 2tnjießungstraft, unb wenn ber 2Jiann nießt in ©efcßäften oertieft iß, wirb er gcwößnlicß ein ©äufer unb ©pieler. Siebe (l) iß jene« Organ, welcße« pßpßfcße Slbaptation futßt unb leibenfeßaft ßeroorruft. Seifen -Katar unb gunltion iß feßon in „fRecipro* cität" betrieben. Seinäße Me Hälfte aller ©brunftigfeiten entßcßt burcß ju große Serfcßtebenbeit biefe« Organ« fowie burcß ben SDlangel an pßpßfcßer Slbaptatiou jwtjdjen ben ©ßeleuten. Siele (Sßeleute haben etne gleicße ©ntwidelunq ber Siebe«organe, aber nitßt pbßßfdje Slbaptation, um in beren Sefricbigung ßcß einanber glüeflid) ju rnaeßen. 3wei '-ßerfonen lönnen eine gleicße ©ntwidelung be« Organe« ber Slnßänglicßfeit beßßen, unb bennodß feine greuitbe werben, wegen 2Ran» gel an geiftiger Uebereinßimmung in anberen £inßcßten. ©leicßßeit ber Sie- be«organe oerootlßänbigt nodß nießt bie Siebeöleibcnfcßaft. Seßtere iß ba« fiinb ber Stbaptation ber Siebe, unb be« Äörpcr«. Sie intcUeftueÜen gäßigfeiten braudjen ßier nießt genannt ju werben, wte 3. S. bie gäßigfeiten, äußere ©egenßänbe 3U beurtßeilen, 3U öerglcicßen unb 3u unterfeßeiben. 3n ber ©ße öerurfaeßt eine Serfcßiebenßeit biefer Organe nießt nur eine Neigung, geißige, fonbern aud) förperlidje 91baptation 3U Der- meßren, Oorau«gefeßt, baß bie ©mpfängücßfeit unb SlrbeitSfraft be« ©eßir« 9Ba8 ift förperltte ülbaptatton? 743 ne« berhältnißmäßtg bet beiben Dpeilett gletp tft. Söenn eine grau ein empfängliche« @el)irn befi£t unb ein ÜJfattn ein gebanfeuberarbeitenbe« ober umgefehrt, fo mirb bie« leine Seraptung, fonbent eper eine größere Sefrie* bigung bnreh biefe berfpiebenett gäpigleiten erzeugen, mäpreub bie golgen biefer Serfpiebenpeit für bie kinöss äußerfi roopltpuenb ftnb, meil fte nipt nur beibe gäpigleiten ber ©Item erben, fonbern aud) in einem gemiffen ©rabe beren erhöhen. 3m näpften Sluffalje mirb gejepen merben, baß biefe Serfpiebenpeit ber Stirnen lörperlicpe Slbaptation begünftigt. Die geiftigen gäpigfeiten, menn auch nodj f° berfd)ieben in iprem ©paral« ter, füllten $iemltp gleich fein; leine grau lann einen fPlamt achten, ber unter ipr ftept, unb opne Achtung giebt c« leine mapre Siebe, ©benfo menig lann ein intelligenter ©atte ftep ber ©efettfepaft einer unmiffeuben unb biel* teiept ropen grau et freuen. Durp einen augenblidlicpen ©influß bon Seiben> fpaft mag er ftp berleiten laffen, eine foldje grau ju peiratpen, aber er fann fte nie anfriptig apten unb lieben. 5r mirb nipt nur ipre ©efellfpaft felbft bermeiben, fonbern aup unjufrieben fein, feine kinber unter iprem ©influß ju miffen. Um eine glüdlipe ©pe einjugepen, muß baper neben ber Siebe unb förperlipen SIbaptation aup nop eine geiftige unb ntoralifpefßaffenpeit ba fein, melpe eine tiefe unb bauerhafte greunbfpaft erjeugen mürbe, menn aup an Siebe nipt gebapt märe. 25 as Ul Rörperfidic Abaptafiou ? körperliche ober pppftfdje Slbaptation in ber @pe befielt tpeilmeife au« einer boMontmenen Ungleichheit ber cleftrifchcn 3uftänbe be« ©pepaarc«. 3n einem übet inbioibueüe ©leltricität auf ©eite 582 habe ip ipon ge* jeigt, baß jebc fßerfott eine ihm ober ihr eigentümliche ©leltricität beftpt. 2Bie groß ba« Organ ber Siebe in ben köpfen be« üDlanue« unb ber grau auch fein mag, io muß bie (Summe b?r greube, bie in ber gefpledjtlipen Umarmung empfunben mirb, bon ben eleftrifihen Untevjcf)ieben Seiber ab* hängen. 2Benn beren Ouantität unb Dualität bei Seiben gleich ift, fo mirb ber Umgang empftnbitng8lo8, menn nicht fpmerjlip fein, meil bie ©rnpfin» bungänerben ber (SrjeugungSorgane bon einem ihnen fremben eleltrifpen Elemente in gefegt merben müffen, um angenehme ©ntpfinbungen perborjubringen. 3rgenb ein befpränfte« Sergnügen, melpe« burp bie Ser* binbung jmeier ähnlicher eleftrifchen ißerfonen perborgebrapt mirb, fann nur burch bie d)emijche unb frictionelle ©leltricität, mie in bem fpon ermähnten Sluffalje erflärt mirb, entftepen. @3 ift auch nidjt genügenb, baß eine S«fon pofttibunb bie anbere eleftrijch negatib ift. Das ©lernent muß in ber Dualität, ebenfo mie in ber Duantu tät berfchieben fein. Die 9latur be8 Strome«, meiner burch Reibung bon ©la« auf Seibe mirb, ift berfeßieben bon bem burp eine galba* nifcht Satterie erzeugten; ©leftro=2Jlagneti8mu« ift berfchieben bon ©alba* 744 mSmuS; bie ©leftricität eine« ©ewitterS ift Pott Illen btefen Perfcpicben; unk in bemjelben SÖiajje, wie 2Jienjcpen in förperftdjen Crgauijationen Per» fcpteben finb, in bemfetbcn SDtaßc ift bte ©leftricität ber ijkrfonen oerjd)icbeit. 3ebc $erfon entwidelt unb tijeilt ein auitnalijdjeS eleftrifcpeS ©lernent, feiner ober iprer Drganijatton mit. ©8 ift fieser anjuratpen, bajj, wenn gwi]d)en «Könnern unb grauen, welcpe tfäprenb tprer Bewerbung niept jene eigen* tpümlicpe SBärnie unb nerpöfe 33cgeifterung in ihrer gegenseitigen ©efelljcpaft ein pfui ben, jebe 3bee einer epelicpen aufjnge* bett. Äetn intelligente« üKäbdjen wirb jo unerfahren fein, nicht gu wiffen, was t

te ©mpfinbungen, welche ent* fiepen, wenn gwei fßerjonen beiber ter, welche magnetiid) für einanber paffen, gufammen fommen, ftnb allen benett belannt, beren ©efcplecpts organe nicht burd) aufgefepo* benen ©ebrauep ober Äranfpeit gelähmt finb. Spiele heirathen irrtümlich, ohne biefe ©rfap* rung gu beachten, nehmen einen Begleiter burdj’S Seben wegen focialer, pecuniärer ober anberer Kücfficpten unb Perlaffen tn Pielen gälten mit ©cpmergen einen ©eliebten, für ben biefe Ingiepung beftept. 3tt folcpen gal* len, wo bie gefcplecptlid)en Organe burd) Kicptgebraucp ober Sranfpeit gelähmt finb, mag e8 bennod) rathjam fein, gu peiratpen, Weira aud) feine gefd)ted)tlichen Segierben für ben anberen £peil beftepen, jebodp wenn biemagnetifepe förperlicpeSöärme unb pppfifepe unb ©emütpsbewegungen niept gefüplt wer* ben, bie ftets entftepeu, wenn eine gefellfcpaft* lidje äufammenfunft ftattfinbet gwifepen gwei magnetifcp für einanber paffenbe 2>a8 einfadpc £änbebrüden befähigt uns, gtemlicp gut gu beftimmen, wer für uns magnetifcp paffenb ift. ©8 ift bef- fer, ba, wo biefe ©mpftnbuttg fiep niept geigt, eine Bewerbung niept erft an- gufangen. ©8 ift fogar beffer, bajj eine Verlobung rüdgängig gemaept wirb, wenn naep öfteren focialcn 3ufammenfünften feine grofje magnetifepe In* giepung beftept, ober wenn Tie am Anfänge beftanb, fup eine SJerminberung ?eigt. 3cp fagte, bafj pppftjdje Ibaptation in ber ©pe t peil weife aus bet fSbaptation tn ber ©ße. giß 174. Temperament. Serfdjiebenbeit ber eleftrifdjen Buftänbe Befielt. Tiefe 3uf*8ttbe fönnen nicht bauernb ebne temperamentale Äbaptation befteben. Sorübergebenbe unb tn manchen gälten jiemlicb intenfxoe magnetifdbe Änjtebung !ann grui=» fdjen jroei ähnlicher Temperamente befteben; aber in feinem gatte fanit eS anpaltenb fein. TieS bringt uns ju ber grage, was tentperamentale Slbaptation ift. @S ift gänjlidje förderliche Serjd)iebenbeit jwtfd)en üöiann unb grau. TaS ober bie atomi* fchen Seftanbtbeile ihrer Körper miiffen gewif* ferntajjen ungleich fein unb auch in einer »er* jdjiebenen gorm befielen. 25r. ißowett be* fchreibt bie Temperamente folgenbermafjen* GrrftenS: TieSebenStemp er a mente: Tiefe fyeifjen bie (©anguinifthcn unb (Balligen. TaS fanguinifdje Tempera* ment jeigt fleh bei ben Söeifjen uttferer 9face burd) bettet $aar, glatte .fpant unb grau* blaue Äugen. (Sbenfo wohl bei ben Seiten ttrie bei ben ©cbwarjen jeidjnet ftd) bieS Tcm* perament burd) fefteS gleifcf) aus, fräftigen unb tootten IßulS, eine ©time unb Sorberfopf, Welker jurüefftrebt unb beim ÄufwärtSfteigen ftch jujammenjiebt; bie 9lafe ift gewöhnlich über bie TurcbfdjnittSgrojje unb jeigt bie rö= mifd)e gorm in woplgebilbeter Äufjenlinie, bei ben grauen ift bie iRafe aber meiftenS grie* ebifd), bie Sippen fdjliejjen ftcb in einem fepönen Sogen, bie Oberlippe etwas tjeroorftehenb. Tiefe (Eiaffe bat in allen 3dtaftern pie ont meiften bemunberten gormen ber menfcbücben ©eftalt geliefert, unb menfd)licbe Sottfom* menbeit in jeher §infid)t wirb eher in biejer Slaffe, als in irgenb einer anberen erreicht. gig. 174 jeigt eine ©eitenanftdjt, eine Sor* beranfiebt unb breiöiertel Änftcbt beS fanguini* leben Temperamentes bei grauenföpfen. TaS gallige Temperament jeidjnet ficb burd) eine raub gejeidjnete Äujjen* linie ber Setfon unb ©efidjtsjügc aus. TaS üRuSfelfpftem ift feft unb ge* brängt, unb tbätiger fähig. TaSÄnodjenfbftem ift ocr- bältniBmäffig grob; baS ©aar febmarj, borftig unb häufig geringelt; bie Äugen buitfelbraun unb bie @efid)tsfarbe bunfel unb blafjgelb. Ter Äopf, Don üRtttelgröjje, ift fchräg aufwärts unb rücfroärts entwicfelt, jo bajj bie SSa« ift förperlithe Äbaptation? 745 ififl. 175 ©aQige§ Temperament. Hbaptatlon iu ber ©be. 746 Hinterhaupt- uub jiemlicf) parallel finb. Sie 6tim jietyi fich, wie beim fanguinifefjen, jurnd uub beim Sluffleigen jufammen. Ste 9?afe ift gemöljnlid) über SDtittetgröße, uub bet ftar! marfirten Sempera* menten ift e« eine Stbternafe ober eine römifdje, bat aber ntandjmal bie grie* dfjifdje gönn; bei ben grauen ift fte gembfjntidt) gried)Md)* ©ine große Slbler« ober röntifebe i)tafe tft bei ben grauen ebenfe entfiellenb wie ein SBart. ©8 giebt eine äflaffe Abarten biefe« Semperamente«. Sßenn bunlle Sem- peramente bon marmen ©egenbtn nad) fütteren auöroanbent, fo merbett bie Äinber mandtmal £aarc, eine btiifjenbe ©efidjtsfarbe unb gewöljnlid) ein wenig grau-blaue Singen haben. Stefer 2öed)fel entfielt feljr fjäuftg unb wirb oft bemerft. Siefe Sßerdnberung bringt feine 23eränberung be« Semperamente« Ijerüor. 3n allen gälten, wo bie bunfle 2lrt für bie ©Ije paffenb ift, ift e« and) bie anbere. ©uftaö Slbolpb, Äönignon@d)tt)eben, gianjl.,£önig bon granfreid), ©roherer bon Sßeru, ftnb 23eifpiele bc« bunfel*gaüigen Sempera- mente«. ber ©roße unb Sljoma« gefferfon, ©y*Spräfibent ber SBereinigren (Staa- ten, finb SBeijpiele be« iantl)o (ober rötljlidjen) gaüigen Semperamente«. 3n ber gigur 176 geigt 21 bie römifdje ober Slbler» unb SB bie gried)ifd)e Stafe. »ta. 176. 3tt>etten8: 351 c nidjt*teben8f 8 Ijtgen Jcmtitratncntc. (?ion*3Jita() Sr. ißomelt claffxflcirt baS tbmpbatijd)e Temperament unb ein anbereS, lr»eld)e8 er felbft nennt. Sr jagt: „Sab Tempe- rament bat feine beftimmte Hautfarbe. Sic fann entmeber beit ober bunfel fein; geigt ftdj aber troftbem bcutXid) burd) einen großen, lugelrunben Äopf, biefe Sippen, bide ©aden, Stuntpfnafe, fd)Iäfrige Stugen, etne große, ungestaltete ißerfon, ungefähr ausfebenb wie eine mit SSaffer angefiittte menfd)tid)e Haut. Tie ©crfon bat menig Haare. Ser ©uls tft tangjant unb fd)mad); bie äußere Haut füb,I, megen eer beftänbigen Slusbünflung. Stile SLJiüSfetbemegungcn ftnb tangiam.. Obgleich biefer 3uftanb, menn ftarf ent* midelt, febr abftoßenb ift, fo ift er als ein Element ber 9Dienfd)beit für bie ßmiltfation unentbebrlicb. Sie mciften bertmrragcnben SJiänner unferer 3iace haben jmei ober brei Semperautente, unb ift bieS gemöbntid) eines fetben. 3n ber ©onftitution beS Saniel SSebfier (beS berühmten amerifanW fd)en Sejifograpben) bilbete eS breiuttbbreißig ©rocent; bci’nt erften Siapoteon unb ©rommell fünfunbjmanjtg tprojent; bei bem ©roßen breiunb« bretßig iprocent. 2BaS ift förperliche Slbaptation? 747 Spina unb fpoßanb liefern bie botlfontmenpen SR epräjentanten biefer Son« Pitution, unb erflärt bte gebulbige SIrbeitfamfctt btefer Golfer. 2t)tnpbe iP Weber gieijd) nod) ett* tp eine glüjpgfeit ober per wäfferige Tljeil beä SBIuteä, ober biejenige weld)e auä einer Jpautblafe läuft. Sä giebt wenige biejer Stoffe, roeldje pd) auögeid)nen. Sofrateä ip baä eingige 33eifpicf, welcpeä id) anfübrett fann. Spinphe binbert tueniger bie gei- ftige unb förperlidje Tpätigfeit, wie gett; bafjer pnben wir, bap jowobl bie Spinefen wie bie £ollänber arbeitfam pttb. §ett binbert alle menfcbiidjen galpgfeitett — aber Spmbbd wenn nicpt gu pari, beförbert 2T£)ätigfeit. Taä encepbalijd)e Temperament, ebenfo wie baält)mpbatijcf)e, bat leine be* jonbere ©epcptäfarbe, pe fann f)dl ober buntel fein. Sä jeidjnet fid) auä burd) einen oerbältnipmäpig gropen redjtwüifeligen 2$orberfopf, einen Heinen unb gufamtnengegogetten .pinterfopf, eine grope unb majpbe «Stirn, namentlich über bie Schläfe pd) auöbehnenb. Tie fRaje ift gewöhnlich Hein unb bintnt- lijd) ober riicfwärtö gebogen. Tie Sippen pnb bünn unb btpnbar, bie Unter* Iippe borftepenb, baä Sinn ift Hein unb jpilj, palö unb Seib bünn, ber ißulä langjam unb fdfwad), bie PRuäfeln Ileitt, fdjwach unb Tiefe« Tem* perament, Wenn ftar! entwicfelt, berurjacpt 2J!itleiben, währenb baä horper* gebenbe 2tbfdjeu erregt. Söcttn bieä Temperament ftar! entwicfelt ift, ip eä äuperp nuljtoä, aber itt SSerbinbung mit bem attberen erzeugt eä bie talent» bollften unb berübmtePett Sbaraltere unferer SRace. 3d) glaube fogar, bap eine febr borgejd)rittene Sibilifation opne bieä Temperament unmöglich ip. Seute biejer Slaffe ftttb ber tiefften ©ebanfen unb Smppnbungen, aber feiner fräftigen ©ebanfen fähig, aud) pnb pe febr geneigt gur 2Ronomanie (pyen 3bce). 3Uuftrationcn biejeä Temperamentä, ebenfo wie beö giebt eä wenige. iRpeinftabt, Toctor ber Theologie, ein Sinpebler unb ©e* lebrter tn ber Schweig; Sorengo be 2Rebici; 33laige*ißaäcal unb Sbgar 21. s.poe pnb jiemlid) gute SSeifpiele. Tie oberPe Seitenanpdjt ingigur 178 ip ein febr gut getroffeneä S3ilb beä Tr. fRpeinftabt. Tr. ißowell betrachtet bie 9fon=33ital Temperamente alä bon ber Sibilijation ergeugte. Sr glaubt, bap baä gallige unb Temperament juerp allein in ber menfcplichen fRace borfam, ba pe bei 28tl* ben nur angetroffen werben. Tie 9?on*25itaI Temperamente pnb burd) Sibilifation erzeugt unb fönnen eigentlich nur alä burd) bte ©ewopnpeit ber 9Renfd)en berborgebracht betrachtet werben. 3d) nehme auch an, bap ber SBopipanb golge ber Sibilifation ip. fReidjtbum berurfud)t ein 2lufgeben ber Arbeit unb biele Sequemlidjfetten, welche bagu beitragen, bie Sebenäfräfte gu fdjwäd)en, woburch pd) Spmpbe bilbet. 23iele Seute werben baburd) lt)tw pbatifd), Welche eä borper nicht waren, unb bicfeälpmpbatifdjeTemperament fann bann ben Äinbern bererbt werben. Tie Teutfdjen haben piergu 9fei* gung unb entwicfelt eä pd) fcpnell burd) ben ©enup bon 23ier. Sine feudjte £uft ip jehr günpig bafür, baber pnben wir bie pollänber unb Shinefen febr Slbaptation ber ©be. 748 ItyraMatifd). ©ie feuchte Suft in Souiftana unb 9fteyifo Begiinfligt bie @nt« rotcfeturtg biejeS unb bie (Sinwobner biefer Sauber näßern ftcß jcßnell beut SluSjeßen ber $o!länber uuD SBoßfommen entmidelte ©cijßiele giebt es wenige in unjerem Sanbe. 3cß jat» einmal in ißennjßl- banien ein ÜJläbcßen, welches jo Ibmbbatifch mar, baß fte ißr ©ewicßt fteßenb tragen tonnte. ©iefer ifl einfach jmeiter jJtatur—f bie Slnfantmlung ber Sßmbbe in einem Se* benStemßeramente. @S jeigtfidj baßer im janguinijchen ©emßeramente ebenjo gut, wie trn galligen ©entßeramente. ©en tarnen Ibmbbatifch erhält biejer 3uftanb erft, wenn ftd) Sßmbbe jo weit entwidelt r um bie SebenSelemente gn berwijcßen. ©aS ©emßerament entfielt burcß Kummer, gciftige ©ßätigteit unb fttjenbe Söejdjäftigung. ©ieS ©emberament entwidelt ftd) jebr jcßnell bei jungen SERän- nern,biejanguinijcb, gallig unb fanguinijcß* gallig ftnb unb eine berantmortlidje «Stellung in 93anl* unb ©ejcbäftsßäujern haben, ©er ©itet encepßalijch lann erft gegeben werben, Wenn bie ©runbtemberamente berwijcßt finb. Dbgleid) baS Ißmbbatijche unb baS enceßßa- lijcße ©entberament äußerlich jebr ficb unäßn* lieb jdjeitten, in einer §inftcbt futb fte ftd) jebr ähnlich — in ber jd)wad)en Sebenslraft, ba* her in Sßejug auf bie (SrjeugungSfunltionen jebr gleich — 1° gleich, baß bie eine bieanbere erjetjen fann. ©roljbcm betraute id) 93eibe nicht nur als auSjcßließlicb bbbftologijd), jon* bern aud) als jur ©ntwidelung ber ßiüili» jation ebenjo unbebingt notbwenbig, wie jur SebenSbatter beS cioiliftrten 9Renjd)en. ©ie (Sntftebung biejer jwei 3uftänbe burch ben ©inftuß ber ©iöilijation bejeitigte unjeren Snftinct als 9tid)tjd)nur jur Eingebung öon in ber citriliftrtcn ©ejeüjcßaft; baßer muß eine für bie ©ioilijation ebenfo notbwenbig wer- ben, wie irgenb eine anbere — in ber ©bat, nod) weit meßr, ba bie gortj)flan',ung ber ciniliftrten 9Jtenjerrid)tungcn ab- hängt. ©as fdjneße Ueberbanbnebmen üon SMöbftmtigen, SBabnftnnigcn 3fi8-177. Xempftament. 2öa8 ift törperlidje Slbaptation? 749 unb ffrophulöfen üranfljeiten jeigt, baf3 bie ©ntbecfung biefer SBiffenfcfjaft jeitgcmäp ift. Tatnit, bap irf) in meinen gtluftrationen für ba« fanguinifche unb It)mpl)atifd)e Temperament weibliche, unb für ba« gallige nnbencept)alijche Temperament männliche Äöpfe gemäht habe, ift nicht ju berftetjen, bafj biefe Temperamente nur in bem einen unb jene nur in bent an* bem ©efcfyledfte borfommen. 3ebe8 @e» jct)Ied)t hat feinen Slnttjeil an ben Tempera* menten. 3n alten gälten, wo ba« Tempe* rament beinahe ungemijdjt beftef)t, fann ber Sefer ober bie Seferiit jiemlid) gut urteilen, wer ein paffenber ©begatte fein würse, wenn er ober fte fotgenbe Siegeln beachten: f£r(Ie Tie non*bitalen Temperamente bürfen fid) nirf)t mit einanber ber fjeiratljen. ©ine mit einem Tempera* mente joll alfo feine ißerjon beffelben Tem* perament« ttod) eine ißerfon encepfjalifchen Temperament« fyeiratfjen, unb umgefebrt, eine encepbalifdjett Temperaments follte feine $crfon beffelben nod) fcfjen Temperament« ljeiratf)en. Tie golgen einer Nichtbeachtung btefer Siegel ftnb: mit ber 3eit gegenseitige unb ein Verlangen nach ber ©efenfdjaft für fie beffer paffenber ißerfonen; Unfrud)tbarfeit ober, ma« nod) fcblimnter ift, gefjlgeburten ober Sinber, welche früh babinfterben unb feiten ba« Sitter ber Pubertät überleben. Tiefe ©trafen ftnb unausbleiblich, wenn gwei berf)eiratben, bie beibe non* bitale Temperamente haben. Tie 23ejeidj* nuitg non*bital bebeutet burcf)au8 noch nicht» bap bie beiben £eutc nicht lebensfähig ftnb ober fein 2t£ter erreidjen föntten, fonbern nur, bap fte feine lebensfähige Äinber ergeugen fönnen. Tie SBedjfelberbinbung ber PebenStemperamente, mie g. 23. einer ißerfon mit einem galligen unb einer anberen ißerfon mit einem fanguinijehen Temperamente, ftnb ftattfjaft, obgleich e« nicht fo gut ift, als wenn bie ißerfon eines biefer MenStemperamente fid) mit einer ißerfon non* bitalen Temperaments berhciratljet. ©ine ©he gwifdjen jwei ißerfonen fan* tfig. 178. ffncepbalilcfjeS £m»erament. 750 guinifdjen Semperaments, ebenfo wie jwijd)en jwei ißerfonen galligen Sem« peraments fotlten nidtjt ftattfinbcn. Sie ©träfe für bie SSerteljung biejer Siegel ift gegenseitige Unjufriebenbeit früher ober später unb bie Srjeugung bon Äinbern, welche «ine große Steigung ju Sterben* unb SJiuStelfranlbeiten haben, fidj auch gewöhnlich burd) eine furjeüebenSDauer au8jeid)nen. SBenn ftd) auf feiner ©eite bei ben (Sltern ein non*bitale8 Semperament jeigt, bann werben bie Sinber eine grojje, fid) fefbft aufreibenbe Sierbenfraft jetgen, ihre (Lonftiturion wirb gefdjwädjt unb fte werben in ben meiften gällen fd)liejj* lid) @inwol)ner bon Srrenanftalten werben. grille SÜcgef. Sa8 janguinifdje Semperament follte eine bei* ratbcit, meldjc ein Srittel ober mefjr non*bitalen Semperament8 unb ben Sicft galligen Semperament8 bejtf}t. (Sin gallige« Semperament follte eine ifkrfon beiratben, wellte wenigftenS ein Srittel ttombitalen Semperament« unb ben Steft fanguinifeben Semperaments beftljt. ©in Ipmpbatijdjc« Sempe* rantent follte eine ißerfon beiratben, Weldje wenigften« bie §ä!fte eine« ober beiber Sebenstemperamente befiljt, beren Slugen, §aare unb £aut aber bon garbe ftnb. ®a8 encepbalifdje Semperament follte eine ißerfon betragen, welche WenigftenS jur §älfte eines ober beibe Sehens* temperamente heftet, beren Slugen, #aate unb £aut aber bon entgegen* gefegter garbe finb. Sie borbergebenben Siegeln ftnb einfad) genug, wenn nidjt 3U biele SJiifcbungen aller Semperamente in einer borfommen. @8 giebt SemperamentSberbinbungen, wo ein Saie in biefer SBiffenfdjaft, wenn aud) fein Sehen babon abbinge, nid)t fagen iönnte, welche Semperamente bor* berrfeben, auch nicht ein genaues SSerbältnijj ber berfd)iebenen Semperamente anjugeben im ©tanbe Ware. Sr. ißowell biefe SJtijcbungen jebr genau folgenberntajjen: Slbaptation in ber @pe. Tie SDtifdjung gweier Temperamente: I. ®te fattguiitifcbc «nb fiattigc SSÄifcfmitg, Tiefe ©onjtilu= tion geidjnet ftcp bitrcp einen Kopf au«, bcr gewöhnlich unter SDtittclgröße ift, aber ein fefiereö unb compactere« SluSjepen pat; burd) partes, braune« £aar, mandjmal jcpwarg; graublaue Singen, »nenn ba« §aar bunfler, ein tieferes 33Iau geigen; eine £aut, welche, wenn nicpt bcnt Sichte auögcfcfct, blenbeitb ijt, ber ©onne auSgefept, aber ein gegerbte« StuSfcpen erhält; ber Körper ift ntager unb feft unb im SJerpältniß bcr £>öf)e unb bc« ©ewiept« geigt er bie fräftigfie ©onftituüon nuferer Siace. Tie Stirn ftd) etwa« gurüd unb wirb beim Sluffteigen über ben ©cpläfen fcpmäler; bie Siafe tji ge- wöhnlich groß unb hat bie gorm, ausgenommen, wenn ba« gallige Temperament ftärfer ijt, bann ijt fte lang unb bünn, wie bei Otto bem ©roßen, ober groß »nb röntifcp, wie beim £erjog Wellington unb ©enera! 3actfon. Sa« ift lörperlidje 2Ibaptation? 751 Wenn ba« gallige (Element pantbou« ift, wirb ba« braune $aar burd) laubiges ober gelbe«, unb ba« fd)warje £aar burd) rotbe« £aar erjefct. 3n biefer (Eiaffe fmb bie ©eiid)t«$üge ge* wöbnlid) fcparf, bie Sippen mittelmäßig bicf. $eroorragenbe Seijpiele biefer (Eonftitution, wo ba« gallige (Element »orf)errjd)t, fmb Stlfreb ber ©roße Pon (Englanb, Üllepanber Hamilton, 2Jia« jor*©eneral 3. reiber, S3ijd)of SBhite, ißhilabelpljia, 23ijd)of Toaue, 9iew 3erjep, unb ©en. ©eorge SiogcrS ©larte anführen. IV. Ttc gallige nnb h)mpba= iifebe SSJlifdmitg. Tiefe ©onfti- tution jeidfnet ftd) burd) einen boßen Äörper, weiches gleifd), braune £aare unb 2lugen, unb bräunliche ober brii* nette ©efidjtsfarbe aus. Ter Äopf ift gicmlid) tugeiförmig, bie 33acten etwas boß; bte illafe mittelgroß — etwas furj unb abgeflumpft, manchmal ju* rüdgebogen unb manchmal bie einfache gaßige gönn — 2Iblernafe. 2118 3ßu= ftrationen biefer (Sonftitution tann ich £>errn SSarnum, 21ew=2)ort, ©eneral SDicToweß, ©en. 21. ©reene. ©en. ©übamerita, dichter Öteliun, Oregon, unb #ißmore als 5u ben jufammengeiefcten 2lbarten geljörenb, aitführen. V. 2)ie gallige uitb cnce- SübaptattoninberSße» 58ntj 9Bef(. ©attgufnifdje unb OTtjdjung. gig. 182. 5B. 3. »arnum. ©ofltßc uttb IqmpIjatiJrtje SDliftyimfL 2öa8 ifl fbrpertidje Slbaptation? 753 pljatifcfte SDiifdwitg. £ippocrate« nennt biefelbe bie melandjolifdie. Äenngeidjen: Ziemlich braune« §aar, braune Slugen unb brünette ©eficptsfarbe. Ißerfon mager, gteiftf) giemlicf) fcft. gemöbnlid) nie* brig; bte ©tim jiefjt ftdj etma« gurücf, Ijat aber ftet« britte« ©toclmerf. 9?afe geroöfjnlid) gerabe, aber meiften« römifct). Söenn ba« gallige Grlement yantljouS ijt, fo ift §aar unb färbe Tiefe Sonftitution fann nur mit ber galligen üertuedjfelt «er- ben, ber e« in Ißerfon unb Teint ähnlich ift. Tie ©tim jiefjt jtd) aber im galligen Temperament mehr jurüä unb über ben ©djlaftn gufammen, «äfjrenb in ber galligen unb tifdicn 9Jiifct)ung bie ©tim ftd) ftet« über ben ©cfyläfcn ausbepnt. Tic« Temperament ift männlicher unb au«= bauernber, at« ba« fanguinifcf)=cnce= pfjalijdje. 2118 SBeifpiele ber galligen unb encepbalifd)en Sftifdjung: 2orb93acon, bei meld)em ba« gallige Grfement yanthou« mar, Stjriftoplj Solumbu« unb Tr. IßomeH, melcfjer fiel) jelbft unter biefe Slaffe ftellte. tJtfl. 183. ®r. SBittiam Sijrb 'Ponjcll. ©aUigeunb enceptjalifrfje 9Jiijd)ung. 25ie SDlijdjung breier St emperamente: I. $tc fongmitifcfoc, gallige unb Unttpftatiföc SOTifAwnfl» 3)iefe SUlijdjung jeicbnet fid) burdj einen bollen körper, jiemlid) fcfie« gleifdj, partes, braune« §aar, bunfte, grau-blaue Singen, gewöbnlid) großen Äopf unb tjäufig burd) eine £öbe bon fedf)S guß au«. fpaar, Singen unb £ant finb genau baffelbe, wie bei’rn janguinifcb--galligen Temperamente, bcr einjige Unterjdjieb ift Spmpbe. Spmpbe bat feinen Einfluß auf bcn Steint — bilbet ftd) ebenjo unter einer weißen, wie unter einer jdjwarjen fpaut. Tiefe Seute haben eine wirflid) wunberbare Äraft unb tl)ätigfeit, Wenn wir bie große Ouantität Spmpbe in 33etrad)t sieben. Tie fräftigften Männer giebt e« in biejer Stoffe. 3n Snglanb bilben fie bie SJiebnabl ber berühmten gauftfämpfer. Ter Suyu« ber Sibilifation entftebt nid)t in biefer Stoffe. ©« giebt feine jd)öne grauen baruntcr. Sinige grauen unb biele berSJiänner finb aber bon }d)öner gigur. 3n jeber 2eben«fpbäre ftnben wir S?eifpiele biefer Stoffe. 3>on ben ©algeitbögeln aitfangenb bi« jn ben §errjd)ern ber Äaiferreid)e. Sit« SSeifpicle: SSeter ber ©rofje bon fRußlanb, ©eorg IV. bon (Snglanb, @ir Sbarlc« 3ame« goy, <3. 31. Tougla«, 3ennt) 2inb, Königin Slnna »on ©nglanb, jener tn 9tew*3erfeh fürälid) Wegen ber ©rntorbung jet* ner ©attin aufgeljängte ißrebiger, Steppen ©irarb aus 3. Sbiinor SBottS aus SSirginien, ©eneral ©en. ©. (Stiles, ©en. Siel- fon, Sr. Sarep, ber SDiilitärwunbarst be« erfien SiapoieonS, Sorb 33pron unb 3. ©. £eenan, ber amerifanijdje gauft* Jämpfer. II. faitguintfcbc, gattigc unb enccpfoalifcbe 2Jtifd)ung. Stefe ©onftitution jeidpnet ftd) genau lute ba« oorpergehenbe Semperanteni aus. Serjenige Speit beS Kopfes hin- ter ben Dpren unb namentlich ber un* tere Speit beffelben ifl nicpt jo grog, aber ber SBorberlopf unb ber obere Speil beffelben ift größer, bie ißerfon ift aber wenn förperüdje Uebung gebraust wirb, muStutöS, opne ftar! ju fein, ©efidjtöjüge fcfjarf, Siafe unter SCRtttelgröpe, gewöhnlich gerabe, aber manchmal ablerartig, Sippen biinn, Sinn fpifc, ißuts unb SttpntungSorgane Siefe ©onftitution ift namentlich geneigt ju nerüöfen ©epirnerfcpütterungen. Sie Schläfe ftnb eingebriicft unb bie Stirn erweitert fid) über ben Sdjläfen. Siur mit bem fanguinifch-galiigenfann bie* feö Scmperameut oerwedjfelt werben. 3n ber fanguinijchen, galligen unb encepl)alifd)cu betjnt fid) bie Stirn über ben Sdjläfen aus, hingegen bet ben janguiuijdj=galligen jietjt fte fid) über ben Schläfen gufamnten, ohne ftd) wicber ju Dcrgröjjent. Sieb Sent = perament ift ntandjntal ba8 Siefultat einer unpaffenben ©pe unb ftirbt ge- wöhnlich an Scpminbiucpt. Seijpiele biefeS Semperamcntcö: ©anoba, ber 93ilbpaucr, SSaubple, ber SDialer, 9iu* bettS, ber Slialer, Sorb SDiacaulat), Sieutenant 3ngraham mtb ©ett. Spott. 754 Sbaptation in ber ©hc* ftig. 184, 3- TOinor S9ott§. €anguittije uitb Ißmpljatifd&e 9Jlifcf)ting. Betonet fWj burd) b^5 £aar, flare £aut unb graublaue Singen aus; Äörper boß unb meid); ©efialt häufig über fed)S guß. SDiefe ©laffe giert bie SDieufdjen; fte ift mahrhaft elegant, feljr ber Literatur ergeben unb bon aßen Temperamenten giert biefeS am meiften bie Äanjel; ift aber tticfjt für bie rauheren ScbenSpfabe, fogar nidjt einmal für bie Söiffenfdjaft 3n biejem Temperament ift bie ©tirne brei ©tod bocßj im fanguinifd)4t)mpbatifd)en, bem eS am meifteu ähnlich, ift bie ©tirn nur ;mei ©tocf bod). ©onjtitntioneße Unpaffen* tjeit mürbe burcß eine ©ermecßfelung biefer Temperamente nid)t entfteben, es mürbe aber bennod) ein unangeneb* nter grrtbum fein, meil in ©ejug auf Jiinber biefeS jenem meit überlegen iji. ©eifpiele: Sr. granllin; £on. 2. Gag; ßteb. Tbeobor ©lapp; Slbbifon, bom ©pectator; Siebter ©ladfione; ©ir Sßalter ©cott. iv. ©ie gallige, cncepfialiftfee iitib Ihmphatifcftc SOTtfdmng. Sie« ift ein großartige fDUfcßung uitfe* rer ßtace. 9iicßt fo jierenb tugenbbaft, mie bie oorbergebenbe, aber größerer fähiger; erjeugt einen Iräftigeren unb männlicberen Sßaralter; bei ben SDfännern ift fte unter ben ©rünetten bie am meiften SlnsiebungSlraft ausübenbe unb jeßönfte Slrt. ©raune fpaare unb Slugen, bunlle Hautfarbe, boßen Körper unb gemöbnlicß eine ritterlidje gi* gitr. ©tim groß, bod) unb im oberen Tßeile auSgebebnt, bieS unterfdbeibet es bont iJiafe mittelgroß, meiftenS ablerartig, ßäit* fig gerabe, manchmal prüefgebogen unb auch ein menig ftumpf. SieS Temperament ftd) häufig burd) einen ßoßen ®t$cit tu tbrjdjeinlicß ber feßönfte 2J?ann ©uropa’S mar; Saniel SSebßer; ©rinj Sllbert (berftorbener ©emaßl ber Königin ©ictoria); ©refeffor Slgafßj; Sr. 3. g. ©aß; ©en. ©arlanb; ©en. ©urtiS; Slleyanbcr ber ©rftc bon SRußlanb. &i0. 186. Sangutnifd), enceptiatifcfje unb Itfcfce 3Diijd)ung. Sir SB alter Scott. I. ©ie fangtiitttfdje, galliae, cnceplialifVftc utrb Itmtppifcfte SDüfrfmttg. 3)ie Hautfarbe biejer QÜaffe ip berjepieben, manchmal SDlifcpung Don bierTemperamenten: 756 ganj bunfel. fpaar gewöhnlich braun, fanu aber aud) gelb fein; Slugen ge* wohnlich bunfel graublau. Tiefe (Staffe bat einen »offen Äörper, barntoni* fd)cn £opf, böseren ej, unj, groge gebenöfraft. (£« giebt »idc jefjr geringe Scanner in biefer (Stoffe wie in alten anberen. Sie bringt aber and) ÜDiiin* ncr berüor, bie über affe anberen emporragen. Napoleon ber ©rfte jeigt am beutlichften bie fDfijdjung ber öicr Temperamente. 3n alten gaKen, t»o bie 3Jlijd)ung ber öier Temperamente gleich ift, alfo »on jebem fünfunbsmanjig fßrosent ober bie eine Hälfte ScbenStemperament, bie anbere §älfte nombital, mirb e« gut jein, wenn joldje nur joldjc heiraten, mefehe nur ein Temperament haben. Ter erfte Napoleon unb jeine grau gojepbine waren für oberflädjliche S3e« obachter jehr ungleich; er hatte einen »olfcn Sörper unb jeine Sonftitution hatte alle Temperamente; baber mar er halb »ital, halb non*»ital. Ter Sörper feiner grau mar mager, unb ihre Sonftitution mar gallig=encepbalifd), baper halb »ital, halb nonwital; weßbalb fte uttb ber taijec praftiid) egal waren, unb ba* her unfruchtbar jein mußten. Tie jmeite grau be« erften Napoleon mar janguinijd), gallig unb cnccphalijd) unb ba fte feine Spmphe in ihrer QEonftitution batte, mar fit bemerflid) »on bent Äaijer »erjdbieben; bieje 2Serfd)iebeu* heit ermöglichte ihnen, einen (Sobujuhaben; fte mar nid)t genügenb, ihm eine gejunbe Sonftitution gu öerteiben, weßbalb er eine« jfroplju* löjen Tobe« »or feiner SBoUjährigfeit ftarb. SSäprenb eine fKijdtitng ber Temperamente geiftige unb förperlidje S3olIfomntenf)eit bei Scannern unb grauen begünftigt, »erurjad)t fte aud) leicht irrtt)ümlirf)e (Sbebünbniffe, meßhalb berühmte üJfänner unb grauen feiten lebensfähige ober finge Äiuber haben. ®aiu« 3uliu« Säfar, 5llepaitber ber ©roßc unb Sfir. 2Bf)itnetj ber berühmte Gsijenbabnbclb ber großen SBerbinbungSbapn »on sJiem U)orf unb San granci«fo hatten jolche Temperamente. Slbaptatton in ber ©h e. 3ng. 187. Daniel aSe&ftcr. ©attifl«, enceptjatifitie unb «ÖHfäung. 2Ba« ift förperlicpc Slbaptation. 757 ©er Üefer wirb, wenn er mit bent »origen fertig ift, ba8Sud) wahrfcheinlid) mit bem 2lu8rufe wegwerfen: „2Ber in aller SDßelt fann je eine praftifd)e 2Öijfenjd)aft ber Temperamente erlangen?" 2lber je£t (Sud) wieber frajjt (Sud) ein wenig hinter ben Dtjrcn; reibt (Sud) bie ©tirn; ober ftet)t auf, recft unb behüt (Sud) unb bann fejjt (Sud) wieber ruljig \)i\i nnb nehmt (Sud) üor, biefen ©egenftanb ju ftubiren. 2lber aud) ba8 ©tubium allein nüljt nod) nid)t8, 3Jjr müßt (Sud) aud) täglich mit ben lebenben SBefen unt (Sud; befdjäftigen. ©aber empfehle id) fpäter. baß bie Sorbertfjüre jur (She haupt-- fädjlid) gehütet werben foll »on denjenigen, welche ba6 monogamifdje ©pftero »orjiehen. S9i« bie >$eit fornrnt, wo junge SDiänner unb grauen fähig ftnb, fetbft bie Temperamente ju beurteilen, müffen anbere, wenn and) tprannifd) au8fehenbe Regeln angenommen weroen. Söenn ber gamilienarjt ber fRatljge* ber ift unb er ©ir fagt, baff Temperamente llnfutn ftnb, fo fannft©u e8 nur feinem fanget an (Sinftd)t jujchreiben. ©ie meiften 2Jtenfd)en »erbammen als Unftnn, wa8 fte nicht gleich berftehen. 9Jid)t ein einziger galt »on bent 2lu8* fterben einer gangen Äinbcrfamilie geigt fuh, wo temperantcntale Slbaptation beftef)t. tttod) mehr — eine grünbliche Senntnijj berfelben wirb einer gejcheuten Serjon bie anfcheinenb prophetifche geben, nicht nur »orau8 gu fagen, wa8 bie Seben8länge ber Äinber, weldje au8 einer beftimmten (Spe her* »orgeben werben, fein wirb, fonbern auch in »ielen gatten bie Äranfheiten angngeben, benen bie tinber au8gefefct fein werben. Siele »ottfomnten gefunbe £eute wun* bern ftd), ba& fte feine Äinber haben fönnen; ober, wenn bie Äinber fett unb gefunb au8feben, baß fte feine ber* fetben groß giepen fönnett; ober, wenn biefelben aufwad)fen, baß fte nicht bie £eben8reife überleben; ober, wenn e8 ihnen gfücft, biefelben über ba8 Stlter ber Steife gu bringen, bafj fte in ihrem beften 2llter fterben. (S8 ift auch ein gewöhnlicher 3rrtf)um, 2eben8fraft unb 2e ben8gäf)igfeit für baffelbe gu halten. (Sin 5tinb ober ein (Srwacpfener mag ein 2tu8jef)en »on ftrojjen* ber ©efuubpeit haben, ein »ofle8, reifes Stut unb bennod) burch ben erften Äranfpeit8angriff fterben. Söarum? 2ßeil, obgleich fie Seben8- fraft ihnen £eben8gäpigfeit fehlt. (SrftereS befteht in jenen conftitn* tionetten Cualitäten, welche einer ißerfon ein robufte« 2tu8fepen geben; tfig. 188. fllapoteon ber ßrfte. ©anijuinüdje, flattige, unb Iqmppatiidje 2)tijd)ung. 758 Heitere« ift jene Dualität, Welche SluSbauer ober bie gäbigfeit, biel jtt »ertragen, bebcutet. (Eine ißerfon fann Heben«fraft unb HebenSäähigfeit beftf3cn ober e« lann it)m Hcbenöfraft fehlen, unb bennod) trof3 Bieter ÄranfheitSaugriffc, ein h°t)e8 Sllter erreidjett. Dhne HebenSjähigfcit hingegen wirb eine ißerfon, wemn fie auch alle Beiden äußerer He» bcn«fraft leidjt einer Äranftjeit unterliegen. 3eber Scfer wirb ftch wohl tßerfonen erinnern fönnen, Welche in »oller Hcbcnöfraft eine« frühen Sobe« ftarben, währenb anbere feit fünfuttbftebjig Safjren anfeheinenb in einem fterbenben 3uftanbe ftch befinben, unb noch immer übrig bleiben, ftd) jeben ©onntag SUiorgen über bie $ird)enfd)Welle ju jdhled* den. Sie« ift ber Untcrfd)ieb 3Wtjd)cn HebenSfraft unb HebenSjähigfeit. Slbadtation in beruhe. £cben«fraft in ben Äinberu hängt hauptfädftidi) »on bem förderlichen 3«* ftanbe ber Eltern im Stugcnblicfe ber (Erjeugung ab, 2ebenöjät)ig!eit ber ftinber hängt bon ber richtigen förderlichen ober temderamcntalen 2lbad- tation ber (Eltern ab. HcbenSfraft jeigt ftd) fogar in Äinbern bon jd)ledjt gedaarten Semderamenten, »orauägefcfjt, bajj bie (Eltern in bem Stugen. bliefe, wo ftd) bie beiben Äeinte »erbtnben, gefunb waren; bie Äittber werben aber, wenn Slbadtation nidjt borljanben ift, fein hohe« Sllter erreichen. 2ln* bererfeit«, wenn fränftidje (Ettern in ihrem Semderamente gut gedaart ftnb, fönnen ihre Sütber ein f)ol)cö Slltcr erreichen; bie ftinber Werben aber, wenn bie Eltern jur 3eit ber (Srjeugung fehr frattf ftnb, ihr Heben lang mitfranf* Ijeiten ju fäntdfen haben. ScbcnSfräftige (Eltern, wenn eine richtige Slbad* tation jmifdjen ihnen befteht, fönnen lebenSjähe Sinbcr haben; aber lebenS* 3ät)c (Eltern mit temderamentaler Slbadtation werben eher 9tad)fommen haben, bie ein h°hc8 Sitter crreid)en. Heben«3ähc (Eltern, wenn nicht nad) ben ©efetjen ber Slbadtation gedaart, haben früh bahinfterbenbe Äinber. Sr. ißowell glaubt, baß er nad) jorgfältiger eine Siegel ent* beeft hat, bie Sebenöfätjigteit einer iperfon ju erfennen. 9Jtcüte eigenen S3eobad)tungen wäljrenb mehrerer 3at)re überjeugten mid), bajj er Stedjt hat, unb c3 würbe für atte Sferjte gut fein, wenn fte fid) mit ben SSerfen ißowelTS tiertraut machten. 3d) fütjle, baji e« falfd) wäre, bem gewöhnltcf)ctt funt bariiber Stuffdfluß ju geben, benn bie meiften SDtenfdjen würben fid) Satjrelang Dörfer ju Sobe ängjXigctt, wenn fte glaubten, eine Heben«* fähigfett in fid) entbeeft ju haben. Sie HebcnSlinie, wtc ipowelt fie nennt, ift nur für ben Slrjt »on wirflidjem 2öertl)e, um iljut ju jeigen, weld)e feiner Patienten bie größte Slufmcrfjamf'cit nötl)ig haben, unb ifyncn tarnt er einen jaldfen Statt) erteilen, ber fte befähigt, ba« 3tteifte au« ber SebetTöjätjig* leit, bte fte hcratt«3iifd)lageu. Sr. jagt: „j$ünf Siebentel mtjercr (Ehen finb mehr ober weniger j)f)t)ftotogijd) undaffenb. Sic« crflärt ba« fdjuelle Ueberljaubncljmen »ott bXob- finnigen Ätinbern unb bie ©terblidjfeit ber Ätnber in nnjerem Sattbe. 3n ber ©tabt 9tero=9)orf ftarben im Sßintcr 1863 breihunbcrtüierunbfedjöjig Kinber mehr, wie geboren würben. Tie Urfadje biefer ©terblichleit befiehl hauptfädjlid) barin, baß phhftologifd) unpaffenbe ©heu bie SRegel unb phhfto* logifche ©hen bie Ausnahme bilben. SBaS iß IÖrperlid)e Ütbap tatton? 759 (Sine ber ©cfiwierigleiten, welcher wir in ber monogamifchett ©l)e begegnen, ift, bie lörperlid)e 2lbaptation gu erhalten. (Sin junges Ißaar faitn forg* faltig bei ber ©erheiratfjung bie @efej3e ber Temperamente beachtet haben, was aber nicfjt oerl)inbert, baß oietteicf)t fdjon in fünf unb manchmal in gehn 3af)ren baS Temperament beS einen TheiteS ßd) fo üercinbert, baß bie 35er- binbung nicht nur leine greube bringt, fonbern aud) leine lebensfähige Kin* ber he’roorbringt. SS geigt fich in Dielen Spen, baß bie erßenKinber lebenS* fähig ftnb, mäfjrenb bie jpäter geborenen früpjeittg fterben. §ier ein ©ei- jpiel: §err 3. ©mit!) geigt ein janguinijcpeS Temperament; er ift ein magerer Sftann, blonb, hat blaue Stugen unb alte 2lngeichen beS fanguinifdjen Tem* peraments; er peiratljete gräulein Torothea 3onaS, welche in ihrer Sßerfon bie fanguinijdje unb 2Jiifd)ung geigt; fxe ift, maS mau gewöhn* lieh fett nennt. Tie Paarung iß gang gut, lann aber burd) Beit unb Um* ftänbe unpaffenb werben. Sßeitn £>err ©mitl) ein ftjseubeS Sieben führt unb burch gute« (Sffen unb Triitlen baS lt)mpl)atifd)e Temperament in feiner Ißerjon eutwidelt, bann wirb bie Sttbaptation gerftört; ober wenn -Sperr ©mith fid) nid)t Deränbert, feine grau bagegen in ihrer neuen ©tettung burd) ©or* gen unb ©d)idfalsfd)läge ihrer Üpntpfje beraubt wirb, bann wirb fte mit ihrem SDianne im Temperamente gleich fein. £ier ift nun bie Slbaptation Derloren unb Kinoer, welche unter btefer ©eränbermtg geboren werben, hüben leine SlebenSgäljigleit. §err 3. ©raun, ein großer, magerer, ftadjbrüftiger SRe* präfentant beS galligen Temperaments, heiratet gräulein ©elma ©truwe, wefdpe Ipmphatifd} unb, wie bie ©klt fagen würbe, fett unb fröhlich ift. £err ©raun tritt in ein ©anlgefd)äft nnb hat Diel Kopfarbeit unb ©orgett; na* mentlich wenn er ein junger SDiann ift, wirb ftd) halb feine ©tim Deränbern unb anfiatt beS galligen bas encephalifche Temperament ftd) geigen. Tie non*Ditalen Temperamente ftnb jefct bei ©eiben Dorfjerrfdjenb unb Unpaffen* heit ift bie unausbleibliche golge. SBillinS ift fanguinifd), gallig unb (pmphatifch, feine grau fanguinifd) unb gallig. Ta er ein Trittei ober mehr Ipmphatifd) ober non*Dital ift unb fte günglid) oital, ift bie ©erbinbung eine paffenbe.-fperr 2ß. hat fd)were feiten burd)gmnad)en, Dcrliert fein ©elb, feine guten Kleiber unb gerätf) in eine ©efd)äjt8mül)lc, welche all’ feine Slpmphe herauSmal)lt. 3m erften Tfjeile feines ©Ijele&euS mag er lebensfähige Kitt* ber gehabt haben, aber jetjt fühlt er, baß baS ©lüd gegen il)n iß, unb er murmelt, baß, wenn eS erfi gu regnen anfängt, eS aud) gießt, benn neben all’ feinen ®efd)äftsfehlfchlägen fiei)t er, wie alle feine neugeborenen Lieblinge fterben ober Reichen eines frühen TobeS haben. 3m günftigften gatte ftnb fte ftets Iran!, unb burd) biefe beftänbige Kranlljeit im $aufe unb burch bie ©efdjäftSforgen hat baS Sieben für £>errn SöillinS wenig SlngieljenbeS. Slbaptation in ber ©he. 760 Sßeitn mir baher bie Sftöglicßleit bebenten, baß paffenbe ©ßeleute unpaffenb merben lönnen, füllte man ftdj babor su hüten juchen, äöenn ber eine Theil ju biel gpmpße entmidelt, füllte er ftdj thätigen lörperlichen Uebungen ober ©efdjäfteu mibmen; menn fnh ba« encepljalifche Temperament su fehr ent* midelt, bejdjäftigt ®ud) im greien mit Slrbeit unb genießt jene« animalifdje geben, meldjc« biefem Temperamente entgegenmirlt. ©« giebt eine anbere ©taffe, metd)e nid)t fo glüctlid) mar, bon bbrn herein ,eine paffenbe ©he su bilben. 3n einigen biefer ©ßen merben jnerft leine fiinber geboren merben; aber nach einigen Saßren geigt fid) ein fchmäcpliche« ntenfcßlicße« SBejen, flactert mie ein Sicht im Söiitbe, unb enblid) — arme« Ting ! — ftirbt e«. illad) ein ober smei fahren lommt noch ©in«, meteße« mehr geidjen bon ©efunbheit unb geben«bauer hat; bie« lann am geben er* halten bleiben, biclleiri)t auch nicht; nach Verlauf bon noch einigen Saßren merben mir munberbarcr SBeije entbeden, baß bie« ißaar gefunbe unb leben«* fähigeÄinber erseugt. 2ßie bie«? 2Beilbie5$eränberung in ben ©onftttutionen beiber Parteien temperamentale ütbaptation ßerbeifül)rte. ©nt! S35ie münfehe id), baß bie« häufiger ber galt märe! Tie Urfache, marunt e« nicht oft borfommt, ift, baß ein ©hepaar burd) häufige SSerüßrnng fleh ähnlich miro, unb bieje Sleßnlidjleit ift gerabe ba«, ma«mir belämpfen, benn ßierburd) entftel)t llnpaffenßeit su einanber. Unpaffenb gepaarte eheleute füllten fo biel mie möglich getrennt leben. Söeun SBeibe bie gebenStcmperamente füllte ber eine Theil barnad) ftreben, ficf> ein non*bitale§ Temperament ansujdtaffen. SBenn jung, lann ber epemann burch geiftige ober gefd)äftltdje Arbeiten ba« encephalifd)e Temperament au«bilben. Ober berjenige Theil, meld)er glaubt, einen Stehn be« Ipmphatifchen Temperament« 3U lann e« burd) gute« ©ffen unb Trinlen unb lörpertidje Unthätigleit entmideln, unt bie ©he paffenb unb fruchtbar su machen. 2Beun beibe Tljeile bie non*bitalen Temperamente füllte ber Ipm* phatifche Theil bie Spmphe burch lörperlidje Arbeiten berringern. Söenn beibe encephalijd) ftnb, jo füllte ber Tßeil, melier im geringften ©rabe bie« Temperament befi£t, eine unb fi3rperlid)e 95efd)äftigung annehmen, unb jeinen Appetit unb Seibenfdjaften cultibiren, moburd) lebenSfäße eigen* jdjaften entmidclt merben, unb fidj ba« non*bitale Temperament berringert. Tie nod) nid)t SBcrt)cirott)etcn mürben bcffer tf)un, gleich bon born herein richtig ansufangen. @« ift leichter, tentperamentalc 2lbaptation su erhalten, alö su erlangen, unb bte« erlangen ift namentlich fd)tbierig, mie jebe« sehn ober smansig Saßre berheiratßete« ißaar beseugen lann. häufige lörperlid)e Berührung, 3ufammenfd)Iafeu, Umgang, baSSIthmen berfclben 9ltmofpbäre in einem §aufe, am jelben Tifcße effen unb häufig biefelbe Nahrung u. f. m. berurfathen lörperlid)e ©leicßheit unb smar in einem fold)en ©rabc, baß bie Nachbarn häufig bemerfen, baß .jperr nnb grau @o unb @o große SLc^nlid;- 28 a 8 ift förperlicpc ütbaptation? 761 feit befipen, wäprenb eS deinem eingefallen wäre, bieö bei ber Trauung 51t fagen. Tr. fpowell nummerirt bie Temperamente uttö giebt bann bie 2lnn*ifung, einen paffenben auöjuwäpten. 1. ©anguintfdj. 2. ©aüigr. 3. Spmpfyattfd). 4. (Sncep^alifcf). 5. ©anguittijd)«galltg. 6. ©anguiuifd)*It)mpl)atifd). 7. @anguinifd)*encepl)atiid). 8. ©aüig=h)mpf)atifd). 9. @aßig*encept)a(ifd). 10. @anguinifd>gattig«{pmpl)attfd). • 11. b biefe alte Sitte unter bem Spfteme, welcpeß icp im näcpften ©apitel befürworte, anjuwenben ift, überlaffe icp bem gefnn* ben fötenfcpennerftanbe be8 IßublifnmS ju entfcpciben. Bunt Scpluffe macpe icp notp auf bie UBicptigfeit getfHcjcr unb pppfifcper IKbaptation aufnterffam; nicpt nur, tuet! c8 ba8 ©Ute! förbert, fon* bern auep, weil eS SkbenSjäpigfeit, förperlicpe 2$oü!ommenpeit unb geiftige Harmonie in Tenjenigen ftepert, bte unfere fßlape einnepmen tuerben, wenn wir unfere Hülle abftreifen unb unfere Hetmatp auffuepen. Cfaßttel 3. 3>as $cfeß foffie jlbapialiou i» ber monogauttfteu etgtotugen. «gt ber Sefer, tote ? 3d) antworte, tnbern bas gegenwärtige t, bie Stje gefefctid) gu ntadjen, berworfen unb bafür ein d) 18 ß o f oon tßßßftologen ein gefegt Wirb, etnben S® iff enfdjaften ber£emperamente, e f i d) t S j ü g e unb ber Scßabetleßre gut b e * ert jinb, befteßenb au« einer gteidjen St n * ?on SDtänner unb grauen, bereu ißticßt es ,i.1 |Oll, bie geiftigen unb lörperlicßenSigen* tßümticßteiten ber Sßelanbibaten j u unterfucßen — unb je nad)bent fiep bie ißaffenßeit ber Parteien für ein an* ber ßcrauSfteltt, bie (Srlaubniß jur Irauung ju geben, ober ju oerweigern; ebeitfo ©(Reibungen ju gewähren für wetcße ein elenbeS (Sßeleben führen, unb f cp t e cp t gepaart finb. Sin © e r i cp t S p o f biefeS Spa* rafterS fotlte in jebem Greife eines Staates einebe* fümmte 3eit feinen Sip auffd)lagen. 3eber Sefer wtrb opne Bweifet auSvufen: „wie fomifdj!" 3cp bitte aber, nicpt gu terbammeu, opne oorßer forgfältig erwogen gu ßaben. SßaS ßat baS gegenwärtige gefetjlicße ©ßefpftem ber SÜlonogantie für ißorgüge? SSerßinbert es ein (Sße, paar, wie Jpunb unb $alje ju leben, ober unterftüpt eS baS Slnfeßen ber Sße? 2>urcßau8 nid)t. SDiämtcr unb grauen braudßeit nur gu beweifen, baff fte alt genug finb, unb fie werben bann opne anbcre 9?üdftcf>ten, namentlicp aucp, ob fte bie gät)igfeiten beftpen, einanber gtiicflicß ju machen, getraut. 3m Staate ftt»W'2)or! ift weiter nidjts nötßig, um 9Jlann unb grau gu werben, als baff bie Parteien fttp einem ißriefter, 9fid)ter, ©ürgermeifter, ober Stabtüerorbneten Oorftetten unb ttt ber ©egenwart oon 3eu* gen fagen, baß fte oon jetjt an ats ein berßeiratßeteS leben wollen. @S ift fogar nid)t einrnat nötßig, baß bicS gefeßießt; wenn es bewiefen wer* beit faitn, baß fte wiefHfann unb grau gelebt ßaben, fo t)ätt eS baS ©efep für ©ße! ®ie Sße biefeS Staates ift wie eine Sftaufefalle, ftetS offen, um ßin* einjttgeßen, aber nie, um ßerauSjttfommen. 3n benjenigen Staaten, wo bie Parteien einer Srtaubniß bebürfen, eße fte ftd) oerßeiratßen fönnen, ift baSSpftem praltifd) nid)tbcffer. (Sßcfanbibaten braudßen nur gu beweifen, baß fie baS borgefeßriebene Sitter ßaben unb nicpt ©ejefc unb Spe. 763 jdjon »erpeiratpet ftnb. Sin junge« SJtäbdjen legte bie gigur 14 in ipre ©djupe, bamit fte jdjmören tonnte, baß fie über öiergepn Sapre märe! 3n jebern ©taate laufen bie SJlänner unb grauen in bie Spe, menn aber ein» mal gefangen, tonnen fte gappeln, jo biel fte moüen, fte tommen nidjt mieber peratt«. Tie glotge iß, baß monogamijepe Sänber »oll Spebredjer unb un* gejcljlicpe ißolpgamiften finb, bie bie ©ejunbpeit unb bie ©eele gerftörenbe Slnftalt ber S3roftitution unterftütjen, taufenbentoberneSourtijanen in ißradjt unb ©lang erpalten, ben ftören, unjere ©täbte unb Törfer mit moralijdjen unb törpertidpeu Slusjäpigen beoöltern, uitjere Strmeupäujer an* füllen, unjere ©efängttiffe unb 3«djtpäujer mit Skrbredpern, unjere £ojpitäler mit Äriippeln unb unjere grrenanftalten mit Sßapnfinnigen füllen. 3eber Strgt mit einer au«gebepttten unb jeber intelligente SPlann meiß, baß e« jo ift. SBie äußerft notpmenbig ift e« baper, baß bie monogamijepe Spe, meldje gmei gu lcben«tänglidjem ©lüde ober Slenb oerbiubet, unb in ©ejunbpeit ober moralijdper unb törperltdjer Sftißgefialtung ba« ebelfte Söert ©otte« fortpflangt, meiölicp gegen jdpledjt gepaarte Siitbringlinge ge* pütet merben joüte, melcpe ftep gu einem SBünbniffe berleiten, in bem SSapne, einanber glüdlidj madjen gu tonnen, menn ipnen gänglidj bie notljmenbigen gäpigteiten fcplen, bie Siicptigfeit ber letbenjcpaftlicßen Sinbilbung gu garan* tiren. Dpne 33orftdjt, (Stjen gu geftatten, mirb leichte ©dpeibung nidpt genügen. Ta« gegenmärtige ©pftem, bie Tpüre SUten gu öffnen, meldje eingutreten münidjen, unb jte bann jo gu oerriegelit, baß bie Opfer nidjt pinau« tonnen, jo roie audj ba« neue ©pftem, bie Tpüre ftet« offen gu palten, bamit, je naep ben roedjjelnben Sinbdiden ber SJtenjdjen, fte ein* unb auggepen tonnen, ftnb beibe unpaffenb. SBenn e« ben SDtännern peute erlaubt märe, nadp eine Spe eingugepen, unb fte aufgulöjen, jo mürbe e« burdpau« nidjt paffen. ©egen bie ©cpöbeüepre ober Ipprenologie ift ein giemlid) oerbreiteter Sßtber* milleit im SBolfe. Uitjere pprenologijdje Literatur in enger Skrbinbung mit HepHen ber SSafferpeilanfialten, ifi fdjmacß unb mäfferig. Sine Semttniß ber '•ßprenologie mürbe ;ür intelligente SBejen Don 9tufcen jein. SBenige intel* ligente Heute gmeifeln, baß ber geiftige Sparafter eine« 9Jienjdjen burdj ©dpäbelunterjucpung nidjt feftgeftellt merben tonnte. SOßie ttnjdpäpbar mürbe bie ©cpäbellepre fein, menn jie bei bem Stngepen ber Spe angercanbt mürbe? Ta« ©efef§ ber Temperamente ift ba« legitime ©tubiurn ber erg an ©djultent, gu fdjmach, fte aufrecht gu erhalten. ©tne maljre ©rlennung folgt gemöfjnlidj balb nadj ber Srauung. ©laubt 3br, baß ber Betrug gerecht beftraft mirb? fRein ! Sie fdjmerften ©trafen ertjalten bie Kinber foldjer ©tjen. Sie fRadjlommen eines foldjett Haares ftnb lörperlicp für eine freubettleere, nnglücflidje Kinbfjeit, eine nerböfe unb unangenehme 3ugenbgeit unb ein finftereS unb pergloje« Stlter borbereitet. £>abt 3fßr nie bie Slugen eine« ©äuglingS gefeljen, bie fo alt unb traurig au«faljen, als menn ber Kummer jelbft ftdj in ihnen mteberfpiegelte? — ©e= ftdjtSgüge, beren trauriger unb ernfter SluSörud ©udj roodjenlang »erfolgte ? 3a, bteje folgen unnatürlicher ©heberbinbungen ftarren un« täglidj ent- gegen. 2Iber bie Kinber ftnb nidjt allein bie eingig Seibenben; audj bie ©efellidjaft unb bie leiben burdj ben nnmillTommenen ber menfdjlidjen fRace. ©nttäufdjte Opfer unglücflidjer ©hen bilben auch bie £auptftiihe ber unb jeber fociale ©tanb muß bie ©träfe tljeilen. @8 mürbe nidjt nbtfjig fein, bafj ein ©hegeridjtsljof ein Verbot erließe, menn mein ‘plan angenommen mürbe. Senn SRäuner unb grauen, 9Räb* djen unb Knaben müßten, baß alle tljre gegenfeitigen Betrügereien bor ber entlaröt merben, fo mürben fte eS jebenfatls nidjt für lofjnenb pal* ten, ftdj im Brautftanbe gu betrügen. Ser ©hegeridjtsljof fotftc bie SRadjt haben, eine Srauung gu oermeigern, menn jmci niept üotlftänbig gu ehtanber paffen, ihnen beit ©runö bafiir angeben unb gur forgfältigen Beachtung empfehlen. Senn eine gmeite ©rlaubnifj nadjgefudjt mürbe, fönnte bic (Stic geftattet njerben, menn fedj nicht bet einer netten Unterjudjuitg beraitSftellte, baß baS Baar gu einanber geiftig unb förderlich gänglich unpaffenb jei. Sie« mürbe Saufenben non ©fjen, bie megen iReidjthum, ©influfj unb auS anberen llrfadjen täglicfj gefdjloffen merben, ben SCobeöftoß Ser ©eridjtsfjof )ol!te namentlidj unerbittlich fein, menn ftd) tentperantentale Unpaffenljett getgt. Ste front* nten Sorte: „ber gegeben, hat’« genommen", lönnen nidjt 766 ©aS ©ejefe jollte Slbaptation iu bie furgftdjtige unb gramgebeugte EJtutter tröften, melcbe am ©rabe ihre« ©rjlgeborenen ftebt unb natb einanber ihr gmeiteS, britteS unb bierteS Sinb bem ©rabeübertiejern muß, bie Sitte burd) ben gtud) ber Unpaffenbeit ben Seim ber Srantbeit unb beS frühen ©obeS in ftd) bargen. ©S fommt jetten bor, baß ein SDtann mtb eine grau ftd) gegenjeitig in einem boben ©rabe bertieben, menn nid)t einigermaßen eine Slbaptation be> ftebt. 3d) begmeifle, baß ein jold)cr galt ftd) einmal in einem 3abrl)unbert geigen mürbe. , 3unge Seute, meldjeboEcr 9Jtonbjd)ein, ©ebid)te unb SRontane ftnb, bilben häufig ein SiebeSpaar, meldjeS glaubt, baß ihre Seibenfcbaft befriebigt merben muß, ober ftc berfaüen einem friibgeitigen ©obe unb bem ©ölibat. 3d) ga« rantire, baß bödjftenS ein paar id)laflojc Städjte bie golgen eines ©beberbotcS beS ©erid)tSl)ofeS fein mürben; bie meiften gäEe jold)er SBadfijdjliebe fönnen mit 2eid)tigteit überrounben merben. 3u einem borbergcbcnbeit ©apitel berbammte id) bie pofitibe ©inmijd)ung ber ©Item in bie ehelichen 2lngelegcnl)eiten ber Sinber. äöenige biejer Ükr» bote einen aubereit ©runö, als perjonlidje SSorurtbeile unb jelbfi« jüd)tige groeefe; pl)t) unb pl)renotogijd)e Äenntniffe merben nidjt im ©cringften in 33egicbung auf ihre Sinber aitgemanbt. ©ine 9tem=2)orfer 5. mürbe ihrer Softer ebenjo menig erlauben, einen Sanb» mann ober fpanbmerfer, als einen3ud)tböuSlcr gu beiratben. Slls bie ©odjter eines reid)en SDtanneS in Stcm»9)ort türglid) ben Sutfcber ibreS SaterS beiratbete, maren jtimmtlicfje «Stodfijdje in Slufrubr, unb ber arme Serl mußte baS @ejcj3 anrufen, um jeine grau bemalten gu tönneu. Sanbleute unb Slnbere haben häufig eben jold)e Sßorurtbeile gegen bie ©täbter unb fte mürben ein ebenjo entjdjiebeneS Stein ! attSfpred)en, meitn bereu einen lügnerijd)en Slbüotatcn ober einen parjürnirtcnfpanblungSgebülfen beiratben moEten. 2Iuf bieje Söeije roirb jefst bie gejeHjd)aftlid)e »!ebenSfteEung in bcr ©be be« rüdftdjtigt. SBarurn tonnen wir bieö nicht bejeitigen unb nur gciftige unb !örperlid)e sf3affenl)eit als ißrobirftein ber ©be gelten taffen? (SItern mögen ihren 9tatb geben, aber aEe ©eroalt joEten ftc einem ©erid)tSl)ofe mifjenjd)aft« lieber üJtünuer übertragen, bie ben ©baratter einer *)3erfon ebenjo leicht mie Leitungen lejett tonnen. 333enn geiftige unb törperlidje 2lbaptation jvoifdljeu einem ©opit ober ©od)ter unb feiner ober ihrer 2Bal)l befielt, jo jotUen bie ©Item leine ©htmenbung machen. 3)ieS mirb täglid) berieft, üftein ißlan mürbe es uerljinbern, baß junge ©amen ein Vermögen utib tmuSlidjeS ©lenb t)eiratt)eten, überhaupt aufbeben, ©r mürbe berbinbern, baß junge Scanner alte grauen unb junge 9Jiäbd)en alte üDtämter t>civatl)cten. ©r mürbe ©djurten berbinbern, tugenbbaftc grauen ju beiratl)en, unb mcib* lid)e ©eufel, grauen guter SRäitner gu merben. ©r mürbe berbinbern, baß cigemtüfjige 2)iütter ihre ©ödjter an SDtiEionäre berlauften. ©r mürbe bie ber monogam! fcpen Spe ergwingen. 767 SSerpeiratpung Pon SSerwanbten Perpinbern, nnb eine Spe gleicher Xcntpera* mente, welcpe eben fo fcpäblicf) ift, unmöglich macpcn. SSirflicpe Siebe«epen, gegrünbet auf geiftige unb förperlicpe Slnjiepung, würben nicht im ©eringfien pierburcp Perpinbert werben. 211« ein ©d)eibung«gerid)t würbe ein folcper ©ericptSpof ein wahre« SDJufler fein. Ißhhftologijd) unb pprenologifd) wiffenfipaftlid) gebilbete SSJfänner wür* ben Piel beffer wie jeher attberc ©erid)tSpof im©tanbe fein, über Trennung«* grünbe ju entfcpeiben. golgenber Söericpt au« Dpio mag al« ein Seifpiel ber weifen Dficpter er- fdjeinen. gn Sincinnati bat ein unglücflicheö Spepaar um Sluflöjung ihrer bveigigjährigen Spe. ©eit jepn gapren lebten fie getrennt in Perfcpiebenen Käufern. — Urtpeil: „gante« unb2Jfarie ©utton, bie 33ittftelter, geigen feine geniigenbe Urfache, warum fte ftd) mit gegeitjeiiiger Uebcreinftimmung trennten; nad) einer She non breißig gapren ift e« nothwenbigerweife feljr wid)tig, bie ©rünbe ju er- fahren. * * * * 2)a ber ©erid)t8t)of feine anbere ©rünbe erhalten hat, al§ gegenfeitige Uebereinfunft, fid) nid)t 3U Pertragen, fo fann er feine ©Reibung gewähren. Sr fann nicht, wenn er Wollte, unb will nicpt, wenn er fönnte. 2)ie SBittfteller werben nocp auSbrütflidj gemahnt, ftd) Por Bigamie ju hüten." Sin ©cpeibungStribnnal jollte aus ffKännern unb grauen befielen, welche auafcpliejjlicp bie Söiffenjcpaften be« Körper« unb ber ©cpäbellepre ftubirten. Sin folcper würbe nid)t notpig pabeu, Beugen ju ber* langen. SJtänner unb grauen ftnb gewöhnlich, je nad) ben Umftäitben unb ben Umgebungen, gut ober fd)lcd)t. Sinem paffettben ©atten würbe eine grau ein treue« unb liebe« SSeib lein, wäbrenb fte ftd) anbererfeit« burcp offene 2Jerle(jung ber Äeujcppett oer ©djanbe pretSgeben würbe. Sin SUlann, welcher eine unpaffenbe She gefctjloffen, fann ein ©äufer unb ©ejucper öffent- licher £>äujer werben, währenb er, wenn er etne paffenbe ©attin gefunben hätte, ein treuer Shemann unb guter SSater geworben wäre. 2>ie 2BeIt ift angefüllt mit guten uttb jcplecpten SJiännertt unb guten unb fcptecpten grauen, bie nur einer ehelichen ©ortirung bebürfen, um glüdlid)e Sßäter unb SDiütter unb wertpPolle ©efe(ljd)aft«mitglieber ju werben. glüdptlinge au« ber St)e fxnb nie! japlreicper, wie jje wirHicpe glücptlinge au« ber ©Hauerei waren. Unter unjerem gegenwärtigen Spejpfiteme in ben bereinigten ©taaten non 'Jlnterifa giebt ba« ©efefc feinen ©cpufc für glückt* finge, unb ein jolcper gliicptling wirb gefehlicp wie gejelljcpaftlid) fcpeel an* gefepen. Speftüdjtlinge werben in granfreicp Pon ber öffentlichen SOieimtng ftilljdjweigenb gebufbet; in ©panien unb gtalien befcpüpt fte bie öffentliche Meinung unb in unferem Sanbe giebt e« für »tele Ufeben* mege. 2öenn bie ärmften Staffen ber 2JJepifaner einem gelbgierigen Ißricfter jwei* unbjwanjig Skater für eine Dränung bejahen fönnen, jo mürbe es bei un« 768 ©ejefj uttb ©hc. nicht fdjwer fallen, einen foldfen ©f)egcricht«hof &u erhalten, wenn bie betreff fenben Parteien fünf, jehn ober fogar für eine£rau* ung«erlaubnip bejahen müßten. Um bie Feinheit bcr monogamifdjeu ©Reform 31t erhalten, ifi e« noth* roenbig, bap ©efetje für geiftige unb förderliche ißaffenheit ber ©hefanbibaten crlaffett werben, unb baß nid)t paffenbe ©Ijeleute ©rlöfung erhalten mögen. SSenn anbere Snftitutionen bejüglid) bcr ehelichen SSerhältniffe ber ©efchlechter neben ber monogamijehen ©he ftd) ausbreiten bitrfen, jo ift c« nothmenbig, baß ein ©erid)t«f)of über bie richtige 9lu«führung ber ©hefhfieme n>ad)t, unb ebenfowol)! ©he-wie Religion«» unb politifche jebem Sin* wohner fiebert. ©in SSerfudj, eine foldje Sfcform in irgenb einem Staate einjufiihren, mürbe gewiß gute folgen hüben. fftamentlicf) fotlten bie giirjpredjer bcr monogamifd)en ©he biefcr Reform behütflid) fein. 3hr 2ic6IingSft)ftem wirb täglich beräd)ttichcr unb e« wirb ittdfjt lange bauern, bi« bie ©f)e bei un« (Skr. Staaten) ebenfo faul wirb, wie in granfreid). 3eber gute 83ürger füllte fein 9pWglict)jle« baju beitragen, ein SÖerf foldjer ©röpe unb SSohlfaljrt au«jufü^ren. (lapitei I, pret Ritter bet Qfie. «nter bent gegenwärtigen bfinben ©pfleme ber fegafifirten @pe, unb bei ber borperrppenben Unwiffenpeit ber fövpcr* t unb gcifiigeit 2fbaptationSgejepe, erfdjeiitt es nid)t wutt» ir, baß bie cioilifirte Söctt mit jdjfedjtgepaartcn Grpefcutcn füllt ift. 3n biejem GEapitcf werbe icp berfuepen, bie brei irragenbften (Spebifber ber ciüitiftrten ©efcllfcpaft gu be- ben, bon benen affe berbeffert Werben fönnten unb bie :e gänglicp befeitigt, wenn ein GEpegericptSpof, wefdjer bie Sörper* unb ©cpäbetfepre genau berftünbe, bie SäJtacpt pätte, Srfaubniß gur Trauung gu geben, ober gu berweigern. ©eiflige @pen fönnen als fofepe erffdrt werben, wo fittlidpe unb geiftige Vbaptation gefiebert worben ift, opne förperfidje Üfbaptation git berüeffteptigen. ©ie fönnen beinahe glüdticp genannt werben, ba boüfomnten ©fücfficpe geiftige unb förperfiepe Sfbaptation befipen. 3n gang Sonbon folfen nur, wie ein 3eitungScorrcfponbent berieptet, etnpunbertfiebenunb* gwangig getftige ober beinahe glücfficpe ©pen beftepen. 3n biefent Sanbe, wo 9feicptpum unb£üef weniger (Sinffuß auf Gspebünbniffe bei’mSßolfe pat, ift angunepmen, baß geiftige @pen päufiger finb, als in (Sngfanb. Oennotp giebt es in bem freien unb erfempteten 2fmerifa im SSerpäftniffe gu ben un« gfüdficpen (Spen fepr wenige. ©eiftige (Spen fönnen auep greunbfepaftsepen genannt werben, weif paupt* fäcpficp pfatonifepe Siebe beftept. fftapofeon’S (Spe mit 3ofeppine war eine geiftige. <5in foftpeS SSünbniß berurfaept gwtfcpen SJiann uitb grau ftarfe Zuneigung unb fociafeS ©füd. ©ie erfreuen ftd) iprer gegenfeitigen 2tn* wefenpett, unb fiipten fiep einfam unb mißgeftimmt, wenn getrennt. iöoff* fommene 3ufriebenpeit fann aber niept beftepen, wenn bas Organ ber Siebe bottftänöig entwidelt ift, weif ber ffJtangef förperfitper Slbaptation fte ber« pinbert, ben gefcplecptficpen Umgang in botfem SfJaße gu genießen. ©onberbar, wie eS erfepeinen mag, fommen in biefer Grpe mepr Sntfüp* rungen bor, wie in irgenb einer aitberen. Unfäpig im bolfften Umfange, felbft gu erfennen, baß gefcplecptficpe SBefriebigung beriepiebener Tempera* raente ben ©runbpfeifer beS Vergnügens bilbet, werben fie päufig Opfer bet 1. $ei(Kfle Trei Silber ber monogamifepeh @pe. Serfüprung unb ungefeplidjer ©ejeEfcpaften bon fcpledjten Scannern unb grauen, bon benen fie, wie bie bittere ©rfaprung fte leprt, mit einem berflie- genben SiebeSraufdje befriebigt werben, wäprenb in ben 3wifcßenpaufen be8 gefeEfipaftlitpen £ebenS fte entbeden, baß fie wirllid) unglüdlicp ftnb, na- mentlicp, wenn fte ba8 angenepme gejeüige Sieben mit iprem graujam unb leicptftnnig berlaffenen ©atten bebenfen. Sogar bie geringe Sefriebigung, weldje fie im gejeEfcpaftlicpen Umgänge mit ipren neuen fütben, berftiegt päufig wie ein Traum, wenn bie ©leftrkität Seiber fiep auSgegli- djen pat. Äinberloftgleit jeigt ftep päufig in geifiigen ©pen wegen ber eleftrtfdjen ©leid)peit be8 ©pepaareö, woburep nitpt nur ba§ gefcpledjtlicpe Vergnügen berlürjt wirb, fonbern audj jene Tpätigleit, weldje notpwenbig ift, um bie ©rjeuguugSorgane fräftig ju erpalten. Skrben Sittber geboren, fo feplt iptten SebenSjäpigfeit. grau Hefter fagt: „S e r f dj i e b e n p e i t ber Tempera- mente ift ein woplbelannteS ßiaturgefep, um ßiacplontmen ju erzielen. Tie grauen, weldje ein gleicpcS Temperament mit ipren ©pemännern paben, ftnb gewöpnücp unfrudjtbar, ober wenn fte Ä'inber paben, ftnb biejelben fdjwäcplicp unb fterben früp bapin". (Sin $Er$t erjagte mir einmal, baß ein ©pepaar ipn befugte, welche S3eibc ba« gallige Temperament patten, unb jur felben 3eit ein anbereS ©pepaar, wo SJlann unb grau ba« fanguinifdje Temperament befaßen. Seibe ißaare waren oiele Sapre ünberlo«. ©r oerjutpte opne ©rfolg aEe befannten Heil- mittel. ©nblicp, naepbem fte ftip überzeugten, baß feine ÜÄittel nüptfrndj- teten, famen bie ©peleute überein, eine 3eitlattg einen ©attentaufcp uorju» nepmen. ßiadj einigen 9Jlonaten biefeS neuen ©yperintenteS entbedften bie ©pemänner zu iprer großen greube, baß fie erfolgreidj waren, unb naep Ab- lauf ber gepörigen 3eit erpielt jebe gamilie einen ©rben ! Tie8 foE päufig in graitlreicp ftattfinben, unb wie mir berietet würbe, auep manbc- joU brettaujenbeinhunbertunbftebgig jolche ©helente enthalten. 3n Slmerila ift bttreh jociale ©leichheit bieje ©beclaffe fiärfer bertreten. 771 5n ber pljpftjcbeu ©be erhalten SSiele aüe greuben, welche jte glauben, bon einer ©be erlangen gu fönnen. ©ewöbulich erfreuen ftd) beibe Sbeile im »oUften SJiaße be« Umgänge«, je nach ber Stjätigfeit unfc ©röße beS Siebeäorgane« unb ber förderliche« ©ejunbbeit. gu jofehen ©ben finben bie ©beraänner jelten SSergnügen im .jpauje, unb judjen meiften« ihre jocialen greuben außerhalb. @ie oerbringen ihre Ittbenbe in ©ejebäften, poliiifdjen Skrjammlungen, männlichen Bufammenfünften unb Vereinen oer* jehiebener Slrt, ober am ©pieltijche. SKanchmal fieht man fte mit ihren grauen mit bemerfenSwertbem ©ttlljdjwetgen jpagieren gehen, reiten ober fah* reu, trotjbem man Oott ihnen berichtet, baß jte manchmal in öffentlidjcr ©ejell- fchaften miteinanber jprechen jollen. ©ewöbnlid) aber geigt fleh alle eljelidje Siebe, jowie Ungufriebenbett nur in ihren ißriöatgimmern im ©arbi* nenbette. ©eiten werben fte gujammen in gejelligen Äreijen gejehen, unb einem aufraerfjamen entgeht nicht bie gegenjeitige @leid)giiltig* feit. Ohne wichtige Unterbrechungen jegeln fte ben SebenSftrom hinunter unb wenigften« in ©ejetljdjaft üon greunben geigen fte gegenjeitige Bunei- gung, welche auch tljeilmeije befteht, unb werben als gute unb glücf* fidjc ©helente betrachtet, ©heliche Untreue finbet bei biejen Seuten jelten ftatt unb ein Verführer hat wenig 2fu«ftchten, Oon biejer ©lafje ein Opfer gu erhalten. Ser ©bemann, außer, wenn er ein jebr religiöjer ©barafter ift, hält Untreue bon jeiner ©eite für feine jebreiettbe ©ünbe, würbe aber bei ber Untreue jeiner grau jeßr böje Werben fönnen. ißbbftjche ©ben ftnb fruchtbar, Wenn feine gejdjfed)tiid)e ober förperlid)e jüranfbeiten binberlid) ftnb. SieMnber ©ben ftnb gewbfynlid) förperlid} fräftig, aber meiftentbeil«, ober wenigften« buntnt ober boSljaft. ©8 würbe oießeicht ratsam jein, Wenn ein ©begeridjtoljof joldje SSerbinbungen ftreng oerbieten würbe, aber e§ würbe feinem Zweifel unter* liegeu, baß jo manche grau ftd) einen paffenberen ©atten wählen würbe, wenn fte Äenntniß erhielte, baß ißr Siebbaber geiftig jo unpaffenb für jie iji, um jte nad} ber <£>ochgeit gu bernacfjläjjigen. äßenn beinahe in jcbcr ©emeinbe ein paffenbcr SJfaun für ein 2J2äbd)cn gu finben ift, jo ftnb }d)led;t* gepaarte Seeleute ein große« llnglücf, Welche« nicf)t hefteten jollte, benn bierburd) werben bie ©atien ltachläfftg, unb bie grauen eiujatn unb eleub. Sr. 9fpan jagt: „©3 iji feßr jcßwierig für (Seeleute, betreiben ©ejdjmacf, ©ejüijte unb Meinungen ftd) angueignen". ©8 ift beinahe eine Unmöglichfeit, wenn geiftigc Slbaptation fehlt, biejelbe gu erlangen. 3. (Xießfofe ffien. Sieje ©ben werben of)ne auf förperlid)e ober geiftige 2lbaptation gefdjloffen. Sie cibilifirte 28elt ift ooll üon ihnen. Sie ©riinbe einer ci)^ 772 liehen SSerbinbung werben gewöhnlich bon ber SDZebrgabt burd) fatjcf>e ©efühte, Setbjijucht unb ©hrgeig, 9ieiehtf)ümer, 9tang, Sitet, gntereffe, Liebe gur Unabhängigfeit, eines eigenen £aujeS, eines SönnjtheS, etterlicfjer Slufftcht gu entgehen, 3°™» eine 3tnftd)t, Serwanbte gn enterben, Seradjtung für einen untreuen Liebhaber ober Liebhaberin, 9Zotl)wenbigfeit, Serbinblid)feit, Leibenjchaft, ftZadjahmungjUnb jehr jetten burd) ben eingigen richtigen ©runb wahrer unb tugendhafter Liebe herborgebradjt. Srei Silber ber ntonogantijchen @he* £ier finben wir atte SDiänner mit jungen grauen unb alte grauen mit jungen Üftännern. grauen, welche eine heitattjen, finben manch* mal förderliche ober geiftige ütbaptation, aber nicht häufig; gamitienswift geigt fid) häufiger wie grieben, unb bie ©eftd)tSgüge ber ungtüdtichen grauen geigen deutliche Äranfheitsjjmren. Ser Strjt fennt ihr (Slettb, bie äßett träumt nur jetten babon. grauen heirathen häufig reiche SDZänner in ber Erwartung, ein angenehmes Leben su führen, Sittere (Srfahrmtgen betehren fte aber, bah wenig Stnnehm* lidjfcit im fteten gujammenteben mit einem Sßiberwitlen erregettben ©atten gu finben ift. ©otb fängt biete grauen unb mad)t fte $u bett ctenbeften Sftabinnen. Sie StuSftcht auf hübjehe Sleiber berwirrt, wenn ein SDZann um fte ant)ält, ihren ©eift in bem ©rabe, bah fte erft aus ihrem Srattme erwachen, wenn bte grau* farne gatte jehon gugejchlagen ift. (Sine SDZehrjaht biejer grauen Würbe gerne mit einem öffentlichen SDZäbcheutaujchen, wenn ttjr 9?ame nid)t baburdj eompromittirt würbe, bcnttfteftnb geswungen, bieitmarntungen etneS Stfan- neS ju butben, ben fte Raffen, währenb eine fpure ftd) manchmal ber Um* nrmung eines Liebhabers erfreuen fann. grauen fönnen fich nie bitterer täufd)eu atS wenn fie glauben, bajj ber 9feichtt)um eine glitcflid)e @he hcrö°r* bringt. - SDZänner, welche ihren 9teid)tbutn jetbft erworben, werben meiftens fnauje* rig, unb bie grauen jotdjer SDZänner mciftcnS febcrteid)te Sörjen; namentlich ift es bitter für eine grau, einen reichen üDZann su heirathen in ber Hoffnung, ihre (Sttern ju unterftüfeen, bagegen aber ju finben, ba§ ihr gjfaun nicht nur jonbern and) gcijig tft. grau 9Ztd)otS ergäbt got* geitbeS: „kleine greunbin war bor get)n gahrcn ein fanfteS unb ebleS Söejcn; jetten habe ief) jo biet getfttge unb förjjerlidje Sdfonheit vereint gefunben, wie bei ibr. 3t)re ©egenwart Zeitigte jeben ißtatj, ein jo reines, watjrheitSliebenbeS, bejaubcrnbeS Leben war itjr eigen. Sie war bie Sodjter einer Söittwe, welche in Strmuth in einem Sanbftäbtdjen lebte, unb würbe überrebet, einen SDZattn ju bcü'attjen, ber if>r eine reidje £>eimath unb baS gejettige Leben ber Stabt bot. Sie war jefjr jung, wie fte ihn Jjeirattjete, würbe aber fogteid) bon ihrer SJintter unb greunbhtnen getrennt, benn ibr SOZann war jo gejgig, bajj er ewig gebrummt hüben würbe, hätte fte einem greunbc ober getnbe einen fetter gegeben. ©r führte fte in ein fd)ön mßbtirteS $auS; aber bte 2lrmuth, in ber bie grau tebte, ift nicht 3U befdjreiben. Oer ©he* mann war gütig, nicht unwiffenb unb ein angenehmer ©efettfehafter, aber ein fürchterlicher ©eiswar feine SebenSgewofjnheit. Oie grau würbe in allen Oingen getäufcht; fte wußte, baß ihre SOfutter, weldje fte grenjenloS liebte, für ihren Lebensunterhalt nähen mußte, opne bie Äraft 3U haben, aufrecht 3U ftfcen unb berlaffen an ber ©chminbfucht hinfted)te, ohne aud) nur einen ein* Sigen 93ricf bon ihrer Oodpter erhalten 3U tonnen, weit bieje Oante nid)t ©etb genug hatte, baS ißorto 3U be^afjten. Liebtofe ©hc. 773 „Oie junge grau ertrug fdjweigenb ihre fernere SBürbe — ol) ! wie biete S3ürben werben fo getragen! — bis ihre ©efunbpeit unterlag. ©ie gebar brei Äinber in fdjneller 2lufeinanberfotge, begleitet bon ©djmeräen, bie nur eine fNutter tennen faitn, unb bann hatte fie grüh* unb gefjtgeburten. ©ie bat ihren ©atten, 3U mir tommett 3U bürfeu; idjmar fid)er, baß id) fte Ijcile« tonnte, wenn fte bon ihrem fort wäre; aber er war tpr gejejslicher ©igenthümerunb fte ftedjte tangfam bahitt. ©echsgehtgeburten unb ein tränt* hafter über bie faljd)e ©tettung ihrer ©eele unb ihres ÄörperS, tägliches unb ftünbticheS ©tenb unb häufiger fd)Wäd)enber SDtonatSfluß waren ipr Loos. 3hre unbergteid)tid)e ©djönheit bevblüljte unb 2ßatjnftnn unb 31t anberen ©föbftnn nahmen bon ihr S9eftj5. ,,3fjre greunbe üerfuctjten auf alte mögliche 2Beife ihren ©atten 31t bewegen, fte meiner ©orge ansubfrtrauen. 93iö 3U ihrem testen 3ltl)ent3uge aber jlüfcte er ftd) auf fein ©igenthumsrecht, unb nad) einem swötfiäljrigen ©lenb unb großer Outbung mürbe eine menfd)liche ©eele aus ber Sßctt getrieben, unb nur bie tebtofe Leid)e, nod) immer fdjön, berbtieb il)m. ©S tarn ihm nie ber ©ebanfe, baß fte weniger fein ©igenthum wäre, wie feine ißferbe unb fein £au8. ©r würbe jebe Untreue ebenfo beftraft haben, als wenn ein Oieb feine ißferbe geftoblen ober ein SDtorbbrenner fein £au8 ange3ünbet hätte, — bennoch war feine ©egenwart ein hajjerfiitlenber ©d)rec!en für feine grau. @ie würbe fein Opfer in einem weit fdjtimmeren ©rabe, ats wäre fte feine Sftaitreffe gewefen — wenn erfo unmoratifdj gewefen wäre, eine fotdje 3n Ratten, ©r mar ein reicher, gearteter, moratifdjer SDtörber, ber feinen wahren ©parafter bietteid)t ebenfo wenig tannte, wie bie ©efettfdjaft. ©r t)atte feine grau nur in ihren ©pmpathieen berfontmen taffen unb machte fte 3ur ©ctabin feiner @inntid)feit, wätjrenb er feinem ©efdjäfte, feinen Ratern, feinen gefigelagen tebte unb in feinem fogenannten häuslichen ?eben biet bemitleibet würbe, weit feine fdjöne grau fiets tränt unb traurig warunb feine angenehme ©efetlfdjaft bot." ©etfHge unb förpertiche Stbaptation wirb feiten in ©heit gefiebert, bte aus 5Berwanbtfd)aft8rü finb, mägrenb fie fid) beeilen, bie (Shcfacfcl aitjujünben. ©in füiann füllte baher nicht eines folgen großen ©lüdeS »erluftig merben, menn er einen foldjen grrthum be- gangen, bemt diejenigen, melche am leidjtf innigften leben auf ©ruttb ihrer frechen ©emohnheiten, finb am erfolgreichfien in ihren ©heit, roeil ihre milben Siebfchafteit, melche'fie nach ©utbünlen auf- gaben, ebenfo Diele ©dfeibungen finb unb fie burd) biefe ©rfahrungen belehrt mürben, Söägrcnb ber ernfte Sftann, ben Slnfdiein ber Äeufdjgeit achtenb, jebc gefellfdgaftliche £ugenb unter biefem ©d)leier gu finben hofft, !ann er fehr leid)t einem ©elfte begegnen, meldfer allen mürbigen ©efpradjen ungugcinglid) unb für alle höhnen 3mede ber ©he mertg* unb beinahe gmedloS ift. 2ßaS für ein ©lücf ein iütamt, an bie ©eite eines folgen SöefenS gefeffclt, haben !ann, ift leichter gu begreifen, mie bitrdjgumadjen ! 3)ann ffmdjt er and) »on einer „ftummen unb gciftlofeu ©attin", unb bann mieber: „fid) an ein 33ilb ber ©rbe unb beS a’S gehn n ben gu fin ben", mo er ermartete, füge unb frolje ©cfellfcgaft gu geniegen ! 3dj gäbe häufig bemerft, bag geifiige unb lörpcrlidjc Slbaptation gmifcgen ©pielern unb bcrcn grauen mtb anberen ©halfteren, Don mehr als gutem 9lufe, befteht. Serbredjer ftnb manchmal bie befielt ©hemciitner unb güttgftcn Später. ®ie Bägigfeit, mit bei* bie grauen fdjledjter 2)iän- uer ihren ©atten anhcingen, wenn biefe für ein Scrbred)eu cingeferfert mcr- ben, geigt auch bte S3emer!ung SDÜlton’S. ©o manche grau eines achtbaren ©atten mürbe cS als einen gliidlichen Umftanb anfefjen, mcmt bcr legiere lange genug eingefperrt mürbe, um tgr ©elegenhcit gn geben, bent gu cntfchlüpfen. Slebtofe @he. 775 SDttfton befürwortet leidjte ©cbeibung; idj gteidjfatt«. 3d| würbe aber bie SSorber= fowotjl, wie bie Hintertüren ber ntonogamijdjen unter bie 5Sufftd)t paffenber Scanner fteHen, beren Äenntniffe be« Äörperä unb beg ©djäbel« fte befähigten, namentlich geiftige unb förderliche Slbaptation ju beurteilen, Hierburcf) würben alle „lieblofen ©hen" Verboten werben unb ba§ Olfid unb bie 2eben8bauer ber ntenjchlicben gamilie würbe iinermejjlich erhöbt- Gabitel 5. ?ie ber ntfüßrungen merben fo ßäufig, baß ber bierte £ßeil rntbolf. fein mürbe, oßne bereu Urfacßen ju unterfudjen. lieber fünfßunbert fanben in beit bereinigten Staaten mäßrenb eine« 3aßreS ftatt. ©emößnlid) fcfjreibt man biefe ©ntfüßrungen menfcßlicßer Scßlecßtigfeit ju, aber icß bin geneigt, Unmiffen* a18 ®runl> anjuneßmen. Unfere öffentlichen Scßuten bringen gute ©efcßießtsfcßreiber, gute SDiatßematifer, gute @prad)leßrer, gute@eograpßen, gute Ißrebiger, gute Slbbofaten unb jcßledßte Doftoren ßerbor, aber feine ober inftcpt für ben 2Jiann ober grau pat, als jene für einanber paben. Tie ißpilofoppie ber ©ntfüprungen. 777 3n ber ©pemte faun 2llfopol mit ©ampper Derbunben werben, welcpe 35er* binbung Samppergeift genannt wirb;, wenn aber SBaffer ftep in biefe @pe einbrängt, fo wirb ber2llfopol fogleicp mit bem SBaffer babonlaufen unb beu ©ampper als ©tropwittwer juriteftaffen. Taffelbe ®efe§ erftreeft fiep auep auf menfcpltcpe Söefen, unb ©ntfüpruugen eutftepen gewöpnlicp burep bie fftieptbeaeptung ber geiftigen unb förperlicpen 2lbaptation in ber ©pc unb burep bie Sntbecfung, baß einer ber Tpeile eine größere Siebe ober guneigung für einen britten ©egenftaitb pegt. Sßir wollen oorausfepen, baß $err 31. bas gallige Temperament beftpt, mit großer ©rwerbungSluft, wenig SBopltpätig» feit, wenig ©inbilbungSfraftunb geringen geiftigen gäptgfeitcn. ©r peiratpet gräulein 33., bie ebenfalls baS gallige Temperament befipt unb wenig ©r* oberungsfuept, große ©inbilbungsfraft, großen 3BopltpätigfeitSftnn unb große geiftige gäpigfeiten pat. 9fun, bie ©leicppeit iprer förperlicpen Drga* nifationen maept fte unfäpig, fttp iprcS gefcplecptlicpen Umganges gu erfreuen unb bie Ungleicpfeit iprer geiftigen gäpigfeiten Derpinbert focialeS ©liicf. 9facp ein paar Sapren ober fDfonaten wirb .Sperr ©., ber ein fanguinifep- IpmppatifcpcS Temperament befipt, unb Doller ©inbilbungsfraft, SBopltpätig* feitSfmn unb geiftiger gäpigfeiten ift, in bie gamilie eingefüprt. Sr finbet in grau 21. ein fepr angettepmeS grauepen, unb grau 31. ift Don £>errn 6. DoUftänbig entgücft. ©rfepeint eS niept jebem Sefer fepr natiitlicp, baß £>err ©. grau 21. entfüprt, unb baß grau 21. gern einwilligt, baß £err ©. es tpun foE? ©benfo natiirlicp, wie 2llfopol beim Samppergeift mit bem SBaffer Derfliegt unb ben ©ampper gurücfläßt. Slber laßt uns einen gall annepnten, wo geiftige 2tbaptation befielt, $ert ©ntart, mit fanguinijepem Temperament unb oollfommener ©ntwicfelmtg ber gefellfcpaftlicpcn unb geiftigen Temperamente, gräulein 33rim mit bcmfelben Temperamente unb geiftigen ©igentpümlicpfeiten. 3n. iprem gefeßjcpaftlicpen Umgänge ftnb fte Dollfommeit glücflicp, aber niept in iprett gefcplecptlicpen Umarmungen, weil bie ©leicppeit ber Temperamente eleftrifcpe ©leieppett Dernrfacpt. grau ©wart fiiptt nicptS magnetifcpeS in ber 33c* riiprung ober ©egenmart beS §errn ©., ebenfo wenig pat §err ©mart bie geringffe freubtge Bewegung bei ber33erüprung bergrau©., außer ber burep platonifpe Siebe peroorgebraepten. @ie ftnb gu einanber wie gwei fliegatibe ober gwei in ipren förperlicpeu 33egiepungen. 2JJit ber ßett wirb -fperr SBidain, ein SBefannter besternt©., ber guten grau Dorgeftellt. Tiefer §err 35. pat baS pplegmatifcp=gallige Temperament unb biefetben geiftigen unb gejelligen gäpigfeiten, mie .sperr unb grau ©., woburep er ein ange» uepmer greuub wirb, ©r faun gänglicp ber ftttlicpen unb religiöfen Organe 778 Oie $hil°l°t>hie ber Sntführungen. mangeln, aber §err unb grau ©. miffen eS nicht, benn fie hoben nie jenem llnftnn ber ©djäbeßehre ©lauben gefdjenft unb £>err S. mirb ihnen nicht fagen, baß er ein ©cßurfe ift. Oer neue greunb hat ein ganj Oemperament ju grau @. ©leftricität ift gänjlich ungleich, unb bie festere empfinbet ein eigentümliches ©lücf in feiner magnetifchen fphäre. ©ineS fchönen OageS merben Sefannte unb greunbe mie oom Oonner gerührt fein, ju hören, baß bie begabte unb liebensmürbige grau ©. mirflidh mit Ferrit S. baöongelaufenift, unb ihren treuen unb hödjfi gearteten ©atten untröftlich jurüdläßt. Seber munbert ftd), fte mürben eS aber nicht thnn, menn baS@efej$ ber Slnjiehungsfraft ober baS@efefc ber geiftigen unb förper* liehen Slbaptation öerftattben mürbe. ©illintan jagt, baß er im Sunt 1823 bei ßatsfill in ©efellfchaft eines greunbeS überfdiritt unb in einer Äutjche bem gluffe am Söege entlang fuhr, ber bort feljr fdjmal ift, mit«2Baffer an einer ©eite unb einem fcnfredjten mit ©ebüfdjen bebecften Ufer au ber anberen ©eite, ©eine Slufmerffamfeit mürbe auf eine Slnjahl Heiner Sögel üerjdjiebener 2lrt ge* teuft, melche über bem Söege f)in= unb Verflogen, unb trofc toieler freisförmi* ger Semegungen nicht öon ber ©teile midjen. ©eine eigene 9feugierbe unb bie feines greunbeS mürben mad), aber fie mürbe halb befriebigt, ba fte eine fdjmarje ©erlange turn xiemlidjer ©vöße bemerften, theilmeife jujammenge* rollt, unb tfjeilmcifc Dom Soben aufgeridjtet mit bem 2lnfd)cin großer £e- benbigfeit, funfelnben klugen unb fdjnell hin* unb bemegenber 3unge. Oiefe ©djlange mar bie Urfadje unb ber 2Jfittelpunft ber milbeit Semegungen ber Sögel. Oie Aufregung berjelben aber auf, fobalb bie ©djlange, burd) baS fperannaljen beS SSagenS erjd)recft, ftcf) in bie ©ebüjd)e juriiefjog; bie S ögel en tf lof) en nicht, f on b er n f e t en ji dj auf bie benachbarten Bmeige, baS SHe bererf d)ei* nen ihres graufamen OnälgeifteS unb g e i n b e 8 ermar* tenb". Oie ©chlange bejauberte bie Sögel, unb baS SEBort bexaubern ift ein anbereS SBort für magnetijtreu. Stuf ähnliche Sßeife bexaubern unb magnetiftren ÜJtämtcr grauen entgegengejegten OemperamentcS unb laufen mit ihnen fort. Sfteiit ©ruttb, bie Snefbote beS mieberjugeben, mar aber hauptfädjlich, xu jeigen, baß ebenfo mie bie Sögel nicht entflohen, ols ihnen bie ©elegenheit gegeben mürbe, ebenfo aud) bie grauen baS Se» tragen jener Sögel annehmen, ©ie entfchlüpften nicht, menn fte fonnten. Stuf eine ähnliche Strt unb Sßeife forbern häufig bie grauen bie eleftrifchen Kräfte eines ÜÖfanneS heraus, als ob fie fetjen mollten, mie meit fie mit ihm gehen bürften, ohne fein Opfer jtt merben. Oie Sirdje unb bie ©ejeßfehaft mirb häufig erjdjüttert burch ©ntfühmng religiöfer grauen. SSenn ber Ser* füljrer anfängt, feine magnetifdjen Kräfte anjumeitben, um ihre Äeufchhcit ju oerntchten, fo glaubt fte feinen Sßugenblicf, baß es möglich märe, baß fte ihm nadjgebeu mürbe; aber ba feine Stntojphärc mie feine Serühmng angc« Sie ißhilofophte ber ©ntführungen. 779 ttebnt, weil fte magnetifch ift, fo ermuthigt fte theilweije feine Annäherung, ©ine berheirathete grau, bie wirflid) fich ernftlid) bornimmt, ihrem ©atten treu ju bleiben, giebt bem Serfiißrer häufig ©elegent)eit, feine 3Jfad)t auSju- üben, bis fte ihre ©eifteSgegenwart berliert unb unterliegt. Die golge ift, baß fte ftd) in ber ©efeHjchaft beS hintergangenen ©atten unglüdlid) fühlt unb in einem folcßen ©emüthäjuftanbe wirb es bem Sußler leicht, fie ju iibemben, mit ihm ju gehen. Die Sögel hätten, wie ber magnetifdje 3««-» ber gebrochen war, fortfliegen joHen, wenn fte nicht wünjd)ten, bon ber Schlange berjdjlungen ju werben; ebenjo mit ben grauen. Skmt fte nidjt wünjehen, ber magnetifdjen ftraft beS Se'rfüßrerS ju unterliegen, fo follten fte feine ©egenwart unb namentlid) Serüßrung mit ihm bermeibett. grauen magnetifiren häufig aud) Scanner entgegengefefcter Sempcramente, unb berurjachen biele Shorf)eiten berjelben — beranlaffen fte manchmal, bon hülflojen gamilien fortjulaufen. Sille bieje Uebel föunten in großem SJiaße bermieben werben, wenn baS ©ejeß ber geiftigen unb förperlidjen Abapta* Iton bei bem Schließen bon ©hebiinbniffeu berftaitben unb beadjtet würbe. 2öo botlfommene3uneigung unb ißaffenbeit beftet)t, fann feine britte größere 3uneigung unb fJaffettljeit bieten. ift eS wahr, baß paffenbc ©Ijen manchmal burd) Unwiffenljeit oberttnfenntniß ber s beS geschlechtlichen Unganges, wie anberswo erflart, gefliirt werben. Siele Seeleute tfjeilen ben gewöhnlichen grrthum, baß bie tl)iertfcf)en greuben Der ©he unmöglich mit anberen sf3erfonen, wie fte t8 ftd) gegenseitig bieten, in f)öl)eren 9Jfaße genoffen werben tonnten. An* ftatt baß bieS wahr ift, ift eS gerabe baS ©egentheil. Sie beinahe beftän* bige Serithruitg ober Gegenwart ber (Seeleute geftattet feinem bon tfjnen, boatommen it)ren natiirticfjeu eleftrifd)en 3uftanb wieber hertnftelten, weß* l)alb eine förperlid) weniger paffenbe Ißerfon für ben Augenblicf eine größere Abaptation beftljt. Sieb fann aber nur öortibergefjenb jein, namentlich, wenn biefe jwei Seute in häufige Serüßrung mit einanber fommen. Unwif* jenßeit ber Sßatjache ift manchmal bie Urfatfje bon ©ntfülfrungen. ©in ©he* mann t)at eine ungefehlidje Siebjcßaft mit einer grau, oieöeicht förperlid) weniger paffettb für ißn wie bie eigene ©attin; ba er aber nie borßer in foltf)’ augenblicflidje Serülfrung mit ißr fam, jo ift bie ©leftricität ber Seiben berfcfjicbenartiger, wie biejenige, welche swijdfen ihm unb feiner ©attin be* fteßt, mit ber er bietteidjt gaßre lang $ufammen gegeffen unb gefdjlafen bat; ber betbörte ÜJfann glaubt, baß jeine Siebbaberin ißn gliicflichet madien fann, wie jeine grau, unb bie golge babonijt ein gortlaufen bon bet ©attin. ©ine SBodje ober ein fUfonat genügt, um ein eleftrifcbeS ©leichge* wicht unb ber tböridjte ÜKann würbe gern jn feiner grau unb jur ©efeHfcßaft prüctfeßrett, wenn fie ibm nur beqeihett unb wieber anfnebmen wollten. grauen werben manchmal untreu, bie biefe ißhitojoPhw nicht ftnnen unb eine ©ntfübrang ift bie gewöhnliche golge, außer, wenn bie 780 Sie ber ©ntfüfjrungen. Umftänbe eS iljr erlauben, baff fte oft genug mit ihrem Siebbaber gufant- menfommen lann, um baS Uitpaffenbe eines foldjen ©djritteS gu üermei* ben. ©in elcftrifdjeS ©leicfygemidjt fteHt ftch fet)r halb ein unb jene grau muh in ber Sbat ungliictlidj fein, welche einen paffenben ©atten wegen eines weniger paffenben Siebbabers unter bem ©influß eines augenbticflidjen äßolluft* raufdjeS Derläfjt, weldjer burdj eine üorübergetjenbe Ungleichheit ber eleltrifdjen 3uftänbe entfteljt. ©S ift bie böchftc 3eit, baß SMänner unb grauen bie ißbilofopbie'beS gefdjledjtlichen Umganges üerftefjen lernen. Madjläfjigfeit in Äleibung mib ein gutes SluSieljen »erurfadjen häufig ©ntfüljrungen. Sr. ©. 3B. SBecfer fagt: „Sem Söeibe, bem nur baran liegt, uerbetraget p fein, wirb eS freilidj leine große Sttufmerlfamfeit ju öerbienett fdjeinen, ob fie burcf) ben Söertb, ben fte auf ihre ©unfibejeugun* gen legt, burd) bie SJlittel, bic ihre Meise immer n,eu machen fönnen, bie Siebe if)reö SJianneS erhalten, ober auf bie entgegengefepte 2lrt e i n b ü» fjen lönne; allein ber ©attin, bie fo gern für jeben Sag Siebe um Siebe, £>erj um möchte, bie ben SBertb beS Cannes feit nt, ben iljr baö ©djidfal unb eigene SBabl befdjieben, bie nid)ts für ju foftbar hält, leine fDfülje idjeut, feine Siebe in gleichem f5cuer gu erbalten, biefer lann eine foldje 33emerlung nicht anberS als wichtig fein, gür jami fie pnäcfjft burch Äunft iljre 9ieige mehren wollen ? ©ewig für ihn, ber ihr Mang in ber biirgcrüdjen ©efcttfdjaft fdjaffte, ber für fte wadjt unb forgt, ber ibrMeS WeitigftenS fein füllte, Mutt wohl, fo fei iljreSoüette für ihn berechnet; fo jdjmüde fte ftch gunädjft für ihn; unb ba ber ©enujj ihrer Meise gunt großen Sbeile bie £auptüeranlaffung war, als er iljr £>anb unb §erg anbot, fo forge fte auf alle tnöglidje Sürt bafür, biefen ©enuß ihm fo füg gu ntadjen, als eS gefdjeben laun; fte forge bafür, baß SllleS entfernt bleibe, was ihn mittbern, bagegen abftumpfen, wohl felbft ©fei uerurfadjen lann. Sftan febe nur mandjeS junge bolbe SSeib, wie fte redjt gut weiß, bah Mcinlidjfeit unb Mieblidjfcit itjreS nädjtlichen SlngugeS baS ftnnlidje Vergnügen gleich febr beförbert unb unterhält, baß eS ihre Meise immer gleich üerfcfjbncrt, unb ben feinfüblenben ©atten an fte feffclt. Siefelbe ifl forgfältiger bei ihrem ©ntlleibcn am fpäten Stbenb, als bie lofette Same bei ber SMättner lönnen baffelbe ibrerfeitS bebergigen. Körperliche unb geiftige Un» paffenbeit üernrfadjen aber häufig biefe Madjläfftgfeit in ber©be. SMöge eine weife ©efepgebung biefeS Uebel befeitigen; jcbenfaUS Würben bann weniger ©utfübrungen wegen ehelich« Untreue ftattfinben. dapttel 6. #$ett jtbifrfjen gSfufsberwanMett. tit anbere« fftaturgefefc tn ber ©he ift, baf? $Blut«berroanbte &fieifigfeit wirb hier auf bie geftettt. Ser jßapft fann erfotgreirf) ben Sönig burep bie Äirchengefefje bejchüfcen unb bie Sinber einer folgen ©h« gefefclich anerfennen laffen; ber «Schöpfer aber weicht feinen 30U breit Don feinem ©efefje. Sie SBerbinbung ift gänglich unfruchtbar, ober bie Sinber finb entweber Krüppel ober bföbfimtig; auf biefe Sßeife geigt fttf) ba« göttliche ajfißoergnügen. 3n ber Sürfei wirb bon einem Summfopf ge- jagt: ,,©r fommt bon ben ©mir«." Sie ©mir« bilben bie erbliche Ülrifto- fratie unb finb Slachfommen ber gatimaf), ber Sochtcr be« Propheten, ©ie haben jo fange unb au«jenen, bie ba« ©ebächtnig be« Propheten ehren. 3n ben bereinigten Staaten peiratpen ftd) 83lnt«berwanbte fo päuftg, baß bie folgen, hieraus entfielen, laut um 2tbpülfe mahnen. SSBarunt folcpe ©pen für bie Äinber fcpciblicp ftnb, ift beutlid) au« ben borpergepenbetK ©apiteln ju erfepen, wo bie fJlotpwcnbigleit pppftjeper SKbaptation gezeigt wirb. SBenn jwei ißerfonen beffelben Temperament« cleftrifcf) beinahe gleich ftnb, wie biel mepr jwei ijßerfonen beffelben blute«, namentlich wenn fte gleichen Temperamente« ftnb. 3fd) hege leinen baß Sinber not, bettern manchmal geiftig unb lörperlid) gefunb ftnb, bann ftnb aber bie Temperamente ber bettern gänzlich öerfcfjieben. 3dj pabe brnber unb Sd)Weftern gclannt, bie in ihrem Temperament fo ungleich waren, baß jte lörperlid) weniger mit einanber berwanbt jehienen, al« tßerjotten, bie leine berroanbtfchaft beftpen. Soldje föälle lommen mandjtnal nor, jeigen fid) aber noch häufiger bei bettern. ©er marum fte nid)t ein» anbei-peiratpen füllten, ift biefer: ©ie erbliche Neigung ju enter 782 Sben ©lutSbermaubten. unb berjetben firanlljeit bei Seiben wirb ficb fidler »er« hoppelt auf bie Sin ber »ererben. 2Benn feine foldje erbliche Sranfbeit befielt unb fie »ergebenen Semperament« ftnb, ifi eine 35er» binberung ihrer §eirat§ rxicf)t wobt begriinbet. 3n ©djotttanb finben gwijdjen Settern häufig jtatt unb fraftige Sin* ber werben faft immer gefunben. Ser geringere ©ejuitbbeit«grab bei ben Sinbern fallt faji nur bann auf, wenn bie ©ttern berjetben au«gegeidjnete ©onflitutionen beftpen. Sie erfle Serbinbuttg gegen ba« Sßaturgefep er* niebrigt bie ©efnnbbeit um einen ©rab, bie gmeite um gweiunbbie britte um brei' ©rabe, unb etn Sebarren in ber Sertefcung biefeö iRatnrgefefce« enbigt in btöbfinnigen Sinbern ober bem gänglidjen 2tu«fierben be8 ©efcbledjt«. £at ber Sefer je baran gebaut, bafj er mit bemfetben Siechte eine ©tief* fdjwefier ebenjomobt wie eine ©oufute betratben fönnte? ©in ©obn bot fünfzig Sßrocent üom Stute feine« Sater« unb fünfzig Sprocent »om Stute feiner SDtutter; fein Srnber ober feine ©djwefter hoben etnbunbert Sßrocent genau beffetben Slute«, wetd)e« in feinen Silbern rollt. SBenn gwei ©e* fdbwifter ftd) »erbeiratben unb Sinber befommen, bann hoben biefe Sinber fünfzig Sroeettt üont Stute ihre« Sater«. SBenn nun ein SDlann gwet grauen beiratbet unb Sinber mit jeher grau bot, fo haben biefelben fünfzig Sßrocent oom Stute ihre« Sater6 unb natürlich fiinfjig Sßrocent anberen Stute«, ©«giebtbaberfein größere« Serbredjen unb oerftöfjt nicht mehr gegen ba« Slaturgcfefj, wenn ein Srnbcr mit feiner ©tieffdjwefter Umgang bot, al« wie ber Umgang eine« ©oufut« mit einer GEouftne. 3n legerer 3eit ifi bie öffeittlidje Meinung in ©ngtanb unb Stmerifa burdj bie ©ntbüflungen einer berühmten ©djriftftetlerin über einen fotd)en galt eine« berühmten englifdjett Sidjter« jel)r aufgeregt worben. Siete batten bie« für ein fo unnatürliche« Serbredjen, baß fie glauben bezweifeln gu müffen, bafj biefer Siebter mit feiner ©tieffdjwejler Umgang batte. 3ebenfall« foüten leib* tidje Settern bebenfen, bafj fie !örpertiie gftratt, eilt ftfddjer 9?ur, weil eS ©ein 3 n t e r e f f e ift, ©eine grau in einer Weniger öffentlichen Stellung gu laffen, wie ©u felbji einnimmfi, fo begrünbet bieS nod) nicht ©einen 2lnfpruau8 orbentlich unb angenehm ju madjen, gehören ohne bie §ätfte ©einer Serbienjie ihr. ©u bift ein gteidjer ©heilnehmer ber häuslichen Stnneljmlichleiten, unb fte hat baffelbe 3ntereffe oft ber (Srgeu- gung ©einer Snbuftrie. $ier ift aber eine reiche gamilie; ber ©bemann prahlt, baß er feiner grau nicht ertauben Witt, irgenb eine häusliche Slrbeit gu Perrichten; feinStotg würbe beleibigt fein, wenn er beträte unb feine grau mit einer Stabe! gwifdjen ben gingern ober einem Scjcn in ber £>anb finben würbe. Söarum fott fte nicht bie Hälfte ber ©rgeugniffe feiner ©efdjafte unb bie Hälfte ber 3ntereffen feiner nuSgeltebenen (Selber bean* fprudjen? Opfert fte nicht jene Bufriebenheit beS ©emiithS, welche mit gaul* heit unpereinbar ift? ©iebt fie nicht jeber feiner Saunen nach? Unterhält fie nicht feine ©äfte am ©ifdje unb im ©mpfangSgimmer, unb hilft fte ihm nid)t, bie gefetlfchaftliche Stellung feiner gamilie 3U erhalten, Wie er es wiinjd)t? baß er wirftich jeben ©ag ein paar Stunben an ber Sörfe ober in feinem ©omptoir gubringt, gebraucht fte nicht ebenfo Piel $eit, baS ApauS fo einguridjten unb in Staub gu hatten, wie er eS wünfefjt, unb er* laubt fie nicht einer grifeurin, täglid) ibreöaare „genau fo“ gufriftren, bamit jtch ihr SDtann ihrer nicht gu fchämen brauche, unb bamit er ©omplimente über feinen ©efdjmacf in ber Auswahl einer grau erhalte? ©S giebt roirftid) leine foctale Stellung im Seben, wo bie grau nicfjt bie gleichen Steckte auf ben ©rwerb unb baS Sermögen ihres SKanneS hätte. Son wem lann fie Segahlung erhalten, als Don ihrem Spanne ? ©S ift wof)l wahr. 786 2luffäije für ©ßeleute. baß Su für beit ©djmucf, tfleibmtg u. f. w. forgft, aber welcher Sucairn ift gufrieben, nur für feinen Sebensunterhalt gu arbeiten? Ser ©djwarge beS ©übens will eS nicht. ©inb fte beffer tnie (Sure grauen ? ©ogar bie fd)mar- gen grauen im ©üben ftnb feit ber Stufhebung ber ©ftaöcreinid)t bliitb gegen biefe Siefe grauen wollten ftd) nid)t in ber Äirdje trauen taffen, weit, wie fte fagten, bie (Shemämter bann baS 9£ed)t über ihren SSerbienfi hätten unb mH ihnen ttjun fönnten, was fte Wollten. Ser (Seemann füllte feiner grau nur fein, was ein S3anquier einem $auf* manne ift. (Sr ift einfad) ber ©djatjmeifter ber gamitie, unb Ijat fein 9ted)t, bett gamiticnfd)af3 gu bergeuben. Sßenn bie grau ebenfo teid)t baS ©elb toergeubet wie er, fo wirb fdjon eine 3eit fommen, wo bie golgen ber SSer* fdjwenbung fte eines Sefferen belehren. Um nur einigermaßen eine glüdlidje monogamifcfjc ©lje gu führen, rnüffen SKannmtb grau tn ©elbangelegenbeit gleich berechtigt fein. Sie öffentliche SMnung ift in biefern fünfte fdjredtich ungercd)t unb geigt ftd) bieö namenttid) bei (Shefd)eibmtgen. Sie gefchiebenc grau eines reidjen SbianncS erhält manchmal wöchentlich nicht fo biet, wie er feinem Äutfdjer 2ßod)entohn giebt. 23ei einer ©cheibung ober Srauung fotCte bie grau wenigftenS bte Hälfte beS Vermögens erhalten, weldjeS feit bem .fpodjgeitStage bis gur ©djeibungs* flunbe erworben würbe, außer, wenn Sinber ba ftnb, wo ber Slntljeil ber Äin= ber guerjt abgegogen werben füllte, unb bann bou bcmUcb* riggebtiebenen jeber Sheil bie §älfte erhalten fottte. — Serjenige Sheil, Welcher am paffenb. ften bagu eradjtet Würbe, foUte SSor* rnunb ber üinber fein. SicS Sinn Würbe ber SKutter am häufigften gufal« len, wenn nicht an- bere ©rünbe bagegen ffwedjen. SEßenn aber eine grau einen reichen SKann f)eiratb)ct, ober ein Sftann eine reiche grau nimmt, fo würbe eine anbere 9tegel notljwcnbig fein, um S3e- Sig. 189. $er «Etyfet. tmrd) bie SnbufiriebeS $aare§, ToUtc bet einer ©djeümttg gfctdjmäjjig geteilt teer beit. trügereten ju Oerhüten. jReidjtljum in jebem gaße, wenn einige Beit genof- fen, üerurfadjt, wie Beber weiß, Unjufriebenheit, wenn Slrmuth wieber ein- tritt. 3n aßen folgen gäßen würbe etn ©erichtshof befähigt fein, richtige Urteile ju geben. Sßenn bie öffentliche 2Jleinung einen DrauungS* unb ©djeibungSgeridjtS* hof geftatten woßte, fo Würbe biefer am heften unb erfolgreichen bie SBorber- ober $intertljüren ber ©Ije hüten lönnen unb gleiche ©erechtigleit Denjenigen geben, welche aus einem unpaffenben ober unerträglichen Boche herausju« lomnten wünfehen. Stpart ©eßtafen. 787 Jtparf £neüer hierburch fjerborgebracht wirb. 9iichtS ftört baS -JierOenfhftem mehr, als wenn eine bie biel fßeröen* Iräfte auSftrömt, eine ganje 9iadjt mit einer anberen 'ßerjon jufammenliegt, bie nie! ffteroenlraft auffaugt. Der Stuffaugcr fchläft unb rnt)t bie ganje flacht, mährenb ber SluSflrönter unruhig ftd) hin- unb Ijerwirft unb unerfrifd)! unb unermuthigt mit übler Saune aufwadjt. iteine jwei wer ftc auch fein wögen, follten befiänbig mit einanber fdjlafen. Die eine ißerjon Wirb 9iuhen bation jieljen, bie anbere babei »erlieren. Dies ifi bas fjlatur«- gefeh, welches nur ju häufig berieft wirb." (Laws of Life.) Die Deutfd)en haben biefe ©ewohnßeit nicht fo, wie bie ©nglänber unb Slmerifaner. 9iodj eins, junge ober unüerfjeiratbete Seute, wenn fie fich in ber ©efeßfeßaft begegnen, ftnb mehr ober weniger burd) ihre Äleibmtg ge* fctjmüät, baS ©efidjt ifi gewafdjen, bie §aare gefämmt unb bie Bähne gebür- ftet. gür eine romantifdje Statur giebt es leinen größeren Dämpfer als feinen ober ihren fiißen ©ngel, mtgewafdjen unb ungelämmt, unb womöglich bie ganje ißacht fchnarchcnb, fennen ju lernen. Die fdjlafenbe Schönheit wirb Sufjäfje für (Seeleute, 788 bureb ba« ©ebnariben meiften« red)t unmuftlalijeb. Sn ben meijkn gamtlien ftnb bie unb 9tacbtgewänber abjdjeuticbe grafcen. $efebfcef)ffldjc fnfljianfamßcif. Sn ber monogamifchen ©he wirb bie ©efunbheit wie baß ©lücf ernfilidj burd) übermäßigen gefd)led)tlicben Umgang auß Unwiffenljeit ber beffclben gefdjäbigt. Sein SDtann ober grau fottte oerjäunten, ben Sluffafj, Der auf ©eite 581 anfängt, gu lefen, um gu erfennen, wie gefd)tect)t* fidjer übermäßiger ©enuß nid)t nur baß Sfteruenfhftem fchmädjt unb feine Opfer leid)t Äranfheiten außfeijt, fonbern aud) in ber monogamijchen ©he gefd)lechtliche appetitlofigfeit oerur]ad)t. ©nthattfamfeit im gefd)led)tlichen Umgänge erhöht bie greuben beffelben unb nur Mäßigung fanu im ehelichen geben biefe greube erhalten. ©ine eingige 2Äaf)lgeit, wenn wirflid) hungrig, befriebigt mehr, wie ein Sufjenb SKablgeitett, wenn fein 2lppetit oorbattben tft. ©in ffteujabrßtag im gabre ermecft tiefere ©cfüf)le, atß wenn mir jebe SBodje einen fJieujabrß» tag Ratten, ©in ©pifuräer ober geinfdjmecfer weiß red)t gut, baß eine SDlaljf« jeit ifjrn oiet beffer muitbet, wenn er biefelbe eine 3cttlang nid)t genoffen fjat unb fie ihm fo gu fagen etmaß ifteueß geworben ift. Vergnügen wirb Ijauptfädjticf) burd) bie Shätigfeit bet ©leftricität in ben Heroen ber @efd)lee bie Slbfonberungeu ber fDtutterfcf)eibe nach einem Umgänge wieber rein alfalifd) Werben unb bereit ftnb, eine fräftige Serbinbung mit ber bäuerlichen 2lbjon* berung beß 9Jtanneß eingugehen. Sie Shätigfeit ber fReibungßeleftricität ift ?llteß, waß übrig bleibt, um bie S'terüen ber ©rgeugungßorgane ber ©flauen gefä)led)ttid)er fttußfehweifung aufguregen. Sütäßigfeit bat bei biefent Sergniigeit nicht fo oiel gu thun, weil bie fftcrucnfbfieme aller lebenben beftänbig mehr ober weniger mit gebenßeleftvicität oerfehen werben, um bie Uerfchiebenen gebenßfmtftionen, wte Serbauuug, f'örperliche Sewegung u. f. w. außfübren gu fönnen, unb biefe gebenßeleftricität wirb ben gefr oft ben häuslichen grieben. ©a id) ein unfehlbares Heilmittel hierfür gefunben jufyaben glaube, mill id) bie 3Sorfcf)rift mit ber (§r- mahnmtg geben, bie 9Jiebijiit ju berfd)luden, menn fte augen- blidlid) aud) roofjl etmaS bitter fdjmeden möchte. giir ben ©bemann: SBenn ©u ftehft, baf? ©eine grau einen Herrn gerne fiel)*, fo berfudje nidtjt, alles ©d)led)te, mas bie Scute bon Ujm fagen, tpr ju berichten, fritifire nicht, ma$ ©u non feinen perföntid)en gehlem unb fd)led)teit5Jtanieren hältft; ebcnfo menig ift eS gut, ipre ©ittbilbung burd) alle möglichen erniebrigenbenSöorte beeinfluffen ju molten; bieS mad)t ©eine grau ihm nur noch geneigter. SSerfudje ba* gegen einen licbcnsmürbigen nnb berföhnlidjen ©on; labe ben neuen ©egenftaitb ihrer Zuneigung bei j)jr ein, unb menn es möglich ift, irgenb etmaS ©uteS bon ihm ju berichten, bann lobe feine bielen guten ©igenfdjaften, — !urj, behanble ihn in jeberHinftcht riicfftchtsooll. ©ieS mirb ©eine grau beranlaffen, ©eine ©rofjmuth gu be- munbern, unb fte mirb ©ir bafiir banlbar fein, ©er Herr anbererjcits, menn er baS geringfte beftljt, mirb ftd) in eine Sage toerfefjt fehen, melche es ihm unmöglich macht, bie ©aftfreunbjchaft ju berieten. Gebern lugen« blide ber lufregung merben ©tunben beS SSormurfS folgen, ©ieb ben Seibett ©clegenheit, ihren ÜJiagnetiSmuS gefeüfd)aftlid) auSjutaujchen, unb bie 3Serfucf(ung, meitcr $tt gehen, mirb meniger pari herbortretcn. ©ieS mirb ©eine grau gegen ©ich liebeboller machen unb ihre ©reue ftärfen, unb in ben metften gatten mirb ber Herr ftd) genötigt fehen, ftd) ebrbargegen ©id) $u betragen, ©eine grau unb ©ein ©aft merben 9iid)t8 tljun, moburd) fte ©eine ©pre berieten fönnten. gilr bie ©attin: SBcnn gentattb ©ir fagt, bafj ©ein Sttiamt einer 9iad)barin üiele lufnterffamfeiten fdjenlt, fo unterbriide jebeS 3eid)en bon Söiifjtrauen unb ÜDiijjbergnügen; forbere ©einen äftann bagegen auf, fte ein» ftferfurfjf. fftfl. 190. (Jtftrfudjt. ©iferjud)t. 791 gulaben; menn er fte eintabet ober bie Slufforberung bagit unbeadjtet bleibt, bann öerjudje auf ivgenb eine Söeife, ihre Befamttjdjaft gu mailen, »nenn 3br nicht jdjon Befannte jeib, ober labe fie gurn Slbenbeffen ein, SBenn eS eine ißerjon ift, bie in gejeüfdjaftlidjer Begieijung unter Sir ftefjt ober einen fdjtedjten Buf hat unb Seine Barbarinnen Sir erftaunt jagen, mie fte ftd) munbern, baß Su bie ©ejeUjdjaft eine« folgen grauengintmerS aufjudjjt, fo entgegne ihnen ruljig, ba§ fte eine intime greunbin Seines SJtanneS fei, baff er eine große Buneigung für j|c {jege unß 2>u j^re ©ejeUjdjaft nur beSfjalb cufjudjeft. Sieje «SpanblungSmeije mirb gmei folgen haben: entmeber n>xrb er ftd; jdjämen unb jeine Slufmerfjamfeiten einftellen, ober menn fte eine geartete Stellung in ber ©ejeUjdjaft einnimmt unb er feine Slufmerf* jamfeiten fortfetjeu jollte, roirb er Sir banfbar fein, bajj Su jo rüdfidjtsooll bift; er mirb Seine ©roßmutf) berounberu unb bie Siebe gu Sir nidjt ber«» lieren fönnen, jelbft menn er eS auch moüte, ba er aus Seinem Benehmen ftefjt, baß Su jo bief Siebe für iljn bjegft unb ihm jebe nur mögüdje greube gu bereiten juctjft. 2öenn bie ftrengfte Befolgung biejer Batfjjjfjläge trofsbem aber ben ungejefc* lidjen Umgang nidjt oerfjinbert, tuaS bann ? Sfteine Stntmort ift, baß bie gjolgen Seines Betragens feine jdjltmmeren fern fönnen, als wenn Su mit ber größten £eftigfeit biejefben gu unterbieten öerjudjt f)ätteft, £>ffene jo* ciate Bujammenfünfte ftnb mefjr geeignet, ungejefjlidjen Umgang gu oerfjinbern, roie fjeimlidje Bufamnteufünfte. 2Benn Su Sidj auf ©runb einer foldjen Untreue nidjt fdjetben laffen millft, jo ift eS fidjerlidj baS SBcfte, biejer Siebe Seiner grau ober Seines ©atten mit Badjjtdjt entgegen ju treten, als menn Su mit bagegen auftrittfi. Stuf feinen gaU ber- judje eS, menn Su mirflidj Sßiberftanb feiften mtllft, bie perjönlidjen Beige beS BebenbufjferS ober ber Bebenbuljlerin lädjerüdj gu madjen, jonbcrn rufe ben @inn für Shtlidjfeit ober SCdjtbarleit an unb jdjleubere nidjt alle ntög» ticken ©ef|äjftgfeiten auf ben ©egenftanb ber Siferiudjt. SieS ift in ber mo* nogamijdjen ©4e unerläfjlidj. grembffingenbe, aber maljre SSorte ftnb eS. Bnaltjfirt bie ©igentljüm* ftdjfeiten beS menfdjlidjen ©eifteS unb jeijt, ob fte nidjt theoretifdj ridjtig ftnb. SluS ©rfaljrung unb Beobachtung fanit ich Eudj üerftdjern, bajj fte praftifdj ftnb, benn ich fenne öiele bie bereit maren, ftd> fdjeiben gu taffen, unb nadjbem fte meinen Batlj befolgt batten, äußerlich menigftenS in öott-- fommener Uebereinftimmung lebten. ©S ift fehr gemöfjnlidj, baß, menn eine ißerjon eiferjüdjtig mirb, ob nun eine mirflidje ober eingebilbete Xtrjadje bor* banben, fte alle Beftnnuug berliert, unb mit berfelben BliuMjett mie ein» gleberntanS umberläuft, ober mie ein Sttal an ber Singel eines gifdjerS gap* pelt. SaS Sdjlimmfte bei ber ®adje ift, bafj etferjüdjtige Seute gemöbnlicb bte jdjlimmfien Bfittel berjuchen, um eine Slenberung berbeigufüfjren. Sftem JHötb für Such Sitte in einer jolchen Sebenfilage ift, fühlt Euch ab; nehmt Sud) 792 eine halbe Stunbe 3eit, einen £eEcr ntit©lild) unbSrob gu effen, ober einen S£eEer ©efvorneS, bamit ©uer augeublidlid)e8 ©efülft fid) abfüfjte; wenn 3b* bamit fertig feib, mad)t eine ©aujc beS WadfbeufenS, ftubirt bie menjd)lid/e Watur, wie jte ftd) ©ud) ©urer Seobacf)tung unb ©rfabrung geigt; bann, anftatt ben Sopf gegen bie SSanb gu rennen, gebraudjt ben 3nt)alt beffclbett, tueurt er bol)l ift, um ©litte! unb SSege gu überlegen, ©ure ungetreuen ©begatten tuieber gu gewinnen, unb wenn 3br, 31)* bie hierin entpfoblenen Watf)fd)täge angemanbt habt, nid)t im Stattbe feib, eine Weit* berung gunt SBeften berbeigufiibren, jo bteibt ©ud) immer nod) baS gweifel- bafte Heilmittel ber @erid)tSl)öfe, unb, boffentlid) in nid)t gu großer gerne, ber ©eridjtsbof ber ©hbfiotogen, wie int uorbergebenben ©apitet erftärt. Sßemt 3br auf biefe ©Seife uon bem 3od)e crlöft jeib, tuetdjeS ©ud) fo uiet Sitterfeit berettete, fo wirb es für ©ud) nid)t jd)Wierig fein, einen neuen ©atten gu iuäbten, ber burd) fein Setragen gegen eine anbere ©erjon weniger Urfaibe gur ©tferfudjt bietet. ©Senn ein ©lann conftitutioneE ciferfüd)tig ift, fo foltte er eine büßlidje grau ßeiratben; wenn eine grau, fo foEte fte einen febr bäßlidjew ©atten wählen, ©ewöljntid) werbet 3b* im Stanbe fein, eine joldje ©ctjon gänglid) für ©uib gu begatten, ©in bäfjlid)er §unb wirb fetten geftoljlen. ©S finb nur bie ebteren Wacen ber ©übet, ©Sinbbunbe ober ber maieftätifdjen Weufunblättber, weld)e aus entführt werben. 3eben* faES finb meine Wegein nid)t fd)wicriger gu befolgen, als bie gotbene Wegei beS neuen SeftamenfS: „fonbern, jo 2)ir 3emanb einen ©treid) giebt auf 2)eine rechte Sade, bem biete bie anbere auch bar; — Segnet, bie @ud) fluchen, Ujut woI)t benen, bie ©ud) baffen, bittet für bie, fo ©ud) beteibigen unb Perfolgen". Wuffäfce für ©beleute. 3it bem ,,©entenniat«3al)re," als baS patriotifd)e Stmerifa ben gortfdjritt ber Wation feierte, würbe ber Stutor btefeS SßerfeS burd) einen neuen ©ejetseS* Paragraph gelungen, fo Diel aus btefem ©fiat), als es fid) auf med)anifd)e Mittel gur Secbütmig ber @d)Waugerjd)aft begiet)t, au8guftreid)en. 2>ie Stet* Inng, metd)e ber Wutor in ben früheren Stuflagen nal)m, mar fotgenbe: 2>afj Diele £eute in golge conftitutionetler Äranfheiten, uerertfter Weu gung gum SSatjnfinn, törpertidjer ©lißgeftalt, u. f. tu., bie ©littet befiijeu foU= tcn, ben finberfegcn gu befdjränten; biefc Wnfidjt tuurbe in einem ©amphtete, „Sßorte in perlen,“ uertretcn, für meldjeS ber Slutor mit $3,500 unb mit ©in= aEer Äoften mit $5,000 beftraft tuurbe. 3d) fann babcr, fo lange fern SBedjfet im ©cfcl? erfolgt, feine Watl)fd)läge über bicfen ©unft ertbeitcn. gotgenbeS ift bie neue pbhfiotogifd)e ©ntbcrfitng ber Dneibagemeinbe: „2Bir fangen bamit an, ben Stft beS gejd)led)ttid)en Umganges gu anatt)’ ftren. ©r fann in brei Sffeite geteilt tucrben. Anfang, ©litte unb ©nbe beS StfteS. ®er Slnfang ift bie einfache ©egentuart beS männlichen Cr* ganeS im weiblichen. hierauf folgt gewöhnlich gcgenfeitig geteilte Se* jSfrötttuitg t)ott Jidjwattgerfdiaft. Verhütung bon © d) m a n ger f ch a ft. toegmtg. Enölid) ergeugt bieje Sfjätigfeit eine ffteroenfrifi«, wobei ber ©aa» men auSgeftojjen roirb. Söir behaupten, baß bi« gunt Stugeublicf beö ©aamem* erguffe« ber gange ißrogeß ber ©egenwart unb bcö Organe« im weibltd)eu willfürlidj ift, unb gänglid) in ber S3et)errfdt)uiig ber ftttlicpen gäljigfcitcn liegt, unb jebeuSttugenblicf aufgeh alten werben !aun. Sic @egenwart unb Bewegungen fönnen be- liebig aufhören, unb e« ift nur ber britte £l)eil, ober ber ©djlufjaft, auto> matijch ober uitregierbar. „Söemt 5. B. ein iDtann, im gefehlten Umgänge mit feiner grau, fidj mit bem erften ©tabium beö gefd)lechtlid)en 2lfte8 begnügt, unb wegen trif- tiger ©rünbe fein Organ nur jo lange, wie eS ihm gefällt, in bem irrigen ruffen läßt, offne ben 3eugung«aft gu öoüenben, !ann hierburd) ein ©epaben entfteben ? ©3 fann niefjt fd)äblic£) fein, eine wilbe Aufregung gu öermeiben. Äann e« gute folgen haben? gd) appellire an bie Erinnerung eine« jebett Sftanne«, welcher gefd)lecptlid)e Erfahrung gehabt hat, gu jagen, ob im ©an« gen genommen ber füßefte unb ebelfteSheil be« Umgänge« mit ber grau nicht ber erfte Slugenblicf ber einfachen ©egenwart unb geiftigen 5lu«ftrömung ift, ehe bie üfltuSfelbewegung anfängt. 2Bir fönnen aber noch weiter gepen. ©efcen wirnorau«, ber 2Jtann wünfdjt au« guten ©riinben nicht nur bie greuben ber einfachen ©egenwart, fonbern auch bie ber gegenfeitigen Bewegung gu genießen, unb bennoef) bie leiste frifi« nicht herbeiguführen. geh glaube, Bhhfl°t°9en würben jagen, baß bie Aufregung, welche burch Bewegung ergeugt wirb, ftd) fo weit erftreefen fönnte, baß e« bem SDtanne unmöglich würbe, ben ©cplußaft gu berhinbern, unb baß eine wittfürlidje Unterbrüclung fd)äblich fein würbe. Söettn aber ein SDfann feine eigene Äraft fennt, unb weiß, wie weit er im gweiten Sheile bc« gefd)fechtlid)en Sitte«, ber Bewegung, gehen fann, ohne einen ©aamenerguß gu ergeugen, fo ift er auch tot ©tanbe, fid) ber ©egen« wart unb Bewegung nach Belieben gu erfreuen. Söenn glfr jagt, baß bie« unmöglich ift» f° antworte ich, baß ich tt» e i g, baß es möglich ift — baß e« fogar leicht ift. „geh will gugeben, bafj e@ für Einige unmöglich fein tnag. SJfänner bon gewiffen Semperamenten unb 3uft®nben leiben fehr burch unfreiwillige ©aamenergüffe bei nur geringer Aufregung ober währenb be« ©djlafe3. Stber ich behaupte, baß biefe« nur SluSnahmen franfhafter 3uftänbe ftnb, weldje gebeffert uub geheilt werben fönnen. Ein füfann, in einem gejunöen, natürlichen 3uftanbe, ift boüfommen fähig gu wählen, ob er ben gefdjledjt- liefen Umgang einfach al« eine Umarmung ober gu einem Sitte ber Ergeugung machen will. „gpr habt jefjt unjere gange Sheorie „männlicher Enthaltfamfeit". Ser gefchlechtlicpe Umgang wirb in gwei berfdjiebene Sitte getheilt, in ben focialett unb ben ber Ergeugung; nidjt nur füllte ein -Kanu (ich mit bem focialen 2tft 794 Auffäfce für tShclente begnügen, Wenn er nur augenblickliches Bergnügen jucht, jonbern auch au* anberen wichtigen ©rünben. „1. Sie Sheorie »erfudß nicht, bie Umarmung ber ©ejchledjter gu üerhtn« bem, jonbern ihnen eher mehr greiheit gu gewähren, inbem bie mtgewünfehten golgen »ermiebett werben fönnen. 2. @ie üerjucht nicht, bie natürlichen golgen beS (ErgeugungSafteS gu »erhinbern, jonbern ben (SrgeugungSaft jelbft gu »erhinbern, außer wenn er erfolgreich jein joß. 3. Natürlich »er« jucht fte eS nicht, bie lebenben 91 e j u 11 a t c beS (SrgeugmtgSafteS gu gerjiören, jonbern ermächtigt uns, Befrndßung unb ©chwangerfchaft nur, wenn eS ge* wünjdß wirb, eintreten gu laffen. „Unfer $auptgwecf iß, baß bei ber Befolgung mtjerer Sheorie bie ftttliche Kraft unb ©elbftbeherrjdjung nicht baguangewanbt werben joß, wie SßialthuS, bie @häter unb anbere enthaltjame SDtänner, bie Bermeßrung ber 9Jace gu »erhinbern, jonbertt nur bie golgen beS gejchledjtlichen Umgangs burch Trennung beffetben in ben Aft beS jocialen AuStaujdjeS unb in bem ber (Ergeugung in ben Bereich beS fDfenfchen gu bringen. Sie gewöhnliche greiheit ber Siebe wirb ßierburd) nicht befd)ränft, benn bie lefcte KriftS iß eS eben, welche ber Siebe aße 9iomantif raubt unb baS fjrojaijche ©efüßl ergeugt. , „Sie gewöhnliche (Entgegnung gegen bieje äftetfjobe ift, baß fte u n n a t ii r* I i t fl unb im ganzen dje nicht »orfommt. Sßemt wir ben Spieren in Ottern nachahmen wollten, jo müßten wir auch baS Kochen »on ©peijen, baS fragen t>on Kleibern für unnatürlich anjehen. Sie fyauf)tjäct)ticf)e (Entgegnung aber ift, baß männliche (Snthaltjamfeit, wie wir fte lehren, eine jtfjwierige unb jcßäbliche Unterbrechung eines natürlichen AftcS ift. Aber jebe (Enthaltfamfeit ift eine Unterbrechung eine« natürlichen AftcS. Ser SDtann, weiter beim Anblicf einer frönen grau aufijbrt, tu. genbßaft gu jein, ift ftdj einer foldjen Unterbrechung bewußt. Ser Liebhaber, welcher fich mit einem Kuffe begnügt, entgieht f«h jelbft bem natürlichen gortfd)ritt. (Es ift jefjr leicht, »on ber erften Berührung achtbarer greunb« jehaft an, aße ©rabe ber gejeßjchaftfichen Siebe burchgumadhen, bis fte enblich in »oßftänbiger Bereinigung gufammen fommen. Sarf feine Un. terbred)ung jtattfinben? Sßiere, jogar menferr 9?ot)e« ift, haben wtrb, fo wirb berfelbe bod) uid)t ju einer größeren Ver* breitung in ber ©efettjehaft im ÄUgemeinen fommen. 3a gcrabe btejenigen, bie feine Äinber zeugen foüten—bie gewalttätige unb criminelle Älaffe—werben niemat« auf einen 9iatß hören, ber @clbftbeherrfd)ung erforbert. 2Jied)amfd)c Sftittel, Welche nicht ihr Vergnügen ftören Würben, föttnten fie eher bewegen, bte Verantwortung ber SSaterfchaft ju bermeiben, ba fte ja bod) nur felbfltfche (Sr* göfcungen genießen wollen. (Sin erfolgreicher ober 9iatl) muß ein foldjer fein, ben atte oerheirathete Seute anjunehmen bereit ftnb. (Srmutbigung anftatt Vefirafuttg würbe bie Äunft ber ärjtlidjcn s4Srofeffioit in medianifchen Mitteln fo berbottfommneu, baß wir in 3eit oon ber SDfedjamf Vhhßülogie fdjrettett würben, (Srnfte Äufmerffamfeit unb Vergletdjc äwifeßen ben Veobadjtungen bon lernten in einer au«gebreiteten Vra)ci« finb nur nöthig, um bie med)antfd)en SUiittel $u berboUfommnen unb um ba« ©eheimniß entbeden, roeldjc« bte SJiutter fliatur fo lange in ißrer geheimen Vibliothef bon Söunbent berfrfjloffen hatte. SBir werben e« nidjt finbett mit gcfd)toffenen Äugen ober mit Äugen, bie burd) bie fd)avf}ugefpit3ten Vavagrapße nuferer ©efeßgeber bevnidjtet wor» ben finb. da« Supplement ju bem Health MontMy für Äuguft 1876, sf>rei« 10 Sent«, enthält ben iftroccß be« Äutor«. ©in durdjlcjeu biefe« ntevfwürbigen dofuntente« wirb einem geben geigen, wie leid)t eine fpevfon in unferent bor* gefchrittenen Zeitalter, unb in einem freien unb g(itcflid)cu Saubc, für eine gute ©aeße beftraft werben fann. Vierte mau barauf, baß biefe« Pamphlet nur Verhütung, aber nie Vertreibung ober gehtgeburten anrathet. ©iefelbc öerurfadjt häufig Seiten« be« ÜÄanne« ober bergrau ehelicheUnjn» friebenheit. ©efd)led)tlidje befiehl in jwei Ärten, nämlich: tn gejchlechtlichem Sötberwillen unb gefd)led)tlicherUnempftnbIid)feit. 3m erfte* ren gatte hat bie ntcl)t nur fein angenehme« @efüf)lf fonbern nerur* fad)t, wenn gejwungen, ftd) ber gefd)led)tlid)en Umarmung ju unterwerfen, Äbfcbeu. ntung ber ©cfdjledßöorgatte ober Unfäßigfeit). SBenn bie SlufridßtungSgel» Icn unb 2Iufrid)tung8mu8fetn fo geläßmt ftnb, baß eine Unfäßigfeit ©ettenS beS SJtanncS ben SIft gu Herrichten befteßt, wäßrenb bie grau beträcßtlicß leibet, obgleich fte meeßanifeß ©opulirung geßatten lann, fo ßnbet fte fein Vergnügen unb iß nur gu froß, bon ber Umarmung bc§ ©atten erlöß gu wer» ben. Oer weiße gluß bei ber grau, welcße Äranfßeit bie alfalijcßeit Sfbfou* beruugen ber fDtutterfdjeibe berfdjfecßtert, unb biefe Oßeile für ben eleltrijcßen ©inßuß unempßnblicß rnaeßt, iß eine ber ßäußgßcn Urfadjen beö SIbfcßeu’S bor gefdjlcdßlüßem Umgang ©citenS ber grau, ©r berßinbert audß bie ©nt- Widclung ber SteibuugSeleftricität, ba ber Silier ju ßarf bon biefer Slbfott» berung bcrfdßeimt wirb. ©ine nid)t boffftänbige ©ntmidelung be8 SiißlerS bentrfadßt Jjciuftg ge» ßßtedßlidje Abneigung. OicS Organ iß bei ntaudjen grauen fo flein, baß eine SiebeSaufrcgung bureß Stcibuug bciitaße mtmöglidj ift. ©in paar 2Bo* tßeu ober SJtonatc ltad) ber .£>od)geit, ober bi8 bie perjönlidje ©leftricität beS ©ßepaare8 gemiffermaßen auSgcglidjen iß, empßnbct bie junge grau ein ebenfo großes Vergnügen, wie cS irgenb ein wciblidjcS SSefcn ßaben faun: aber fobalb ber ÜDtaguetiSmuS ber SSeiben bureß ßäußge 23erüßrung gleid) geworben iß, berliert bie grau ißre Steigbarfeit unb crß, wenn fte unb ißr SOtann ein paar 2Bod)cn ober SJtonate Don einanber abwefettb waren, ßeüt ftd; itjre erfte pcrfünlidje ©leftricität wieber ein. SBenn gefdßcdßlidje Slbnei» gung baburd) cutßauben iß, fo iß c$ jicmlid) fdjwicrig, fte babott gu ßeifen, obgteid) eS in utandjen gälten möglid) iß. Sang aitßaltcnber Stidßgebraucß ber Organe berurfadßt ßüußg Bet ben grauen unb ntand)mal Bei ben SDtännern — aber nidjt oft — ©leidjgültigfeit. Sltt einer anberen ©teile ßabe id) gejagt, baß meine 53eob* aeßtung tnid) belehrte, wie ber Stidjtgebraucß ber ©efd)Ied]t8organe gewößn- lid), wenn baS Sitter ber Steife erreicht ift, bei ben grauen ©leid)giittigfeit unb bei ben SKäitnern eine unnatürlidje unb beinahe waßnftmtige SBegierbe gur SBefricbigung ber gefdßecßtlicßen Seibcnfdjajt berurfaeßt. ©8 tft bteß and) Ieid)t crHärlid), wenn ba8 SJtäbcßen nidjt ©elbftbeßecfuug übt; beim wenn fte ben gefd)led)tlid)cn ©aeßen feine Stufmerffamfcit wibmet, berliert fie bie ©icr ober $eime ebenfo jcßueH, Wie fte reifen, oßnc baß fte ftd) im ©efchlcthtlid)e ©leidjgültigfeit. 797 ©ijftente anböufen. 2lnbererfeit8 giebt eS für einen 2J£cmn feine natürliche ©rleicbtcrung, außer burdj Umgang. ©S fann in einzelnen gäEeit öorfommenfbaj3 bie ntannlidje ©onftitution nid)tmcbr ©aamenflüffig* feit abfonbert unb in ben ©aamenjellen ablagert, als für ben Körper jur männlichen ©ntmidelitng notbmenbig ift. 2lber bei ben meiften üDtännern mirb baS cStjftem mit bem, was man männliche ©igentbümlidjfeiten nennen fönnte unb welche natürlich auch ben männlidjcn SttagnetiSmuS mit ein» Ifcbliejjen, fo überlaben, bafj eS für fte fdjmierig ift, einer Serfud)ung gu i miberfteben. £arte geiftige Arbeit fann biefen übcrflüffigenSampf tfjeilmeife Derbraud)en, aber gemölfnlidj Oerlcitet eö jur ©elbftbeflecfung, menn nidjt eine natürliche Erleichterung ftattfinbet. Sie Organe ber grauen werben, menn nid)t geübt, ebettfo erlabmen, mie menn man einen 2lrm fünf ober jebn Sabre lang nid)t gebrauchen mürbe. (Sin boUftänbiger fftidftgebraud) irgeitb eines Organes beS Sl'örperS muß beffen ©ejunbbeit fdjwädjen. ©$ ift baber nid)t fo munberbar baß öiele junge grauen, meldje in ihrem brei* jeljnten ober fünfzehn* len Sabre gefeblecbtlid) reif mürben unb ftd) erjt im jroanjigjten ober Sabre nerbeiratbeten, meber ihren ©bemän- nern nod) fxcfj felbft Se» friebigung gemäbren fönnen, außer menn ber ©bemann fo oiel magne- tifcfjc Straft befrist, fte auS ihrer Setbargie aufju» rütteln, ©elbftbeflectung im üJldbcbenalter oerur* fad)t häufig entraeber üiebeSmabnfinn ober gefd)led)tlicbe ©leid)gültigfeit. Sn ben meiften gälten ift gefdjlecbtlicbe ©leidjgiiltigfeit bei Männern mie bei grauen eine fRücfwirfung, roelcbe ftcf) in ber Schwächung ber ©rjeugungS- Organe jeigt. aJiangel an 91baptation ift eine häufige Urfacbe bterbon. @leid)e Sem- peramente unb ©emobnbeiten berurfacbeu gleiche elettrifdje Suftänbe; jmijdjen fold»en ißerjonen beftebt eine 2trt eleftrifdjer Slbftoßung. Sn gig. 191 foll 21 ein ©bepaar, meldje« förperlid) paffenb ift, öorjteüen. Sd) gebraute in biefent Silbe ein magnetifdjeS ©ifen in ber ©cftalt eine« §ufe8. ©obalb bie pofitiben unb negativen ©nbfmnfte sujammengebradtt merben, entflebt ein eleftrifcber ober magnetifeber Strom; ©ineS cleftrifirt baS Stubere fo, bafj tu ihren Störpern bev fkuStaufd) beS animalifdjeu 3JiagnetiSmu8 angenehme 3fi«. 1»L "Ibaptation unb ttnpaffenljett ittuftrirt. 798 2fuffäfce für ©tjeteute. ©efübte IjcrDorbringen muß. © joß bie Unpaffenfjeit borfletlen. Senn ©hcleute gleiche ©emperamente fabelt, iji eS gerabc fo, als wenn bie beiben negatioen unb bie beibert pofttiben ißole beS SJJagnetS in ©erül)rung fommen« ©ie fünfte, weldje bie magnetifdje ©trömitng anbeuten foUcn, ftoßen ftd) ab. ©o lange, wie bei einem ©hepaare bie eleftrifchen ober magnetifd)en Sräfte einanber ätynlid) fmb, ift eS•unmöglich, 8aß fte angenehme ©efüljle burd) förperlid)e ©erührttng haben !önnen. Srgenb ein angenehmes ©efül)l, meines fte beim gejd)led)tltd)en Umgänge etma empfhtben, wirb burd) 9leibung8eleftricität erzeugt, unb bie golgen fwb für ®eibe ebenfo fd)äblid), als wenn fte ©elbftbeflcdung trieben. SBeitn geiftige 9lbaptation bei einem ©hepaare befielt, fo baß fte wirflidj gegenfeitige 3lnt)änglid)leit !ann biefeS Uebel theilweife,unbin man» djen fallen öoüftänbig, burd) eleftrifd)e unb med)anifd)e fütittel, begleitet noit gehöriger ©eadjtung ber ©iät, ©ewoljnbeit u. {. m., geteilt werben. SSenn aber meber geiftige nod) förperlid)e 2tbaptation beftebt, ift ©leid)* gültigfeit nidjt nur unbeilbar, fonbern and) ein 2lbjd)eu oor bem gefd)ledjt* lid)en Umgänge wirb eintreten, bis ©djeibuitg ober ©ob bie ©he ouflöf’t unb ein neues, paffenbereS ©üubniß eingegangen mirb. ©S fommt bei grauen »or, baß fte itad) jahrelanger gefrf)led)tlid)er ©leidjgültigfeit gegen einen un* paffenben ©atten eine neue ©erbinbung unter günftigeren ©ebingungen ein* gingen unb bennodb feine Sicbesbefriebtgung entpfanben. ©er ©runb bafür ift, baß gefdjled)tlid)er Umgang ohne Siebe ober Seibenfdjaft mit ber Seit bie ©mpfinbungSneroen jener Steile jerftört. Senn ©u wünfdjeft, ©eine ©er* bauuitg jn jerftören, bann überlabe ©einen Sftagen mit ©peijen, bie ®u nid)t nütfjig hoft ober ©ir uid)t fd)ntedfcn; wenn ®u ©einen ©ejd)madfSftnn gerftiiren will ft, bann iß unb trinf beftänbig ©ad)en, bie ©ir ©fei erregen; ober wenn ®u bie ©mpfinblid)feit ber ©efd)tedbtSorgane ju jerftören unb fte nidjt nur unempfinblid) gegen angenehme Slufregung, fonbern aud) fd)ließ* lief) jur Siebererjeugung unfähig ju madben wünfdjeft, bann beiratbe einen 9J?aun, bett ®u nicht leiben fannft, ber nid)t im ©tanbe ift, bie geringfte an* genehme ©mpfinbung in ©ir heroorjurufen, unb höbe 3at)r aus Bahrein ge* fd)led)tlid)en Umgang mit ihm. Sfatürlid) wirb er auf feinem 9tedjt befielen, befriebigt $u werben, unb ein unnatürlicher 3uf* ift bie gof0e baoon. Sa8 audh bie Urfadje beS gefdf)led)tlid)en SIbfcfjeueS ober ber ©leidjgültigteit ©eitenS ber grau feiu mag — bie golgen für ben Sftann finb ebenfo, als Wenn er ber ©elbftbeflccfung erläge. ®ie grau eleftriftrt ihn nicht in fotdjen gäüen. ©aamenfchwäche ober ffterbenftörungen entwidfcln ftd) unb ber Slrjt muß ju 9fatf)e gejogen werben. Satt0ere. SBerjudje mtb haben gezeigt, baß ©eburtswefjcn jefjr leidjt überftanben werben, wenn bie jdjwangeren grauen auf ifjre -Wahrung unb ©ewofjnheiten jorgfältig achten woEen. «Sie joEten nur folcfjc ÜWaßrung ge» nießen, bie bie wenigften fälligen jßeftanbtfjeile fjat, ober Knod)en erzeugt, ©ie Nahrung, welche bie fDiutter ju fid) nimmt, bitbet audj bie £>auptnah=< rung be« Kinbe« in ber ©ebärmutter, unb wenn fie falf haltige ©peijen ge» nießt, fo entwicfefn ftd) bie Knoten be« Äinbc« ju jcßneE. @« ift nid)t notfjwenbig, ju bcweifcn, baß ein Kinb mit ffeinen unb wcicßeit Sitod)en, wenn and) nod) jo fett, leichter geboren wirb, wie eine« mit ftärfercn Knochen. S5rob, namentlich au« tiirfijdjem Söeijen, enthält eine größere Quantität fälliger 2Wafje, wie beinahe irgenb ein anbere« fWahrungSmittel. 9lei« hat jeßr wenig falfige Seftanbtfjeite, ebenjo ba« gleifch junger grüßte haben bie wenigften faffigen Sßeftanbtheile. ©alj enthält feßr biet falfige 23ejtanbtljeile, unb jebe ©peije, bei ber Diel ©alj nötßig ift, joEte namentlid) Don jcßwangeren grauen Dermieben werben. SebenfaE« joEtcn fte jo wenig wie möglich @al$ unb SBeijenbrob effen, jo wie aEe au« üöeijenmefjt berei» teten ©peijen Dermeiben. Kartoffeln ftnb Diel beffer wie Söeijenbrob, unb ©raupen, ©ago u. f. w. ftnb nod) Diel beffer, aEe grudjtartcn wahrenb ber ©djwangerjcfjaft bie ßarmfojcften ©adjen finb. 2tEe thierijdje iftaljrung, namentlich ©ier unb 2Wil fagen, baß berhältnißmäßig wenig berljeirathete Scutc jenes eheliche ©tücf erreidjen, wcld)c8 fte fähig ftub, ftd) gegenteilig mitgutheilen. Sogar ©iejenigen, welche nicht gang paffenb ge* haart ftub, fönnteit burd) Sfläßigfeit unb ridjtige gegenfettige ©erüdfichtigung ben Strubel unb bie gelfen beö borwärtsftrebenben SebenSftromcS berhätt* ttißntäßig Ieid)t unb oljne Kummer bermeiben. Sßenn förderliche Slbaptation beftef)t, berfürgt unmäßiger gefd)led)tlid)er ©enuß häufig bie greuben ber Umarmung unb bie gegenjeitige Stiftung. 2)iejenigeu, welche förderlich un* haffenb für etnanber finb, finb fel)r geneigt, im Sodje ungufrieben gu werben, unb berfud)eu häufig burd) bie bertdjrtcften Mittel, ifjr Sieben er* träglid) gu rnadjen. Unfrudjtbarfeit fowoßl, wie gu biel ßinber, berurjadjt Störung beS (Stjeglücfcö. Obgleich eS feine gamilie giebt, welche ein gangeö $au8 boll tadjenber $inbcr wünfdjt, fo füllte bod) jebe gamilie ein ober mehrere Äinbcr haben. 3n beinahe allen gäüen fanu Äinberloftgfeit geteilt, unb ein gu großer Sinberfegcn bermieben werben. SDie alte SDiebigin* jdjule bietet in ben meiften gälten feine Heilmittel, unb welche l)ierburd) leiben, haben gcwbl)iTticf> bieirrtfjümlidieüJieinung, baß ihnen nid)t gu Reifen fei. Sotten möchte id) fagen, confultirt mid) HerjönJid) Oberbrief* Iirf>. ÜJfeine Slbreffe ift auf Seite 818, unb fragen an Äranfe fönnen, auf Seite 539 anfangenb, gefunben werben. £äglid) werbe id) perfönlicß ober brieflich in fotd)en Sachen gu Sfatße gegogen, unb alle folcße ©eheimniffe werben berfdjloffen ober bergeffen, währenb id) glüdlid) bin, gu ftnbeit, baß ber SRatlj, ben id) in folgen gälten gebe, beinahe fiets erfolgreich ift. ßaditcl 8. Sfflifofopflie Des gtcbt es feine Staturerfteinung, bie größere Stof» nterfjamfeit ©eitenS ber Slergte erhalten hat, als biejenige Bilbung ber förperlidjen unb geiftigen (Sigenthümlit* feiten beS menftltdjen SBefenS in ber ©ebärmutter. S8ei* fiSjJlFlil&h fpiel auf Beifpiel eines merfwürbigen ©harafterS toirb ange* füljrt, ein ftaunenbeS Ißublifunt gu überrafdjen, unb bennod) fteint Stiemanb gewagt gu haben, eine philofopfjifte Sluf* iöjnng ober (Srflärung ber Urfadfye ober Urfaten gu geben. Beinahe jeber Slrgt ergäbt eigentümliche gäEe üon Äinber* geitnung, weite unter feine Beobadjtung farnen, unb beinahe jeber beobat* tenbeSefer finbet nngählige SBeifpielc int Bereite feiner eigenen Beobattung. golgenbe 2hatfa^en iei9en fit denjenigen, weite Slugen unb Ohren offen halten. 3t u>iE aut ein paar Seifpiele anführen, benn obgleit it Oufcenbe geben fönnte, genügen gwei ober brei, meine folgenben fünf Be> hanptungen gu beweifen: (Srffetts. 2118 Siegel geigt baS Äinb in feiner förperliten unb geifltgen Drganifation mehr ober weniger bie (Sigenthümlitfeiten bes BaterS unb ber EJlutter. Zweitens, die Ähtber ähneln häufig nur (Sinern berfelben. 33eifpiefe. Sille meine Sefer haben lebenbe Beifpiele ber beiben üorher* gehenben Behauptungen auf allen ©eiten. (SS ift baper nitt nöthig, Beit unb Siaum bamit auSgufüEen. griffet«. das Äinb fteint häufig feine ber förperliten unb geiftigen ©igenthümlitfeiten ber ©Item gu beftj3en. das Äinb fteht mantmal einem ©eiftlichen, 2>oftor ober Siatbar ähnlit, obgleit bie grau fowohl, wie ber öeiftlite, doftor ober Siatbar über jeben Borwurf erhaben fteben, wenigftenS nit» getfjan haben, um ber Älatftfut* ober (Siferfutt Nahrung gu geben. (Sin Äinb famt irgenb einem berühmten Spanne ober grau ähnlit fein, beren förperlite (Srfteinung burt Bilber erhalten unb beren geiftige (Sigen* thümlitfeiten burt ihre SebcnSbeftreibung aEgemeineS (Srbgut ber EKenften geworben ftnb. das Äinb tann baS Slbbilb eines eigentljümlit lebhaften Traumes fein. 23eifpiefe. fßrof. Britton ergählt unS bon einer grau, bie in gairfielb ©ountp, (Sonn., lebte, unb bie aügemeine Slttung wegen ihres fittfamen 2ebenS unb ftedenlofen ©harafterS befaß, weite aber ein Äinb gebar, ba8 802 Philofophie beS SinbergeicßnenS. »oltßänbig bem Prcbigcr ihrer fiirdje glich. Sas Äiub wud)8 gum Jüng- ling auf, unb blieb baS boflJommette Sbenbitb beS prcbigerS. 2)erfelbe ergätjlt, baß ein §err feiner Befanntfchaft mit fet)r bunflem £>aar, Bart unb Stugen ein Pläbdjen heirathetc, welches ebenfo briinet mar. ©ie batten neun Äinber. Sitte, mit einer cingigen StuSnabme, batten langes, bunffeS $aar unb braune Slugen. Jn ber Sbat, feit mehreren ©enerationen mar reeber in ber gamitie beS PtanncS, noch in ber ber grau ein cingigeS fWitglieb, mctdjcS lodigc §aarc hatte. 2)cr SluSnahmefatt mar etit Blonbin, mit großen, blauen, auSbrudSooHen Singen unb einem gotbhaarigeu ÄrauStopf. 2)r. 2)abi3 ergäbt groti iutereffantc Beifpicte mie folgt; „Sine grau, begabt mit jiemlid) förderlichem füiuthe, beßieg ein Pferb, ritt an ber ©eite itjrcS ©otbateugatten, uitb mobnte einem üDZanöber bei. 3)ie aufregenbe ßftußt mtb ba3 gange ©d)aufpiet Dcrurfadjte eine tiefe Begierbe in ifjr, einem Ärieg unb eine Srobcrung mtt beiguroohtten. 2)ie8 gefeßab ein paarPionate bor ber ©eburt ihres ÄiubeS, beffen ßiamen — ßZapoIeott — mar". ,,2)ie junge Piutter beS $>ante batte mäbrenb ihrer ©d)roangerfdjaft ein ergreifcnbeS Sraumbitb bou Srbabeubeit unb großer £iefc ber Bebeutung. Sie fab eine bebötlertc Äuget üon jgmmctrifd)en Proportionen attmütig ßd) au« bem SDiccre erheben unb gen §immel jebcS erbcnflid)e Glement natürlicher unb tünftlidjer Schönheit bergierte biefetbe. Stuf einem hohe« unb mädßigcn Berge, welcher im fernen £>origont oerfdjwanb, unb an* mutbig ftch gur 2infcn itt £bülcrn unb ©een berlor, ßanb ein Plann mit leucßtenbem ber, tote fte mußte, ihr Sohn mar. 2Jiit feiner erho- benen £>attb Zeigte er gur rechten ©eite beS ©ebirgeS unb gebot ihr, hinunter p feben. @ic jat) einen Slbgrunb oon unermeßlicher £iefe. ©ie glaubte hierauf of)nmäd)tig gu werben burd) ben ©djred, ben ihr biefer Slnbtid Der* urfad)te. Jt)r ©obn mar aber fo ruhig, mie ein SUtorgenftern, unb inbem fte mieber tonnte fte uicf)tö SBöfcö feben. 9iad) biejem fchöneu unb er* greifenben £raumbitbe batte 2)ante’S Plutter nur bie Berühmtheit ihre« ungeborenen ÄinbcS bor Stugen — beffen ©eniuS als ein ©d)üler unb 2ndj* ter, als ber @d)öpfcr einer Traumwelt in alten üänbern ber Sibilifation betannt iß". Viertens. Sitte SSftutter, wieber berheirattjet, hat Äinber bom gwcitett Ptanne, bie bem erflen ähnlich fiitb. Jungfrauen, welche entmeber mit Siriwittigung ober burd) Bwang gefd)tcd)tlicbett Umgang mit einem Sßianne Ratten, haben itt einer barauffotgcnbcn @be hinter eittanber Äinber geboren, mcldje ber Perfon genau gtidjeu, mit ber fte guerft Umgang batten. gäcifpide: 9ieb. PtcSombie berietet, baß feine ßfadjbarin, welche groeimal mar, fünf Äinbcr bon ihrem erßen ©atten, unb brei Äinber bott ißrem gmcriten SinS btefcr brei, ein Itfcibdjen, batte unöerfemtbare Stcfjnfidjfeit mit il)rent crften Pianneuub fiel bie« um jo mehr traf, ba ißr jwcitcr 23?ann in ©eftdjtSjügen tute in ber ganjen ©rfdjeinmtg fo feßr Don tfjrent erfie« Wann bcrfcßieben war. (gilt jdjottijdjer t&rjt berichtet golgenbe»; „©in junge» Wäbcßen würbe gemaltfam »on einem Wanne überfallen, ben fte nid)t fannte, uub unter foU tßen Umftänben, baß fte ißn nid)t feben Eonnte. 2)ie greunbe be» ÜRäbdjcnö fannten ben Wann, ba fte ben SSorfall aber au8 Nüdfidjt für ba» Wäbcßen nid)t in bie Deffentlicßfeit bringen laffen wollten, fo mürbe eö al» ein ©eßeirn* niß gebalten, obgleich fie unglüdlicßermeije jebwanger mürbe. Saß ßinb mar bem fcbnlbigen SSater ähnlich, unb naeßbem ftd) ba» Wäbcßen ber* beiratbet batte, waren bie jwei folgenben Siinber, melcbe fie gebar, bemfelben SÄenfcben äbttlicb, ber nadj feiner ©emalttßat ba» Sanb berlaffen batte. „2)r. 2)ice fagt, baß er eine Wulaltin lannte, bie einem meinen Wanne gebar, unb einen Wulatten jum ©atten nahm, beffen jüinber bem weißen Wanne in ©eftxßtßjügen unb Slußfeßen gleich waren. *ßrof. ©irnfon au» ©binburg erjäßlt bon einer jungen grau jener ©tabt, welche bon weißen ©Itern abftammte, baß bereu Wutter ein Äinb bor ihrer £od)jeit bon einem Wulatten batte, unb bieje junge 2)atne geigte ©puren be» Negerblute». Namentlich £aar war bem afrilanifcben äßn*> lief). ©ine fchmangere grau fann bureb unangenebme Umftänbe ober burd) ein miß geftaltete» SBefen ober einen anberen fdjredflicfjen ©egen* jfanb fo aufgeregt unb beeinflußt werben, baß ißrÄinb geiftig barunter leibet, ober eine Eörperlicße 2lehnlid)feit mit bem berabfebeuten ©egenftanb bat. 2)r. ißancoaft erjäßlt: „©ine grau erfebredte heftig, al» fie ein geuer in ber ©egenb ibre» §aufe» fab, unb gebar ein Äinb mit einem beutficben glammen$eid)en auf ber ©tirne. „©ine grau, welche eine heftige Segierbe für einen Kummer batte, jeugte ein fiinb, welche» biefem £ßiere glich* „Sine grau gebar ein Äinb, welche» wie ein 33är mit paaren bebedt mar, unb bie flauen eine» SBären batte. 2)ie« würbe ben bielen 93tlbern bon SSären jugefdjrieben, welche im ber Drftnifamilie hingen, welcher fte an* gehörte". 2)r. Sipott erjäßlt: „£err oom nörblicßeu Sßeile be» ©taate» New* f!)orf, berßeiratßete ftd) bor ungefähr bierjig fahren, ißecuniäre Umftänbe ließen ißm Äinber nicht münfcßenßwertb fein, innerhalb eine» Saßre» glaubte bie grau, baß fte fd)wanger wäre, uttb erjeßrad heftig über feinen 2Iu»brud, wie fte e» ihm mittheilte, ©r »erließ ba» §au» für über eine ©tunbe. SBie er jurüdfam, fühlte er ftd) fehr betroffen, feine grau in Spä- nen ju ftnben. ©r berfteßerte ißr, baß er ftd) jejjt freue, SSater ju werbet» unb er wäre fteßer, baß e» ißm feine SBerßältniffc erlaubten. Sie grau trodnete ißre Sßränen, -fprad) aber ihre Ueberjeugung au», baß ba» Äinb bureß fbre Aufregung leiben würbe. 3e mehr bie 3eit ber ©eburt ßerau* ol$ eintreibt. Siejer Magnet unb ber Jammer tffeilen, fobalb fte in mit metallenen ©egenftänben fom* men, benfelben ihre magnetifdjen ©igenfchaften mit, fo baf? fte gäitjUdt) unter ihrem magnetifchen ©in* fluffe ftef)en. 3d) behaupte, bafj ber ©influjj ber männlichen ©ejdjlechtßorgane auf bie ©ebärmutter u. j. m. biefem theilmeife ähnlich ift. Sie ©ebär* mutter mirb magnetiftrt, in tüelen gälten anljaltenb. Ser perfönlidfe iUiagnetißmuß beß Sülanneß, ber ©e* bärmutter burd) ©opulation mügetheilt, berurfad)t einen mistigen ©influj? auf ben geiftigen unb lör* perlidfen ©harafter beß madffenben tinbeß in ber ©ebärmutter. Sie mirb biefer SDfagnetißmuß mit* geteilt«? Surdf Berührung oberflieibrntg beß männ* liehen Drganeß mit ber ©ebärmutter. Senn 3hr ein gebernteffer mit einem magnetifchen ©ifen be* fireicht, fo mirb baß SDfeffer eine ,3ett lang fclbft «in üttagnet fein unb bie traft haben, 3Ketallfpäf)ne anjujiehen. Sie lange baß 2fteffer biefe mag* netijehe traft behält, hängt bon ber ©tärfe beß 2J?agneteß unb ber 3eit beß SBeftreidienß ab. Sie 2ftagnetiftrung ber ©ebärmutter hängt bon ber magnetifchen traft beß UJlanneß unb ber £änge ber 3«it ab, bie fte unter feiner ©ontroüe mar. ÜJian foU ftd) nicht etnbilben, ba§ id) glaube, bafj ber SDtagnetißmuß, ben ein fDtann ber ©ebär- mutter einer grau mittheilt,berfelbe 2Jtagnetißmuß fei, roie beim ©ifen, ober bafj bie ©ebärmutter, fiarf magnetiftrt, irgenb melche Slnjiehungßlraft auf gjtetaüe hätte. Sthicrc, Wanken unb ©teinreich haben alle ihren eigentfjümlichen 9Jtagnetißmuß. Sen 2Kagnetißmnß ber ÜJfetaHe habe ich nur gebraucht, um meine Sheorie ju beranfdfaulichen. 3errf<ßer beS £>ülfe nehmen. SBenn bet einem ©emitter ein Slifjftrapl.einenOelegrappenbrapt berührt, fomirbber eleltrifcpe©trorn, mel* bon einem entfernten Orte bis gu einem anberen fo lange ununtcrbrod)en fortging, bon bem größeren eleftrifcpen 93lihfitn!en burdpfchuitten unb nach beibeit ©nben gunidfgebrängt. SSettn bie ©eroittermolfe bergiept, fo nimmt ber telegrappifdpe ©trorn in ben Oräpten mieber feine frühere Opä» tigfeit auf, als trenn nichts borgefaßen märe, aber bie $apierft*eifen unb in bieten fräßen bie telegrappifdben Snftrumente geigen beutlicf) bie ©puren beS ©cnnttcrS. ©jmütpserfchütterungen Jönnen einen ähnlichen ©influft auf baS macpfenbe Äinb in ber ©ebärmutter haben. Oie perfönlicpe @le!= tricität beS gangen ÄörpcrS !ann ber atmofppärifchen ©lütricität berglidjen spijtlofopljie be8 Äittbera etdjneit«. 809 weTben, unb jene eleftrifchen ©trörne jur ©ebärmutter mit ben Telegraphen* ftrömungen. 3rgeub eine ®emüth«erjchütterung üerurfacht eine plötjlidje Anhäufung ber eleftrifchen Äräfte be« ifteroenfpftemc« im ©eljinte, unb ein plöplidje« Silb biefer ©inbrüde wirb allen Organen be« Äörper« einfdjlieg* lieh ber ©ebärmutter übermittelt. 3ebe ißerfon, weldje je einen heftigen ©djred gehabt hat, fennt ba« eigentf)ümlicf)e ©efühl; erften« ein plöhlicper Srud im ©ehirn, al« wenn alle« Slut jum Äopfe ftrömte, bann im nächften 2lu* genblide ein eigentümliche« ©efühl im ganjeu Körper, welche« ftd) bi« ju ben gingerf pipen unb ben 3«hen erftredt. äftanchmal berurfacht ber ©djred ben Tob be« ungeborenen Äinbe« burd) eine heftige Stelle geifliger ©leftri- cität, bie ftch auf bie ©ebärmutter ftürjt. ©erabe, wie ber Telegraphen» Operateur Oon bem atmofphärifchen ©djlage beftnnung«lo« hittgeftredt wirb. SDiiggeftaltungen fönnen meiftentheil« foldjen ©emüth«erjchütterungen jugefdhrieben werben. •Jiientanb braucht einen ©chrnerj ju empfinben, wenn bie Äinber ben ©I* tern nicht ähnlich ftnb. ©« ift manchmal gut, bag Äinber in ihrem Äörper unb ©eifte oon ben ©Item abweichen. ©Itern fönnen ftch ©lüc! wünfchen, wenn ihre Sinber geiftig tfnb förperlich ihnen überlegen ftnb. 3n 2öirflidj=* feit gehören unfere Äinber nicht nn«. ©ott hat gewiffe ©efepe jur gortpflan* jung ber fftace eingeführt unb unfere fleinen Lieblinge mit ihren jpipbübü fdjen blauen unb fchwarjen Sleugelein, welche un|er £>au« beleben, gehören alle einem gemeinfchaftlichen »ater — ©ott, Welcher ber ©igenthümer biefer Äin» ber ift, ebenfo wie ein gabrifant ber ©igenthümer feiner gabrifate ift. fftiemanb wirb glauben, bag, wenn ein gabrifant feine gabrifate burd) 2ftafcf)tnen erzeugt, biefe 2ftafd)inen bie (gigenttjümer ber gabrifate ftnb. SEBir alte finb Hgenten ©otte«, unb er bat gcroiffe ©efefce gegeben, beren Se* fotgung ba« 5lu8fterben ber fftace oerhinbert. 91ber unfere .finber geboren nicht un«, fte gehören 3hm. SSir mögen un« gejcbmeicbdt fühlen, wenn mir jeben, bag fie fo biel oon unferem gleifdje, »lute unb 2JiagnetiSmu« be* ftpen, uut uniere Silber wieberjufpiegeln; aber aud) bie« ift nur bie golge unferer ©Helfeit, unb ob fte un« ähnlich ftnb ober nicht, jebe« ißrinjip ber Stenfdjlichfeit unb Dtetigion Oerpfltdjtet un«, fte ju lieben, ju befdjüpen unb aufjujiehen, bi« fte alt genug ftnb, für fttf> felbft ju forgen. ©o lange ba« $inb noch im SJlutterleibe ift, mug e« fooiel roie möglich oor ftttlicijen, gei* ftigen unb f ©rfdjütterungen bewahrt werben. Sa« ©ernütt) ber Sftutter fottte baher unter einem berebetten ©influffe ftehen, ruhig unb gttid* ttd> fein unb frei oon alteu ©emüth«erjchütterungen; aber bie« ift unmöglich, wenn fte unglücElich berheirathet ift, ober wenn fte täglich Krüppel unb efel* erregenbe 5?ranfe auf ber ©trage fteht. 3ufäHe, toeldfe ihre Serben erfdjüt» tern, fontmen bei fdjwangeren grauen manchmal twr. SWißgeftaltete Seute füllten nicht auf ber ©trage gebulbet Werben unb nnpaffenbe ©hen burd) ba« ©efef} üerboten fein. Gabitcl 9. jUffäfje für ?ung uxb <Äft äßet eßefießes $fM0 tnige widjtige Reformen ftnb notljwcttbig, aus bet #EMmon°3ami^cn a8 *u mat^en'10(18 ftc ein ®ie '^auPtjad)e iß 2lbaptation in ber ©be. 2Jiijd)e 2)id), fo Diel * ®u fa* in bie ©ejettfdjaft beS entgegengefejjten ©efdjted^tö; r titele ©efettfebaft, anftatt fte ju »ermeiben; beleiht ©udj übet PjpAjg fleißige SCbaptafion, unb namentlid) übet pbbftfdje Säbaptation; ftubirt forgfältig bie Temperamente unb öermeibet Diele gefcllige gujammenlünfte mit gleidjen Temperamenten, ba fid) hier* burdj mandjmal eine platonifd)e Siebe entwicfelt, unb menn foldje platonifcfie Sicbljaber fid) Derbeiratbcn, bie pb)t)fioIogifcI) nidjt füt einaitber paffen, fo wirb eS in Dielen gatten unangenehme folgen t)äbcn. Söenn giuci gtcidje Temperamente fd)on Dertobt ftnb, fo ift e8 ftets beffer füt beibe Tbeile, bie SSerlobung, wenn eS möglich tfl, wieber rücfgängig ju madjen. @8 mag fdjwtertg, aber nid)t graufam fein. ßiamentlid) nie, um eine £äu8» lidjfeit ju I)aben, wegen ©elb ober «Stellung, aus 9tadje, au8 ©igenftnn, um greunbe ju beliebigen, noch aus Tanlbarfeit gegen irgenb 3emanb, ber ©nd) im Ungliid befdjiiljt, ober ©uer Sebett gerettet bat. 3« ben letzteren gälten ift e3 beffer, wenn 3b* Vermögen habt, 5Itte8 biu,ugeben, ja fogar jeben juliinftigen ißerbienft, als ©uer SebenSgliic! burd) eine unpaffenbe ©t)e 31t jerftören. grüßet Pcflanb. ftnb giemtid) gteid) getheilter 2Infid)t in Setreff biefer grage. die ©egner einer frühen ©he behaupten, baß bie Ätnber junger ©Itcru tör- perlidj uttb geiftig ttid)t fo Iräftig ftnb, wie diejenigen Don eitern reiferen StltcrS. ©8 giebt genug berühmte dichter, Staatsmänner uttb tßhtlofophcn, Welche bie jüngften Äinber ihrer ©Itern ftnb, um ihre 2tnftdjt beweifen gu fönnen. ©3 giebt ober ebenjo t>iel berühmte körntet, bte ©rßgeborenen ihrer eitern ftnb. ©s ift eher 31t oerwmtbern, wenn wir ben gefdjtccfjtlicE) aus* feßroeifenben ©enuß junger ©ßeleute betrachten, baß überhaupt bte erften itiitber ftd) befonberS auSgcid)ncu fönnen. grüßgefd)loffene ©hen« wo £>cibc Sctttc jnngftnb, ftnb, Wenn öernunftntäßig gefüllt, ftd)crltd) bte Seften. ©ott gab bent SJlanne groci 2eibenjd)aftcn, ftärfer wie alle anberen, bereu eine ben 3med hat, baS Sehen gu erhalten, unb bie anbere, es fortgitpflangen. Sie eine Seibeitfchaft »erlangt Nahrung, bie anbere gefd)lcd)tiid)en SRagnetiSmuS. junger, ober richtiger SSerhungerung, beiher Seibenjd)aftcu berurfadjt äßapn* ftnn. (Sin SDtann, ber junger leibet, madjt ftd) fein ©eraiffen barauS, gu flehlen, unb fogar Seben gu gerftören, um ftch Stahruug für feinen junger gu beriepaffen. ©in SDtann, bem gefd)led)ttiche Staprmtg bermeigert roirb, berleljt bie Sugettb unb bie jocialen Siegeln ober ftch felbfi, gur Sefriebigung feines gejcplecptlichen 2lppetit8. Sie beftimmte 3eit, mann biefer junger befriebigt merben foH, giebt bieStatur fepr beutlicp an unb gmar, m enn f i cp ber Appetit ein ft eilt, ©leich nach ber ©eburt beS ÄiitbeS geigt eS einen Stppetit für Staprung, unb feine menfcplicpe SDtutter mürbe auf ben Statt) eines hören, meteper ihr jagte, baß fte bemftinbe erft bann bie 33ruft geben barf, menn er unb feine ©chule es für Siedjt hält. Ser Appetit für Siaprung entmicfelt ftd) fo früh, meil baS Seftepcn unb bas 2öad)Sthunt beSÄinbeS bon augenblidlidjer unb mieberholt gegebener Staprung abhängt; aber ber gefchlcdjtlicpe Appetit entmicfelt ftch erft nad) biclen fahren, ©nt» micfelt bie Statur biefett ülppetit früher, als bieißerfon fähig ift, bolifontntene SBefen gu ergeugen? Stein ! 3ft bann aljo baS Sllter ber Steife auch baS Sllter, eine ©he gu fcplicßcn? 3a, menn mir ein paar 3af)re auf Stecpnung ber Ungehörigfeiten ber ©Itern, ber for* cirtcn ©rgiepung unb ber fcplecptett ©eroohnheiten ber Sinber bingufügen. Surch SluSfcpmeifung ber ©Itern im gefd)lechtlid)en Umgang mäprenb ber ©chmangerfihaft, mirb baS Organ ber Siebe im ©epirn beS ÄinbcS gu ftarf entmicfelt. ©obalb baS Sinb geboren ift, mirb es gemöhnlid) fepon burep Spee unb Äaffee unb anbere aufregenbe ©peifen, melcpe nur ältere Seute genießen foUten, gefcplecptlich frühzeitig entmicfelt. 2US j$mlge biefer ©emopupeiten, mofür bie ©Itern gemöpnlid) berantmortlid) ftnb, mirb bie Statur geroiffermaßen berbrängt, unb ber gefchlecptlidie Appetit geigt ftd) ein paar 3apre früper, mie eS bie Statur beftimmte. Sespalb finben mir iogar in unferm Älima, baß bie monatliche fepon beiSRäbcpen bon breigepn 3apren eintritt, unb baß Änaben bon gmölf 3apren fepon ©elbftbefledung treiben. Sie ©efepe ber Statur ftnb tpeilmeife gerflört morben, fönnen aber in ein paar ©enerationen, menn beachtet, mieber pergcfieHt merben. früper ©peflanb. 811 ©obalb eS ben jungen Leuten möglich ifl, bie ©orgen eines JpauSftanbeS gu übernehmen, füllten fie ftch berpeirathen. 3cp meine nicht, baß fte märten füllen, bis fte reich genug firtb, rnobern leben gu fönnen, fonbern fobalb fte im ©tanbe ftnb, ftch unb ihre Äinber burep ehrliche Arbeit gu ernähren. 3n ©nglanb ift baS 26. 3apr beim SDtann ltnb baS 25. bei bem SDtäbcpen ba8 SurcpfchnittSalter, menn fte ftef) berpeirathen. 3n 3tmerifa (33er. ©taa* ten) ifl baS 24. 3aT)r beim SDtanne unb baS 18. beim SJtäbcpen baS Surd)* fcpnittSalter beim Sintritt in bie ©pe. 3d) weiß niept, baß bie ©nglänber ben Slmerifanern geiftig überlegen ftnb; baß fte förperlicp, unb namentlich 812 bie grauen fräftiger ftnb wie bie Slmerifaner, lann bereu befferen Sebenßge« woljnheiten gugefdjrieben werben, ©ie Snglänberinnen ftnb berühmt für ihre Siebe für förperlid)e in ber frifchen Suft unb bie Slmerifane* rinnen für ihr Stubenhoden in fd)led)t gelüfteten 3intmern. 2)je (jfjiuefen haben einen guten Stuf für förperlidje Äräfte, unb «Kißgeftaltmtgen ftnb bet ihnen ebenjo feiten gu finben, wie lebige «Känncr über gwangig 3ahre. Sluffäfce für 3ung unbSlt über eljelidje« ©lüd. 3eber Sdjulfnabe weiß, baß ein ©rachen nicht in bie Suft fteigen würbe, wenn er nicht mit einem SBinbfaben an bie Srbe gefeffelt wäre. SS ifi ebettf» int Seben. ©er «Kann, bcr burd) ein halbes ©utjenb blühenber IBcrantmovl« Iichfeiten unb beren SDtutter gebunben ift, wirb unb fräftiger fliegen wie ber3unggcjeße, ser feinen £>alt hat, unb baher immer im Staube wühlt. SBenu ©u »orwärts fommen wißft, binbe ©ich an 3emanb feft. Sin «Kann fann wohl int Sölibat fröhlich unb gufrieben fein, aber nie glüdtich; eS ift ein unnatürlicher 3uftanb, unb feine beften ©efüljle haben feine ©eiegenheit, thätig gu wirfen. Sbenfo gut, wie eS für einen fünfunb* breißigjährigen «Kann ein unnatürlicher Buftanb iff, ebenfo gut ift es aud) für einen fünfuubgmangigjährigeu, überhaupt für 3eben, ber eben baS Sllter ber gefd)ted)tli(hen Steife erreidjt hat. grühe fpciratheu für einanber paffenbe junge Seute fmb baS befte «Kittel, bie «Proftitution gu befeitigen. $eiratljet aus Siebe, unb achtet nid)t auf ein angenehmes Seben, wie eS bie heutige Söclt als faft ausfd)ließlid) in fchönen Kleibern, u. f. w., gur £>eiratf) nothmenbig hält* 2>erfud)t nicht, in aßen Sachen Sure Kadjbant gu überragen, feib mäßig in Suren SebenSanfprü- d)en, unb 3hr werbet gtüdlid) fein. ©helofigfeit ift mit ©ugenb nid)t »ereinbar. Selbftbeflcdung unb ißrofH- tuttou ftnb bic folgen. ©rofebent, baß Diele berühmte 9Äänner als 3ung« gefeiten geftorben ftnb, ift feiten ein efjelofeS Seben ein tugcnbljafteS Sebeit. Oefcf)led>tIid)e Seibenfdjaft ift gewöhnlich bei ben SDtännerit gu ftarf, um utt» geftraft unbefriebigt gu bleiben; bicjettigen 9Jtänner aber, bie wirflid) feine gefd)led)tlid)en Seibenfdjaften befitjcn, fmb Don allen bie elenbcften 3ammcv* geftalten. ©er Unterfdjieb gwijchen einem burd) unb burd) eigennützigen 3uitggejeßen unb einem »erheiratheten «Kanne, bcr feine grau unb Äinber liebt', ift berfelbe, wie jmifdjen einer ©ule unb einem 21hier. ©er wirtliche 3unggefeüe ift unbehülflid) unb muß Diel «piafc haben; fudjt ftd) ben beften ißlah am beerbe aus unb ift fefjr ängftlid), alle feine 23e= quemlidjfcitcn gu erhalten; ift Dollfommen ftoifd) gegen grauenreige, unb wenn mau itjm begreiflich ntadjen miß, baß ivgcnb etwas Don Ujm »erlangt wirb, fo mufj man fdjon mit bem 3aunpfaf)l minien. Sßenn ein junges fDtäbdjen eine fotcf>e «Perfon Ijeiratbjct, fo fann unmögtid) etwas anbercS wie ein unglüdlidjeS ©beleben entftefjcu. ©ie Seele, ebenfo wie ber Sörper, Wenn fte nicht früh bie grauenreige atterfcnnt, erfriert im SiSmeer bc3 (SigenituheS. ©aS Verbrechen bcr üerlöfcht ben SSlifj beS 2fugeS, Me ©efchäftswege füllten bem Weiblichen ©efthledjte offen flehen. 813 unb bie [Kuftf ber (Stimme, unb baS elenbe ©efd)öpf träumt nicht, baß bie ©träfe für feine Vequemlichfeiten nichts anbereS ift, als eine Verringerung ber greube an berfelben. JUTe fSefdjäffswege foltteu bem weißlichen ©efdjfedlfe offen fliehen. Unolüctliche ©hen eutftehen häufig burch ben befchränften ©rwerbsgweig ber grauen. 3n ben meiften Sheilen ber cioiliftrten Söelt wirb es nicht paj* fenb gehalten, wenn eine grau eine tätige Vejchäftigmtg Oerfolgt, woburch fte ftd) felbft erhält. ©8 wirb bon ben Söd)tern erwartet, baß fte fo lauge unter bem elterlichen Sache faullettgen, bi« fte einen [Kann fangen fönnen, unb wenn bie ©Item nicht wohltjabenb ftnb, fo ift eine ©he ber eingtge 3iettung«bafen für ihr Sllter. SaS Kefultat ift, baß grauen täglich Häufet heiraten, für beren ©igentljümer fte wenig ©efüljl hoben. Unfere ÜÄäbchen muffen biefelbe ©rgiehuttg gentejjen, um fleh in ber ®e* fchäftswelt ebeufo gut ihr gortfommen fichern gu fönnen, wie bie Äuaben. 3d) txieig, es heftest fein ©iüilgefefc, welches einer grau Verbietet, fich unter bie Leihen ber Äaufteute, Müofaten, Slergte u. f. w. gu [teilen; aber bas fo* ciale ©efefc ber übt namentlich burch bie öernacfjläffigte ©rgiefjung ber ÜRäbchen einen großen 3*oang aus. Unfere üftabdjen werben nicht ergogen, um ihre gähigleiten als tnenfch* liehe VJefen gu entwickln; um ihnen ©elegenheit gu geben, ihre Satente in ber Verfolgung ihres ©lüäeS anguweuben; um fie für einen Äampf beS ern* ften Lebens oorgubereiten unb burch ehrliche Unabhängigfeit in ber Snbuftrie, SJmtfl unb Literatur leben gu bürfen. Kein, fie werben ergogen borgeblid), um gute Hausfrauen unb SJlütter gu werben, unb namentlich, barnit fte erfolgreich fein folten, ftcl) einen jungen [Kann eingufangen — in allen (Sachen, bie bagu beitragen fönnen, einen jungen [Kamt gu blenben, werben unfere Söcfjter unterrichtet. Heutgutage, wo bie ©efeüfdjaft täglich fünftlidjer unb anfprud)«oolter unb bte ©he, wie bie Herren jagen, teurer unb teurer wirb, milffen bie grauen ein SRittel jucken, iljr Leben auSgufütlen. graugamiefon jagt: „Sie üüftän* ner, unfere natürlichen Vejchüfcer, berweifen un« auf unfere eigene Hülfe; bie ©igenthümlichfeiten, welche fte in uns gu bewunbern borgeben, bie Mhäng* eine« warmen HergenS, bie HäuSlichfeit, ber untertänige SBmtfd), 51t befriebigen, bie garte ©mpfinblichfeit, Welche Stbam fo reigenb in @oa fanb, — biefe gu cultibiren, um fte burch fünftticf)e [Kittel gum §auptbeftanbtl;eil beS grauendjarafterS gu machen, ift eS nid)t fo, als wenn wir unfcre Korb* polreifenben burd) ©onnenfchein unb Kofenbuft für ihre Lebensaufgabe be- fähigen wollten ? Sa wir uns bon ber Katur entfernt haben, muffen wir eine anbcre Katur bafür annehmen. „Un8 bleibt bie Äunft, bie Literatur itnb bie VUffenfchaft. — Sie Vor* urteile ber 2ßelt oerringern jtd). * * grauen gebrauten heutgutage oor allen 814 Stuffäße für gung unb 2tJt über eßelicßeS ©lüd. SDingen ©ßarafter, ©ebulb nnb SBiberßanbSfraft, Selbßbefjerrfcßung unb einen cultibirten tßätigcn ©eiß, nnt uns felbft gu befeßühen unb gu erhalten. ©8 iß nicßt nur gefäßrlid), nein, es ift aueß fünbßaft, ßeutgutage 2Jtäbd)en gu ergießen naeß bem alten abgebrofeßenen Spruche, baß ße glücflicße grauen unb SJiütter werben follen, b. ß. alle ißre HebenSanftcßten unb gäßtgleitcn nur hierfür gu ergießen — als wenn für eine grau nur baS eine Scßicffal, bie eine Hoffnung, ber eine Segen, baS eine 3iel, bie etne fceibenfcßaft be*' ßeße. SJtancße 2cute fagen, baß eS fo fein foUte; aber wir wißen, baß eS nießt fo iß, wir wißen, baßeS §unberte, ja £aufenbeunglücflither grautnunb SÄütter giebt, bie Weber ©ßefrauen noeß SDtütter ßnb. Sie ©ultibirung ber moralifcßen Jiraft unb bie tßätige Stusbilbung eines fDf äbcßenberßanbeS Wirb burcßauS nießt ißre gäßigfeiten öerminbern, eine weniger glüdlicße ©attin unb SJtutter gu werben, fonbern ße befähigen, wenn ißr Ütcbe unb ©lüd nießt geboten wirb, unb Unabßängigfeit gu ßnbeit.“ ©8 ift nid)t nöthig, ben obigen SSorten einer Pernünftigen grau noch biel ßingugufügen. SJiein Statß für grauen ift ber, baß fie ftch gu jeber S3e* feßaftigung brättgen, gu ber fte ftd) förperlid) befähigt halten, unb baß fte, wenn geiftige ebenfo wie förperlid)e gäßigfeitm borßanben ftnb, auch bie ber* fdjiebctten fßrofefftonen unb namentlich bie Srgneifunß ergreifen. ©8 ift beffer, ba§ ein 2Jtäbd)ert im Stanbe ift, jelbflftänbig ju fein, als bon einer ©he mit einem möglidjerweife mtpaßenben ©atten abgnßängen. gn ben Slugen ©ottcS ift adjtbare fßroßitntion, als: baS .ffeirathen wegen einer SSermögen ober ähnlicher Stiicfßchten, nnt nichts mehr angefehen, wie jebe gewöhnliche ißroftitution. ©S ift fein Schatten eines ©runbeS bor« hanben, warum bie grauen bon ben ßJiännern abhängig fein follten. Ob- gleid) fte bem SDtanne wenig ähnlich ift, ift fte naturgemäß ihm hoch gleich» berechtigt. £rotjbem, baß fte feit gahrßunberten nur bagu ergogen würbe, bie geiftige ber Herren ber SBelt gu fühlen, giebt eS boeß biele grauen, welche bie Scßranfen ißreS ©efcßledjts gerbrocßcn unb fuß glängeube Staaten in ber SSeltgefcßidße gemadjt ßaben. Räbchen fofffen ba$ Riecht (faßen, ßeivatßsanträge jn fieKeti. 2BaS? sperren gu Bitten, fte gu beirathen? anb ait8gufd)lagen ? SBunbcrbar ifl cS, tuie ftd) burch ©rgießung falfdje Slnßcßtett cinbürgern löttnen ! ©erooßnßcit iß ein tnäcßtiger ©efeßgebet, aber nicht immer ein geredjter. @r iß namentlich gegen bie grauen beSpotifcß unb ift blittb für tuelc Itngeßörigfeiten ber Ocvrctt. Gr öffnet für ben SJiattn ein weites gelb ber gnbußrte unb ber Slnfammlung eines 33ermögen8; ben grauen giebt er gerabe Spielraum genug, um fo lange Strafarbeiten ju ber« 2Jiäb(ben füllten baS Specht haben, §eiratb8anträge gu ßeHen. 815 richten, bi3 e8 ihr möglich wirb, burcß eine ©ße fiir ihre ©ünbeit gu büßen. sMeS biejeS wirb gefrönt burd) ben ttjraitnifchen ©prud) ber ©emol)itl)ctt, baß, wenn fte wirflid) gu beiratbeit wünfdjt, fte jo lange warten muß, bis es einem Irtanne gefällt, um iljre £>anb angubatten. Söettit eine grau mehrere Slnbeter bat, jo ijt es wobt watjr, baß fte ftd) einen oon biejen wählen fattit, wäbrenb bie HJfäitner bte greiljeit haben, gwifd)en allen SJiäbdjen gu wählen. Süaijer unb Könige ftnb nid)t jolche SeSpoten, wie bie ©ewotjnbeit unb ©itte eS ftnb. 2öte oielc grauen giebt e8, welche ftd) wünjd)en, Sßänner gu fein, nur, um beren gceibeit gu SSenu eS eine grau wagen würbe, g u e r ft einem SUtanne bte Siebe gu belenuen, fo würoe bie ©ejellfchaft jagen, baß fte nicht beffer iß, wie fte jctn füllte. fÄobert ©outbei), ber2)id)ter, würbe üieüeidjt gelacht haben über biegbee, einem Stäbchen ba8 gu geftatten, einem SJianne il)re£anb angubieten, bennoch fagte er: „Sie SRififo’S ber ©he finb weit größer «Seitens ber grau", ©r fügte fjingu: „grauen haben jo wenig 2Sal)l, baß e8 nicht gerecht wäre, gu jagen, baß fte nicht beffer wählen würben, wie wir". Sr jagte noch: ,,3d) weiß nichts, was ein guter, öernünftiger SKann jo ftcher finben würbe, wie eine gute grau, wenn er ftd) nur banad) untjäbe". Unb id) fann bingufügen, ich weiß nicht, wa8 eilt 2ftäbd)en ftcßerer wäre gu finben, wie einen guten ©bemann, wenn e8 iljr erlaubt wäre, jid) einen j o l d) e lt f u d) e n gu b ii r f e n. 3d) beftreite, baß namentlid) »or ber £od)geit 2)tänner größere gäbigfeitcn beftfcen, menfdjlicbe ©baraltcre gu erfen* nen. grauen werben nicht häufiger betrogen, wie 2Jiänner, unb wenn fte bas 9fed)t batten, ju wählen wie bie 2Jiänner, würben fte ftd) weit feltener betrügen. ©8 finbet ftd) häufig Bei bett wof)ll)abenberen SJläbcfjen, ober beneit aus höheren ©tänben, baß eilt für fte paffenber ©atte iit einer niebrigen «Sphäre gu finben ifi, unb ba er es nid)t wagen faitn, iljre §anb gu begehren, fo muß fte, wenn ihre Siebe aud) nod) fo ftarf ifi, biefelbe unterbrüden, benn bie ©itte berbietct e8 il)r, guerfl iijre Siebe gu befennen. ©in reicher ober bochgeftetlter 9Jlann brauet ftd) burd)au8 md)t gu geniren, einem armen ober itiebriger ftebenben 2ftäbe« ©lfi bigung non 5 2)ollar8 gu entrichten fein. 9tath in foldjen Sachen wirb freubig gegeben werben unb mit ooüfommener SBerfdjwiegenbeit behanbclt, wenn ubige pebittgung erfüllt wirb. SSurtc für ltnüerijeirathete. SD r ♦ o o t e * $ 18 ixte an befinbet fid) 120 ßcjittöton Slocnwc, e Per Oft 28fteit «Strafe, 51. ©§ ift nur gehn 9Jtinuten entfernt bon bem großen £>otetcentre um 9Jtabifon ©quare, eine Heine ©trede bon ber &od)bahnftation an ber 28ften ©trabe unb ©ritten Menue, unb nur fünfsehn 9Jtinuten bon bem großen Union ©epot an ber 42ften ©trabe, wo bie SGßaggonS ber 9tew #aben, £mrlem unb £mbfon ©ifenbahn in bie ©tabt miinben. ©ritte unb Vierte Menue ©trabenwagen paffiren ba§ 33üreau bcS ©r. fjoote nur in ber ©ntfernung einer fehr furgen ©trede. SSürcaufiunbcit (mit Slusnaljme (Sonntage) oott 9 fctö 4 ttftr. ©ieienigen, meld)e an cmic, 91, $. 5leto*?)orf ©itp, 91. ?). 'jphlidje $ofl ober (Sjprefj tion 2)r. goote ju erhalten. 819 Ofu genfchärfer, ober Seblraftwieberberpetler, jur ©HebetberPellung bet ■♦»welche burcbaiter gefcbwädjt würbe. @ette SS3>. granco per ©oft beim Gra» pfang bon jwei Dollars. agenten »erlangt. Aid ’S patentirte SJuftgefültte@ummi.©rucbpolfter —(imHeil. unb ein Grleübterungspolper. DaS ©aar franco per tßoft für fünf DottarS. ßannanjebem ©ruebbanbe befeftigt werben. (3c d) u 11 e r t r a g b ä n b e r für beibe @ejdjte$ter. DieBepen. ©enbet ©taafj um Schul« tern unb »ier Dollars unb bie Dragbanber werben franco per ©oft gefebidt. $|k ilettontpreffer, Sur Grteicbterung bet äufjeren anbäufungen bet golbenen aber "unb einem oerlüngerten uJtapbarm. (Sin finnreidje* unb angenehmes 3nprument. Qrür |et)n Dollars franco per ©oft. (Siebe ©eite 867). Ckobenfactträger. Seiest felbfi anjubringenbe Grfinbung, bei warmer ZBltterung 'Vfeftr bequem, bie Hoben »om abbaltenb unb unfcbäfcbar bei anfcbroetlungen ber Hoben. granco per ©oft für ein unb ein halb (Dollars. (Siebe ©eite 491.) Ateueti! unb gamiltenfprtbe. ©olipänbtg in GinS ; bepe SWacbart; wirft einen O anbaltenben ©trom auS ; fepr bauerbaft; paffenb für lebe Dame unb für gamilienge« brauch. 2rür brei Dollars franco per ©oft. JW>agnetifcbeS Sräunenb«l8banb. ®arantirt ©raune ju oerbüten. ©equera, ♦'»»bormloS unb nur 9?acbtS ju tragen, gür jwei Dollars franco per ©oft. C»ruebbänbet. Bollpänbig. Die ©ePen. ©?it ßid’S ratentirten luftgefüPtem ©unemt. Doppeltes ©ruCb&onb 15 Dollars, per (f jprefc. GinjelneS Srucbbanb 10 Dol» larS. ffiorbergebenbe Gorrefponbenj über 3Hajj u. f. w. frei, billige ÜRatbart ein Dollar. #JSlectro*TOagnetijcbe.2Rafcbtne. 2Rit anweifungen. ©er Gjprefs für 20 DoU '3'larS. Ai. goote’S ©tagnetijcbc.antt.@atlen.©tllen, ein Grfa$ für ©lerlu« ober Quedülber — gänjlicb bon ©Panien bereitet, ©efte gamilienpitte im ©ebtaud). (Siebe Seite 348). granco per ©oP für 35 Gents per Schachtel. (3ebe ©cbacbtel enthalt 25 ©itten). Sin Dubenb Schachteln franco per ©op für brei DottarS unb 50 SentS. ©erlauft bet ben bepen apotbetern. goote’S fDtagnetifche.Salbe. ©ein Pegetabilifib; ebenfo notbwenbig in einer gatnilie wie ©rob; ©iemanb ber fte ie gebraucht, beult baran, ohne biejelbe ju fein. Unfcbagbar Jür bie Rinberflube. (Siebe ©eite 212). aud) baS beite duffere Heilmittel für ©chmerjen, Berrenlungen, ffleulen, Öuetfcbungen, frijebe Söunben, Hühneraugen, SruP« unb fcalsfchmerjen, u. f. w Bier Unj.Söpfe einen Dollar. Bier Unj.©ü Offne SolfSfprache, foeben gelefen unb jmar mit Bleiern Sergnügen unb Sufcen." ©on einem ülmoalt in OSmego ©o., 5ten» jtfort. „3t. fiotiiS ©o., Bio. „3t weif, wo ich aufböten fotl. 3$ habe ba8 Such »ollfommen burchgetefen, welches burdjauS fein fleineS Kompliment ift, nicht weit e3 ju technifch ober langweilig ift, fonbern weil e3 fo umfangreich ift. . . . Sie waten ju «et« 824 SSerlcQcr’S fiüfmenbetlfih unb haben unS ju »lei gegeben, nnb icf> fann nicht nmhtn, biefeS §tnbernifj feinet ju bebauern. (Sine grcpe SHaffe biefer Gjemplare rcerben getauft unb burchgeblicft unb manchmal roirb ein ©uchmurm mle ich cS burchftubiren ; aber märe eS nicht bequemer unb nüfclicher in einer anberen gorm ? Da ift ÜRaterial genug barin für brei ober »ier fchöne ©änbe unb bie behanbelten öegenftänbe finb folget Statur, bah beren fficröffent* lidjung entrceber alS befonbere SBerfe ober alS »erfchiebene ©änbe eines SSerfeS »oflftänbig gerechtfertigt märe. . . . 3a. Urteile bc§ 35oIfc§. 825 ©on einem <&crrn in gfuiton Co., ©a. *3en fl ranf beiten, »on melden bie menfcbllcbe gamilie leibet. Um biefeS »ertbooffe Pamphlet 3U erhalten, brauet man nur ben ©rief franco per Sfäoft naä) Stern gort mit ber folgenben abreffe 3U fenben: tot, ©. goote, 130 8«$tngton 8»., 9ie» gjorf, u. et. a. Urteile ber treffe. 827 Einige oon btn erfUit 3eituttgcn be$ £attbc$ itt ©etreff $r. „Offne ®o(f$forad)e unb Oefunber Sttenfdjennerftanb." SEStr haben nur fRaum für turje MuSjöge au3 langen artifeln. „SQtete ftapitet allein finb baS SCaufenbfacbe beb greife« toertb." Hu« bet VietOrfal. „öS ifl ein metfmütblgeS Such. ©le immerhin, fcer Warne Ip nicht unpaffenb für ben Snbalt. 08 ifl »ctt »on gefunbem SDfenfCbenoerPanb, unb mir pnb nicht überrafcbt, bab baS ©erf eine Aufregung tn bet mebijinifcbeltterarifchen ©eit »erurfacbt, unb ju gleitet JJeit bie äugen berjenigen ßffnenb, roelcbe niemals 3ntereffe für mebijinifcbe ©egenpänbe batten, für ®ingt, bie ihnen nur nüfelicb fein fönnen. 08 ift frei von allen unklaren tec^nifc^ea Urteile ber treffe. 829 WuSbrücfen, unb bie Stnwenbung »on £au8baltw6rtern, um be8 Äutor’8 fDJetnung wieber» jugeben, ftempeln e8 ju einem ©uche für ba8 ©olt. . . öS befifct in ber 2bat alle bie S5n» gtebungen eine* gut gefcbriebenen StomanS. ®er Sttutor fcheint eine glücflicbe gäbigfeit ju beferen, feine Hrgumente unb mebijinifdjen (Eemonftrationen mit feffelnbem 3«tereffe unb gutem £>umor auSjujtatten. 35a8 ÜQerC wirb ungwelfelbaft einen ©erlauf hoben, ber alle anbren gegenwärtigen ©ublitationen weit überflügelt." ©on ber $etroit gfree Vrcft. „SDir finben in bemfelben »iele febr wichtige SEBtnte unb Xbutfacben, welche »on jebem SKann unb jeber grau beachtet werben feilten." • ©on bem 9?apa (Gal.) ?tegifter. „G8 enthält einen großen gonb »on ©elebrung über ba8 menfcbltcbe ©bftem, in Betreff beffen, mir fönnen e8 wohl binjufügen, neun 3«hiU'1 ber fltace ©icbtS wiffen. ®r. goote’8 ©ucb b«nbelt »on SEbotfacben unb feine ©cbriften bezeugen eine genaue ftenntnif ber Öe» heimniffe in ©etreff ber ©rünbe unb Teilung ber Strantbeit." ber ©it» anb ©ountrp. „®te8 ift ein gute* ©uch. ©eine GntbüHungen, obwohl fübn unb manchmal mit bem ßonoentialiSmuS eines falfrift, $b« Wtoolutio«. Con b«m 9?tn> $orf Soof. „ (Bajette. „*1)108 ift ein febr vernünftiges ©u brüct« baar, gefdjrieben ift.* Bon bem Oneiba (91. ?).) Circular. „öS tft ln einem effeftvoffen ©tpl getrieben unb übermittelt eine gtofie SDlajfe »on bpgie« nifeber ©elebrung in einer flaren unb gefälligen SEBetfe. . . ®r. goote ijl fieberlich talent* voll ; er febeint auch webet noch unwahr ju fein. Die DiSluffion ber gefcblecbt* lieben ©erbältniffe bilbet einen mistigen Xbeit beS ©ucbeS. Diefer ©egenftanb ift früher nur ben ©toraliften, ffieiftlichen unb SHoveHiften überlaffen worben; aber Dr. goote, als Slrjt, betrachtet eS von einem pbpfiologifcben ©tanbpunlte. DaS fRejultat ift bemerlenS« wertb unb wirb jum 9ta §iff SBerlagSbuchhanblung genannt »erben, beren ©üreau unb 2?erlag8räume fidf in 129 Eft 28ten ©trafie beflnben. SDie »urbe hauptfächtich für ben 3mecf organifirt, ble mebijinifchen unb fHeform UBerfe »on Q. SB. goote, fDl.'D., ju »erbffentlichen, einem äufierft erfolgreichen ttrjte, 5tutor bei Wertei „®efunber 2J?enfei grojje 3immcr *m parterre finb für Heine Vnblifationen, Varfjimmer u. f. w., be= ftimmt, währenb im Steller fiel) eine 3>mmermannn8werfftatt befinbet, wo bie jjoljfiften, in welchen bie Strjueien »erfanbt werben, gemalt werben. „G8 unglaublich, bap 3 ter e>ne fo grope VtajiS 3eit fänbe, SBerfe, wie te au3 ®r. goote’3 geber gingen, ju fchaffen. Selten, bap ber ®oftor wüf)renb ber GmpfangSfiunben abwefenb ift ; jeboch einen Streit beä lebten Sommer# nerwanbte er für bie feiner neuen Serie, mäfwenb welcher 3frt et bie ®etail# feiner Vtajiä be= währten Slffiftenten überliejj. „®ie äKurrap #ill fagt ber "Jnbepenbent" jum "führt lljr ©efdjäft auf bem ©ubffriptionSplan fyauptfädjüd), unb ihre Slgenten fönnen überall gefunben »erben, wäbrenr bie anbren Ver!ag§burlid)en ©anbbänfen gefdieitert ftnb unb feine anbre Hoffnung auf iRettung fehen. 3n feinen eleganten GmpfangSgimtnern, 120 Sejington Sloenue, fönnen täglich gerfonen affet ©tänbe gefeiten merben—bet 9?eid)e unb bet Sinne; ber ®pSpeptifdje unb ©hminbfüchtige; bie bleidjfüchtige grau unb bet frifhfar* tuge aber ©lieberrheutnatlfche SIRann ; ber gehirnermübete ©tubent unb bie fdjtoüdjlidje Jungfrau—Sille haben ben populären ©tabtarjt confultivt, benot fie um fjulfe fugten beim Urtfjeile ber treffe. 835 "Uoftor beS gcfunbcn ÜRenfcbwtoerftanbeS," toie unfer Stüter oft genannt wirb. (Sine ungeheure ÜJfaffe oon Strbeit toirb »om ‘Doftor umfonft getban, ba er SHidjtS für bte erfte 6on= fultation regnet; aber alle biefe Arbeit in Jtorrefponbenj unb perföntidjer ßonfultatton bat if)n befähigt, ein SSerf ju fcbreiben, bad feinen SKioaten in ber praftifdjen Stteratur bat; unb bafs bad SSolt biefe Arbeit roürbigt, erbeltt auS ber Stbatfadje, bafi »on 2,000 bis 2,500 (Sjemptare jebcn SDfonat auS unfrer SSerlagSbudjbanblung entfanbt roerben. Unfre Agenten ftimmen barin überein, bafi fie noch niemals ein fo teicbt »erfäuftidjeS (Buch gehabt hätten. Senben ©ie feine ©eiten in ©egenroart eines intelligenten SßanneS ober grau, unb eS rer* tauft ficb felber. ©ooiel für ben Slutor unb fooiel für bad Sud}. (SS toirb fiep einem 3ebett ber ©üdjeragent «erben mld, bejahten, in fofortigen 93riefroecbfet ju treten mit ber 3Jiurratj 4>iH Dub(ifd)ing Go., 129 Oft 28ten ©trafie, 32eu> gorf Citp